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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 24.10.1925
Physical description: 8
Tags darauf, am 26. Februar, tauchte der Gau ner in Wange n auf. Zuerst erschien er beim Bauern Karl Heiß, mit einer Aktentasche unter dem Arm, und gcch sich als Beamter des Steuer- amtes in Trient aus, der beauftragt sei, die neuen Bezugskarten zu verteilen. Der Bauer glaubte zu nächst an einen guten Spaß und begann hellauf zu lachen. Aber der „Beamte' schlug sofort einen sehr ernsten Ton an und erklärte, die neue Verfügung müsse strengstens eingehalten werden, so daß der Bauer zuletzt

allen Ernstes glaubte, es handle sich tatsächlich um irgend eine neue Steuer. Um allen „Scherereien mit der Behörde aus dem Wege zu gehen', entschloß sich endlich der Bauer, die ver langte Bestellung zu machen und 85.05 Lire — die 5 Cent, für den Stempel! — an Vorschuß zu bezahl len. Aehnlich erging es am gleichen Tage dem Bauern Karl Lanznaster in Afing, der dem Herrn, „mit dem sich jedenfalls nicht spielen läßt', III Lire Anzahlung gab. Den Bauern Alois.Stabler ließ er gar vom Acker holen und nahm

ihm dann 15 Lire als Aus stellungsgebühr für die Karten, welche ihm der Stadt Magistrat in Bozen zustellen werde. Am 28. Februar zeitlich in der früh, stellte er sich als kgl. Beamter bei der Bäuerin Maria Locher vor und.lockte einen Betrag von 105.10 Lire her aus. Als zu solchen Geschäften bevollmächtigter kgl. Beamter spielte er sich dann am gleichen Tage bei Johann Gänsbacher auf. Um seine Glaubwürdig keit zu erhärten, wies er 30 beschriebene Stempel bogen auf, mit „Wasserdruck', der Bauer motze

in stillen Stunden. LetchensHmaus. „Wostl, geh zuawa', die Pruttingerbäuerin ruft auf dem Einödhof ihren Mann an. der mit den Ochsen vom Berg herunterkommt. Feierabend. Ausgeackert für heute. Unterm Klirren der Ochsen ketten und dem Scharren des Pfluges über den stei nigen Weg hört der Bauer nichts, bis er vor dem Hof steht und die Frau winken sieht. „Wo? ist denn, han?' murrt er, und bleibt stehen. „Wannst in Stoll hintri kemmst, schaug zur Sau. Grad schnau fen tuats, und fressen nimma seit Mittag. Gar

i. Heut z' Mittag war's schon so unguat. Um d' Brotzeit is besser gwen, und jetzt steht's aber nimma auf.' „Ja Herrgottsagra, wann' nur net der Rotlauf wird. Grad so rot schauts daher.' „Jessas na wo soll ma dös her ham. Geht ja koana in Stoll eini, der wo net herhört.' Eine Debatte entspinnt sich, ob man den Tierarzt vom nächsten Dorf rufen soll. „Und bis er kimmt, is d' Sau hin, dös glaabst.' sagt der Franzi weise. „Jo mei, wos is jetzt?'. Die Weiberleut gucken ganz verscheucht zum' Bauer

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Volksblatt
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Page 9 of 10
Date: 19.10.1898
Physical description: 10
. Ein ganz gewöhnlicher Ausleihmodus ist fol gender: Leiht der Bauer vom Wucherer einen Gulden, so zieht dieser für die erste Woche an Interessen 10 kr. ab; für die dem Bauer überlassenen 90 kr. muss dieser nun jede Woche einen Kreuzer zahlen: er entrichtet also für den geliehenen Gulden — eigentlich für 90 kr. — im Jahre 61 kr.! Macht man den Bauern darauf auf merksam, dass ein derartiges Geschäft gesetzwidrig sei, dass so hohe Zinsen nicht gefordert werden dürfen und dergleichen, so gibt

er die stereotype Antwort: „Wenn ich nicht einwilligen oder klagen würde, so wäre ich ver loren. In Zeiten der Noth, besonders wenn es gilt die Steuern zu entrichten, hätte ich niemand, der mich retten würde.' Ein anderes, sehr häufiges Wucher geschäft ist folgendes: Der Bauer übernimmt vom Wuchererer ein Kalb und 4 bis 5 fl. bar oder in Kukuruzfrucht; für letztere Vergütung muss er das Kalb „zur Kuh heranziehen'. Der Bauer muss also für 4 bis 5 fl. das Kalb etwa drei Jahre pflegen, und der Wucherer, zieht

eine Kuh groß, die 60 bis 70 fl. wert ist, während das Kalb sammt dem für die Pflege vorausbezahlten Betrag vielleicht nur 15 fl. wert war. Zur näheren Illustration dieser Speculation möge folgender Fall dienen: Ein Bauer in I. benöthigte 11^/, fl. für. Steuern. Er gieng einen Wucherer um deren Anleihe an, die dieser ihm unter der Bedingung gewährte, dass das Kalb des Bauern als Unterpfand dienen sollte. Als das Kalb nach 4 Jahren zu einer schönen Kuh herangewachsen war, erschien der Wucherer

und forderte die Hälfte des Wertes der Kuh, alfo etwa 30 fl., da die Kuh auf 60 fl. geschätzt wurde. Da nun der Bauer das Geld nicht hatte, so sah er sich genöthigt, den Vorschlag anzunehmen, für den Wucherer das Kalb dieser Kuh völlig bis zur Kuh aufzuziehen und überdies 5 fl. gleich bar zu entrichten. Eine einfache Berechnung ergibt, dass der Wucherer auf diese Weise für die ge- geliehenen 11^/z fl. in etwa 7 Jahren circa 65 erhält! Die angeführten Beispiele find noch ganz gewöhn liche

, man könnte nach galizischen Begriffen geradezu sagen, erlaubte Geschäfte. Wie weit aber die Gutmüthig keit des „d ummen Iwan' mitunter missbraucht wird, Zeigt folgende verbürgte Geschichte, die sich vor wenigen Jahren ereignet hat. Ein Bauer F. M. schuldete einem Wucherer etwa 600 fl. Nachdem der Bauer bereits den größten Theil der Schuld beglichen hatte, erhielt er ganz unerwartet eine Klage auf den Betrag von 1000 fl. Ganz bestürzt machte sich der Bauer (er wohnte im GebirgSdorfe P.) auf, um in dem Gerichtsstädtchen

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 16.12.1896
Physical description: 8
haben. Manche „Gottbegnadigte', Agrarpvlitiker haben die Antwort auf diese Frage gleich zur Hand: Der Bauer selbst mit seinem Luxus und seiner Genusssucht ist die ganze Schuld an seiner Noth' — und fertig ist ihr Urtheil. — Es ist wahr, bei einzelnen Bauern wird wirklich eine übertriebene Genusssucht (Schnappspest) oder ein un vernünftiger Luxus, wenn nicht die alleinige, so doch eine der Hauptursachen ihres somit größtentheils selbst verschuldeten Unterganges sein. Solche „Bauern' mögen zu Grunde gehen — sie schänden

des genusssüchtigen und luxuriösen Stadtlebens, besser, vielfach sogar sehr gut steht es auf dem Lande und in den Thälern. Wer den Bauer auf dem Lande und in den Thälern kennt, wie er fchindet und „raggert', der w'rd vielfach eher in die Lage kommen, eine übertriebene, an Geiz hart streifende Sparsamkeit zu constatieren, als Luxus und Genuss sucht. Dabei kann man ab und zu die merkwürdige Beobachtung machen, dass gerade jene Bauern, die ihren Untergang vor Augen haben, sich auffallend gerne mit Luxus

und Genusssucht bekannt und gleich dem städtischen Proletariate das Leben von der Hand in den Mund sich. zu eigen machen, sodass Luxus und Genusssucht oftmals nicht als Ursache, sondern als eine traurige Folge-Erscheinung der bäuerlichen Nothlage aufmarschiert. Ueberhaupt sehen manche Leute beim Bauer gleich Luxus und Genusssucht, wo andei e Sterb liche nur berechtigte Bedürsnsse finden. Wenn z. B. der Bauer heute vielfach nicht mehr in den selbstver fertigten Kleidern einhergeht, wie in der guten alten Zeit

, ist das Luxus? Wohl meistens nicht, weil dem Bauer bei der heutzutage so entwickelten Industrie die gekauften Stoffe einerseits billiger kommen und er an dererseits bei der an vielen Orten sehr beschränkten oder ganz verbotenen Schafzucht oftmals gar nicht mehr in der Lage ist, seine Lodenkleider sich zu erzeugen. Und wenn der Bauer, nachdem er sich die ganze Woche in schwerer Arbeit abgemüht hat, hie und da am Sonn tag em Glas Wein trinkt und seinen „Bauernknaster' dazu raucht

, so ist das denn doch noch keine Genuss sucht; denn weder im menschlichen noch im göttlichen Rechte ist es begründet/ dnss der Bauer nur des Lebens Last und Müh zu tragen habe, jedes erlaubten Genusses aber entbehren müsse. Luxus und Genusssucht hat demnach manchen Bauer bereits um Haus und Hof gebracht und thut es noch, kann aber trotzdem nicht als eine Grundursache der herrschenden Agrar-Noth be zeichnet werden. Sind dann der Militarismus und die Steuern die Ursache der Bauernnoth? Gewiss kommt ein guter Theil der Agrar-Noth

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 27.06.1917
Physical description: 8
!' Oesterreichische Tagesberichte. Wies. 22. Juni. (K.-B.) Amtlich wird ver- lautbart: Westlicher Kriegsschauplatz. In Galizien dauert die Feuertätigkeit an. — Sonst ist die Lage überall unverändert. Der lauge Käser. Bon Roda Roda. Eines Tages im Oktober fragte der Herr Haupt mann: »Sind jetzt die Rekruten glücklich da?' m 'Herr Hauptwann, ich melde gehorsamst: alle, -'cur einer fehlt, ein gewisser Bauer.' m'Also ziemlich alle. Daun will ich mir das Volk einmal ansehen.' ^ Ging sichs ansehen und war soweit

zufrieden, ^auter kräftige Leute vom Land mit roten Backen, kohlgenährt, einige recht kluge Burschen —, fünf oder sechs mit guter Schulbildung. Wirklich: ein ^ipektables Material. Diesmal hat sich das Er- Kanzuvgsbezirkskommt'lido anständig benommen. Drei Tage später sagte der Herr Hauptmann: Rekru'?'^ 1 Fehlt uns nicht noch ein Bauer Hauptmann, ein .gewisser ^Richtig, da muß ich doch gleich . . .' H^r Hauptmann nahm sich vor, es dem s^'ZUNgsbezirk zu melden, vergaß es aber in ^?^.^eude über die neuen

Rekruten, die aus- ^ Mi-weise gar so nett waren. Und fragte am nächsten Tag: . »Donnerwetter, da fällt mir ein: soll nicht noch ^-g-wisser ' „Bauer . . . .' '<;a Bauer einrücken?' Blick ^ Hauptmann überflog mit einem ^ ittne neuen Leute, wie sie da gliederweis, zu sechs oder sieben ihre Gelenkübungen machten, und war wiederum sehr zufrieden. Es ist doch eine recht anständige Gesellschaft, alle ziemlich egal gebaut. Man wird sich damit zeigen können. Hübsche, mittel große Männer — so hat es der Herr

Hauptmann gern. Sogar der Schneider und der Schuster sind gut gewachsen. „Einer nur fehlt noch — nicht wahr?' „Jawohl, Herr Hauptmann — ein gewisser Bauer.' „Na, schön. Lassen Sie die Leute rasten!' Während sie aber rasteten und der Herr Haupt mann sie schmunzelnd betrachtete, entstand eine son derbar leise Beweguug unter ihnen. Als der Herr Hauptmann ihren Augen folgte, da sah er im Kasernentor .... War das ein Mann? Oder zwei Männer auf einander? Oder was war es sonst? Es kam in Zivilkleidern daher

, von einem kleinen Schwärm Beschäftigungsloser begleitet und belacht, ratlos und fragend, mit einem Köfferchen in der Hand — kam klafterlang daher, ein gigan tisches Bild der Hilflosigkeit — kam auf den Haupt mann zu und sagte schüchtern: „Jstz — i hoaß Bauer. I soll hier einrücken.' Der Her? Hauptmann: , „Waaas sollen S?e??' „I soll hier einrücken — i bin der Bauer.' Und dann, seiner ungewöhnlichen Erscheinung wohl bewußt, gleich erklärend: „I bin von Profession Riese — i bin in Si birien groast

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 25.12.1912
Physical description: 10
- politischen Volksvereines Dr. v. Wackernell eingetroffen (in deutscher Ueber- setzung): Der Heilige Vater sagt sür den von dem katholischen Tiroler Verein dargebrachten Aus druck der kindlichen Ergebenheit, der Verehrung und des Gehorsams Dank, wünscht, daß dieser Verein den Weisungen und Lehren des aposto lischen Stuhles treu anhänge und erteilt vom Herzen den erflehten Segen. Kard. Merry del Bal. Weihnachtsbrief. Lieber Bauer! Weihnachten ist da! ES ist dies das letzte Fest deS Jahres. Betrachten

auch für die Felder. Jetzt stellt sich aber der Bauer die Frage: Wie war das abgelaufene Jahr? War es eia guleS oder ein böseS? So mancher Bauer wird mir leider die Antwort geben: das vergangene Jahr war für mich ein Mißjahr. Und jetzt taucht die Frage aus: WaS wird das kommende Jahr bringen, wird eS ein gesegnetes Jahr fein oder ein Mißjahr? Ich fehe, lieber Bauer, Du schwebst zwischen Furcht und Hoffnung. Das Herz wird Dir schwer, doch verzage nicht, wenn auch die Zeiten schlecht sind. Denke

, daß es einen allmächtigen Helser und Tröster gibt, der alles lenkt und leitet, der die Vögel nährt und die Blumen kleidet; er sieht auch Deinen Kummer und Deine Sorge, darum sürchte Dich nicht. Ja, eS ist wahr, der Bauer hat heute einen harten Stand. Alles, was der Bauer kausen muß, ist teuer: die Dienstboten sind teuer und kaum mehr zu bekommen und bereiten den Bauern überdies noch so manchen Kummer; der Bauer muß heute viel mehr Steuer zahlen als früher, und wenn der Bauer ein Mißjahr hat, mit was soll er dann zahlen

? Es ist gewiß schwer, sehr schwer. ES ist daher kein Wunder, wenn der Bauer manchesmal ganz verzagt und kleinmütig wird und nimmer Bauer bleiben will. Doch Verzagtheit und Klein mut ist eines Tiroler Bauern unwürdig. Auch unsere Väter hatten schwere Zeiten, doch felsenfest wie die Berge standen sie da und haben den Tiroler Bauernstand gerettet. Zeigen wir uns als treue Nachkommen unserer Väter, suchen wir den Tiroler Bauernstand zu heben und zu pflegen wo wir nur können und wir haben das Vaterland gerettet

. Tirol den Tirolern! Mit diesem Wahlspruch wollen wir daS alte Jahr beschließen und das neue beginnen. Ein Bauer. Korrespondenzen. Kastelruth, 22. Dezember (Äb gängig.— Konkurs.) Der Besitzer des Oderlanzinerhofes, Andrä Oelackerer, ist seit acht Tagen abgängig. Der. selbe reiste am 14. d. M. angeblich nach Innsbruck, um ein Darlehen auszunehmen, ist aber nicht mehr zurückgekehrt, obwohl er die Rückkunft bis Dienstag 17. d. M. in Aussicht stellte. Die vorhandene Bar- fchast und seine Papiere

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 29.06.1909
Physical description: 8
Mittel sind, möchte ich bezweifeln. Ein zweites Mittel, die Landflucht zu ver hindern, ist freilich ein anderes. Es ist ein alter Brauch, daß die Leute, wenn sie in gewisse Jahre kommen. Neigung haben zum Ehestand. Ein Bauer in Sarnthein hat mir einmal gesagt: „DaS ist ein alter,Tegge< ich Hab ihn' nicht aufgebracht'. Die Dienstboten glauben in das Paradies des Ehe standes rascher hineinzukommen, wenn sie in die Stadt laufen. In früheren Zeiten hat man neben den bedeutenderen Höfen Nebenhäuser gebaut

. Haben die Dienstboten eine Zeit lang beim Bauer ge dient, so haben sie das Privilegium genossen, in das Nebenhaus zu ziehen und dort in den Ehe stand zu treten gegen gewisse Bedingungen, daß sie beim Bauer gewisse Arbeiten machen müssen. Würde man dieses System der Nebenhäuser ein halten, so wäre das gewiß ein Mittel, um die Leute in der Gemeinde zurückzuhalten. Das dritte ist die Religion. Heutzutage verliert ein Großteil der Jugend in den Militärjahren die Religion. Die Leute religiös zu erhalten, wäre

, und da sind die Sozial demokraten hervorgerufen. (Oho-Ruse.) Es ist wohl Obacht zu geben, daß die Organisation sich nicht gegen die Bauern richtet und den Bauer an die Wand drückt. Der nächste Redner, Georg Flatzer von Au- rach bei Kitzbühel, beschäftigte sich anfänglich mit der Bodenentschuldigung und hofft sich eine Besse rung in dieser Hinsicht durch eine gesetzliche Rege lung der Wertschätzung von Grund und Boden und durch Beseitigung der bäuerlichen kKontokorrent- schulden. Bezüglich der bäuerlichen Landflucht

existierenden Bauernbund nicht den Titel: „Katholischer Bauernbund'. „Bauern bund, du tust dich jetzt aus kathol. Grundlage zu sammenfassen und dich mehr um die wirtschaftlichen und religiösen Fragen kümmern, als um die poli tischen', das wäre gewiß nicht der schlechteste Ruf, der jetzt ertönen könnte. Hubert Graf Galen, Mitglied des katholischen Bauernbundes in Salzburg, besprach ebenfalls die Dienstbotenflucht und beklagt es auf das tiefste, daß die Dienstboten heutzutage Löhne verlangen, die kein Bauer

mehr zahlen kann. In allen anderen Ländern kann sich der Bauer Helsen wenn die Landflucht zu groß wird, indem er fremde Leute importiert. Aber mit solchen fremden Leuten können wir nichts machen. Die Anmeldepflicht ist gewiß eine gute Sache, aber wir müssen noch mehr tun und da kommen wir auf das katholische Leben zurück. Was ist denn zum Großteil der Grund, daß die Leute nicht mehr im Lande bleiben wollen? Sie wollen sich amüsieren, sie wollen Gesellschaft haben und das glauben sie in der Stadt

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 01.09.1883
Physical description: 8
zwei Jahre betragen.' /. Auch der Entwurf eines VerzlichnisseS der handwerks mäßigen Gewerbe wmde seitens deS Handelsministeriums (nach geschehener Einvernehmung der Gewerbegenossen schaften) de» Handels- und Gewerbekammer» zur Be gutachtung übermittelt. Dies Verzeichniß enthält fol gende Gewerbe: ^ i 1. Anstreicher und Lackirer; 2. Bäcker; 3. Buchbin der, Futteralmacher, Ledergalanterie- und Cartonage- arbeiter; 4. Bürstenbinder; 5. Clavier- und Orgel bauer; 6. Drechsler und Meerschaumbildhauer

, auch nicht i» der mmder^'MtragSfDgkeit d'eL Bo dens, sonder» sie liegt in der Ueberschuldung der Bauern. Der Z nSsuß ist höher als der Reinertrag deS Kapitals, mit dem der Bauer arbeite» muß, und darum geht unsere Landwirthschast den Mg deS Ver falles u»d kann die amerikanische Conmrrenz sich breit zachen. ° ' ' Degen die elementare Gewalt, die Herschuldung hilft keine Bildung, weil diese und der guie WUe nicht Zinsen zahlen hilft. Der Bauer braucht heutzutage Geld und nicht gelehrte Unterweisungen, Rathschläge

» keinen Absatz fände; der Bauer auf dem flachen Lande Müßte seinen Kohl selbst essen; denn die Transport kosten zur nächsten größere« Stadt, dere« Umgebuug oh«edieS vom Gemüsebaue^lebt, würde nur den Er trag ausz hre«. - ^ ' '. Mit derlei Rathschlägen ist also der Landwirthschast durchaus Dicht g halfen.- Dafür empfiehlt eine andere Stimme dem Bauer», Kaufmann zu werden: ^Allge mein hört man', so äußert sie sich, „der Landman» muß Kaufmann sein, er. muß de» Sttst führen, er muß ihn schon früh Morgens führe

wird unS da die Grund lage» verschaffe» und nur ein ausreiche»der U»tenicht wird den Landwirth in die Lage s»tzen, später nach dem Austritte auS der VoMch^e mitHilfe von gute» Büchern, fachliche» Zeitungen und andere« Mittel», durch welche wir den Fortfchrüt verbreite» können, si^ weiter fortzubilden.' . Diese Auffassnng deS Berufes eines LandwirtheS verräth nahezu kindliche Anschauungen. M müßte chi netteS idyllisches Genrebud werben, we»» einer unseres Maler sich dazu; vastäide». unS eine» Bauer darzn^ stelle

», wie er, den Bleistift in der Hand, im KuDlH Morgens beim Melken nachrechnet, wie daS Äbend- fulter stch Morge»S in Wch u»d Dünger ver- werthet hat. Man braucht i»deß kein Prophet zu fein, um ei»em folche» rechnungSwüchigeu Bauer» seine» Untergang vorauszusagend ES ist Thatsache, ^aß aus viel«s Bauernwesen nur die harte Arbeit deS Bauer» und der Bäaeri» ei»m gewi^e»Üeberfchuß der Einzahme»! über die JahreSauSgabe» ermöglicht» daß gar ma»cher Bauer lediglich durch fein persönliches Mitarbeite» «ih dem Gesi

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 06.11.1880
Physical description: 8
»< G«h»»s«»< k»«, »«ch Dich «»»>«ß«><»Ir«cht ß«»«^ s«h» a»>«M d» «»»ftsUsch«» «MM.« V»« rr. w s««m» Gchnt»«» —» «. »«>»«»« u— «l»« »»«««»»««»»liitt-tt«». XIX. Jahrgang. Bozeu, Samstag, k. November. 1880. Der liberale Bauer. ^ II. ^ . Und waS macht nun der FiScuS mit den Bauem, die keinen rothm Cent «ehr im Sacke habe», um ihre Steuern zu bezahle»? Wartet er vielleicht zu, indem er denkt:. „Wo nichts ist, hat der Kaiser das Recht verlöre«?' Sucht er vielleicht dahin zu wirke», durch eine weise Gesetzgebung den blosgestellte» Bauernstand

zu schützen gegen die ungerechte Ausbeutung von Seite der Wucherjuden, gegen die vernichtende Concurrenz der andern Welttheile und ihm so wieder auf die Beine zu helfen, ihn steuerfähig zu mache»? Weit entfernt von solchen conservativen Bestrebungen nimmt sich der liberale FiScuS das Vorgehe» der Wucherjude« zum Muster, schickt dem arme» Bauer die Pfändungscommission inS HauS u»d «ach kurzer Galgenfrist kommt daS bäuerliche Anwesen sammt Mobilie» unter den Hammer. So kam z. B. daS ganze Dorf Konto

» u»S die einschlägigen statistische» Daten zu Gebote, so würden wir leider noch mehrere andere erschreckende Zahlen anführen könnm und daS Bild von dem Gräuel der Verwüstung, welchen die liberale Mißwirthschaft an der altehrwürdigen Stätte, wo der freie Bauernstand einstens blühte, aufgepflanzthat, würde uns in seiner ganzen grauenhaften Gestalt entgegengrinsen. Obwohl unsere tirolischeu Bauer» vo« diesem verheerende« Einflüsse der liberalen WirthschastSpolitik noch nicht so arg mitge nommenfind

, wie ihre StandeSgenossen in den andern Kronländern, so find sie doch auch nicht davon verschont geblieben. Bereits sind die tirolische» Bauernanwesen mit Hypothekarschulde» schwer belastet, wen» auch bei weitem noch nicht i» einer solchen Höhe, wie beispielsweise i» Niederösterreich, wo am Ende deS JahreS 1877 der gesammte Real- und Grundbesitz einen Betrag von 2468 Millionen Gulden repräsentirte, auf welchem eine Gesammthypothekenlast von 666 Mill. Gulden lag, und wo nach zuverlässige» Berechnungen der de» Bauer

» gehörige Theil deS Real- und Grundbesitzes im Durchschnitte bis zu 54'/, Percent verschuldet ist, so daß der bäuerliche Grundbesitz durch schnittlich keine sichere Hypothek mehr biete» kann. Bereits herrscht auch bei u»S «Tirol unter den bäuerliche» Gutsbesitzern empfindlicher Geldmangel, bereits müssen unsere Bauern, insbesondere unsere Wei»- bauer« Wege» fortgesetzten Mißernten alljährlich verhältnißmäßig große Summe» ausleihe», hypothekarisch sicher stellen und zu hohe» Percente« verzinsen, bereits

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 18.02.1905
Physical description: 10
Bezirkslehrer- und Katholikenkonserenz mit interessanten Vorträgen ab gehalten. — Seit Sonntag ist wieder Schneetreiben lm Jnntale vorherrschend; Schnee in Hülle und Fülle, infolgedessen wieder gute Schlittenfahrbahnen. Die Kälte erreichte 7 o k und war auf dem Znnstrome Treibeis bemerkbar. Aus der Vrixner Gegend, 15. Februar. (5V Kronen Geldstrafe für das „Sie'- sagen). Kam da ein Finanzer mittlerer Kategorie zu einem Bauer und da derselbe im Walde auf Arbeit war, sagte der Finanzer zur Bäuerin

und den Töchtern, der Bauer habe wegen einer Schnaps brennsache vor drei Jahren 16 Kronen Geldstrafe zu zahlen; da der Bauer nicht zu Hause sei, soll er an Unem bestimmten Tage in die Kanzlei kommen. Als der Bauer nach Hause kam, würd ihm sofort Bericht erstattet, aber nicht richtig, denn seine Leute hatten anstatt 16 Kronen 60 Kronen verstanden. Nun ging der Bauer, wie er beauftragt war, in die Kanzlei und sagte, er sei da wegen der Strafzahlung. Dec Finanzer sagte, 16 Kronen habe er zu zahlen, worauf

der Bauer erwiderte, das wäre was anderes, zu Hausedroben haben sie gesagt 60 Kronen. Der Finanzer nahm nun das Wort Sie als persönliche Beleidigung auf und es ent spann sich ein Wortwechsel, worin der Finanzer sagte, der Bauer wolle ihm zumuten, daß er den Unterschied zwischen 16 und 60 Kronen in seine Tasche schieben wolle; er wies also dem Bauern die Tür und klagte ihn wegen Amtsehrenbeleidigung. Bei der Verhandlung in Brixen, wo der Bauer keinen Vertreter, der Finanzer

aber einen solchen hatte, wurde der erstere wegen Ämtsehrenbeleidigung zu 50 Kronen Geldstrafe verurteilt, mit Rekursbe willigung an das k. k. Kreisgericht Bozen. Der Bauer nahm sich nun Herrn Dr. Lutz in Brixen als Vertreter und wurde vom k. k. Kreisgericht Bozen am 4. d. M. freigesprochen, der Finanzer aber zu den Kosten verurteilt. Brixen, 15. Februar. Bei der letzten Sonntag nachmittags beim Talerwirt stattgefundenen Ge-- nossenschasts-Generalversammlung der Tapezierer, Sattler, Maler und Friseure wurden bei der Neu wahl

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Page 5 of 8
Date: 30.11.1904
Physical description: 8
, Bauer, Obervöls. Gatterer Andrä, Wirt, Pfalzen. Gschnitzer Josef, Tonner bauer, Thuins. Harasser Franz, Kaufmann, Bruneck. Hofer Johann, Hoferbauer, Prettau. Huber Joses, Kößlerbauer, Terlan. v. Kempter Rudolf, Guts besitzer, Welsberg. Kink Alois, Bautechniker, Bozen. Kofler Paul, Dr., Advokat, Bozen. Lechner Joh., Zimmermeister, Pflaurenz, St. Lorenzen. Leimer Jakob, Bauer. Gratsch-Meran. Leitner Johann, Stesanbauer, Tschötsch-Pseffersberg. Mahl Hermann, Buchdrucker, Bruneck. v. Mörl Heinrich, Wein

händler, St. Michael-Eppan. i Mulser Paul, Han delsmann, Brixen. Mumelter Paul, Dr., Advokat, Kältern. Niedermayr Josef, Weinhändler, Schreck- bichl-Eppan- Oberfrank Michael, Gemeindevorsteher, Luttach. Oberhofer Franz, Bauer, Tramin. Ober- huber Paul, Bauer, Lappach. Ploner Jakob, Gärber, St. Lorenzen-Bruneck. Praxmarer Alois, Schmied, St. Leonhard. Sailcr Joses, Wachszieher, Lienz. Sanoll Vigik' Kaufmann, Neumarkt. Schlechtleitner Josef, Unteringrambauer, Rentsch. v. Schmied Anton, k. k. Finanzrat

i. P., Bruneck. Schmied Anton, Oberrautner, Gries. Spitaler Anton, Bauer, Gargazon. Tauber Franz, Bauer und Wirt, Albeins. Tauber Sebastian, Wirt, Feldthurns. a. E. Trebo Anton, Wirt, Enneberg. sWenin Adols, Restaurateur, Obermais. Wenter Johann, Wagenfabrikant, Algund. Zelger Anton, Kofler- bauer, Kampenn. Ergänzungs-Geschworne: Figl Alois, Handelsmann, Bozen. Ganthaler Peter, Buchhalter, Bozen. Lobis Johann, Hausbesitzer, Bozen. Lun Karl, Weinhändler, Viertel Eisak. Maringele Simon, Schuster, Gries. Oehler

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Page 4 of 8
Date: 02.09.1908
Physical description: 8
herzustellen. Bisher konnte fest gestellt werden, daß während der Zusammenstöße zwei Männer tötlich und zwanzig leichter ver wundet wurden. Viele Verwundete wurden von den Fliehenden mitfortgeschleppt. Das Stations gebäude und die Gasthäuser sind noch heute blut besudelt. AntomobilnnfaUe. Am 25. v. M. nachmit tags kam einem zu Preising, Gemeinde Altenberg, ansässigen, auf der Nachhausefahrt begriffenen Bauer in der Ortschaft Dornach ein Automobil entgegen. Das Pserd scheute, der Bauer sprang vom Wagen

ab, fiel zu Boden und der Wagen, dessen Deichsel abbrach, stürzte um und fiel auf den Bauer. Der Bauer erlitt eine erhebliche Beschädigung am Kopfe und dessen Mutter, die sich ebenfalls auf dem Wagen befand, erlitt mehrere Rippenbrüche. Der Bauer vertagte von den Automobilinsassen für den beschä digten Wagen und als Schmerzensgeld sür sich und seine Mutter 400 Kronen. Nach langem Feilschen und Handeln gab er sich mit 40 Kronen zufrieden. Die Insassen des Automobils gaben an, daß sie in Linz im Hotel

„Krebs' wohnen werden, aber wie die gepflogenen Erhebungen ergaben, ist dies nicht der Fall. Den Bauer hat später der billige Handel gereut und die Automobilisten werden, um der Geschichte weit genug aus dem Wege zu kommen, in Linz durchgefahren sein. Dem verletzten Bauer wurde ein Verband angelegt und dessen Mutter wurde schnell nach Hause befördert. — Am 28. v. M., 2/46 Uhr früh, fuhr der bei einem Oekonomen in Obersteg bedienstete, 25 Jahre alte Knecht Franz Stadlbauer mit einem Leiterwagen

, als es einige Schritte schon vorüber war, einen Sprung und ging durch. Stadlbauer konnte es trotz aller Anstrengung nicht mehr erhalten, kam zu Falle und wurde, da er das Pferd nicht losließ, einige Meter weit geschleift, worauf er bewußtlos liegen blieb. Er wurde aufgehoben und von Mitter bauer mittels Automobil zum Herrn Stadtarzt Dr. Deißinger gebracht. Ueber Anordnung der ge nannten Arztes wurde Stadlbauer in das Spital der Barmherzigen Brüder gebracht. Das Pferd wurde in der Nähe des Gasthauses „zum Elisabeth

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Volksblatt
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Page 6 of 14
Date: 21.11.1903
Physical description: 14
Seite 6 Tiroler Volksblatt 21. November 1903 Schwurgericht. Für die am 14. Dezember stattfindende vierte diesjährige Schwurgerichts- Sefsion wurden folgende Geschwornen zur Dienst leistung ausgelost: Hauptgeschworne: Alvera Jgnazio Hun., Kaufmann, Ampezzo. Aukenthaler Karl, Hotelier, Gossensaß. Barth Johann, Tischler, Brixen. Baumgartner Johann, Bauer, Aicha-Schabs. Berger Josef, Wirt, Windifch-Matrei. Bernhard Franz, Uhrmacher, Bozen. Dialer Franz, Handelsmann, Bozen. Dorfmann Josef

, Zuckerbauer, Gufidaun. Einicher Hermann. Eisenhändler, Bozen. Frank Christoph, Rebenhofbesitzer, Ouirain-Gries. Gafriller Peter, Bauer, Saubach-Barbian. Gamper Martin, Pichler, Marling. Gasser Johann, Wieser, Mittelberg-Ritten. Gobbi Viktor, Kaufmann, Meran. Gschwenter Alois, Gutsbesitzer, Sterzing/ Harrasser Joses, Holzhändler, Bruneck. Heidegger Anton des Johann, Besitzer, Margreid. Habler Hieron. Dr., Advokat, Bruneck. Lechner Joses, Bildhauer, Laos. Leiter Joses, Prackenbauer, Algund. ?^cair Peter

, Bauer, Oberwielenbach-Percha. Oblasser Joh., Berglbauer, St. Johann in Wald. Pattis Johann, Metzger, Virgl. Rienzner Peter, Weinhändler, Layen. Rohracher Franz, Antiquar, Lienz. Schermeyr Simon, Wirt, Plaus. Schraffel Georg, Bauer, Montan. Sparer Michael, Bauer, Vilpian. Stocker Anton, Schmied, Laatsch. Tanzer Zeno, Wirt, Latsch. Valentin Josef, Bauer, Fosse-Abtei. Wachtler Johann, Bäcker, Mühlbach. Walch Wilhelm, Weinhändler, Tramin. , Wanker Peter Karl, Besitzer, St. Ulrich-Gröden. Weiler Jakob

, Sägebesitzcr, Straßen. Winkler Anton, Bauer, Aushosen. Ergänzungsgeschworne: . Kompatscher Max, Bürstenfabrikant, Bozen. Ladurner Felix, Rößlwirt. Bozen. Ranzi Alois, Spengler, Bozen. Niegler Franz, Mesner, St. Peter. Rottensteiner Franz, Spediteur, Zollstange. Rubatscher Josef, Handelsmann, Bozen. Scrinzi Franz, Handelsmann, Bozen. Silbernagl Vinzenz, Müller, Dork. Trafojer Roman, Wirt und Oekonom, Gries. Konzert Olga Fritsche in Gries. Don nerstag, den 3. Dezember, abends, findet im Grieser Kursalon

nahmen diese Mitteilung dankend zur Kentnis. Abrntschuug. Bei Blumau sand am Diens tag, wo es bekanntlich sehr stark regnete, eine Ab rutschung statt. Der Abendschnellzug hatte infolge dessen drei «stunden Verspätung. Schrecklicher Tod eines Irren. In der vorigen Woche starb in Absam der angesehene Bauer Andrä Schwanninger, der schon seit längerer Zeit Spuren beginnenden Jrsinnes zeigte. In einem Moment geistiger Umnachtung begoß er sich mib Petroleum, zündete dasselbe an, und im Nu stand

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Page 3 of 12
Date: 22.05.1901
Physical description: 12
Idee habe er' nicht gehört, wie sie anzupacken sei, außer es müsse ein Zwangsgesetz geschaffen werden/ dass man keine Schulden mehr machen darf. Wie aber der Bauer dazu komme, dass er noch weiter in seinen Rechten eingeengt werde, das begreise er nicht. Und mancher Bauer wird gleich mir der Meinung sei, dass die Sache nicht durchgeführt werden? kann, ohne dass der Bauer noch weiter eingeschränkt werde. Hochw. Monsignor Decan Glatz, der nun zu Worte , kam, entwickelt in einer halbstündigen Rede

das Verhältnis' des Bauern in früherer Zeit, wo der Bauer mit Gründ und Boden nicht frei ver fügen konnte. Diese Dinge haben sich in der langen Zeit' liberaler Gesetzgebung vollständig geändert. Der Liberalismus hat darnach gestrebt, nicht bloß däs Capital, sondern auch den Gründ beweglich zu machet?. .Um das erreichen zu können, hat man dahin arbeiten müssen^ die Höfe zum freien Eigen thum des Bauern zu machen. So wie in der Stadt jeder eine M.eisterei anfangen darf, fo ist auch die Bauernfteiheft

eingeführt worden. Der Bauer ist mit seiner Keiheit hineingestellt worden in die all gemeine , Concurrenz, 'in den Kamps mit all dett übrigen Ständen, wie die Meister'durch die Ge werbefreiheit. „Stellt Euch nun vor', sägt der Redner, „es würde Euch durch den Antrag des Herrn Dr. Schöpfer unmöglich gemacht werden, ' weiterhin ein Darlehen aufzunehmen. ' Ich läge Euch, Ihr würdet in der kürzesten'Zeit im Kamps ums Däsein zugrunde gehen.' Er besprichtdes weitern die- frühere Natural-- und die jetzige Geld

- wirtschaft, das ftühere Verhältnis der Bauertt zu einander. Heute hat der Bauer die Freiheit auf dem Bauernhöfe und braucht viel Geld. Die nothkenige Folge ist die,'däss der Bauer auf seinem Gute nach dem heutigen Stande der Dinge in'vielen Fällen genöthigt ist, Geld aufzunehmen; kann er das nicht; dann kattn er die Concurrenz, den Kampf ums Dasein Mit der übrigen Welt nicht bestehen. Mit dem ersten Antrage des Herrn Dr. Schöpfer könnten wir, wettn wir nicht rasch' zugrunde gehen wollen, absolut

nicht einverstanden sein. Auf dett Punkt der Rede des Herrn Dr. Schöpfer verweisend, die Kinder sollen Jähresrenten bekommen', fragt Redner, was geschieht wenn der Batter sie nicht auszahlen katttt? Was kann/der Gläbiger dann thun, wenn er nur die Person'des Bauers und nicht den Hof klägen kktin? Wenn der Bttuer nicht den Hof hinter sich hat, wettn die Erben keine Sicherhett haben, dann ist der BaUer der creditloseste Mensch auf der Welt. Redner bespricht dle Schwierigkeiten, die sich

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Page 2 of 10
Date: 24.12.1890
Physical description: 10
« daS Wahlrecht entziehe, habe sich selbst gerichtet, iu gleicher Weise werde die Armee, welche die Republik geschaffen, dafür forgen, daß auch die Rechte der übrigeu Staatsbürger geachtet würde». Dem Bauer zum Nachdem*) entwirft auf Gruud eigener Anschauung und Erfahrunug Carl Morre (Arbeiter-Partei und Bauernstand, Gra;, CommissionS-Verlag Leykam, 1890) ein trauriges Bild: Hypothekenschulden, an deren ZiuS allein der Bauer verbluten müsse, zu hohe Steuern und in Folge der selben Ex-kutionen

der Bauer in der Regel kaum mehr als den Werth der Erzeugniß- kosten. den Lö»enantheil am Gewinn nimmt sich der Händler; auch b?im Vieh ist die Mästung und daS Ausschroten einträglicher, als die Zucht. Wmn man den Werth des FatterS, die Mühen nnd Gefahren berechnet, welche mit der Rindviehzucht verbunden sind, und wenn man den Viehpreis mit den Fleischpreisen vergleicht, dann kann man leicht herausfinden/daß der Bauer bei einem Stück Rind, das er ansgezogrn, in 4—5 Jahren kaum mehr verdient

, als der Fleischer, der eS schlachtet und ausschrotet, in 4—5 Tagen. Nicht daß ich den Fleischer um seinen Erwerb beneide,- nur zeigen will ich, daß der Bauer nnter solchen Um ständen nicht bestehen kann; noch weit schlechter ist der Bauer beim Getreideoerkouf daran. Unter endloser' Sorge und Plage hat er gedüngt, geackert, gesäet, geeggt, geerntet, gedroschen, daS Getreide gereinigt, er rechnet nach uud findet, daß ihm der Meterzentner auf mehr als 9 st. zu stehen kommt; sür seine Mühe und Gefahr

, für seine Zinse, sür Unterhalt seiner Familie will er doch noch ein paar Gulden verdienen^ nnd so' schätzt er den Meterzentner ans 11 fl Der Getreide händler schüttelt aber den Kopf und sagt lächelnd: Mein lieber Bauer! so geht das nicht, dein Weizen ist heute 8 fl. werth und. keinen Pfennig mehr, und damit der Baner'sich überzeugen kann, hält ihm der Händler den Kurszettel, (das ist dad Ergebniß der Verabredung und des UebereinkommenS von Spekulanten), vor, und auf diesem steht schwarz ans weiß

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Page 5 of 8
Date: 13.03.1920
Physical description: 8
hatten sich vor dem Schwurgerichte in Bozen Franz Steiner, geboren 1899 in Goflan, dort zuständig, ledig, Taglöhner, und Alois Stricker, geboren 1899 in Laas, dort zustän' dig, ledia, Knecht, beide bereits zweimal vorbestraft und in Nördersberg bei Schlünders wohnhaft, wegen Verbrechens des Diebstahls zu verantworten. Der Bauer Josef Gluderer in Martell hatte im Herbst ?919 auf der „Sauberalpe' in Martell eine Zl/zjährige braune Haflingerstute auf der Weide stehen.— Am 8. September 1919 stellte der Sohn des Stntenbesttzers

in den Stall des Alois Rieder; dort fand der Bauer auch seine beiden Kühe. — Katharina Rieder, die Ehegattin des Alois Rieder, bestritt, daß die Kühe dem Josef Unterweger gehören und behauptete, sie hätte dieselben von einem Ultner um 3000 Lire getauft. — Der einschreitende Wach mann gestattete jedoch dem Uatecweg-.r, die Kühe mitzunehmen und verhaftete die Eheleute Rieder. Nich anfänglichem Leugnen gestand zuerst Alo's Nieder, dann auch Katharina Nieder den Diebstahl ein. Der Diebstahl wurde

in Schönna beschäftigt, wegen Verbrechens des Diebstahles und Uebertretung des Betruges. — In der Nacht zum 29. November 1919 wurde dem Oberschlichterbauer Josef Baue? in Notwand aus unversperrtem Stall ein grauer Ochs, 2300 Lire wert, entwendet. Josef Bauer, der sogleich auf die Suche nach seinem Ochsen ging, brachte am 30. November 1919 in Erfahrung, daß in der Dieb- stahlsnacht beim Untereichnerwirl ein Ochs einge stellt worden sei. Die dortige Wirtin bestätigte dies dem nachfragenden Josef Bauer

und teilte ihm auch mit, daß der Mann in der Frühe ihr den Ochsen gegen ein Darlehen von 500 Lire als Pfand lassen wollte. Er sagte er brauche das Geld drin gend zur Auslösung eineS Pferdes. Die Wirtin ging auf de« Vorschlag des Ochsenbesitzers nicht ein, weil ihr die Sache nicht sauber vorkam, wor auf sich der Mann mit dem Ochsen in der N ch- tunfl St. Konstantin, Gemeinde Völs, auf den Weg machte. Josef Bauer brachte weiters in Erfahrung, daß der Ochsendted einen ähnlichen Trick

so darzustellen, als wenn er den Ochsen von einem Alois E^ger, der nicht zu ermitteln war, zum Verkaufe erhalten habe. Dazu kommt noch, daß Josef Hladik am 29. No vember 1919 beim Fcaklionsvorsteher Josef Kuß- tatschsr in Villanders für einen von Maria Bauer an ihn verkauften Ochsen einen V.ehpaß ausstellen ließ, was Hladik selbst eingesteht. Da er unwahre Angaben machte, um den Viehpaß zu erlangen, so beging er dadurch auch die Uebertretung des Be truges. Der Angeklagte wurde einstimmig schuldig er kannt

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Page 5 of 10
Date: 27.04.1895
Physical description: 10
Pferdezucht gedeckt. Das in dieser Gegend reichlich gewonnene Moosheu und der Ueberschuß an Getreide wird zur Fütterung der Pferde verwendet. Der Bauer findet für sein Ge treide und Moosheu Absatz bei den Pferde- undFuhr- werkbeßtzern, insbesondere durch die Unionbaugesellschaft in Laas und durch den Fremdenverkehr im Sommer. Dieser Fracht-n- und Personentransport bringt auch vielen Handwerkern lohnende Beschäftigung. Verdienen die Frachter- und Fuhrwerkbesitzer Geld, so sind wiederum sie im Stande

, den Baüern'Heü' ünd Getreide abzu kaufen, und so ist der Kreis geschlossen. Die Erwerbsverhältnisse des Vinstgaus bei einer Lokalbahn. Die Unionbaugesellschast in Laas wird ihre Marmorblöcke mittelst Bahn nach Meran transportiren. Der Fremdenverkehr wird durch Vinstgau durchgehen, der Endstation dieser Bahn zu. Die Fuhrwerkbesitzer werden ihre Pferde verkaufen müssen, da sie für dieselben keine Beschäftigung mehr haben. Sie brauchen kein Futter und Getreide mehr. Der Bauer findet für seine Erzeugnisse, Heu

und Boden. Der Bauer wird finden, daß durch diese Bahn sein Anwesen entwerthet ist. Er ist ärmer geworden. Bei einer durchgehenden Bahn mit An schluß an die Schweiz und Arlbergbahn wäre es ganz anders. Gegen eine solche Bahn, so große Umwälzungen im Erwerbsleben dieser Gegend sie hervorbringen würde, könnte sich doch Niemand sträuben. Die gefertigten Gemeinden sehen ein, daß es von Nutzen ist, in den allgemeinen Weltverkehr ein bezogen zu werden, und daß man im Lause der Zeit in denselben einbezogen

, wie sie hier hauptsächlich wachsen, ver käuflich sind. Für Getreide und Vieh würde dem Bauern der Westen Europas als neues Absatzgebiet eröffnet. Dadurch kommt der Bauer zu neuen Einnahmsquellen; das Erträgniß derselben wird er zur Verbesserung der jetzt großentheils sumpfigen Wiesen verwenden. Die selben geben dann besseres und reichlicheres Futter, somit kann der Bauer seinen^ Viehstand vergrößern; er ist im Stande mehr Vieh auf den Markt zu treiben und seine Einnahmen wachsen. Ebenso spornt ein sicheres

als Rumpf bahn wäre im Stande das ohnehin wirthschaftlich schwach stehende Volk des Vinstgau so zu ruiniren, daß es nicht mehr im Stande wäre, die durch die Eröffnung der durchgehenden Bahn gebotenen Vortheile auszunützen. Die Nachtheile, welche die Rumpfbahn mit sich bringt, sind oben dargestellt worden. Man stelle sich nur von daß der Bauer durch einige Jahre sein Getreide zu einem Spottpreise, wie das ungarische Getreide ver kaufen, daß er sein Moosheu als werthlos verfaulen lassen muß. Der Bauer

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Page 2 of 8
Date: 05.01.1897
Physical description: 8
folgenden Jahren oft Menschen wie das liebe Vieh leben müssen, um sich überhaupt am Leben zu erhalten. Dieses traurige Terminspiel mit dem nur auf dem Papiere gewachsenen Getreide schädigt insolge der fort währenden, künstlich erzeugten Preisschwankungen und den Preis drückenden Wirkung derselben nicht nur den Getreidebauer, sondern die gesammte Landwirtschaft aus das tiefste, ja bedroht ganz ernstlich deren Existenz. Und was ist die Wirkung des Sinkens der Getreidepreise? Der Bauer ist von der früheren

Natural- in die heutige Geld-Wirtschaft hineingefchleudert worden, er braucht heute Geld und muss ein Geldeinkommen haben, um seinen Obliegenheiten nachzukommen. Um solches zu erlangen, muss er seine Producte verkaufen. Daraus ergiebt sich, wie richtig der Preis der land wirtschaftlichen Producte für den Bauer ist und da die Landwirtschaft ihren Schwerpunkt im Großen und Ganzen im Getreidebau hat, gebt mit dem fortschreiten den Sinken der Getreidepreise auch der. Ertrag der Landwirtschaft stetig

zurück. Der Bauer sieht sich außer Stande, die ihm auferlegten Lasten an Steuern und Schuldzinsen aus jenem Ertrage zu bestreiten, er sucht sich hie und da vielleicht durch Aenderung der Wirt schaft zu helfender greift zur Viehzucht oder er beginnt im Dienste der Jndu;rie Handelsfrüchte zu bauen. Der Getreide bau, der Schwerpunkt der Landwirtschaft, geht auffallend zurück, laut Statistik. Wendet sich der Bauer der Viehzucht zu, so gelingt es ihm wohl, sich eine Zeit weiter zu erhalten

. Aber auch hier schon beginnt ein parasitischer Zwischenhandel das Fett abzuschöpfen und der Bau>?r kann aus die Dauer sein Auslangen nicht sinden. Wendet er sich den Jndnstriesrüchten zu, so treibt er meistens mit seinem Boden sofort Raubbau und fällt nur zu bald in die Polypenarme der Speculanten — auf Nimmerwiedersehen! So geht Bauer um Bauer zu Grunde und, der noch nicht so weit ist, kommt lang sam physisch und moralisch herunter, der Schnapps hält seinen Einzug, die ganze Wirtschaft geht zusehends zurück

, bei den verschlechterten Lebensbedingungen und Aussichten suchen die ländlichen Arbeiter immer mehr ihren Verdienst in den Städten, die Bewirtschaftung des Gutes fängt an zu leiden — kurz, der Bauer wird proletarisirt und ruiniert, was die In dustrie, um billige, kräftige Arbeitskräfte zu bekommen, direct anstrebt. Damit ist die eine Hauptursache sür die Nothlage des Bauern mit ihren Folgen festgestellt: Das stän dige Sinken der Getreidepreise und der Grundrente. (Forts, folgt.) AaHres-Wundschau. (Fortsetzung

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Page 1 of 8
Date: 15.09.1906
Physical description: 8
über den alten, schweren Eichentisch ge beugt, den Kopf in beide Hände gestützt, sitzt Mathies, der Besitzer des Eschenhofes, in tiefem Sinnen, indes seine klaren Augen unverwandt auf ein großes Schreiben gerichtet sind, das vor ihm ausgebreitet liegt. Dann hebt er den Blick und schaut hinüber aus die Bäuerin, die wie gebrochen im Lehnstuhl beim Ofen lehnt und die groben Holzperlen des Rosenkranzes durch die welken Finger gleiten läßt. So oft der Bauer zu ihr hinüberblickt, wird die Falte

auf seiner sonngebrannten Stirne tiefer, und endlich schlägt er mit wuchtiger Faust auf den Tisch, so daß Tassen und Teller aus dem Wand brette erklirren und der Bäuerin Tränen rascher und schier unaufhaltsam in ihren Schoß fallen. „Diesen Schuft soll der T. . . bei lebendigem Leibe holen!' keucht endlich der Bauer heraus und geht dröhnenden Schrittes in der niederen Stube aus und ab. „Hier vor mir hat der Kuntzen ge standen, hier aus diesen Tisch hat er mir die sünf- hundert Taler hingezählt, und jetzt, jetzt sollen

es fünftausend sein. Bei Gott kann ich's beschwören, bei meiner Seele Seligkeit, es waren fünfhundert Taler und kein Pfennig darüber!' „Franz, schwöre nicht,' mahnt sanft die Bäue- rin, „er hat es doch dem Schöffen beschworen, daß es fünftausend seien, und es steht ja auch aus dem Papiere da. Wie wird es denn da falsch fiin können? Erinnere dich doch nur! Sind es denn gewiß nur sünfhundert gewesen?' „Schockschwerenot!' polterte der Bauer heraus, aber ein Blick auf die gebrochene Gestalt der ge liebten Frau

auf den Eid des Kuntzen hin als zu Recht erkannt. Und dieser Eid war ein Meineid!' Beteuernd legte der Bauer seine Hand aus den Rosenkranz und das Sterbekreuz, das daran befestigt war. „Mutter, du darfst dem Vater deiner Kinder schon glauben, sünshundert Taler habe ich ohne dein Wissen ge liehen, keine fünftausend!' „Franz, ich glaube dir,' sagte einfach die schlichte Frau. „Von jetzt an müssen wir uns doppelt plagen, damit wir eine solch große Schuld noch zu unseren Lebzeiten abzahlen und auch fleißig

sür den Aermsten beten, der aus Habsucht einen falschen Eid geschworen hat.' „Nein, das kann ich nicht,' sagte ernst der Bauer, ,sür einen solchen Halunken kann ich un möglich beten, denn die Folgen, Frau, sind doch gar zu schwer für uns.' Die Bäuerin schaute ihn besorgt an. „Jawohl,' suhr Mathies mit dumpfer Stimme sort, „die Folgen sind schwerer, als du jetzt einsiehst. Der Hof kann eine solch hohe Summe mit der Schuld, die bereits darauf lastet, unmöglich aufbringen. Es ginge

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