1,156 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1931/08_01_1931/VBS_1931_01_08_7_object_3127898.png
Page 7 of 12
Date: 08.01.1931
Physical description: 12
!' Und sie spielte den letzten Trumps aus und begann mit Rofenkranzbeten. „Jda, bet vor!' Cs klang eine Zeitlang ganz laut und frisch, dann aber starb eine Stimme nach der anderen ab und zuletzt war die Katl allein. „Der für uns gekreuzigt ist worden.' „Das braucht etwas bei diesen Fratzen!' jammerte sie. rollte den Rosenkranz ein und schlich sich auf den Zehen zur Türe hinaus. Stockfinstere Nacht trat ins Zimmer, deckte Wände, Betten und Gesichter zu. Die Kinder schliefen. Das Peterl hatte noch die Faust

und der Sextnerbach riß seine hellen Augen auf und rief in schäumender Lust: „Glückliche Reise! Du bist aber eine noble Fuhre heute!' Die Kinder waren zuerst ganz still: sie mußten die seltene Freude einer Spazierfahrt voll genießen. Das Peterl hob sich hundert mal von seinem Polstersitze auf und ließ sich dann wieder niederfallen» denn das patschte so fein und ging in eine welche, tiefe Grube, hinab. Die Jda staunte und staunte nur. denn die Welt ist ganz anders, wenn man flott an ihr vorbeifährt; es drängte

sich Wunder an Wunder, die Bäume flogen nur so vorüber, es ging aus der Sonne in den Schatten und aus Schatten in Sonne hinein: schon war der Weg vorbei, der zum Wildbad führt, jetzt auch schon die Lanzinger Säge» wo es ins Jnner- feldtal hineingeht, und drinnen in der Tal tiefe. der das Rößlein zulief, stiegen Häuser auf. über Hänge und Wiesen verstreut, ein ganzes Dorf, eins hellwciße Kirche und dort im Winkel — Felsen an Felsen, ein ganz neue Welt. „In der Sextnerkirche da', begann die Nenne, „stehen

, wie wenn er den Kaiser zu führen hätte, fuhr der Hansl über den Dorfplatz hinaus und es ging weiter in das Tal hinein» dem Winkel zu, wo das Bad steht. „Das ist das Josefskirchl', begann die Nenne wieder, „und alte Leute erzählen» daß einmal ein krankes Weibile, das fast nicht mehr hat gehen und schnaufen können, in dem Kirchl da ums Gesundwerden gebetet hat, und da hätte der hl. Josef zu reden an gefangen und hätt' gesagt: „Weibile, da drüben beim Walde, ganz unter Moos, rinnt ein wundertätiges Waffer. Geh

hin! Das wird dir helfen!' Und sie ist hingegangen und gesund geworden und da haben sie's Bad gebaut und ihm den Namen vom Moos gegeben, und seitdem kommen aus aller Weite die Leute her zum wundertätigen Wasser.' „Ist das das Gschichtl, Nenne?' „Bleiben wir im Bad?' „Na, na, Kinder, das ist noch nicht das Gschichtl und da bleiben tun wir auch nicht.' Der Hans fuhr schon den schmalen Wiesen weg hinein, der sich dem Fischleinboden zu schlängelt, und da traten Felder mit reifen dem Korn ganz nahe an den Wagen heran

1
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1930/13_11_1930/VBS_1930_11_13_8_object_3127705.png
Page 8 of 12
Date: 13.11.1930
Physical description: 12
der Rechtschreibung sowie der Herkunft. Bedeutung und Fügung der Wör ter, auch der Lehn- und Fremdwörter. Don Dr. Theodor Matthias. Leipzig. Hesse u. Becker Verlag. 442 Seiten. In Leinen ge bunden Lire 14.25. Das Wörterbuch des bestens bekannten Sprachforschers Matthias ist soeben in ganz neuer Bearbeitung und ganz neuer Ausstattung erschienen. In seiner neuen Form vereinigt das Wörterbuch eine Rechtschreib- und Formenlehre, ein Fremdwörterbuch (mit tref fenden Verdeutschungen) und «in etymologisches

, d. h. die Herkunft der Wörter behandelndes Rachschlagebuch Die Rechtschreibung ist bis ins Kleinste ausgearbeitet, und der Ableitung der Wörter ist ganz besondere Sorgfalt gewidmet. Das Werk, das sich der Unterstützung des Deutschen Sprachvereins, des Leipziger Korrek« torenvereins und des Oberkorrektors der Reichs druckerei erfreuen durfte, mutz als sehr zuver« lästig bezeichnet werden. B. Das Haus mit den grüne« Fensterläden. Roman von Felicitas Rose. Deutsches Verlags^ haus Bong u. Eo.. Berlin W 57. Preis

Ganz leinen Lire 32.58. Die Großstadt mit ihrer Tatkraft und Bewegung und die Heide mit ihrer Selbstbesinnung stoßen in den zwei Haupt gestalten des Romans aneinander, dem starken Schmicdemeister Hartmann und seiner prächti gen Gattin, der verschlossenen Ernestine, deren Stolz es verschmäht, sich gegen-eine Verleum dung auch nur zu wehren. Zugleich durchdringt ein köstlicher, gütiger Humor diesen Roman unv verleiht ihm unter Felicitas Roses Werken sein besonderes Gepräge. Vortrefflich

kalt nach! Zum Trocknen Wolle nicht aufhängen/ sondem aus- breiter! Nicht kn Sonne und OftnuLhe frotfnen! a fKÄCT jUnntn C(< schon da« füa-sl« Srzen-ai« der perstlwerke: Q Henkell« Aufwasch» GpüU and XelalgaaeeatUelt Jetzt war e r der Fremde und das war feinl Diesmal konnte er sich auch Zeit lassen, so viel er wollte, und durfte sein Viertele schluck weise audtrinken. Ja, das war halt doch etwas ganz anderes! ' ' ' Am feinsten aber dünkte es ihn, als er sich dann eine Weile ganz müßig auf den KIrch

einen ganzen Haufen Steins, alles echte vom Fischleinboden, wer weiß, wie hoch oben, auf dem Einser oder gar auf dem Schu ster, diese Steine einmal gelegen waren. „Das ist mein Landl, ganz nur für mich! Da hat kein Fremder etwas zu suchen. Das Landl ist mein!' redete er vor sich hin, wenn er die Steine schön übereinander ausbaute. Dies tat er immer um Weihnachten. Er baute in feinem Zimmer den Haunold nach den Schuster und den Gesellen, und wenn er fer tig war, wiederholte er: „Das ist mein Land- ganz

2
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1924/10_01_1924/VBS_1924_01_10_3_object_3118397.png
Page 3 of 12
Date: 10.01.1924
Physical description: 12
war schön. Gewiß! Da läßt sich nicht streiten. Schon bis Wien hinunter bin ich ganz überschneit von lauter Wundern gewesen. Aber der Zug fuhr weiter, weiter und weiter bis ins Böhmische hinein. Dort Hot er mich abgcladcn. Und aus den: Buben ist ei» Mann gewor den, der ferne der Heimat sein Brot verdie nen muß. Jetzt hat cs angefangen. Die Augen sind müde worden vom Welt- ansschauen. Und in der Fremde hat das Herz zu hungern angefangen nach Mntterl und.Heimat. Zuerst einmal ist es die fremde Sprache

Spitzen, als hätten sie die Häuser in die Luft einnageln wolle,:. „Me's in Innichen ist? Kind, halt ganz, gang anders. Denk dir einmal, die hügelen fangen zu wachsen cm und wachsen, bis sie fast schon in den Himmel stoßen, und dann setzt ihnen der Herrgatt noch steinerne Hörnln ans, gang weit, weit hinauf bis in den Himmel, daß sich die Sonne aufspießt auf den steinernen hörnln.' „Wie's Teufele, Vater?' „Ra, na, nit wie's Teusele, du Patsch!' Schrecklich, wenn man dem eigenen Kinde nicht erklären

: „Du, Vater, der .haunold!' „Kind!' schrei' ich entsetzi, „dir inüssen noch ganz andere Augen wachseil!' Und ich bin schon voller heiinmeh gewesen. Das Heimweh aber gab keine Ruhe »lehr. Bei den dicken Marktweibern in Reicheuberg Hab' ich inlmcr an die mageren, sauberen Pusterer Weibelen denke» müssen. Bei jeder Kirche, von der ein stimmschwuches Glöckl läutere, an die Große im Jmiichnc: Dom. Und bei den eisernen Kreuzen, die hie und da aus dem Felde stehen, an die hölzernen, muiidalifgerisscnen Kreuze

daheim. Die Neisse, die voller Farbe jst, weil sie olle Fa briken ausjpülen muß, hac mir den Sexmec- bach vor 2lnge» gezauberc, den reinen, schäu menden, silberne» Sextnerbach. Und dos Unglück will — oder soll ich nicht Glück sagen? — daß ich'einmal ein liebes, altes Mutter! treffe, die g'rad so drciug'schant hat wie nieiu Muttert und einen Buben hat g'streichelt wie die weinige mich und erzähl: und geredet hat, Hai, ganz wie mein Mutter!. Jetzt war es ans und geschehen! „Soll koininen

, was will! Valuta und Visum! Mir ift’s ganz gleich! Ich fahr heim wärts und nichr mehr weitaus,' dent' ich uird schon sitz' ich mit nieiuem Mädel im Zug. Und der Zug ist dahingefloge» neu ein Engel. Tratatam! Tratatam! Mit himm- lischeni Sang ist cs bei»,gegangen. Auf einmal steige» aus den Wäldern die Kofel auf. Abend ift's und glut'ig über den Zinnen. „Schau, Mädel, schau!' ruf' ich und hebe das Kind ins Fenster. In Innichen läutet gerade die große Glocke. Der Sextnerbach springt schäumend daher. Die Pusterer

3
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1929/24_01_1929/VBS_1929_01_24_4_object_3125510.png
Page 4 of 12
Date: 24.01.1929
Physical description: 12
Gesinnung, vorab die Liebe, viel wichtiger, als die Zeit und das äuhere Werk. Darum kann der später Berufene in kürzerer Zeit ohne grohen äuheren Erfolg viel mehr vor Gott verdienen, als ein anderer in langen Jahren, dessen Werke von der Welt an gestaunt werden. Gott urteilt anders als die Menschen. Der eigentliche Sinn der Parabel aber liegt darin, dah der Herr den Neid und die Selbstüberhebung zurückweisen will. Die Parabel gilt zunächst den Aposteln, die im Anfänge nicht ganz frei waren von phari

an ihren CxerMenleirer richten, wie: „Es waren di« schönsten, glück lichsten Tage meines Lebens'; „sie gaben meinem Leben einen ganz anderen Sinn'; „feit jenem Tage kenne ich mich nicht wieder ' In der Erkenntnis der großen Bedeutung Md des unleugbaren Nutzens der ExerMen für di« Seelen wird die CxerMeubewegung von den kirchlichen Dberhirten überall aufs eifrigste befünvortet und gefördert. Auch der hochwst. Fürstbischof uniener Diözese, der am 3. Oktober 1927 sel'bst zu dem von den Jesuiten in Trento eben

Kirchen und andere große Ge bäude, die sich zum Abhalten der SitzMgen eignen. Der Kongreß wird mtt dem 1500. Todestag des hl. A u g u st i n u s, des Apo stels von Afrika, 28. August 1939, zu» fammensallen. Als Hauptthema der Konfe renzen wurde darum gewählt: „Der heilige Augustus und die heilige Eucharistie.' Ganz Algerien wie Marokko treffen bereits Vor bereitungen für den Kongreß. Bon seiten sämtlicher Zibilbehöiden ist der Ausschuß der bereitwilligsten Mitarbeit sicher. Der Dey von Tunis

die Plombiermaschine, der Schmied den Hammer, der Mrt den Dentilator. die Waschmaschine di« Wäscherin. Eine wunder bare Sachel Aber der Amerikaner tötet auch elektrisch, und das gibt Ms zu denken. Wenn man mit dem Strome töten kann, ist die Sache nicht ganz Mgefährlich. Warum kann man aber mit dieser gefährlichen Sache doch jo leicht ohne Schaden arbeiten? Das ist das Geheimnis des Werkleiters. Gin Schloßbesitzor jagte mir auf die Frag«, warum er sich nicht das Elektrische einleite: In den letzten 50 Jahren

. So muß «ich jeder Stecker, jeder Schalter, jede Steck- doj« gesichert sein. Nicht einmat außen sollte Blech verwendet werden. Und nur so schön gesichert ist der Strom gefahrlos. So wird es vom Monteur, der die Leittmg legt, hergerich tet. Denn dieser Mann weiß, daß jedes Metall den Strom gut leitet, ganz besonders Kupfer, darum läßt er den Strom durch Kupferdraht fließen. Er weiß, daß Gumtni, Mas, Hartgummi. Porzellan, Stoff. Mps. Stein den Strom schlecht leitet, darum ver wendet er diese Stoffe

4
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1926/04_02_1926/VBS_1926_02_04_21_object_3121284.png
Page 21 of 24
Date: 04.02.1926
Physical description: 24
versteigert od. auch vertilgt werden, ganz nach freiem Ermessen der Gemeindeverwal tung, falls der Eigentümer nicht vorher vorspricht um die Steuer sowie die aufgelaufenen trösten einschließlich der Verpflegung des Hundes zu be richtigen. — Die Bestätigung der Lehrerinnen Rosa und Karolina Agazzi für das Jahr 1928/26 mit den Bezügen für die erstere von 1206 Lire 66 Cent, brutto monatlich, für. die andere von Lire 603.38 im Dienste wurde beschlossen. — Die Schwester Hermine Rigg, die vom Schulrat Gries

gesetzten Tagen mit ihren Personaldokumen ten beim hiesigen ZiMstandesamt erscheinen. Konzert Durmelfler-Heermann tn Bolzano. Am S. Feber wird Prof. Burmeister und der Wag nersänger Viktor Heermann im Museumssaale vo» Bolzano einen Wagner-Lisztabend geben. Prof. Burineister, den im Frühjahre seine große Kunst erneut zu einer bedeutenden Tournee nach Nordamerika führt, ist uns ein lieber Bekannter, dessen Kunst in Bolzano erst im vergangenen Herbst den damaligen Konzertbesuchern ganz großen Genuß brachte

. Prof. Heermann, ein Sohn des hier bekannten, in Merano lebenden Altmeisters der BioliNe^ Prof. Heermann, wird von den vorliegenden Kritiken als Künsüer von ganz ungewöhnlicher tiefgründiger Musikalität mit bewunderswert.ansprechendem Oman und vollendeter Stiimnkultur besprochen. Wie schon der Konzertabend benannt ist, bringen die Künst ler ausschließlich Werke Liszts und Wagners zu Gehör. Kartenvoroerkauf zu diesem erstklassigen Kunstabend im Musikhause I. Clement, Museum straße ab Samstag

Schlittschuhlaufen am internatio nalen Sportplatz den Fuß gebrochen. Sie wurde in die städtische Heilanstalt gebracht. Das Geständnis war unbewußt über fein« Lippen geschlüpft und er bereute es nicht, es war ein« gewisse Seligkeit in 'dem Gedanken, ganz offen gewesen zu sein. „Aber selbst wenn Muviel keine'.Mutter hätte, die sie als ihre Tochter anerkennen wollte, sie würde mir dennoch teurer fein, als alles in der Welt. Doch weih sie von meiner Liebe nichts.' Das war echte, treue, uneigennützige Liebe

. Der kräftige Ton sein« Stimme, das ernste, entschiedene Gebaren, die Männlichkeit seines Wesens nahmen sie ganz für ihn ein. „Wenn ich wirklich fo glücklich fein und in jener Muriel mein Kind wiederfinden würde, ich wüßte seine Zukunft in keine lieberen Hände gelegt, als in die Ihrigen, Doktor Macdonald.' Und wie zum Unterpfand dieses wichtigen Versprechens legt« sie ihre beiden Hände in die feinigen. Er führte sie zärtlich an die Lippen, er war überzeugt, daß hier eine unschuldige, ui,glückliche

5
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1941/24_07_1941/VBS_1941_07_24_4_object_3139931.png
Page 4 of 8
Date: 24.07.1941
Physical description: 8
durch die Anwesenheit Seiner Gnaden des Msgr. Propst Josef Kaiser, ein ganz besonders feier liches Gepräge erhalten. Derselbe ist hier kein Unbekannter: 8 Jahre hindurch wirkte er hier als Kooperator, in welcher Zeit er sich durch .. sein leutieliges Wesen die Liebe und Zuneigung der Bevölkerung in hohem Grade erwarb. — Am frühen Morgen ries die grohe Glocke, di« von der schweren Erntearbeit ermüdeten Schlä fer wach. Allmählich füllte sich das Gotteshaus mit frommen Gläubigen, dte sich zahlreich am Tische des Herrn

Erzpfarrer Josef Matzneller einen tüchti gen und unermüdlichen Lehrmeister gefunden, trug viel zur Verschönerung des Festes bei. Den Abschluß der Festfeier bildet« die feier liche Prozession am Nachmittag. — Groß und klein, jung und alt fand sich dazu ein. Es ist stets ein erhebendes Bild wenn das gläubige Volk betend und singend durch, die. grünenden § luren und wogenden Felder zieht, um Gottes egen auf dieselben herabzuflehen. Was bei dieser Prmesston ganz besonders angenehm auf fiel war, daß es wohl

viele Beter, aber auch nicht einen müsitgen Zuschauer gab. — Maria hat diese Huldigung gewiß freudig entgegen- genommen und mit ihrem göttlichen Kindlein die Gemeinde in ganz besonderer Weise ge segnet. Merano und Umgebung Merano, 22. Juli. (W o chenbericht.) Wie jeden dritten Sonntag in den Monaten vom Mai bis Oktober fand am letzten Sonntag in Maia basta der „Wcimer-Umaang' mit der Statue des. Weinpatrones St. Urban statt. Das zweifelhafte Wetter war der Veranstaltung nicht recht günstig

, in der er in seiner bekannt volkstümlichen Weise von der Liebe des göttlichen Herzen» Jesu zur Mensch heit sprach. Der Ktrchenchor trug gleichfalls das Seinige zum würdigen Verlauf der kirchlichen Feier bei. Zu Mittag vereinte ein einfaches aber geschmackvoll zuberettetes.Essen Len Jubi lar mit feinen nächsten Verwandten und Mtt- brlldern im Gasthaus des Herrn Franz Haller, Organist von Baltin». Aus den fünf Ansprachen der geistlichen Mitbrüder ging , immer wieder ganz sichtlich hervor, welcher Beliebtheit

sich der Gefeierte unter den geistlichen Mitbrüdern tm freut. Ganz besondere Erwähnung verdienende Kinder die unter Führung von Frau Grasl Botene Wurzel immer wieder auftraten und heiter« Gedichte. Dialoge sowie einen Einakter zum Besten gäben. Dieser herrliche Lag wird uns unvergeßlich bleiben. Besonderer Dank ge bührt unsorem hochw. Serrn.Agratön Georg Dur- ^mrer. der^ keine Mühe gMeut hatte/, um das Erdig zu gestalten. Möge unserem hochw. Herrn Jubilar noch «in« lange, ersprießlich« Tätigkeit zur Ehre, Gottes

6
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1934/22_03_1934/VBS_1934_03_22_4_object_3132732.png
Page 4 of 16
Date: 22.03.1934
Physical description: 16
es einem Gesunden nicht, und die Selbstbehandlung mit Wasserkuren und Kräutern ist doch, ehrlich herausgesagt, nur für wirklich Gesunde» nie aber für Kranke, denn selbst behandeln kann sich nicht einmal, der Arzt. Sett kurzer Zeit wird destilliertes Wasser, d. i. eigenttich künstlich hergestelltes, ganz reines Regenwasser, auch zum innerlichen Gebrauche empföhlen. In Betracht kommen Leber- und Gallengangsleiden, kranke Nieren und Harnablettungen, Blutdrucks - steigerung, Gelenkserkrankungen. Cs wird dabei

die Harnmenge an sich stark vermehrt, aber auch Stoffwechselrückstände» . Schlacken, werden in verhältnismäßig großer Menge damtt ausgeschwemmt. Ebenso wird auch die Abscheidung von Galle im Körper vermehrt. So wirkt diese Behandlung in geeigneten Fällen wunderbar. Natürlich ist es nicht so. daß man sich bet diesen Krankhetten nur uMer • die Dachtraufe zu legen und zu schlucken braucht, denn fürs erste ist . das Regenwasser Gift, wenn es in großen Maßen getrunken wird. Fürs zweite muß man ganz reines Wasser

haben, wie man es nur auf elektrischem Wege Herstellen kann (Aquasol), denn nur dieses ganz reine wirkt, je reiner, desto besser schwemmt es die zurück gehaltenen Schlacken mit. Und . letztens ge nügt es nicht, Wasser zu trinken, man muß bei den genanMen Krankheiten auch alle anderen medikamentösen Mittel gebrauchen, die entsprechende Kostordnung und Lebens weise überhaupt einhatten» wie sie der be treffenden Krankheit nützllch ist, bei ihr an- gezeigt ist. Dieses Wassertrinken ist Nur ebt unterstützender» befördernder Heilbehelf

mehr im Leibe ver bleibt!' Der .Junge hatte sich hinter Dagmar geflüchtet. Er war ihr zwar erst noch kurz zuvor an l>er Brückentreppe ausgewichen, aber die G >chr, die ihm jetzt von fetten des Obersteuermannes drohte, ließ ihn die andere ganz vergessen und jedenfalls als das klei nere Uöbel ansehen. „Was hat der Junge getan?' fragte Jen sen, indem er gleichzeitig den Arm aus streckte, um Söderström nicht an diesen herankommen zu lassen, denn er hatte eine Ahnung, als ob dis Sache nicht ganz richtig

sei. ; „Geht dich das was an. du Grün schnabel?' entgegnet« Söderström erbost und in seiner Angetrunkenheit die Gegenwart Dagmars nicht beachtend. „Hast du die Wache oder ich? Scher dich aus dem Weg!' Herr Söderström, ich habe Ihnen bereits einmal gesagt, ich würde es Ihnen danken, wenn Sie mich mit Herr Jensen' und »St«' anreden wollten, auch — wenn Sie nicht ganz nüchtern sein sollten. Ich möchte Sie jetzt daran erinnern—.' „Was geht hier vor?' Es war me strenge Stimme des Kapitäns

7
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1936/17_09_1936/VBS_1936_09_17_5_object_3135576.png
Page 5 of 6
Date: 17.09.1936
Physical description: 6
. Bei regnerischen:, unfreundlichem Wetter, daS den Wasserballspielern wenig, zusagte, wurde am Sonn- tag nachmittags das Schlutzsptel um die ReichS- meisterschaft in dieser Sportart auSgetragen. Zum Endkampfo stellte llch^bie Mannschaft aus Florenz und die der 8t ,81. Napoli, der ein rasche-, ganz auf Kampf eingestelltes Spiel brachte und die St N. Florentia nach einer tcrlosen Halbzelt mit 2:0 Tref fern siegreich sah. FlorentiaS Sieben war die schnellere, ausgeglichenere Mannschaft, mit einer der Bause

von Bolzano- endlich wieder einmal eine erstklassige Schwlmmveran- staltuna. Das Schwimmfest dient eigentlich mehr zur Ehrung unseres Meistersvringers Karl Dibrafi. der bei den olympischen Spielen in Berlin zu einem, kür unsere Verhältnisse ganz großartigem Erfolge - kam und unter 26 Teil nehmern im Turmspringen den 10. Platz er ringen konnte. Dtbiasi wird un» nicht nur sein komplettes, Progrämkst der Berlln« Olympiade zeigen, sondern auch die Pflichtsprünge, welche für die Ol ympia de i n T 0 Iio.1940

statt. Die zwei Beste» werden in Trevifo die Meisterschaft der Drei Benetien bestreiten. Im Serreneinzel zeigte stch Güster allen Überlegen, doch der noch ganz funge Bebmann leistete ihm im Finale einen unerwartet starken Wtderstand. da Suster, der nicht ganz im Training ist, nicht über da» gewohnte Laufvermöaen verlüate. Die übrigen Spieler waren alle von gleicher Stärle. Im Herren- dovpel waren S u st e r » G i a n 0 t tl eine Klaffe besser als ihre-Gegner. Das Finale wird aber wegen Zemiwngel

und auch nicht schlecht besucht,'wenn auch Sandler aus den alten Provinzen ganz febtten. Am Rmdviehmartt wurden rund 350 Stück'auf- getrieben, darunter ziemlich viele Nützküve. Für ganz gute Nutzkühs wurden bis zu 1860 Lire be zahlt. mindere erzielten Preise von 1200 Lire aufwärts Jungrinder A0 Lire aufwärts. Einstellochlen bis zu Lire 3.—per Kilo Lebend» AMmH war wenig am Platze/ Die Preise hielten sich ln gleicher Höhe. Gute Ochsen tzsteten bis zu L re 3.50. junge Kühe und Kalbknnen bis „zu Lire 3.-. ältere Kühe

- raaender Bilder. Bon den Werken des Meisters sind außer den schon genannten noch besonders berühmt geworden „Der Eroßpönitentiar', i,Der Gute . Hirt», ein Lieblingsvttd des katholischen Volkes, und ' • ‘ bie wunderlic in der Einöde' „ 0 . hett». Der Heilige liegt ausgestreckt auf seinem ärmlichen Bett. Ein Engel voll vollendeter Grazie .spielt eifrig auf seinem' Instrument himmlische Melodien, deren Klang Unser Künst ler ganz, unüberttefflich in die beseligten Züge des Heiligen zu übertragen wußte. Änd

8
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1936/28_05_1936/VBS_1936_05_28_3_object_3135376.png
Page 3 of 6
Date: 28.05.1936
Physical description: 6
würden. Ganz bestimmt wäre auch das ein Werk der christlichen Nächstenliebe. V e Glück im Unglück. Herr Gottlieb Taschler, ^Binder in Bressanone, hatte am Dienstag, 26. Mai, abends einen Unfall, der nur deshalb nicht noch schlimmer ausgefallen ist, weil der Mann eben noch Glück im Unglück gehabt hatte. Herr Taschler wälzte einen großen Weinstqnder von der Pfeffersberger. Bergseite herunter. Dabei geriet er mit einem Fuß in eine kleine Grube und stürzte. Hinter ihm rollte das schwere Faß her und schon

. Der Briefwechsel gestaltete sich dann allmählich ganz warm und innig, sie verstanden einander gut. Erika fand oft, sie verstand sich in vielen Fragen bester mit Heinz Rüdiger als mit Ralph Burggraf, und allmählich war ihr der Briefwechsel mit ihm ein liebes Bedürfnis. Als Heinz Rüdiger Ostern der Einladung. Baumeister Meßmers, ein paar Tage in seinem Hause zuzubringen, folgte, tat er es nur zu gern. In seinem Herzen war zaghaft eine ganz leise Hoffnung aufgeblüht. Wie schön die Ostertage waren! So herrlich

ihr in'Müllers und meiner Gegenwart einen Kuß. Komisch finde ich das!! Es macht einem doch auch Spaß, so was mal zu sehen. Also los, küßt euch? Ganz verdallert sahen sich die beiden an, und Meßmer posierte: „Wollt euch doch nicht etwa vor uns genieren? Wäre ja noch schöner! Los, Heinz, küssen Sie dass Mädel mal ordent lich ab! Ich will das sehen, Mutter will's auch sehen. Ich habe nämlick) die verflixte Idee, ihr tut das überhaupt nicht, well zwischen euch irgend was nicht stimmt, schon von Anfang

zusammen.' Da riß er sie in seine Arme, stammelle wirr und selig vor Glück: „Ich liebe dich doch schon lange, und du warst mir doch als Braut des Freundes so unerreichbar. Ich liebe dich über alles, und mich sollst du lieben lernen! Mädel, mein Mädel! Ich segne die Komödie, aus der nun unsere Zukunft werden soll.' Siebenunddreißig st es Kapitel. Ganz zufällig trafen sich Erika und Ralf Burggraf eines Nachmittags vor dem Dom. Er stand wieder einmal versunken, in den An blick des steinernen Hymnus

, ihr hättet euch gefunden, ist das doch alles nur...' Cr fand nichts weiter, und sie fiel ihm ins Wort: „So stt das doch alles nicht das, was vordem Gewesen, als wir zwei verlobt waren? So denkst du — nicht wahr? Weil ich dich anders liebte, mit einer ganz großen Liebe. Sie lächelte ruhig weiter: „Cs stimmt schon, was du denkst, Ralf; aber die ganz große Liebe ist vielleicht nichts für Menschen wie mich. Wenn ich es dir nachträglich ge stehen. darf, ich war eigentlich immer in. Angst um dich — in Angst

9
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1927/15_09_1927/VBS_1927_09_15_5_object_3123781.png
Page 5 of 12
Date: 15.09.1927
Physical description: 12
und ruft unter schallendem Lachen: Ms is g'wen, ganz aus! Heiliger Kor- binian — es war zum Totlachen!' „Schneider, Schneider!' — warnt der General. „Er sieht, welche unendliche Geduld und Langmut ich mit Ihm habe; gehe er jedoch nicht zu weit; er könnte es bereuen'. „O Gott, o Gott, und wann's mi gleich auf der Stell' totschlagt's — i kann mir net helfen, ich muß halt lachen, fo 'was war noch uet da, feit die Welt steht. Mit der Wittib Ka' 3 ’ ;rl) n lanz:. daß die Röck g'kloo/n fav. aus is 'gwen

, ganz aus! Und lateinisch Hab' ich a g'redt. Jawohl! Und wie? Rotarum senatorum; noster me oleum vult «amen suadere — sus Polices Herba; rusti- ars in campo lederne Hosen habet usw. Die Ham g'schautl' „Schneider, das ist Verspottung der Reli gion, das wird sehr strenge bestraft werden; Er ist ein sittlich und moralisch total ver kommener Mensch, wie soll das enden?' „Und gegessen Hab' ich auch nicht schlecht; ich Hab' tüchtig 'neighaut; zahln Hab' i nix dürfen; war auch schwer g'wesen, wannst

ka Geld hast, dann Hab' ich an Rausch kriagt und da Hab' i eing'sehen, was t für ein ganz elendiger, miserabliger Mensch bin, der gar nicht wert ist, daß ihn die Sonn' anscheint — und dann bin ich aus dem Wirtshaus fort und bin wieder umgekehrt nach Ober haus zu; da Hab' ich auf einmal a ganze Sehnsucht kriagt nach meinem „Stein- häusele'— ich Hab mir denkt, da hat ganz g'wiß der Herr Oberansseher auch a rechte Sehnsucht nach dem Schneider-Barthel und erst dir Herr General, der wird sich freuen, wann

ich wieder kumm. Dann Hab' ich's Heulen ang'fangt und bin schön stad fort» bis i so nachts um 12 Uhr rum wieder auf die Ries kommen bin — o je, da war Tanzmusik — da wärs fidel, und i bin aber auf einmal ganz traurig worden' — und elegisch fährt er fort: „und da Hab' ich mir* denkt: Wie nah ist doch Freud und Leid im Menschenleben beisammen. Dort a Leich und hier a Tanzmusik — hier Musik und Tanz und mi erwarten wieder die dumpfen Kerkermauern — hier freie,.heitere Men schen und ich ein armer, gefesselter

soll er auch schon anzündt ham und in die Kirchen zu Flobertshäm is er auch schon einbrochen und hat Hostien g'stohl'n — hat mit der Herr Brigadär erzählt, — und der muß es wisienl Jawohl — Hab' ich g'sagt — Herr Brigadär. item Schneider- Barthel ist alles zuzutrauen, der hat schon einmal den Meridian g'stohlen, a ganz a g'fährlicher Schwer-Verbrecher! Dem Herrn Brigadär Hab' ich a paar Maßl Bier kumma lasten — Zigarren auch — zahlt Hab' i eh nix — mir Ham dann miteinand Bruader- schaft trunken

10
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1937/10_06_1937/VBS_1937_06_10_6_object_3136119.png
Page 6 of 8
Date: 10.06.1937
Physical description: 8
. Hier waren auch die Müller und Rader- macher vereinigt. Haben wir nun auch kein Judenviertel, keine Däckergasse und keine Tuchlauben, so erkennt man doch, wie sich der Zusammenschluß der Gewerbe auch in Brunico teilweise nach alter Stadtsitte voll zogen hat. Bon den aufgezahlten Gewerben ist ganz ausgestorbeN jenes der Säckler, welche feinere Lederarbeiten, besonders aber auch die später beliebten Lederhosen machten. Auch gibt es keine Keßler mehr, keine Zinngießer und Welßgerber. keine Tuchweber, Drechsler

unternehmen. Cs ist auch des halb, wenn wir zu dritt zusammen losgehen, erfordert die Rekognoszierung mehr Zeit als für eine Einzelperson, die sich viel leichter verbergen und durchwinden kann. Anders ist es, wenn jeder von uns eine Seite des Ge spensterhauses in Angriff nimmt!' „Ganz richtig, wir wollen uns also teilen! — Rollins bleibt bei mir. Sie nehmen die West, und wir die Ostseite d* gesenkt werbe». Anderseits , aber ist.eS nicht gestattet, Stiegen oder -Stufen anzubrtngen, daher müsse

,' „Ganz einfach! Ich legte abends heimlich immer Mer am meinen Rasen und holte sie ins Haus, wenn ich wußte» daß er im Garten war und eS sehen mußte!' Sesunöheits-Pflege J Tiefatmimg heilt ' Herzkrankheiten Im Jahre 1926 entdeckte der bekannte Münchner Universitätsprofessor Dr. G. L. Tirala, daß der erhöhte Blutdruck durch regelmäßiges Tiefatmen absinkt, und daß man auf diese Weise die Blutdruckkrankheit durch ein einfaches und in der Hand des Arztes unschädliches Mittel heilen könnte. Biele Kranke

mit einer erhöhten Spann- kraft des Herzmuskels einher. Kranke, die über Kopfdruck und Schwindel klagten und nicht mehr gehen konnten, alle zehn Schritte stehen bleiben mußten, um Atem zu schöp fen, berichten unbeeinflußt von einer voll- kommenen Beränderung ihres Zustandes, Sie finden wieder Freude am Gehen und werden wieder leistungsfähig. Das Gefühl der Kraft aber hängt in Wirklichkei. . . Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Her-v zens ab.-. Ein ganz .besonderes Feld erschließt sich aber der Ätemtherapie

um den freien Platz, und das geheim nisvolle Rauschen der Baume vermengte sich zu einer Symphonie mitternächtlichen Spuks. Der Sergeant schauerte genießerisch zusam men. Seine schlechte Laune besserte sich zu sehends, er gab sich ganz seiner Privatleiden- schast hin, denn seine Braut, Mary Golden, Londons beste Köchin, wußte ja nichts davon, und das war gut lo. Erberührte vorsichtig die Holzwand des Hauses — bis zu einem Meter über dem Erd boden war das Haus gemauert — und glitt, , die Verbindung

11
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/27_07_1939/VBS_1939_07_27_18_object_3138070.png
Page 18 of 20
Date: 27.07.1939
Physical description: 20
.' . „Da bin ich aber neugierig!' „Es kommt überhaupt bloß die nächste Verwandtschaft in- Betracht.' „Versteht sich! Wr werden doch den schuldenfreien Hof und hundertachtzig Tag werk Grund und den Stall voll Vieh nicht einem wkldfremden geben oder einem ganz weitschichtigen Vetter, der wie das letzte Bröcksrl von der- letzten Suppenschüssel war', wie M» sagt.' ■mit'- ' I - -Hior-ir-wminw Landwirtschaftliche Wettbewerbe Rom, 24. Juli. Parallel dem vom Duce binnen Kurzem zu eröffnenden Getreidewettbewerb wird der. Minister

Johann Riz- zardi zum Verwalter der Gef. gewählt.. Landwirtschaft Einfluß der Weide auf die Milchbildung Es ist eine bekannte Tatsache, daß mit Beginn der Grünfütkerung die Milch menge steigt, bei oer einen Kuh mehr, bei der anderen weniger. Wenn das gleiche Futter, statt im Stall gegeben, von, den Tieren auf der Weide verzehrt-wird, steigt die Milchmtznge noch mehr. Der Weideaang hat einen ganz bedeutenden Einfluß auf die Milchbildung. An sich frisch melkende Kühe können nicht beliebig gesteigert

, das ist also ein ganz erheblicher Gewinn ohne Kraftfutterau Weidefutter erweist wendung. Das junge ich als stark milch treibend. Alte, überständige Weide, bewirkt aber das Gegenteil. Junges Weidefutter wirkt wie Kraftfutter, es enthält fast so viel Nährstoffe, wie beispielsweise Leinkuchen. Ja-der hohe Gehalt -des - jungem .Weide futters an Eiweiß — bis zu 25 Prozent Rohprotein — kann den Tieren mitunter sogar gefährlich werden. - Aber nicht nur die Milchmenge wird durch den Weidegang beeinflußt

, sondern auch die Milchbefchaffenheit. So» weiß jede Bäuerin, daß die Butter bei der Winter fütterung mehr weiß, oft trocken und spröde ist, zu Beginn der Grünfütterung und beson ders des Werdeganges aber schön goldgelb wird. Die Maienbutter ist nicht nur gelber, son dern, auch weicher. Mit dem Milchertrag- steigt ,beim Weidegang auch der Fettgehalt; doch kommt es nicht, selten vor. daß in den ersten Wochen des Werdeganges der Fett- prozentgehalt vorübergehend ganz bederüend finkt, um dann-allmählich wieder normal

- und Landwirt schaft im Jahre 1801 mit. Nicht unerwähnt soll noch, bleiben, daß die Hochgebirgsmilch außerordentlich vitaminreich ist. Es ist be sonders von Gabathuler in Davos festgestellt worden, daß die dortige Milch von den Alpen (2000 bis 2300 Meter hoch) gegenüber der Tieflagemilch einen erheblich höheren Ge h a lt'a n d e n V i t am in en 6 und D, deren Fehlen Skorbut und Rachitts ver ursachen, aufweist. , Der geringere Milchertrag auf beschwer lichen und hohen Alpen wird zum Teil oder ganz

12
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1926/17_06_1926/VBS_1926_06_17_5_object_3121991.png
Page 5 of 16
Date: 17.06.1926
Physical description: 16
Ge- schmackseindriicken hervovgerufen werden, was man im gewöhnlichen Leben als „Was ser im Munde zusammenlaufen' bezeichnet. Ganz besonders aber wird die wichtige Spei chelabsonderung vermehrt durch kräftige Kaulbewegungen. Die wissenschaftlichen Versuche haben ferner die bis dahin unbekannte Tatsache ergeben, daß durch das Kauen der Speisen auch sogar' der Magensaft zu fräffiger Ab sonderung veranlaßt wird. Der Vorgang des IKäuens gibt dem Magen dys Zeichen, seine verdauende Tätigkeit einzuleiten. Dabei wurdF

erwiesenermaßen der Magensafs um so vollwertiger, je kräftiger und gründlicher das Kauen stattfand. Also nimmt die Verdauungskraft des Ma gensaftes in gleicher Weise zu, wie wir unsere Kautätigkeit steigern. Es ist ganz er klärlich, daß große Speisebissen dem Magen Beschwerden bereiten, »schwer verdaulich' sind. Die dadurch' bedingte Ueberanstrengung des Magens führt dann, wenn sie häufiger eintritt, meist zu 'Magenleiden. Tausende verdanken ihre Magenkrankheit einzig der gesundheitswidrigen Unsitte

, an denen so viele arbeitende Menschen leiden, das ist ein ganz eigenes Kapitel und alle die Salben und Um schläge wollen eigentlich nichts helfen. Nun haben wir aber grad vor ein paar Tagen im „Etschländer Aerzteblatt' einen Artikel ge lesen, der sich damit befaßt. Da berichten Aerzte aus unserer Gegend über ganz aus gezeichnete Heilerfolge bei „offenen Füßen' mit dinem künstlich hergestellterl Heilwasser, das auch imBolzano selbst erzeugt wird, ganz leicht zu nehmen ist und in geeigneten Fällen

die reinen Wunder wirkt. Es heißt „Perbion' und scheint nach dem, was die Herren Aerzte da schreiben, wirklich was ganz Ausgezeich netes zu sein. So berichtet einer der Herren über einen Fall, wo es sich um 8 Monaie alte Fußgeschwüre handelte, die nach 8 Tagen durch Trinkkur und Umschläge mit „Perbion' vollkommen heilten, ein anderer hatte ein handtellergroßes, durch Krampfadern ver ursachtes Geschwür am Unterschenkel und war nach 3 Wochen geheilt. Eine Gastmirtsfrau hätte feit drei Jahren

unter : großer Beteili gung seitens der Berwändtfchast und der Freunde des Dahingeschiedenen statt. Er ruhe in Friedens Pens, 13. Juni. (T o b esfal l.) Am Mit- mach, den 9. Juni, starb in Pens der Senior wohl vom ganzen Sarntal, nämlich Alois Stuefer, Obergrießer. Er war geboren am 27. Oktober 1833 in Pens, erreichte somit das Alter von fast 93 Jahren. Bor einer Woche war er noch ganz frisch und gesund und ging durch die Weg« wie ein Junger, und merkte man ihm höchstens die siebziger

13
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1931/27_08_1931/VBS_1931_08_27_5_object_3128688.png
Page 5 of 12
Date: 27.08.1931
Physical description: 12
nur. im nächsten Jahre zwischen dem 1. Mai und dem 31. Juli um eine Herabsetzung des steuerpflichtigen Einkommens vom 1. Jänner 1933 an anzusuchen, ganz gleich, wie auch der Kaufmann bei einem schlechten Geschäftssahre erst im folgenden Jahre auf Grund des Durchschnittseinkommens der beiden vergan genen Jahre um eine Steuerrevision zu seinen Gunsten ansuchen kann. . Untibertrogisn^bei 'Rheuma,/ Gicht Nervenschmerzen Ober 6000 Arrfe-Gufochten f JnoUeo^AfiotljeKenL 14,-u, L,5.5<) Bolzano und Umgebung Schriftleit

,ing: Mufeumstratze 42. — Telephon 96 und 862. Herabsetzung des Pachtzinses wegen Un- I welterschäden. In diesem Zusammenhangs fei noch die Frage gestreift, ob ein Pächter dann, wenn die Ernte ganz oder teilweise durch eine Un wetterkatastrophe zugrunde geht, berechtigt ist, vom Pachtzinse einen Abstrich zu machen, und auf diese Weise einen Teil des Schadens auf den Berpächter zu überwälzen. Diese Frage ist im Codice Civile in den Art. 1617 bis 1619 folgend geregelt: Das Gesetz unterscheidet

über Ansuchen des Pächters, wenn die obigen zwei Bedingungen zutreffen, diesen schon gleich von der Bezahlung des Pacht zinses entsprechend dem Unglücke ganz oder teilweise befreien kann. Da dies eine An rufung des Gerichtes vorausfetzt, die mit Kosten verbunden ist, wird es sich wohl immer empfehlen, daß Pächter und Verpächter über eine allfällige Herabsetzung des Pachtzinses und deren Ausmaß sich gütlich einigen. b Der Flieger Arkuro Ferrarin in Bolzano. Der bekannte Ozeanflieger und Sieger in mehreren

, in seinem Pfarrsprengel eigentlich nur zwei Personen, die ihm nicht ganz grün waren. .Das war zunächst einmal der alte Förster, dem er schon des öfteren das Jägerlatein (das er keineswegs zu dünn aufzutragen pflegte) als „faustdicke Lügen' verwiesen hatte — darob natürlich beim Herrn Förster großer Groll. Der zweite war das „Aller- wcltsfaktotum'. Gelegenheitsarbeiter, herr schaftlicher Waldarbeiter, herrschaftlicher Düchsenspanner und Treiber, Kalkant oder wie es zu Deutsch richtig heißt, Blasbalg- treter

in der Stadtpfarrkirche usw. usw., kurz „Fritschn-Seppl' gerufen. Soweit ihn diese sein-' vielen Aemter Nicht in Anspruch nahmen, soff er, aber ganz mörderisch; vom Bier, Wein, Wachholderschnaps bis hinunter zum gemeinsten Fusel alles, was ihm unter die Hände kam und die Gurgel hinunter« rinn-n wollte — nur kein Master, denn das war naß. Deswegen vom Pfarrer schon des öfteren zur Rede gestellt und einmal sogar in der Kirche beim Blasbalgtreten mit der Schngpsflasche in der Hand ertappt und tüch tig „abgekanzelt

15
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1920/11_11_1920/VBS_1920_11_11_14_object_3114241.png
Page 14 of 14
Date: 11.11.1920
Physical description: 14
. Es ist ganz gut, daß da einmal Ordnung geschaffen wird. Am eben besprochenen Markttag hat sich aber auch die voll ständige Unzulänglichkeit dieses „Platzls' gezeigt, ganz abgesehen davon, daß eine Brücke, wie dies falls die Thinucbachbrücke, nicht der geeigneteste Platz ist, wo man Pferde im schärfsten Trab den Kaufwerbern vorführt und kein Mensch mehr si cher ist, umgerannt oder sonst beschädigt zu werden. Da in der Stadt selber absolut kein geeigneter Platz ist, muß man halt vor das Weichbild der Stadt

an hochw. Herrn Pfarrer wurde die Versammlung geschlossen. Ganz besonders fei an dieser Stelle aber auch dem Herrn Pfarrer Alfons Bidefott gedankt, der die Kaffe während der Kriegsjahre so musterhaft geleitet hat und auch heute noch die Seele dieser Einrich tung ist, denn gerade heute hat Herr Pfarrer in besonders eindringlichen Worten an die Mitglie der die Mahnung gerichtet, besonders die Kinder anzueifern, die Schuifparknsfe recht fleißig zu be nützen. Möchten die wirklich gutmeinenden Worte unseres

: Vor dem Kriege ging der Weg durch mei»»e Wiese. Während des Krieges wurde aber neben den»Wcge in derMiefe eine neüeStraße gebaut. Kann ich nun den alten Weg absperren? Antwort: D»» darfst den alten Weg nut dann absperren, »venu er infolge der neuen Straße ganz überflüssig und zrvecklos geworden ist. Frage 092: Ich kaufte von A eine Kuh u»r Krone»» 4906.— tiu Feber 1919, welche ich anfangs April 1919 übernahm; bezahlt habe ich die Kuh in Lire zu 49% Ende April 1919; ich verkaufte die Kuh, »velche ich nur drei

und hat mir die Quelle ganz verschüttet, die ich tief ausgraben »»»»ßtr. Heuer forderte mich der Nachbar auf,'diese Löcher zuzu»nachen, obwohl er gar keinen Schaden hat. Ich aber habe einen gro ßen Schaden. Wenn i»n Winter bei dem Wasser et was fehlen würde, dann könnte ich nichts machen» denn der Boden wäre gefroren. A»n Schlüsse hätte ich dann im Winter kein Wasier. Könnte ich dann den Nachbarn nicht klagen, daß er »nir für jeden Tag Schadenersatz zahlen muß, da ich das Wasier dann weit hertragen müßte? Antwort

: Du lattnft den Nachbar nur klagen, daß er Dir diese notwendigen Arbeiten bei der Quelle gestatte. - Frage 694: Mein Vater kaufte vor nunmehr bald 80 Jahren einen Wald zu unserem Hofe daz»i. Der Weg — besser gesagt, eine-steile Niese — zu diesem Waid geht durch des-Nachbars Wald. Ueber diese Riese fuhr man im Sommer mit eine>n Schlitten Holz herunter. Im Winter ist das Be fahren mit einem ganzen Schlitten wegen Lebens gefahr nicht möglich. Der Weg ist ein ganz allge meiner. Auch die andern Bauern

16
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1940/19_09_1940/VBS_1940_09_19_6_object_3139239.png
Page 6 of 10
Date: 19.09.1940
Physical description: 10
sich nun nur mit feiner Nichte, die ganz gebrochen auf einen Stuhl in der Halle ge funken war. Eie weinte herzzerreißend, und immer wieder kamen die Worte über ihre Lippen: „Nun ist er da. . . . mein Peter! Und fo mußte unser Wiedersehen fein! ...' i vergeben» suchte der Oberst sie zu beruht- gen und zu trösten, obwohl ihm selber ganz elend zumute war. Plötzlich sprang Nelly auf, wöhrend ihre Tränen jäh versiegten. „Horst.... ich muß e» Horst Mitteilen . . . und Herrn Hempel . . murmelte sie und eilte an» Telephon

sie mir gestern, al» sie mir den Auftrag erteilte, den Aulent- hastsort ihres Bruder« ln Wien festzustellen.' Und er berichtete Dr. Wasmut über Nelly» gestrigen Besuch und dessen Veranlassung. „Und du hast dich natürlich gleich auf die Suche gemacht', sagte der Untersuchung»- richter, nachdem Hempel geendet, „und Lind- weg» Absteigequartier bereits gesunden! Da» sieht dir einmal wieder ganz ähnlich— und un» erspart *» eine Menge Arbeit!' Aber Silo» schüttelte den Kops. „Freu dich nicht zu früh, lieber Wasmut

! Auf die Suche habe ich mich allerdings gleich gemacht, ober gefunden habe ich nicht» — absolut nicht»! Ein Peter Lindweg ist weder polizeilich gemeldet noch in einem Gasthof oder einer Pension abgestiegen.' „Da, steht ganz fest?' „Soweit e» sich überhaupt feftstellen läßt — ja. Bleibt nur die Möglichkeit, daß er privat gewohnt oder sich unter falschem Namen gemeldet hat. wa» beide» unwahr scheinlich ist, weil der junge Lindweg zum erstenmal ln Dien und hier ganz fremd ist.' „Nun, irgendwo muß

ihm. wie Hempel oft bei fich festge stellt hatte, die „Nase'. Er konnte Spuren sehr gut weiterverfcckgen. aber sie nicht aus finden. Darin hatten sich die Freunde nun immer glücklich ergänzt, denn Hempel» Begabung lag gerade aus letztem Gebiet. Und da er selbst Lohn und Befriedigung in der Arbeit an sich fand. Dr. Wasmut aver nachträglich gern die Ehren einheimste, fo war es ganz begreiflich, daß er ein Zusammenarbeiten mit dem berühmten Detektiv, dem an äuße ren Erfolgen wenig lag, stet» freudig be- grüßte

17
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1933/13_04_1933/VBS_1933_04_13_3_object_3131230.png
Page 3 of 20
Date: 13.04.1933
Physical description: 20
, Anita war dieselbe wie früher ge blieben. Sie lebte zum Teil jetzt in einem anderen Kreise, aber es wandelte sie innerlich nicht. Ls gab ein langes Erzählen. Anita und Hans, denen das Glück nur so aus den lustigen Augen lachte, erzählten und fragten. Dater Christian saß ganz M und ehrfürch- tig am Tisch. Er wagte kaum ein Wort zu sprechen. Wo waren die zwei überall gewesen! Bet den Schwarzen in Afrika, in Aegypten, wo es die dreieckigen Steinbauten gibt, die Pyramiden heißen, und wo überall

noch. Hans sah, wie der Alte ganz verschüchtert dasaß. Er klopfte ihm auf die Schulter.^ „Es war wunderschön, Dater Christian. Aber wissen Sie, warum wir reisen? Damit wir wieder die alte schöne Sehnsucht nach der Heimat in unseren Seelen haben. Das ist das aller schönste, die Sehnsucht und die Heimat. Auf dem Drei-Eichen-Hof ist's doch am allerschön sten. Und wenn wir unser Haus auf dem Hügel eingeweiht haben, dann müssen Sie zu mir kommen und rund um das Haus Eichen pflanzen. Cs soll ein zweiter

Eichenhof wer den. Deutsche Eichen sollen uns, wenn wir alt sind, von dem Lied unserer Jugend und Heimat singen, sollen unseren Kinderst die Freude bereiten, die wir fühlen als junge Menschen, jetzt, wenn uns die Eichen mit ihren Liedern in den Schlaf wiegen. Und heute, Dater Christian, erlauben Sie Ihrem Freunde, daß er du zu Ihnen sagt, und auch Sie müssen von. jetzt ab du zu ^dem Hans sagen. Wollen Sie? Willst du, Vater Chri stian?' Ganz gerührt schlug der alte Gärtner ein. Ungeheuer stolz

Zuch ten angelegt — und vor allem die Kinder er ziehen. Der kleine Karl gedieh, ebenso wie die kleine Helga, ganz prächtig. * Der Einzugsschmaus vereinte alle in Hans Berghoffs Haus. Oberst von Kettler war mit seiner Richte gekommen. Auch waren der Gemeindevor stand, Herr Schindler, und der Lehrer Salz mann anwesend, die mit den Bewohnern des Drek-Eichen-Hofs in herzlichem Verhältnis standen. Es war ein Tag der Freude. Lachen klang durch das ganze Haus, Fröh lich waren die Menschen. Allerhand

Dummheiten stellte das drollige Kerlchen Karl an. Er kletterte dem Gemeinde vorstand kurzerhand auf den Schoß und ver suchte, ihm den Bart zu zerzausen. Ms er einmal plötzlich ausrutschte, hielt er sich am Tischtuch fest, und es hätte eine Katastrophe gegeben» wenn nicht der alte Christian gelstes- gegenwärtig zugefaßt hätte. Er rettete das Porzellan. All das diente zur Erhesterung der An wesenden. Hans gab sich ganz besonders mit dem kleinen lieben Karl ab, und der war auch sehr zutraulich

18
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1934/30_08_1934/VBS_1934_08_30_3_object_3133470.png
Page 3 of 16
Date: 30.08.1934
Physical description: 16
, hätten sie ihre Heimat nicht aufgegeben und wären auf dem Dorf geblieben. Schmerzlich mußten sie und ihre Kinder erfahren, daß in der Stadt das erträumte Glück nicht wohnt. Ach, die Arbeiterjugend der Städte ist mehr oder weniger familienlos und heimatlos. Auf Und in der stillen Herbstnacht, wo sich wieder der Schlaf gar nicht einstellen mag, ist's soweit ein ganz schöner Zeitvertreib, die Mädeln, die in Betracht kommen, so vor sich aufmarschieren zu laßen. Wenn sie nur nicht dabei vergeffen hätte

, daß sie „staad' sein soll. „D' Loni von der Brucklechnerin war net z'wider! Wia monast? Soll i amal a bißl am Busch klopfen bei der Zenz?' „Fängst d'jetzt scho' wieder an?' — Sie kichert: „Hab' i scho aufg'hört?' — „An Fried gieb'l und laß 'n Martin suach'nl' „O jegerll bis der amal dazua kimmt, der weil bin i no ganz z'sammag'fchünden!' „Bal dei Maul net so viel strapazier'n tat'st, kunst viel Kraft spar'n, mei Katherl!' Jetzt feuftt sie. Er ist ja der beste Mann, da fehlt sich nix, ihr Jackl

, und das vorhin mit dem Biergeh'n war kein Vorwurf. Aber a jed's Wort! mußt ihm abkauf'n und aus- kenna tuast di a net, wenn er net gigg und net gagg sagt! „... ganz z'sammag'fchünden', fährt sie fort, als hätte er gar nichts dazwischen ge sagt. „Js ja wahr a. Dö schwären Kriegs jahr und die Sorg' um an Buam, wia er in Sibirien g'fanga g'wes'n is, dös gspür i. War guat, bal mir zwock amal in d' Ruah kemmat'n!' Der Mann an ihrer Seite bezweifelt die Ruhe, doch schweigt. Sie spinnt aber lustig ihren Faden

.' „Vielleicht meld't sie was an!' höhnt er. »Ah, geh weiter! Den Geist, den kenn i, Dös is ganz g'wiß am Kammerfenster von der Margret. Auf dös Madl san d'Manns» bilder net schlecht hoaß. Was werd's wohl für oana sei? Der Gundlstoaner Anton, oder der Großknecht vom Riedinget? Oder gar der Zauterer Sepp, der Lader — —?' Dem Bauern werden diese Erwägungen doch zu weitläufig, seine Geduld ist zu Ende; er setzt sich im Bett auf und reißt sich ärgerlich die Zipfelhaube vom Kopf: „Jetzt möcht i grad wißen

' sie ist. O Herrschaft» jetzt fallt ihr doch noch eine Frag' ein: „Du, Jackl, bis wenn kimmt nacha insa neucha Pfarra?' „Auf d'Wocha! Und jetzt halt'st 's Maul!' Bald drauf ist's still in der Stube! — — Vor dem Fensterchen der Großdirn hat ein zweiter Klopfer den ersten abgelöst. Aber er findet ebensowenig Gehör, wie der erste. Die so Heißbegehrte liegt mit unter dem Kopf verschlungenen Armen in ihren Kiffen» hat die Augen ganz offen und hört gelassen den immer dringlicher werdenden: „Geh, so mach' halt

19
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1937/28_01_1937/VBS_1937_01_28_6_object_3135810.png
Page 6 of 8
Date: 28.01.1937
Physical description: 8
trat Franz an die gegenüber liegende Seite des Bettes und neigte sich über das kranke Mädchen. Die Finger am Puls der kleinen Hand, blickte er fragend zu Ditha herunter: „Eine ganz, ganz leichte Besserung, nicht wahr? Der Puls ist weicher und regel mäßiger als. vorher.' „Vielleicht, ja!' gab Ditha zurück. „Ich habe ihn zu oft gefühlt, als daß ich es mit Sicher heit sagen könnte. Oh Gott, wenn . .*.' In rührendem Zagen flehten ihre Augen zu dem Manne auf. „Hoffst du, Franz?' ' Wie seltsam

! Alle selbstsichere Ueberlegen- heit, die sie mittags in der Stunde der Ent scheidung bewiesen hatte, war wie auscstlöscht aup ihrem Wesen. Nun. war sie wieder ganz liebendes Weib, das - in der angeborenen Schmiegsamkeit seiner Natur zu dem starken Mann aufblickt. Franz Hormann schüttelte den Kopf. „Das fragst du mich, Ditha?' Zögernd, schwer nur löste sich ihr wahrer Name von seinen Lippen und so viel herbe Ablehnung lag in dem ernsten, fast bitteren Ton seiner Frage, daß Ditha zu tiefft ge troffen den dunklen

Kopf auf das weiße Kiffen neigte. Ganz klar erkannte sie mit einem Male die schmerzlichtiefe Wunde der Enttäuschung, die ln der Brust des teuren Mannes brannte. Sein Stolz hatte sich in dem Gedanken gesonnt, seinem Mädchen gegenüber in vieler Hinsicht der Gebende zu sein, wenn er es aus Einsamkeit und Armut in die sichere Geborgenheit seines Wohlstandes emporhob. Nun war ihm dieser Traum zerronnen. Wenn er auch in edlem, berechtigtem' Selbstbewußtsein den Gegenwert seiner Per sönlichkeit hoch genug

er leise um das Fußende des Bettes herum zu ihr herüber und streichelte in weicher Liebkosung ihren braunen Schei tel. Nie hatte eine Bitte vergebens an fein warmes Herz gerührt, wie hätte er jetzt die liebste Frau ganz ohne Trost laffen können! „Hab' ein wenig Geduld, Ditha'/ bat er. „Es kam alles so plötzlich, daß ich Zeit brauche, mich zurecht zu finden. Wenn Erika wieder gesund ist, dann wird gewiß auch für uns alles gut.' Ditha antwortete nicht. Nur feine Hand ergriff sie und legte

nicht ganz zu unterdrücken ver mochte. „Wenn du so gut sein willst — ich bin dir sehr dankbar.' Er nickte: „Geh nur — und 'gönne dir etwas Ruhe! Wer weiß, was die Nacht bringt.' „Die Entscheidung!' sagte Ditha ernst. Schwer hing das Wort im Raum, so schwer, daß sie sich stumm zum Gehen wandte. Doch Franz hielt yie ,!n. warmem Impuls noch mals zurück. Fast war's, als ob der Schim mer eines Lächelns über seine ernsten Züge husche. „Vergiß nicht, bei Mama vorzu sprechen! Sie hat eine Taffe Tee

20
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1940/05_09_1940/VBS_1940_09_05_4_object_3139204.png
Page 4 of 8
Date: 05.09.1940
Physical description: 8
« noch ein Volk jene Religion wählen, die ihm pasien würde, sondern sowohl der Einzelne als auch jedes Volk ist im Gewissen verpflichtet, sich zu jener Religion zu bekennen, die von Gott gewollt ist. Merke dir gut: Gott ist nicht unser Knecht, sondern unser Herr. Illlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllll nie ließ sie mutlos den Kopf hängen. Das war wohl zum Teile ihrem elastischen Wesen, ihrem glücklichen Naturell zu danken, der Hauptsache nach aber war e» die Fruckit eines ganz kind lichen

anlegtea. war das für sie ein großer Kammer, eine bitter« Entbehrung. Bei zunehmendem Atter befiel sie ein Augen leiden. das sich bis zur fast völligen Erblindung steigerte. Für eine Frau, die gewohnt war. einen großen Haushalt zu leiten und überall nach dem Rechten zu sehen, war es hart, nun ganz abhängig, ganz auf die Hilfe anderer an gewiesen zu sein. Freilich war es keine fremde Hilfe, sondern die Liebe ihrer Kinder, die sie umgab und ihren Lebensabend trotz allem zu einem freundlichen machte

Miene dem Obersten. „Sieh dir Peter genau an. Onkel Tho mas. ehe er dir persönlich entgegentritt. Ich habe mich nicht getäuscht — es war Peter, den ich hcnie am Stesansplotz sah. Jetzt erst bin ich ganz sicher!' Der Inspektor zuckle die Achseln. „Ra. möglich ist es ja. daß Peter hier ist. Ich bin drüben- vor drei Monaten weg. hielt mich noch zwei Wochen in Buenos Aires auf und dann abermals zwei Wochen in meiner Heimat im Thüringerwold, wo ich die Gräber meiner Eltern aussuchte. Inzwi schen

, er könne mich ganz gut bis zu meiner Rückkehr vertreten. Hoffent lich macht Herr Lindweg keine schlechten Erfahrungen mit ihm.' „Wieso?' fragte Nelly erstaunt. ..Halten Sie diesen Gomez für keinen zuverlässigen Menschen?' Hammer antwortete zögernd: „Ich weiß nicht . . .. Nachweisen kann man ihm ja ge wiß nichts, und tüchtig ist er auch. Trotzdem hatte ich vom ersten Augenblick an eine sehr ausgesprochene Antipathie gegen ihn. denn er schien mir etwas Verstecktes. Unaufrich tiges

zu haben. Aber vielleicht irre ich mich auck. „Und was macht meine gute, alte Pufchi? Sie lebt doch noch?' „Ja, und ist trotz ihrer 75 Jahre noch sehr rüstig und wohlauf. Pufchi hängt wirklich mit ganz außergewönlicher Liebe und Treue an Peter und Ihnen, davon konnte ich mich oft überzeugen.' „Die gute, liebe Pufchi! Könnte ich sie doch endlich einmal Wiedersehen! Und Pa und Neuland — ach. alles, wonach mein Herz sich oft so wahnsinnig sehnt! Pufchi erinnert sich meiner also noch?' „Und wie lebhaft! Eie spricht immer

21