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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 24.10.1925
Physical description: 8
Tags darauf, am 26. Februar, tauchte der Gau ner in Wange n auf. Zuerst erschien er beim Bauern Karl Heiß, mit einer Aktentasche unter dem Arm, und gcch sich als Beamter des Steuer- amtes in Trient aus, der beauftragt sei, die neuen Bezugskarten zu verteilen. Der Bauer glaubte zu nächst an einen guten Spaß und begann hellauf zu lachen. Aber der „Beamte' schlug sofort einen sehr ernsten Ton an und erklärte, die neue Verfügung müsse strengstens eingehalten werden, so daß der Bauer zuletzt

allen Ernstes glaubte, es handle sich tatsächlich um irgend eine neue Steuer. Um allen „Scherereien mit der Behörde aus dem Wege zu gehen', entschloß sich endlich der Bauer, die ver langte Bestellung zu machen und 85.05 Lire — die 5 Cent, für den Stempel! — an Vorschuß zu bezahl len. Aehnlich erging es am gleichen Tage dem Bauern Karl Lanznaster in Afing, der dem Herrn, „mit dem sich jedenfalls nicht spielen läßt', III Lire Anzahlung gab. Den Bauern Alois.Stabler ließ er gar vom Acker holen und nahm

ihm dann 15 Lire als Aus stellungsgebühr für die Karten, welche ihm der Stadt Magistrat in Bozen zustellen werde. Am 28. Februar zeitlich in der früh, stellte er sich als kgl. Beamter bei der Bäuerin Maria Locher vor und.lockte einen Betrag von 105.10 Lire her aus. Als zu solchen Geschäften bevollmächtigter kgl. Beamter spielte er sich dann am gleichen Tage bei Johann Gänsbacher auf. Um seine Glaubwürdig keit zu erhärten, wies er 30 beschriebene Stempel bogen auf, mit „Wasserdruck', der Bauer motze

in stillen Stunden. LetchensHmaus. „Wostl, geh zuawa', die Pruttingerbäuerin ruft auf dem Einödhof ihren Mann an. der mit den Ochsen vom Berg herunterkommt. Feierabend. Ausgeackert für heute. Unterm Klirren der Ochsen ketten und dem Scharren des Pfluges über den stei nigen Weg hört der Bauer nichts, bis er vor dem Hof steht und die Frau winken sieht. „Wo? ist denn, han?' murrt er, und bleibt stehen. „Wannst in Stoll hintri kemmst, schaug zur Sau. Grad schnau fen tuats, und fressen nimma seit Mittag. Gar

i. Heut z' Mittag war's schon so unguat. Um d' Brotzeit is besser gwen, und jetzt steht's aber nimma auf.' „Ja Herrgottsagra, wann' nur net der Rotlauf wird. Grad so rot schauts daher.' „Jessas na wo soll ma dös her ham. Geht ja koana in Stoll eini, der wo net herhört.' Eine Debatte entspinnt sich, ob man den Tierarzt vom nächsten Dorf rufen soll. „Und bis er kimmt, is d' Sau hin, dös glaabst.' sagt der Franzi weise. „Jo mei, wos is jetzt?'. Die Weiberleut gucken ganz verscheucht zum' Bauer

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 16.12.1896
Physical description: 8
haben. Manche „Gottbegnadigte', Agrarpvlitiker haben die Antwort auf diese Frage gleich zur Hand: Der Bauer selbst mit seinem Luxus und seiner Genusssucht ist die ganze Schuld an seiner Noth' — und fertig ist ihr Urtheil. — Es ist wahr, bei einzelnen Bauern wird wirklich eine übertriebene Genusssucht (Schnappspest) oder ein un vernünftiger Luxus, wenn nicht die alleinige, so doch eine der Hauptursachen ihres somit größtentheils selbst verschuldeten Unterganges sein. Solche „Bauern' mögen zu Grunde gehen — sie schänden

des genusssüchtigen und luxuriösen Stadtlebens, besser, vielfach sogar sehr gut steht es auf dem Lande und in den Thälern. Wer den Bauer auf dem Lande und in den Thälern kennt, wie er fchindet und „raggert', der w'rd vielfach eher in die Lage kommen, eine übertriebene, an Geiz hart streifende Sparsamkeit zu constatieren, als Luxus und Genuss sucht. Dabei kann man ab und zu die merkwürdige Beobachtung machen, dass gerade jene Bauern, die ihren Untergang vor Augen haben, sich auffallend gerne mit Luxus

und Genusssucht bekannt und gleich dem städtischen Proletariate das Leben von der Hand in den Mund sich. zu eigen machen, sodass Luxus und Genusssucht oftmals nicht als Ursache, sondern als eine traurige Folge-Erscheinung der bäuerlichen Nothlage aufmarschiert. Ueberhaupt sehen manche Leute beim Bauer gleich Luxus und Genusssucht, wo andei e Sterb liche nur berechtigte Bedürsnsse finden. Wenn z. B. der Bauer heute vielfach nicht mehr in den selbstver fertigten Kleidern einhergeht, wie in der guten alten Zeit

, ist das Luxus? Wohl meistens nicht, weil dem Bauer bei der heutzutage so entwickelten Industrie die gekauften Stoffe einerseits billiger kommen und er an dererseits bei der an vielen Orten sehr beschränkten oder ganz verbotenen Schafzucht oftmals gar nicht mehr in der Lage ist, seine Lodenkleider sich zu erzeugen. Und wenn der Bauer, nachdem er sich die ganze Woche in schwerer Arbeit abgemüht hat, hie und da am Sonn tag em Glas Wein trinkt und seinen „Bauernknaster' dazu raucht

, so ist das denn doch noch keine Genuss sucht; denn weder im menschlichen noch im göttlichen Rechte ist es begründet/ dnss der Bauer nur des Lebens Last und Müh zu tragen habe, jedes erlaubten Genusses aber entbehren müsse. Luxus und Genusssucht hat demnach manchen Bauer bereits um Haus und Hof gebracht und thut es noch, kann aber trotzdem nicht als eine Grundursache der herrschenden Agrar-Noth be zeichnet werden. Sind dann der Militarismus und die Steuern die Ursache der Bauernnoth? Gewiss kommt ein guter Theil der Agrar-Noth

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 25.12.1912
Physical description: 10
- politischen Volksvereines Dr. v. Wackernell eingetroffen (in deutscher Ueber- setzung): Der Heilige Vater sagt sür den von dem katholischen Tiroler Verein dargebrachten Aus druck der kindlichen Ergebenheit, der Verehrung und des Gehorsams Dank, wünscht, daß dieser Verein den Weisungen und Lehren des aposto lischen Stuhles treu anhänge und erteilt vom Herzen den erflehten Segen. Kard. Merry del Bal. Weihnachtsbrief. Lieber Bauer! Weihnachten ist da! ES ist dies das letzte Fest deS Jahres. Betrachten

auch für die Felder. Jetzt stellt sich aber der Bauer die Frage: Wie war das abgelaufene Jahr? War es eia guleS oder ein böseS? So mancher Bauer wird mir leider die Antwort geben: das vergangene Jahr war für mich ein Mißjahr. Und jetzt taucht die Frage aus: WaS wird das kommende Jahr bringen, wird eS ein gesegnetes Jahr fein oder ein Mißjahr? Ich fehe, lieber Bauer, Du schwebst zwischen Furcht und Hoffnung. Das Herz wird Dir schwer, doch verzage nicht, wenn auch die Zeiten schlecht sind. Denke

, daß es einen allmächtigen Helser und Tröster gibt, der alles lenkt und leitet, der die Vögel nährt und die Blumen kleidet; er sieht auch Deinen Kummer und Deine Sorge, darum sürchte Dich nicht. Ja, eS ist wahr, der Bauer hat heute einen harten Stand. Alles, was der Bauer kausen muß, ist teuer: die Dienstboten sind teuer und kaum mehr zu bekommen und bereiten den Bauern überdies noch so manchen Kummer; der Bauer muß heute viel mehr Steuer zahlen als früher, und wenn der Bauer ein Mißjahr hat, mit was soll er dann zahlen

? Es ist gewiß schwer, sehr schwer. ES ist daher kein Wunder, wenn der Bauer manchesmal ganz verzagt und kleinmütig wird und nimmer Bauer bleiben will. Doch Verzagtheit und Klein mut ist eines Tiroler Bauern unwürdig. Auch unsere Väter hatten schwere Zeiten, doch felsenfest wie die Berge standen sie da und haben den Tiroler Bauernstand gerettet. Zeigen wir uns als treue Nachkommen unserer Väter, suchen wir den Tiroler Bauernstand zu heben und zu pflegen wo wir nur können und wir haben das Vaterland gerettet

. Tirol den Tirolern! Mit diesem Wahlspruch wollen wir daS alte Jahr beschließen und das neue beginnen. Ein Bauer. Korrespondenzen. Kastelruth, 22. Dezember (Äb gängig.— Konkurs.) Der Besitzer des Oderlanzinerhofes, Andrä Oelackerer, ist seit acht Tagen abgängig. Der. selbe reiste am 14. d. M. angeblich nach Innsbruck, um ein Darlehen auszunehmen, ist aber nicht mehr zurückgekehrt, obwohl er die Rückkunft bis Dienstag 17. d. M. in Aussicht stellte. Die vorhandene Bar- fchast und seine Papiere

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 29.06.1909
Physical description: 8
Mittel sind, möchte ich bezweifeln. Ein zweites Mittel, die Landflucht zu ver hindern, ist freilich ein anderes. Es ist ein alter Brauch, daß die Leute, wenn sie in gewisse Jahre kommen. Neigung haben zum Ehestand. Ein Bauer in Sarnthein hat mir einmal gesagt: „DaS ist ein alter,Tegge< ich Hab ihn' nicht aufgebracht'. Die Dienstboten glauben in das Paradies des Ehe standes rascher hineinzukommen, wenn sie in die Stadt laufen. In früheren Zeiten hat man neben den bedeutenderen Höfen Nebenhäuser gebaut

. Haben die Dienstboten eine Zeit lang beim Bauer ge dient, so haben sie das Privilegium genossen, in das Nebenhaus zu ziehen und dort in den Ehe stand zu treten gegen gewisse Bedingungen, daß sie beim Bauer gewisse Arbeiten machen müssen. Würde man dieses System der Nebenhäuser ein halten, so wäre das gewiß ein Mittel, um die Leute in der Gemeinde zurückzuhalten. Das dritte ist die Religion. Heutzutage verliert ein Großteil der Jugend in den Militärjahren die Religion. Die Leute religiös zu erhalten, wäre

, und da sind die Sozial demokraten hervorgerufen. (Oho-Ruse.) Es ist wohl Obacht zu geben, daß die Organisation sich nicht gegen die Bauern richtet und den Bauer an die Wand drückt. Der nächste Redner, Georg Flatzer von Au- rach bei Kitzbühel, beschäftigte sich anfänglich mit der Bodenentschuldigung und hofft sich eine Besse rung in dieser Hinsicht durch eine gesetzliche Rege lung der Wertschätzung von Grund und Boden und durch Beseitigung der bäuerlichen kKontokorrent- schulden. Bezüglich der bäuerlichen Landflucht

existierenden Bauernbund nicht den Titel: „Katholischer Bauernbund'. „Bauern bund, du tust dich jetzt aus kathol. Grundlage zu sammenfassen und dich mehr um die wirtschaftlichen und religiösen Fragen kümmern, als um die poli tischen', das wäre gewiß nicht der schlechteste Ruf, der jetzt ertönen könnte. Hubert Graf Galen, Mitglied des katholischen Bauernbundes in Salzburg, besprach ebenfalls die Dienstbotenflucht und beklagt es auf das tiefste, daß die Dienstboten heutzutage Löhne verlangen, die kein Bauer

mehr zahlen kann. In allen anderen Ländern kann sich der Bauer Helsen wenn die Landflucht zu groß wird, indem er fremde Leute importiert. Aber mit solchen fremden Leuten können wir nichts machen. Die Anmeldepflicht ist gewiß eine gute Sache, aber wir müssen noch mehr tun und da kommen wir auf das katholische Leben zurück. Was ist denn zum Großteil der Grund, daß die Leute nicht mehr im Lande bleiben wollen? Sie wollen sich amüsieren, sie wollen Gesellschaft haben und das glauben sie in der Stadt

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 06.11.1880
Physical description: 8
»< G«h»»s«»< k»«, »«ch Dich «»»>«ß«><»Ir«cht ß«»«^ s«h» a»>«M d» «»»ftsUsch«» «MM.« V»« rr. w s««m» Gchnt»«» —» «. »«>»«»« u— «l»« »»«««»»««»»liitt-tt«». XIX. Jahrgang. Bozeu, Samstag, k. November. 1880. Der liberale Bauer. ^ II. ^ . Und waS macht nun der FiScuS mit den Bauem, die keinen rothm Cent «ehr im Sacke habe», um ihre Steuern zu bezahle»? Wartet er vielleicht zu, indem er denkt:. „Wo nichts ist, hat der Kaiser das Recht verlöre«?' Sucht er vielleicht dahin zu wirke», durch eine weise Gesetzgebung den blosgestellte» Bauernstand

zu schützen gegen die ungerechte Ausbeutung von Seite der Wucherjuden, gegen die vernichtende Concurrenz der andern Welttheile und ihm so wieder auf die Beine zu helfen, ihn steuerfähig zu mache»? Weit entfernt von solchen conservativen Bestrebungen nimmt sich der liberale FiScuS das Vorgehe» der Wucherjude« zum Muster, schickt dem arme» Bauer die Pfändungscommission inS HauS u»d «ach kurzer Galgenfrist kommt daS bäuerliche Anwesen sammt Mobilie» unter den Hammer. So kam z. B. daS ganze Dorf Konto

» u»S die einschlägigen statistische» Daten zu Gebote, so würden wir leider noch mehrere andere erschreckende Zahlen anführen könnm und daS Bild von dem Gräuel der Verwüstung, welchen die liberale Mißwirthschaft an der altehrwürdigen Stätte, wo der freie Bauernstand einstens blühte, aufgepflanzthat, würde uns in seiner ganzen grauenhaften Gestalt entgegengrinsen. Obwohl unsere tirolischeu Bauer» vo« diesem verheerende« Einflüsse der liberalen WirthschastSpolitik noch nicht so arg mitge nommenfind

, wie ihre StandeSgenossen in den andern Kronländern, so find sie doch auch nicht davon verschont geblieben. Bereits sind die tirolische» Bauernanwesen mit Hypothekarschulde» schwer belastet, wen» auch bei weitem noch nicht i» einer solchen Höhe, wie beispielsweise i» Niederösterreich, wo am Ende deS JahreS 1877 der gesammte Real- und Grundbesitz einen Betrag von 2468 Millionen Gulden repräsentirte, auf welchem eine Gesammthypothekenlast von 666 Mill. Gulden lag, und wo nach zuverlässige» Berechnungen der de» Bauer

» gehörige Theil deS Real- und Grundbesitzes im Durchschnitte bis zu 54'/, Percent verschuldet ist, so daß der bäuerliche Grundbesitz durch schnittlich keine sichere Hypothek mehr biete» kann. Bereits herrscht auch bei u»S «Tirol unter den bäuerliche» Gutsbesitzern empfindlicher Geldmangel, bereits müssen unsere Bauern, insbesondere unsere Wei»- bauer« Wege» fortgesetzten Mißernten alljährlich verhältnißmäßig große Summe» ausleihe», hypothekarisch sicher stellen und zu hohe» Percente« verzinsen, bereits

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 18.02.1905
Physical description: 10
Bezirkslehrer- und Katholikenkonserenz mit interessanten Vorträgen ab gehalten. — Seit Sonntag ist wieder Schneetreiben lm Jnntale vorherrschend; Schnee in Hülle und Fülle, infolgedessen wieder gute Schlittenfahrbahnen. Die Kälte erreichte 7 o k und war auf dem Znnstrome Treibeis bemerkbar. Aus der Vrixner Gegend, 15. Februar. (5V Kronen Geldstrafe für das „Sie'- sagen). Kam da ein Finanzer mittlerer Kategorie zu einem Bauer und da derselbe im Walde auf Arbeit war, sagte der Finanzer zur Bäuerin

und den Töchtern, der Bauer habe wegen einer Schnaps brennsache vor drei Jahren 16 Kronen Geldstrafe zu zahlen; da der Bauer nicht zu Hause sei, soll er an Unem bestimmten Tage in die Kanzlei kommen. Als der Bauer nach Hause kam, würd ihm sofort Bericht erstattet, aber nicht richtig, denn seine Leute hatten anstatt 16 Kronen 60 Kronen verstanden. Nun ging der Bauer, wie er beauftragt war, in die Kanzlei und sagte, er sei da wegen der Strafzahlung. Dec Finanzer sagte, 16 Kronen habe er zu zahlen, worauf

der Bauer erwiderte, das wäre was anderes, zu Hausedroben haben sie gesagt 60 Kronen. Der Finanzer nahm nun das Wort Sie als persönliche Beleidigung auf und es ent spann sich ein Wortwechsel, worin der Finanzer sagte, der Bauer wolle ihm zumuten, daß er den Unterschied zwischen 16 und 60 Kronen in seine Tasche schieben wolle; er wies also dem Bauern die Tür und klagte ihn wegen Amtsehrenbeleidigung. Bei der Verhandlung in Brixen, wo der Bauer keinen Vertreter, der Finanzer

aber einen solchen hatte, wurde der erstere wegen Ämtsehrenbeleidigung zu 50 Kronen Geldstrafe verurteilt, mit Rekursbe willigung an das k. k. Kreisgericht Bozen. Der Bauer nahm sich nun Herrn Dr. Lutz in Brixen als Vertreter und wurde vom k. k. Kreisgericht Bozen am 4. d. M. freigesprochen, der Finanzer aber zu den Kosten verurteilt. Brixen, 15. Februar. Bei der letzten Sonntag nachmittags beim Talerwirt stattgefundenen Ge-- nossenschasts-Generalversammlung der Tapezierer, Sattler, Maler und Friseure wurden bei der Neu wahl

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 30.11.1904
Physical description: 8
, Bauer, Obervöls. Gatterer Andrä, Wirt, Pfalzen. Gschnitzer Josef, Tonner bauer, Thuins. Harasser Franz, Kaufmann, Bruneck. Hofer Johann, Hoferbauer, Prettau. Huber Joses, Kößlerbauer, Terlan. v. Kempter Rudolf, Guts besitzer, Welsberg. Kink Alois, Bautechniker, Bozen. Kofler Paul, Dr., Advokat, Bozen. Lechner Joh., Zimmermeister, Pflaurenz, St. Lorenzen. Leimer Jakob, Bauer. Gratsch-Meran. Leitner Johann, Stesanbauer, Tschötsch-Pseffersberg. Mahl Hermann, Buchdrucker, Bruneck. v. Mörl Heinrich, Wein

händler, St. Michael-Eppan. i Mulser Paul, Han delsmann, Brixen. Mumelter Paul, Dr., Advokat, Kältern. Niedermayr Josef, Weinhändler, Schreck- bichl-Eppan- Oberfrank Michael, Gemeindevorsteher, Luttach. Oberhofer Franz, Bauer, Tramin. Ober- huber Paul, Bauer, Lappach. Ploner Jakob, Gärber, St. Lorenzen-Bruneck. Praxmarer Alois, Schmied, St. Leonhard. Sailcr Joses, Wachszieher, Lienz. Sanoll Vigik' Kaufmann, Neumarkt. Schlechtleitner Josef, Unteringrambauer, Rentsch. v. Schmied Anton, k. k. Finanzrat

i. P., Bruneck. Schmied Anton, Oberrautner, Gries. Spitaler Anton, Bauer, Gargazon. Tauber Franz, Bauer und Wirt, Albeins. Tauber Sebastian, Wirt, Feldthurns. a. E. Trebo Anton, Wirt, Enneberg. sWenin Adols, Restaurateur, Obermais. Wenter Johann, Wagenfabrikant, Algund. Zelger Anton, Kofler- bauer, Kampenn. Ergänzungs-Geschworne: Figl Alois, Handelsmann, Bozen. Ganthaler Peter, Buchhalter, Bozen. Lobis Johann, Hausbesitzer, Bozen. Lun Karl, Weinhändler, Viertel Eisak. Maringele Simon, Schuster, Gries. Oehler

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Volksblatt
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Page 6 of 14
Date: 21.11.1903
Physical description: 14
Seite 6 Tiroler Volksblatt 21. November 1903 Schwurgericht. Für die am 14. Dezember stattfindende vierte diesjährige Schwurgerichts- Sefsion wurden folgende Geschwornen zur Dienst leistung ausgelost: Hauptgeschworne: Alvera Jgnazio Hun., Kaufmann, Ampezzo. Aukenthaler Karl, Hotelier, Gossensaß. Barth Johann, Tischler, Brixen. Baumgartner Johann, Bauer, Aicha-Schabs. Berger Josef, Wirt, Windifch-Matrei. Bernhard Franz, Uhrmacher, Bozen. Dialer Franz, Handelsmann, Bozen. Dorfmann Josef

, Zuckerbauer, Gufidaun. Einicher Hermann. Eisenhändler, Bozen. Frank Christoph, Rebenhofbesitzer, Ouirain-Gries. Gafriller Peter, Bauer, Saubach-Barbian. Gamper Martin, Pichler, Marling. Gasser Johann, Wieser, Mittelberg-Ritten. Gobbi Viktor, Kaufmann, Meran. Gschwenter Alois, Gutsbesitzer, Sterzing/ Harrasser Joses, Holzhändler, Bruneck. Heidegger Anton des Johann, Besitzer, Margreid. Habler Hieron. Dr., Advokat, Bruneck. Lechner Joses, Bildhauer, Laos. Leiter Joses, Prackenbauer, Algund. ?^cair Peter

, Bauer, Oberwielenbach-Percha. Oblasser Joh., Berglbauer, St. Johann in Wald. Pattis Johann, Metzger, Virgl. Rienzner Peter, Weinhändler, Layen. Rohracher Franz, Antiquar, Lienz. Schermeyr Simon, Wirt, Plaus. Schraffel Georg, Bauer, Montan. Sparer Michael, Bauer, Vilpian. Stocker Anton, Schmied, Laatsch. Tanzer Zeno, Wirt, Latsch. Valentin Josef, Bauer, Fosse-Abtei. Wachtler Johann, Bäcker, Mühlbach. Walch Wilhelm, Weinhändler, Tramin. , Wanker Peter Karl, Besitzer, St. Ulrich-Gröden. Weiler Jakob

, Sägebesitzcr, Straßen. Winkler Anton, Bauer, Aushosen. Ergänzungsgeschworne: . Kompatscher Max, Bürstenfabrikant, Bozen. Ladurner Felix, Rößlwirt. Bozen. Ranzi Alois, Spengler, Bozen. Niegler Franz, Mesner, St. Peter. Rottensteiner Franz, Spediteur, Zollstange. Rubatscher Josef, Handelsmann, Bozen. Scrinzi Franz, Handelsmann, Bozen. Silbernagl Vinzenz, Müller, Dork. Trafojer Roman, Wirt und Oekonom, Gries. Konzert Olga Fritsche in Gries. Don nerstag, den 3. Dezember, abends, findet im Grieser Kursalon

nahmen diese Mitteilung dankend zur Kentnis. Abrntschuug. Bei Blumau sand am Diens tag, wo es bekanntlich sehr stark regnete, eine Ab rutschung statt. Der Abendschnellzug hatte infolge dessen drei «stunden Verspätung. Schrecklicher Tod eines Irren. In der vorigen Woche starb in Absam der angesehene Bauer Andrä Schwanninger, der schon seit längerer Zeit Spuren beginnenden Jrsinnes zeigte. In einem Moment geistiger Umnachtung begoß er sich mib Petroleum, zündete dasselbe an, und im Nu stand

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Volksblatt
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Page 3 of 12
Date: 22.05.1901
Physical description: 12
Idee habe er' nicht gehört, wie sie anzupacken sei, außer es müsse ein Zwangsgesetz geschaffen werden/ dass man keine Schulden mehr machen darf. Wie aber der Bauer dazu komme, dass er noch weiter in seinen Rechten eingeengt werde, das begreise er nicht. Und mancher Bauer wird gleich mir der Meinung sei, dass die Sache nicht durchgeführt werden? kann, ohne dass der Bauer noch weiter eingeschränkt werde. Hochw. Monsignor Decan Glatz, der nun zu Worte , kam, entwickelt in einer halbstündigen Rede

das Verhältnis' des Bauern in früherer Zeit, wo der Bauer mit Gründ und Boden nicht frei ver fügen konnte. Diese Dinge haben sich in der langen Zeit' liberaler Gesetzgebung vollständig geändert. Der Liberalismus hat darnach gestrebt, nicht bloß däs Capital, sondern auch den Gründ beweglich zu machet?. .Um das erreichen zu können, hat man dahin arbeiten müssen^ die Höfe zum freien Eigen thum des Bauern zu machen. So wie in der Stadt jeder eine M.eisterei anfangen darf, fo ist auch die Bauernfteiheft

eingeführt worden. Der Bauer ist mit seiner Keiheit hineingestellt worden in die all gemeine , Concurrenz, 'in den Kamps mit all dett übrigen Ständen, wie die Meister'durch die Ge werbefreiheit. „Stellt Euch nun vor', sägt der Redner, „es würde Euch durch den Antrag des Herrn Dr. Schöpfer unmöglich gemacht werden, ' weiterhin ein Darlehen aufzunehmen. ' Ich läge Euch, Ihr würdet in der kürzesten'Zeit im Kamps ums Däsein zugrunde gehen.' Er besprichtdes weitern die- frühere Natural-- und die jetzige Geld

- wirtschaft, das ftühere Verhältnis der Bauertt zu einander. Heute hat der Bauer die Freiheit auf dem Bauernhöfe und braucht viel Geld. Die nothkenige Folge ist die,'däss der Bauer auf seinem Gute nach dem heutigen Stande der Dinge in'vielen Fällen genöthigt ist, Geld aufzunehmen; kann er das nicht; dann kattn er die Concurrenz, den Kampf ums Dasein Mit der übrigen Welt nicht bestehen. Mit dem ersten Antrage des Herrn Dr. Schöpfer könnten wir, wettn wir nicht rasch' zugrunde gehen wollen, absolut

nicht einverstanden sein. Auf dett Punkt der Rede des Herrn Dr. Schöpfer verweisend, die Kinder sollen Jähresrenten bekommen', fragt Redner, was geschieht wenn der Batter sie nicht auszahlen katttt? Was kann/der Gläbiger dann thun, wenn er nur die Person'des Bauers und nicht den Hof klägen kktin? Wenn der Bttuer nicht den Hof hinter sich hat, wettn die Erben keine Sicherhett haben, dann ist der BaUer der creditloseste Mensch auf der Welt. Redner bespricht dle Schwierigkeiten, die sich

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 13.03.1920
Physical description: 8
hatten sich vor dem Schwurgerichte in Bozen Franz Steiner, geboren 1899 in Goflan, dort zuständig, ledig, Taglöhner, und Alois Stricker, geboren 1899 in Laas, dort zustän' dig, ledia, Knecht, beide bereits zweimal vorbestraft und in Nördersberg bei Schlünders wohnhaft, wegen Verbrechens des Diebstahls zu verantworten. Der Bauer Josef Gluderer in Martell hatte im Herbst ?919 auf der „Sauberalpe' in Martell eine Zl/zjährige braune Haflingerstute auf der Weide stehen.— Am 8. September 1919 stellte der Sohn des Stntenbesttzers

in den Stall des Alois Rieder; dort fand der Bauer auch seine beiden Kühe. — Katharina Rieder, die Ehegattin des Alois Rieder, bestritt, daß die Kühe dem Josef Unterweger gehören und behauptete, sie hätte dieselben von einem Ultner um 3000 Lire getauft. — Der einschreitende Wach mann gestattete jedoch dem Uatecweg-.r, die Kühe mitzunehmen und verhaftete die Eheleute Rieder. Nich anfänglichem Leugnen gestand zuerst Alo's Nieder, dann auch Katharina Nieder den Diebstahl ein. Der Diebstahl wurde

in Schönna beschäftigt, wegen Verbrechens des Diebstahles und Uebertretung des Betruges. — In der Nacht zum 29. November 1919 wurde dem Oberschlichterbauer Josef Baue? in Notwand aus unversperrtem Stall ein grauer Ochs, 2300 Lire wert, entwendet. Josef Bauer, der sogleich auf die Suche nach seinem Ochsen ging, brachte am 30. November 1919 in Erfahrung, daß in der Dieb- stahlsnacht beim Untereichnerwirl ein Ochs einge stellt worden sei. Die dortige Wirtin bestätigte dies dem nachfragenden Josef Bauer

und teilte ihm auch mit, daß der Mann in der Frühe ihr den Ochsen gegen ein Darlehen von 500 Lire als Pfand lassen wollte. Er sagte er brauche das Geld drin gend zur Auslösung eineS Pferdes. Die Wirtin ging auf de« Vorschlag des Ochsenbesitzers nicht ein, weil ihr die Sache nicht sauber vorkam, wor auf sich der Mann mit dem Ochsen in der N ch- tunfl St. Konstantin, Gemeinde Völs, auf den Weg machte. Josef Bauer brachte weiters in Erfahrung, daß der Ochsendted einen ähnlichen Trick

so darzustellen, als wenn er den Ochsen von einem Alois E^ger, der nicht zu ermitteln war, zum Verkaufe erhalten habe. Dazu kommt noch, daß Josef Hladik am 29. No vember 1919 beim Fcaklionsvorsteher Josef Kuß- tatschsr in Villanders für einen von Maria Bauer an ihn verkauften Ochsen einen V.ehpaß ausstellen ließ, was Hladik selbst eingesteht. Da er unwahre Angaben machte, um den Viehpaß zu erlangen, so beging er dadurch auch die Uebertretung des Be truges. Der Angeklagte wurde einstimmig schuldig er kannt

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Page 5 of 10
Date: 27.04.1895
Physical description: 10
Pferdezucht gedeckt. Das in dieser Gegend reichlich gewonnene Moosheu und der Ueberschuß an Getreide wird zur Fütterung der Pferde verwendet. Der Bauer findet für sein Ge treide und Moosheu Absatz bei den Pferde- undFuhr- werkbeßtzern, insbesondere durch die Unionbaugesellschaft in Laas und durch den Fremdenverkehr im Sommer. Dieser Fracht-n- und Personentransport bringt auch vielen Handwerkern lohnende Beschäftigung. Verdienen die Frachter- und Fuhrwerkbesitzer Geld, so sind wiederum sie im Stande

, den Baüern'Heü' ünd Getreide abzu kaufen, und so ist der Kreis geschlossen. Die Erwerbsverhältnisse des Vinstgaus bei einer Lokalbahn. Die Unionbaugesellschast in Laas wird ihre Marmorblöcke mittelst Bahn nach Meran transportiren. Der Fremdenverkehr wird durch Vinstgau durchgehen, der Endstation dieser Bahn zu. Die Fuhrwerkbesitzer werden ihre Pferde verkaufen müssen, da sie für dieselben keine Beschäftigung mehr haben. Sie brauchen kein Futter und Getreide mehr. Der Bauer findet für seine Erzeugnisse, Heu

und Boden. Der Bauer wird finden, daß durch diese Bahn sein Anwesen entwerthet ist. Er ist ärmer geworden. Bei einer durchgehenden Bahn mit An schluß an die Schweiz und Arlbergbahn wäre es ganz anders. Gegen eine solche Bahn, so große Umwälzungen im Erwerbsleben dieser Gegend sie hervorbringen würde, könnte sich doch Niemand sträuben. Die gefertigten Gemeinden sehen ein, daß es von Nutzen ist, in den allgemeinen Weltverkehr ein bezogen zu werden, und daß man im Lause der Zeit in denselben einbezogen

, wie sie hier hauptsächlich wachsen, ver käuflich sind. Für Getreide und Vieh würde dem Bauern der Westen Europas als neues Absatzgebiet eröffnet. Dadurch kommt der Bauer zu neuen Einnahmsquellen; das Erträgniß derselben wird er zur Verbesserung der jetzt großentheils sumpfigen Wiesen verwenden. Die selben geben dann besseres und reichlicheres Futter, somit kann der Bauer seinen^ Viehstand vergrößern; er ist im Stande mehr Vieh auf den Markt zu treiben und seine Einnahmen wachsen. Ebenso spornt ein sicheres

als Rumpf bahn wäre im Stande das ohnehin wirthschaftlich schwach stehende Volk des Vinstgau so zu ruiniren, daß es nicht mehr im Stande wäre, die durch die Eröffnung der durchgehenden Bahn gebotenen Vortheile auszunützen. Die Nachtheile, welche die Rumpfbahn mit sich bringt, sind oben dargestellt worden. Man stelle sich nur von daß der Bauer durch einige Jahre sein Getreide zu einem Spottpreise, wie das ungarische Getreide ver kaufen, daß er sein Moosheu als werthlos verfaulen lassen muß. Der Bauer

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Page 1 of 8
Date: 15.09.1906
Physical description: 8
über den alten, schweren Eichentisch ge beugt, den Kopf in beide Hände gestützt, sitzt Mathies, der Besitzer des Eschenhofes, in tiefem Sinnen, indes seine klaren Augen unverwandt auf ein großes Schreiben gerichtet sind, das vor ihm ausgebreitet liegt. Dann hebt er den Blick und schaut hinüber aus die Bäuerin, die wie gebrochen im Lehnstuhl beim Ofen lehnt und die groben Holzperlen des Rosenkranzes durch die welken Finger gleiten läßt. So oft der Bauer zu ihr hinüberblickt, wird die Falte

auf seiner sonngebrannten Stirne tiefer, und endlich schlägt er mit wuchtiger Faust auf den Tisch, so daß Tassen und Teller aus dem Wand brette erklirren und der Bäuerin Tränen rascher und schier unaufhaltsam in ihren Schoß fallen. „Diesen Schuft soll der T. . . bei lebendigem Leibe holen!' keucht endlich der Bauer heraus und geht dröhnenden Schrittes in der niederen Stube aus und ab. „Hier vor mir hat der Kuntzen ge standen, hier aus diesen Tisch hat er mir die sünf- hundert Taler hingezählt, und jetzt, jetzt sollen

es fünftausend sein. Bei Gott kann ich's beschwören, bei meiner Seele Seligkeit, es waren fünfhundert Taler und kein Pfennig darüber!' „Franz, schwöre nicht,' mahnt sanft die Bäue- rin, „er hat es doch dem Schöffen beschworen, daß es fünftausend seien, und es steht ja auch aus dem Papiere da. Wie wird es denn da falsch fiin können? Erinnere dich doch nur! Sind es denn gewiß nur sünfhundert gewesen?' „Schockschwerenot!' polterte der Bauer heraus, aber ein Blick auf die gebrochene Gestalt der ge liebten Frau

auf den Eid des Kuntzen hin als zu Recht erkannt. Und dieser Eid war ein Meineid!' Beteuernd legte der Bauer seine Hand aus den Rosenkranz und das Sterbekreuz, das daran befestigt war. „Mutter, du darfst dem Vater deiner Kinder schon glauben, sünshundert Taler habe ich ohne dein Wissen ge liehen, keine fünftausend!' „Franz, ich glaube dir,' sagte einfach die schlichte Frau. „Von jetzt an müssen wir uns doppelt plagen, damit wir eine solch große Schuld noch zu unseren Lebzeiten abzahlen und auch fleißig

sür den Aermsten beten, der aus Habsucht einen falschen Eid geschworen hat.' „Nein, das kann ich nicht,' sagte ernst der Bauer, ,sür einen solchen Halunken kann ich un möglich beten, denn die Folgen, Frau, sind doch gar zu schwer für uns.' Die Bäuerin schaute ihn besorgt an. „Jawohl,' suhr Mathies mit dumpfer Stimme sort, „die Folgen sind schwerer, als du jetzt einsiehst. Der Hof kann eine solch hohe Summe mit der Schuld, die bereits darauf lastet, unmöglich aufbringen. Es ginge

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Page 1 of 10
Date: 12.12.1896
Physical description: 10
vorausgeschickt, kommen wir nun zur Frage: Ist denn wirklich eine landwirtschaftliche Nothlage vorhanden? Giebt es eine allgemeine Bauern-Noth? Es giebt Leute, man nennt sie hier zu Lande ynd auch anderwärts Optimisten, — sie schauen durch eine Rosa-Brille und können keinö eigentliche Bauern-Noth finden. „Der Bauer hat zu essen und zu leben', sagen sie, „was will er noch mehr.' Aber was er, der gute Bauer in manchen Gegenden schon essen muss und wie er lebt und wie lange er isst und lebt, das geht schon

über den Horizont solch' guter Seelen hinaus; leben thut ja bekanntlich Jeder, der noch nicht verhungert ist. Wir geben gerne zu, dass ausnahmsweise in manchen Orten der Bauer vielleicht durch äußerste Sparsamkeit oder durch außerordentlich glückliche Umstände 'begün stigt, ein verhältnismäßig gutes Auskommen finden mag, vielleicht hie und da sogar ein besseres, als in frühern Zeiten, aber das sind Ausnahmen, welche die Regel bekanntlich bestätigen.. Die Regel aber ist: Die Bauernnoth ist allgemein

rasch vorwärtsschreitenden bäuer lichen Nothlage zu suchen ist und ihre Folgen nur wieder eine gesteigerte Nothlage verursachen, oder um mich ganz verständlich auszudrücken: Der Bauer wendet sich von seinem Berufe immer mehr ab, weil er dabei vielfach sein Auskommen nicht mehr finden kann; weil nun aber und je mehr sich der Bauer, seines Berufes begiebt, desto empfindlicher und raschir steigert sich naturnothwendig die Bauernnoth, da die nothwendigen, landwirtschaftlichen Arbeitskräfte einer seits

rasch sich entwickelnde Nothlage des Bauern standes erkennen, die, wenn nicht in letzter Stunde noch gründlich eingegriffen wird, naturnothwendig sich zu einer jener gewaltsamen, socialen Krisen zuspitzen muss, wie sie ähnlich im untergehenden Römerreiche nicht be standen hat. Der in der Regel nicht verwöhnte Bauer klagt nicht gleich und ist zufrieden, wenn er bei seiner schweren Arbeit sein Auskommen findet. Wenn aber der Bauer klagt und allgemein klagt, dann ist das ein sicheres Zeichen, dass

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Page 6 of 8
Date: 27.04.1904
Physical description: 8
„Für die Hungernden' entweder mittelst mternationaler Postanweisung direkt an die Unter zeichnete, oder an die Filiale der St. Petrus Claver- Sodalität in Bozen, Obstmarkt 16. — M.TKeresia Gräfin Ledochowska, Generalleiterin der St. Petrus Claver-Sodalität, Rom, v!a Nov. I^ansa 129. Kirchliches. Ernennung des Fursterzbischofes von Glmutz und des Fürstbischofes von Krunn. Die Ernennung des Bischoses von Brünn Doktor Bauer zum Erzbischofe von Olmütz und des Pfarrers Grafen Huyn zum Bischöfe von Brünn ist bereits

erfolgt. Donnerstag, den 28. ds., wird der kanonische Jnformationsprozeß in Bezug aus beide Bischöfe vorgenommen. Der neue Fürsterz bischof von Olmütz Dr. Franz Sales Bauer wurde am 26. Jänner 1841 in der Mühle zu Hrachovec in der mährischen Walachei geboren. Er besuchte das Gymnasium in Kremsier, studierte in Olmütz Theologie und wurde am 19. Juli des Jubeljahres 1863 (Eyrill- und Method-Feier) zum Priester ge weiht. Er wirkte zunächst als Kaplan in Wischau, wurde dann zum Adjunkten

an der theologischen Fakultät in Olmütz und bald darauf zum Professor des neutestamentlichen Bibelstudiums ernannt und 1869 zum Doktor der Theologie promoviert. Im Jahre 1872 berief der damalige Kardinal Fürst erzbischof Fürst Schwarzenberg Dr. Bauer als Professor an die dortige Universität. Hier wußte er sich das Vertrauen des Kardinals in so hohem Maße zu erwerben, daß ihm die Leitung des erz bischöflichen Alumnates übertragen wurde. Er führte auch die Präsidentschaft der dortigen christ lichen Akademie

. Nach dem Hinscheiden des Bischofs Karl Nöttig von Brünn wurde Dr. Bauer am 30. April 1882 zum Bischose von Brünn ernannt und am 15. August in der Olmützer Kathedrale durch Kardinal Fürstenberg konsekriert. Am 3. Sep tember erfolgte sein feierlicher Einzug in Brünn als neuer Bischof. Hier versah Dr. Bauer sein Amt bis zum heutigen Tage. Dr. Bauer ist ein Liebling der Tschechen und insbesondere des tschechischen Klerus. Der Bischof, der die Viril stimme im Landtage ausübte, stimmte dort stets mit den Tschechen

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Page 5 of 8
Date: 05.04.1919
Physical description: 8
deS väterlichen Anwesens zu reden. Bei dieser Gelegenheit wollte er auch ein Mtlitärgewehr, welches er in geladenem Zustand unter einem Holzstoß beim Unterstielerbouer in Unterinn versteckt hatte, zu sich nehmen. Gegen V»6 Uhr früh fei er zum Unterstieleranwesen gekommen, habe das Gewehr zu sich genommen und unter seinem Mantelkragen verborgen. Wie das geschehen war, sei gerade Josef Ramoser aus dem Hause getreten. Er habe ihm guten Morgen gewünscht, der Bauer habe den Gruß nicht erwidert, sondern gesagt

: „Völler, bist du anch wieder da.' Diese Bemerkung habe ihn «verflucht' gemacht und auf den Gedanken gebracht, den Bauern zu erschießen. Gr habe de« Bauer gefragt „wie weit?' und als dieser sagte „nach Bozen', fich ihm angeschlossen u« ihn Sei dieser Gelegenheit niederzuschießen. Gr habe die Absicht gehabt den Bauer umzubringe», »eil er dessen Geld haben wollte, u» Kch einen Hof zu kaufen. Er sei »ns mit de« Ba»er über den Trafflwaldweg gegen Bozen gegangen; der Bauer voraus, er hinter ihm drei

, der Bauer sei am Ende noch »icht tot und kAnnte einen Revolver haben. Dann sei er zu Ramoser hingegangen, habe gesehen, daß er tot sei, vorauf er ih« die Brieftasche, die an einer ßlbernen Uhr kette befestigt war, aus der linken Brusttasche wegnahm. Die Uhr habe er nicht genommen. Dann Habe er das Gewehr an einem Stein zerschlagen und die Trümmer weggeworfen, sodann habe er über den steiglolen Hang^hinab die Flucht ergriffen und fei von Blnman weg mit dem VormittagSzug nach Kollmann gefahren

finden. ^ Die Verhandlung gegen den 21jährigen Alois Hofer von Kollmann dauerte deu ganzen Mitt woch. Der Angeklagte, ein starker Bursche, gesteht den Raubmord ein. Die Zeugenaussagen brachten keine neuen Momente. Die Geschworenen bejahten die an sie gestellte Hauptfrage: Ist Alois Hofer schuldig, am 8. Februar 1S19 gegeu den Unterstielerbauer Josef Ramoser von Unterinn einen Raubmord begangen zuhaben, einstimmig, worauf der Gerichtshof unter Vorsitz des Vize präsidenten Dr. Bauer das Todesurteil

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Page 3 of 10
Date: 04.11.1905
Physical description: 10
die Ernennung des Bischoss von Stuhlweißenburg, Dr. Julius Varosy, zum Erzbischos von Kalosca, des päpstlichen Prälaten und Waitzener Domherrn Ludwig Bälas zum Kapitularverweser von Ro- senau und Kalocsa und dem Domherrn Bela Mayer zum Bischof von Szat mar, des ordent lichen Universitätsprofessors Dr. Ottokar Pro^ chaska zum Bischof von Stuhlweißen bürg und des Titularabtes Grafen Julius Zichy zum Bischof von Fünfkirchen. > Der deutsche Kaiser empfing am Montag den Fürsterzbischof Dr Bauer in Audienz

eine Interpellation wegen der Fernbahn und richtete seine Spitze gegen den bestverdienten Abg. Bauer. Er warf diesem Bedrückung der Bevölkerung und Wucher im Ge treidehandel zc. vor. Der Herr Bauer verteidigte sich gegen diese Verleumdung mW einer Ruhe und Gründlichkeit, welche ihm den Beifall des Großteiles des Hauses erwarb. Bauer hat nie irgend welchen Handel getrieben. Für den Privat gebrauch etwas zu kaufen, wird wohl hoffentlich einem Konservativen doch noch erlaubt sein, ohne daß er „bauernfeindlich

unter-' zeichnete. Man wollte schlauerweise die Milchver teuerung auf die Schultern der ahnungslosen Bauern wälzen! — Am Samstag wurde in einem Gast hause HöttingS der Vertreter der „Deutschen Alpen zeitung' in München für Tirol, Albin Bauer, wegen betrügerischer Wirtshausschulden im Betrage von zirka 200 Kronen verhaftet. Derselbe ist kein Tiroler, sondern ein Reichsdeutscher. Wahrscheinlich werden noch mehrere Betrügereien dieses noblen Herrn änS Tageslicht kommen, der seinerzeit auch ein Redaktions

-Angestellter des verkrachten „Scherer' gewesen ist. Die Macher dieses „Los von Rom'-BlatteS entpuppen sich alle nach und nach in ihrer wahren Gestalt. Bauer soll auch einer Kellnerin in Matrei 120 Kronen Ersparnisse herausgeschwindelt haben. — Am Samstag ist ein hiesiger Landesschützen- Offiziersdiener, namens Karl Weßner aus Ober österreich, desertiert. ' 7 Thaur, 1. November. (Todesfall.) Der in Stadt und Land wohlbekannte Gastwirt und Gutsbesitzer, Altvorsteher und ehemaliger Gen- darmerie

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Page 5 of 14
Date: 18.05.1901
Physical description: 14
vom genannten Zeitpunkte an nach stehende Coursordnung einhalten: Tour: Strigno Bahnhof ab 1135 abends; Tezze an 12— nachts; Tezze ab 1210 nachts; Primo lano' an 1240 früh. Retour: - Primolano ab 245 früh; Grigno Bahnhof an 4'— früh. Geschmorenenliste. Zur Dienstleistung wäh rend der am 10. Juni beim hiesigen k, k. Kreisge richte beginnenden 2. ordentlichen Schwurgerichts- SeKon wurden folgende Herren durch das Loos bestimmt: Hauptgeschworene: Ausschnaiter Paul v , Apotheker, Bozen. Bacher' Oswald, Bauer

, Ritzeil-Mauls. Dallago Franz, Kaufmann, Mitterlana. Egger Florian, Larcher, St. Justina. Cgger Johann, Bauer, Tisens-Lana, Furggler Josef, Stockhammer, Gries. Hartmann Rudolf, Spediteur, Meran. Heinz Jakob, Hohlner bauer, Aldein. Kerer Johann, Oekonom, Bruneck. Kofler Josef, Bauer, Riffian. Ladurner Johann, Bauer, Algund. Lanziner Josef, Ganser, Tisens- Kastelrüth. Leiter Johann, Dr., Advocat, Bruneck. Lugan Paul, Procurist, Bozen, March Joses, Photo graph, Brixen. Masera Josef jun., Handelsmann

, Bozen. Mutnelter Leop. Göldarbeiter und Haus besitzer, Bozen. Murr Johann, Kaufmann, Glurns. Oberrauch Simon, Telfnerbauer, Verdings-Latzfons. ObexerKarl, Kaufmann, Sterzing. Pardatscher Josef jun., Bauer, Gfrill. Pattis Karl, Buchhalter, Bozen. Prunner Joh., Villabesitzer, Obermais. Reinstaller Anton, Schlosser und Hausbesitzer, Bozen. Rein staller August, Eisenhändler und Hausbesitzer, Bozen. Rieper Alois, Postmeister, Niedervintl. Schenk Ferd., Matscholer, Gufidaun. Schweighofer Karl, Färber

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Page 2 of 8
Date: 19.03.1920
Physical description: 8
, 16. März. „Universal Service' meldet aus Berlin, daß sich die Lage insoferne kläre, als ein Kampf zwischen Eberl und der Ber liner Regierung und den Radikalen als unvermeid- Gotteslohn durchs Leben fronte, etwas für den Bauernstand übrig gehabt? Mochten sie nun zusehen, diese Herren in der Stadt, diese Neunmalklugen, wie sie jetzt durchkommen durch die schlechten Zei ten, die niemand besser kannte und gründlicher ge noffen hatte wie der Bauer. Jeder ist sich selbst der nächste, und der Großbauer

von Fünfmoos ist vor allem sich, seinem Weibe und der kleinen Resl der allernächste. Richtig, die Puppen! Da stand er vor einem riesenhohen, kasernenmäßig aussehenden Mauerwerk. Fabrikstraße 180 stand über einer Tür. Der Bauer tappte in den dämmerigen Haus flur hinein und begann die schmalen ausgetretenen Treppen emporzuklimmen. Einmal sah er zum Fenster des Stiegenhauses hinaus. Brr. Ein licht- loser Hof, von kahlen, grauen Maueru umstanden und eng, schmal und hoch, wie ein Schacht. Nicht schlimmer konnte

es in einem Zuchthaus sein. Drei Wohnungen waren in jedem Stockwerk und drei Türen. Fast an jeder Tür hingen zwei bis drei Schilder, ein Zeichen, daß die Wohnungen von mehreren Familien besetzt waren. Wie die Ka ninchen hocken sie teifammen, dachte der Bauer und stieg höher und höher. Ueber dem vierten Stock war der Dachstuhl, das merkte man. Eine ganz rohe Treppe führte zur eisenbeschlagenen Speichertüre empor. Der Eg- ler hütete sich, da hinan zu klettern. Er hatte im vierten Stock vom Treppensteigen reichlich

werden, damit die Landtagswahlen raschestens stattfinden Ein schlürfender Schritt kam von Innen näher. Ein junges, bleichsüchtiges Weib öffnete die Tür. »Grüß Gott!' sagte der Bauer. »Sind Sie die Frau Krenzltngcr?' „Nein,' sagte das Weib, »die bin ich nicht. Wenn Sie zu der Frau Krenzliuger wollen, müssen Sie dreimal klopfen. Das steht doch an der Tür! Zweimal ist der Herr Ausgehe? Huber. Weil Sie bloß einmal geklopft hab'n, so bin das ich, die Schmidtin. Aber geh'n S' jetzt nur herein, die Frau Krenzlinger ist daheim

. Ich werd' ihr's s chon sag'n, daß Besuch da ist. Bringens S' vielleicht waS zu essen?' „Ich bring nichts zu essen,' sagte der Bauer. „Na, dann warten S' mal da im Gang,' sagte das Weib und schlürfte davon. Da stand nun der Großbauer Egler, in seiner Mannesgröße fast bis zur Decke reichend, in dem finsteren Gang und suchte iu dem feuchtkalten Odem, der mit dem Geruch eingeweichter Kinderwäsche die Armeleutwohnung schwängerte, sich des aufsteigen den würgenden Hustens zu erwehren. Herrschaftsaxen! dachte

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Page 4 of 10
Date: 06.05.1899
Physical description: 10
der Bauordnung wurde seitens Äer Anwesenden betont, dass die Gemeinden dieselben nicht aus den Händen lassen sollen. Es gäbe diesbe züglich gegenwärtig schon häufig Schwierigkeiten, beson ders seien es die hohen Kosten, die der Bauer bei Neubauten kaum zu erschwingen vermöge, dass er gar nickt selten nach eventuellen Unglücksfällen, wie be gründet, sein Haus nicht mehr aufbauen, sondern Feld und Wald im Verstücklungswege verkaufe. Mancher schöne Hof. der früher eine Familie ordentlich ernährt habe, sei schon

auf diese Weife zugrunde gegangen; ganz empfindlich getroffen würden dadurch die kleineren Gemeinden, indem die Steuerträger allmählich zu sammenschwinden, während die Kosten sich immerfort mehren. Würde man nun die neu zu beschließende Bauordnung der Regierung, beziehungsweise den Staats behörden, in die Hände geben, dann würde beim gegen wärtig herrschenden Bureaukratismus, der bei der väterlichen Fürsorge der Regierung voraussichtlich auch auf das neue Gesetz seine Anwendung finden dürste, der Bauer

überhaupt nicht mehr leicht zu einem Neu bau zu bewegen fein; man müffe d^n Bauer das Bauen möglichst erleichtern, und das sei der Fall, wenn die Gemeinde selbst hierin competent sei. Be sonders ausführlich besprochen wurde der gegenwärtige Stand der Lehrergehalts- und Schulfrage. Es wurde hervorgehoben, dass sich jetzt, wo der Landtag zur Verhandlung über die Lehrerpetition um Verbesserung ihrer materiellen Lage schreite, eine gut passende Ge legenheit biete, dem Bauernstande gesetzliche Erleichte

, die er im 13. oder 14. Jahre für fein Geschäft noch nicht brauchen könne, in der Schule unter Aussicht habe. Anders verhalte sich die Sache aber auf dem Lande; da ersetzen die Kinder in diesem Alter, besonders die früher reisen Mädchen, dem Bauer manchen Dienstboten, den er sonst theuer zahlen müsse oder bei der gegenwärtigen herrschenden Landflucht der jungen Leute vielleicht gar nicht be kommen. Es lasse sich auch mit der sechsjährigen Schul pflicht u. entsprechender Wiederholungsschule eine vollständig genügende

, beschwerliche und gefährliche Wege zur Schule machen müssen, selbst zur Schule zu begleiten und von dort nach dem Unterrichte wieder abzuholen, während gegenwärtig die kleineren Kinder von den größeren gleichsam mitgezogen würden. Der Einwand . hat jetenfalls einige Berechtigung. Die Quintessenz der ganzen Schuldebatte war: Der Beruf foll dem Lehr?r die materielle Existenz bieten, dafür wollen wir aber auch eine Schule, die für den Bauer nicht eine hart e mpfindliche Last, fondern auch für ihn praktisch

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