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Tiroler Volksbote
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Page 12 of 16
Date: 01.01.1915
Physical description: 16
in ein Artillerie feuer gekommen, aber sie halten bei 50 Fuß keinen Treffer. Die Nüssen hätten es ganz gu5 gemeint mit uns, zu einer schnellen Himmelfahrt, aber es ist ihnen nicht gelungen. CS kam dann unsere Artil lerie (Kanonen), die hat die Nüssen gleich zum Sckiweigen gebracht. Sonst geht es hier ganz gut, bloß kein Bier bekommt man, was doch für einen Bayer die Hauptsache wäre. Aber da kann,'man nichts machen, wir bekommen schon Wieder eines, .wenn es Gottes Wille ist. Auch mit dem Rauchtabak

gehabt, die Sohlen waren ganz geschwollen und die Flar'n ebenso; die Schultern waren ganz rot vom Torni ster tragen. Es war am 10. November, als wir bei Krakau wieder vorrückten. Wir kamen an die Grenze, da ging das Krachen wieder los, aber wir marschierten immer vorwärts, bis wir nahe am Gegner waren. Da mußten wir Sturm machen. Kaum 15 Schritte war ich gestürmt, da traf mich eine Kugel durch die Lunge. Ich sank zu Boden und habe alles werggeworfen; doch schnell sprang ich wieder auf und ging

weiter, dann sank ich ohnmäch tig nieder. Als ich wieder zu Sinnen kam, sah ich ein Haus, das ich mit harter Mühe erreichen konnte; es waren noch mehrere Verwundete darinnen. Ich legte mich Zu diesen in das Strob. Da habe ich gro- ßen Blutverlust erlitten? das Blut rann mir in diö Schuhe hinunter, daß ich ganz naß war. Ich würde mit dem Schreiben nicht fertig, ich tu's Euch lieber erzählen, wenn ich nach Hause komme. Wenn Ihr zu Hause nicht so viel gebetet hättet, dann wäre es nicht möglich

! Mir geht es jetzt wieder ganz gut; ich kann schon aufstehen und gehen mit einem Stock. Ich hoffe/ bestimmt, bis Weihnachten entlassen zu wer den und wenn ich darf, werde ich 14 Tage bis 3 Wo chen nach Hause kommen. Düs werden dann die glücklichsten Weihnachtstage meines Lebens sein. Alle Tage von 2 bis 3 Uhr Besuchstunde und da erzählen die Leute von der Freude, die seit dem Falle von Belgrad überall herrscht. Wenn sie so er zählen, komme ich mir recht müßig vor, ich muß hier im Spitale

sein und meine Kameraden dürfen kämpfen. Ich freue mich auf die Zeit, wo ich wieder nach Galizien darf. Wenn ich noch einmal einen solchen Tag erlebe, wie den 23. November, so bin ich der glücklichste Mensch. Am 23. November mor gens habe ich in einer halben Stunde vier Russen erschossen und zwei erstochen. Tann bin ich verwun det worden. Am 20. habe ich^H. Eh. H. getroffen, saget es seinen Leuten, sie sind gewiß auch froh, wenn sie wissen, daß er noch lebt. Mir geht es hier ganz gut, nur die Zeit bringe

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 20.12.1918
Physical description: 16
als Notnerarzt in der ganzen Gegend vorzögt.ch- und gute Dienste und in ganz unentgeltlicher und uneigennützi ger Weise geleistet. Dem Einzelnen und dem Staate hat damit Tausend« gerettet und erhalten. — Es muß besonders hervorgehoben werden, daß. sich daS Landesgendarmeriekommando dieser Anficht nicht ver schlossen hat, denn es erwirkte über Ersuchen der Ge meinden im Bereine mit dem Landeshauptmanns dessen Rücktransserienmg nach SmonatUcher Feld dienstleistung. Daraus ersieht

als die Freude. Voriges und vorvoriges Jahr haben wir uns eingeredet, wenn einmal der Krieg aus ist, dann wirds eine rechte, helle Weihnachtsfreude geben. Nun ist der Krieg tatsächlich zu Ende, aber es herrscht vielfach noch äußerlich und innerlich ein Wetter, daß jede Freude schier ganz erfrieren möchte. Zur Zeit, als Jesus Christus geboren wurde, herrschten im Iudenland akkurat die gleichen Zustände wie dermalen bei uns — ich brauche euch den Vergleich nicht auszuführen, wenn ihr ein bißchen nachdenkt

- ! i ch k e »t g e s e h e n. d i e H e r r l i ch k e i t als des Eingebornen vom Bater, voll Gnade und Wahrheit.'—Gott Sohn ist Mensch geworden und ist dreiund dreißig Jahre unter den Menschen herumge gangen und hat unter ihnen gewohnt wie em Mensch bei Menschen. Zuletzt aber hat er noch ein wunderbares Geheimnis eingesetzt, durch das er immer bei den Menschen aus Erden bleiben konnte, nicht nur als Gott» sondern auch als Mensch. Im heiligsten Altarssakra mente lebt und leibt ganz dasselbe Jesuskind» das die Hirten und die heiligen drei Könige angebetet

haben, das Simeon frohlockend in seine Arme nahm, ganz derselbe Heiland, der im Hudenlande herumging, lehrend und trö stend, helfend, Wunder wirkend. Und aus die sem heiligen Geheimnisse kannst du eine ganz besondere Weihnachtssreude schöpfen. Schau, aus dem Weihnachtswunder ist das allerhei- ligste Altärssakrament hervorgegangen, die Geburt Christi ist gleichsam die Wurzel des heiligsten Altärsakramentes. Wäre Jesus nicht Mensch geworden, so hätten wir auch das hei ligste Allärssakrament

. Und jetzt eine, Frage. Wenn du vor 1918 Iahren gelebt und in Bethlehem ein Haus besessen hättest, würdest du das Je suskind aufgenommen haben, daß es nicht in harter Krippe liegen und im kalten Stalle hätte frieren müssen, würdest du. ihm ein kommodes; warmes Stübchen als Quartier und ein weiches Lager eingerichtet haben? ja. gewiß, ganz bestimmt!' sagst du. Ich zweifle aber doch ein wenig. Wenn du alle Jahre höchstens ein- öder Zweimal zur Heili gen Kommunion gehst oder am End das nicht, wenn du bei der heiligen

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 15.11.1916
Physical description: 16
, der andere Teil derselben war in der Do- brudscha und soll fast gänzlich vernichtet sein. Ueber dZs Zustande m Griechenland Kann man sich schwer einen richtigen Begriff machen, da man einzig auf gegnerische Berichte angewiesen ist. Am ehesten erfährt man noch die Wahrheit aus den Berichten der italienischen Zeitungen, da diese mit dem gegenwärtigen Vor gehen ihrer Freunds, der Franzosen und Eng länder, in Griechenland nicht ganz einverstan den sind. So schildert z. B. eine Zuschrift im „Corriere della Sera

' (Zeitung in Mailand) aus Athen die Zustände in Griechenland, wie sie wirklich sind. Der Berichterstatter erwähnt Werst, wie die französischen und englischen Be richterstatter die Wahrheit fälschen und glauben machen wollen, ganz Griechenland sei aus der Seite der Venizelos-Regierung von Saloniki. Die Wahrheit sei ganz anders. König Konstan tin sei zweisellos deutschsreundlich, und man müsse ihm die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er daraus niemals ein Hehl gemacht habe. Noch unlängst

, als die Wente bereits auf Grie chenland gedrückt hatte, sei er in der Unisorm eines deutschen Feldmarschalls aus dem Königs- palast herausgetreten, um sich sich aus die deutsche Gesandtschaft zu begeben. Wegen dieses Besu ches hatte man stark gegen den König agitiert, cwer nicht von griechischer Seite. König Konstan tin sei sür Deutschland was Vsnizelos für die Entente sei. Nicht nur der König, sondern ganz Griechenland und das griechische Volk- wolle vom Kriege nichts wissen. Ter König

habe nicht seinen Willen dem Volke aufgezwungen, sondern er habe nur den Willen des Volkes ausgeführt. Der beste Beweis für diese Behauptung liege in der Blmnasch der revolutionären Bewegung des Herrn Venizelos. Venizelos habe mit allem Lärm, den er angestellt habe, im ganzen 2000 Mann zusammenbekommen. Um diese LOA) Mann zu sammeln, habe man 10 Millwnen aus gegeben. Die Nachrichten, wonach 50.000 Grie chen aus Amerika kommen würden, um für das Vaterland zu kämpfen, sei falsch. Die Wahrheit sei ganz anders. Allein

der Rekrutierung, und die Entente müsse durch Verhaftungen und Bestra- fungen dieser Rekrutierung zum Erfolge ver helfen. Daß England vom griechischen Volk felbst nichts erwartet, geht klar daraus hervor, daß bis dato die vielverlangten Neuwahlen, auf die Eng land so große Hoffnungen setzte, die am 8. v. M. fällig gewesen wären, nicht durchgeführt wurden. Was England mit seinen Treibereien in Grie chenland beabsichtigt, hat der englische Minister präsident in seiner letzten Rede ganz deutlich zum Ausdruck

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 16.08.1916
Physical description: 16
wollte unter.der Last schier zusammenbrechen. Es klagte und jammerte und tat manchmal ganz unsinnig. So oft Leopold aus dem Salle kam, schrak es nervös empor, zitterte an allen Gliedern und getraute sich nicht zu fragen, wie es mit dem Vieh stehe. Alle Trostgründe des Mannes schien es zu über hören; eZ brütete nur dumpf vor sich hin oder gab eine mißmutige Antwort. Dem Leopold tat dies imlsö Weher, als er nicht merkte, daß Han- neles Gebaren aus einem krankhaften Zustande hervorging. Trotzdem blieb er immer

gleich ruhig nnd freundlich und hätschelte das Weib wie ein launisches Kind. Eines Tages sagte das Han nele unter einem Strom von Tränen: „Pold, wir haben uns beide gegen unsere El tern vergangen, und nun kommt die Strafe. Uns trifft der Väter Fluch, weil wir gegen ihren Wil len geheiratet haben.' „Aber, Hannele.' rief er ganz erschrocken, „wie kannst denn so et Uns sagen? Schau', der alte Schulmeister, der Pfarrer und auch andere Geist lühe haben uns zur Ehe geraten und haben uns versichert

, wie es uns gegangen ist, hätte er selber sein Wort zurückgezogen und uns beide zusammen verheiratet. Ganz gewiß, er hätte aus Erden uns schon gesegnet. Wie viel mehr wird er im Himmel uns jetzt segnen, wo er noch viel gütiger ist.' .. „Mein Vater, Wohl, der ist gut; aber der dei- nige ist unversöhnlich, ist ein Wüterich. Er hat dich verflucht und mich mit dir. Deine Leute wünschen uns alles Böse, und das geht uns nach.' l „Hannele. sei nicht abergläubisch. Ein Segen vom Himmel wird doch stärker

, weil ich dich so unglücklich gemacht Hab'. Du tust mir soviel erbarmen.' „Sei still, Hannele, sei still mit dein Erbarmen. Schau, ich bin trotz aller Sorgen nie so glücklich ge wesen wie in der Zeit, seitdem ich dich zun: Weibe Hab'. Und wenn ich dafür mein ganzes Leben nichts als Schmerzen hätt', wär' das Glück nicht zu teuer erkauft.' ^ „Du lieber, treuer Mensch, ich bin auch mit dir glücklich gewesen, und ich wünsch' mir nichts an deres, als daß ich dich ganz glücklich machen könnte.' „Dann darfst dich nickt halb krank

nagte, brachte er doch nicht ganz fort. Das tat aber seiner Liebs keinen Eintrag und festigte nur seinen Entschluß, sich womöglich sür das Hannele noch mehr zu opfern als bisher. Mit fast weiblicher Sorgfalt las er der Gattin jeden Wunsch aus dnn Auge, half ihr, pflegte und tröstete sie, auch wenn er von den Ar beiten ganz ermüdet war und Tag und Nacht kein ruhiges Stündlein hatte. Das Hannele nahm all' diese Dienstleistungen wie etwas Selbstverständ liches hin und zeigte sich, Wohl infolge

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 36
Date: 19.09.1913
Physical description: 36
irvler Bo5?s^oke.' ^r^ikäg öen LF. Septsm'b'er 1Ä1Z. kennt; ich sei durchaus nicht bösartig, sondern'nur ein aufgeweckter, rühriger Junge und meine Erzieher ha ben mich ganz falsch behandelt; jedenfalls ist mein Vater zu streng mit mir. Jetzt wurde ich ganz ge- rührt und bat ihn, er soll mich an Kindesstatt'an- nehmen und mich Gendarmerie studieren lassen/weil ich für mein Leben gern einen Säbel und eine Mili- tärkappe tragen möchte. Da lachte er noch ätger und sprach,/das geht

vom Gendarm aus der Gepäcksstelle herunter und setzte sie auf. .Sie war mir nicht viel zu groß, weil ich einen starken Kopf habe, und ich schaute jetzt ganz militärisch aus. Einem Reisenden, der über den Gang wandelte, salutierte ich wie einem Offizier, so daß er entsetzlich klchte. Aber da fiel mir wieder ein, daß ich in einer schlimmen Lage bin und daß es eine fürchterliche. Schande ist, wenn ich unter Gendarmeriebegleitung, so zirka auf dem Schub/ nach Hause komme. Weil die Gelegenheit günstig

aus.' Da kamen sie alle über mich und lvarfen mich zu Boden. Ich wehrte mich wie eine Katze, biß und stieß, aber die Gendarmrriekappe flog in den Letten'und wurde ganz zertreten und vernichtet/ Nur mit größer Mühe konnte ich mich von meinen Angreifern wieder los machen, dann rannte ich blitzschnell davon und ehe mich einer einholte, kam ich zur Wohnung meiner Tante. Lieber hätte ich geweint als gelacht, denn ich war in keinem schönen Zustande. Es ist schrecklich, welch ausgelassene Jugend heutzutage

heranwächst, und daß es schon' in den kleinsten Nestern so ungezogene Straßenjungen gibt! -^Nachdem ich ein paarmal angeläutet hatte, öffnete mir die Tante selbst und sie war von meinem Anblicke ganz bezaubert. Als sie anfangen wollte zu reden, siel ich ihr gleich ins Wort und sagte: „Liebe, liebe Tante, ich bin ein unglücklicher, verfolgter Junge und. ich habe keine andere Zuflucht als bei dir. Seit ich dir die Geheimnisse meines Vaters ausge plauscht habe, ist der Vater schrecklich gehässig

Gestalten herausgeschnitten, denn ich bin sehr schnell.im Arbeiten, — und es lvar ein gräßlich schönes Krippenspiel, ja ein förmliches Panorama. . Viel leicht war ich meiner Tante zu lange still, denn Plötz- lich kam sie nachschauen, ob mir 'Nichts fehle. Als sie mein Kunstwerk erblickte, war sie eins Zeitlang ganz paff vor ^staunen, in ihrer ersten Bewunderung kaui sie gar nicht zu Atem und.sie schrie nur in abgebroche nen Sätzen: „O — oo ooo — ist fürchterlich! _ Es ist unglaublich!' — Ich sagte

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 20.02.1918
Physical description: 12
. Wie ich das Haus ganz militärisch auf der linken Seite um zingeln will, rennt ein Welscher zur Türe heraus — kein Soldat, sondern ein Zivilist — mit einem großen Pack auf den Schultern. Ich schlag das Gewehr an und ruf:» Halt!' — Herrjemine, N der Mensch ertattert! Eine Zeit lang hat er kein Butfüruns herausgebracht, dann hat er gewinselt: »Risparmio! Misericordia! Ich nix Feind, ich armes Mann. Ron mi uccidere! Nix steggen, nix schieß!' Schnell Hab' ich ihn aus Welsch bedeutscht, wenn er ein ehrlicher Mann

ist, braucht er keine Angst zu haben und nicht zu fliehen. Sobald er hört, daß ich Welsch kann, wird er ganz Pomaden- weich und sagt, er war' mein bester Freund, und ich soll mir's in seinem Hause wohl sein lassen. In cantina, im Keller drunten sei ein vorzüglicher Wein, echter Vernaccia, wie ich mein Lebtag noch keinen getrunken habe. Auf seine Gesellschaft werde ich wohl verzichben. denn er habe Weib und Kin der fortgeschickt und müsse ihnen nach. Addio, earo mio, sag' ich, leb' wohl, guter Freund

wir mit dem zweiten! Wie der ein Roter, aber ganz dunkel, fast schwarz >- gltsch. gltsch — der ist besser, viel besser als der erste . . . Jetzt ein Wörtlein mit dem dritten!' Akkurat, das wird der Vernatscher (Vernaccia) sein, steigt mir schon beim Herauslassen in die Nase, ist goldgelb und rinnt wie ein Oe! — gltsch» gltsch, gltsch —Tonnerkeil und Katzenköpfe» das ist der allerbeste, ausgezeichnet, exzellent, supra fein! So einen köstlichen Bernatscher Hab' ich wirk lich noch nie getrunken. Naz, bei dem bleiben

ha ben, denn ich war ganz müd und schwach und kann die Augen fast nimmer offenhalten. Da lachte der Vernatscher hellauf — glugg, glugg, glugg, glugg — und sagte, das Ware doch eine Hundsschand, wenn so ein Riesenkerl» wie ick, schwach werden möchte, ich soll noch ein tüchtiges Glas voll hinuntergießen, dann komm' ich gewiß zu Kräften. Ich folgte seinem Rat und erklärte sogleich, ich sei jetzt stark wie David und werde das halbe Italien zerreißen; aber vorerst möchte ich noch ein kleines

wie ein brennendes Dorf. Das war mein Ver natscher. nnd ich hatte nicht einmal die Pipe ganz zugedreht. Daher kam also der Weindunst und. die Nässe ans dem Poden, denn ich lag nichts we niger als trocken. Wie lange Hab' ich geschlafen? Wo ist die Patrouille unterdessen hingekommen? Nur schnell hinauf und hinaus! Wie ich vor das Haust trat, stand die Sonne hoch am Himmel, es mußte schon über Mittag sein. Ich nahm me Uhr heraus. Sie war stchen geblieben und. zeigte anf acht. Donnerkeil, was hat denn der Brater

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 25.09.1918
Physical description: 16
. Am 16. Oktober starb er ganz unvermutet — an Herzschlag! Die Bahn war frei — für die Entente. Er ist nicht der einzige, den ein verdächtiger Herz schlag in Entscheidender Stunde hinwegge- rasft hat. Am 13. März 1915 starb in Rußland der ehemalige Ministerpräsident Graf Witte, unmittelbar nach dem er den Zaren den Rat gegeben hntte, sich mit Oesterreich und Deutschland zu verständigen, ganz . plötzlich unter ganz eigenartigen Umständen — es hieff wieder an Herzschlag. Weiter: Der russi sche Wundermvnch

Nasputin wurde frisch weg ganz offen mitten in vornehmer Gesell schaft ermordetweil er den Zaren zum Frieden riet. In der Nacht des 9. Oktober 1914 starb König Karol von Rumu.. .n. König Karol war bekanntlich ein unbedingter Freund Oesterreichs. Am Abend zuvor waren die Brü der Buxton (Engländer) bei dem an Herz schwäche leidenden König. Ob der König In folge der Aufregung starb, in die ihn die zwei bekannten Falotten versetzten oder ob sie sonstwie Ursache an feinem Tode waren, i wird wohl nie

nicht da von reden, wie man den Türken z. B. die Armenier und Araber verhetzt hat, bis sie die Waffen gegen das eigene Vaterland kehrten, ich will gyr nicht von dem elenden Spiele reden, das man jetzt mit den Völkern Ruß lands treibt, vom unglückliches Griechen land ganz zu schweigen,, ich will nur hiznvÄ« sen aus das frevle Spiel, das mit den Völ kern Oesterreichs getrieben wird. Was wird doch unsern Tschechen, Südslawen u. dgl. von Unterdrückung von gegnerischer Seite vorge logen und sind doch die Tschechen

z. B. sicher im Kriege.und vor dem Kriege weit weniger bedrückt worden als z. B. wir Tiroler und geht es diesen Volksstämmen noch tausend mal besser als den armen Irländern unter Englands Mildem (!??) Szepter, um von den Indern und andern Völkern ganz zu schwei gen, Haben es doch die Engländer in der Ge meinheit soweit gebracht, daß sie die tsche chisch-slowakischen Ueberläufer in Rußland als Bundesgenossen und kriegführenden Staat feierlich erklärt und anerkannt haben. Es fehlt gerade

. Denn das ist doch noch nie dage» wesen so lange die Welt steht, daß frisch» weg ein eigenes Mnisterium eingerichtet- wurde, um die Welt zu beliigen und die feinde lichen Völker zu verhetzen. England ist es» das sich sowas mit aller Ungeniertheit gelei» stet hat und an die Spitze dieses Ministeriums (Propagandaministerium) ganz offen den Juden Northklifs gestellt hat. Zur Zeit er gießt sich die ganze Flut von Lügen «nd Hetzereien über Dsutsch!«G^ Es ist ganz selbstverständlich, daß infolge der'letzten Kriegseveignisse

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 11.07.1917
Physical description: 16
schüchtern: „O Papa, ich sage gewiß nichts mehr von dem Hachelstuhl: aber sprich doch ^kine wlchen abscheu lichen Worte mehr aus. Die ehrwürdige Schwe ster Hyacintha hat erst jüngst gesagt, so etwas sei sündhaft und beleidige den lieben Gott recht Hehr.' „Laß mich in Ruhe mit deiner ehrwür digen Hyacintha und den andern Klosterkatzen', zeterte der dicke Herr spinngistig; „ich frage den blauen Teufel nach ihren frommen Sprüchen; durch die wird mein Nock nicht ganz.' Das Kind erschrack noch mehr, erhob

befindliche Bänklein nieder und begann mit einfaltvoller Ändacht zu beten: „Göttlicher Heiland, wie danke ich dir, baß du den Knaben desWeges dahergeführt hast! Mache nur, daß^ seine Arbeit recht gut aus« fällt; dann wird Papa wieder zufrieden und ver gnügt sein. Um was ich dich aber um deiner hei ligen fünf Wunden willen ganz besonders bitte, ist das: Gib doch, o lieber Jesus, daß her Papa die schlimmsten Worte nicht mehr ausspricht, die dir mißfallen; gib, daß er sie ganz vergißt und daß sie ihm gar

unser, der du bist, in dem Himmel' usw. . v . > » Während das gute Kind - in seiner Unschuld und Einfalt also betete, nahm der Toni im Ge holze das große Werk der Kleiderreparatur vor. AM er schickte im Stillen einen Alten Gedanken zum Himmel empor: „Lieber Gott, nur diesmal hilf mir, daß meine Schneiderei ordentlich aus fällt!' Und der liebe Gott segnete seine Hand, und der Stadtherr erkannte bald, daß der Knabe ganz was Tüchtiges liefere, und als der Nock zusam mengeflickt war, ho fleißig und so sauber, daß man schon genau

schauen mußte, um die Naht zu fin den, sprach er vergnügt: „Bravo, du bist ein Mordskerl; das hätt' ich dir gar nicht zugetraut; jetzt nimm das Beinkleid in die K?n.' „Da wird's wohl nicht so gilt gehen, weil ich's am Leib - nahen muß.' — „Tut nichts; wach', was du ma- - chen kannst, und wenn ich gegen die Stadt zu komme, knöpf' ich den Nock zusammen; das deckt Hon.' ' ' - - ' ' V' Äuch die Ausbesserung dieses Kleidungsstückes fiel recht zur Zufriedenheit des dicken Herrn aus, und ganz wohlgemut trat

, warum ihn der Vater zu diesem Meister gebracht, und schloß: „Am meisten schmerzt mich das^ daß ich der Mutter durch mein Davonlaufen einen neuen Verdruß mache. Ich konnte frei lich nicht mehr anders. Aber wenn ich daran denke, wie sie geweint hat. als ich von daheim fortging, da wird mir selber das Herz ganz schwer!' Und er ließ den Kopf gegen die Brust herabsinken und weinte, daß eine Träne die andere schlug. Das Mädchen schmiegte sich an den Vater und flüsterte: „Papa, erbarme dich des armen Kna

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 05.09.1913
Physical description: 20
nicht, was in der - Seele eines Soldaten .vorgeht. Ich bin im Kriege aufgewachsen und ein Mann wie ich, schert sich wenig um das Leben einer Million Menschen.' Mit diesem Ausdrucke warf er den Hut^ welchen er bisher iy-der Hand gehalten, in die Ecke des Zimmers. „Ich blieb ganz ruhig,' erzählt Metternich, „stützte mich an die Ecke eines Konsols Mischenden zwei Fenstern und sagte tief bewegt von dem, was ich soeben gehört: „Warum haben Sie mich gewählt, UM mir zwischen vier Wänden das zu sagen, was Sie eben

wieder hereinkam und meine goldenen Augenzwicker sah, schaute er mich groß an. Ich sagte, daß sie meinem Vater gehören, und ich habe sie mitgenommen, weil sie ihm sonst gestohlen worden wären und er ohne die Brillen'nichts sieht. Da lachte er ganz unbändig und versicherte, daß ich ein sehr ge scheiter Junge bin, an dem der Vater seine Freude haben kann. Mir war es sonnenklar, daß ich mit den Zwickern doppelt so gescheit aussehe. Darum öffnete ich, als'der Kondukteur fortgegangen war, das Fenster und neigte

mich weit hinaus, daß mich mehr Leute er blicken sollten. Aber da kam ein blitzdummer Wind- stoß, riß mir den Zwicker von.der Nase .und warf ihn hinunter in einen Bach. Ich erschrack furchtbar, weil der Vater jetzt ganz blind ist, aber schnell gewann ich meine Fassung wieder,- da - ich nichts dafür kann; die Schuld hat einzig und allein mein Vater, warum Hängt, er den teuren Zwicker nicht an eine Schnur? .' Das Alleinreisen ist sehr sein, aber gräßlich lang weilig. Deshalb verfügte

ich mehrmals, wie ein Bähnwächter Zeichen machte und fürchterlich schrie. Auf einmal lief der Kondukteur, ganz rot im Gesicht, über den Gang her, packte den Handgriff und drehte die Scheibe ganz wild um. Dabei schaute er grimmig auf mich und sagte: „Hast. d u/ die Bremse angezogen?' Ich sagte, daß. ich gar keine Bremse ge- ^ schen habe, bloß an dem-Rad Hab ich-ein-bißchen ge trieben. — „Du dummer Junge', schimpfte er, „das M eben-die-Bremse! Merkst nicht, daß die Maschine es nicht mehr erzieht? Der Wagen

sängt' an zu bren nen, die Räder sind ganz glühend und die Funken fliegen herum.' —- Ich erwiderte, daß ich nicht helfen- kann, denn er hätte mir es zuerst sagen sollen, wozu das Rad ist und wie lange man treiben muß. . . ^ Ich habe gar nicht zu treiben, schnauzte er und soll mich ruhig hinein auf meinen Platz setzen; wenn ich mich'Nicht ordentlich betrage, ladet, er mich in der nächsten Station aus. Obwohl mich seine Grobheit fürchterlich ärgerte» versprach ich doch, ganz brav

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 40
Date: 17.10.1913
Physical description: 40
Freitag den 17. Oktober 1913. zu können. Aber der Heiland wollte diesen Feuer, eiser' ganz extra belohnen. Er winkte mit der Hand hinauf in das Laubwerk und rief: „Zachäus, steig' eilends herab, denn heute muß ich in deinem Hause bleiben.' Und jetzt wurde es droben im Bäume leben dig und das Männlein platzte herunter wie ein reifer Apfel und mit Jubel führte es den Herrn unter sein Dach. Eine solche Ehre und ein solches Glück hätte es sich nicht, träumen lassen und darum wurde es, nicht müde

, immer wieder dem Heilande seine Freude und seinen Dank auszusprechen. — Meine lieben Lands leute, -auch, an euch ergeht am Kirchweihsönntag der Ruf des Heilandes: „Steig' eilends herab,, denn ich muß in deinem Hause bleiben!' Ihr begreift vielleicht den Sinn dieser Ladung nicht ganz und darum will ich ihn euch ein wenig ausdeutschen. ' Jedes christliche Familienhaus soll, wie ich schon einmal gesagt habe, ein Haus Gottes, eine Kirche sein. Nur dann kehrt der Heiland gern in eure Wohnungen

und der Segen Gottes ist alle zeit üb?r ihnen. Die jungen Leute atmen dann mit jedem Schnaufer die religiöse, die christliche Luft ein, ihre Seele wächst in christlicher Luft.groß und sie kön nen ihr ganzes. Leben lang diese christliche Luft nicht mehr entbehren, sie müssen religiös und christlich wer den. Aiese christliche Luft ist für die Seele so gesund wie ein Lebensbalsam und gegen alle Krankheitstriebe der Seele so ätzend wie Ameisengeist. . Freilich, ganz anders schaut es aus, wenn in einem Hause

- kranzbeten, herkommen, wo beim Essen gerade soviele Zoten und Klaffreden.zum Munde herausströmen, als Brocken mit dem Löffel in denselben hineingeführt werden, wo selten eine heilige Geschichte erzählt wird, aber desto mehr Teufelslegenden und Karessier- geschichten, wo selten ein christlicher Gruß, aber desto häufiger -die Unheiligenlitanei zum schwarzen Erz vater gebetet wird usw. usw. Da kehrt der Heiland mit seinen Engeln nicht ein, sondern eine ganz andere Gesellschaft, die Hörnlein auf dem Kopf

. Mit einem Stück kalten Braten lockten wir Bäckers Hund, den Karo, hinter, unser Haus und redeten ihm so lange freundlich zu, bis sich das Zottelvieh bewegen ließ, in unseren Dampf wagen zu steigen. Kaum hatten wir das große, kräf tige Tier drinnen, schlössen wir den Deckel und ver nagelten ihn auf allen Seiten. Unterdessen war es Abend geworden und wir schoben das Fahrzeug durch Seitengäßchen in die Stadt hinein. Es lief ganz präch tig ailf den Hafendeckeln, die wir als Räder eingesetzt

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Page 5 of 12
Date: 17.07.1918
Physical description: 12
Aitdvsch, den 17. Juli 195^ 5... . . - ' ^ i. > > , WaS der über seine-geUnß unverschuldete Tat ganz trosilvse Zugskommaudaut noch schreib^ gereicht ihm selbst und dem braves und wichtigen m Ausübmzg sei ner Pflicht Gefallen« zu aller (Hre. An dem hemig« (16. Jnli) Sterbegottesdienste beteiligten sich cine große Zahl Leidtragender, s«vie der vollzählig erschie- n«e Kriegerbnud von WattenS mit Fahne. Est! gebe ihm zum irdischen Lorbeerkranz die ewige Sieges« Palme. ^ ^^ ^ Pill» Unteritt»tal

notwendig» wenn bald eine Äenderung würde. Wir haben schon 3 bis 4 Woche» kein Vrot erhalten, woran kinderreiche Familien sc^oer leiden. Kirchbichl, Unterwntal. (Bittga n g. — Über schwemmung. — Die^ wichtigste Bitte.) Heute, den IS. Juli, Kaiser Heinrich, war der ge» wohnliche Bittgang auf das Gratteubcrgl und darnach in der Pfarrkirche ein levitiertes hl. Seelenamt mit Libera sür den Fürsterzbischof. — Am Samstag ' abends gegen 8 Uhr kam plötzlich die Brizentaler-Ache ganz wild daher. Sie brachte

und ganzen nicht gar so schlecht. Wenigstens solchen Hun ger als t»r der Einnahme der belagerten Festung hatte er nicht mehr auszuhalten. Um Geld, freilich vielfach ganz beträchtliche Summen, konnte er sich doch manche Zubuße «stehen. Getroffen hat er während der langen Zeit gar diele Menschen; aber er kann sich nicht, erinnern, daß er auch nur eine» von dielen früher jemals gesehen hätte. Man kann sich seme Freude denken, als er endlich nach 3 Jcchren daS erste mal wieder auf österreichischem Boden

. — Ein schweres Unwetter ging am letzt« Freitag vom Kaiser her über Gasteig nnd Kirdorf nieder. Die Hagelkörner fielen zwar nickt besonders groß, aber mit umso größerer Gewalt nnd in solcher Menge, daß der Boden zum Teil ganz weiß war. Infolgedessen ist der Schaden, der an Aeckern und Gärt« angerichtet wurde, ganz bedeu tend. Überhaupt Meint jetzt bei unS zum Heu ein- bringen .kine allzu günstig Zeit zu sein, eS ijl zwar Nr. 29. Seik K gcw^nlich schön, <cker jeder Tag Mießt «!t ein«» Gewitttr vi. ' < Höring

, Unterkmtal. ^Hagelwetter.) A» ver gangene» Freitag war es wie ew Trommelfeuer, so ging ganz plötzlich em furchtbares Hagelvetter über Höring nieder. Die Hagelkörner waren sehr groß' und fielen dicht. Gottlob hat bei «nS hier da? Un wetter nur ewige Miaut« gedauert, sonst alleS hin. Schlechter soll eS in SHvoich gewesen sein. Wir hatten vergangene Woche überhaupt jeden Tag das gleiche Wetter: vormittags schön, nachmittags be wölk^ abends ein Bonnerwetter. — Gestorben ist daS, unschuldige Kind der Eheleute

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Tiroler Volksbote
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Page 12 of 16
Date: 16.10.1904
Physical description: 16
bier abgehaltenen Schlachtviehmarkt wurden aufgetrieben: 4 Stiere, 154 Ochsen und 7 Kühe, zusammen 165 Stück. Der Preis per Meterzentner Schlachtgewicht betrug Kc. 136—144 für Stiere, Kc. 166—172 für Ochsen und Kr. 140—146 für Kühe. Die auf getriebenen Tiere stammten aus Tirol, Kärnten, Krain, Steiermark, Ober österreich, Kroatien und Bosnien und waren erster und mittlerer Qualität. Verkauft wurden 141 Stück nach Innsbruck u-»d Umgebung sowie Nordtirol. Kriefkaste« der Redaktion. S. K. Ganz recht

, aber nur nicht lauter ganz gewöhnliche Todes fälle. — Wüykvald. Ist doch zu geringfügig. — Seilt. Muß eS ein bißchen ändern. Ob ich diesmal Zeit habe? Schöne Grüße. Ist ganz interessant, nur etwas zu weitschweifig. — Dampf. Geduld. — Mindlfchmatrei. Kam gerade um einen Tag zu spät — ob ich diesmal noch Plotz finde dafür, weiß ich nicht. — Silverschlag. Besten Dank — im zweiten Teil mußte ich diö Reklamz streichen — ein bißchen etwas gerne, abrr diesmal war's zuviel. Gruß. — Hmega, ZSruder. Erhalten; danke. — Aeisch

. -> Höertäuder. Die Ge schichte mit der Landecker Versammlung ist ein Musterstück, wie man es angehen muß, um den Bischof unnötig in eine höchst unangenehme Zwick lage zu bringen. — Hl. ZS. Dank — ist nur eine zeitweilige Verwaltung derselben. — K. Die Logik des Schwazer Bezirksanzeigers bei der be kannten Statthaltereirede ist wie gewöhnlich über die gewöhnlicher Sterblicher weit erhoben. DaS Blatt scheint überhaupt ganz andere Denk- gesetze zu haben — in Hall würde so was nickt befremden. — Aoppe

». DaS ist doch des Guten zuviel. — Hulfer. Schick'S halt einmal; wir können eS nicht loben, aber auch nicht tadeln. Vielleicht gibt eS Geschichten draus. — Angkanve. Solange der bekannte Hztzpastor Meyer von Zwickau unserm Land seine besondere Sorgfalt zuwendet, ist eS am allerwenigsten am Platz, die Hände in den Schoß zu legen und zu träumen, die prote stantische Hetzerei sei bereits zu Ende — ganz im Gegenteil, sie ist eifrig an der Arbeit, allerdings ganz im geheimen. Also d:e Augen aufmachen und mbciteu

. — ?. Zk. Wir bitten unsere Leser freundlich um Entschuldigung, wenn manche derselben die letzte Nummer zu spät erhalten haben. Ein Teil der Auflage mußte nämlrch wegen einer ganz berechtigten Kritik der Rede Sr. Exzellenz des Herrn Statthalters bei der JnthronifalionSfeier des Fürstbischofs in Brixen ge ändert werden. Der Grund i't unS zwar unerfindlich, ober dadurch ergab sich die Veispätunq. Die Taktlosigkeit des Herrn Statthalters bei der Fest tafel läßt sich trotz allem nicht aus der Welt schaffen

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 24
Date: 18.08.1915
Physical description: 24
, ist doch kein Opferlamm, das sich für des Nächsten Wohl ganz dcchingeben muß. . Aussig. (Flüchtlingsfürsorge.) Vor drei bis vier Wochen meldete ich der geehrten „Bötlgemeinde', daß bei uns im äußersten Win kel Nordböhmens Kriegsflückilinge aus Lusern (Bezirk Vorgo) und der umliegenden Gemeinden Untergebracht sind, daß von einem eigens gegrün deten Hilfskomike für dieselben in christlicher Liebe gesorgt wird. Kleider und Geld wurden gesammelt und an die Bedürftigen verteilt. Bis Ende Juli teilte man aus: 730 Hemden

- ratsabgeordnete Delugan aus Triennt und der hochw. Herr Pfarrer von Lusern, die dieser Tage die Flüchtlingsheime inspizierten waren voll des Lobes über die rege Tätigkeit des Hilfskomitees. Auch den Flüchtlingen gefällt es hier, je länger je besser. Daß sie auf Winter gerne zurückkehren möchten in ihr liebes Landl, ist ja ganz begreif lich, „aber wir müssen uns halt gedulden', meinte letzthin ein Mann, „wie die Altväter in der Vorhölle, denen es ja arkP ganz gut ging, die aber doch nach dem Himmel verlangten

.' Nun, wir wollten es ihnen allen gewiß ganz erträglich ma chen in der Vorhölle, aber es fehlen uns die not wendigsten Mittel. Unsere Kasse ist leer und so wage ich denn eine Bitte an Euch, liebe Bötl- leser. Euch geht es in der Heimat doch verhält- yismäßig noch bessex. Kchenkt uns etwas, damit wir Eure lieben Landsleute weiter beteilen können. Schickt, was Ihr geben könnt an das Hilfskomitee in Aussig, Böhmen Wir aber wer den für Euch und Euer Landl beten, d«ßGott es Euch lohne durch einen baldigen

auch noch cm die Militärverwaltung Heu wirb aboeben müssen, mit seinen Futtervorraten nicht das Auslangen finden und sich in die traurige Notwendigkeit versetzt se hen wird. Vieh vorzeitig verkaufen zu müssen. Es muß daher wiederholt ernstlich vor Heu- und Strohverkauf gewarnt werden. (Heu wird meines Erachtens ganz gewiß nicht billig. Man denke an die Menge Pferde, die im Lande stehen und daran, daß Heuer so manche Verliese nicht gemäht werden kann. D. Red.) Nußland. Von Franz Mislik, Landsturm-Unterjäger^ 2. Regiment

Fretter Es ist schon ganz ein wirklicher Graus» Hier auf der Bleibe, wo ich.dies schreibe. Beutelt's mir fast schon die Seele heraus. Leise, ganz leise, heimlicherweise Kribbelts und krabbelts auf unserer Haut, Und ach die Hose, sitzt unS ganz lose Vknn am Bauche man niederwärts schaut. Wir armen Bauern, sind zu bedauern, ^ Schaffen im Frieden das tägliche Brök Aber im Kriege, daß ich nicht lüge, Leiden daran wir oft bittere Not. ^ Früher zu Hause, um neun zur Jause Konnte man essen, wie sich's

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 30.04.1919
Physical description: 16
. So wanderten wir «a Isere-Fluß aufwärts über Tenein, Gon- «elia und Montmelian, schwenkten von dort tns Saooyen hmein und kamen am dritten Tage abends nach Alberwille. Auf diesem Wege sind mir Augen und Herz aufgegangen- denn die Berge wurden immer höher und gli chen schon ganz den Bergen meiner Heimat. Aber es war doch ganz anders wie bei uns da heim. Die Wäld^ hatten eine viel grünere Farbe und alle Berge waren voll von Häusern «nd Dörfern. ZuAchst auf den Berg spitzen standen noch Kirchen und Schlösser

einen Stadel, wo noch etwas vorjähriges H«t lag. Ich bettete den Wenzel in das Heu und deckte ihn von allen Seiten zu. Nach einer Weile klagte er, so halte er es nicht aus, es verbrenne ihn die Hitze; ich mußte ihn wie der abdecken. Immerfort hat der arme Mensch gehustet und Blut ausgespuckt. Mir ist angst und bange gewesen, «wer daß es mit dem Wenzel zum Sterben sei, war mir im Traum nicht eingefallen. Am Abend schnaufte er ganz erbärmlich und auf einmal sagte er: „Martin, weißtu, Leben meinige ise

und wenn kommstu zurück, ife Wenzel tot.' Ich fürchtete auch, daß der arme Freund während meiner Abwesenheit sterben könne. Und es wurde schon Nackt, ich wußte kein Dorf und keinen Weg; den Weg an diesen Ort zurück hätte ich wohl Überhaupt nicht mehr gefunden. So war es denn ganz unmög lich, ihm einen priesterlichen Trost zu ver schaffen; der arme Freund hat mir so er barmt daß ich grab weinen mußte. Wie er steht, daß ich weine, hat er auch geweint und da ist ein so fürchterlicher Hustenanfall ge kommen

, auch j böhmisches Zirkel bei Monsieur Lorumk > Ws»«! «L^^laubte. bat ike HS».* ven «prn Dann wurde er ganz still und schien übe« etwas nachzudenken. Plötzlich sagte ..r: ^.Martin, ich tu doch fürchten liebe Herrgott. Was soll machen» wenn komm zu Himmel Und kann nix beten, nix Bater unser, nix Maria, garnixi?' „Das ist nicht wahr,' entgegnete ich, „ds hast ja immer gebetet.' „Hab ich bloß machte» wie wenn ich tu beten, well hast du gebetet: aber deutsches Vaters unser ich nix hab^elernt, böhmisches Vater

.' „Und das Liebfrauenlied, das wir w Verde«, lais gelernt haben» gebt Wenzel?' erinnerte ich ihn. „Ja, ja, das Lied von Himmelmutte,' rief er beinahe jubelnd und fing an» die Melodie, leise zu pfeifen. Da packte ihn aber ein noch viÄ schlimme-» rer Hustenanfall wie früher, ich Hab gemerkt»! wie er Blut bricht und seine Hand ist ganz kalt geworden. . s „Jesus! Maria!' Hab ich geschMn. „Sans ma gnadi und barmherzi!' stöhnte er, dann flüsterte mir ins Ohr: „Martin, wem! ich bin sterben, mußtu mir Geige mitgeben in Grab

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Tiroler Volksbote
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Page 13 of 16
Date: 01.01.1915
Physical description: 16
Hrettatz den t. JSnner ISIS. in einem Stadel und schreibe Euch; der Wind geht ganz furchtbar, mir wird jetzt in den Händen zu kalt. Mit dem Briefpapier stehe ich schlecht, sonst möchte ich Euch schon öfters schreiben . . . - Ein Soldat aus Taufers im Dustertal schreibt: Holleschau, 18. Dez. Lieber Vater und Ge schwister! Jetzt muß ich Euch berichten, wie ich in das Spital gekommen bin. Es war am 8. De zember, da sind wir längsam vorgerückt; es wa ren auch viele Deutsche bei uns. Zuerst lagen

ich im Wasser und Dreck und sah hundert Schritt vor mir die Russen; es waren ganze Haufen. Ich legte an, zielte, schoß und ich glaube, daß manche nicht mehr aufge standen sind. Habe mit den Händen ein Loch ausgegraben, daß ich den Kopf hineinstecken konnte. Dann stürmten wir. Beim Sturm-« angriff haben wir 300 Gefangene gemacht. Mein Tournister und die Wäsche, welche ich drinnen ge habt habe, waren ganz zerschossen, aber ich bin Gott sei Dank ohne Schuß davongekommen. Nur am anderen Tag haben mir die Beine

, 2 Regimenter Schützen, und so hoffen wir. daß wir bald ein Ende machen und diese Grau- wutzel aus unserem Landeschaffen, daß wir doch Mit Gottes Hilfe können gesund nach Hause gehen. Wetter haben wir ganz ein gutes, es ist halt sehr kalt, wir haben schon 10 bis 12 Grad Kälte gehabt und da ist es nicht fein, Tag und Nacht im Freien. Vitt Euch, die Weihnachtsfeiertage ein gutes Vater unser zu beten; denn das ist die Waffe, sonst ist der Mensch nichts. Geliebte Maria, ich habe schon viel- leicht hundertmal

ganz furchtbar großes Glück ge habt; unsere 11. Kompanie war 300 Mann stark und jetzt sind noch 22 Mann davon kampffähig. Mit Gruß an alle, besonders an Dich S. R. St. Walburg-Ulten, 27. Dez. .Von einem hiesigen Kaiserjäger, der als Ver wundeter in einem Spitale.in Budapest weilt, langte , folgendes, vom 16. Dezenter datiertes Schreibenein: Liebe Eltern und Geschwister! Ihr werdet nicht glauben, wie viele Leute in Nesem Krieg gefallen sind. Es ist wirklich zum wei nen, wie es aussteht

nach einem Sturm, wenn er auch siegreich abgeht. Da liegen Pferds, unsere Mannschaft, feindliche Mannschaft herum, daß es ganz grauenhaft ist» dazu ein Jammer und Geschrei, nicht, zu beschreiben. Am frühen Morgen, wenn der Tag anbricht, hören wir als Gebetläuten die vielen' Tausende von Kanonen brummen und als Segen die vielen Zehntausende Gewehrkugeln sausen. Dem das Glück günstig ist, der kommt heute noch davon Und morgen daran. Derjenige, der gefallen ist. kommt die Kälte und Plage ab und fährt mit Glück

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 20
Date: 16.04.1919
Physical description: 20
. Zufällig stand der Besitzer ganz in der Rahe, ohne von der Gefahr etwas zu bemerken, bis die Flammen hoch über daS Dach köderte«. Dank dem Eingreifen der hiesigen Feuerwehr und der tüchti gen Mtthilse der Volkswehr war der Brand in zeh» Minuten an einem weitere» Umsichgreisen verhin dert. Der ganze Dachstuhl, sowie alle Gegenstände unter Dach, an denen es bei de» viele» Hauspav- ' Kien nicht fehlte, ist vernichtet. — Die hiesige Räte- Organisation hatte scho» gleich bei der Gründung D«h; man hätte

so gerne auch einen Bauern ge habt, aber diese haben in Knsstein sür derlei MusiZ kein Gehvr^ Alles LiedeSwerben war vergeblich und so mußte mit tiefem Schmerz das B im Rat gestrichen werden. Zum Schutz und zur gegenseiti gen Sicherheit habe» sich auch die bürgerlichen Kreise zusammengeschlossen. DaS war natürlich ganz gegen den »hohe» Rat*. Man wetterte, Aimpfte und drohte in nicht ganz seinen Formen. Nie Bürgerlichen aber ließen sich nicht einschüchtern und schauten sich um Hilse um. Darauf wurden

nun als Opfer der Spartakisten im Spital darniederlie gen. — Jenseits der Zollbrücke steht ei» kleines Wachthaus für die bayerischen Grenzsoldaten. ES wurde von unserer Gemeinde erbaut. Und dieses äußerste Grellzhäusche» wurde schon von einem Spartakisten eines RachtS besucht, und da sonst am ganz einfachen Häuschen nichts zu vernichten ist als ein Feilster, so mußte halt dieses in Trümmer gehen Wenn nur etwas hin ist, dann ist einem Bolschewi ken schon Wohl. — In Oberaudorf sührt ein sonder barer Mann

Per» son) unserer Gemeinde, das alte „Marxer Wet- bele-, hat man ansangS Marz zu Grabe getragen. Den ganzen Winter Z918 meinte sie sterbe» zu Müs- dort ist sie wieder gut auf die Füße gekommen» jktzt hat sie de? Herrgott ganz plötzlich zu sich ab berufen. Aucb ei« anderes Menlck aus der ante» „Tirols? «ornsovre alten Zeit, die mehr als 70jährige »Hansen Julie* ist einer tückischen Lungenentzündung erlegen. Sie hat sich ihr ganzes Leben geplagt, war über SV Jahre beim Mesner Dirn, hat unsere Kirche

gesagt werden: DaS war positiv katholische Arbeit Sämt- liche Redner vnd Nednerinnen, auch die Laie«, scheuten sich nicht vor dem unumwundenen Bekennt nis ihrer Weltanschauung und das ist's, was wir heute brauchen: Wanne, kernige, echt tirolisch« Ueberzengnng, daß dies allen Teilnehmern voll und ganz llar war, bewies der Beifall, den die Schluß worte des hochw. Herrn Feldkuraten Pixner aus lösten: Tirolisch, katholisch — daS muß heut« Frauenart sein, wenn sie ein Halt und Hort für die alten

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 20.08.1919
Physical description: 16
unter der Leitung des Kaufmannssohnes Franz Stiegler, die Schützen geführt von ihrem Haupt manne Matthias Winkler. Es war wieder ganz lwie in den alten Tagen, so schön und so erhebend, ' und Jung und Alt war voller Freude. Kaltenbach, Zillertal, IS. August. (Aus Ita lien) sind Georg Mauracher, Wäschersohn, und Andrä Rauch, Maurachsohn, glücklich aus der Ge sangenschast heimgekehrt. — Wie es scheint, will der Sommer jetzt sein Versäumnis nachholen; es ist ziemlich heiß. Der Gesundheitszustand ist danach gut

Lehrer Roman Sattler wird uns j nun im Herbst wirklich ganz verlassen und eine ! Lehrstelle in Schwaz übernehmen. Wir sehen ihn i ungern scheiden, denn er ist überaus eifrig und ; tüchtig in der Schule und hat sich auch als Wirt- j schaftsrat durch seine Ordnung und Mühe sehr ver- ! dient gemacht. — Die ehemaligen Verehrer des , großen Bismarck haben sich auch hier bis aus wei- >teres den Judensozi angeschlossen. Ob sie dies we- ! gen der nahen Grenze Italiens oder aus Rücksicht auf den dermaligen

die Felder und das Obst. Aber die Miserablen Schnacken mit ihren blut gierigen Rüsseln stechen Heuer, daß es ganz ein Grausen ist. Wenns christlich wäre, würde ich diese abscheulichen Schnacken alle den Juden aus den Buckel oder aus die krumme Nase wünschen ins Zillertal, besonders nach Mayrhofen. Kundl, Unterinntal, 18. August. (Das Som. merfest des Verschönerungsvereins) wurde im schattigen Bräugarten am 15. und 17. d. bei herrlichem Wetter und sehr zahlreicher Beteili gung von den Einheimischen

und aus der Nach barschaft abgehalten mit allerhand Belustigungen, unter denen natürlich der Tanz nicht sehlen durfte. Es scheint wirklich eine ansteckende Kraitkheit zu sein und hat man den alten schönen Brauch ganz vergessen, daß, solange die Wetterevangelien ge halten werden, nicht getanzt werden soll^ was noch vor wenigen Jahren wenigstens in den besseren Gemeinden noch allgemein beobachtet wurde. Es heißt Mer, die Jugend, die jetzt vier Jahre ein gesperrt war, muß sich austoben und wirklich bilden den Großteil

am Ufer und' sehen zu. Diese Kinder sind wohl zweierlei Gvi fahren ausgesetzt: Erstens einmal wegen der Sitt- lichkeit, weil gar manche Knaben sehr mangelhaft bedeckt sind, und zweitens, well die Kleinen ganz nahe am Ufer stehen. Wie leicht könnte eines hineinfallen. Ja, wissen die Eltern dieser Kinder wirklich nicht, was sie treiben oder ist es ihnen so recht? '— Die Beteiligung an dem von den Bür« gern der Marktgemeinde Hopfgarten alljährlich ab- gehaltenen Bittgang nach Niederau am Sixtustag

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 22.01.1919
Physical description: 16
, Wenn dazu ein Schwarzer überhaupt nicht, erscheinen ,würde Ein für einen „Roten' leicht begreif licher Wunsch. Er brauchte dann die geistige Ueber- «legenheit des „Schwarzen- nicht zu fürchten. — Wir i.Schivarze' haben den umgekehrten Wunsch. > VnS -Ware es recht, wenn die „Roten fleißig, insbesondere 'bei unseren gottesdienstlichen Versammlungen zu gegen waren! Manch einer, dek^nicht einen ganz be- Hränkten Verstand oder ganz in der Bosheit versteck- jett Willen besitzt, würde dann zu besserer Einsicht kommen

. Glaubt ihr etw?, daß unsere armeu Nichtselbstversorger mit euren, knltnr- kätnpserischeii Gesehesanträgen schon satt gegessen haben? Sind wir also wirklich vom Rcgen in die Trnuse gekommen? Unsere Leute können es M 't be stem Willen nicht begreifen, daß diese Dinge heute die dringlichst notwendigen sind, denn der M.rgen ist immer - konfMynslos gewesen, ob er nun einem Bischof oderO^Gl.Obersten geHort. - Kaltenbachs Zillertal. (A llerh a ii d.) . Lieber Michl! Ich tue hente ganz zittern

. Aber w.^s du nicht lesen kannst, mußt dir halt denken. Die „W ibenen' müssen sich jetzt die Löter auch dcnken. Im schönsten Fasching sind die Bjlben beschlagnahmt worden. Auf der breitcil. Miefe sollen sie zusammen kommen, dort ist die AuMMerung. Die ganz braven kommen un ter dem.^tziZiMer mid werden eingeschmolzen; die gauz dWMjgn^inmen in die Stttdi; die ganz feinen zur VMeUjM^.die ganz gescheiten würde man den „Weibepcn.^^n. Und doch steht geschrieben, daß die Weiber^getpöhnlich die Gescheitereil sein müssen

ist jetzt wieder das jüngstes G^ich^ aufgeschlagen. Alles wird genau auf Butter Snd^rAe ausprobiert. Da heißt es w eder die einbWHAHer^n Kittelsäcke holen. — Die Spa- nische- s^^^Hitner noch. Aber in Fügen beim Stern ist ein glW^Min; der soll für die Kränken ganz ausyezeichnH^ein. Anderswo trinkt man echten Dal matiner 'vdW den schlauen Ungar. D?r Preis ist der gleiche. Aber Mit trinken darf man nicht verzagt sein:' oben oder unken Hilst er schon. — Für da? Zeller .Elektrizitätswerk kommen jetzt gnte Zeiten

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Page 6 of 20
Date: 25.12.1914
Physical description: 20
haben?' ' / „Wohl den Walten Lenz, mit dem sie fortge zogen ist,' entgegnete er dumpf. - - „Davon Faub* . ich keine'Sllbe^ .?^ :^ Wohl ist ihr der Lenz ganz narrisch nachgerannt, aber sie hat ihn nicht leiden mögen UTch .^t 'ihiü mehr als ein Dutzend Körbe gegeben.' 7 ^ „O die Mädchen sind falsch und können sich verstellen. . . Mir ist ganz > bestimmt gemeldet worden, daß die beiden mitsammen ausgewandert seien, und später. daß sie geheiratet Haben. — D a s hat mir im Gefängnis den Rest gegeben

. ... ^ Eigentlich sollt' ich mich nicht. kranken, die NaM hat ganz recht getan, sie konnte sich doch nicht an einen Zuchthäusler binden und ihr Leben -lang sich Meinetwegen schämen. — Von mir aus war sie frei, ich Hab' nach meiner Verurteilung ihr' Wort zu rückgehen lassen; ab^He -.wollte, bavon ^ nichts wissen und sckwor hoch und -teuer, daß sie mir treu bleibt. . . . Ich mar fest entschlossen sie du^ eine Heirat nicht unglücklich zu machen, aber dann HÄ' ich immer wieder an das Madchen denken muffen

, die Nandl war der einzige Sonnenschein imDunke! und- in den .Vitternissen :der Gefangenschaft — jede Nacht hat mir von ihr, geträumt —. dann kam die schreckliche Meldung, welche mich, ganz. in den Boden geschlagen.hat'-— und ich fing'an zu siechen. . . ^ '.V „Da mußeineLügeÄ>er ein Jrrtumdahln- terftecken —die Nandl ist keine solche. .Ehevor du's nicht schwarz auf weiß in den Hä?lden hast, darsst es nicht glauben.' , -,.-„Jch hab's ja schwarz auf weiß eS ist mir leine geschriebene Vermählungsanzeige

erfahren^' ! / „Eigentlich wollte ich dem Pfarrer nicht lästig fallen,-vor ihm schenier ich mich am meisten; aber ietzt bleibt mir nichts anderes übrig, ich muß mit dem Pfarrer reden, sonst komm ich noch ganz in Verzweiflung wegen dem Unglück der Nandl.' ... „Ja, der Pfarrer, weiß bestimmt etwas. . . . Und nun gehst zur Ruhe, Jörg — ich schlag dir da in der Stube eine LiegerstÄt auf. —-Magst noch etwas essen?' „Nein, nein, ich danke — ich brächte keinen Dissen mehr hinunter. . . . Und Liegerstatt

Grund liegen und das wär' meine Sehnsucht, meine letzte Freud'.' > ^ - „Jörg, unser Herr ist viel gnädiger als die Menschen; wenn er einmal verziehen hat, braucht man sich weiterhin vor niemand zu schämen,' sagte der Pfarrer Mild, „und nur nicht verzagt sein, Jörg. Weißt, ganz so bettelarm bist nicht einmal. Bei mir liegen zweihundert Gulden in blanken Silberstücken, d i e sind dein Eigentum. Für die erste Not reicht es schon, und später findet sich etwas anderes.' . . - „Wie? Was? Woher kommt

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Page 3 of 36
Date: 25.07.1913
Physical description: 36
Freitag den 23. Juli 1913. „TiroIe r Volksvote.' Nr. 15. Ssike 3. kein Lumpenmann gibt einen Sechser dafür usw. Mit vielem Zuredenbesänftigte ihn die Mutter, dann spra chen sie ganz leise und heimlich. Mir wurde gräßlich , langweilig. Ich. zwickte mir heftig in die Nase, daß ich anfing zu bluten. Dann hielt ich mein Taschentuch vor und sagte: „Jetzt kommt wieder das verflixte Na senbluten, ich muß hinunter zum Brunnen!' — und. schon war ich bei der Tür. Die Mutter rief

mir nach, ich soll aufpassen, daß ich das Kleid nicht beschmutze, was ich heilig versprach. Drunten im Hof war das Blut gleich still, aber ich patschte solange im Brunnen trog, bis mir das Wasser bei den Aermeln und Schu hen hinausrann. Jetzt getraute ich mich nicht mehr zu meinen lieben Eltern hinauf und war ganz ratlos. Zum Glück erschien die Tante und nahm mich in ihr Zimmer. Da fiel mir ein, daß ich jetzt eine günstige Gelegenheit habe, der.Tante die Augen zu ösfnen, weil sie zu wenig Lebenserfahrung

hat und alles Blech glaubt, was man ihr vormacht. Auch konnte ich meinen lieben/Angehörigen einen Dienst erweisen, wenn ich dem Vater seine zwei Gulden wieder verschaffte und die Tante vom Besuch zu uns abbringe. So beschloß ich, ihr die Wahrheit zu sagen, eingedenk des Wortes unseres guten Lehrers: „Mit der Wahrheit kommt man - immer am weitesten, denn Lügen haben kurze Beine.' — Ich erzählte also der Tante, daß Onkels Zylinder hut dem Vater gar nicht gefällt, weil er ganz schäbig und keinen Sechser wert

ist; auch hat ihn schon Noe in der Arche gehabt und er kann ihn nicht tragen, weil ihm die Jungen auf der Straße nachsingen. Wenn's nicht die. Tante wäre, hätte er sich nicht um zwei Gulden betrügen lassen. — Sie wurde käsgelb, als ich so redete und schaute mitleidig drein. Ich merkte, daß sie ganz gerührt ist und daß ich den richtigen Ton ge troffene habe. Darum sprach ich jetzt noch eindring- ' licher: „Weißt du, Tante, das mit deinem Besuch bei uns, die Einladung und die Freude, sind auch nur faule Eier. Der Vater

so unverzeihlich lange leben würdest; der Resi. taügm deine ekel^sten Manieren nicht Mn^ abex sie saD du bist eine zähe Natur und hast' neun Häute, — WM. dir mD eine Katze die Gurgel abheißt, klebst du.siAr noch am jüngsten Tag._ Vor der Ma>li und. vo^.Ier Gusti muß ich dich'ernstlich warnen; denn die Mali hat geschworen, sie vergiftet dich, wenn du uoch einmal kommst, und die Gusti will dir den Kra gen umdrehen —- das sind herzlose Mädchen.' »Ahr werdet mich nie mehr bei euch sehen,' ^W.je^t die Tante ganz

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Page 3 of 16
Date: 27.06.1913
Physical description: 16
Mettag vett L7. !Iunl 1913. >,Ä k r o l er Volk S b o t e.' Nr. 13. Seite 3. nähext? — Aber selten kommt ein Unglück, wo. nicht ein lÄlück dabei ist. Wir hatten jetzt vierzehn Tage lang keine Schule und das war sehr gut,. denn - wir konnten uns jetzt von der aufreibenden Tätigkeit er holen. Auch dem Lehrer hat die Erholung Prächtig angeschlagen. Nach vierzehn Tagen war er wieder vollkommen hergestellt und das Augenlicht fehlte nicht. Ich verhielt mich in diesen zwei Wochen ganz muster haft

: Als einmal auf den Maibutter statt Zimmet Schnupftabak aufgesät war, als ein andermal in Gustis neuem Prachthut, der dreißig, Gulden kostet, sich süns junge Katzen eingenistet hatten, als wieder einmal in Resis Parfüm- oder R-iechfläschchen ein ganz klein wenig Petroleum hineinkam und als noch ein andermal in Tonis Zither eine lebendige Ratte sich verirrt hatte, welche nicht mehr herausfand, konnte niemand dem kleinen Witzl beweisen, daß er so ruch los gewesen, denn solche Dinge ereignen sich oft zu fällig

. Auch heute hatte ich eine große Leberwurst bei mir, welche aber der Karo erst nach der Feierlichkeit, wenn er sich anstandig betrug, erhalten sollte. Wie der Karo und ich den Bahnhof erreichten, war der Statthalter schon da und unsere Stadtherren knixten so gräßlich vor ihm, daß ihnen der Frack hinten wie ein richtiger Schwalbenschwanz in die Höhe stand und ich alletveil sorgte, sie fallen aufs Maul. Dem Statt- Hölter war die Komödie fürchterlich langweilig, denn er schaute ganz verdrossen her

,'HM - '5 frohen, jugendlichen Kreis, ' > . Der du ein Helles Auge hast -- ' > . Für Fortschritt und für Schülerfleiß.' Der Heini war ganz konfuß und blieb schon nach der ersten Zeile stecken. Ich sagte ihm ein, was ich nur konnte; aber er verstand falsch und brachte alles durcheinander. Nach langem Einsagen kam er-endlich ins Zeug und deklamierte halb weinend: ^ „Sei uns willkommen, sroher Gast, ^ - Im hohen, jungendlichen Kreis, Der du ein scheeles Auge hast, Geh ^ort, wir wünschen glückliche Reis

.' Jetzt lachten die Schüler ganz laut, der Lehrer wurde grün und gelb und raufte sich die Haare aus, der Statthalter aber lief in der Klasse hin und her, als ob ihn eine Wespe gebissen hätte. In dem großen Tumult hatte ich Zeit, einmal nachzuschauen, ob meine Laubfrösche in der Schachtel noch lebten. Ich machte den Deckel aus und da — war es Zufall oder Absicht — hutfch — hutfch — hutfch — hüpften die gräu- lichen Jnviehdudien alle drei nacheinander aus der Schachtel hinaus auf den Boden. Jetzt bemerkte

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