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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Page 243 of 388
Author: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-35.522
Intern ID: 427821
Mit der Familie des Doktor Storf hatte sich in dieser Zeit wieder ein mehr herzlicher Verkehr angebahnt. Die kleine Dora kam oft, um mit' Fritz und Klara, den beiden Kindern des Arztes, zu spielen. Dadurch kamen auch die beiden Frauen einander näher und lernten sich bester kennen, als bei den kühlen Anstandöbesuchen, die sie. früher einander abgestattet hatten. Frau Adele fühlte es, daß sie in der kleinen verschüchterten ArztenSgatti'n eine Leidensgefährtin besaß. Freundliche Menschen

hatten es Frau Hedwig zu getragen, daß ihr Gatte sie mit der Frau des Advokat« Rapp hinterging. Und ihre Schwester, die Frau Baurat Goldrainer, war mit aller Energie bei' dem Arzt vor stellig geworden. Das hatte den Erfolg gehabt, daß Doktor Skorf sich jede Einmischung in seine Privat angelegenheiten verbat und drohte, mit den Verwandten seiner Frau gänzlich zu brechen, wenn so etwas noch einmal geschehen sollte. Frau Goldrainer hatte der ruhige Ernst ihres Schwa gers einen ganz gewalkigen Respekt eingeflößt

. Am meisten imponierte es ihr, daß sich Max gar nicht aufs Leugnen verlegte. Ihr eigener Mann psiegte in solchen Fällen stets so lange zu lügen, bis er überführt war. Da Max Storf gar keinen Versuch zu seiner Rechtfertigung unter nahm, war die Frau Baurat fast geneigt zu glauben, daß alles wirklich leeres Gerede von den Leuten sei. Schließlich hatte man bis jetzt weder den Arzt noch Sophie ertappen können. Kein Mensch hätte es beschwö ren können, ob die Beziehungen, in denen diese beiben zueinander

standen, mehr als ein bloßer Flirt waren. In diesem Sinne sprach die Frau Bourat auch zu ihrer Schwester. Sie sprach gut zu ihr und vernünftig. „Weißk Hedwig,' meinte sie, „mach dir nix draus, wenn er auch a bissel außigrast, dein Mann. Solang er gut ist mit dir und den Kindern, geht's schon. Laß ihm jetzt sei' Ruh'! Er kommt schon wieder zu dir z'rück. Kümmer' dich nit!' riet sie ihr. „Was du nit weißt, macht dir nit heiß.' Die Frau Baurat sprach aus dem Schatze einer reichen

1
Books
Category:
Fiction
Year:
1932
¬Das¬ heimliche Leben : Roman
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Page 280 of 317
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 311 S.. - 6.- 10. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II A-8.210
Intern ID: 65539
rigen Beinen vermochte, Wer Ne schmale Holz stiege hinunter in die Glasveranda Zu Frau Mag dalena. Stets pflegte er die Frau aufzusuchen, wenn ihn ein Gedanke quälte, mit dem er sich nicht zu rechtfand. Aber meistens vergaß er den Zweck sei nes Besuches, wenn er bei ihr war. Wußte nicht mehr, was er von ihr haben wollte. Und kehrts dann traurig und völlig verloren wieder in seine Höhle zurück. Heute aber hielt er den Gedanken fest. Wissen wollte er, ob die Sabine Freidank noch am Leben

war. „Soll sie zu Ihnen kommen, Herr von Feichten schlager?' hatte sich Frau Magdalena freundlich erkundigt. Das Fräulein Sabine hatte sie wieder holt inständig gebeten, sie ja sofort zu holen, für den Fall, daß Sylvester von Feichtenschlager ein mal nach ihr verlangen sollte. „Denn, wissend, Frau Ebenberger ...' hatte das alte Fraulein geäußert ... „das weiß i doch ganz bestimmt, daß mich der Sylvester in seiner Todesstunde Zu sich rufen laßt.' Und schwere Tränen waren dem alten Jung- sräulein dabei über die welken Wangen

gekollert. Und ihre guten Augen schauten mit den Blicken eines Andes Zu der hageren Frau empor. Frau Magdalena erinnerte sich an diese Pro phezeiung der alten Sabine Freidank. Mit schar fen, besorgten Blicken musterte sie daher den alten 280

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Books
Category:
Fiction
Year:
1931
Dämon Weib : Roman
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Page 197 of 343
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 338 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-8.173
Intern ID: 65545
Die Spitze seines in der Sonne blinkenden Säbels schlug hart auf das grob gewmsclte Pflaster der schmalen Gasse. „Schon wieder bei dem Uhrmacher!' sagte die Frau ärgerlich. „Alleweil steckt er jetzt drüben» MScht' wis- sen, warum.' „Nerd' mich aus dem Staub machen müssen!' jagte der Salinenbuchhalter bedauernd, indem er sich grin send erhob. „G!auV nit, daß der Rupert eine Meud' hat, wenn er mich hier antriM.' „Kann schon sein.' Frau Agathe zog rasch ihre vand zurück. Fritz Nowotny hatte Miene

gemacht, sie alt seine Lippen zu führen. Nun lächelte er boShajt, als er sah, daß eine jähe Röte das elsenbeinsarbige, etwas breite à-sicht der Frau bedeckte. ES war aber nicht Verlegenheit, die Frau Agathe erràn ließ. Es war Unmut über die Frechheit dM Mannes, der es wagte, ihr nSher zu treten. Sic hatte geglaubt, nun gefeit zu sein gegen derlei Dinge. Ihr ganzes Wesen drückte ja eine beinahe klösterliche Mi- ruck Haltung aus. Sie war sromm und wünschte deu^ lich zur Schau zu tragen

, daß sie mit den Freuden der Welt für immer flebrochen hatte. Seit Fritz No wotny in der Stadt weilte, war das nie anders ge wesen. NoS früher war, ginZ^einenMerlscherl elMM an. Frau '?lqmhe Gummer war von ihrem Sitz ausge standen und schritt hoch erhobenen Hauptes der U»G- ganMà zu. Der Bernhardiner Wnzette verschlafen zu seiner Herrin aus. Dann aber, als er den Ernst in ihrem Gesichte sah, svrang er jäh empor. Drängte sich an sie und knurrte unterdrückt. Er wußte, daß etwas vor- gefallen war, da» de?! Zorn

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Books
Category:
Fiction
Year:
1932
¬Das¬ heimliche Leben : Roman
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Page 232 of 317
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 311 S.. - 6.- 10. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II A-8.210
Intern ID: 65539
war zu spät. Und alle Reue war umsonst und auch die Borwurfe, mit denen er sich quälte. Afra blieb verschwunden, und kein Mensch erfuhr etwas über sie. Der alte Sonderling verfiel in eine tiefe Schwer mut, die sich zeitenweise so drückend gestaltete, daß ihm nicht einmal seine geliebte Kunst darüber weg zuhelfen vermochte. Jetzt erst wurde er alt und fühlte seine Einsamkeit. Es kam nun häufig vor, daß er sich Zu Frau Magdalena Ebenberger in die Glasveranda begab, um mit ihr Wer Asra zu plaudern

. Und einmal gestand ihm Frau Magda lena, daß sie von Asra eine Nachricht erhalten habe. „Aber ... Sie dürfen's beileW nit weiter sagen, Herr von Feichtenschlager!' bat ihn die Frau drin gend, und schwere Tränen kollerten ihr über die abgehärmten Wangen, ,/s ist soviel a Schand'! MM hat a Kind. Die Obervormundschaft in Mün chen hat's einerg'schrieben aufs Gericht!' erzählte sie. Und dabei stopfte die Frau unermüdlich an einer Hose für ihren jüngsten Sprößling, der noch immer schulpflichtig war. Der alte Herr

schien von der Nachricht durchaus nicht überrascht zu sein. Er wiegte seinen nun schneeweiß gewordenen wuchtigen Schädel etliche Male bedächtig hin und her und erkundigte sich dann angelegentlich: „Hat sie wohl ein Geld ... 's Madl?'' Frau Magdalena legte die messingumrandete 232

6
Books
Category:
Fiction
Year:
1932
¬Das¬ heimliche Leben : Roman
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Page 166 of 317
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 311 S.. - 6.- 10. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II A-8.210
Intern ID: 65539
Auch Arzeneien und kräftigende Weine wurden von der Apotheke unentgeltlich in dem Ladele nebenan abgegeben. Aber gegen das Einnehmen von Giften hatte der Mann eine unüberwindliche Abneigung. Dagegen war nicht aufzukommen. Selbst Frau Theresia Rohrmoser vermochte da durch güt liches Zureden nichts auszurichten. Manchmal be suchte die Frau des Apothekers den àanken, und nie betrat sie die Veranda mit leeren Händen. Wenn Frau Theresia in das Ladele kam, dann schlüpfte Afra geschmeidig

und unausfällig aus dem Geschäft oder der Veranda und machte sich oben bei dem alten Sonderling im zweiten Stock zu schaffen. Sylvester von Feichtenschlager war, ohne daß er es wußte, eine Art Zufluchtsstätte für das Mädel geworden. Denn Afra scheute ein Zu sammentreffen mit der Mutter ihres Geliebten. Frau Magdalena hatte einmal der Apothekersfrau ihr Herz über die mißratene Tochter ausgeschüttet und auch den Verdacht geäußert, daß Afra sich mit jungen Männern herumtreibe. „Aber... das war' ja ganz

schrecklich, Lena.. sagte Frau Theresia Rohrmoser ehrlich entsetzt. „Wie sie grab auf so was kommen könnt'!' meinte sie ungläubig. „Bielleicht täuschen's Ihnen doch. Marten's... ich red' einmal mit ihr. Bielleicht gesteht sie's mir ein!' erbot sie sich in ihrer gü tigen Art. Die Gelegenheit, mit Afra zu sprechen, sollte ihr aHer recht schwer gemacht werden. Afra wich jedem

7
Books
Category:
Fiction
Year:
1932
¬Das¬ heimliche Leben : Roman
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Page 246 of 317
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 311 S.. - 6.- 10. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: II A-8.210
Intern ID: 65539
Toni war Asm einmal nach Bozen gekommen. Der Toni hatte das bewerkstelligt. Hatte die Afra von Innsbruck geholt und sie ihrer Mutter wieder zu geführt. Insgeheim hoffte er, Frau Magdalena werde sich Herbeilasjen, den kleinen Heinrich in ihr Haus Zu nehmen. Denn der Gedanke, diesen Zeu gen einstiger Liebesstunden immer vor Augen zu haben, war dem Manne keineswegs sympathisch. Der Grumjer Toni sollte sich aber geirrt haben. Frau Magdalena kam mit keinem Wort aus den Sohn ihrer Tochter zu sprechen

. Sie äußerte nicht einmal den Wunsch, ihn kennenzulernen. Das Wiedersehen Zwischen Mutter und Tochter verlief ganz anders, als der Toni es sich vorgestellt hatte. Frau Magdalena war recht einsilbig. Sie hatte viele heimliche Tränen um diese Tochter ge weint und konnte es nicht verwinden, daß Afra un dankbar gegen sie gehandelt hatte. Denn Frau Magdalena verstand nicht das Schwaigen ihrer Tochter. Wußte nicht, daß das Mädel einen Kampf durchzufechten hatte gegen Not und Schande, so hart und bitter

, daß er sie knapp an den Rand des völligen Untergangs brachte. Erst als der Grumser Toni ihr seine Hand bot, fühlte sich Afra für im mer geborgen. Frau Magdalena aber hatte, da sie die verlorene Tochter nun in sicherer Obhut wußte, ihr banges Sorgen um sie aufgegeben und mit diesem Gefühl Zugleich auch ihre innere Anteilnahme für ihr Kind. Ihr hauptsächliches Interesse galt jetzt in erster 246

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Books
Category:
Fiction
Year:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Page 251 of 388
Author: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-35.522
Intern ID: 427821
der Mitte des Raumes stehen. Der kahle Schein des Tageslichtes sie! durch die hohen Fenster, fiel auf ihre schlanke Gestalt und ließ ihr weiches, aschblondes Haar hell aufleuchten. Adele Altwirth trug ein schlichtes, weißes Kleid, das, so einfach es auch war, doch so sonnig und freudig wirkte, daß Doktor Störs einen Augenblick wie geblendet auf die junge Frau starrte. Dann erhob er sich leicht verwirrt, um sie zu begrüßen, Frau Adele und Doktor Storf kannten sich nur ganz stüchtig

gegeben hatte, wollte sie jetzt die Gelegenheit benützen, um mit Doktor Storf Zu sprechen. Vielleicht würde ein solcher Anlaß nicht so bald wiederkehren. Sie trat mit raschem, leichtem Schritt auf den Arzt zu und bat ihn, Platz zu behalten, Felix müsse jeden Augenblick kommen, versicherte sie. Einstweilen müsse Mar Storf sich eben mit ihrer Gesellschaft begnügen. Ein feines Lächeln begleitete ihre Worte. Adele erriet es mit dem sichern Empfinden der sensitiven Frau, daß Max Storf

nicht viel von ihr hielt. Daher lächelte sie jetzt, da sie seinen verwunderten Blick bemerkte, und die ses ironische Lächeln verwirrte den Arzt und machte ihn unsicher in seiner Haltung gegen sie. Mit erzwungener Höflichkeit, die nicht ohne Verlegen heit war, sagte er daher: „Aber ich bitte, gnädige Frau, es ist mir doch eine Auszeichnung.' Adele lehnte sich leicht in den Stuhl zurück, auf dem sie sich ihrem Gast gegenüber niedergelassen Hatte, und

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Books
Category:
Fiction
Year:
1928
¬Die¬ große Sehnsucht : Roman
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Page 162 of 352
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 349 S.. - 21. - 23. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 93.337
Intern ID: 314065
Dame, die totenblaß und an allen Gliedern zitternd im Türrahmen stand. Wer Ludwig von Harlander lehnte sich ans. Es geschah zum ersten Male, daß er seiner Frau einen Widerstand entgegensetzte. „Man soll niemand ungehört verurteilen!' sagte er ernst und sehr bestimmt. „Priska, erzähle . . wandte er sich freundlich und gütig an das junge Mädchen, das bleich und mit trotzigem Gesicht neben ihm stand. „Haben dir die Buben weh getan?' „Ja.' „Unsinn!' wehrte sich Kurt. „Wir haben nur das gesagt

, was Mama immer über sie sagt.' „Wir können sie nicht leiden, gelt, Mama?' schmeichelte der jüngere Bub. „Den häßlichen, garsti gen Bauern sratz.' „Ein Biest ist sie! Auch so eine Hergelaufene wie. . .' „Hedwig!' Ernst und mit einer Stimme, die keinen Widerspruch mehr aufkommen ließ, sagte es der Mann. Die junge Frau duckte sich unwillkürlich und sah mit unsicheren Blicken zu ihrem Mann hinüber, der noch immer, wie schützend, neben dem Mädchen stand. Ludwig von Harlander schaute mit festen, ernsten

Blicken auf seine Frau. Es war ihm plötzlich, als fiele ein dichter Schleier von seinen Augen, als sähe er die Frau zum ersten Male, wie sie in Wirklichkeit war. Er sah ihr hübsches, jetzt von Wut entstelltes Ge sicht und las darin den Zug von Grausamkeit. Er sah ihre großen graublauen Augen, die erweitert waren md in dunklem Feuer loderten. Dieses dunkle M

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Books
Category:
Fiction
Year:
1928
¬Die¬ große Sehnsucht : Roman
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Page 295 of 352
Author: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Place: Leipzig
Publisher: Staackmann
Physical description: 349 S.. - 21. - 23. Tsd.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 93.337
Intern ID: 314065
zu schützen vermochte und dann nur mit einem untere drückten Klagelaut ihre Arme vors Gesicht hielt, um sich vor weiteren Angriffen zu decken. Der Präsident war mit einem Satz hinzugesprungen und zerrte das rasende Weib von ihrem Opfer fort. Er sprach kein Wort, aber er hielt die Frau wie mit Eisenklammern fest in seiner Gewalt. „Du . . . du . . zischte die Frau, sinnlos vor Haß und Wut, und wandte sich an den Gatten. „Nun weiß ich Bescheid. Du und sie . . . diese Dirne . . . diese . . .„Hedwig

!' Ernst und barsch, wie er noch nie mit ihr gesprochen hatte, sprach er jetzt. „Hüte deine Zunge!' Und unwillkürlich duckte sich das Weib unter dem 'esten Mannesgriff, àckte sich auch vor seinem 'esten Blick und schaute mit unsicheren, ruhlosen Augen wirr und lauernd um sich. Bis ihr Blick dann auf das junge Mädchen fiel, die sich zitternd und furchtsam in eine Ecke des Zimmers geflüchtet hatte und kaum zu atmen wagte. „Dirne . . . du! Hast mir den Mann gestohlen zischte die Frau nun neuerdings außer

sich und war krampfhaft bemüht, sich von dem eisernen Griff ihres Mannes loszureißen. Aber Ludwig von Har- lsnder hielt sie unnachsichtig in seiner Gewalt. „Geh . . . Priska . . sagte er ruhig. „Verlaß dies HauS! Du bist rein und schuldlos. Und die dich schmäht, ist eine Unwürdige.' Auf leisen, unhörbaren Sohlen ging das MNchen aus dem Zimmer. Sie hörte noch lange im Haus die gellende Stimme der Frau und hörte die er- 2W

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