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1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 318 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
— 312 entsendet KM«, glaubte der König Tirol ohne Mühe zu erhalten, Br schickte Commissarien zur Aufnahme der Huldigung ins Land. Als aber seine Boten mit der Erklärung abgewiesen wurden, dass es „hier- lande nicht Rechtens sei, Jemandem/zu huldigen, der nicht Herr von Tirol sei* * 1 ), schlug er einen andern Weg ein. Er beschied den Lan deshauptmann Peter von Spaur mit mehr andern Vertretern des Lan des nach Constans und legte seiner Aufforderung einen Brief für freies Geleit bei 2 ). Umsonst

; in Tirol hatte man bereits einen Schritt get-han, dem man unter dem gegebenen Verhältnissen für den ange- zeigtesteu hielt, um aus der misslichem Lage herauszukommeii. Ein Theil des Adels, an seiner Spitze der Landeshauptmann von Spaur, hatte dem Herzog Ernst aus Steiermark herbeigerufen 8 )., Dieser säumte nicht dem Rufe zu folgen; am 19. Juni urkundete er noch in Gilly, am 22. finden wir ihn schon in Bozen 4 ), Kann nun auch gegen Ernste Berufung an sich und insoferne nichts eingewendet

werden, als ihm als dem Bruder Friedrichs zunächst die Pflicht ob lag, in der augenblicklichen Lage sich um Tirol anzunehmen, so kann doch dieselbe Billigung, weder der Art, wie die Berufung geschah, noch auch den Motiven, welche den berufenden Theil des Adels leiteten, zu Theil werden. Wir lesen nicht, dass der hochwichtige Sehnte, wie doch Ernste Berufung war, in Folge gemeinsamer Be mühung und Beschlussfassung des simmtlichen oder des grössern Theils des Adels , geschweige jener Stande gethan wurde, welche 1407

zur Bildung des grossen Bündnisses zusammengetreten waren, als dessen Aufgabe die Beschützung von Land und Leuten bezeichnet wurde 5 ); Es scheint vielmehr eine Adelspartei sich voxgedmngt und •j Bach J. A. Brandia p. 118 aoU die Erklärung gelautet haben.: »Ue Graf schaft Tirol dürfe nach ihren Privilegien Niemandem schwören als allein dem, der das Schloss Tirol in ne habe*. Biese Formel dürfte eia® spätere Er findung sein *, denn seitdem üe Habsburger Grafen von 'Tirol waren, 'knüpfte sich an das 8chlosa

Tirol nie sine besondere Bedeutung. Die 2 Gerichte' Pfands und Chstdibdl huldigten »dem, der Herr der Grafschaft Tirol, war*, wie oben S. SO*—SOS gezeigt wurde. *1 Mack J. A Brandts lautete der Gelsitebriet: »Wir thun kund, da« wir den edlen Peter von Spaur, Hauptmann an der Etsch, und allen denen, die mit ihm. za Unserer kSmgtichen Gegenwärtigkeit jetennd kommen, werden, unser rtdäi«» Geleite gegeben laben*, a. a. 0, p. 110 — 1 80. Brau dis fügt hinzu: ob Peter Spaur nach Gotnstanz verreist sei

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 420 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
begüterter Höehstiffe und Klöster, aas Gütern and Grafechaffisreebten, welche dem Grafen von Tirol ans dem Erbe der ausgestorbenen Geschlechter der Grafen von Eppan, Elten, Andechs, Eschenloch, Hirschberg und Flavon zu fielen, aus Gütern und Rechten, welche sie durch Kauf, Tausch und wohl auch durch gewaltthätige Aneignung erwarben. Die Belege finden sich in dem I. Bande dieses Werkes in dem Abschnitte über die Grafen von Tirol 1 ). Zum Besitze und zur Vererbung dieser Güter und somit

auch des Landes Tirol, soweit dieses aus den erwähntem Gütern, Besitzungen und Hechten bestand, was urkundlich mit den Worten bezeichnet wurde: die Grafschaft Tirol, das Land an der Etsch und im Innthale« waren auch Erauem berechtigt, wie denn in der That das Gebirgsland durch Frauen an das Haus Hirschberg und Gorz gekommen war, Tirol war daher 1885 das unbestreitbare. Erbe der Töchter des Herzogs Heinrich, Margaretha und ihrer Schwester: und Ludwig der Baäer hatte kein Recht

über dasselbe,-als über ein erledigtes Beiehslelen zu verfügen; er konnte es weder seinen Söhnen noch einem Andern verleihen 2 * 4 5 ). Sein Aussprach, dass die Grafschaft Tirol durch Heinrichs Tod ihm und dem Seiche ledig geworden sei, entbehrte demnach aller Wahrheit, und die mit den Herzogen von Oesterreich vereinbarte Theilung des Lan des war so widerrechtlich als sein Ausspruch. Dass Kaiser Ludwig sich des Unrechtes bewusst war, bezeugte er selbst durch die Verschiedenheit seines Vorgehens gegen Kärnten und Tirol

. Während er den Landherren, Stödten uni sSmmffichem Landleuten Kärntens einfach zu wissen machte, dass er das durch Heinrichs Tod erledigte Herzogthum Kärnten den Her zogen von Oesterreich verliehen habe und hinzufügte: »Nun wollen und gebieten wir euch festiglich, bei unsern und des Reiches Huldcn, dass ihr ihnen, die durch Recht euere Herzoge geworden sind, mit dem Lande gehorchet*•*),■ finden wir nichts dergleichen in Bezug auf Tirol: im Gegen* fheile, wir nehmen die klar ausgesprochene Besorgniss wahr, dass Tirol

die Abmachung mit den Herzogen von Oesterreich nicht anerkennen und sich nicht fügen werde. Darum gelohten sieh der Kaiser und die Herzoge gegenseitige Entersfeitaang und Hilfe gegen »die Landherrn im Ge birge«, wenn diese die Herzoge wegen der Besitznahme der Länder Kärn ten und Tirol, oder den Kaiser »wegen des Landes im Innthale« angreifen würden *):> Das Bewusstsein des Unrechtes sprach sich auch in folgenden zwei Tfaatsaehem aus. Am 4, Juli 1835 schlossen die zwei Her zoge von Oesterreich, ebenfalls

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1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 107 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
98 da es ihn auch persönlich schwer traf. Er wurde am 24. Juni bei Tramin überfallen, und mit allen seinen Leuten, die vom Kampfe noch übrig blieben, gefangen, und im Schlosse Tirol in hartes Gefängniss geworfen 1). König Karl weilte noch längere Zeit in Trient, bis er endlich im Juli gänzlich aus Tirol abzog, nachdem es ihm mit Hilfe des Patri archen von Aquileja noch vorher gelungen war, die von ihm selbst in früheren Jahren eroberten Gebiete von Gadore, Eeltre und Belluno dem Markgrafen

zu entreissen * 2 ). Um aber wenigstens scheinbar für seine Partei in dem Eürstenthume Trient etwas gethan zu haben, stellte er am 21. Juli zu Belluno für den Bischof Nikolaus von Trient eine Urkunde aus, in welcher er demselben alle Rechte und Besitzun gen, die dem Hochstifte seit Meinhard II. durch die Grafen von Tirol entrissen worden waren, neuerdings verlieh und bestätigte 3 ). Wichtiger ist aber ein Abkommen Karls, welches er 5 Tage später zu Villach mit den zwei Grafen von Gorz, Meinhard und Hein

rich, einleitete, Obwohl er Tirol mit der Ueberzeugung verliess, dass er selbst in diesem Lande nicht mehr festen Euss zu fassen vermochte, wollte er doch nicht scheiden, ohne den Wittelsbachern einen nicht ungefährlichen Eeind zu hinterlassen. Diesen fand er an den Grafen von Gorz. In einer Vereinbarung mit ihnen am 26. Juli zu Villach trat er ihnen alle Hechte und Ansprüche, die er und sein Bruder Johann auf das Land an der Etsch nnd auf die Herrschaft zu Tirol hatten, ah, mit der Bewilligung

, Alles was sie in ihre Gewalt bräch ten, als Lehen vom Reiche behalten zu dürfen, und mit dem weiteren Versprechen, alle tirolischen Edel\eute, welche sich mit ihnen, verbin den würden, gegen ihre Eeinde in seinen Schutz zu nehmen 4 ). Karl kehrte hierauf nach Böhmen zurück; mit ihm verliess auch der Bischof Nicolaus von Trient Tirol, und starb noch vor dem Ende des Jahres 1347 zu Nikolsburg in Mähren 5 ).' Das Unternehmen Karls, die Luxemburgische Herrschaft in Tirol wieder herzustellen, war somit gänzlich misslungen

, und liess nur Eolgen zurück, welche schwer auf die Häupter derjenigen fielen, welche *) Go bw in p, IS6. Nack mehr als Jahr nnd Tag wurde er entlassen, aber unter der Bedingung der Ueberantwortung dreier Schlösser: Fürstenau, Altasper- mont und Fluma, und gegen die Verpflichtung, sich über Aufforderung des Mark grafen jedesmal auf Schloss Tirol zu stellen. Als er dies 1855 unterliess, wurde er von Konracl Trautson gefangen dahin gebracht, aber am 25. März durch den Tod von weiterer Plackerei befreit

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 229 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
— 222 wollen wir einen Blick auf Leopolds Regierung seit dem Tode seines Vaters werfen, besonders soweit sie Tirol betraf, Dass Leopold, obwohl er 1386 erst 15 Jahre alt war, bis zur Leber nähme der Regierung sämmtlicher Länder durch Herzog A.1- breeht III. sowohl in den Vorlanden als auch in Tirol thätig war, wurde oben 8. 212—213 nachgewiesen. Hach der Lübernähme der Re gierung durch den Herzog Albrecht, Ende 1386 bis zu seinem Tode 1395, bleibt es zweifelhaft, ob Leopold je nach Tirol kam

r ); wir finden ihn fast ununterbrochen in den Ländern jenseits des Arlberges, wo er ziemlich selbstständig für seinen Oheim Albrecht die Verwaltung leitete 2 ). Nachdem er aber durch die Theilung vom 30. März 1396 regierender Herr von Tirol und der Vorlande geworden, widmete er den beiden Ländern die gleiche Sorgfalt. Wir sehen ihn in Tirol beschäftigt in eben genanntem Jahre vom 28. Mai bis 25. Juli; 1397 in der zweiten Hälfte des Monats September; in den Jahren 1398 und 1399 nahmen ihn die Vorlande

in Anspruch 3 ); 1400 weilte er die Monate April und Mai grösstentheils in Tirol; dies war auch der Fall im Jahre 1401, wo wir ihn vom 7. April bis in den Februar des folgenden Jahres in unserem Lande beschäftigt finden 4 ). Von seinen Regentenhandlungen sollen nur einige der wichti geren erwähnt werden. Da die Gesinnung des neuen Bischofes von Trient, Georg L, der die Erneuerung der von seinem Vorgänger ge schlossenen Verträge (compactaten) verweigerte, nichts weniger als dem Landesfürsten von Tirol

ihrem Oheim Albrecht HL übertragen, darum konnte schon aus diesem Grunde Herzog Leopold IV. nicht mit dem Bischöfe von Bamberg Bündnisse sehliessen, um so weniger als Herzog Albrecht im Februar selbst in Hall war, und als überhaupt Leopold IV. mit Kärnten und Krain nichts zu schaffen hatte. Die Urkunde gehört daher nicht zum Jahre IS87, sondern zum Jahre 1286, und der in derselben genannte Leopold war nicht der IV. son dern der III. Dieser kam im Februar 1886 aus Wien nach Tirol, war am 5. Fe bruar

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 320 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
314 cllge Stellung ein 1 ). Um so glänzender trat aber bald die Treue des Volkes vom Tirol für seinen unglücklichen Fürsten an das Tageslicht. | 2. Herzog Ernst nach Tirol berufen. Am 22. Juni kam Herzog Ernst nach Bozen. Das erste Ge schäft, welches er vornahm, war die Belohnung jener Landherren, welche ihn nach Tirol berufen hatten. Die Urkunde, die er hierüber ausstellte,, ist m wichtig, als dass sie ihrem wesentlichen Inhalte nach nicht mitgetheilt werde u sollte. In der Einleitung beruft

sieb Herzog Ernst auf die Verziehtleistung, venn&g welcher sein Bruder die Graf schaft und Herrschaft Tirol nebst anderen Landen und Leuten in Schwaben und Eisass dem römischen Könige verschrieben und abge treten, und allen Landsleuten, Herren , Bittern und Knechten * Pfle gern, Burggrafen, Städten, Markten und insge&ammt allem Landvolke, Edlen und Unedlem in der Grafschaft Tirol befohlen habe, dem römi schen König gehorsam und gewärtig zu sein. w Das haben aber unsere Landsleute weder insgesammt

noch irgend ein einzelner ttrnn wollen, sondern haben in Erwägung, dass sie dem Hause Oesterreich und uns Treue und Gehorsam schuldig seien, uns als ihren rechten natürlichen Erbherren und LandesfÜrsten der Grafschaft Tirol, damit diqpe uns und dem Hause Oesterreich nicht entrissen werde und in fremde Hände komme, zu sich berufen. In Anbetracht dieser Treue Imbeil wir uns der Grafschaft Tirol unterwunden, worauf sie uns, als ihrem rechten natürlichen Herrn und LandesfÜrsten Gehorsam und Treue geschworen

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 182 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
174 — Casimir von Polen ein Congress in Brünn zu Stande, auf welchem seit langer Zeit bestehende Feindseligkeiten zwischen dem Kaiser Karl IV., dem Könige Ludwig von Ungarn und den Herzogen von Oesterreich eingestellt werden sollten. Der Congress hatte den besten Erfolg, insbesondere für die Herzoge von Oesterreich, denen er wenig stens von einer Seite her den ruhigen Besitz von Tirol gewährte. Kaiser Karl hatte bisher seinen Ansprüchen auf Tirol niemals förm lich entsagt; jetzt geschah

es auf dem Tage zu Brünn. Karl aner kannte und bestätigte am 8. Februar die Schenkung Margaretha’s an die Herzoge von Oesterreich, und belehnte diese mit allem, was in Tirol als Lehen vom Reiche abhing, nachdem ihm zuvor Margaretha dasselbe aufgesendet hatte *). Der Verzichtleistung des Kaisers folgten bald auch Andere, welche ebenfalls Ansprüche auf Tirol erhoben hatten. Am 8. Mai verzichteten die Markgrafen von Brandenburg, Ludwig der Römer und Otto, anf alle Ansprüche und Rechte

, die sie je auf die Grafschaft Tirol gehabt hätten, zu Gunsten der Herzoge von Oester reich, und schlossen mit ihnen sogar ein Angriffsbündniss gegen ihren Bruder den Herzog Stephan von Baiern und dessen Söhne * 2 ), Am 6. Juni entsagte Graf Albreeht von Görz für sich und seine Erben zu Gunsten der Herzoge von Oesterreich allen Rechten und Ansprüchen auf Tirol 3 ). An demselben Tage belehnte der in Brünn anwesende Bischof Feter von Chur die Herzoge von Oesterreich mit allen Lehen seines Hochstiftes, welche Margaretha

Waffenstillstandes führten 5 ). Allerdings kam es nicht zu ') Die vom Reiche abhängigen Lehen in Tirol werden in der Urkunde mit folgenden Worten bezeichnet; munitiones (Vesten, Burgen) terrae (Landgüter, Be zirke) thelonea, pedagia (Zölle, Mauten) advocatiae Vogteien) naonetae (Münz stätten) judicia (Gerichte) Jura, libertates, utilitates et redditus (Rechte. Freiheiten und Nutzungen), 2 ) Steyerer p. 39 3, Urk. dd. Bndissin, Mittwoch nach h. Kveuztag (8. Mai) 1364 und Kurz, Urk. von demselben Tage p. 392

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 291 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
— 285 Die Rotenburger r ) vor dem Jahre 1248 Minis teralen der Grafen von Andechs, von diesem Jahre an Ministerialen der Grafen ' von Tirol 2 ), treten mit dem Jahre 1286 im Besitze des Hofmeister amtes auf Tirol und bereits reich begütert ans Tageslicht. Heinrich I. eroffnete die Reihe der ihm nachfolgenden drei Heinriche, mit deren letzten der Mannsstamm 1411 erlosch. Das Haus der Rotenburger schwang sich im Laufe von Hundert Jahren zu dem mächtigsten Adels- geschlechte in Tirol empor. Schon

Heinrich II. war 1837 in der Lage, 2000 Mark Silber an 74 theils Kirchen, theils Klöster und Spitäler zu frommen Zwecken vertheilen zu lassen 3 ). Heinrich III. fügte zu dem Amte eines Hofmeisters auf Tirol das eines Hauptmannes des Bisthumes Trient hinzu. Von dem Mark grafen Ludwig von Brandenburg erwarb er die Güter der geächteten Mezner 4 ), von Ludwigs Sohne Meinhard III. die Pfandschaften Tramin und Kaltem und die Hauptmannschaft an der Etsch, die ihm ge meinsam mit dem Vogte Ulrich von Matsch

zugewiesen wurde 5 ). Von der Pfandschaft Kaltem, wo schon Heinrich II. so grosses Eigenthum besass, dass er die 2000 Mark Silber aus dessen Erträgnissen an weisen konnte 6 ), führten die Rotenburger auch den Titel „ von Kaltem “. Doch der einflussreichste und mächtigste unter den Rotenbur- gern war Heinrich IV. Er besass ausgebreitete Herrschaften im Lande, wie kein zweiter der tirolischen Landherren. Sie waren theils Lehen von (1er Grafschaft Tirol, theils von dem- Hochstifte Trient, theils sein freies

harnen sie mit den Innthaliachen Gütern desselben unter die Grafen von Tirol als deren Ministerialen. Heinrich von Roten berg erscheint 1275 als Ministerial des Grafen Meinhard II von Tirol. g ) Siehe I. Bd. dieses Werkes p. 128—129 und p 4-7 3. Anmierk 2. 3 ) Sein Testament bei J. A. Br andis p. 125 — 129. Die Vollziehung seiner Vermächtnisse übertrag er dem Stifte 8. Georgenberg. 4 ) Siehe oben S. 92. 5 ) J. A. Brandis p. 88 und 130. R ) Die 2000 Mark wies Heinrich II. auf alle seine Gülten

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 419 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
418 Gesehiehtsliteratur und selbst m staatsrechtlichen Abhandlungen beinahe als unantastbares Dogma angesehen. »König Rudolf, so lautete sie, habe 1282 auf dem Hoftage zu Augsburg seine Söhne Albrecht und Kudolf mit den Ländern Oesterreich, Steier, Krain und der Windischen Mark belehnt, das Herzogthum Kärnten aber dem Grafen Meinhard von Tirol gegeben, jedoch mit dem Vorbehalte des Rückfalles an Oesterreich nach dem Abgänge der männlichen Erben € 1 ). Allein über diese Meinung verbreitete Karl

: »um der ausgezeich neten und lauteren Treue willen, mit welcher die Herzoge ihn und das römische Reich ehrten, und zur Belohnung der fruchtbaren Dienste, die sie ihm und dem Reiche erzeigt haben und auch ferner leisten werden <( 3 ), Eine von Kärnten wesentlich verschiedene Bewandtniss hatte es mit der Rechtsfrage in Betreff Tirols. Dieses Land war kein Reichslehen, und niemals hatte ein Graf von Tirol eine kaiserliche Belehnung nachgesucht oder erhalten 4 ). Es hing dies mit der Entstehungsweise der Grafschaft

Tirol zusammen. Sie war im Laufe der Zeit aus freien Eigengütern, Erb schaften, Leben und Rechten entstanden, die auf mannigfaltigen Wegen zu einer landesfurstlichen Einheit zusammengebracht wurden. Sie erwuchs aus freien Erbgütern der Grafen von Tirol, aus den erblichen Schirmvogteien und den damit verbundenen Gütern der Bisthümer Trient, Brisen und Chur, aus zahlreichen Lehengütern dieser und auch ausländischer in Tirol Schrötter, Abhandlungen aus dem Österreich, Staatsrechte I. p. 22. *) Stögmann

. 84, 85. 4 ) Wohl finden wir eine kaiserl. Belehnung vom 8. Februar 1864, in welcher Kaiser Karl IV. den Herzogen von Oesterreich die Schenkung Margaretha'» be stätigte und sie mit Allem, was in Tirol als Lehen vom Reiche ab hing, nachdem Margaretha dasselbe zuvor ihm aufgesendet hatte, belehnte. Worin aber das vom Reiche Abhängige bestand, siehe oben S. 174, Das war nicht das Land und die Grafschaft Tirol,

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 121 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
112 -- stenthums zur Grafschaft Tirol, mit Beseitigung der bisherigen gewalt tätigen Weise, auf einer vertragsmässigen Grundlage für alle Zukunft festzustellen. Bas Verdienst diese Einleitung hiezu getroffen zu haben, gebührt, wie später gezeigt werden wird, dem Herzoge Albrecht II. Ton Oesterreich, mit dem Zunamen der Lahme, den ihm leider eine Vergiftung zuzog, der aber durch den ehrenvollen Beinamen, der Weise, welchen seine Zeit und die Nachwelt ihm spendeten, reichlich anfgewogen wurde

in der Schweiz und am Khein, und der Herzogthümer an der Donau und Brau. Bie dazwischen liegenden Länder des Hauses Wittelsbach, speciell Tirol, konnten je nach der politischen Stellung dieses Hauses für Oesterreich heute ein Hinderniss, morgen eine Brücke bilden; vollkommen sicher würde der Verkehr zwischen den zwei Ländergruppen nur sein, wenn es gelang, entweder eine fast untrennbare Verbindung mit der in Tirol regie renden Linie des genannten Hauses herzustellen, oder Tirol vollends für das Haus Habsburg

anerkannten, dieser mit seinem Bruder allen An sprüchen auf Kärnten und Tirol entsagte. Einige Differenzpunkte z. B. die Wicdereinräuimm g mehrerer dem Markgrafen 1347 in Süd tirol entrissener Gebiete, und umgekehrt die von Karl verlangte Insti tution der Bischöfe von Trient und Chur und mehrerer seiner dama ligen Anhänger wurden 1354 von dem zum Schiedsrichter gewählten Herzoge Albrecht beigelegt 1 ). *) Huber reg. nr. 168 .

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1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 137 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
— 129 — im Einverständnisse mit ihrem Gemahle in der Freude ihres Herzens und aus Dankbarkeit für die durch den Herzog Rudolf bewirkte Aus söhnung mit der Kirche vorgenommen habe. Jedenfalls räumte sie mit ihrem Vermächtnisse den Herzogen von Oesterreich ein nicht zu bestreitendes Recht ein, das Land Tirol und dessen Angelegenheiten nicht mehr aus den Augen zu lassen. Im Sinne und Geiste dieses Rechtes handelte auch Herzog Rudolf fortan. Um sich dem Markgrafen Ludwig und seiner Gemahlin Mar

garetha gefällig zu zeigen, beeilte er sich, ihre zwei vornehmsten Diener und Räthe Konrad Kummersbrugger und Konrad von Frauen berg, angeblich um ihrer Verdienste willen, durch Verleihung ein träglicher Burghuten zu belohnen '). Da Margarethens Vermächtnis möglicher Weise von dem Grafen von Görz sowohl, aus Gründender Verwandtschaft, als auch wegeu einer von dem Könige Heinrich wenige Tage vor seinem Tode urkundlich ausgestellten Anerkennung ihres Erbrechtes auf Tirol * 2 ), angefochten

des Markgrafen von Branden burg, dessen Sohn Meinhard in Baiern in verderbliche Hände gerieth, war es Herzog Rudolf, d er sich seiner kräftig an nahm und ihm den Besitz seiner Länder sicherte, um so mehr als Kaiser Karl, in welchem allem Anscheine nach wieder Erinnerungen an Tirol erwachten, dem jungen Fürsten in auffallender Weise seinen Schutz aufzudringen be müht war 4 ). In Tirol selbst unterhielt Rudolf freundschaftliche Be ziehungen zu dem einflussreichen Bischöfe Matthäus von Brisen 5 ). Eher als 1359

hei der Ernennung, der Herzoge von Oesterreich zu Erben des Landes Tirol es Jemand geahnt hätte, trat der damals vorausgesetzte Fall ein, in welchem das Erbrecht der Habsburger zur Geltung kommen sollte, wenigstens insoferne, als mit dem Tode des ') Huber reg. 229 280. Der erstgenannte erhielt die Burghut von Stein in Tirol, der zweite die der Burg zu Krems. 2 ) Siehe oben, S, 5 3 die Urk. vom 9. Kehr. 1885. 3 ) Steyerer p. 832 Urk, dd. Görz 22. Sept. 1861. 4 ) Huber reg. nr. 289—242. 5 ) Sinnach

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1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 264 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
258 gezogen, Als solche werden genannt der Stadtrath und die Stadt gemeinde von Meran und sämmtliche Gemeinden des Burggrafen amtes; die ganze Gemeinde von Tramin; die Stadt und Yolksgemeinde von Trient und aller Umsassen; die Syndici und die ganze Gemein schaft (sämmtliche Gemeinden?) auf dem Nous, im Thaïe Heims und im Thaïe von Fersen (Pergine) J ). Als Zweck strebte das Bündniss die Bildung einer Regierung für Tirol an, welche abseits von dem Landesfürsten durch die Häupter des Bundes

, zumal durch den Roten- burger, geleitet werden sollte. Diese Tendenz findet sich ausgespro chen in den Worten: „Wir (die Bundesmitglieder) haben das Alles erwogen (nämlich die grossen Gebrechen und Gefahren, welche in dem Lande der Herrschaft zu Tirol entstanden waren) und haben beschlossen, solch 1 Irreal und Gebrechen zum Besten von Land und Leuten zu beseitigen“, mit welchen Worten implicite der Herrschaft der Vorwurf gemacht wurde, die Gebrechen und Gefahren, wenn nicht herbeigeführt

, doch zu ihrer Beseitigung das Nöthige nicht gethan zu haben 2 ). Auf die erste Nachricht von dem Entstehen dieses Bündnisses eilte Herzog Friedrich aus den Vorlanden nach Tirol 3 ). Er durch schaute die Tendenz und erkannte die der landesfürstlichen Herrschaft drohende Gefahr 4 ). Am 15. März 1407 finden wir ihn in Brisen und hei ihm die Häupter des Bundes Heinrich von Rotenburg, Vogt Ulrich den Aeltern von Matsch, Peter von Spaur und Hans von Freundsberg, Friedrich überzeugte sich bald, dass von einer Verhin derung

des Zustandekommens der Verbindung keine Rede mehr sein könne: der Bund bestand schon, und der Rotenburger hatte Alles in seiner Gewalt. Den Beweis lieferte er unmittelbar nach seinem Wieder eintreffen in Tirol, indem er am 7. November 1406 entweder eine Art Landtag in Meran hielt, oder im Bewusstsein seiner Macht im Namen des ganzen Landes handelte. Der Bischof Hartmann von Chur hatte in seinen Streitigkeiten mit der Herrschaft von Oesterreich auf den Bischof Georg von Trient als Schiedsrichter eompromittirt

, und dieser seinen schiedsrichterlichen Ausspruch in Meran gethan. Da gelobte Heinrich von Rotenburg mit Peter von Spaur, Michael v. Wolken st ein, und allen anderen Rittern und Knechten, Bürgern und Städten im Lande Tirol den bischöflichen Schieds- *) L à Brandis p. 156. Die oben erwähnten Städte und Landgemeinden beweisen, dass der Rotenburger seine Stellung als Burggraf von Tirol und Haupt* * raann an der Etscb und des Bisthums Trient ausuützte ; alle genannten Orte lagen im Bereiche seiner dreifachen Amtsgewalt. *) Worte

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 87 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
78 durch Heirat in den Besitz der Herrschaft Tirol zu bringen 81 ). Es handelte sich somit hei den geheimen Abmachungen mit Ludwig nicht nur um die Erlangung seines Schutzes für den Fall der Vertreibung Johanns, sondern auch um die Vermählung seines Sohnes, des Mark grafen von Brandenburg, mit Margaretha, wofür der Besitz von Tirol der Preis sein sollte, Kaiser Ludwig ging ohne Rückhalt auf den Plan und das Angebot ein. Am 2. November kam der geheime Plan zur Ausführung, Der Herzog

war mit kleinem Gefolge auf die Jagd ausgeritten, Seine Abwesenheit benutzten Margaretha und die Landherrn, verjagten die böhmischen Hofleute sammt der Besatzung aus dem Schlosse Tirol, und verrammelten die Burgthore. Bei seiner Rückkehr erhielt Johann auf seinen Befehl, die Thore zu öffnen, die Antwort, er möge sieh um eine andere Herberge umseben, mit seiner Herrschaft in Tirol sei es zu Ende. Dieselbe Antwort erhielt er auch von den übrigen in der Nabe gelegenen Burgen, wo er Einlass begehrte. Nun erkannte

er das Gefährliche seiner Lage; er begab sich auf die Flucht, und fand endlich bei Tagen von Villanders Aufnahme. Da aber dieser bei der unter den Landberren herrschenden Stimmung ihm den Rath er- theilte, lieber anderswo ausser Tirol eine Zufluchtsstätte zu suchen, eilte er nach Aquileja, wo er bei dem, dem luxemburgischen Hause sehr ergebenen, Patriarchen Bertrand freundliche Aufnahme fancl 2 ). Die Luxemburger, König Johann und der Markgraf Karl, hätten, wie sich von selbst versteht, an den Urhebern

am Schlüsse der luxemburgischen Herrschaft in Tirol, der Frage unsere Aufmerksamkeit, welche För- '} Archiv fiir Geschichte Tirols. II, p. 169. Böhmer Addit. III. p, 374—375, bei Huber reg. 68. *) Heber Johanns Vertreibung berichten der Abt v. Viktring p. 440. Goswin von Marienberg, (dessen Chronik 1880 bei Wagner in Innsbruck in Druck erschien) p. 142. — Huber Vereinigung mit genauer Zusammenstellung aller Quellen-Angaben p. 35 — 86 . Wemnsky, mit Benutzung böhmischer Quellen p. 287. ®) Huber

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 90 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
81 — Konrad von Schenna, und an ihrer Spitze Volk mar von Burgatall zu Kaiser Ludwig nach München, um seinem Sohne, dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg, mit der Hand der Herzogin Margaretha das Land Tirol anzubieten; sie waren ermächtigt, ihm im Namen aller Landherren den Gehorsam und die Anerkennung als Landesfürsten zuzusichern 1 ). Der Antrag fand bei Ludwig vollen Anklang, denn lange schon war die Erwerbung Tirols für sein Haus der Gegenstand seines heissen Verlangens

gewesen. Nicht so geneigt fanden die Unterhändler den Markgrafen Ludwig; er weigerte sich mit aller Ent schiedenheit auf den Antrag einzugehen 2 ); man darf annehmen, weil die Ehe mit einer bereits verheirateten Erau, die von ihrem Manne nicht rechtmässig geschieden war, seinem besseren Gefühle wider strebte. Für den Vater waren nur politische Gründe massgebend; er drang in seinen Sohn, ein Land wie Tirol doch nicht zu verschmähen 3 ), und erlangte endlich dessen Zustimmung. Nach der Erledigung der Heiratsangelegenheit

, deren Angebinde das Land Tirol sein sollte, gingen die Landherren an die Lösung der Hauptaufgabe ihrer Sendung; sie wollten und durften das Land den Wittelsbachern nicht als ein Geschenk ohne Gegenleistung zum Opfer bringen; sie verlangten eine solche, und knüpften daher die Heber- gäbe an folgende Bedingungen. Der Markgraf Ludwig musste ihnen mit Urkunde das feierliche Versprechen geben, 1. alle Gotteshäuser, geistliche und weltliche, alle Städte, Dörfer und Märkte, und alle Ein wohner

der Grafschaft Tirol bei allen ihren Rechten zu lassen, wie sie dieselben laut Urkunden und Briefen oder vermÖg alter Gewohn heit hergebracht haben, und wie sie ihnen von allen früheren Herr schaften, von dem Herzoge Meinhard und dessen Söhnen, von dem Könige Johann von Böhmen und dessen Sohne, von der Herzogin Margaretha und von dem Kaiser Ludwig und ihm, dem Markgrafen selbst, verliehen und bestätigt wurden , oder noch würden verliehen werden; 2. die Amtleute im Besitze und Genüsse ihrer Rechte und Lehen

zu lassen; 3. keine ungewöhnliche Steuer aufzulegen ohne Rath und Zustimmung der Landlente; 4. keine zur Herrschaft Tirol ge hörige Burg oder Festung mit einem Fremden (gast oder usmann) zu besetzen; 5. die Grafschaft Tirol nach dem Rathe der Besten, die in ihr angesessen sind, zu regieren, und die Rechte des Landes allzeit zu bessern und nicht zu „bösern* nach ihrem Rathe; 6. die Frau l ) Vita Karoli p. 261 . 2 ) Victorienais p. 442 »qui (Marchio Branden burg.) totis. viribus renitebatur ef äbhorrebat

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1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 183 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
einem endgiltigen Abschlüsse der Feindseligkeiten und zu einem dauern den Frieden; im Gegentheile, Tirol musste noch einmal im Jahre 1368 einen verheerenden Einfall der Baiern erfahren; doch davon wird später die Rede sein. Das Jahr 1365 führte aber auch eine unerwartete für Tirol schmerz liche Veränderung herbei, Herzog Rudolf, der Gründer der Herr schaft des habsburgischen Hauses in Tirol, schied am 27. Juli zu Mailand aus dem Leben. Er war im Sommer dahin gekommen zur Vermählung

seines Bruders Leopold mit Viridis, der Tochter des Bar- nabö Visconti, Herrn von Mailand; ein hitziges Fieber machte nach kurzem-Verlaufe seinem Leben in der Blüthe seiner Jahre, er zählte erst das 26., ein Ende, Auf der Durchreise durch Tirol hatte er dieses Land, den Preis seiner Klugheit, Thätigkeit und Kraft, noch einmal gesehen; am 22. Mai weilte er zu Brixen, am 4. Juni auf Schloss Tirol, von wo aus er seine Bürger von Hall mit Gnadenbezeugungen bedachte. Mit ihm starb ein Mann, den schon

Län der, somit auch des neuerworhenen Landes Tirol, dessen beide Brüder, die Herzoge Albrecht III. und Leopold III, folgen. Es war dies keine leichte Aufgabe; denn, abgesehen von dem jugendlichen Alter der beiden Fürsten, Albrecht zählte 16 , Leopold vier Monate mehr als 14 Jahre 5 ), Herzog Rudolf hatte ihnen seine Länder in mancher Be ziehung in misslicher Lage hinterlassen. Der Krieg mit Friaul dauerte fort; von Seite Baierns drohte er, nach Ablauf des am 28. August 1364 geschlossenen

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 164 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
— 156 — den Herzog, seine Brüder und deren Erben wissentlich verbunden und verschrieben in aller Masse wie hernach geschrieben steht.“ Nun folgen die Verpflichtungen, welche der Bischof nebst seinem Dom- capitel gegen den Herzog Rudolf und seine Nachfolger einging. Die wichtigsten sind folgende: 1. Bestätigte er für sich und seine Nachfolger für immer alle Briefe und Urkunden, die von den früheren Bischöfen oder dem Capitel einzeln oder gemeinschaftlich der Herrschaft Tirol um was immer gegeben

wurden. 2. Gelobt er für sieh und seine Nachfolger, der Herrschaft von Tirol wider Jedermann , den Stuhl und die Kirche zu Rom ausge- genommen, der er in geistlichen, nicht aber in weltlichen Sachen gebunden sei, zu dienen und zu helfen. 3. Damit der Herrschaft von Tirol von Seite der Bischöfe und der Kirche zu Trient weder Irrung noch Krieg entstehe, verpflichtet er sich, die jetzt zum Gotteshause gehörenden oder in Zukunft noch hinzukommenden Vesten, Städte und Klausen nur nach dem Rathe und Willen

und gewärtig sein soll. Seine Verpflegung soll er aus den bischöf lichen Nutzungen und Gülten bekommen nach dem Ermessen der Herrschaft von Oesterreich. 5. Nach dem Tode oder der Resignation eines Bischofes sollen der bezeichnete Hauptmann, die bischöflichen Burggrafen , Pfleger, Richter und Amtleute keinem neugewählten Bischöfe, auch nicht dem Capitel, huldigen ohne Wissen und Willen der Herrschaft von Tirol. 6. Sollte je ein Bischof gegen diese Herrschaft handeln, so sollten alle Edlen und Unedlen

, Reiche und Arme, die zum Gotteshause ge hören oder Lehen von ihm haben, wider denselben der Herrschaft beistehen, und für diesen Eall aller Eide und Gelübde entbunden sein. 7. In Streitigkeiten zwischen den Leuten des Bischofes und der Herrschaft sollen beide Tbeile bei der Herrschaft von Oesterreich oder deren Hauptmann zu Tirol oder an der Etsch Recht nehmen, und nach deren Erkenntniss ohne Widerrede handeln.

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 292 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
in Tirol übertragen. Seine Herr schaften trugen ihm jährlich 20.000 Bucaten * 2 ). Wie sein Yater be kleidete auch er die drei wichtigen Aemter eines Hofmeisters auf Tirol, eines Hauptmannes an der Etsch und des Bisthuines Trient. Der Besitzer so vieler Herrschaften und Aemter, und eines so reichen Einkommens musste nothwendig nicht nur weitreichenden Einfluss ausüben, sondern auch, besonders wenn Hoclimuth und Herrschsucht zu den Grundzügeu seines Charakters gehörten, zum Missbrauche seiner Macht

und Stellung geneigt sein, dies zeigte sich bereits im ersten Jahre, in welchem Herzog Friedrich Landesfürst von Tirol wurde 3 ). Unbekannt aus welchen Gründen 4 ) gerieth Hein rich von Rotenburg, wenn nicht schon 1405, sicher 1406, mit Fried rich in ein so ernstes Zerwürfniss, dass dieser sich veranlasst sah, ihm das wichtigste seiner Aemter, die Hauptmannschaft an der Etsch, ’) Segonzano war ein Lehen der Kirche von Trient, aber im Jahre 1408 von dem Bisehofe Georg durch Vermittlung des Herzogs Leopold

IV. dem Rotenburger verliehen. Siehe oben S, 225. *) J. A. Brandis p. 181 und CI. Brandig p. 52. 3 ) Herzog Friedrich wurde im Jahre 1406 Landesfürst von Tirol, Siehe oben ' S. 258. 260. 4 ) Sowohl über die Gründe als auch über die Zeit, in welcher Herzog Friedrich dem Rotenburger die Hauptmannschaft an der Etsch entzog, schwanken die Angaben vom Jahre 1406 bis 1410. J. A. Brandis scheint den Act in'die Jahre 1408 oder 1409 verlegen zu wollen p. 162; ebenso CI. Brandis p. 54 und soll von dieser Zeit an nur mehr

als Hofmeister auf Tirol und Hauptmann des Stiftes Trient in den Urkunden erscheinen. Dem steht aber entgegen, dass ihn Herzog Friedrich in der Urk. nr. 31 bei CI. Brandis dd. Bozen 24. März 1407 »seinen Hauptmann an der Etsch« nennt. Thatsache ist es, dass am 28. März 1406 Peter Spanr als Hauptmann an der Etsch und 1408 Leonhard von Lebenberg in diesem Amte erscheint, was aber auch daraus erklärt werden kann, dass der Rotenburger zwei Jahre aus Tirol abwesend war. Siehe oben 8. 255. Ebenso schwankend

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1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 334 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
stiegen- Allein diese Macht war keine usurpierte, sondern ein© von den herzoglichen Landesfürsten ihnen eingeräumte und somit zu Recht bestehende. Tirol befand sich in ähnlicher Lage wie die Linder Ob- und unter der Bons. Auch hier begann ein Streit der zwei herzoglichen Brüder Brust und Friedrich um den Besitz des Landes. Friedrich rechtmässiger Landesiurst in Folge der früheren Verträge mit seinem Bruder; Ernst nach seinem eigenen Bekenntnisse nur berufen zur eimsweiligen Verwaltung

des Landes. Auch in Tirol wollten einige der vornehmsten Landherren die Entscheidung in die Hand nehmen, wer von den zwei Brüdern Landesfürst sein sollte. Allein sie bedach ten nicht , dass zwischen ihnen und den Standen Oesterreichs ein grosser Enterschied bestand, Herzog Friedrichs Recht war kein zwei felhaftes ; er war der Landesförst. Den Standen der österreichischen Lände wurde das Entscheidungsrecht von den betreffenden Herzogen übertragen, — den Landherren in Tirol hatte ein solches Recht Niemand

etngeräiamt; sie massten sich eigenmächtig desselben an. Das Beispiel der Stände von Oesterreich mochte verlockend wirken, es begründete aber für Tirol kein Recht. * Wenn nun aus allen diesen Gründen das Vorgehen des Briiner Bündnisses als ein unberechtigtes verurtheilt werden muss, so thut das seiner Bedeutung in Bezug auf die Ausbildung des land ständischen Wesens in Tirol keinen Eintrag. In dem Bündnisse tritt ein Prinzip zu Tage, welches von jetzt an die Basis bildete für die vollendete Ausgestaltung

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 423 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
— 418 Seite b. Die Verhandlungen über die Erwerbung . Iss—144 ©. Die Abtretung Tirols an Oesterreich . . . . .144—lös d. Die Regelung des Verhältnisses des Fürstenthuma Trient zur Grafschaft Tirol ......... lös—158 e. Der Abschluss der Uebergabe Tirols an Oesterreich; Beginn der Regierung des Herzogs Rudolf 158—178 f. Der Krieg um Tirol 173—175 I 2. Unter den Herzogen Albrecht III. und Leopold III- von 1365 bis 1370 . . . . . . . . . . . 175—186 a. Friedliche Bestrebungen . .175 — 178 b. Dear

letzte Kampf um Tirol 178—186 III. Abtheilung. Die habsburgischen Landertheilungen und Vormundschaft*- Streitigleiten von 1370 bis 1411. Quelle der Stäudemacht. I 1. Die Ländertheitungen unter den Herzogen Albrecht III. und Leo pold Hl. von 1 £70—1305. a. Die Habsbnrgischen Hausgesetze . , .. . . . . 180 — 200 b. Die Anfluge der Ländertheilungs-Stratigkeiten . . . 200—206 c Die wirkliche Theilung 1379 206—210 d. Die Aufhebung der Theilung auf Verlangen der Landstande 1386— 1895 , ... 210—217

TV. (mit der leeren Tasche) von 1406 bis 1439. I. Hauptstück. Friedrichs Regierung in Tirol biß zum Concil von Constanz von 1406—1414. i 1. Die Adelsbündnisse von 1406—1408 . . . . . . 253—262 I 2. Das Zarwürtniss des Herzogs Friedrich mit dem Bischöfe Georg' von Trient . . . . . . .... > 262—284 8 3. Die Empörung Heinrichs von Rotenburg . . . . . 284—300 § 4. Die Huldigung der Gerichte Pfands - und Castelbell 1412 . . 300—306 U. HauMtßtü ck. Die durch das Concil von Oonstanz erzeugten Wirren in Tirol von 1414

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 147 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
— 139 — zu Tirol; von Heinrich von Rotenburg, genannt von Kaltem, Hof meister zu Tirol; von Petermann von Schenna, Burggraf zu Tirol; von Ekhart von Villanders, genannt von Trostburg, von Johann von Freundsberg, Friedrich von Greifenstein, Johann von Sfarkenberg, Rudolf von Aemtze, Ulrich Fuchs von Eppan, Perchtold von Passeyr, Perchtold von Gufedaun, Hiltprant von Firmian, und Botsch von Bozen. Zum Schlüsse befahl Margaretha allen Anwesenden dem Herzoge Rudolf zu huldigen, und dehnte

den Befehl auf alle andern Unter- tkanen, geistliche und weltliche, in Städten und auf dem Lande, edle und unedle aus, mit dem Aufträge, ihren Huldigungs-Eid mit Brief und Siegel zu kräftigen. Bas ist der Inhalt der hochwichtigen Urkunde, welche über den ersten Act der Uebertragung des Landes Tirol an das Haus. Habsburg die im Vorstehenden geschilderter Auskunft gibt * *). Herzog Rudolf hatte diesen raschen Erfolg seiner und, seines Kanzlers Klugheit zu verdanken. Wie sehr er darüber erfreut

, des Gehorsams und der Huldigung geleistet, und so sind wir zu dem thatsächlichen Besitze der Grafschaft und des Landes (Tirol) gekommen “ 2 ). Nachdem die Uebergabe des Landes in der vorbeschriebenen Weise vollbracht war, sehen wir Rudolf mit der seinem energischen Cha rakter eigenen Raschheit Schritte thun, welche ihm die Klugheit zur Sicherung des Erworbenen anrieth. Vor Allem suchte er die einfluss reichsten Edelleute durch Gnadenbewilligung fest an sich zu ziehen. Von zweien haben wir die urkundlichen

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 343 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
durehgeführte Versöhnung und Vereinbarung der Herzoge Friedrick und Ernst batte nickt Mos dem beklagenswertbcn Bruder- und Bürger kriege in Tirol ein Ende gemacht, sondern auch für dieses Land wich tige, und selbst für das Habsburgische Haus weitreichende Folgen kerbeigefuhrt. Da wahrend der nur wenige Jahre noch dauernden Lebenszeit des Herzogs Ernst (er starb 1424) sich der Streit wegen Länderbesitz oder Länderfertheilung nicht mehr erneuerte, und Herzog Ernst

sich in seine innerösterreichischen Länder zurückzog: so wurde Herzog Friedrich von jetzt an vollkommener Herr und Landesfürst von Tirol Die Ordnung vom 1. Jänner 1417 scheint nach Ablauf der 5 Jahre stillschweigend erloschen und von keinem der beiden Brüder eine neue Theilung begehrt worden zu sein; beide blieben im Besitze der Län der, die ihnen vor dem durch die Constanzer Ereignisse heraufbe- schworenen Kriege zugewiesen waren. Für das Habsbnrgische Haus selbst hatte die Vereinbarung der beiden Brüder die weitreichende Folge , dass

die Länder des Hauses in drei Gruppen sich absonderten, und das Haus selbst in drei Linien auseinander ging: in die Albreehtinische Linie mit dem Lande Oester reich Unter und Ob der Enns; in die Ernestinische oder Steiermär kische mit den innerösterreicbischen Ländern Steiermark, Krain und Kärnten ; in die Fridericiamische oder tirolische mit Tirol und den Vörderösterreichiscben Ländern, und dass diese Dreispaltung fort dauerte bis zur Wiedervereinigung aller Habsburgischen Länder unter Maximilian

L Für Tirol speciell hatte diese Dreitheilung die günstige Folge, dass von jetzt an die Ausgestaltung der inneren Verhältnisse , zumal des 1 and st an di sehen Wesens, bis zu seiner vollen Entfaltung durchgefihrt werden konnte. § 1, Friedrichs Aussöhnung mit Papst und König. Wahrend in dem Verhältnisse der zwei herzoglichen Brüder Ernst und Friedrich an die Stelle der Zerwürfnisse und selbst kriegerischer Anfeindung Versöhnung und brüderliche Eintracht getreten war, hatte die feindselige Stimmung

des Ooncils von Constanz gegen Herzog Friedrich von ihrer Erbitterung nichts verloren; ihre Bethätigung war nur durch des Königs Sigmund Abwesenheit von Constanz und durch die mit langen und schwierigen Verhandlungen verbundene Papstwahl gehemmt worden. Hach Sigmunds Rückkehr aus der Schweiz, Anfangs 1417, wo er, zwar ohne Erfolg, bei den Eidgenossen um Hilfe gegen Friedrich J I f • r, tiwNk. i» ludcl. Vcrf, Tirol*, XI. B4 22

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Year:
1882
¬Die¬ Genesis der Landstände Tirols : von dem Ende des XIII. Jahrhunderts bis zum Tode des Erzherzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 1)
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Page 233 of 426
Author: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IX, 419 S.
Language: Deutsch
Location mark: D II 8.654/2,1 ; II 8.654/2,1
Intern ID: 105362
226 | i i- Verwalter” der Grafschaft Tirol von Graz aus vollzog, fällt in das Jahr 1404, welches sowohl aus diesem, als auch aus andern Gründen ein in der Familiengeschichte der Habsburger und in der Geschichte der landständischen Verfassungen, zumal der des Landes Tirol, ein flussreiches Jahr war. Der wichtige von Graz aus vollzogene, Tirol betreffende Regie rungs-Act des Herzogs Leopold bestand in der nach ihm benannten Leopoldinischen Landes-Ordnung, welche seit ihrer Einfüh rung

, so soll sie hier uur in ihrer Beziehung zu den Land ständen Tirols in Betracht gezogen werden. Gleich in der Einleitung der Urkunde wird mitgetheilt, es seien die Prälaten, Aebte, Dienstleute (Ministerialen, Vasallen), Herren, Ritter, Knechte und gemeiniglich alle Landsleute des Landes der Grafschaft Tirol und im Innthale vor dem Herzoge Leopold erschienen mit der Bitte um Abhilfe mehrerer dem Lande schädlicher Gebrechen. Es versteht sich ja von selbst, dass diese Bitte dem in Graz wei lenden Herzoge

solcher, welche sämmtliche socialen Stände berührten, Mitglieder aller Stände beigezogen wurden; man war somit auf dem Wege zu den förmlichen Landtagen. Nicht zu übersehen ist, dass wir dem Prälatenstande hier zum ersten .Male begegnen. Was die Mitglieder dieses Standes, die Prälaten und Achte, bewog, als politische Personen aufzutreten, und in Angelegenheiten der Grafschaft Tirol mitzusprechen, findet sich ') Hrk. äd. Graz 23. Qctob, 1404 bei J. A. Brandis x. 143.

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