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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 15.11.1916
Physical description: 16
, der andere Teil derselben war in der Do- brudscha und soll fast gänzlich vernichtet sein. Ueber dZs Zustande m Griechenland Kann man sich schwer einen richtigen Begriff machen, da man einzig auf gegnerische Berichte angewiesen ist. Am ehesten erfährt man noch die Wahrheit aus den Berichten der italienischen Zeitungen, da diese mit dem gegenwärtigen Vor gehen ihrer Freunds, der Franzosen und Eng länder, in Griechenland nicht ganz einverstan den sind. So schildert z. B. eine Zuschrift im „Corriere della Sera

' (Zeitung in Mailand) aus Athen die Zustände in Griechenland, wie sie wirklich sind. Der Berichterstatter erwähnt Werst, wie die französischen und englischen Be richterstatter die Wahrheit fälschen und glauben machen wollen, ganz Griechenland sei aus der Seite der Venizelos-Regierung von Saloniki. Die Wahrheit sei ganz anders. König Konstan tin sei zweisellos deutschsreundlich, und man müsse ihm die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er daraus niemals ein Hehl gemacht habe. Noch unlängst

, als die Wente bereits auf Grie chenland gedrückt hatte, sei er in der Unisorm eines deutschen Feldmarschalls aus dem Königs- palast herausgetreten, um sich sich aus die deutsche Gesandtschaft zu begeben. Wegen dieses Besu ches hatte man stark gegen den König agitiert, cwer nicht von griechischer Seite. König Konstan tin sei sür Deutschland was Vsnizelos für die Entente sei. Nicht nur der König, sondern ganz Griechenland und das griechische Volk- wolle vom Kriege nichts wissen. Ter König

habe nicht seinen Willen dem Volke aufgezwungen, sondern er habe nur den Willen des Volkes ausgeführt. Der beste Beweis für diese Behauptung liege in der Blmnasch der revolutionären Bewegung des Herrn Venizelos. Venizelos habe mit allem Lärm, den er angestellt habe, im ganzen 2000 Mann zusammenbekommen. Um diese LOA) Mann zu sammeln, habe man 10 Millwnen aus gegeben. Die Nachrichten, wonach 50.000 Grie chen aus Amerika kommen würden, um für das Vaterland zu kämpfen, sei falsch. Die Wahrheit sei ganz anders. Allein

der Rekrutierung, und die Entente müsse durch Verhaftungen und Bestra- fungen dieser Rekrutierung zum Erfolge ver helfen. Daß England vom griechischen Volk felbst nichts erwartet, geht klar daraus hervor, daß bis dato die vielverlangten Neuwahlen, auf die Eng land so große Hoffnungen setzte, die am 8. v. M. fällig gewesen wären, nicht durchgeführt wurden. Was England mit seinen Treibereien in Grie chenland beabsichtigt, hat der englische Minister präsident in seiner letzten Rede ganz deutlich zum Ausdruck

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 36
Date: 19.09.1913
Physical description: 36
irvler Bo5?s^oke.' ^r^ikäg öen LF. Septsm'b'er 1Ä1Z. kennt; ich sei durchaus nicht bösartig, sondern'nur ein aufgeweckter, rühriger Junge und meine Erzieher ha ben mich ganz falsch behandelt; jedenfalls ist mein Vater zu streng mit mir. Jetzt wurde ich ganz ge- rührt und bat ihn, er soll mich an Kindesstatt'an- nehmen und mich Gendarmerie studieren lassen/weil ich für mein Leben gern einen Säbel und eine Mili- tärkappe tragen möchte. Da lachte er noch ätger und sprach,/das geht

vom Gendarm aus der Gepäcksstelle herunter und setzte sie auf. .Sie war mir nicht viel zu groß, weil ich einen starken Kopf habe, und ich schaute jetzt ganz militärisch aus. Einem Reisenden, der über den Gang wandelte, salutierte ich wie einem Offizier, so daß er entsetzlich klchte. Aber da fiel mir wieder ein, daß ich in einer schlimmen Lage bin und daß es eine fürchterliche. Schande ist, wenn ich unter Gendarmeriebegleitung, so zirka auf dem Schub/ nach Hause komme. Weil die Gelegenheit günstig

aus.' Da kamen sie alle über mich und lvarfen mich zu Boden. Ich wehrte mich wie eine Katze, biß und stieß, aber die Gendarmrriekappe flog in den Letten'und wurde ganz zertreten und vernichtet/ Nur mit größer Mühe konnte ich mich von meinen Angreifern wieder los machen, dann rannte ich blitzschnell davon und ehe mich einer einholte, kam ich zur Wohnung meiner Tante. Lieber hätte ich geweint als gelacht, denn ich war in keinem schönen Zustande. Es ist schrecklich, welch ausgelassene Jugend heutzutage

heranwächst, und daß es schon' in den kleinsten Nestern so ungezogene Straßenjungen gibt! -^Nachdem ich ein paarmal angeläutet hatte, öffnete mir die Tante selbst und sie war von meinem Anblicke ganz bezaubert. Als sie anfangen wollte zu reden, siel ich ihr gleich ins Wort und sagte: „Liebe, liebe Tante, ich bin ein unglücklicher, verfolgter Junge und. ich habe keine andere Zuflucht als bei dir. Seit ich dir die Geheimnisse meines Vaters ausge plauscht habe, ist der Vater schrecklich gehässig

Gestalten herausgeschnitten, denn ich bin sehr schnell.im Arbeiten, — und es lvar ein gräßlich schönes Krippenspiel, ja ein förmliches Panorama. . Viel leicht war ich meiner Tante zu lange still, denn Plötz- lich kam sie nachschauen, ob mir 'Nichts fehle. Als sie mein Kunstwerk erblickte, war sie eins Zeitlang ganz paff vor ^staunen, in ihrer ersten Bewunderung kaui sie gar nicht zu Atem und.sie schrie nur in abgebroche nen Sätzen: „O — oo ooo — ist fürchterlich! _ Es ist unglaublich!' — Ich sagte

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 20.08.1919
Physical description: 16
unter der Leitung des Kaufmannssohnes Franz Stiegler, die Schützen geführt von ihrem Haupt manne Matthias Winkler. Es war wieder ganz lwie in den alten Tagen, so schön und so erhebend, ' und Jung und Alt war voller Freude. Kaltenbach, Zillertal, IS. August. (Aus Ita lien) sind Georg Mauracher, Wäschersohn, und Andrä Rauch, Maurachsohn, glücklich aus der Ge sangenschast heimgekehrt. — Wie es scheint, will der Sommer jetzt sein Versäumnis nachholen; es ist ziemlich heiß. Der Gesundheitszustand ist danach gut

Lehrer Roman Sattler wird uns j nun im Herbst wirklich ganz verlassen und eine ! Lehrstelle in Schwaz übernehmen. Wir sehen ihn i ungern scheiden, denn er ist überaus eifrig und ; tüchtig in der Schule und hat sich auch als Wirt- j schaftsrat durch seine Ordnung und Mühe sehr ver- ! dient gemacht. — Die ehemaligen Verehrer des , großen Bismarck haben sich auch hier bis aus wei- >teres den Judensozi angeschlossen. Ob sie dies we- ! gen der nahen Grenze Italiens oder aus Rücksicht auf den dermaligen

die Felder und das Obst. Aber die Miserablen Schnacken mit ihren blut gierigen Rüsseln stechen Heuer, daß es ganz ein Grausen ist. Wenns christlich wäre, würde ich diese abscheulichen Schnacken alle den Juden aus den Buckel oder aus die krumme Nase wünschen ins Zillertal, besonders nach Mayrhofen. Kundl, Unterinntal, 18. August. (Das Som. merfest des Verschönerungsvereins) wurde im schattigen Bräugarten am 15. und 17. d. bei herrlichem Wetter und sehr zahlreicher Beteili gung von den Einheimischen

und aus der Nach barschaft abgehalten mit allerhand Belustigungen, unter denen natürlich der Tanz nicht sehlen durfte. Es scheint wirklich eine ansteckende Kraitkheit zu sein und hat man den alten schönen Brauch ganz vergessen, daß, solange die Wetterevangelien ge halten werden, nicht getanzt werden soll^ was noch vor wenigen Jahren wenigstens in den besseren Gemeinden noch allgemein beobachtet wurde. Es heißt Mer, die Jugend, die jetzt vier Jahre ein gesperrt war, muß sich austoben und wirklich bilden den Großteil

am Ufer und' sehen zu. Diese Kinder sind wohl zweierlei Gvi fahren ausgesetzt: Erstens einmal wegen der Sitt- lichkeit, weil gar manche Knaben sehr mangelhaft bedeckt sind, und zweitens, well die Kleinen ganz nahe am Ufer stehen. Wie leicht könnte eines hineinfallen. Ja, wissen die Eltern dieser Kinder wirklich nicht, was sie treiben oder ist es ihnen so recht? '— Die Beteiligung an dem von den Bür« gern der Marktgemeinde Hopfgarten alljährlich ab- gehaltenen Bittgang nach Niederau am Sixtustag

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 05.03.1919
Physical description: 16
essen konnten wir, soviel uns gut dünkte und ich Hab davon so genug bekommen, daß ich einen ganzen Ekelhatte. - . Nach dem Wimmet kamen lustige Zeiten, es wurde ein Erntefest nach dem anderen gehalten, überall hat mau den Wenzel als Tanzgeiger ha ben wollen. Und der Wenzel hat mit seinem tol^n, übermütigen Spiel die Franzosen ganz verrückt gemacht. Ten ältesten Tatteln und Nahndeln ist es in die Füße gekommen und sie haben sich neben den Jungen gedreht wie die Spulen. Da hat der Wenzel

Freud. Als der Wenzel zum erstenmal meine Geige gesehen hat, ist er ganz aus dem Zirkel gekommen vor lauter Gaudi urch hat gesagt, jetzt können wir mitsam men Konzert geben. Das dauerte aber noch ziem lich einige Wochen. Erst in der Fasnacht des folgenden JahreS war ich so weit, daß ick den Wenzel mit der Geige begleiten konnte. Es ist bei meinem ersten Auftreten gar nicht Übel ge gangen, und ich weiß nicht, wer die größere Freude hatte, der Wenzel oder ich. Nun dürfen Sie aber nicht glauben

, daß ich .in der Zeit ganz auf meine Heimat ulÄ auf das Nannele vergessen Hab. Nein, ich Hab hun dertmal gefragt, wann wir denn frei werden und nach Hause dürfen. Das eine Mal hats ge heißen in vier Wochen, das andere Mal in sechs Wochen, und immer war eS nichts. Und als end lich im November der endgültige Friede ge schlossen war, sagte man uns, wir werden erst heimbesövdert, sobald die letzten franzosischen Gefangenen aus Oesterreich da sind. Ich mein aber, die sind längst schon dagewesen. Mir ist die Zeit

einen Brief geschrieben, glaubte aber selbst nicht, daß er hmkommt. — Wir hat ten im Winter nicht mehr so strenge Arbeit und- mußten nur Körbe uud Butten flechten. Damals Hab ich die feine Korbflechterei erlerut, wie sie dortzulande im Brauch ist. Anfangs März bin ich einmal Hinausgekom men ans Meer. Bordeaux lieat nämlich nicht am Meer, sondern fast zwanzig Stunden drinnen im Land am Garonnefluß. Die kleinen Schiffe und mitunter auch größere fahren auf dem Fluß bis in die Stadt hinein, die ganz großen

gewesen und ich habS fast nicht erwartet, bis wir hinbekommen sind. Aber drau ßen hats mich ganz überwältigt. Ich Hab mir das Meer immer vorgestellt als eine spiegelglatte, unendlich große, himmelblaue schone Fläche, und das war jetzt ganz etwas anderes. ES herrschte gerade Sturm, ^das Wasser hatte keine Farbe,, sondern war schmutziggrau und in fürchterliche« Bewegung. Breite, haushohe Wogen stürzte« heran, gleich schrecklichen Ungeheuern, die alles verschlingen ^vollen; es donnerte fast wie ein Kanonenschuß

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 28.05.1919
Physical description: 16
gewesen. Der Bauerntag hat zwei Sachen ganz klar gezeigt: daß die Bauern Tirols stramm zum kath. Bauernbunde ste hen und zweitens, was die Bauern von ,oen Sozialdemokraten zu erwarten haben. Picht einmal die Freiheit, ihre Angelegenhei ten in Ruhe und unter sich beraten zu kön nen, will man ihnen gestatten. Mich nimmt nur Wunder, daß <mf diese Versammlung hin sich nur ein sozialdemokratischer Redner noch in eine Bauernversammlung wagen kann. Nn der nachmittägigen Versammlung nahm auch Rapo ldi teil. ^ ' Das Heimwehe

)te. und zu .Boden siel; es gab einen jämmerlichen Ton. .. ^ ^ , „Nein, nein,' schrie ich, „es kann nicht fein!' ' . Die Thresl aber sagte weinend: ' „Was sein will, muß sein. Als die Nach richt Kam, daß der Martl gefallen ist, hat das Nannele ganz unsinnig getan, und es wollte sich nicht mehr trösten lassen. Den ganzen Sommer hat's geweint;, dann hat's angefan gen recht viel zu beten und im Herbst ist es . bei den Barmherzigen Schwestern in, Inns- .bruch eingetrefey, /. Äm ''Allerheiligen ^ ^wird'p - »Ist's

wirklich wahr? brüllte i-k» „Tiroler Volksbote- Alle nickten und wiederum sagte das Thresl: „Ja, ja, es ist wahr. Wir haben alle abge wehrt; aber das Nannele hat sich nicht auf halten lassen. Mein Gott, ist das eine harte Sach gewesen!' „Aber jetzt geht's dem Nannele gut,' fiel die alte Kreszenz mit ihrer zitternden Stimme ein; „es hat geschrieben, daß es ganz ruhig und glücklich^ist.' „Hat das Nannele meine Briefe nicht er halten?' schrie ich. „Vor zwei Jahren um Ostern ist der letzte gekommen

. Es war die Meß- glöcke von der Pfarrkirche. Diese liebe, freundliche Heimatstimme hatte ich in der Fremde oft im Traume, gehört. Jetzt hörte ich sie in Wirklichkeit seit acht Iahren ,das erste mal wieder. Sie klang weich und sanft und lud mich ein. Frieden und Trost dort zu 'suchen^ wd mav sie einzig finden kann, be? ! Gott. Leider hat der gute, sriedlmie Glocken ton in meinen Herzen drinnen ganz in einen Nr. 22. Tene s. falschen Winkel hineingeschlagen. Es ist ein sürchterlicher Unmut gegen den lieben Gott

in mir ausgestiegen, und ich Hab angefangen, zornig mit ihm zu hadern, als ob er mich mein'Leben lang wie ein schlechtes Stiefkind behandelt, mir gar kein Glück und keine Liebe zugeteilt, sondern mich ganz leer aus gehen Hab lassen, ja alles mir zum Verdruß und zum Leid angerichtet Hab. Mich gruselts heute noch, wenn ich daran denk, wie ich da mals unsern Herrn gelästert und gesagt Hab, er hätf mich sollen bei Montebello ganz tot schießen oder in Päuillae am Fieber sterben oder im Meer ertrinken oder vom Bambo

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 40
Date: 24.07.1914
Physical description: 40
. Doch wie er hätt sollen in das geistliche Haus eintreten, kommt ihm ein Weibsbild in die Quere und bringt ihn. ganz auf andere Wege.' Beim Unterhauser ist ein Mädchen aufgewachsen, das seinerzeit als Wickelkind von Italien herauskam und auf den Namen Angela ge- K taust war. Das Mädchen gehörte einer Schwester des Unterhausers, welche im Spital zu Verona drinnen gestorben ist, und wurde vom Muttersbru der .an Kindesstatt angenommen, nachdem der welsche Spitzbub, ein nobler Stadtherr, seine Vaterschaft

nach der Hochzeit kam der Sepp nach Hause, blaß Und abgemagert, und er schien ein ganz anderer Mensch zu sein wie früher. Ausgelassen lüstig hat er getan, ist halbe Wochen im Wirts haus gelegen, hat mit den Burschen getollt und ge sungen, das Geld verworfen und sich einen Rausch um den andern angetrunken. In manchen Näch ten aber hat er droben um den Waltenhof herum gegeistert—und geweint und gepult gleich einem totkranken Wild. Tann verschwand er wieder und ließ nichts mehr von sich hören. Nach fünf Jahren

ist er eines Tages ganz verlumpt und verlottert auf dem' Schub dahergekommen. Jetzt mußte er zur Baüernarbeit greifen und wurde von Haus zu Haus gekegelt. Das Trinken hat er sich vollständig ab gewöhnt, er war verschlossen und einsilbig, schaute auch immer finster drein. Bei Krankheiten erteilte er nicht ungern einen Rat. Nach und nach faßten die Leute Vertäuen zu ihm und -er begann regel recht/zu doktern. Seine Kuren gelangen alleweil besser und er kriegte einen Ruf weit über das Tal hinaus. Als die schwarzen

, wenn Sie mitgehen, kön nen wir schon probieren; aber es ist eine vergebliche Mühe. Fressen wird er uns nicht> doch auf ein zünftiges Hagelwetter dürfen wir gefaßt sein.' - „Jn Gott'snamen, so stecken wir halt die paar Grobheiten ein; aber nachgeben tun wir auf keinen Fall, bis er unserem Ansuchen willfahrt.' . Nachdem der Pfarrer kurz im Widum zuge sprochen hatte, stiegen sie wiä>er auf der andern Seite den Berg hinan. Es war unterdessen ganz finster geworden und nur mit Mühen trafen sie den Weg zur Müllerhütte

und sein LÄen steht in Ge fahr.'- - Wie von einer Viper gestochen, schnellte der Arzner in die Höhe und kreiselte wütend im Zim mer herum, indem er lärmte: „Zum Waltenbauer? Sonst verlangt Ihr nichts? Glaubt Ihr, ich bin auch so ein Waschlappen wie Ihr und kann zu allen Niederträchtigkeiten, die mir angetan werden, ein liebergöttisches Gesicht schneiden! — Gurken und Schnepfen, ich geh' nicht hinauf, wenn ich den Himmel und ganz Oesterreich dazu krieg.' „Doktor, ich habe von Ihren bitteren Ersah rungen

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 20
Date: 02.08.1912
Physical description: 20
mung erlitten zu haben. Auch der Hund wurde vom Plitze getötet. Ein 'zweiter Knecht suchte Schutz in Heuschuppen und blieb ebenso vetschont wie ein ^jähriger Knabe, der untn einen Heuschlitten ge-! krochen lvatv Bei den Unglücklichen trat der Tod sofort! ein; däS geht schon aus. dem hervor, daß det Knecht ^ch in totem Zustande ein lächelndes Gesicht zeigte. Bei Elisabeth Plitzner ist links am Hinterhaupts ge- die Eintrittsstelle des Blitzes wahrzunehmen und durch einen ganz kleinen

,' um und alle vier stürzten ins Wasser. Leider konnten nur mehr! ' Nögina Unterpertinger und Darius Ossun lebend aus dem See gezogen werden. ' > Silliau, Pustertal.' (E r nt e. F r e m d e nve r- kehr.) In den Bergwiesen hat nun das Mähen be gonnen/ Die Heumenge erreicht dort die' des vorigen! Jahres bereits ganz. Auch der Noggenschnitt wurde größtenteils angefangen. Der Roggen, der schon einige ' Jahre reichliche Früchte trug, ist Heuer infolge eines starken Reif im Juni an'manchen Orten ganz' zu grunde

gerichtet worden. Die Obstbäume, die zwar bei uns in bezug aus ihren Ertrag nicht besonders von Bedeutung sind, standen doch manche Jahre für diese Gegend zufriedenstellend. Heuer jedoch ist das Gegen teil der Fall. Die Kirschbäume stehen ganz leer, Aepfel- und Birnbäume tragen nur ganz wenige Früchte und mancher Kraxllustige kann sich das Klettern erspaten. Der Fremdenverkehr ist lebhaft. Die Privatwohnun gen sind hier alle vergeben. Um nun den Fremden so wie dem Dienstpersonal es zu ermöglichen

waren M langen Reihen Aquarell-, Oel- und Brand malereien sowie Samt- und Brillantmalereien und Samtbügelarbeiten, ausgestellt. Dann kanten: Damen-^ Wäsche in den.verschiedensten Ausführungen und Flick arbeiten. Ätan sah ferner: englische und Hochstickerei, Buntstickerei auf Seide und Tuch mit dem verschieden sten Materiale. Die Nordseite des Saales. schmückten Strick- Und Häkelarbeiten in größter Anzahl. Ganz besonderes Aufsehen erregte eiqe venetianische Nadel arbeit, angebracht an einer Bluse

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 18
Date: 21.02.1904
Physical description: 18
besetzt worden. Diese hätten es bis zum vorigen Herbst wieder räumen sollen. Sie haben aber mit der Räumung gezögert unter dem Vorwand, daß sonst wieder Unruhen ausbrechen würden, und haben sich im Land immer besser festgesetzt, haben Städte und Festungen gebaut und haben die große russische Eisenbahn auch durch dieses Gebiet hindurch weitergeführt; sie haben schließlich auch den Hafen Port Arthur ganz in ihre Gewalt gebracht. — Um die Hafen städte da drüben ist es den Russen überhaupt- sehr zu tun

. So haben sie auch an der Ostküste von Korea sich um einen guten Hafenplatz umgeschaut und haben Wladiwostok besetzt und befestigt. Von diesen Stützpunkten aus hofften sie, nach und nach das ganze Meer da drüben zu beherrschen. — Diesem Plan der Russen widersetzten sich aber die Japanesen mit allen Kräften. Sie wissen ganz gut, daß eS für sie dazu höchste und letzte Zeit ist. Noch tut der Russe gegen sie immerhin ziemlich schwer. Bis er auf seiner langen Eisenbahn, die noch immer etwas mangelhaft ist, Truppen und Kriegsmaterial

hinaberbringt, kommen ihm die Japaner zehnmal zuvor. Wäre aber die Bahn einmal ganz ausgebaut, so würde er in kurzer Zeit und ohne Störung ungeheure Truppenmassen zu liefern vermögen und die Japaner einfach durch seine Uebermacht erdrücken. Deshalb wollen die Japaner nicht länger mehr zuwarten und denken sich ganz richtig: jetzt oder nimmer! v!e lapaner, ihre 5itten etc. Im Vergleich zum ungeheuren russischen Staat ist Japan zwar nur ein winziger Staat. Es ist an Flächeninhalt wohl fünfzigmal kleiner

ist viel fleißiger und geschickter, ver steht mit wenigem auszukommen und braucht deshalb weniger Lohn. Man hat nicht umsonst schon lange gefürchtet, mit der Zeit könnte der Japaner mit seiner Arbeit und seiner Ware uns Europäer verdrängen und ganz Europa mit den Erzeugnissen seiner Werkstätten und Fabriken überschwemmen. — Obwohl die Japaner Heiden sind, gestatten sie doch dem Christentum wenigstens gegenwärtig in ihrem Land ziemliche Freiheit. Vor einigen hundert Jahren sind sogar viele von ihnen Christen

ge wesen und zwar sehr eifrige. Bekannt ist ja der Heldenmut der sogenannten japanesischen Märtyrer. Leider ist durch die damaligen fortwährenden Verfolgungen das Christentum fast ganz ausgerottet worden. — In seinem Staatswesen hat der Japaner gute Ordnung. An der Spitze der Regierung steht der Kaiser; dieser hat seine Minister zur Seite und beruft von Zeit zu Zeit den Reichsrat ein, der unserem Parlament sehr ähnlich ist. — Die Kriegsmacht der Japaner ist bedeutend. Ihr Landheer können sie wohl

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 20
Date: 07.06.1908
Physical description: 20
Jahrg. XVI. „Tir o ler Vv lsi sb ote.' Seile 3. Der Erfolg dieses glaubenslosen Regiments war ein großes Trümmer- und Leichenfeld, sittliche. Verwilderung und Charakterlosigkeit und Feigheit. Alles war zerstört, was ein Volk groß und glücklich machen kann. Ganz Frankreich war ein unabsehbarer Morast von Blut und Schmutz geworden. Blut und Schmutz waren die Kennzeichen jeder Stadt und jedes Dorfes. Handel und Gewerbe lagen ganz danieder. Dazu kam der Staatsbankrott, durch ven viele Tausende

Familien an den Bettelstab kamen. 30.000 Franken Assignaten galten einen Frank in barem Gelde, Alle Familienbande waren zerrissen. Paris zählte in drei Jahren 27.000 Ehescheidungen. Eine Frau hatte den fünften oder sechsten Mann. Das ganze Land wimmelte von Gesindel, Dieben und Räubern.^ Die französischen 'Revolutiolismänner waren die echten und rechten Großväter unserer Sozialdemokraten. — Unsere Sozi führer vertreten ganz dieselben Grundsätze: Vernichtung des Ch ri st entums und überhaup

, wie es im roten Zukunftsstaät ausschauen würde. Die Weltgeschichte ist die beste Lehrmeisterin. Wem bei solchen Schlaglichtern nicht die Augen aufgehen, der hat ein zolldickes Brett vor denselben. - Frankreich hat sich von dieser schrecklichen Zeit nie mehr erholt. Es entartet immer mehr und jenes Volk, das einst das zahlreichste und mächtigste von ganz Europa war, geht langsam, aber unaufhaltsam dem Aussterben entgegen. Die Bevölkerungs ziffer Frankreichs sinkt von Jahr zu Jahr unheimlicher

zum Hchieß'n. (Eine lustige Schützengeschichte von Reim michl.) (Nachdruck verboten.) Die Hafner-Nanne und der Luckner-Martl Waren beide ganz krank aufeinander gewesen, die Nanne fast mehr noch auf den Martl als umgekehrt. Trotzdem war es bluthart beim Sakrament der Ehe hergegangen, und was noch mehr zu ver wundern, aus Schuld der Nanne. Der Martl war nämlich ein passionierter Scheibenschütze und 30 Stunden im Umkreis mit allen Schützenmeistern gevattert und gevettert. Die Nanne war eine geschworene

. Nun dürfen die Leser nicht glauben, daß dem Martl mit seinem Abschwören blutiger Ernst gewesen — er hatte sich ein Hinter tür! offen gelassen, indem er wohlweislich verschwiegen, wie lange Zeit er dem Schießen Ade sagen wolle. In seinem Innern hatte er sich das Ding ganz nett zurechtgelegt. In den wenigen Herbstwochen glaubte er der Versuchung nicht schwer widerstehen zu können, im Winter hatte die Schießerei ehedem Feierabend, im Frühjahr war die Nanne um sechs Monate älter und gewiß um sieben Lot

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Page 9 of 16
Date: 15.09.1915
Physical description: 16
Mittwoch, den 15. September 191k. . ^ Lana in Mchenstein.am1ö <Juligesallenist. Unsere altehrwürdige Warrkirche verliert an ihm viel. Die Zierde der Altäre, ganz besonders an den Hauptsesten und an den ersten Herz-Jesufeier, jagen und an den Festen der Muttergottes lag ihm sehr an und war der Altar immer bis zur Kommunionbank mit Blumen geziert. Mich! bot alles aus zur Zierde und Ehre Gottes. Er hatte mich pünktliche Ordnung in allen?. Michel war auch ein Muster der Frömmigkeit für alle Jüng

lassen. Desto.mehr beteiligen sich die Verwandten und Bekannten an dem Sterbegottesdienste im eifrigen Gebete. Weiters sollen nach Aussage von Kame raden noch einige den Heldentod gefallen fein, -mehrere find vermißt und 17 oder 13 in russischer Gefangenschaft, wovon einer öfters geschrieben hat: „Ich bin gesund; es geht mir ganz gut, zum Essen bekommen wir genug. Ihr braucht keinen Kum mer zu haben um mich.' Daß auch wir schneidige Krieger haben, sieht man daraus, daß sieben aus gezeichnet worden

Nächstenhilfe wird auch das vollbracht. Das Wetter ist jetzt nach Wunsch. Der Gesundheitszustand ist nicht am besten. Der Sensenmann hat seit zwei Monaten Wohl einige Opfer gefordert, meistens Kinder und ältere Leute. Daß der Krieg eine schreckliche Geisel Gottes ist, das steht man erst recht jetzt, da er an unserer Grenze ist. Fast ununterbrochen, Tag und Nacht Hort und sieht man das Fahren der Automobile. Trainfuhrwerke, Reiter und Fuß truppen; das Donnern der Kanonen Hort man manchmal ganz gut

weiter. Arbeiten tut man es gar nicht hart, obwohl es an Arbeitskräften fehlt; man ist sogar früher daran wie andere Jahre; es ist ganz augenschein lich der Segen Gottes. Es half alles zusammen. Die Felder waren schön gewesen, Heu hat man genug bekommen; das Korn ist bereits geschnitten, das Grummet unter Dach. Nur die Sonne läßt sich so wenig blicken und die tat man so notwen dig brauchen. Der Gesundheitszustand ist, Gott sei Dank, recht gut. Von unseren Kriegern sind leider schon zioei dem Walisch zum Opfer

treibt. Kannst Dir denken, Bötenmann, daß da hat müssen alles zugreifen. Sehr eifrig mitgearbeitet haben der hochw. Herr Kurat Fischnaller und seine Wirtschaf terin. Sie haben ^seit Juni von 7 Ahr morgens bis 8 Uhr abends sich ganz den Taglöhnern gleich- gestellt. Bei jeder Arbeit, sogar Dreschen haben sie geHolsen. Das ist ein großes Opfer fürs Pa» terlaiü) von den geweihten Händen. Wir sagen ihnen öffentlich Dank und herzlich Vergelte es ihnen Gott! Barbian, Eisaktal. (Von der kleinen Gemeinde

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Page 6 of 16
Date: 02.04.1919
Physical description: 16
« Möge uns Gott helfen! In Nordtirol scheint man vor lauter Envagen und Ueberlegen die Hilfe so lange zu verzögern, daß sie nickt mehr wirksam ist.' Selbst in Italien ifch-Tirol, im sogenannten Trentino, ist die Bevölkerung der italienischen Herrschaft bereits müde und verlangt dort all gemein nach der Selbstbestimmung und Autono mie. — In ganz Südtirol haben sich die Italie ner in den paar Monaten schon grundlich ver haßt gemacht. Boa der Tiroler LandkSverfammlung Verlautbarung. Tie Tiroler

am 14. März die neue Verfassung des Landes Vorarlberg, die ganz nach schweizerischem Muster und auf folgenden drei Grundsätzen aufgebaut ist: die ^csstzgebende und Vollzustsgewalt des Landes' sieht dee Gesamtheit dcS Volkes zu. Das Land ist selbständig (etwa wie ein Schweizer Kanton). kalk «K asjisisurrr ' ßeren Staatswesen angliedern, das Freiheit und Selbständigkeit des Landes innerhalb gewisser Grenzen zu gewährleisten vermag. Nicht nur. daß der Landtag das Recht hat. das Volk in wichtigen

zu. Je der stimmberechtigte und stimmfähige Volksge nosse ist verpflichtet, an allen Wahlen und Abstimmungen deS Landes teilzunehmen. Drkfe aus Nah und Fern. Innsbruck. lSollS wirklichbesser wer» den?) Kalendermäßig ist der Frühimg wohl eingezo gen, aber „der April macht sein Spiel' und der Wm- ter sträubt sich yänz gewaltig, seine Herrschast auf- zugeben; fast täglich schneit eS ganz lustig nnd an man chen der vergangenen Tage ging ein Wind, der durch Mark imd Bein drang. Für d»e Gärten und Felder ^ ist dieses feuchte

sich auch das Arbeitslosenamt twrt nnd ist die- Zentralisierung des Arbeitsmarktes für: ganz Deutsch-' ttrol in die Wege gelltet. Das Amt bennQet sich seumsstraße Nr. 28, Telephon Nr. 259 ^ Raitis bei Innsbruck, .29. März. (E v kgl. Ho» hei t) melde gehorsamst, ich. habe eine neue Nah- rungsquelle entdeckt, sprach der ErnährwigSminister- Kuckuck zum Zaunkönig. Wo, wo? Sprich du alter Sünder, wo liegt diese Quelle? Ja dort drüben steht ^«me Mmhütte» da gibt es für onS vieles uzid gnt» ^üm schnabulieren, wir wollen gleich

unser Flug.;«« instand setzen nnd hinüber fliegen. Als ich neulich einen Ernmdigungsslug i-n diese Gegend wachte, stqs' ich Rauch auS dem Kamin steigen. Ich dachte mir, da muß etwas los sein. Ich lenkte also in die Nahe mld schon schmeckte ich st, etwas ganz unbekanntes; eS müssen Krapfen gewesen sein. Ich ließ Mich ganz !» der Nähe der Hütte ans einem Baum nieder, um zu spekulieren, was hier alles loS ist. Ans einmal ging die Tür aus, ein weiblicher Kopf streckte heraus, mn zu scheu, ob nicht jemand

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Page 8 of 20
Date: 27.09.1908
Physical description: 20
Seite 8. „Giroler Volksbole.' Jahrg. XVI. Lermoos, Außerfern, 19. September. Allgemein war hier in ganz Zwischentoren die Freude, daß Landesausschuß Doktor Schoepfer am 17. September in Lermoos bei der „Post' eine kleine Versammlung abhalten werde, hauptsächlich betreffs der Wildbachverbauung. Die Vertreter der drei Gemeinden Lermoos, Ehrwald und Biberwier hatten sich mit ihren Ortsseelsorgern fleißig eingefunden. Friedlich und gemütlich besprach man die allgemeinen und speziellen Schmerzen

das Lechtal, um als Wasserbau- Referent, des Landesausschusses das große Überschwemmungs gebiet d s Lech und die bisherigen Regulierungen in Augen schein zu nehmen. In einer öffentlichen Versammlung in Stanzach erklärte Herr Krapf das neue Lech-Regnlierungs- Projekt und legte dar, wie künftig nach einem ganz einheitlichen Plane reguliert werden müsse. Dr. Schoepfer sprach in gemein verständlichster Weise über das Meliorationsgesetz. Herr Ab geordneter Unterkircher, der auch zu dieser Versammlung er schien

in Tannheim. Hieraus ist ersichtlich, wie ganz ungerechtfertigt es ist, wenn es heißt, Herr Unter kircher habe sich in Wien eine Wohnung gemietet und verkehre mit seinen Wählern nur mehr schriftlich. Tannheim, 20. September. Bei den Gemeindewahlen haben die Konservativen mit knapper Not,-zum Teil gesiegt: 13 Konservative und 5 Christlichso^iale.— Am Tage der Wahl war auch Herr Dr. Schoepfer mit Landes-Oberbaurat Krapf zur Besichtigung der Bäche und der Versumpfungen hier. Der Plan

und Liebe vorgestanden und wir lassen ihn recht ungern gehen! — Am 27. September wird der Abg. Gratz eine Wählerversammlung beim „Salzburger' abhalten. Unser Abgeordneter ist somit seit, seiner Wahl schon zum vierten Male in Neustift und nimmt sich unserer Anliegen kräftigst an. Früher hat man alle 30 Jahre einmal gehört, daß einer in Fulpmes gefragt hat, ob weiter drein auch noch Leute wohnen; gekommen ist vor und nach 1892 keiner. Das ist jetzt halt doch ganz anders; da kann der „Volksvereinsbote

. — Der letztgefallene Reif hat einen großen Teil des Plenten vernichtet und es wird nur mehr eine ganz mittelmäßige Emte erzielt. Ulausen, Eisacktal, 15. September. Am Sonntag, den 6. September hat die Stadt Klausen ein Fest gefeiert, das ihr wirklich alle Ehre macht. Das Fest galt dem Helden aus den Tiroler Freiheitskämpfen, dem Kapuzinerpater Haspinger, dessen wunderschönes Standbild, geschaffen vom Fachlehrer Piffrader, an diesem Tage enthüllt wurde. Erzherzog Eugen als kaiser licher Vertreter sowie eine große

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 17.01.1917
Physical description: 16
ist noch sehr schwach gewesen, und ich mußte alle Bittfürnns rasten. Aber ins Schneiderhaus zurückkehren wollte ich um keinen Preis, obwohl sie mich beim Abschied förmlich gebeten haben, wenn es mir zu hart werde, soll ich ganz bestimmt wieder kommen. Ich bin langsam nach Kitzbühel gewandert, ohne viel zu hausieren. Erst hinter St. Johann, ge gen Kirchdorf und Erpfendorf, wo ich noch wenig bekannt war. Hab' ich das Geschäft wieder flott aufgenommen. Ich Hab' jetzt ettvas höhere Preise verlangt und bin gleich

war ich schon wieder in St. Jo hann und Hab' meine alte Nunde begonnen. Das Geschäft ging nickt übel, aber die Leute waren doch nicht recht zufrieden mit mir. weil ich kei nen Humor mehr habe. — und ausschauen tu' ich auch wie ein Leichenbitter, sagten sie. Wenn man sich den einen Fuß ganz und den andern halb gebrochen und einen Monat still liegen hat müssen wie ein Kolzprügel. ist's wohl zu verstehen, daß man ein bißchen Farbe laßt, entgegnete ich. und das Löcken vergeht einem Hausierer auch, wenn er acht

Wochen keinen Neukreuzer verdient. Ob dieser Ned' haben die Leute das größte Er barmen gehabt und kauften nur an vielen Orten mebr ab, als sie gebraucht baben. — Daß mein Trübsinn nur vom schlechten Verdienst herkomme. war aber nicht ganz aufrichtig geredet. Mir ist furchtbar Zeitlang gewesen um die Leute im Schneiderhaus, heißt das, zum größten Teile Wohl um die Jungfer Bertha. Tag und Nacht Hab' ich das Mädchen nicht ans dem Kopf gebracht, und mir ist Vorgekommen, die ganze Welt sei ohne die Bertha

für mich wie ein Friedhof. Oesters wollte ich eine Nachricht schicken, aber ich Hab' mich vor den Leuten scheniert, und das Briefschreiben war damals noch lacht so Brauch wie heutzutage. Je näher ich auf meiner Runde gegen Hohen brunn gekommen bin, desto eiligör Hab' ich's ge habt, und zuletzt hat's mich nur so an Händen und Füßen fortgezogen, als ob Mir Wind in die Glieder gefahren wär'^ Um Pfingsten kam ich nach Kirchberg. Dort Hab' ich meine Kraxe zu rückgelassen und bin am Pfingstsonntag nachmit tags ganz leer

Freud' machen, wenn du es annehmen tätest.' Zugleich wickle ich das Papier auf und zieh ein seidenes Halstuch von grüner Farbe mit gelben und roten Streifen heraus, das ich in Salzburg gekaust hatte, und schieb' es ihr hin. Da wird sie brennrot bis an die Haare, zittert wie ein Espenlaub und sagt fast unwillig: „Wo denkst denn hin? Ich darf von einem fremden Menschen keine Geschenke annehmen.' „Ein ganz fremder Mensch werd' ich dir nicht sein,' erwidere ich, „wenigstens bist du mir nicht fremd

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 24
Date: 01.03.1912
Physical description: 24
CeNe'S. „Tiroler BolkSVvte.' ^X'. Jahrgang. ünniges religiöses Leben entfaltet sich in dem großen Herz Jesu-Dom auf dem Montmartre. Hier befindü sich der Mittelpunkt und dos Welt- ,Heiligtum der Herz Jesu-Verehrung, ' zugleich einer der vornehmsten Wallfahrtsorte der neueren iZeit. Ueber dem verrufenen Viertel Montmartre, wo das Pariser Nachtleben seine ärgsten Schänd- ÜichVeiten feiert, erhebt sich ein mehr als 100 Me ter höher Hügel, von dem man eine, herrliche Rundsicht über ganz Paris

, beinahe erschütternde Andacht dürfte man nicht leicht auf Erden treffen wie hier. In Paris geht alles über das gewöhnliche Maß hin aus, auch die Frömmigkeit; aber diese Frömmig keit ist durchaus gesund, echt und ungeheuchelt — ein vollständiges Ausgehen in Gott. Der Um stand, daß auch hiebei ein wenig Theaterspielen mitläuft, ändert nichts daran. Dem Franzosen liegt das Theaterspielen im Blut, auch in der Frömmigkeit, in seinen religiösen Uebungen kann er sich nicht ganz davon lossagen. (Fortsetzung

folgt.) Die Glocken von Hochwald. . vi- ' Eine Erzählung von Reimmichl.. /. (Nachdruck verboten.) - „Ihr? — Ihr seid meine Freunde und gro ßen Wohltäter,' sprach das Mädchen stockend; ... aber ich kann euch euer Gutsein nicht ver gelten. ... Jetzt laßt ihr mich gar nicht mehr für euch arbeiten und ich komm' mir ganz überflüssig »im Hause vor. — So muß ich fortgehen und dann bin ich wieder einsam und verlassen.' „Um Gotteswillen, fortgehen darfst' nicht, üvenigstens so bald nicht,' rief der junge

sie aber sofort nieder Und zitterte wie in jähem Schrecken. Nach einer Pause sagte es halblaut:' „Nirgends tät ich lieber bleiben, als hier bei euch — und wenn ich fortgehe, laß ich mein Herz und meine Seele da. Aber seit ich von der StM gekommen bin, hat sich eine tiefe Kluft zwischen uns aufgetan; es ist anders wie früher. Ihr behandelt mich nich^ mehr wie euresgleichen.' „Luise, wir haben uns nicht getraut. Du .stehst ja himmelhoch über uns, du bist so schön nnd nobel geworden — ganz anders wie früher

mir Plötzlich wie ein goldener Stern in die Hand gefallen. O Luisele, bist du gut und lieb!' „Du auch, Friedl. — Mein heimliches Seh nen hat sich jetzt erfüllt. Ich Hab' nun eine Seele, die mir nahe steht — ganz nahe die liebste, die treueste Seele!' „Ja, treu will ich dir sein wie der Schatten dem Baum; eisenfest halt' ich zu dir, Luisele, wenn ich auch fünfzig Jahr' und länger auf dich warten müßte.'' „Warum denn warten? Es steht ja nichts im Weg, daß wir uns kürzestens vereinigen.' /,Jch

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 10.01.1901
Physical description: 16
nicht, wo anfangen! Wir stehm also bereits die zweite Woche im neuen Jahr und Jahrhundert. Es ist bis dato nichts Besonderes vorgekommen, als dass uns das neue Jahr den Winter gebracht, und zwar ganz regelrecht. Es ist ein altes Sprichwort: „Wenn man den Wolf nennt, so kommt er gerennt.' So lange hat man den Winter Heuer schon ge nannt, bis er mit aller Macht angerückt kam. Zwar Schnee ist blutwenig, eine dünne Decke bloß liegt auf dem hart gefrorenen Boden. Am 30. December hat es fast in ganz Tirol ein bisschen

, feinen Eisblümlein, der Schnee pfeift und kracht und singt ganz verdächtig unter den Füßen, Männlein und Weiblein hüllen sich ein, so gut sie können, denn es ist wirklich kalt; wer's nicht glauben will, der schaue nur die erfrorenen rothen Nasenspitzen seiner Mitmenschen an, dann sieht er schon, wie viel Grad es hat. Hat man in den letzten Wochen die Zeitungen zur Hand genommen, so hat man bald nichts mehr gelesen als über die Wahlen und wieder Wahlen, Wählerversammlungen und so weiter. Gut, dass

ein neues Jahrhundert angegangen, hat der hl. Vater erlaubt, dass um Mitternacht in der Neujahrsnacht ein Gottesdienst gehalten werden dürfe; in der Brixener Diöcefe hat man von dieser Erlaubnis keinen Gebrauch gemacht, wohl aber in Trient und Salzburg, an Orten, wo gerade Geistliche genug waren. Eigentlich sollte ich noch einen Rückblick über das ver gangene Jahr anstellen, will mich aber dabei begnügen, mit zutheilen, dass es in ganz Tirol, auch Salzburg, Kärnten, Vorarlberg, mit ganz geringen

Zeitungsreclamation.' So, das für heute. — Die Nachrichten dürften diesmal etwas mager ausfallen; was nicht Wahlberichte sind, sind Christbaumberichte, und die kann ich doch nicht alle bringen; sind sie ja so alle gleich und bald allgemein; wo sonst keine sind, veranstaltet etwa de^ Alpenverein eine, um sich sehen zu lassen. Chri st bäume sind schön und recht, wenn man dabei das Christkindlein nicht ganz vergisst. Innthal und Seitenthäler. Da draußen im Bairischen, da „kneißelt's' noch immer — die unglaublichsten

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Page 11 of 16
Date: 21.02.1901
Physical description: 16
Nr. 4. „Tiroler Bolksbote.' Seite 11. ganz bekannte Persönlichkeit, und wer ihn kannte, den guten „Herrn Johannes', der musste ihn achten und schätzen. Er war eine knorrige Figur mit einem geraden Charakter und warmen Herzen und hatte sich in der langen Zeit in Sulden so eingewöhnt und eingelebt, dass man sich Sulden ohne den Herrn Johannes fast nicht vorstellen konnte. Das größte Werk, das noch nach späten Jahren an den Herrn Pfarrer Eller erinnern wird, das ist unbestritten die neue Kirche

in Sulden. Wer das alte, ganz unwürdige und elende Kirchlein in Sulden kannte, der weiß das große Verdienst des Herrn Pfarrers zu würdigen, dass er noch am Abende seines Lebens darangieng, die neue, große Kirche aufzu führen Bereits steht die neue Kirche im Rohbau fertig da; es wird ein Prachtbau ersten Ranges, und Gott allein weiß es, wie der Herr Pfarrer wohl seinen letzten Heller sür die Kirche verwendet hat. Er hat sein Geld dem lieben Gott selbst aus Zins gegeben, und Gott zinst ja doch am besten

. Wie hätte sich der Herr Pfarrer gefreut, noch die Vollendung und die feierliche Einweihung der Kirche zu erleben! Doch hatte es der liebe Gott anders bestimmt. Der Tod seines Bruders, des Herrn Pfarrers Alois Eller von Agums-Prad, im letzten Frühjahre hatte unsern Herrn Pfarrer sehr an gegriffen; er sieng an zu kränkeln, bis er am 7. Februar ganz ergeben seine Seele aushauchte. Noch nie hat Sulden ein so großartiges Begräbnis gesehen: der hochw. Herr Decan von Mals und noch sieben geistliche Herren

nicht selten vor, dass er dem einen oder andern gar sein bereits matt flackerndes Lebenslichtlein ganz ausbläst. Ist eigentlich ein heimtückischer Geselle; sein thut's der „Jnfluenza- Tiesel'. Er findet überall hin bis zuoberst auf die Berge, hinauf in die entlegensten Häuser. Frau Influenza ist eigent lich nicht mehr in jungen Jahren, nur hat sie früher nicht auf diesen Namen gehört. — Winter-Tiesel, und weiß Go-t, unter was für Namen sie früher herumgezogen ist; 's ist ein rechter Lumpaci-Vagabundus

zu machen Pflegt. Heute kalt, morgen Südwind, heute Schnee, morgen Thauwetter und so fort. Heuer hat man davon etwas weniger verspürt mit Ausnahme von Innsbruck und Umgebung, wo der Südwind bekanntlich zuhause ist; daher tritt auch die Influenza nicht so heftig auf. Sehr stark ist sie in Nordamerika. In New-Iork sollen tausende und tausende daran erkrankt und viele hundert schon gestorben sein. — Also, der Lichtmesstag hat in ganz Tirol Schnee gebracht, merkwürdigerweise in Südtirol viel mehr als in Nordtirol

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 18
Date: 24.12.1905
Physical description: 18
betrieben, damit es am I. Jänner 1906 schon in Kraft treten könne. Frankreich wird ein Missionsland ähnlich wie China und Japan werden. Das macht der „reli giöse Katholizismus', den uns die Liberalen so sehr empfehlen. In Frankreich haben sich die Geistlichen nicht in die Politik eingemischt; sie sind ganz andächtig in ihren Sakristeien geblieben. Dadurch haben die Freimaurer und Sozialisten die Herrschaft in die Hand bekommen und die Frucht ihrer Herrschaft ist die Zerstörung der Kirche

. — In Konstantinopel der Sultan hat nun doch seinen Kopf gebrochen und dem Verlangen der Großmächte nachgegeben. Dadurch ist er auch der lästigen und ungebetenen Gäste vor der Haustür ledig geworden. — In Rußland schreitet die Revolution unentwegt voran. Es gährt und brodelt wie in einem Hexenkessel. Der Telegraphisten- und Postererftreik ist noch lange nicht beigelegt — und nun beginnen die Eisenbahner auch wieder mit dem Ausstand. — Ganz im stillen wird für den nächsten Jänner der Generalausstand aller Arbeiter

und Beamten aller Branchen vorbereitet, das heißt die Revolution will an allen Ecken und Enden mit voller Kraft einsetzen. Anch in der Armee gährt es weiter. In Ostasien kam es zu erbitterten Schlachten zwischen den meuternden und treugebliebenen Truppen. — Selbst die Garderegimenter, der Kern des russischen Militärs, techtelmechteln bereits mit den Empörern. In Polen sind 300.000 Menschen mit Waffen versehen und warten nur auf den richtigen Augenblick, sich von Rußland ganz freizumachen. — Die lettischen

und engen Winkel vom „Bötl' verschoben. Ich hätt' es gern ganz ausgelassen — namentlich jetzt um Weih nachten — aber das geht nicht, weil Gefahr im Verzug ist. Ich muß euch nämlich in allem Ernst und der Wahrheit entsprechend mitteilen, daß es gegenwärtig mit dem „Bötl' schlecht steht; es werden immer mehr „Bötlen' abbestellt und die Abbestellungen sind dermalen viel zahlreicher als die Neu bestellungen. Ein förmlicher Vernichtungskampf wird gegen das „Bötl' geführt und am meisten arbeiten

sich diesen Leuten nicht um Religion, Kirche und Vater land — sondern um die Partei. — Eine Partei ist aber niemals Kirche und Vaterland — ist's nie gewesen und wird's nie sem — wer die Vorteile einer Partei höher stellt als die Vorteile von Kirche nnd Vaterland, der darf sich zum mindesten keinen Heiligenschei n mehr aufsetzen. — Mir für meine Person ist der Kam. s gegen unser Blattl ganz gleich, mir persönlich verschlägt's gar nichts, ob das „Bötl' 10.000 oder 30.000 Abnehmer zählt, a^?r um die gute Sache

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 24.09.1919
Physical description: 16
auf eine reiche Ernte in Spätheu. Je doch können wir zufrieden sein; doch ein ganz an deres Wesen als vor einem Jahre und auch dort mußte man sich bescheiden, nachdem Reich und Land von einem Walle erbarmungsloser Feinde umgeben war, die keine Maus hereinließen und im Innern der noch schlimmere Feind Wütete, der Wucher und die Schlemmerei der Verdiener und Hartherzigen gegen die entsetzliche Not der Armen. — Uebrigens muß das gesagt sein: An dem Elend, das heute wie seit langem schon die Menschheit gefangen

des Obergymnasiums, weil so mancher Studio in dieser kritischen Zeit es vorge zogen diesseits des Brenners die Studien zu voll enden. Natürlich war es für manchen gar schwer, die Wohnungs- und Nahrungsfrage halbwegs gün stig zu lösen. Aber durch Mithilfe der Patres Pro fessoren und durch Entgegenkommen guter Menschen, die doch auch in Hall noch nicht ganz fehlen, konnte der wißbegierigen Jugend die Möglichkeit, das Studium fortzusetzen, erleichtert werden. Das alte Wort: „Lustig ist's Studenten-Leben

ernte ist mittelmäßig, mancherorts sehr gut, man cherorts aber unter mittelmäßig. Besonders be wahrt hat sich der Petkuser Roggen, während der gewöhnliche Landroggen sehr zu wünschen übrig läßt. Samenwechsel tut not und ist gut. — Sehr groß ist die Mäuseplage. Darunter leiden die Kar toffel sehr stark. Es handelt sich nicht um gewöhn liche Feldmäuse, sondern um eine ganz große Gattung, die an Größe noch die Wühlmäuse über trifft, die in gewaltigen Mengen auftritt und daher sehr großen Schaden tut

zu nennen und diese sollten, dann be kannt gemacht werden. Das wäre ein zünftiges Mittel gegen Schleichhandel. Aber wer zwingt^wcnn der Betreffende selbst vom Schleichhändel lebt. Mit Butter hat man sich ilü Kriege leicht getan und tut man sich jetzt noch leichter. War es wirklich ganz zufällig, daß im letzten Winter im-Volksboten statt der großen Zahl ein welßer Fleck war, als jemand bekannt gab, wieviele tausend Kilo Butter im vor jährigen Sommer bloß aus dem Zillertal gestellt .wurden

oder Ried, Hart. Und wenn man das liest, kennt man sosort. daß immer derselbe schreibt. Unsere gewöhn lichen Sozi würden auch nie so schreiben. Der »Ge- nossenschastssekretär* dürste in Fügen sein und ein mal «Pas. Studieren probiert Haben. Jedenfalls stammt er von gesunden Eltern ab und muß eine gute Hebamme gehabt haben, sonst wäre er schon längst vor lauter Gift und Galle verspritzt, wenn er hört und sieht, wie die Geistlichen mit den Sozi in ihrer Gemeinde ganz freundlich Verkehren, und wie die Sozi

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Tiroler Volksbote
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Page 7 of 20
Date: 05.09.1913
Physical description: 20
eine seind-! liche Äügel den Federbusch durchbohrte/ -während er,> sonst ganz schadlos davonkam. 5^s Leichenbegängnis! 'war groß) es beteiligten sich außer) einer Menge! Leidtragender und 'Veteranen, die Bergknappen der Maximiliänshütte in ihrer schmucken Uniform. - : Scharnitz, Oberinntal, 25. August. (E in Kind ertrunk e n.j Vorgestern ertrank hier der dreijährige! S hon Fritz des Jägers Kassian Neuner (Presser). Telfs, Oberinntal, 1. Sept. (E ine ent s e tz. liche'Mördtat.) Gestern, Sonntag

, gegen 3 Uhr nachmittags setzte'eine schaurige Nächricht ganz Telfs m Ausregung; es hieß, der „welsche Toni' habe seine Frau, seine 24jährige Tochter und sich selbst erschos sen. Alles stürmte dem' „Schweizerhause'' zu; die Nachricht beruhte leider auf Wahrheit.- Der Fabriks- 'arbeiter Anton Ardovara, 49 Jahre'alt, von Ampezzo, Zehrte mit seiner Familie von der zurzeit, bei ' der „Brücke' aufgestellten Schiffsschaukel zurück; bereits auf dem Wege entstand, wie des öfteren, Streit zwi schen den Eheleuten

^ nnisch) am 31. August aufgefunden worden. Die niche lag abseits vom Wege und war bereits stark in MrwesunL übergegangen. Ihre Auffindung war ein tz^^Äufall. Alle Berichte, die den Mediziner yrllch bald da, bald dort gesehen haben wollen, Waren demnach Verwechslungen. — Der Besitzer des 'Bergwerkes „Nägelseekar' hak all?n Angestellten auf 1. Oktober kündigen lassen, weil es eingestellt wird. Jn^ das Bergwerk, welches nahezu ganz ertraglos blieb, dürften 759.999 LI hineingebaut worden sein. Beim

werden Mußten. Das Unglück geschah auf die Art, daß ein« Stück stürzte Md ein zweites mitschlug und dieses wieder ßin drit tes usw. Den größten Schaden erleidet die Ge meinde Nasserein. — Die warmen Tage haben, nun Wiederum vieles ausgebessert.. Der Fremdenverkehr war überhaupt, nie ein ganz schlechter. In letzter Zeit . stand in den Zeitungen zu lesen, daß am Arlberg ein Miesenhotel' für Wintersport , gebaut ^ werden ^ solk An der Sache ist> Gott-Lob, kein- Wort wahr.'^Der Fremdenverkehr in Ehren

, was aber übertrieben ist/ bringt keinen Nutzen, das lehrt ja die Schweiz, auf die man so oft verweist, auch. ' > Aus dem Paznaun, 39. Augusts (V i e h h a n- d el.und andere s.) An der allgemeinen Wetter- .not hat' auch das Paznaun teilgenommen. Am schlimmsten schaute es in den Alpen beim Vieh aus, welches bis zum Umfallen abmagerte und' zum Teile auch ganz erfror. Besonders in der bäum- und unter- standslosen Hochalpe Fimbä ist eine ganze Schar . Jahrkälber eingegangen. Die jetzigen warmen Tage kamen daher

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 24
Date: 07.02.1913
Physical description: 24
, ist auch ganz mager und blaß worden. Wenn er g'rad' nicht krank wird, der arme Häuter! ^ Nirgends hat er eine Hilfe, einen Trost und statt «einer wird sein Elend jeden Tag größer. G 'rad weinen mocht' man, wenn man ihn anschaut. Nein, in solcher Not darf man einen Menschen nicht stecken lassen; wir müssen in Gott'snamen bleiben. . . . Ab- sterb'ns Am. . . . Und das Bübl tat' ohne mich ja ganz verkommen. Tat' mir auch in der Seele brennen, wenn ich von dem herzigen BinMl scheiden müßt', — glaub

?' »Unsere liebe Frau!' kreischte die Magd, „was sagst da? Das kann nicht fein. Die Margret ist gestorben und begraben.' „Nein, ich leb' schon noch', entgegnete die Frau, „es hat eine Verwechslung stattgefunden.' „Um Gotteswillen, red' nicht so! Das glaubt dir niemand. Du siehst auch der Margret nicht ein bißl gleich — hast ganz ein anderes Gesicht.' „Das Unglück hat mich bös zugerichtet, so daß ich entstellt bin.' „Aber auch deine Stimme ist anders, ganz fremd.' „Bin inwendig und auswendig verbrannt wor

gerettet worden, alle andern seien zugrunde gegangen. . . Ich frag', was denn mit der Margret Thalweger sei, und sie erzählen, die Margret wäre am ärgsten hergenom men worden. Ihre Leiche hätt' man ganz verkohlt unter den Trümmern des Gaskessels herangezogen. — Wie die Verwechslung entstanden ist, weiß ich heute noch nicht. Wahrscheinlich durch ein Gebetbüchlein, das ich von der Regina geliehen und im Sack gehabt Hab'. Ein bischen gleich gesehen haben wir uns auch und wir haben gleiche Kleider getragen

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Page 7 of 36
Date: 30.05.1913
Physical description: 36
des an die italienische Grenze zog. Bis zum letzten Herbst ging der wackere Alte noch in die Kirche und aufs Feld. In letzter Zeit las er viel, besonders vom Krieg, und zwar ohne Brillen.! Nur das Gehör hatte Nachgelassen. Geistig ist er bis zu seinem Ende ganz frisch geblieben» Seine größte Freude war, wenn er einem aufmerksamen Zuhörer von Anno-achtund- biezig erzählen konnte. — Sonntag den 25. Mai feierte die hiesige Feuerwehr ihr. 25jähriges Gründungsfest mit Kirchenparade un!> Festgottesdienst, hernach Fest

Leiche gefunden werden. Lech-Aschau. (Sinken der V ieh- und Milchpreife.) Nachdem die vergangene Woche nnmer warmes Wetter herrschte, daß man schon be achtete, es würde alles zu trocken haben, fällt heute NAH den 20. Mai Neuschnee, daß es fast den Anschein ails wäre Janner. Das ganze Feld ist trotz des hohen Grases ganz weiß und wenn dies so an- M ist zu befürchten, daß es großen Schaden an Damnen und Kulturen abgibt. ' Die Flocken fallen ^ 3^oß und dicht, daß man kaum 50 Meter w^it sehen ünn

. Anfangs der Woche war es etwas winterlich. Es regnete und der Schnee reichte weiter als über die Waldgrenze herab, mußte aber den warmen Sonnenstrahlen bald weichen. . . Uenz, Pustertal, 25. Mai. (In schrecklicher -La.ge.) .AM) 23. Mai: abends , traf! .Herr-.Michael Duregger, ehemaliger Getreidehändler,, mit dem Schnellzuge aus Innsbruck, wo er wegen eines Lei dens in der Klinik weilte,, ein und verließ den Zug, bevor dieser ganz stillestand. Die Folge war, daß er zu Fall kam und.mit dem Fuße

unter die. Räder ge riet. Der Zug war aber fast zum Stehen gebracht, so daß das Rad über den Fuß nicht mehr ganz hinweg ging. Um nun den. Fuß loszubekommen, mußte der Wagen mit der Winde in-die Höhe gehoben werden, .was eine geraume Zeit in Anspruch nahm. Tags darauf ist der Schwerverletzte im Spitale gestorben. Herr Hotelier Obwexer in Windisch-Matrei, der .erst diesen Monat einen. Frachtenverkehr/ mittels .Automobil nach Windifch-Matrei eröffnet hat, gedenkt, auch ein Personenauto von Lienz nach Win disch

ihr uneingeschränktes Lob über die mündlichen und schriftlichen Leistungen aus. Ueberaus eifrig in der Ausbildung der weiblichen städtischen Jugend, halten die Frauen Dominikanerin nen auch einen Näh- und Handarbeitkurs ab, den 24 Fräuleins besuchen. Seit 2. Mai dieses Jahres haben die nämlichen Dominikanerinnen einen ganz neuen Kurs eröffnet, nämlich einen Kurs zur Anfer- tigung von Kunstblumen, der in wöchentlich fünf Stunden 25 Besucherinnen ausweist. — Die heurige Fronleichnamsprozession, die bei herrlichem

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