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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 09.09.1941
Physical description: 4
Ws der Welt der piutokratenl wie der Mg um Petersburg geschlossen wurde Ein verhinderter Held Es gibt eine Art von Kriegsmännern. = Krönung der großen Erfolge an der Ttordfronk — Die bolschewistische Flotte ohne Basis — Die Schlacht um Petersburg die ihr Heldentum erst dann entdecken, j| wenn sie weit vom Schuß entfernt sind. g Das heutige England hat eine große Zahl solcher Bramarbasse auf- “ Wellington aus einen Generalstabsposten zurückgekehrt ist, „die E griechische Kampagne sei

) . . ., PK., 9. Sept. Unerbittlich hat sich das Schicksal der bolschewi stischen Verbände im Raum vor Petersburg vollzogen. Nicht der Raumgewinn allein war und ist das Ziel der deutschen Führung, sondern die erbarmungslose Zerschlagung und völlige Vernichtung der Feindkräfte. Nichts wäre erreicht gewesen mit der Zurückdrängung intakter Sowjetverbände in den unendlichen Raum, alles aber ist die t erschmetterung der mobilen Einheiten, die die Sowjetführung zur ettung Petersburgs den deutschen Divisionen

, der den Plänen der deutschen Führung voll entsprach und'alle noch so großen Anstrengungen des Gegners zu Nichte machte. Petersburg, als bedeutendstes Verkehrszentrum des Nordens, hat aufgehört zu bestehen, jede Verbindung mit dem Hinter land ist abgeschnürt. Eisenbahn und Straßen, die Moskau mit Peters burg verbinden, sind fest in deutscher Hand, Petersburg, die einzig wirklich wichtige Basis der Sowjetslotte in der Ostsee, ist von jeder rückwärtigen Verbindung abgeschnitten, die Aktionsfähigkeit der Flotte

damit entscheidend behindert. Für die Beurteilung des Erfolges ist die Inbesitznahme der Stadt selbst völlig nebensächlich. Mag die Stadt kapitulieren, mag sie erstürmt werden, mögen die verbrecherischen Pläne, die Stadt mit der Zivilbevölkerung zu verteidigen, zur Durch führung kommen und Petersburg dem Schicksal Warschaus verfallen, alle diese Möglichkeiten sind zweitrangig, treten hinter der Tatsache zurück, daß das Gebiet Petersburg aus dem Produktionsprozeß der Sowjetunion ausgeschaltet

ab und erreichten, von den Bolschewisten völlig unerwartet, die große Straße und Eisenbahn, die von Süden nach Petersburg führt. An einem entscheidenden Punkt war damit die Abschließung Petersburgs nach Süden gelungen, ein Erfolg, der sich rundete, als Verbände der Nachbararmee Straße und letzte große Eisenbahn zwischen Petersburg und Moskau durch einen kühnen Vorstoß von Nowgorod aus sperrten. Ein sich stetig ver engender Ring um Petersburg war gezogen. Mit der Erreichung der Abschnürung Petersburgs nach Süden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 28.12.1917
Physical description: 8
fand heute zwischen den Dele gationen Oesterreich-Ungarns und Deutschland einer seits, Rußlands andererseits Beratungen statt, die im wesentlichen die Wiederherstellung des Verkehres zwischen den genannten Mchten betrafen. Die Be ratungen werden fortgesetzt. Ae Verhandlungen in Petersburg. Wegen Austausch der Zivilgefangenen und Wieder, aufnahme der Handelsbeziehungen. Berlin, 26. Dez. (Wolffbüro.) Heute abends öe- ibt sich unter Leitung des Gesandten Gras Mirbach ie im Zusätze zu dem deutsch

-russischen Waffenftill- standsvertrage vom 16. Dezember vorgesehene Koin- Mission nach Petersburg, die die Regelung -des Aus tausches der Zivilgeiarigenen und der kriegsdienst untauglichen Kriegsgefangenen in Angriff nehmen und Maßnahmen zur Wiederherstellung der Bezie hungen Mischen beiden Ländern innerhalb der durch den Waffenstillstand gezogenen Grenzen treffen soll. Der Kommission gehören an: Geheimer Rat Ekke- hart, Generalkonsul Biermann vom Auswärtigen Amte, vier Herren des Kriegsministeriums

, der systematische Abtransport! der russischen Truppen aus Finnland begonnen. j Einigung der Bolschewiil mit den Link- revointionSren. Bildung einer gemeinsamen Regierung. Petersburg. 26. Dez. (Pet. Tel.-Ag.) Avi- schen Hein Ausschüsse der Volkskommissare und dem Zentralausschusse der Linksrevolutionäre ist eine Einigung über die Bildung der Regierung zu stande gekommen. Die Linksrevolutionäre exakten sieben Plätze. Kommissär für Ackerliau. wird Kalo- gajerv, für Justiz Steinberg, für Selbstverwaltung

Trehlowskij und für die Verwaltung des republi kanischen Palastes Jsmailowitsch. Äußerdein stel len die Linksrevolutionäve twei Minister ohne Portefeuille. Belagerungszustand in Moskau. j Petersburg. 25. Dez. (Pet. Tel.-Ag.) Ueber Moskau tvurde zur Bekämpfung der Gogenrevolu« tionäre der Belagerungszustand verhängt. . Versuche einer Einigung mit der Ukraine. ~' u \ Petersburg, 25. Dez. (Pet. Tel.-Ag.) Di« Konferenz der Bauernab^ordneten hat 15 Delo gierte nach Kiew entsendet, um den Konflikt zwi schen

der ukrainischen Rada und dein Rate der Volkskommissare, beizulegen. Der Zentralvollzugs- ausschuß der Linksrevolutionäre hat gleichfalls einen Delegierten entsendet. Amsterdam, 24. Dez. Nach dem „Tele- graas" melden die „Times" aus Petersburg, daß die Bolsch-Ävikiregterung ihre Politik geändert und den Kommandanten von Petersburg. Anatow, nach Kiew geschickt habe, um mit der ukrainischen RcÄa Un-terhandlungen über die Beilegung des Konflik tes zwischen Rada und den Volkskommissaren anzuknüpfen. Anatotv

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 12.09.1941
Physical description: 8
und vor das Kairoer Militärgericht gestellt, wo bereits ein Pro zeß gegen Miaht Asim läuft. Am Weißimkümial Die deutsch-finnischen Erfolge. — Die unterbrochene Murmansk - Bahn Der eiserne Ring um die Millionenstadt Petersburg, die zweitgrößte Stadt der Sowjetunion, ist geschlossen. Deutsche und finnische Truppen haben die Umklammerung vollendet, und gleichzeitig wurde Schlüsselburg im Sturm genommen. I)amit sind die Operationen im nördlichen Teile der Ostfront wieder ein gutes Stück vorwärts ge kommen. Seit

mehreren Tagen liegt bereits das Feuer der deutschen schweren Geschütze auf Petersburg, und die militärisch wichtigen Anlagen dieser Stadt werden eben so wie die von Moskau von der deutschen Luftwaffe immer aufs neue mit Bomben belegt. Die Sowjetarmeen haben im Raume um Petersburg schwere Verluste er litten. Sie wurden in schwierigem Gelände von den deutschen und den finnischen Regimentern in zähem Kampfe zurückgedrängt, und nunmehr werden die bolschewistischen Truppenansammlungen südlich

des Ladogasees von deut schen Bombenangriffen heimgesucht. Alle Bemühungen der englischen und sowjetischen Propaganda, diese neuen Rückschläge zu verheimlichen, waren vergebens, und sehr bald nach den ersten Ableugnungsversuchen mutzte man die Wahrheit der völligen Einschließung von Petersburg erkennen und zugeben. Unmittelbar vorangegangen war die Meldung, daß die finnischen Truppen den Fluß Swir erreicht hatten, der zum System des Weitzmeerkanals gehört. Ebenso war gemeldet worden, daß die Murmansk-Bahn

, die bereits stidöstlich von Petersburg von deutschen Truppen unterbrochen worden war, nun auch ein Stück weiter nordöstlich von den Finnen erreicht und zerstört werden konnte. Andere Strecken des.Weitzmeerkanals und seine technischen Anlagen aber sind von deutschen Bomben fliegern angegriffen worden, so daß nunmehr sowohl die Murmanskbahn wie der Weitzmeerkanal als Verbin dungswege für die bolschewistischen Armeen nach dem Norden ausgefallen sind. Das bedeutet eine schwere stra tegische Benachteiligung

Be deutung besitzt. Deshalb ist der Plan einer solchen Verbindung auch schon sehr alt, aber er ist erst in den letzten Jahrzehnten in diesem doppelten Sinne verwirklicht worden. Die Mur mansk-Bahn verbindet auf einer über 1400 Kilometer langen Strecke die wichtige Hafenstadt Murmansk mit Petersburg. Diese Bahn ist während des Weltkrieges Frontfahrradgruppen des RAD. beim Bormarsch Oft sind die Wege dicht hinter der Front so verschlammt, daß die Fahrzeuge geschoben wer den müssen. Der Spaten

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.12.1917
Physical description: 4
. Berlin. 6. Dezember. Wolfs-Bureau. Die amtlichen Ver- teter der vier verbündeten Mächte und die zurückgeblie benen Mitglieder der russischen Delegationen hielten gestern vormittags und nachmittags Komnrissionssttzungen ab, in denen die Redaktion der Sitzungsprotokottc und die Vor arbeiten für die kommenden Vollsitzungen abgeschlossen wurden. * Ein Manifest Krylenkos. KB. Petersburg, 4. Dez. Nach der Ankunft im Haupt- quartter richtete der Oberstkommandierende Krylenko an die revolutionären Soldaten

und Matrosen ein Manifest, indem er die Besitznahme des Generalquartiers mitteilt, wo mit das letzte Hindernis, zum Frieden zu gelangen, gefal- len sei, und der Kampf für den Frieden neue Kraft gewon nen habe. Das Manifest appelliert an die Einigkeit und Disziplin der Revolutionäre. Anregung einer internationalen Sozialisten- Konferenz in Petersburg. Basel, 7. Dez. Nach einem Petersburger Havasbericht tritt „Nvwaja Schisn" in einem für die Alliierten unfreund lichen Artikel für eine internationale

" berichtet der „Temps", daß der amerikanische Militärattache in Petersburg nichtamtlich n Unterhandlungen mit Trotzky getreten sei und dessen Aufmerksamkeit aus die Gefahren gelenkt habe, die für Rußland in der Einleitung von Ke- paratverhandlurrgen erstehen. Trotzky und die fremden Militärvertreter. KB. haparanda, 6. Dez. Trotzky gab betreffend die fremden Militärvertreter folgende Erklärung ab: Der Ver treter der Vereinigten Staaten und Amerikas beim russi schen Generalstabe, Major Kerth und der Führer

sehr schwere Folgen herbeiführen wird, wofür der Rat der Volkskommissare im voraus jede Verantwortlichkeit ablehnt. Russische Repressalien gegen England. Bern, 6. Dez. „Dally Mail" meldet aus Petersburg unter dem 1. d. M.: Da auf Trotzkys Verlangen, die in England internierten russischen Sozialisten fteizulassen, von der englischen Regierung keine Antwort eingegangen ist, hat Trotzky verfügt, daß kein britischer Untertan Ruß land vor der befriedigenden Lösung des Streitfalles ver laßen dürfe, wodurch

und Miljukow vorbei ist und daß jeder russische Bürger, gleichgültig ob politischer Flüchtling oder revolutionärer Soldat, jetzt unter dem Schutze des russischen revolutionären Staates steht. Die Rede wurde mit lang anhaltendem Beifall ausgenommen. Die Engländer in Petersburg. KB. London» 6. Dez. Reuter meldet aus Petersburg vom 6. ds. Mts.: Die englische Botschaft und das englische Konsulat stellen den Engländern Staatsangehörigkeits scheine aus, die an den Haustüren angeschlagen werden sollen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 22.10.1919
Physical description: 8
, denn sonst ließen sich über den Frieden, den Wien ratifiziert hat, die Worte. schreiben: Rcqniescant in Pace, und es wäre sehr gefährlich, im Zentrum Europas einen Staat zu haben, der dem Tode geweiht ist. ker Verzweifkomslamds in Rußland. Die gestern verbreitete Nachricht von der Ein^ nähme der Stadt Petersburg durch die Truppen des konterrevolutionären Generals Judenitsch wird heute bestritten. Da nur das Dementi vor liegt, wird es wohl richtig' sein. Gleichwohl ist die Lage in Rußland eine über aus kritische

. Der ganze Nordosten ist jetzt ein Kriegslager; die Küste ist so gut wie ganz in den Händen der Konterrevolutionäre, die, von der Entente tatkräftigst unterstützt, jeden Tag neue Truppenmassen in den Kamps einsetzen. zuversichtliche Meldungen der Ruffrn. Petersburg fest in den Händen der Bolschewiki. Moskau, 20. Okt., 6 Uhr früh. (Funkspr. des Tel.-Korr!b.) Ausländische Blätter melden, daß Kronstadt und Petersburg genommen wor den sei. In Wirklichkeit sind Kronstadt und Pe tersburg fest in der Hand

der sowjetistischen Ver teidiger und die roten Truppen sind weit davon entfernt, cm. die Ausgabe ihrer Stellungen auch nur zu denken. Sie haben bereits einen erfolg reichen Gegenvorstoß unternommen. Neutrale Berichte. ktraßenkämpfe im Weichbilde von Petersburg. Berlin, 20. Okt. Die „Vossische Zeitung" meldet: Zarskoje-Selo, Peterhos und Strieles sind von den Truppen Judenitschs durchschritten worden. Die Küste des Finnischen Meerbusens ist vollständig von den Bolschewiken gesäubert. Die Truppen Judenitsch

haben die Stadt Pe tersburg vom Süden erreicht und stehen im Weichbilde der Stadt in Straßen kämpfen. Das englische Geschwader ist in die Newamündu ng ein ge fahren. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" meldet aus Helsingfors: Die Bolschewiken behaupten, Petersburg verteidigen zu wollen. Vor der rech-, ten Flanke der. Armee Judenitsch stehen beträcht liche Truppenmassen der Roten. Trotz aller Fort schritte werde die Lage Judenitsch in militäri schen Kreisen als ungünstig bezeichnet, weil seine Truppen

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 12.09.1941
Physical description: 4
Abgewanderten dort zu 90 Prozent geschlossen siedelten oder in Streusiedlungen Aufnahme fanden, gingen die in die russische Industrie Abgewanderten dem Deutschtum größtenteils verloren. (Schluß folgt.) Mutsche Iruppen vor Petersburg Die Millionenstadt am Finnischen Meerbusen abgeschnürt — Aus den Stätten germanischer Kultur PK. Vor Petersburg. 12. Sept. Der Stoß von Nowgorod nach Norden, unerwartet und heftig geführt, hat die deutschen Truppen schneller als angenommen an die Drei-Millionen- Stadt Petersburg

herangeführt. Mit der Einschließung dieser Stadt am letzten Fenster der Sowjetunion zur Ostsee, fallen für die bolschewistische Kriegführung beträchtliche Trup penmassen aus, da mehr als eine Million Verteidiger hier konzentriert sind. Noch härter trifft die Sowjets der Aus fall des Rüstungs- und Verkehrszentrums und Mittelpunkt der Nachschublinien zu den letzten Sowjetstellungen in der Ostsee. Petersburg ist die zweitgrößte Stadt der Sowjet union, einer der Hauptträger des Sowjethandels. Mehr

Ju de n i t s ch gelang es nicht, sie zurückzuerobern. Sie selbst aber, die fast zweieinhalb Jahrhunderte vom Krieg verschont blieb, hat das Schicksal ausersehen gehabt, das Glück von Millionen Menschen zu vernichten, hat sie zur Keimzelle allen menschlichen Unglücks bestimmt, das der Bolschewismus auf seinem Gewissen hat. Petersburg, die Brutstätte des kommunistischen Weltprole- tariats, in der 1893 ein L e n i n zu wirken begann, ist ab geschnitten von der Sowjet-Union. Vom Südufer des Ladoga- Sees bis zum Südufer

vor dem Zusammenbruch steht. Das Land aber, durch das der Riegel um Petersburg gelegt ist, trägt den Namen Jngermanland nach den Ureinwohnern. Heute lebt hier noch in den Dörfern um Petersburg eine völkische Minderheit, deren Häuser wir sauber finden, deren Wände s meist gestrichen und deren Gärten gepflegt sind. Hier an der Newa und zwischen Luga- und Wolchow-Strom haben Wa räger und Schweden einst germanische Kultur ins Land ge tragen, bis sie Peter der Große dem Russentum dienstbar machte und auf dem Boden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 14.03.1917
Physical description: 8
am Sonntag ihr 100. Flugzeug herab. Ile Unruhen in Petersburg. Hierüber wird gemeldet: Amsterdam, 12. März. Einem hiesigen Blatte zufolge melden die „Times" aus Petersburg: Am Sonntag nachmittags herrschte eine große Aufre gung auf den Straßen. Kavalleriepatrouillen durch zogen die Stadt nach allen Richtungen. Die Menge jubelte den Truppen zu und die Soldaten der Menge. Die ganze Angelegenheit hätte nicht so ge fährlich ausgesehen, wenn nicht die Leute stunden lang vor den Brotläden gewartet hätten

. Aber durch die Anwesenheit tausender von Wartender erhielten die Lebensmikteldemonstrationen ein ernsthaftes Aussehen. Die Läden wurden in den äußeren und in den Fabriksvierteln ernsthaft beschädigt. In Moskau dürfte die Lebensmittelkrise ernsthafter ge wesen sein als in Petersburg. Bern, 12. März. Der Petersburger Korrespon dent des „Corriere della Sera" berichtet, daß sich die Lebensmittelkrise in den letzten Tagen noch ver schlimmert habe. Es wurde eine Brotkarte mit einer Tagesration von 140 Gramm eingeführt

. Die Duma nahm einstimmig eine Tagesordnung des Abgeordneten Miljukow an, die die sosortige Ver sorgung von Petersburg, ^85^ und anderer In dustriestädte und außerdem die Zulassung von Ar beitervertretern in das Komitee für nationale Ver teidigung verlangt. Die Annahme der Tagesord nung erfolgte, wahrend die Arbeitermassen streik ten. In den letzten Tagen feierten zahlreiche Mani festanten, um gegen die Brotnot zu demonstrieren. Es kam zu blutigen Zusammenstößen. Der Mini ste rpräsident Golitzyn berief

oft wie die Rufe nach Brot erklangen. In Petersburger politischen Kreisen herrscht die Furcht, daß diese Re volte nur ein Vorspiel zu ernsteren Unruhen bilde und sich auch auf die weniger hungernde Provinz demnächst ausdehnen werde. * Eine Interpellation im russischen Reichsrat. Kopenhagen, 11. März. Nach Meldungen ans Petersburg brachte der Präsident des Reichs industrie-Komitees Gntschow im russischen Reichs rat im Namen von 36 Mitgliedern des Reichsrates eine Interpellation

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.08.1914
Physical description: 8
eine diplomatische Aktion in Wien eingeleitet. Während diese im Gange war, lief die offizielle Nachricht ein, daß Rußland gegen Oesterreich-Ungarn mobil machte. Der deutsche Kaiser macht in Petersburg Vor stellungen. Sofort wies der Kaiser den Zaren in einem wei teren Telegramm darauf hin, daß durch die Mobili sierung gegen Oesterreich-Ungarn seine auf Bitten des Zaren übernommene Vermittlerrolle gefährdet, wenn nicht unmöglich gemacht würde. Trotzdem wurde die in Wien eingeleitete Aktion fortgesetzt, wobei

. Während also die deutsche Regierung auf Ersu chen Rußlands vermittelte, machte Rußland seine gesamten Streitkräfte mobil und bedrohte damit die Sicherheit des Deutschen Reiches, von dem bis zu die ser Stunde noch keinerlei außergewöhnliche Maß regeln ergriffen waren. So ist, nicht von Deutschland herbeigcrufen, viel mehr wider den durch die Tat bewährten Willen Deutschlands, der Augenblick gekommen, der die Wehrmacht Deutschlands auf den Plan ruft. Sie letzte Mahnung Deutschlands. Eine Note in Petersburg. — Anfrage

in Paris. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Nachdem die auf Wunsch des Zaren selbst unternom mene Vermittlungsarbeit von der russischen Regie rung durch eine allgemeine Mobilmachung der rus sischen Armee und Marine gestört worden ist, hat die Regierung Sr. Majestät heute in Petersburg wissen lassen, daß die deutsche Mobilmachung in Aus sicht stehe, falls Rußland nicht binnen 12 Stunden die Kriegsvorbereitungen einstellt und hierüber eine bestimmte Erklärung abgibt. Gleichzeitig

ist an die französische Regierung eine Anfrage über ihre Hal tung im Falle eines deutsch-russischen Krieges ge richtet worden. Rußlands Antwort. Berlin, 2. August. Das Wolff-Bureau meldet: Nachdem die Kunde von der allgemeinen russischen Mobilmachung hieher gelangt war, wurde der deut sche Botschafter in Petersburg beauftragt, die rus sische Regierung aufzufordern, die Mobilmachung gegen uns und unseren österreichisch-ungarischen Bundesgenossen einzustellen und hierüber eine Min» di ge Erklärung binnen 12 Stunden

. Eine deutsche Patrouille auf deutschem Boden beschossen. Berlin, 2. August. Eine deutsche Patrouille wurde bei Prostken heute nachmittag etwa 300 Meter diesseits der Grenze von russischen Sol daten beschossen und erwiderte das Feuer. Beider seits gab es keinerlei Verluste. Deutschland erklärt den Krieg. Auf die Eröffnung der Feindseligkeiten durch Rußland hin überreichte der deutsche Bot schafter in Petersburg dem russischen Mini sterium des Aeußern die Kriegserklärung. Berlin, 2. August. Dem russischen

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 21.10.1941
Physical description: 4
zu sichern; standen doch schwedische Truppen fast in Schußweite des entstehenden Petersburg. Daher ließ er im Herzen seiner neuen Hauptstadt, auf der „Hasen insel", die berühmte Peter-Paul-Festung und auf der der Newa mündung vorgelagerten Insel Kotlin die Seefestung K r o n st a d t errichten. Das ganze Trachten des Zaren war auf praktische Dinge gerichtet, daher waren seine beiden Sommerresidenzen, Oranienbaum und Peterhos, nichts anderes als Anlagestellen für die Uebersahrten gewöhnlichen Landhauses

. In den 76 Jahren des 18. Jahrhunderts, die dem Tode Peters des Großen folgten, saßen 66 Jahre hindurch Frauen und kaum neun Jahre hindurch Männer als Alleinherrscher auf dem Throne Ruß lands. Das führte unter anderem zu dem Ergebnis, daß, im Gegen- atz zu dem Vorhaben Peters des Großen, mehr Prunkbauten als Festungen und mehr Parks als wirtschaftlich wichtige Anlagen in Petersburg und seiner Umgebung errichtet wurden. Die Kaiserin Elisabeth verwandelte beispielsweise Peterhof in eine Residenz nach dem Muster

wurde. Die Zarin Katharina wählte sich eine andere Sommerresidenz, etwa 25 Kilometer südlich von Petersburg, und gab ihr den Namen „Zarskoje Selo", also soviel wie „Zarendorf". Das Barockschloß von Zarskoje Selo steht dem von Versailles weder an Größe, noch an Prunk nach. Einen Begriff von der luxuriösen Innenausstattung dieses Gebäudes kann man sich machen, wenn man erfährt, daß ein Zimmer vom Boden bis zur Decke mit Bernstein ausgelegt ist. Ein anderes Zimmer ist in der gleichen Weise mit altem

& m , merfrische entwickelte. 1837 wurde eine schnurgerade Eisenbahn — die erste Rußlands zwischen Petersburg und Pawlowsk — angelegt, und die Gastspiele von Johann Strauß nn Kurhaus von Pawlowsk zogen Tausende von Petersburgern nach der Villenstadt hin. Auf der Eisen bahnstrecke Petersburg—Pawlowsk liegt die berühmte Pulkowo-Stern- warte, die vom deutschen Astronomen Struve vor 100 Jahren geqrün- det wurde und seitdem den Mittelpunkt für die russische Sternenkunde und Landmessung bildet. Zar Paul wählte

sich später eine andere Residenz, westlich von Zarskoje Selo. In Gatschina erbaute er sich ein Schloß, das ebenso unnahbar und düster war wie der argwöhnische Herrscher selbst. Auch Zar Alexander III. verbrachte im Schloß von Gatschine seine Sommermonate. Obwohl das Wort „Gatschina" karelischen Ursprun ges ist, also keineswegs den konterrevolutionären Klang besaß wie etwa „Petersburg", erhielt es den Namen des jüdischen Henkerhäupt lings Trotzkij. Aber der Ruhm der Sowjetarößen ist vergänglich. Wenige

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 19.06.1917
Physical description: 4
verbrannten. 'Auch das Waffenmuseum, das vom Grafen Michael Esterhazy angelegt worden ist, und die Bibliothek wurden ein Raub der Flanrmen. Um die Szekleszer Besitzung, .das Fideikommiß der Ester Eine?rk(kn$-Kon?er<mz der Entente-Staaten Ein« Hot« der ruffiFdun R«gi«nma « fiewünldtt« Revision der Rriegszieie. Petersburg, ‘14. Juni. Tie Petersburger Tele- graphen-Agentnr meldet: Anläßlich des Besuches, den der französische Minister Albert Thomas den Mitglie dern der provisorischen Regierung ans

zur Beratung ge stellt lverden. ttlas Rufiland will. KB. Petersburg, 17. Juni. (Pet. Tel.-Ag.) Mi nister des Aeußeren Terrestschenko hielt beim Empfange der amerikanischen Sonderabordnung, die hier einge troffen ist, eine Ansprache, woriir er ausführte: Die Revolution hat das russische Volk vor zwei Probleme von höchster Wichtigkeit gestellt, nämlich Schaffuilg einer starken Demokratie im Innern des Landes und Kampf gegen den Feind, der diePrtzte Stütze der Autokratie dar- stellt. Die Revolution hat wicht

net die Aeußerung eines aus Petersburg eingetroffenen Schweden, wonach in Rußland eine zweite größere und furchtbarere Revolution bevorftehe, welche mit dessen Zu sammenbruch enderr würde. Die Situation sei hoffnungs los, die Regierung ratlos. Tie Soldatenübergrifse bilden eine wahre Landplage. Tie Lebensm^teNeuerung sei groß. Eill Liter der schwer erhältlicher: Milch koste 1 bis 2 Rubel. Tie Zahl der Arbeitslosen in Petersburg über steigt 40.000 und wird immer größer. Die Kriegsunlust

sich ln SidiorlKit. Stockholm, 18. Juni. Einer Meldung des „Afton- bladet" zufolge haben in der: letzten Tagen auffallend viele englische Frauen und Kinder Petersburg verlassen und sich ii:s Auslarrd begeben, was mar: mit bevorstehenden ernster: Ereignissen in Rußland in Zusammenhang bringt. Kriegs-6reigniffe Die gegenwärtige Kriegslage. Ein int«r«riaiit($ Urteil Slegeinann;. (Privatmeldung der „Neuesten".) B e r g i n, 18. Jnni. Aus Dern wird der „Voss. Zeitg." berichte:: In einen: Leitartikel im „Bremer Bund

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 10.05.1917
Physical description: 4
oder den nominellen Krieg wie gegenwärtig weiterschlep pen. Die Unruhen in Petersburg. „Nieder mit Amerika!"—„Nieder mit England!" Berlin, 9. Mai. Ter „Voss. Zeitung" wird aus Stockholm berichtet: Ein Neutraler, der Petersburg am Freitag verlassen hat, berichtet, daß sowohl am Mitttwoch wie auch am Donnerstag voriger Woche Straßenkundge- bungen gegen Amerika und England stattgefunden haben. Besonders an der Ecke des Rewski-Prospekts und der Gar tenstraße sammelte sich eine große Volksmenge unter Vor antragung

wurde nach hier eingelaufenen Meldungen auch eine Reihe englischer Seeoffiziere er- utordet. Es wird berichtet, daß die russischen Matrosen den englischen Offizieren den Gehorsam verweigern. Ao in Lenin? Berlin, 9. Mai. Aus Stockholm wird dem „B. T." berichtet: Wie „Sveuska Dagbladet" aus Petersburg berichtet, ist Lenin angeblich seit 2 Tagen verschwunden. Bucbanan nicht entflohen. Petersburg, 8. Mai. (Petersb. Tel.-Ag.) Die Gerüchte über den englischen Botschafter sind vollkommen falsch. Cine

merkwürdige fluffaifung der „freiheil“. London, 8. Mai. Reuter meldet aus Petersburg vom 8. ds.: Die merkwürdige Auffassung von Freiheit, die man auf dem Lande hak, droht in der Praxis auf Getreidemangel hinauszulaufen. Ausgedehnte Strecken Land liegen brach, da es unmöglich ist, Arbeitskräfte zu finden oder weil die Bauern auf dem Lande die Werkzeuge mit Beschlag belegten. Die Sache isi ebenso dringend wie die Kriegführung. Unter dem herrschenden Verhältnissen wird es schwierig sein, eine Lösung

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Der Arbeiter
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Page 2 of 4
Date: 17.05.1917
Physical description: 4
Meldungen hervor: Petersburg, 22. April. Die Petersburger Tel.-Ag. meldet aus Mnsk: Im Verlaufe der Erörterungen des Kongresses der Abgesandten aller an der Westfront stehenden Armeen sagte der ehemalige sozialistische Duma deputierte Tzeretelle: Ern Separatfriede wäre für Rußland eine nicht wieder gut zu machende Kata strophe (!) Bern, 20. April. • Der „Temps" bespricht die Lage Rußlands und schreibt, daß Plechanow, der in einer Rede für den Krieg bis zum Weißbluten eingetreten ist, der Dolmetsch

der wirklichen Gefühle * der russischen Nation sei. Und der Rat der Soldatenabgeordneten selber? Die sozialdemokratische „Arbeiterzeitung" berich tet am 24 April 1917: Die Vorgänge in Rußland. Der 1. Mai. Petersburg, 22. April. (Petersburger Telegra- phcnagentur). Der Rat der Arbeiter- und Solda tenabgeordneten hat beschlossen, daß der 1. Mai nach dem neuen Stil, also nach dem russischen Ka lender am 18. April, in ganz Rußland gefeiert werden soll. An diesem Tage werden im ganzen Lande große, noch nie

. Für den „Genossen" Herve ist also der Gedanke eines Sonderfriedens etwas unerhört Schreck liches. Für ihn scheint der Krieg das Schönste zu sein! Sogar ein „Genosse" aus Amerika ist sehr be sorgt, daß es etwa zu einen: Frieden kommen könnte:. Petersburg, 20. April. (Petersburg. Tel.-A.) Der Sozialist Meyer, Mitglied des amerikani schen Kongresses, hat an das Dnmamitglied Tscheidse Präsident des Rates der Arbeiter- und Soldatendelegiert^n, folgendes Telegramm ge richtet: „Als einziger sozialistischer

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 19.09.1914
Physical description: 10
kund zu geben. Groß war die Enttäuschung der Engländer, daß die Deutschen auf keinerlei Weise reagierten. Wenn die Stunde gekommen sein wird, die von der deutschen Flottenleitung ausersehen ist, zum Losschlagen, dann werden die Engländer jedenfalls die deutsche Flotte zu sehen und wahr scheinlich auch zu spüren bekommen. j Tie Stimmung in Petersburg. ? Nach Mitteilungen von Reisenden, die aus ! Petersburg über Moskau hier eingetroffen sind, ! herrscht in der sich jetzt „Petrograd" nennenden

. In russischen na- l tionalen Zirkeln erhebt man nun gegen England > den Vorwurf, es schone seine Flotte zu sehr, schä- ; dige mit seinen operettenhaften Expeditionsarmeen ^ unter dem Kommando prahlerischer Renommisten • das Prestige der Ententemächte moralisch und | tatsächlich. j | Das Heranziehen Japans wird in Petersburg : als zweischneidig erachtet, weil.hiedurch die japan ische Ueberhebung, die der russischen ostasiatischen Politik schon früher Unannehmlichkeiten bereitet hätte, genährt und Japans

Begehrlichkeit auf dem Gebiete, in denen Rußland sich unbedingt den vorherrschenden Einfluß sichern müsse, geweckt würbe. Barrikadenkämpfe in Petersburg? Ingenieure der Petersburger Skodawerke haben berichtet, daß nach dem Kriegsausbruch die t Petersburger Ausstandsunruhen sich verschärften. | Man wagte nicht, Militär dagegen aufzubieten, k Die Polizei war machtlos, bis aus dem Warschauer f und Kiewer Korpsbereich Truppen einrückten. Die Barrikadenkämpfe dauerten aber auch dann noch unter heimlicher Beihilfe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 20.06.1917
Physical description: 8
Petroleumschiff „Moreni" ist nach einem heftigen Gefechte auf sieben Kilome ter Entfernung versenkt worden. Die Borsänge in Rußland. Eine neue Rede des Außenministers. Petersburg, 17. Juni. (Pet. Tel.-Ag.) Mi- nister des Aeußeren Terrestschenko hielt beim Emp fange der amerikanischen Sonderabordnung, die hier eingetroffen ist, eine Ansprache, worin er aus führte: Die Revolution hat das russische Volk vor zwei Probleme von höchster Wichtigkeit gestellt, nämlich Schaffung einer starken Demokratie im Innern

den oder eine längere Untätigkeit an der Front als Verrat gegenüber den Alliierten bezeichnet. Thomas über die Lage in Rußland. S t o ck h o l m, 17. Juni. (Reuter.) Der franzö sische Minister Thomas ist aus Haparanda hier eiugetroffen. Laut „Svenska Dagbladed" hat er sich vor seiner Abreise von Petersburg in einer einem Journalisten gewährten Unterredung geäußert, er hege keine Illusionen bezüglich der nächsten Zu kunft. Er sei sich aller Schwierigkeiten bewußt, je doch überzeugt, daß sie werden beseitigt

werden. Das russische Regierungsproblem sei im Begriffe gelöst zu werden. In politischen Kreisen denke man nicht mehr an ein rein sozialistisches Ministerium. Er glaube, Rußland habe eine gewisse Schwenkung macht und man werde bald aufhören, von einem Sonderfrieden zu sprechen. Die „Aenßerung" eines Schweden. Stockholm, 18. Juni. „Dagbladed" verzeich net die Aeußerung eines aus Petersburg eingetroß fenen Schweden, wonach in Rußland eine zweite größere und furchtbarere Revolution bevorstehe

welche mit .dessen Zusammenbruch enden würde. Die Situation sei hoffnungslos, die Regierung ratlos, die Soldatenübergriffe bilden eine wahre Landplage. Die Lebensmittelteuerung sei groß. Ein Liter der schwer erhältlichen Milch koste ein bis zwei Rubel. Die Zahl der Arbeitslosen in Petersburg übersteigt 40.000 und wird immer gro ßer. Die Kriegsunlust ist allgemein. Trotz der An strengungen der Kriegspartei lehnt der Arbeiter und Soldatenrat eine Offensive ab. Die Stimmung gegen England nimmt zu. Kerenski sei sehr popu lär

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Date: 11.07.1915
Physical description: 8
sich die jüdische Be völkerung Rußlands. Die Regierung treibe eine starke antisemitische Propaganda in allen Schichten der russischen Bevölkerung. Sie sucht für ihre Nie derlagen die Juden verantwortlich zu machen, um so die Volksempörung auf dieJuden zu lenken. Man spricht davon, daß die Regierung entschlossen ist, die Juden aus Petersburg auszuweisen, wenn Riga von den Deutschen besetzt werden sollte. Man habe dies schon früher tun wollen, auf die Intervention des Ministers des Aeußern aber aufgeschoben

. Im russischen Proletariat machen sich nach dem Bericht starke Zeichen einer revolutionären Stimmung gel tend. In Petersburg greift die revolutionäre Pro paganda unter den Arbeitern um sich. Zahlreiche Verhaftungen wurden auch in Wilna vorgenommen. Sogar Krankenschwestern wurden unter dem Ver dacht verhaftet, revolutionäre Propaganda unter den Soldaten zu treiben. Im allgemeinen — so schließt die Mitteilung — fühlt jedermann in Ruß land, daß man großen Ereignissen entgegengeht. Die Russen flehen um Gottes

Hilfe. Petersburg, 10. Juli. Dem „Rjetsch" zu folge ordnete der hl. Synod auf Grund eines Uka- ses des Zaren an, daß im russischen Reiche Bitt gebete und Heiligenprozessionen abzuhalten seien, um deniSchutz Gottes in der schwierigen Lage zu erflehen. Um die Balkanftaaten. Zürich, 10. Juli. Aus Nisch wird italienischen Blättern berichtet, der rumänische Ministerpräsi dent habe die entgültige Erklärung abgegeben, Ru- mänien müsse sich Vorbehalten, selbst den Zeitpunkt für sein Eingreifen in den Krieg

dem König unmöglich, dafür eine Verantwortung zu übernehmen. Diese Antwort rief in Petersburg die größte Unzufriedenheit hervor. * An der Zsonzosront. Eine neue Schlacht im Gange. M ü n ch e n, 10. Juli. Der italienische Berichter statter des „Züricher Tagesanzeiger" meldet von der Jsonzofront, daß sich aus den kleinem Geplänkel der letzten Tage eine neue heftige Schlacht entwik- kelt. Die „Neue Züricher Zeitung" meldet dazu, daß die Italiener auch in den neuen Kämpfen zu rückgeworfen wurden

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