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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 28.01.1880
Physical description: 8
Beilage zum „Tiroler Voltsblatt' Nr. 8. Vtittwoeh, T8 Jäu«-r HG8O. des hochw. ?. Zevo Möltner, Franziskaner und apost. Missionär in China an feine Verwandten in Kältern. Aemter Drief. Tsi.nan'f«, am 4. Juni 187S. Theuerste Mutter und Geschwister! Gott sei Dank! meine Reise ist nun beendet. Am Psingst- sonntage (31. Mai) bin ich ganz glücklich und gesund in meinem Bestimmungsorte, Tsi - nan - fu (Hauptstadt der Provinz Schantung) angekommen. Daß ich herzlich froh bin, daß meine Reise nun zu Ende

ist, werdet ihr ganz begreiflich finden. Denn wenn auch die Seereise einem mitunter viele Beschwerlichkeiten bereitet, so ist das noch nichts im Bergleiche mit den Strapazen, die ein Europäer auszustehen hat, wenn er in das Innere von China hinein eine Landreise zu machen hat. Wer es nicht probirt hat, kann sich davon gar keinen Begriff machen, und selbst einer geübten Hand wird es schwer vorkommen, Alles das genau zu beschreiben, was man auf einer solchen Reise er fahren und sehen kann. Doch, Gott sei

Dank! ich befand mich auf der ganzen Reise, was das Beste ist, immer recht gesund, und hatte stets einen Herrlichen Humor, so daß ich selbst da nur lachen konnte, als der Fuhrmann an einer Stelle, wo der Schlamm und Koth mehr als Knie tief war, umwarf, und ich mit meinem violetten Seiden» kleide, die Kisten und Koffer über mir, meine lange Gestalt im Kothe abdrückte, und mich ganz unbeschädiget unter den Kisten aus dem Kothe langsam herausarbeitete. Ihr hättet halt auch lachen müssen

, und der Wagen war ein alter Karren auf zwei hohen Rädern ohne Sch; nur links und rechts und rückwärts waren hölzerne Geländer und Bögen mit blauem Tuche überspannt,- so ganz ähnlich den Karren der „Karrenzieher'. In diesem Karren mußte ich eilf Tage lang sitzen, wie ein türkischer Pascha, mit gekreuzten Beinen, ein halbes Martyrium ausstehend. Wie die chinesischen Straßen beschaffen. sind, davon hat ein Europäer nicht im Mindesten einen Begriff, oder vielmehr es sind gar keine Straßen. Da gehts über Gräben

, ohne Radschuh, und ohne „Schrepfer' (denn die sind, wie eS scheint, hier noch ganz unbekannt). Ich mußte mich mit Händen und Füßen anstützen, um nicht vorne hinausgeworfen zu werden. Aber daS muß man den chinesischen Fuhr leuten nachsagen, daS Wagenlenken verstehen sie ausgezeichnet. Ein Europäer würde auf solchen Wegen wenigstens 100 Mal des TageS umwerfen. Sie kehren nur zur Mittagszeit und Abends im Wirths hause ein, und fahren den ganzen Tag von 4 Uhr frühe bis in die Nacht, und zwar vom Morgen

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Volksblatt
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Page 5 of 12
Date: 21.01.1911
Physical description: 12
, so würde eine solche Steuer eine große Ver teuerung der LebenSsührung nicht der Bessersituierten, sondern der ganzen arbeitenden Bevölkerung im Gefolge haben. Ganz besonders aber ist der Wein sür die Weinbauern kein Luxusartikel, denn aus unseren Feldern gedeiht nichts anderes als Wein und wir können keine anderen Kulturen pflanzen. Ich bitte Sie daher, Herr Professor, sich von Ihrer ganz und gar irrigen Ansicht, daß Wein ein Luxus- artikel für Bessersituierte sei, und daß daher eine Privatweinsteuer hauptsächlich

in einem solchen Lande sehr schwer ist. Die Durchführung eines derartigen Steuer gesetzes würde bei Produzenten und Konsumenten eine Unmasse von Schwierigkeiten, Sekkaturen und Chikanen herbeiführen, welche den ganzen Weinver- tauf außerordentlich schädigen würden. Um nur noch einen Grund anzusühren, sind wir auch gegen die Privatweinsteuer. weil dieselbe eine ganz und gar ungerechtfertigte Doppelbesteue' rung bedeutet und zwar für ein Produkt, das ohne dies sehr hoch besteuert ist und ganz übermäßige

entgehen lassen und dafür verteidigen sie die LandeS-Privat weinsteuer. Ihrer Behauptung, daß gegenwärtig die Landes- Privatweinsteuer nicht aktuell sei, können wir Wein bauern leider nicht Glauben schenken. Wir wissen ganz gut, in welchen Geldnöten und Schulden das ^anze Land steckt und daß die LandtagSmehrh-it gierig nach neuen Steuern ausschaut; hat ja erst nach der Erledigung der LehrergehaltSsrage Herr Abg. Dr. Mayr öffentlich gesagt: „Die Landes Privatweinsteuer find unS die Südtiroler

sind, als die Produktionskosten sür Wein. Ich muß Ihnen ausrichtig sagen, diese Aufforderung hat mich und die Weinbauern mit Unwillen erfüllt, weil sie wie eine Fopperei aussieht. Da Sie aber als ein ernster Mann gelten wollen, muß ich dieselbe auch ernst nehmen und deshalb nur um so mehr be dauern. Ihre Aufforderung ist fürs erste sachlich durchaus nicht begründet. Wir können Ihnen die ganz bestimmte Versicherung geben, daß die heurigen Weinpreise in ganz richtigem Verhältnisse zu den Maischepreisen stehen. Dieselben find

nämlich nicht 22-24- Kr., wie Sie angeben, diese Preise betreffen nur die mindeste Ware/) sondern sie find tatsächlich i) Der Herr Abgeordnete ist eben einer verunglückten Fragestellung zum Opfer gefallen. Er hat sich an die Landesanstalt S. Michele gewandt, ihm die Preise für Mindestware und bessere bekannt zu geben. Auf die Mittel ware, die als Wirtswein verschleißt wird, hat der Herr Professor ganz vergessen. Die Antwort enthielt daher auch nur die Preise für Mindest- und b ffe« Ware. Auf den Preis

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 04.05.1918
Physical description: 8
einzusetzen. Die vorliegenden Teilziffern von 315.066 Mann Verwundeten rechtfertigen diese Be rechnung. Man kommt daher, ohne ein Optimist zu sein, auf englische Abgänge von 145,000 Vermißten, 152,000 Toten und 307,000 Verwundeten, zusam men 604,000 Mann. Das ist ein Verlust für das englische Heer, der bei 62 Divisionen die Hälfte seines Bestandes ausmacht. Die Schlacht ist sehr blutig für die Verteidi ger, weil es eine Offensivschlacht ganz anderen Ttzps ist als die früheren. Die Z aal der feuernden

der Rittmeister Freiherr v. Richthofen zu mir, als ich »ich im Kasino bei ihm meldete, „Ordonnanz, Mittagessen!' Da saß ich nun auf einmal mitten in dem be rühmten Kreise der Jagdstaffel 11, mitten unter den großen Kanonen, und war ganz kolossal ver schüchtert. Als Offizierssoldat so gewissermaßen mit dem Notizbuch daneben sitzen, wenn die Kameraden von ihren Kämpfen erzählen — da möchte man schon tausendmal lieber dabei sein. Das Kasino war eine runde Wellblechbaracke, in der man gerade ausrecht stehen

zurück und hat das Glück gehabt, gleich den Zweiten und Dritten als Donblette abzuschießen. Die Herren hier sitzen überhaupt gewissermaßen alle auf dem Sprunge, kaum, daß sie Zeit haben znm Mittagessen. Es ist ein Mordsbetrieb in der Luft da vorne. Und wenn ein Staffel zurückkehrt, startet auch schon die nächste zur Ablösung. Keiner der Herren trägt seinen hohen Orden. Ganz einfach im grauen Rock sitzen sie da, man wird rasch vertraut in ihrem Kreise. Es ist ganz reizend hier. Je bescheidener

und liebenswürdiger einer ist, desto mehr hat er abgeschossen. Der Be scheidenste von allen ist der Rittmeister selbst. Er steht noch sehr jung aus, gar nicht so streng, wie ich mir ihn uach der Photographie vorgestellt hatte, und wenn er einen anspricht, gleitet etwas überaus Liebenswürdiges über seine Züge. Eine Weile sagt er gar nichts, dann meint er ganz einfach: „Ich habe vorhin eben meinen fünf- undsiebzigsten abgeschossen.' Donnerwetter — ich erlaube mir einen ganz schüchternen Glückwunsch, und nun erzählt

mir's der Rittmeister genauer. „Komisch,' sagt er, „die letzten zehn, die ich abschoß, haben alle gebrannt. Auch der heutige wieder. Ich sah's, zuerst war's eins ganz kleine Flamme, unter dem Führersitz hervor; als der Apparat sich dann überschlug, sah ich, daß der Bo den unter dem Führersitz bereits vollständig weg gebrannt war. Es brannte auch ganz sschte weiter, als er nun hernnterkurote, und beim Aufschlagen gab's unten eine ungeheure Explosion, wie ich sie noch nie gesehen habe. Ein ,Bristol

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 31.12.1892
Physical description: 8
und man versucht werde, eine schärfere Tonart anzu schlagen; als Beleg dafür wird unter Anderem folgender »ganz frischer Fall' gebracht: „Ein Seelsorger unserer Gegend ließ sich den gothischen Hochaltar für seine Kirche entwerfen von einem — Dekorationsmaler, der denn auch ganz Kurioses lieferte u. s. w.' Weil nun Unterfertigter Seelsorger in dieser Gegend ist, weil der selbe thatsächlich sich einen Plan zu einem Neuen gothischen Hochaltare von einem Dekorationsmaler ent werfen ließ, so nimmt

derselbe bei diesem Zusammen treffen von Umständen („unsere Gegend, — gothisch, — Hochaltar, — Dekorationsmaler') an, daß er dadurch „eine neue traurige Thatsache' als Beleg zu den alten Erfahrungen hinzugefügt habensollte und erlaubt sich darum folgende Bemerkungen : Unterzeichneter bekennt sich ganz frei- und demüthig als Nicht-Kunstverständiger in diesem Gebiete; deshalb aber war derselbe vom Anfang an äußerst vorsichtig und erst, nachdem ihm auf seine Anfragen von mehreren, und unter Anderem anch von sehr maßgebender

' den Empfehlungen, einiges Vertrauen zu verdienen. ' Aber er hat ja ganz „Kurioses' geliefert. Da Ge fertigter, wie schon bemerkt, nicht Kunstverständiger ist, so muß er sich hierin natürlich ganz aus das Urtheil der Sachverständigen verlassen: er hat dämm bescheiden und demüthig um das Urtheil mehrerer dieser Herren, die ihm als Kunstverständige galten Und als solche be zeichnet wurden, gebeten und ihnen theils die Zeichnung des Planes, theils eine Photographie desselben vorgelegt, und übereinstimmend wurde

der Entwurf gebilligt, ja sür schön und herrlich befunden; selbst der Herausgeber einer Kunstzeitschrist, zugleich k. k. Conservator, äußerte sich darüber dem Unterzeichneten gegenüber sehr be friedigt und brachte nur ganz nebensächliche Ausstell ungen, die im Plane leicht zu ändern waren, vor. Kein Einziger aber. hat an dem Entwürfe so „ganz Kurioses' gefunden, wie der Einsender im Volksblatte zu berichten weiß ; doch um objektiv zu sein, muß ich auch beisetzen, daß derselbe weder den Entwurf

, noch eine Photographie desselben gesehen hat, und darum erscheint es mir ganz kurios, wie er so kurios urtheilen mag. Llaspkswat, czuoä non viäit. Im Uebrigen überlasse ich als nicht kunstverständig die Vertheidigung des Planes gerne dem „Dekorations maler' selbst; wer sich sür diese Zeichnung interessiert, kann dieselbe, wie ich gehört, im kommenden Jahre auf der Landesausstellung in Innsbruck besichtigen; bemerke aber, daß dieser Plan vom „Dekorationsmaler' nur entworfen und mit der Ausführung

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Volksblatt
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Page 10 of 10
Date: 22.09.1886
Physical description: 10
einführen in das Land!' Nrsi 47,„Die Richter' , ist ganz mißlungen. Im Eingange heißt es: „Die einzelnen Stämme sonderten sich von einander,undjederStammwählte seine eigenen Richter.' Diese Behauptung ist sehr kühn, denu sie kann durch die Heilige Schrift nicht erwiesen werden. (vgl. Schuster-Holzammer zu Nr. 49 des A. T. und Haneberg, Gesch. der bihl. Offenbarung, 5. Abschn. § 4 u. 5). Sie ist aber auch sehr ungeschickt angebracht, da sie die Kinder verwirrt und über den Charakter der biblischen

.' Danach sollte man meinen, Jonas habe aus Angst für seine persönliche Sicherheit den göttlichen Be fehl nicht vollzögen; dies ist aber irrig. Schuster gibt den wahren Grund an: „Jonas war mit dem Befehle unzufrieden, denn er hätte es lieber gesehen, wenn Gott Ninive hätte untergehen lassen.' In Nr. 75 ist der Hauptgrund des Hasses der Juden gegen die Samariter (nämlich der religiöse Grund) nicht angegeben. Den Eingriff des Ozias ins Priesteramt, welchen Schuster und Mey erzählen, hat P. ganz

übergangen, ob wohl er eine wichtige Glaubenslehre illustriert. Auch die Bußpredigt des Jeremias (mit der Stelle: . „Wenn eure Sünden sind wie Scharlach zc.'), das Gebet des Jeremias („Bekehre uns, o Herr, zu dir, und wir werden uns bekehren'), das Gesicht Ezechiels („Ich will euch meinen Geist geben zc.'), sowie das Traum gesicht des Judas („Das ist Jeremias, der so viel für unser Volk und die heilige Stadt betet') sind trotz ihrer dogmatischen Bedeutsamkeit leider ausgelassen. Ganz ungerechtfertigt

und der katholischen Auffassung widersprechend ist die Aufstellung in Nr. 95, daß die Gefallenen, für welche Judas Opfer darbringen ließ, „heimlich Götzendienst trieben.' Also diese Tapferen, welche für den wahren Gottesglauben in den Tod gingen, sollen verkappte Götzendiener gewesen sein! Die Heilige Schrift (2 Mach. 12, 40) bietet für diese An nahme^ keinen Anhalt, und die kirchliche Tradition schließt dieselbe ganz aus. Wie hätte Judas glauben können, die Gebete und Opfer würden den Gefallenen nützen

von Weihnachten hat Hr. P. ganz aus gelassen. Wir wollen dies nicht tadeln, sondern nur als einen Beleg dafür auführen, daß die Aufnahme der Perikopen in den biblischen Text sich nicht durch führen läßt. Aber tadeln müssen wir es, daß Hr. P. den wichtigen Inhalt dieser Perikope ganz unterdrückt, so daß die Kinder aus seinem Buche-von der Offen barung des Geheimnisses der Menschwerdung an den hl. Joseph gar nichts erfahren (vgl. dagegen bei Schu ster Nr. 5 Abs. 1 und bei May Nr. 2>Abs. 3). An dererseits müssen

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 30.08.1919
Physical description: 8
I.—70; mit Postversendung im Inland: monatlich I- 1'—, vierteljährig I, 250, halbjährig I. 5^—, ganzjährig I» 10 —. Für Deutschösterreich, Deutschland und das übrige Ausland ganz- ' jährig I, 13 60. Einzelne Nummer 10 Centesimi. ' ' ' ^ ^ Die Ahnahme des Blattes, solange eine ausdrückliche Kündigung desselben nicht erfolgt, gilt als AbonnementSverpftichtung. Nr. 67 Bozen, Samstag, 30. August 1919 58. Dolgen der territorialen We- UulMüngen des Friedens mit Noch ist der Friede von St. Germäin formell nicht abgeschlossen

, aber es steht heute schon außer Zweifel, daß die Entente zu wesentlichen territori alen Konzessionen ' an Dentschösterreich sich nicht verstehen wird. Was aber bei deren Beurtei lung/meist übersehen wird, find die ganz sonder baren Folgen, die diese Grenzbestimmungen für einzelne, für Familien, ja für ganze Bevölkerungs gruppen mit sich bringen, nicht nur in Deutsch österreich, sondern in allen Staaten, die aus den Gebieten der ehemaligen Donaumonarchie bestehen oder solche infolge des Friedensschlusses

im deutschsprachigen Südmähren zuständig, d. h. heimatsberechtigt ist, das trotz aller Proteste doch zur Tschechoslowakei geschlagen wurde. Der. Staatskanzler muß also nach Unterzeichnung des Friedens erst wieder.Deutschösterreicher werden. Ganz der gleiche Fall ereignete sich bei nicht weniger als 27 von den 40 übrigen Delegierten Deutsch» österreichs in St. Germain! Nur 13 von ihnen sind in dem Gebiete Deutschösterreichs beheimatet, das die Entente diesem belasten hat, die andern 27 find

nach diesen Grenzbestimmungen meist Tschechoslowaken, einige auch Jugoslawen, Ita liener und Polen. Ganz gleiche Attomalien wie Sei der Friedensdelegation finden sich auch bei den Mitgliedern der Wiener Staatsbehörden. Wie wäre es aber möglich, im Dienst ergraute Beamte und' Richter, die sich für Deutschösterreich erklärt haben und seit Jahren in Amt und Würden in der alten Reichshauptstadt stehen, jetzt zu entlassen, nur weil es dem Rat der Fünf gefallen hat, ihre Heimat gemeinde, trotz der dortigen deutschen Umgangs

, das in der, Bukowina und in Siebenbürgen viele deutsch sprechende Bürger^erhält, kann diesen ein solches an . der deutschen Universität Czernowitz bieten. Und doch wird man eine Hochschulkonvention, vielleicht auch eine solche für Mittelschulen unter den ein zelnen Nationalstaaten kaum entbehren können, um eine allzu hohe Belastung des Schulbudgets der einzelnen Staaten zu vermeiden. Ganz sonderbar find auch die Folgen in kirch lich-administrativer Beziehung. Vorarlberg und Nordtirol find

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Volksblatt
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Page 1 of 12
Date: 18.02.1911
Physical description: 12
den Mut findet, eine solche Behauptung aufzustellen. Alle Welt weiß, daß die Konservativen oftmals den Frieden angeboten haben, daß sie ganz leichte und ganz selbstverständ liche Bedingungen zur Einleitung der Friedensver handlungen gestellt, daß sie auch die drei Unter händler gewählt, daß aber der gute Wille bei den Christlich-Sozialen fehlt. Die Konservativen haben in der Antwort vom 23. November 1910 nur das eine verlangt, die christlich-sozialen Parteiführer sollen erklären, daß sie bereit

sind, ihren ganzen Einfluß aufzubieten, um die katholischen Grundsätze des christlich sozialen Tiroler Programmes in das Reichsprogramm hineinzubringen. Also nichts weiters ist sür den Beginn der Friedensver handlungen gefordert worden, als diese Erklärung und die Abgabe dieser Erklärung braucht nichts als den guten Willen. Aber diese ganz selbstverständ liche und vom katholischen Tiroler Volke sicher er wartete Erklärung ist nicht eingetroffen, obwohl in dessen drei Monate ins Land gegangen

sie einen anderen Ausweg, sie bringen die ganz unwahre Behauptung, daß die Konservativen „den Frieden im Lande un bedingt und durchaus verhindern wollen'. Das ist also das erste Moment der gegenwärtigen Situation, die ansständige Antwort. Das zweite Moment der Situation ist die Aktion Wegscheider. Daß Herr Dekan Weg- scheider, der die Unterschriften der Tiroler Geist lichen für den Frieden sammelt, mit den Ansichten der christlich-sozialen Parteiführer einverstanden ist, geht schon daraus hervor

, daß er sich in die Partei leitung wählen ließ, in welcher lauter Gegner eines katholisches Programmes für Land und Reich sitzen. Wäre er ein Anhänger eines solchen Pro grammes, so wäre er sicher nicht in die Zentral leitung hineingekommen, um nicht den Frieden zu stören. Wir wissen es aber ganz positiv, daß Dekan Wegscheidel ein Gegner eines katholischen Pro grammes sür Land und Reich ist. Er hat die An sicht, daß man da bevor man diese Forderung auf stellte, den Landeshauptmann Hauser von Ober österreich und Baron

Fuchs von Salzburg hatte fragen sollen. Wir -meinen aber so: diese Herren haben die Tiroler Konservativen auch nicht gefragt, ob sie mit dem Ministerkandidaten Dr. Ebenhoch ins christlich-soziale Lager übergehen und ob ihre Führer fette Verwaltungsratsstellen annehmen sollen, sondern sie haben die Tiroler Konservativen ganz feierlich im Stiche gelassen. Dekan Wegscheider meint weiter, „man solle eine einheitliche Presse haben.' Ja, wir haben eine gehabt, bevor die Christlich-Sozialen ihre Presse

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 26.07.1902
Physical description: 10
Seite A § 10 Absatz b) „Das Fahrkartensteuergesetz be sagt, daß auch die Wiener Stadtbahn von der Fahrkartensteuer srei sein soll, und zwar nicht bloß die bereits erbauten Linien, sondern auch jene, welche noch in Zukunft erbaut werden sollen. Schrott tadelte es auch da wieder, daß immer zu Gunsten der Großstädter Ausnahmen gemacht werden, während die Bauern immer zahlen müssen; ganz besonders aber tadelte er es, daß die Steuerträger des ganzen Reiches für die Wiener Stadtbahn jährlich

6 Millionen Zinsen zahlen müssen. Wenn man bedenkt, daß für den Straßenbau in ganz Österreich jährlich 8 Millionen, ein Viertel mehr, und für den Wasserbau jährlich 9 Millionen, ein Drittel mehr aus Steuergeldern gezahlt werden; wenn man weiters bedenkt, daß für den Meliora tionsfond von ganz Österreich bis 1901 nur 2 Mil lionen, der dritte Teil, und seit 1902 der Betrag von 4 Millionen, zwei Dritteile ausgewendet werden, so muß es doch als eine ganz außer ordentlich große Summe betrachtet

werden, wenn die Steuerträger von ganz Österreich jähr lich 6 Millionen Bronen nur für die Verzinsung der Wiener Stadtbahn zahlen und in Zukunft bei der Erweiterung der Stadt und Stadtbahn noch viel mehr zahlen sollen und zwar nur des halb, damit die Wiener recht billig fahren können. Die Fahrpreise sind nämlich außerordentlich billige: 5 Kreuzer für eine kürzere und 10 Kreuzer für die ganze Strecke dritter Klasse. Durch diese Fahr preiserträgnisse werden nicht einmal die Betriebs kosten, geschweige denn die Zinsen

. „Ich hab' halt gemeint, weil Sie getauft und auch sonst so ein guter Herr sind . . stammelte er. „Ich kenn' mich gar nicht aus . . . Sie müssen mir's schon verzeihen ...' Er brachte seinen Satz nicht zu Ende, sondern senkte beschämt die Augen und schwieg. „Ist es möglich, daß man hierzulande so ganz im Unklaren ist über das Wesen des Protestantis mus?' ries Sommer. „Wir sollen einander kennen und lieben, nicht in Unwissenheit uns voneinander Tiroler Volksblatt. Versammlung am 8. Juli „Entrüstung' zeigten

, haben diese Entrüstung nur dann, wenn auch die Beamten und Pensionisten, wenn die Be wohner der großen Städte und der Hauptstadt zahlen sollen — sie haben aber keine Entrüstung vorrätig, wenn der Bürger, wenn der Gewerbsmann, wenn d^r Bauer zahlen soll, das finden die Herren ganz in Ordnung. Es stellt sich immer deutlicher heraus, daß die Christlich. Sozialen ein Städteprogramm, und die Konservativen ein Agra rprogra mm, ein Bauernprogramm haben, und daß die Abgeordneten der Alpenländer nicht zu den Christlich

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Volksblatt
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Page 5 of 12
Date: 23.07.1879
Physical description: 12
, und was aus so manchen Gründen auch sehr angezeigt und wünschens- werth wäre, — so wird ihn daran Niemand hindern, sondern sehr viele werden damit einverstanden sein. Da nun Hurch den Umbau und ganz passende Adoptirung mehrerer geräumiger Schulzimmer, welche das englische Institut im eigenen Hause und ganz auf eigene Kosten besorgen läßt, fällt diese Klage ganz weg. Jetzt aber auf einmal, da die frühere Klage ganz gegenstandslos geworden, wird eine neue früher ganz unbekannte Klage gegen die englische Mädchen schule

. Wir fragen den Herrn Correspondenten einfach, weiß er und versteht er, was er geschrieben und behauptet hat? Wo und aus welchen Quellen hat er diese Erkundigungen geschöpft, um diese Klagen formuliren zu können? Er wird schwer darauf antworten. Wir können aber dem geehrten Herrn Correspondenten ganz bestimmt versichern, daß die Mädchenschule ganz genau allen gesetzlichen Vorschriften nach kommt, was die „neue Lehrmethode', „Lehrpläne', „Stundenein theilung' u. s. w. betrifft. Und wer ist competent

hier in Meran a tont xrix eine Mädchenschule unter ganz weltlicher Leitung. Den früheren Grund gegen die bisherige Mädchen schule konntemanvicht mehr anführen, und doch mußte man einen Grund haben. Der Gedanke fand in Innsbruck — man verstehe wo und wie — Beifall, und so sagte man auf einmal, die Lehrerfolge und Leistungen der bisherigen Mädchenschule sind nicht genügend, — also — da ist die Lösung des Räthsels wie ein veus ex maediva. Wir sind gewiß weit entfernt, die bisherige Meraner Mädchenschule

als etwas ganz Vollkommenes und Mustergiltiges hinzustellen, — aber ebenso gewiß wissen wir, daß die in allerneuester Zeit vorgebrachten Klagen unrichtig und unwahr seien. Ganz leichtsinnig geht der Correspondent der „Meraner Zeitung' über die finanzielle Seite dieser Frage hinweg und meint diese Sache gienge leicht, man könnte, das Schulgeld erhöhen u. s. w. Nun ja, ein origineller Gedanke, wer zahlt denn aber wieder das Schulgeld, als Bürger, Eltern, die Kinder in die Schule schicken? — Ueber

die finanzielle Seite dieser Frage haben wir keine weiteren Worte zu ver lieren, zumal wir jüngst in dieser Angelegenheit im „Tir. Volksbl.' einen Rechnungsartikel gebracht und der Correspondent denselben zu widerlegen noch nicht versucht hat. Der Correspondent der „Meraner Zeitung' meint im Knaben- schulhause wäre Platz genug auch für die Mädchenschule, und die etwaigen Befürchtungen wegen der Moralität nennt er geradezu die „Ausgeburt einer etwas überhitzten Phantasie'. Nun ja ganz gut, der gute Herr

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 19.05.1888
Physical description: 8
eilage zum „Tiroler Votkslilatt' Nr. 40. Bozen, Samstag, de« 19. Mai 1888. Das Bildungsniveau der Schule soll gehoben und nicht herabgedrückt werden. Der Unterrichtsminister sagte, daß er unter keiner Bedingung das Bildungsniveau der Mittelschulen Herab drücken lassen werde. Ganz einverstanden damit. Das „Vaterland' enthält eine Zuschrift von Jemanden, der sich auch damit ganz einverstanden erklärt, sie lautet: „Ich bin zufällig in der Lage, mit vielen absol- virten Schülern der Mittelschulen

(mit guten Maturi tätszeugnissen) zu thun zu haben, und überzeuge mich sehr bald von ihrem „Bildungsniveau.' Abgesehen davon, daß sie fast Alle, ohne Ausnahme, eine ganz miserable Handschrift besitzen, die kaum zu lesen, daher nirgends zu brauchen ist, so sind die meisten nicht im Stande,einen grammatikalischu. orthographisch richtigen Brief zu schreiben, oder irgend einen einfachen Bericht aufzusetzen, eine Zinsenrechnung, eine Mischungs rechnung oder eine Gesellschaftsrechnung auszuführen

Unterrichtsminister in diesem Ginne meint, so bin ich mit ihm vollständig einverstanden. Dasselbe gilt von der Volksschule. Mein zehn jähriger Knabe besucht die fünfte Classe einer Volksschule der inneren Stadt,, die mir als eine der besten Schulen Wiens allgemein anempfohlen wurde. Er ist ein auf geweckter, fleißiger Knabe, und ich freue mich über seine Fortschritte. So erzählt er mir letzthin ganz richtig und seiner Auffassung entsprechend die Ursache der Ent stehung des dreißigjährigen Krieges, er weiß

Leute viel, sehr viel, aber leider ist es bei der Menge der- Gegenstände ganz unmöglich etwas gründlich zu lernen. Wenn die Lehramtskandi daten auf das Land hinauskommen als junge Lehrer, da müssen sie sich erst und oft mit schwerster Mühe in die Praxis einführen. Von großen Nutzen waren früher die Sonntagsschulen. Hier lernten die Schüler und Schülerinnen in ein paar Stunden fürs praktische Leben mehr, als jetzt mitunter die Kinder des 7. und 8. Schuljahres in einer ganzen Woche der Werktagsschule

, und daß „der Hund ganz anderswo be graben liegt.' Correspondenzen. Wien, 14. Mai. Auf Anregung der Fürstin Pau- liue Metternich werden als eine Huldigung für die große Kaiserin Maria Theresia an der hiesigen Poli klinik barmherzige Schwestern als Pflegerinnen einge führt, und zwar in der speziellen Absicht, um den Mitgliedern dieses Ordens die Möglichkeit zu geben, sich eine den heutigen chirurgischen Fortschritten entspre chende, möglichst gründliche Ausbildung anzueignen. Die Fürstin spendete

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Volksblatt
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Page 2 of 6
Date: 27.08.1884
Physical description: 6
aber er hat für gewöhnlich keinen Appetit und dieser Mangel an Nahrung ruft bei ihm einen großen Schwächezustand hervor. — In Bologna Haben sich laut telegrafischen Nachrichten am 19. d. drei Soldaten, ein Carabiniere, ein Cavalerist und ein Infanterist, gleichzeitig das Leben genommen. Die Selbstmorde in den italienischen Garnisonen sind an der Tagesordnung. So muß es kommen, wenn Religion ganz und gar fehlt. Nicht nur daß jede religiöse Uebung beim ital. Militär abgeschafft wurde

, sind alle Ehrenbezeigungen selbst vor dem höchsten Gute nicht mehr gestattet! Die armen Soldaten fürchten sich einem Gottesdienste beizuwohnen, um nicht ganz in Ungnade beim Vor gesetzten zu fallen! Aus Rom wird unterm 22. d. berichtet über den Stand der Cholera: In Bergamo 18 Erkrankte, 3 Tod- sälle. Campobasso 8 Erkrankte/ 3 Todfälle,'Cosenza 1 Erkrankter, 1 Todfall ; in Cuneo 13 Erkrankte, 10 Todfälle, Genua und. zwar, in Spezia 15 Erkrankte, Massa-Carrara 5 Erkrankte, 4 Todfälle. Neapel und Parma je 1 Erkrankter

gehörig, nieder. Als Ursache des Brandes wird fahrlässiges Einführen noch nicht ganz trockenen Heues bezeichnet. Der Schaden beläust sich auf 8—10.000 fl. Nersichert war der Besitzet nur mit etwa 2000 fl. — Nachmittags spielte die hiesige Stadtkapelle in Franzelin's Adlergarten und brachte' recht hübsche Concertstücke. Das zahlreiche Auditorium, von dem einen großen Theil die Hiesigen Sommer frischler bildeten, zollte den anerkennenswerten Leistungen reichlichenBeifall. — Während man von andern Orten

. In Nr. 63 Ihres geschätzten Blattes erschien eine Kritik über den neuen Hochaltar in Luttach, zu der ich unmöglich schweigen kann, nicht wegen der Angriffe gegen meine Person, sondern wegen des offenkundigen Unrechtes, das dem Zeichner und Er bauer desselben Herrn Josef Barth angethan wird. Be züglich der behaupteten Schwerfälligkeit des Altares muß bemerkt werden, daß derselbe von vorne beschaut ganz und gar nichts schwerfälliges an sich hat; seitwärts im Presbyterium angesehen mag er allerdings etwas schwer fällig

erscheinen, aber gewiß nicht den zehnten Theil der Schwerfälligkeit Haben, welche die Kritik des Artikel- schreibers verunstaltet. Uebrigens kann dieser geringe Defekt ganz leicht und wird auch seiner Zeit gehoben werden; es wäre schon bei der Ausstellung m der Woche vor Pfingsten abgeholfen worden, wenn nicht die Ab haltung des ävstündigen Gebetes es verhindert hätte. Bezüglich der Breite des Altares höre man, was die hiesigen Leute dazu sagen: Der Altar habe keinen Fehler, nur sei der Unterbau

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 27.09.1890
Physical description: 8
löbl. Wahlcommissiou bedarf denn doch ein wenig der / Belmchtnng. Der Correspondeut von der Drau hat die Ä ' heitere Episode mit dem Bäuerleiu und dm drei Stimm- zetteln allerdings nicht wörtlich, aber dem Wesen «ach ganz richtig und wahr beschrieben. Man muß daher die Schwerhörigkeit der Commission nur bedauern und andere, vom Bäuerlein etwas weiter entfernte Anwesende, müssen sich trotz der amtlichen Berichtigung die Fähigkeit ^ hente noch zuschreiben, wie wir uns neuerlich insor- gehört

auch zurück' — einmal anshöre. Die Saison bringt eben nicht nur Geld, Kleinverdienst, leichteren Verkehr, sondern anch Unsummen von Aus gaben aller Art. Man verspekuliere sich also nicht, die Saison ist kurz, ost zweifelhaft, mit der Zeit ganz un sicher,—- und die hochgradige Nervosität in den Mai- tagen bleibt dann auS. Für Hochpusterthal kommt noch ein eigeueS Gründlei», warum die Rechnung etwas ungünstiger auSsällt. Während der Allgemeinverkehr Heuer bedeutend gestiegen, besonders in Bruneck rege

alt), endlich ein Deut scher, der Jesuit ?. Jakob Schmid und der Italiener Ughelli. Alle diese nebst Anderen nehmen als Ursache der Ermordung des Bischofs Adelpret schon ganz be stimmt eine Fehde an. Doch die Verbindung der Fehde tagen bei gegen die ausbeuterische. Alles unterwühlende Groß- «nd Kleiapresse, unterstützt die Kapitalpresse uicht mit solcher Vorliebe, daß uusrige Blätter bei euch keine» Platz mehr finden. Es ekelt nnS'a», diese Mohren wäsche allweil vorhalte« zu müssen

, wird gegen wärtig auf eine ganz eigenthümliche Weife durch die Erhöhung und Eintreibung der Gebäudesteuer gequält, so daß alle darüber klagen. CriSpi, um bei den nächsten Wahlen ein günstiges Resnltat zu erzielen, hat selbst erklärt uud durch alle seine Organe erkläre» lassen, daß keine ueue« Steuem mehr eingeführt werden sollen. Allein, wie soll das bereits schon bestehende Defizit, das immer noch größer zu werden verspricht, gehoben werden? Auf eine ganz einfache, leicht begreifliche Weise. Man erhöht

die schon bestehenden Abgabe« so viel als nothwendig ist, um die laufenden Schulde« zu zahlen und weiter wirthschafte« z« können, nnd dies will man ganz besonder durch Erhöhung der Gebäudesteuer er reiche«. Der Steuereintreiber kan«> nach den Instruk tionen, die er von der Regierung erhält, diese Steuer bis ans daS Vierfache hinaufschrauben, ohne daß der Steuerzahler sich im Geringsten beklagen darf. Daher kommt eS, daß gegenwärtig in mehreren Städten Comites zusammentreten unter großer Betheiligung

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 14.04.1909
Physical description: 8
. Siegele sprach sehr ruhig, er ge brauchte kein einziges kränkende? Wort und stach sehr wohltuend von Frick und Guggenberg ab. Die „Chronik' bringt nur allgemeine Sätze über Sie gele, weil er über Dinge gesprochen, welche ihr sicher nicht recht passen. Siegele sagte ganz frei und offen: „Die gut organisierten Wirte verlangen die Einführung der Privat weinsteuer und die Mehrheit der Abgeordneten hat die Billigkeit und Gerechtigkeit dieser Steuer eingesehen.' DaS gleiche hat auch der Abg. Hölzl

auch nicht ganz die Halste der Kotten, so ist eS doch eine bedeutende Beihilfe, zu mal noch dazu eine jährliche Spende von 5000 Kr. für 3 Jahre und zwar 1909, 1910 und 1911 kommt zur Deckung anderer Auslagen. — Indem wir dies alles registrieren und auf die großen Er fordernisse der Anstalt, die noch keinen Fond und nur wenige fixe Bezüge hat, sei die ergebenste und dringende Bitte um vielfältige Unterstützung dieses Unternehmens an die Oeffentlichkeit gerichtet. Die Notwendigkeit einer solchen Anstalt liegt

offen zu Tage. In ganz Tirol ist kein ähnliches Unter haben, obwohl sie wissen, daß auch diese ihnen sehr schade; es ist deshalb einfach unwahr, wenn be. hauptet wird, daß sich die Weinbauern gegen jede Steuer wehren, obwohl das in der gegenwärtigen Lage sehr begreislich wäre. Aber unverständlich ist eS, wenn der Abg. Schraffl die Weinbauern auf fordert, sie sollen sich gegen die Erhöhung der Wirtssteuer wehren, daß man es dann im ganzen Lande als „Hetze' ausschreit, wenn sich die Wein bauern

Bierbrauer. Ganz entschieden bekämpft Pfarrer Schrott die An sicht der Abgeordneten, daß die Erhöhung der Wirtssteuer den Weinbauern viel mehr schade als die Einführung der Privatweinsteuer. Die Wein bauern, mit Ausnahme einiger weniger in der Brixner Gegend, haben die ganz entgegengesetzte Anficht. Bor allem muß man sich grundsätzlich viel mehr wehren gegen die Einführung einer ganz neuen ungerechten Steuergrundlage, als gegen die Erhöhung einer alten. Wenn auch anfangs eine Zwei-Kronen-Steuer

auf den Hektoliter wäre, wiÄ sie gewiß steigen. Die Weinbauern des EtfchtaleS sind auch ganz entschieden gegen die weitere Er höhung der WirtSweinsteuer, sie betrachten eS als geradezu unbegreiflich, wenn man in diesen Zei ten, wo die Weinbauern vor einer Katastrophe stehen, außer der „unvermeidlichen' Erhöhung der Branntweinsteuer noch mit einer Weinsteuer kommt. Aber wenn die Wrinbauern die unvermeidliche Wahl haben zwischen der Erhöhung der WirtSwein steuer und der Einführung der Privatweinsteuer

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 24.04.1907
Physical description: 8
24. April 1907 Tiroler Volksblatt Seite 5 »« Z V v v S ä ! « « »» « v Ä — Ferner verschied hier Herr Dr. Johann von Grabmayr, Advokat und Gutsbesitzer (Glögglhof), im 71. Lebensjahre nach schmerzlicher Krankheit. Innsbruck, 22. April. An der Südbahn und Jnnsbrucker Trambahn-Haltestelle Rum unter Mühlau hat Herr I. Markart ein Gasthas mit einigen Fremdenzimmern und Restauration erbaut, welches nun vollendet ist und im Monate Mai eröffnet werden wird. In Hinsicht des Verkehres, ganz abgesehen

Herr Heinrich Schuler zum Prior ernannt. Der genannte hochw. Herr hat sich ganz besonders um die Gründung von Ortsgruppen des Piusvereines in Innsbruck und dessen Nachbarschaft verdient gemacht. Er ist auch Schriftführer der Ortsgruppe Wilten obigen Vereines. Kalter», 21. April. Der Verschönerungsverein beginnt nun wieder allgemach seine Tätigkeit. Längs der Reichsstraße nach Planitzing, sowie andere, be reits bestehende Anlagen wurden neu instand gesetzt. Auch liegen noch andere, weitere Pläne

noch abmüht, dem unvergeßlichen „Manne mit der roten Krawatte' im „Tiroler' eines anzuhängen. Schon der Dölfacher Korrespondent mit seinen leiden galligen Ergüssen — er spricht ja selbst ganz un zweideutig von solchen „Folgen eines Katzen jammers' — hatte unwillkürlich an den bekannten «Ritter mit der traurigen Gestalt' erinnern müssen und nun ist auch in Lienz ein ähnlicher Kämpe erstanden, der sich freilich erst von einem „gütigen Ohrenzeugen' die Waffen borgen muß, um auch das Glück versuchen

' Dr. Tollinger — unter Aufzahlung von einem Gulden — gegen eine neue einzutauschen sei usw. — Da läßt sich nichts mehr ändern, nichts dementieren, noch abschwächen; es sind zu viele Zeugen, die das alles wirklich gehört haben, und so bleibt denn als letztes RettungSmittel eben nur mehr ein allerdings auch schon ganz abgenütztes Steckenpferdchen übrig: der unliebsame Versamm lungsteilnehmer aus Patriasdorf (bei Lienz) habe mit feinen „Frozzeleien' Schraffl gegenüber „zu wenig Anstand beobachtet'. — Fürwahr

' ansehen, der dem Lienzer Berichterstatter mitzuteilen wußte, daß der „gemeine' Nichtschrafflianer den Ausspruch getan habe: „Die Finanzer saugen das Volk aus.' Welch lange Ohren muß wohl dieser „Zeuge' haben, der selbst Sachen zu hören vermag, die gar nicht gesprochen werden! Der gefallene Ausdruck lautet eben so ganz anders und wird überhaupt so ost gebraucht, daß die Ohren jenes Zeugen wie die manch anderer wohl noch bedenklich länger werden dürften, wenn man sich wirklich mit dem auch „nicht ganz

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 29.01.1908
Physical description: 8
und mündlich, durch Parlaments-Reden, durch persön liches Vorsprechen bei der Regierung, durch Denk schriften, Hunderte von Petitionen usw. die Regierung und insbesondere das Eisenbahnministerium zur sesten Zusage gebracht, daß die Bahn rasch ge- baut wird. Der Eisenbahnminister Derschatta hat der Deputation der Tiroler Konservativen unter Führung des Dr. Kathrein ganz bestimmt folgen« des erklärt: Gleich nach Fertigstellung der Linie Meran— Mals wird das Generalprojekt Mals—Landeck aus gearbeitet; es sei

zu diesem Zwecke das Arbeits personal bedeutend vermehrt und sür die Aus arbeitung des Generalprojektes bereits eine Million Kronen bestimmt. Gleich nach Fertigstellung und Genehmigung des Generalprojektes werden die Detailprojekte ausgearbeitet und dann sofort mit dem Baue begonnen werden. So lautete die ganz bestimmte Zusicherung, welche der Eisenbahnminister im Juni 1906 der genannten Deputation gegeben» hat. Doch jene Ab geordneten, welche sich unsägliche Mühe gegeben haben, die Sache vorwärts zu bringen

und welchen gegenüber sich die Regierung in ganz bestimmter Weise verpflichtet hat, sind „'geputzt' und die Re gierung hat wieder sreie Hand, die „Ausgleichs- Bahnen' kommen zuerst, Tirol kann warten und die Kosten des Ausgleiches zahlen und die „Volks männer' treten in der naivsten Weise vor das ge foppte Volk und erklären: Mit der Vinschgaubahn ist noch lange nichts! Wir können aber nicht mehr warten, auch nicht ein Jahr! Warum? Wir reden nicht vom Falle militärischer Verwicklungen — dort würde der ganze Frachten

. Bor einer solchen Kata strophe sind wir kein Jahr sicher. Wir müssen nächstes Jahr mit Furcht und Zittern an den Herbst denken, weil solche Katastrophen schon öfters eingetreten sind. Es wäre doch höchste Zeit, daß endlich einmal neben der stets gefährdeten Brenner bahn eine zweite Verbindung Südtirols mit dem In- und Auslande durch die Vinschgaubahn her gestellt würde, um in Zukunft wenigstens vor Kata strophen sicher zu sein. Es gibt schon seit vielen Jahren in ganz Oesterreich keine dringendere

sein und dem lieben Herrgott auf den Knien danken. Und dann guck nur unser Büblein da an. Da lacht ja einem das Herz. Sieh wie es lacht und wie ihm so wohl ist!' „Geh mir weg,' antwortete Michael; „besser ist besser. Das ist alles recht und du hast ganz recht, aber es würde besser schmecken, wenn wir alle Woche nur einmal einen Braten auf den Tisch bekämen, und nicht bloß an der Kirchweih!' „Das fällt mir das ganze Jahr nicht ein.' erwiderte sein Weib, „denn es schmeckt mir mein Essen alle Tage und dir gottlob

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Volksblatt
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Page 10 of 12
Date: 24.04.1886
Physical description: 12
einzustellen in5 die. .Friedens - Präsenzstärke des^ Heeres^ und ^ jedes dieser Recruten-Contingente 'gmügend Mg'zu behalten' und' alle gleich lang' zu behalten, so daß jedes Individuum die genü gende Abrichtungszeit, also den genügenden Ab- richtungsgrad und den ganz gleichartigen Abrich- tungsgrad erreicht. In anderen Heeren geschehen gegen diese allein correcte Grund-Idee mannigfache Verstöße, und zwar Verstöße nach zwei divergirenden Richtun gen. Frankreich, welches ein sehr reiches Land

ist und sein Kriegsbudget noch reicher dotirt als das Deutsche Reich, begeht gleich zwei Fehler. Erstens begeht es den Fehler, daß es, obwohl es das genügende Geld..dazu hätte, nicht den einheitlichen-? Grundgedanken -durchführt, alle Recruten-Contin- gente einzustellen und^ihn^ eiyenß ganz gleich-) artigen Abrichtungsgrad zu verleihen; sondern Frankreich theilt seine Recruten - Contingente in zwei verschiedene Portionen und gibt ihnen einen ganz ungleichen Abrichtungsgrad, begeht aber fer ner den weiteren Fehler

kann. - ; Nun, meine Herren, war ich so frei, cursorisch und in allgemeinen Zügen verschiedene wichtige Wehrverfassungen in verschiedenen Staaten zu skizziren. Ich habe mir die Freiheit genommen, - in jedweder dieser Wehr-Organisationen hervorzu heben jene Hauptfactoren, die so wichtig sind, daß die' Veränderung auch nur Eines von ihnen durch ihre Rückwirkung ganz unbeabsichtigte Modifica- tionen der anderen Factorenund damit eine voll ständige Veränderung des Systemes selbst herbei führt. Ich bin somit an jenem Punkte

angelangt, wo ich an die Schilderung der eigenen Wehrver fassung gehen kann, weil nach dem Gesagten sich eine Menge Rückschlüsse für unsere Verhältnisse schon ganz von selbst ergeben. Wie sind nun wir organisirt? Vor Allem haben wir zwei Hauptgruppen in der Armee. Wir haben das gemeinsame Heer und wir haben die Landwehren, welche aus staats rechtlichen Ursachen in zwei Abtheilungen zerfallen, aber militärisch sind sie ganz dasselbe, weil sie auf den gleichen militärischen Principien errichtet

allein nichk maß gebend waren, sondern ganz andere Umstände, Mmstände politischer, .staatsrechtlicher und finan-.» ziellev Natur sich auch geltend machten. Ich werde im der Reihenfolge der Gedanken so vorgehen: ich werde die Landwehr des Näheren schildern . und bann die gemeinsame Armee,, weil mit dieser -die' Vorlage in 'Zusammenhang ' sich bringt, die ich dann näher besprechen will. Unsere Landwehr, . und die ungarische for- miren sich nach analogen Principien und jede aus zwei Kategorien

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 17.07.1886
Physical description: 8
. Für den Schul unterricht selbst war dies nicht ohne Bedeutung, da jedermann im Hause mit dem in demselben enthaltenen Lehrstoffe vertraut war, und somit ganz leicht den jüngeren Geschwistern häusliche Nachhilfe zu Theil werden konnte. Heute ist das freilich ganz anders geworden, um so mehr aber ist deshalb die Aufbewahrung der benützten Lehrbücher anzurathen, und wir kommen jetzt auf den noch viel wichtigeren Grund. Wer eben die Schul bücher nicht aus Pietät aufbewahren will, der soll es aus diesem zweiten

man doch in diesem nicht allein die Seite, worauf eine Thatsache, eine Jahrzahl u. s. w. steht, sondern sogar die Stelle, ob oben, mitten oder unten. Schreiber dieses hat seine Schulbücher, die er nach Vollendung seiner Studien aus finanziellen Gründen unter seinen jüngern Collegen einer freiwilligen Ver steigerung unterzog, später alle wieder' gekaust, und es kam ihm dabei ganz besonders darauf an, sogar die selbe Auflage wieder zu erhalten, denn eine andere ' Nr 57. Auflage mit anderem Druck und Verstellung des Satzes

ist so ein altes Schulheft von eminenter Wichtig keit. Oft wurde ich milder gegen meine Schüler ge stimmt, wenn ich einen Blick in meine eigenen alten Hefte warf, oft aber auch strenger. Das Heft sagte mir genau: „Mensch, warst Du nicht auch einmal so?' oder auch: „So unfleißig warst Du nie.' Wenn es für jeden Vater und jede Mutter, für jeden Lehrer und Erzieher von ganz besonderem Werthe ist, sich in seine eigene Jugendzeit zu versetzen, so kann es nicht minder wichtig sein, die wahrheitsgetreue Zeugen

des eigenen jugendlichen Schaffens öfters zu betrachten. Das geistige Zurückversetzen ist oft sehr schwer und ge lingt sehr selten ganz gut, man lügt sich gar leicht selbst an. Das Aufgabenheft aber lügt nie, und man staunt, wenn man es zu Gesichte bekömmt; man findet ein ganz anderes Ich darin, ein ganz fremdes. Briefe, die wir als Erwachsene vor Jahren geschrieben, kommen uns ganz sonderbar vor, wir begreifen gar nicht wie wir dies oder jenes schreiben konnten; um so mehr ist dies bei den Erzeugnissen

der Jugend der Fall. Man kann viel, recht viel, aus ihnen lernen. Ich ärgerte mich in meinem Berufe des öftern über die große Unbeholfenheit meiner Zöglinge im schriftlichen Gedankenausdrucke, da kam mir einmal in meiner Hei mat ein altes Aufgabenheft unter die Augen, das ich vor 20 Jahren, als zehnjähriger Knabe, geschrieben hatte. Ich betrachtete es lange und mit einem ganz eigenen, ich möchte sagen demüthigenden Gefühle, und als ich es genau und ganz durchgesehen, sagte

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 05.01.1912
Physical description: 8
er sei, wird die Demonstration in Bozen gegen den hochwürdigsten Fürstbischof verurteilen, aber ebenso wird kein gerecht Denkender hiefür die gesamte Bevölkerung von Bozen, ja fast ganz Deutschsüdtirols, wie eS jetzt der „Trentino' tut, verantwortlich machen. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß vielleicht in jeder anderen Stadt eine antiklerikale Demonstration viel größere Dimensionen würde angenommen haben, als es in Bozen der Fall war. Die Vorsälle wurden von der ganzen Bevölkerung

, gleich ob katholisch oder liberal, verurteilt. In jedem großen Ort gibt es einen Ab schaum von 40 bis 50 Leuten. Irgend ein Anlaß genügt und aus dieser Pfütze zischt stinkender Gifch empor. Aber entspricht denn das der Gerechtigkeit, wenn man hiesür dann die ganze brave katholische Bevölkerung verantwortlich macht? Hat man es denn ganz vergessen, daß vor nicht gar allzulanger Zeit gerade aus den Straßen Trient'S — Steine zu den sürstbischöflichen Fenstern emporgeschleudert wurden

? Also hier wie dort gibt es Leute minderer Qualität! Und hier wie dort gibt es eine brave katholische Bevölkerung! Damals ist es aber auch keinem Menschen in ganz Deutschtirol eingefallen, ganz Trient. ja vielleicht ganz Wclfchtirol als — priesterseindlich hinzustellen. Jetzt aber bauscht man diese an sich selbst ver unglückte Demonstration in Bozen zu einem Welt ereignis auf und zieht die Ehre unserer trauten Talserstadt in ganz Welschtirol in den Kot. Ist das noch katholisch, Tausende nnd Abertausende Unschul diger

den von ein paar Duzend Buben provozierten Skandal mitbüßen zu lassen? Man liebäugelt schon mit dem Boykott und würde es ganz gerne sehen, wenn den deutschen Kausleuten in ganz Welschtirol die Türe vor der Nase zugeschlagen würde. Be nützend die Gelegenheit schürt der „Trentino' das Feuer des nationalen Hasses, daß die Flammen lichterloh emporschlagen. Und doch sind wir Kinder ein und derselben katholischen Kirche — stehen aber wie zwei getrennte Heerlager einander gegenüber. Ist das nicht ein furchtbares

. Es war wohl eine der ärgsten Dummheiten, die je die Geschichte erlebt: daß der Staat dem Schöpfer in sein Handwerk pfuschte. Wesen, die wie unS das heilige Buch erzählt, nach Gottes Ebenbild geformt, kommen nie voll und ganz in eine menschliche In stitution, wie etwa ein Leib in den Sarg hinein gepreßt wird. Entweder verkrüppelt hieüei der Mensch oder er sprengt den Deckel des Staates. Wche, wenn der Staat in seiner Ungeschlachtheit sich anmaßt, die geheimsten Gemächer des Menschen- innern zu betreten

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 09.06.1909
Physical description: 8
gegenwärtig, wie uns von einer wohlinformierten Seite mitgeteilt wird, das einzige unruhige Element in der jetzigen Türkei dar, sie können dem neuen Regime ernste Schwierig keiten bereiten. Ueberall in den albanesischen Zen tren, so in Vallona, in Elbasan und Djakova, finden täglich beratende Versammlungen der albanesischen Häuptlinge statt. In vielen Orten haben sich die Bewohner auf die Berge zurückgezogen, bereit, den Befehlen der Führer zu gehorchen. Gleichzeitig finden, wenn auch ganz resultatlos

findet sich fol gender Pafsus: .Die zeitweilige Aufhebung des Schul gottesdienstes hat für die Frage der Scharlach erkrankung sehr gute Erfolge gezeitigt.' Gewiß wenn hier das Wort „Frage' in ganz objektivem Sinne ohne Rücksicht auf das Wohlder Bevölkerung gemeint ist, dann hat die Aufhebung des Gottesdienstes entschieden „sehr gute Erfolge gezeitigt', indem sie nämlich für jeden vernünftig Denkenden so ziemlich klar beweißt, daß das Be stehen und Umsichgreifen der Scharlachepidemie da von ganz

eine ihrer schönsten und reinsten Freuden genommen. Wir können uns schon nicht ganz zu der im Jahrhundert des Kindes gewiß nicht recht modernen Auffassung bekehren, daß unsere Kinder bloß Spielzeuge und Sachen sind, um deren Gemütsverfassung man sich nicht im ge ringsten zu kümmern braucht. Durch diesen Ukas ist aber auch die katholische Bevölkerung aufs tiefste verletzt. Denn hiedurch hat man es ihr unmöglich gemacht, das Aller- heiligste, wenn es durch Bozens Straßen getragen wird, mit dem schönsten Schmucke

, den sie hat, zu umgeben, mit dem Kranze der unschuldigen Kinder. In der Schule hat man uns gesagt, daß das deutsche Gemüt besonders sinnig und zart fei, wir vermögen aber in diesem Vorgehen des Magist- rates der südlichsten deutschen Stadt weder eine besondere Sinnigkeit noch Zartheit zu entdecken; wir erblicken vielmehr hierin eine ganz außer- gewöhnliche Rücksichtslosigkeit gegenüber der katho lischen Bevölkerung. In dieser Ansicht werden wir ! noch bestärkt durch den Wortlaut dieses samosen Erlasses

, aus dem zur Genüge hervorgeht, daß es sich im Grunde hiebei nicht um die ehrlich beab sichtigte Besserung unserer sanitären Verhältnisse, sondern um ganz was anderes handelt. Um die Aufhebung des Gottesdienstes sür Schulen überhaupt, ganz ohne Rücksicht auf die jeweiligen Krankheiten, darum ist es dem hiesigen reaktionären Frei sinn zu tun. So nun ist die Frage klargelegt, und nun wissen wir, daß wir in Bozen bereits mitten im Kulturkampf stehen. Nun wir werden nicht zögern den vielleicht etwas leichtfertig

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 28.10.1911
Physical description: 10
23. Oktober 1911 Tiroler Volksblatt Seite v general unterstellt. Diese Meldung hat selbstver ständlich ungeheures Aussehen erregt. Heute nun dementieren die katholischen Zeitungen die Richtigkeit dieser Meldung. Es sei zwar nicht ganz ausgeschlossen, daß eine Union dieser beiden Orden erfolge, jedoch werde dieselbe gerade in gegenteiliger Weise erfolgen, indem nämlich die etwa 10.000 Mitglieder zählenden Kapuziner an die 17.000 Mitglieder starken Franziskaner der strengeren Ordnung

des Hl. VaterS lauten wie sie wollen: wir als katholische Christen werden sie in Demut und Ehrsurcht entgegennehmen. Er ist ja unser Steuermann. Er wird eS auch am besten wissen, welchen KurS das Schifflein in diesen stürmischen Zeiten nehmen soll. Tetegramme. Leichte Erkaltung des Kaifers. Wien, 27. Oktober. Der Kaiser war gestern tagsüber andauernd ganz wohl und in der Arbeit durch den Schnupfen nur wenig gestört. Von dem Schnupfen rührt nur ein leichter Kehlkopfreiz her. Tie Bronchien sind andauernd ganz

-Lexikon mit seinen neun Bänden (Kr 138'—1 genügt, wie die Erfahrung gezeigt hat, durchaus allen Ansprüchen, die man hinsichtlich der Voll ständigkeit, Vielseitigkeit, Zuverlässigkeit, Wissenschaftlichkeit, Objektivität an ein modernes Nachschlagewerk zu stellen be rechtigt ist. Mit ganz besonderer Genugtuung aber muß es uns Oesterreicher erfüllen, daß das Herdersche Konversations- Lexikon unsere österreichischen Verhältnisse eingehend und aus giebig berücksichtigt. Es gibt kein andere? Lexikon

, das der österreichischen Geschichte und Geographie, dem öster reichischen Kultur- und Geistesleben die gleiche Beachtung schenkte. Ganz vorzüglich werden die wichtigeren Fragen der Gesetzgebung, der Verwaltung, der Schule zc., ganz besonders auch die öffentlich-rechtlichen Verhältnisse der gesamten Monarchie wie der einzelnen Kronländer besprochen. In um fangreicher Weise werden bei den Lebensbeschreibungen hervor ragende österreichische Persönlichkeiten berücksichtigt. Ueber die neuesten inneren Tagesfragen sowohl

, den 23. Oktober, Uebung der Steiger-, Spritzen- und Schlauch abteilung. Versammlung ^8 Uhr vor der Gerätehalle. Zahlreiches Erscheinen notwendig DaS Kommando. Außer Fleischnot — nun auch Kaffee- «nd Zuckerteuerung. Die Hausfrauen haben jetzt schlechte Zeiten durchzumachen. Die Preise für Fleisch sind so hoch, daß ^es schwer ist, ein gutes Stück Fleisch in den Topf zu bekommen. In den letzten Monaten ist nun auch der Kaffee ganz wesentlich teurer geworden, und um die sparsame Hausfrau ganz in Verlegenheit

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Volksblatt
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Page 9 of 12
Date: 14.01.1886
Physical description: 12
Aweite Beilage z«m Tiroler Bolksblatt Nr. 4. Römische Briefe. Rom, 31. Dezember. Den telegraphischen Nachrichten zufolge, und viel leicht auch aus den italienischen Blättern, dürfte ein guter Theil ihrer geehrten Leser bereits von dem Er eignisse in Kenntniß sein, welches ganz Rom, ja ganz Italien in Aufregung erhält. Ich meine die Wahl des Professors Sbarbaro zum Deputirten von Pavia. Die freundlichen Leser des „Tiroler Volksblatt' erinnern sich gewiß noch, daß Professor Sbarbaro

würde. Es handelte sich um Privatbriefe, doch da man den unbequemen scharfen Gegner um jeden Preis un schädlich machen wollte, so wurden selbe hervorgeholt und darauf die Anklage gegründet. Professor Sbarbaro wurde vom 7nhkms!e corresiollnle zu 2'/, Jahren Kerker verurtheilt, doch lä Orte <i' äppsllo, an die er appellirte verwarf das erstrichterliche Urtheil und er höhte die Strafe auf 7 sage sieben Jahre!!! Ein Schrei der Entrüstung ging durch ganz Italien, und selbst die amerikanische Presse beschäftigte

machen und wollte gleichzeitig feierlichst Protest einlegen gegen ein Regierungssystem, welches die Augen weit zu öffnen oder ganz zuzudrücken weiß, je nachdem es dem Par theiinteresse paßt. „l-alegge e uyuale pertutti' steht in jedem Gerichtslokale angeschlagen, doch in dem Falle des Professors Sbarbaro scheint man diese wunder schöne Formel nicht ganz beherzigt zu haben. So wenigstens faßten es die Wähler von Pavia auf und erwählten den Professor Sbarbaro mit niedergeschlagender Stimmenmehrheit

, indem der Regierungskandidat, eine übrigens ehrenwerthe Persönlichkeit, kaum ein Drittel der dem Professor Sbarbaro gegebenen Stimmenzahl erhielt, zu ihrem Deputirten. . Die Wahl des Professors Sbarbaro erhält durch mancherlei Umständen noch eine ganz besondere Be deutung. Da Pavia zu dem intelligentesten Wahlbezirke Italiens gehört, so ist die von den offiziösen Blätter insinuirte Ansicht, daß es sich um einen Fall Wähler wahnsinns handelt (lm easo äi passia ell'twrale) nicht nur ganz ausgeschlossen, sondern es erhellt

man sich besorgt, wird diese Waffenruhe auch zu einem de finitiven Frieden führen? Zwar gibt es auch in den bestinformirten diplomatischen Kreisen, und dieß ganz besonders hier in Ro m, hartgesottene Pessimisten, welche die friedliche Beilegung des serbisch-bulgarischen Conflikts als eine ganz provisorische betrachten und der Meinung sind, daß das gedemüthlgte Serbien in steter Auf regung sein wird, bis es nicht an Bulgarien Re vanche genommen, während Griechenland, um sich von der sie erdrückenden Militärlast

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