Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
aber einen höheren Gebieter, sei nen Erbherrn und Fürsten Bischof Karl von Oesterreich. Das Capitels- protokoll von Brixeu bringt Seite 485 die nachträglich an den Rand geschriebene Nachricht in lateinischer Sprache: „Am nämlichen Tage, am 27. Dezember (1624) um 9 Uhr Abends starb der Durchlauchtigste und Hochwürdigste Fürst Herr Karl Erzherzog von Oesterreich zu Madrid in Spanien, über welche nnvermnthete Botschaft die ganze Welt erstaunte. Gott sei gnädig seiner Seele!' (Siehe Sinnacher, Beiträge
ff.) Am 24. Dezember kam er in Madrid an. Der kurz vorher ernannte brixnerische Kanzler Johann Werndle erzählt folgendermaßen: „Anno 1624 ist Er Erzherzog Karl in Hispanien verraißt, hat aber khnmberlich den Spanischen Boden berüert, ist Er daraus in ain schweres hitziges Fieber gefallen, so nach und nach also zuegenomben, daß Er leztlich es mit dem Todt bezalen müessen. Ist also diser Tapfre Erzherzog an der heiligen unschuldigen Khindlein Tag Anno 1624 in Hispanien in Gott seelig Ennt- fchlaffen, darzue
Er sich mit der heiligen Peicht, Communion, lözten Oe- lnng, unnd Andern also geriste!, unnd beraitet hat, das man iu Ansehung derselben nit Änderst Zuverhosfen, dann das Er durch die gnad des Aller höchsten ain Khind der ewigen Seeligkhait worden seye. ' (Bischöflich-Brix- nerische Cronigk — von Johann Werndle, Manuskript Seite 109.) Erz herzog Karl ist 35 Jahre alt geworden, durch 11 und ein halbes Jahr war er Bischof von Brixeu. Sein Leichnam wurde in dem Begräbnis der spanischen Königsfamilie, im Eskurial