469 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1900/18_07_1900/SVB_1900_07_18_2_object_2520631.png
Page 2 of 8
Date: 18.07.1900
Physical description: 8
ein Officier ausschließlich und wesentlich deshalb, weil er Bei ihrem Eintritt waren die Gerichtsverhandlungen bereits in vollem Gange. Ein stattlicher Mann stand vor den Schranken; an seinem Arme hieng eine Frau, blass wie der Tod, mit gesenkten Augen und zitternd unter den von allen Seiten theils höhnisch, theils mit leidig auf sie gerichteten Blicken. „Es ist also so, Master Lydar,' schloss der Richter gerade, die Anklage noch einmal kurz zusammenfassend, „eS ist durch Zeugen bewiesen, sowohl dass

zur Kirche, und alles ist vergeben.' „ES ist gut, Mylord; ich unterwerfe mich — ich will zur Kirche gehen.' Eine kurze Pause entstand; dann ehe der Richter antworten konnte, brach eine klare, durchdringende Stimme das Schweigen mit den Worten: eine Duellforderung abgelehnt hat, aus dem Officiers corpS ausgeschlossen worden ist?' Ungarn. (Die ungarische Regierung und die katholische Kirche.) In Ungarn rüstet man sich, das neunhundertjährige Jubiläum des Bestandes der katholischen Kirche zu feiern

.« schreibt: „Der ErzPriester von Pescarolo. . . beliebt, die Katholiken an die Urnen zu treiben, und bahnt ihnen den Weg dahin, damit die Wahl auf einen Monarchisten und nicht auf einen Republikaner oder Socialisten falle, und macht sich so selbst zum Richter und Dolmetsch des päpstlichen Ver botes, das keinen Unterschied macht, sondern den Katho liken die bestimmte Pflicht der Enthaltung auferlegt.. Dem» Pfarrer von Pescarolo mangelt also das genaue Verständnis der Frage, wenn man nicht gar glauben

. Das Feuer, das aus den eingesunkenen Augen blitzte, sprach von unbeugsamer Entschlossenheit, und der Frieden in den eingefallenen Zügen kündete von einer Seelenstärke, die kein Richter und Monarch unterjochen konnten. Die Wirkung der wenigen Worte auf John Lydar war blitzartig zu nennen; auch sein Weib hob den Kopf und die Farbe kehrte in ihre Wangen zurück. Der Gerichtshof war so überrascht, dass niemand ein Wort sprach, und Walther ungehindert fortfuhr: Was nützt eS den Menschen, so er die ganze Welt

gewinnt, aber Schaden leidet an seiner Seele? „Mylord,' wandte Lydar sich hastig an den Richter, „ich bitte Euch, lasst mich mein Wort zurücknehmen. Ich bekenne hier vor allen Leuten, eS war nur Furcht vor der Strafe, dass ich nachgegeben.' „Sieh wohl zu, was Du thust, Master Lydar, und täusche Dich nicht; die Strafe ist hart und schwer.' wenn statt eines Monarchisten ein Republikaner ins Parlament gegangen wäre. Uns dauert der Erzpryster Herr Voldori, wenn trotz seiner und seiner Priester

1
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1880/31_01_1880/SVB_1880_01_31_6_object_2484161.png
Page 6 of 8
Date: 31.01.1880
Physical description: 8
göÄiche Richter erschemt.— Christus in der Mitte der obern Hälfte schreitet vom Wolkenthrone hernieder, daS Haupt geneigt, die Arme erhoben und zeigt dem hinaufflehenden Volke seine Wundmale. Dadurch soll hingewiesen werdm auf das kostbare Blut, mit welchem er sich unsere Seelen erkaust und daS Gericht verdient hat. (Paulinische Auffassung.) Ueber dem Heilande schwebt im Strahlenglanze daS Kreuz, daS Zeichen des MenschensohneS und der Erlösung; dasselbe ist umgeben von schwebenden Engels

er mit der ausgestreckten Rechten auf Christus, gleichsam sprechend: „Seht hier den kommenden Richter.' Unter Christus in der Mitte, steht der Engel des Gerichtes Buch und Wage haltend; sein Haupt ist geneigt, das Auge halb geschlossen, der Sinn «ach Innen gekehrt; die ganze Gestalt mit einem großen Mantel um hüllt, gemahnt uns in ihrer ernsten Erscheinung an die Geheimnisse, welche offenbar werden solle», „wenn das Buch wird aufgeschlagen.,, Mit dieser Gestalt gruppiren sich vier Posaunenengel, je zwei auf einer Seite

, die Grundsäulen der Kirche. Petrus der Fels der Kirche und Fürst der Apostel, eröffnet die Gruppe. Er hält in der Rechten die Schlüssel der Binde- und Lösegewalt und blickt zum kommenden Richter, dem unsichtbaren Oberhaupte der Kirche empor, während er mit seiner Linken hinunter weist auf das katholische Volk und den für dasselbe bittenden Papst, das sichtbare Oberhaupt der Kirche. Er scheint sich der Worte zu erinnern, welche Christus einst zu ihm gesprochen: „Ich habe gebetet, daß dein Glaube nicht wankend

, durch deren Fürbitte wir, wie es in der hl. Messe heißt, gestärkt und von allen Uebeln gerettet werden mögen. Dieser Gruppe gegenüber erscheinen links als Vetreter des alten Bundes Job, Moses und der Patriarch Jakob. Job, als Mann der Geduld, in seinen Leiden Vorbild des Erlösers, und ver möge seines lebendigen Glaubens ei» Vorbild der Auferstehung der Todten. Die Augen mit gläubigem Blick zum Richter erhoben, spricht er: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt und mit diesem meinem Fleische werde ich schauen

meinen Gott.' Moses, durch die Tafeln des Gesetzes als der Überbringer des Dekalogs charakterisirt, nach welchem gerichtet wird, ist zugleich der Mann, der wie kein zweiter des alten Bundes gewürdigt wurde, Jehova von Angesicht zu schauen und der Vermittler zwischen ihm und seinem Volke zu sein. Er hat das Haupt auf die linke Hand geneigt und blickt in ruhig ernster Haltung zu den auf Sinai geschauten kommenden Richter empor. — Da die erste Ankunft des Heilandes mit der zweiten in innigster Verbindung

2
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1908/21_03_1908/SVB_1908_03_21_1_object_2544217.png
Page 1 of 8
Date: 21.03.1908
Physical description: 8
am 15. März 19V3. Ich führe Sie aus die Statthaltereiterrasse von Jerusalem. Vor dem Prätorium Pilati stehen zwei Männer vor ihrem Richter und dem jüdischen Pöbel, zwei Männer, in denen sich die schroffsten Gegensätze verkörpern. Der eine trägt die Majestät der Gottheit aus der Stirne und den Ernst der Wahrheit. Der andere hat die Signatur der Sünde, den Stempel der Lüge und des Lasters, das Kains mal des Verbrechers nur zu deutlich an seinen Zügen. Der eine trägt die Dornenkrone der Ver leumdung

auf dem Haupte und den Spottmantel der Verachtung um die Schultern. Der andere hebt seine Barabbasstirne stolz und kühn, weil er weiß, vor welchem Richter und Publikum er steht. Hier die Gottheit, hier die Wahrheit und dott die Lüge, das Laster und die Verblendung. Und die Juden haben ein Toleranzgesetz, daß ihnen am Passhasest ein Angeklagter pardoniert werden darf. Nun wird der Richter wohl tolerant genug sein, die Wohltat des Gesetzes jenem zuzuerkennen, von dessen Unschuld und Göttlichkeit

sie sterben. So ruft der feile Richter seine Pilatusfrage unter die Menge: „Was soll ich mit diesem da machen?' Und die tolerante Antwort lautet: „AnsKreuzmit ihm! Ans Kreuz mit ihm!' Ein ähnlicher Vorgang spielt sich heute vor unseren Augen ab. Auf der einen Seite steht die katholische Weltanschauung, unser heiliger katholischer Glaube, ebenfalls die Dornenkrone der Verleumdung aus der Stirne, das edle Gottesantlitz besudelt vom Unflat des Hohnes, und daneben steht protzig auf gedonnert und aufgeputzt

wie eine Theaterballerine mit hochtönenden Phrasen, mit Lüge und Heuchelei geschminkt, die glaubenslose Wissenschast. Der moderne Unglaube ist der unparteiische Richter und er richtet die Pilatusfrage: „Wen von beiden soll ich euch preisgeben?' an ein ebenso un parteiisches Publikum, das sich zusammensetzt aus modernen Pharisäern, denen die Heiligkeit der Ehe längst gegen den Strich geht und modernen Schrift gelehrten und Gesetzeslehrern, welche die Lehre der Synagoge, will sagen der alten Gotteskirche, über Bord

und Priestertum so verhöhnt werden. Wenn wir einmal reden, wenn wir auf die unsäglich gemeinen Insulte einmal Antwort geben wollen als katholische Tiroler, dann schimpft man uns als intolerant. Die katholische Kirche war immer tolerant und zugleich intolerant, wo es sich um die Religion gehandelt. Intoleranz in religiösen Dingen ist und bleibt uns immer Ehrensache. Wir glauben, daß wir allein die Wahrheit besitzen in der Religion. Wir sind Katholiken und glauben, daß wir der Ewigkeit und dem Richter drüben

3
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1920/05_06_1920/SVB_1920_06_05_5_object_2528733.png
Page 5 of 8
Date: 05.06.1920
Physical description: 8
mit 'n Aß und i gib den Herz- Neuner d'raus. Was glanb'n S', Herr Richter, spielt d:r Un- glücksmensch aus, statt daß er von mein'Spiel, den Treff anziagt? Den Karo-Neuner, bitte ausgerechnet den KaroNeuner, und schickt mi reit'n! Der Melzer, dcr mit seine, fünf Stich, daß alles kracht, net zum Led'n g'habt hat, g'winnt dö Herz und i fall, statt daß er an Stern g'ritt'n hätt'! Und da dürfet ma so an Saupatzer nix sag'n und soll st' vielleicht no' bedank'n? In der Nasch war i a, weil i schon g'hängt bin wia

a Lachs, und da Hab' i halt dem Sonnenberger zum Verstehen geb'o, daß für ihn Vogelhaus! anstreich'n a,g'scheitere Beschäftigung wär' als wia Kartenspiel.' Diese Rechtfertigung entquoll dem Vernunft ablader Laldingers wie ein Quell. Dann sah der Angeklagte triumphierend ins Auditorium, aus dem ihm die Kaffeehausfreunde kopfnickend zustimmten. Richter: Ich habe Ihre Ausführungen nicht unterbrochen, weil ich dachte, daß sie die Bedeutung des inkriminierten Wortes bringen

. Wo ich mich sehen lasse, tönt mir der Gruß: „Servus, Savaladi- bruder!' entgegen. Das würden Sie, Herr Richter, auch nicht aushalten. Ich habe keinem noch einen Savaladibruder abgegeben. Angeklagter: Geh', schau, Dolfi, fei ka fade Nuß. Savaladibruder haßt soviel als wann i g'sagt Hütt', du bist a „Wedl', du g'hörst mit'dein^Tpiel in die Wurscht, in die Savaladi. Kläger: Bitte, Herr Richter, mich vor weiteren Beleidigungen in Schutz zu nehmen, ich bin kein Wedl! Angekl.: Aber na, Armitschkerl, i man's

do' um Gottes Herrgotts willen nit bös. Sei g'/cheidt und ziag die Klag' z'ruck. Kläger: Nein, ich will die richterliche Ent scheidung, ob ich ein Savaladibruder bin oder nicht, sonst kann ich mich nicht mehr unter die Leute ge trauen. Richter: Dann muß ich die Verhandlung ver tagen, um einen Sachverständigen über die Qualität des Ausdruckes einzuvernehmen. Kaum hatte der Richter das Barett aufgesetzt und den Saal verlassen, als sich eine Flut von Vor würfen über Sonnenberger entlud. „Wegen

4
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1878/25_05_1878/SVB_1878_05_25_2_object_2489362.png
Page 2 of 8
Date: 25.05.1878
Physical description: 8
es nicht. Ich habe demnach ein Staats gesetz nicht verletzt, sondern vielmehr dasselbe respektirt. Die Voraussetzung des §. 23, daß durch Verletzung eines Staatsgesetzes Jemand in seinem Rechte gekränkt wird, trifft also in meinem Falle ganz und gar nicht zu. Selbst dann, wenn ein giltiges Gesetz bestünde, welches die Intervention eines protestantischen Geist lichen bei Beerdigung der Leiche eines Protestanten aus dem katholi schen Friedhofe zuließe, hätte ich den Pastor Richter schon deshalb -nie gekränkt

, weil sein Auftreten mit den Begriffen von Austand und Form collidirte, und darum jedenfalls unberechtiget war. Denn anders könnte die Zulässigkeit der Intervention eines solchen Geistlichen in einem solchen Falle nie gedacht werden, als daß er zuvor den hochwürdigsten Ordinarius oder den Ortspfarrer- von seinem Vorhaben verständiget und sich darüber legitimirt, daß er' überhaupt funktionsberechtigt sei. Herr Richter setzte sich aber darüber gänzlich hinweg und gerirte sich so, als wenn er von mir als kathol

. Pfarrer und rechtmäßigen Vertreter der kathol. Pfarrkirchen zu Bozen und ihrer Rechte auf den dortigen Friedhof gar keine Notiz zu nehmen hätte. So etwas war und ist aber durch kein Gesetz gestattet und es kann hiesür eine „gegenseitige Duldung' unmöglich beansprucht' werden, sonst könnte ein protestantischer Geistlicher auch ganz ungenirt in der katholischen Pfarrkirche einen Gottesdienst abhalten. Herr Richter hat also einen unerlaubten Eingriff in das kirch liche Pfarrecht unternommen

. Nicht er ist der in seinem Rechte Ge kränkte, sondern der katholische Pfarrer von Bozen wurde durch ihn in seinem Rechte verletzt. Ich habe mich sohin ganz innerhalb der Grenzen meiner Amtssphäre als katholischer Pfarrer gehalten, als ich dem Vorhaben des Herrn Richter, nachdem er meinen Protest mit Ostentation unbeachtet ließ, und bei seiner Anmaßung, mit vollstän diger Umgehung meiner im katholischen Friedhofe funktioniren zu wollen, beharrte, entgegentrat. Es ist doch mehr als sonderbar, daß weder der Stadtmagistrat

, noch die hohe Statthaltern für das rücksichtslose Vorgehen des Herrn Richter ein Auge haben und die Sache so nehmen, als wenn er in Form allen Rechtens aufgetreten wäre, während doch das Umgekehrte am Tage liegt. Ich habe nur nach den kanonischen Vorschriften gehandelt, wozu ich nach dem Artikel 15 des Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger und nach dem Reichs-Gesetze vom 7. Mai 1874 Nr. 50 berechtiget war, und wozu ich mich im Hinblicke auf daS Landes-Gesetz vom 7. April 1866

5
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1904/03_09_1904/SVB_1904_09_03_3_object_2529175.png
Page 3 of 10
Date: 03.09.1904
Physical description: 10
raten; Sie sind ja bekannt in der Stadt,' sagte Frau Richter, als sich Strphmeier zum Fortgehen erhoben hatte, „können Sie mir einen Rechtsanwalt empfehlen, der Mit Scheidungsangelegenheiten gut vertraut ist?' „Was, mit Scheidungsangelegenheiten vertraut? Aber Gnädige — ja, gewiß kann ich Ihnen das. Den Rcchtsanwalt Huhn empfehle ich Ihnen. Aber das ist ja ein Bekannter Ihres Mannes!' . „Meinem Mann brauchen Sie übrigens nichts davon zu sagen, daß ich Sie gefragt habe, Doktor!' „Ich? Gott bewahre

! Wo werde ich denn!' „Rechtsanwalt Huhn, sagten Sie, Doktor?' „Jawohl, gnädige Frau. Na, ich empfehle mich! Adieu! Adieu!' „Adieu, lieber Doktor! Kommen Sie doch bald einmal wieder, wenn mein Mann mehr Zeit hat!' rief Frau Richter noch dem Scheidenden nach, der kopfschüttelnd das Haus verließ. So ernst ist gleich die Sache. Dieses Künstler temperament! Das arme Frauchen! So dachte er sich im Fortgehen. Frau Richter aber schrieb sofort ein Billett an ihre Freundin, Frau Kullmnnn, in dem sie ihr mit teilte, daß der Rechtsanwalt

Huhn für die strittigen Angelegenheiten besonders zu empfehlen fei. Der jugendliche Hzldenliebhaber Richter aber studierte nicht nur an diesem Tage, sondern auch am nächsten Tage noch sehr fleißig, denn er wollte am darausfolgenden Tage, am Freitag, „seinem Schmierendirektor einen Ferdinand hinlegen', wie er sich ausdrückte, der sich gewaschen haben würde'. So ließ er sich denn in diesen Tagen in der Kneipe gar nicht sehen, sondern kam aus seinem Etudier- behörden, Aemtern und der unter Punkt

des Künstlers und bot ihm den Kontrakt zur Unterschrift an, unter den alten Bedingungen, auf eine Reihe von Jahren. Als aber die Vorstellung beendigt war, da standen vor dem Schauspieler-Eingang des Theaters wieder, wie in früheren Zeiten, eine ganze Reihe von jungen Mädchen, die auf ihren Liebling warteten. Unter ihnen aber stand auch, ganz in der Ecke ge drückt, die Gattin des Künstlers, die erst hervorkam, als Richter im Eingang erschien. Dann flog sie auf ihn zu und der Künstler nahm sein Frauchen

6
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1913/02_07_1913/SVB_1913_07_02_7_object_2515450.png
Page 7 of 28
Date: 02.07.1913
Physical description: 28
und des Vertrauens der Chefs. Seit einigen Jahren ist er verheiratet und Familienvater. In der letzten Zeit erhielten PruschaS Angehörige sowie die Firmenchess anonyme Briese, in denen Pruscha bezichtigt wurde, mit der bei derselben Firma beschäftigten Arbeiterin Marie Richter ein Verhältnis zu unterhalten. Gestern nachmittags kam es in der Wohnung deS Pruscha zwischen diesem und seiner Gattin zu einer Aus einandersetzung, zu der sich auch die Richter und deren Liebhaber eingefunden hatten, um zu versichern

, daß an den Tratschereien nichts Wahres sei. Trotz- dem scheint Pruscha die anonymen Briefe sich so zu Herzen genommen zu haben, daher heute früh in höchst erregtem Zustand aus die Richter, die er öffentlich die Schuld an den Redereien zuschob, ein Revolverattentat unternahm. Er erbat vom Firma- inhaber einen einstündigen Urlaub, um in der Stadt eine Besorgung zu machen. Gegen 11 Uhr kam er wieder ins Geschäft, nachdem er in der Stadt einen Browningrevoloer gekauft hat. AuS dem Kontor ging er in die im zweiten Stocke

ge> legene Musteret, wo auch die Richter beschäftigt war. Zu den zwanzig dort arbeitenden Mädchen rief Pruscha: „Rührt euch nicht, ich mache euch nichts, aber mit der habe ich etwas abzurechnen!' Er hatte ihr schon wiederholt angekündigt, daß er sie und sich töten werde, um den Redereien ein Ende zu machen. Als er aus sie anlegte, flüchtete die Richter, und Pruscha gab nacheinander aus sie vier Schüsse ab, deren einer das Mädchen von rückwärts in die rechte Schulter traf. Die anderen Mädchen

7
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1900/21_07_1900/SVB_1900_07_21_2_object_2520647.png
Page 2 of 10
Date: 21.07.1900
Physical description: 10
Schwierigkeiten im Wege stehen. Unseres Erachtens ist eine Fusion nicht möglich. Der erzwäng, unruhig in seinem Stuhle. Der Richter legte sich jetzt ins Mittel. „Was willst Du damit sagen, Gefangener?' fragte er streng. „Bist Du ein römischer Priester und damit ein Verräther?' „Ich bin,' versetzte Walther, „ein katholischer Priester, und kraft vom Papst, der cülein Macht und Recht hat, Priester auszusenden, überkommener Gewalt geweiht, aber ich bin kein Verräther. Was dies Euer Gesetz hier angeht, so könntet

zur Rebellion gegen sie aufgereizt, sondern stets gelehrt, verkündet und aufrechterhalten, es fei unsere Pflicht, ihr als unserer rechtmäßigen Königin zu gehorchen.' „Aber,' sagte der Richter, „Du willst nicht aner kennen, dass sie die yberste Herrscherin der englischen Kirche ist?' . „Nein,' versetzte Walther sest, „denn es steht entgegen der hl. Schrift, dasZ ein Weib das Haupt der Kirche sein kann; hat doch Christus selbst diese Würde dem heiligen Petms und dessen Nachfolgern auf immer gegeben.' ^ „Still

, still!' unterbrach der Richter; „das ist Unsinn. Nochmals: willst Du den Supremats-Eid leisten oder nicht?' „Nein, Mylord/' „Dann musst Du sterben.' „Mylord, ich bin bereit,' erwiderte der Gefangene, „denn besser ist's, mit gutem Gewissen für den Glauben Christi zu sterben, als, nachdem man ihn verleugnet, in dieser elenden Welt noch zu leben.' „Du kannst serner nicht leugnen,' fuhr der Richter unbeirrt fort, „dass Du sowohl Männern als Weibern Beicht gehört, den vermaledeiten Götzendienst, Messe

zu erklären. Aber nochmals, und im Namen aller Wahrheit und Gerechtigkeit, möchte ich fragen: Welcher Verrath liegt in der Ausübung meiner priesterlichen Amtspflicht angesichts dessen, dass Christus selbst seinen Priestern Macht gab, Sünden zu vergeben, wie wir in den hl. Evangelien lesen, und ebenso Macht, das Messopser, das unblutige Opfer seines Leibes und Blutes, darzubringen? Was endlich das Uebrige anbetrifft —.' „Genug, genug,' unterbrach der Richter, — „jetzt nichts mehr

8
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1917/03_11_1917/SVB_1917_11_03_5_object_2524578.png
Page 5 of 8
Date: 03.11.1917
Physical description: 8
ich auf dem strengsten Standpunkte, daß die Richter nur nach dem Gesetz und nach ihrer eigenen Ueberzeugnng zu urteilen haben und daß sie sich von niemandem auf der Welt beeinflussen lassen dürfen. Nun weiß aber auch akle Welt, daß auch die Richter Menschen sind. Ob sich einer oder der andere in einer Angelegenheit Rat geholt hat, ob einem oder dem anderen, wenn er möglicherweise auf einem Irrwege war, ein Rat zugekommen ist, das entzieht'sich meiner Kenntnis. Es ist richtig, daß ich darauf Einfluß genommen

habe, daß die sogenannten politischen Prozesse baldigst absolviert werden — diese Beeinflussung nehme ich voll auf mich. Möglicherweise wurden dadurch viele Richter ans dem gewshnten Gange gebracht und mehr an gestrengt, aber ich konnte nicht zugeben, daß sich politische Prozesse durch Jahr und Tag hin ziehen. Es ist speziell verbreitet worden, daß die Re gierung im Banjalukaer Prozesse durch einen ex mittierten Richter auf deu Gang der Verhandlungen Einfluß genommen hätte. Eine solche Zumutung muß abgelehnt

werden. Es wurde ein richterlicher Beamter nach Banjaluka exmittiert, aber nur zu dem Zwecke, daß er die Regierung über den Ver lauf des Prozesses orientiert erhalte, da der Re- gierung die Pflicht oblag, höheren Ortes über den Stand des Prozesses Meldungen zu erstatten. Hätte man den Vorsitzenden noch mit einer solchen Be richterstattung belastet, so wäre dies ein Fehler gewesen, denn die Richter wären dann noch mehr belastet und der Prozeß wäre noch mehr in die Länge gezogen worden, was eben

9
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1889/27_11_1889/SVB_1889_11_27_4_object_2455272.png
Page 4 of 8
Date: 27.11.1889
Physical description: 8
, war von dem Richter Price von der Ersten City Court angeklagt, sein Geschäft ohne Lizensen zu betreiben. Er wurde vorgeladen, erschien aber nicht im Gericht und ein Kon- stabler wurde abgeschickt, um ihn zu verhaften. Als dieser in die Barbierstube trat, fand er dort einen jungen Mann, den er für den Gesuchten hielt, und überreichte ihm den Verhaftungsbefehl. Der junge Mann folgte dem Konstabler, wurde ins Gericht gebracht, hatte durchaus nichts zu sagen und wurde vom Richter Price wegen Mißachtung des Gerichts

auf 10 Tage in's Kreisgefängniß geschickt. Er nahm ohne Widerrede das Urtheil entgegen und ließ sich abführen. Kurze Zeit nachher erschien ein anderer Mann vor dem Richter, eine Hand in einer Binde tragend, und stellte sich als Louis I. Bauer vor. Der Richter war erstaunt, erfuhr aber bald, daß er nicht Louis, sondern Jack Bauer, dessen Bruder verurtheilt hatte. Er ordnete sofort die Freilässung deS letzteren an, der dann mittheilte, daß sein Bruder Louis eine wunde Hand habe, und daß eine mehrtägige Haft

ihm vielleicht schaden würde, weß- halb er dessen Stelle vertreten habe. Nachdem der Richter diese Thatsachen erfahren, zog er sein Urtheil zurück uud keß beide Brüder frei. Telegramme des „Tiroler Volksblatt.' Innsbruck, 26. Nov. Der Schulautrag wurde angenommen. Dekan Schenk hat eine vorzügliche Rede gehalten. Wien, 26. Nov. Das Befinden des wieder erkrankten Cardinal Ganglbauer hat sich bedeu tend verschlimmert. Prag, 26. Nov. Der im Landtage von den -Jungczechen befürwortete Commissionsantrag be treffs

10
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1897/03_04_1897/SVB_1897_04_03_3_object_2510169.png
Page 3 of 10
Date: 03.04.1897
Physical description: 10
wir, ob seines allgemeinen Wertes halber auch für unsere Leser nachfolgend auszugsweise bringen wollen: „Der Vortragende betonte, dass nunmehr auch in Oesterreich das Gerichtswesen dem modernen Zeitgeiste angepasst werde. Dr. Sperl führte die zahlreichen Schattenseiten unserer veralteten Civilgcsetzgebung an. Die Vorschriften dieser Gesetzgebung trennen in höchst unzweckmäßiger Weife die Richter .von den Parteien. Nur das Bagatellversahren bilde dermalen eine Aus nahme, indem der Richter mit den Parteien verkehrt

von schmutziger Wäsche verhindern. Die Oeffentlichkeit werde also in mehrerlei Hinsicht ihr Gutes haben. Beim neuen Versahren werde der Richter aus der lebendigen Quelle ohne Vermittlung durch so und so viele Schriften und Anwälte direct die Wahr heit schöpfen können. Ebenso werde der Richter Einfluss auf die Beschleunigung des Processes nehmen können, was ihm bisher versagt ist. Die Bezirksgerichte werden Processe und Klagen erhalten, welche sich auf geringere Wertbeträge sowie auf dringende Angelegenheiten

be ziehen. So werden vor den Bezirksgerichten verhandelt werden: Besitzstörungen, Mietprocesse, Processe bei Bemängelung von verkauftem Vieh, Dienstlohnstreitig- keiten, soweit nicht die neu zu errichtenden Gewerbe gerichte einzugreifen haben, Vaterschaftsklagen, Ver- lassenschasts- und Vormundschaftsangelegenheiten. Ueber alle wichtigeren Angelegenheiten, Eheproccsse ?c. werden die Kreis-, beziehungsweise die Landesgerichte zu ent scheiden haben. Auf die juristische Erziehung der Richter, Advocaten

11
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1893/02_09_1893/SVB_1893_09_02_4_object_2444092.png
Page 4 of 8
Date: 02.09.1893
Physical description: 8
sich die Seuche durch den Genuss ve dorbener Speisen und durch Trinken von Donauwasser zugezogen. Gin veralt«»örtlicher Redacteur. Der ver antwortliche Redakteur der Zeitschrift „Reform', der HandlungS-CommiS Julius Schott, stand am 23. v. M. vor dem Pressrichter Dr. Kurzweil unter der. An klage der unbefugten Colportage, weil er für das Blatt Abonnenten sammeln gieng. Der Angeklagt? erklärte, er habe dies thun müssen, weit er hiezu aufgenommen- gewesen. Richter

: Und sonst hatten Sie keine Obliegen-^ heiten als verantwortlicher Redacteur? — Angekl.: O ja, ich musste die Zitung auch austrägen. — Richter: Und was waren noch Ihre Pflichten? — Angekl.: Die »Redaction reinigen, auskehren, den Schreibtisch putzen . . . — Richter: Sonst nichts?--- Angekl.: Ich bitt' für 8 fl. 40 kr. wöchentlich . . . ? Richter: Sie waren doch verantwortlicher Redacteur, haben Sie denn keine Manuscripte gelesen? — Angekl.: Nein, das haben die Herren selbst gemacht. — Nach diesem kurzen Dialog erhob

sich der staatsanwaltliche Functionär und beantragte die Abtretung der Acten an das Landesgericht wegen Vergehens nach H 11 P. G. (falsche Angaben bezüglich des Redacteurs) sowohl gegen den Angeklagten als auch gegen den Herausgeber des Blattes. — Der Richter gab diesem Anträge Folge Der praktisch-sociale Kehrcnrs itt Sam- berg fand in der vorigen Woche statt und zählte fast 890 Theilnehmer. Die tüchtigsten katholischen Socio logen hielten da ihren eifrigen Hörern Schule über die große Frage der Gegenwart. So Dr. Hitze

12
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1869/24_12_1869/SVB_1869_12_24_2_object_2507027.png
Page 2 of 8
Date: 24.12.1869
Physical description: 8
hehmr^isenMöchten, 'Di^s Hicht^ dürfen k?ine, Gnts^dWge^treKnH sofern.in den^^yeralf congregätionen Bencht^erstatten. ^ ^ ^ Ferners wurden mit geheimer Abstimmung 5 Väter des Concils als Richter der Beschwerden (juäiees hmerelarum) gewählt,^ welche beauftragt sind, auf ökonomischem Wege'alleStreitigkeiten und'Be schwerden zu schlichten, die hinsichtlich des Vorranges oder auf was immer für eine Weise unter den Vätern des Concils entstehen könnten. Gelingt es Knen MW b^iKulegeuo sollen

sie ihn der Auctorität der Generalcongregatwn.unterbreitend ^ ^ ^ Am 14. d. um 9 Uhr Vormittags hielten die Väter des Concils in der AulF des Concils die ^zweite Generälcongreaation' unter dem Vorsitze der 5 Kardinäle. Nach der vom Erzbischos von Burges ge lesenen Messe und nach den-- vom ältesten Kardinalpräsidenten ver richteten Gebeten wurden die Namen zeW, Wte^ .chekannt^ .gemacht, welche in der. letzten Generalcongregation' als Richter dsr Entschul digungen, und als Richter..der Beschwerden. und Streitigkeiten

gibt er die Namen der Commission der 5 „Richter der Entschuldigungen' bekannt, unter welchen man den Namen des Erzbischoss von'Köln/ Paul Melcher, liest. ' ^ / Auch die Namen ^der' Commission der 5 Richter, welche die Beschwerden und Streitigkeiten schlichten sollen. sind bekannt gegeben. Endlich folgt noch ^in der nämlichen Nummer die Liste der Nlimen jener 24 Väter des Concils, Kelche die erste Deputation bilden, die sich mit den den Glauben betreffenden Materien beschäftigen muß: Unter den Namen

13
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1880/21_04_1880/SVB_1880_04_21_4_object_2483611.png
Page 4 of 8
Date: 21.04.1880
Physical description: 8
, noch andere Unwahrheiten. 1) Hat Niemand einen „Scan- dal angekündigt'. 2) Sind Schwierigkeiten bei protestantischen Be gräbnissen allerdings mehrmals vorgekommen. 3) Hat Herr Pastor Richter sich vom Grabe während seiner Function nicht entfernt. 4) Hat derselbe Herr sich weder über „scandalsüchtige Katholiken' ge äußert, noch gesagt, daß er nicht mehr nach Bozen kommen werde. L. Tomazolli. I. Röggel. Nachschrift der Redaction, Nr. 1. Von Amts wegen wurde der Scandal freilich nicht angekündigt; aber Ohren zeugen

Schwierigkeiten vor gekommen seien, sondern es wird behauptet, daß es immer nur dann Schwierigkeiten gegeben habe, wenn der Magistrat in Begleitung des Herrn Pastors den Obertodtengräber machen will, Nr. 4 die von uns beigefügte Bemerkung (sieh Nr. 29) heißt nicht: der Pastor habe sich über „scandalsüchtige Katholiken' geäußert, sondern eS wird einfach das Gerücht verzeichnet, Pastor Richter habe sich dahin ge äußert, er werde unter sothanen Umständen nicht mehr nach Bozen kommen. Wir glauben den Herren

Einsendern gerne, daß Herr Pastor Richter ihnm gegenüber diese Aeußerung nicht gethan hat, aber können diese Herren wissen, ob er sich nicht anderswo so geäußert hat? Zur totalen Klarstellung wäre die Erklärung des Pastors Richter nothwendig. Die geehrten Herren sehen also, daß Ihre Erklärung sehr emii grauo ssAs zu nehmen. Die in der Zuschrift beigefügte Drohung mit dem Staatsanwalt-Substituten ist überflüssig; bewußte Lügen bringen wir nicht und eingeschlichene Unrichtigkeiten berichtige» wir gerne

14
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1878/20_02_1878/SVB_1878_02_20_3_object_2490452.png
Page 3 of 8
Date: 20.02.1878
Physical description: 8
Pastor in Merqn. Herr Richter schon im April vorigen Jahres in einem ähnlichen Falle eigens her reiste, und trotz) des mündlichen Protestes des hiesigen Pfarramtes die Beerdigung und Einsegnung, der Leiche eines Protestanten auf dem hiesigen Friedhofe vornahm, und sich von preußischer Arroganz er warten ließ, der genannte Herr Pastor dürste trotz des pfarrämtlichen Protestes auch diesmal versuchen wollen, seines Amtes zu handeln, so verfaßte M-diesen Fall Monsignor Probst und. Stadtpfarrer Josef

Wieser einen schriftlichen Protest ungefähr des Inhaltes, er protestire als Stadtpfarrer gegen jede öffentliche kirchliche Funktion auf dem Friedhofe, welcher Eigenthum der katholischen Pfarrkirche fei, indem schon durch das Staatsgrundgesetz das Eigenthum jeder Religions genossenschaft als unantastbar garantirt sei;. auch mache er ihn für alle daraus erwachsenden mißliebigen Folgen verantwortlich. Da nun Monsignor Probst schon im Verlaufe des Nachmittags in Erfahrung brachte, daß Herr Richter

denselben ab sperren und erwartete dortselbst den den Leichenzug führenden Pastor. Nachdem derselbe am Gitter des Gottesackers angelangt war, und Monsignor Probst den Trägern befahlen hatte, die Leiche nieder zustellen, fragte er Herrn Richter, mit welchem Rechte er sich anmaße eine kirchliche Funktion auszuüben in einer Stadt, wo er alleiniger Pfarrer und auf einem Orte, welcher Eigenthum der Pfarrkirche fei? Auf die Erwiederung des Herrn Richter, er sei evangelischer Pfarrer von Meran

16
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1878/27_03_1878/SVB_1878_03_27_3_object_2489806.png
Page 3 of 8
Date: 27.03.1878
Physical description: 8
, ohne in der derbsten Hauskmchtmanier zu schimpfen. Ist ihr etwa das Sprichwort in den Sinn gekommen: „Wer, schimpft, der hat verloren —'? Zweitens bemerken wir mit Genug thuung. daß ihr einGeständniß erpreßt wurde, welches einem Wider rufe sehr ähnlich siht; sie sagt nämlich: „Aus den weitern Aus führungen geht hervor, daß die leidige Affaire in einem Unterlassungs fehler des evangel. Pfarrers ihren ureigentlichen Grund hat, Pastor Richter meldete sich nicht erst beim Probste, wie es wohl die Ge pflogenheit

und die kanonischen Bestimmungen verlangen, dies mochte einer Rüge werth sein, trotzdem darf man aber wohl bezweifeln, ob der Weg, den Probst Wieser einschlug, um sein pfarrherrliches Vor recht zu wahren, der einzige oder der beste war, der ihm offen stand. Andere Leute erinnern sich in ähnlichen Fällen, daß es k.k. Behörden gibt, die von Amtswegen Jedem zum Rechte verhelfen, wenn dieses, von. irgend einer Seite ignorirt wird.' Also Herr Richter hat nach Äm Bekenntniß der „Bozner Ztg.' einen „Unterlassungsfehler

' be gangen; dafür bekam er von derselben kein Wort des Tadels, wohl aber begeiferte sie mit den gröbsten Schimpfreden den Stadtpfarrer. Herr- Richter hat „gefehlt', und der Bozner Magistrat Hatte nichts eiligeres zu thun, als sich unberufen einzumischen und gegen Mons. Wieser als nicht crmpetente Behörde zu entscheiden; gegen Herrn Richter hat er jedoch kein Wort vorzubringen gehabt. . Daß die k. 1k.. Behörden jedem von Amtswegm zu seinem Rechte verhelfen, davon kann die katholische Presse, die Vereine

17
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1904/10_02_1904/SVB_1904_02_10_3_object_2528091.png
Page 3 of 8
Date: 10.02.1904
Physical description: 8
mehr zuspitze. Der „Figaro' glaubt sogar, daß der Bruch unmittelbar bevor stehe. Auch der „Gil Blas' will wissen, daß es im vorletzten Ministerrate zu einem Zusammen stoße zwischen Loubet und Combes gekommen sei, da Loubet nichts von der Maßregelung der Prä laten, die an ihn Protestschreiben gerichtet, hatte wissen wollen, sondern der Meinung gewesen sei, über persönlich an ihn gerichtete Briefe sei er allein Richter. Leider kapitulierte Loubet ein paar Tage darauf vor der Drohung

, war aber ganz erstaunt, als er durchs Tele phon Herrn Benjamin Schreiber vernahm, der Hineinries: „Was, den wollen Sie mir empfehlen?' Daran schloffen sich eine Anzahl anderer, wenig schmeichelhafter Aeußerungen über die geschäftliche Tüchtigkeit Altkorns, die eine Ehrenbeleidigung involvierten. Der Reisende klagte darum beim Bezirksgerichte Josesstadt. Schreiber erklärte vor dem Richter, Gerichtssekretär Dr. Stolz, er habe wohl über Altkorn sehr abfällig gesprochen, allein die inkriminierten Aeußerungen

habe er nicht ge braucht. Da aber Herr Ringel die Worte teilweise, der Privatkläger unter Eid sie vollinhaltlich be stätigte, verurteilte der Richter Benjamin Schreiber zu 50 Kr. Geldstrase, eventuell 24 Stunden Arrests, wogegen dieser Berusung anmeldete. Die Redaktions-Mnrst. Die „Nakeler Zeitung', schreibt ganz beglückt: Ein willkommenes Redaktionsexemplar in Gestalt einer Wurst wurde heute von einem treuen Abonnenten unseres Blattes auf unserer Redaktion hinterlegt als Erinnerungs zeichen eines häuslichen

18