nicht, wo anfangen! Wir stehm also bereits die zweite Woche im neuen Jahr und Jahrhundert. Es ist bis dato nichts Besonderes vorgekommen, als dass uns das neue Jahr den Winter gebracht, und zwar ganz regelrecht. Es ist ein altes Sprichwort: „Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt.' So lange hat man den Winter Heuer schon ge nannt, bis er mit aller Macht angerückt kam. Zwar Schnee ist blutwenig, eine dünne Decke bloß liegt auf dem hart gefrorenen Boden. Am 30. December hat es fast in ganz Tirol ein bisschen
, feinen Eisblümlein, der Schnee pfeift und kracht und singt ganz verdächtig unter den Füßen, Männlein und Weiblein hüllen sich ein, so gut sie können, denn es ist wirklich kalt; wer's nicht glauben will, der schaue nur die erfrorenen rothen Nasenspitzen seiner Mitmenschen an, dann sieht er schon, wie viel Grad es hat. Hat man in den letzten Wochen die Zeitungen zur Hand genommen, so hat man bald nichts mehr gelesen als über die Wahlen und wieder Wahlen, Wählerversammlungen und so weiter. Gut, dass
ein neues Jahrhundert angegangen, hat der hl. Vater erlaubt, dass um Mitternacht in der Neujahrsnacht ein Gottesdienst gehalten werden dürfe; in der Brixener Diöcefe hat man von dieser Erlaubnis keinen Gebrauch gemacht, wohl aber in Trient und Salzburg, an Orten, wo gerade Geistliche genug waren. Eigentlich sollte ich noch einen Rückblick über das ver gangene Jahr anstellen, will mich aber dabei begnügen, mit zutheilen, dass es in ganz Tirol, auch Salzburg, Kärnten, Vorarlberg, mit ganz geringen
Zeitungsreclamation.' So, das für heute. — Die Nachrichten dürften diesmal etwas mager ausfallen; was nicht Wahlberichte sind, sind Christbaumberichte, und die kann ich doch nicht alle bringen; sind sie ja so alle gleich und bald allgemein; wo sonst keine sind, veranstaltet etwa de^ Alpenverein eine, um sich sehen zu lassen. Chri st bäume sind schön und recht, wenn man dabei das Christkindlein nicht ganz vergisst. Innthal und Seitenthäler. Da draußen im Bairischen, da „kneißelt's' noch immer — die unglaublichsten