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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 09.03.1923
Physical description: 16
, Makarius; Lountag, 11. Sophronius, EuthymiuS; Montag 12. Nregvr d. tzlr., Bern^rd B.; Dierisrag, 13. Rosina, Nizephorus; Mittwoch, 14. Mathilde St,; Donnerst«-?, 15. LonqinuS. KlemcnS Hofbiuer; Freitaa, 16. Heribert. Cyriaku». Das gequälte deutsche Dslir. Die Deutschen sind nach den Slawen die zahlreichste Nation in Europa. Im Mitt.lalter waren die Deutschen unbestritten das führende Volk in i>er gesamten Ehristen- heit, und der.jeweilige deutsche König hatte zugleich das Recht, römischer Kaiser

und damit das ^veltfiche Happt der gesamten christlichen Volkerfamille zu werden. Es ist der große Charaktersehler der Deutschen, daß sie so sehr zur Uneinigkeit neigen. Das ehemals so mEige deutsche Reich des Mittelalters wurde durch die Zwie tracht und durch den Eigennutz der damaligen Fürsten im Laufe der Jahrhunderte immer mehr geschwächt, bis es unter den Schlägen des Gewaltmenschen Napoleon I. im Jahre 1806 zur Auflösung des heiligen römischen Reiches deutscher Nation gekommen ist. Das alte deutsche Reich

war an Umfang unvergleichlich größer, als watz man sich heute als Siedlungsgebiete der Deutschen vor- zustcllen Pflegt. Zum alten deutschen Reiche gehörten ganz Holland uitb Belgien und ans-wdehnte Gebiete in Nordfrankreich; zu diesem Reiche ochsten Elsaß und Lothringen und weite Gebiete im Osten von Frankreich; zu diesem Reiche gehörte nicht bloß die ganze heutige Schwei z, sondern auch das Rhone- Gebiet war mit dem Reich in Verbindung Zu diesem Reiche zählten auch Böhmen und das gesamte Ge biet der Alpen

. Was nach dem deutsch-franz-sischen Kueg im Jahre 1871 sich als neues deutsches Reich mit einem Kaiser an der Spitze gebildet hat, war vom alten deutschen Reiche ganz wesentlich verschieden. Das neue deutsche Rsüch war gegenüber dem alten nur ein Kleindeutschland, eiaent- lich nur ein vergrößertes Preußen. Das alte deutsche Reich stand seit seiner Gründung durch volle 1000 Jahre unter katholischen Regenten, während das neue deutsche Reich eine protestantische Spitze hatte. Das im Jahre 1871 gegründete deutsche

Reich unter Führung der Kaiser aus dem Hause der Hohenzollern brachte dem deutschen Volke eine außerordentlich rasche Entwicklung und eine glänzende Machtstellnna sowohl ans politischem als auch auf wirtschaftlichem Gebiete. Das deutsche Reich, das Bismarck und Moltke mit Blut und Eisen geschaffen und das Wilhelm I. der Große als erster Kaiser be herrschte, war entschieden der mächtigste und tonange bende Staat auf dem europäischen Festlande geworden. Ohne Deutschlands Zustimmung und Mitwirkung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 23.10.1914
Physical description: 16
, i > Die serbischen Blätter sind nicht mehr so isiegessicher. Im Gegenteil. Man scheint in Ser bien endlich zur Einsicht zu kommen, daß sie von allen ihren Freunden verlassen und sich selbst überlassen sind. Sie sehen langsam ein, daß sie stuf ihren großen russischen Bruder sich absolut nicht verlassen können, daß er ihnen zu Hilfe eilt, da er alle seine Truppen selbst braucht ,um sich den heftigen Angriffen der östereichischen und deutschen Heere zu erwehren. Sie sehen ein, daß ibie Russen selbst Hilfe brauchten

Kriegsschauplätze, o Nach kaum zwölf Tagen ist die letzte be festigte belgische Stadt Antwerpen am 10. Ok tober in den Besitz der Deutschen gelangt. Ant werpen galt als uneinnehmbar und als eine der am befestigtsten Städte der Welt. In zwölf Ta gen haben die Deutschen 42 Zentimeter-Kanonen im Vereine mir den österreichischen Motorbat- lerien die verschiedenen Festungswerke in einen !Trümmerhaufen verwandelt, so daß die Stadt -ohne einen Sturm den Deutschen in die Hände Tiel. Der Aufenthalt in der Stadt

während der Beschießung soll ein fürchterlicher gewesen sein. .Englische Soldaten, denen die Flucht nach Eng land gelang, konnten ihren Eindruck nur in die Worte kleiden, daß sie 8 Tage in der Hölle wa ren. Die belgische und englische Besatzung floh in wilder Flucht teils nach Holland, teils nach Ostende. Nach Holland allein flüchteten sich bei läufig 20.000 Belgier und Engländer und wur den dort entwaffnet; in Antwerpen fielen den Deutschen zirka 5000 in die Hände. Tie Ver luste der Belgier und Engländer beim Kampfe

um Antwerpen sollen 16.000 bis 20.000 Tote und Verwundete betragen. Ungeheuer war die Kriegsbeute, die die Deutschen in Antwerpen machten. Mindestens 500 Geschütze, eine Menge Munition, Massen von Sätteln und Woylachs, sehr viel Sanitäts material, zahlreiche Kraftwagen, viele Lokomo tiven und Waggons, vier Millionen Kilogramm Getreide, viel Mehl, Kohlen, Flachs, für 10 Mil lionen Mark Wolle, Kupfer u. Silber im Werte von einer halben Million Mark, ein Panzereisen bahnzug, mehrere gefüllte Verpflegszüge

, große Viehbestände. Bei der Einnahme von Antwerpen stellte sich heraus, daß die Berichte, die Engländer hätten 52 im Hafen von Antwerpen befindliche deutsche Pri vatdampfer in die Luft gesprengt, nicht auf Wahr heit beruhten. Die Dampfschiffe warm fast alle noch vorhanden, nur waren die Schifssmaschinen beschädigt worden. Nach der Einnahme von Antwerpen verfolgten die deutschen die nach Ostende geflüchteten Feinde, wobei es zu neuerlichen für die Deutschen siegreichen Kämpfen kam. Die Deutschen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 30.12.1926
Physical description: 16
wollen, die sich im Besitze der Deutschen befinden. Auf solche Weise haben die Franzosen auf Kosten der Deutschen Länder erworben, die heute mehr als ein Drittel Frankreichs ausmachen. Der ganze Osten und Norden des heutigen Frankreich hat ein stens zu Deutschland gehört und ist den Deutschen im Laufe der Jahrhunderte meistens auf eine recht unehrliche Weise von den Franzosen abgenommen worden. Und wo immer die Franzosen deutsche Grenzgebiete nicht für sich selber erwerben konnten, suchten sie von Deutschland weite

Gebiete abzusplittern und daraus selbständige Kleinstaaten zu bilden, deren Selbständigkeit tatsächlich in einer geheimen Abhängigkeit von Frankreich bestehen sollte. Das eigentliche Ziel der französischen Politik geht seit Jahrhunderten dahin, Frankreich bis zur Rhein grenze auszudehnen. Gegen diese planmäßigen Strebun gen der Franzosen haben sich die Deutschen schon aus Selbsterhaltungstrieb zur Wehr gesetzt. Leider ist dies im Laufe der Jahrhunderte mit viel zu wenig Nachdruck ge- schehen

, so daß die Franzosen Erfolg über Erfolg erringen konnten. Während der langen Zeit, wo Deutschland und Oesterreich zusammengehörten und die Beherrscher Oester- reichs römisch-deutsche Kaiser waren, wurde die Vertei- digung Deutschlands gegenüber dem Vordringen Frank- reichs fast ausschließlich dem Kaiser und seinen Oester reichern überlassen, während die deutschen Fürsten und darunter auch die Hohenzollern immer wieder an Kaiser und Reich Verrat übten und sich von Frankreich ködern und bestechen ließen. Erst

im Jahre 1870 haben die Deutschen, nachdem man durch den Bruderkrieg von 1866 Oesterreich aus dem Deutschen Bunde hinausgedrängt hatte, in einem Kriege gegen Frankreich zusammenge halten und den Franzosen Elsaß-Lothringen abge- nommen. Ein Unrecht war den Franzosen dadurch nicht angetan worden, sondern es wurde nur altes Unrecht wieder gut gemacht. Denn Frankreichs Rechtstitel auf Elsaß-Lothringen waren mehr als fadenscheinig, indem diese weiten Länder einstens auf eine recht unehrliche Weise

für Frankreich waren erworben worden. Beim uralten Gegensatz zwischen Deutschland und Frankreich zeigt sich die Merkwürdigkeit, daß die Deut schen seit Jahrhunderten zu Frieden und Freundschaft bereit waren, die Franzosen hingegen immer wieder zu neuen Feindseligkeiten ausholten. Die Deutschen haben erlittenes Unrecht verziehen und vergessen, die Franzosen hingegen vermochten sich in den Verlust von Elsaß-Loth- ringen so wenig zu schicken, daß sie darob den großen Krieg anzettelten und die ganze Welt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 05.04.1918
Physical description: 16
, als die Feinde im Osten endgültig zu Boden geworfen worden, von den neuerlichen Friedensvorschlagen nichts wissen, wies einen Verständigungsfrieden ebenso höhnisch als trotzig zurück und nun gab es für die Mittelmächte nur mehr einen Weg zum Frieden, Vernichtung der feindlichen W est ar mee. D e r C n t s ch e i d u n g sk a m p f an der West^ front hat am Tage des Frühjahrsbeginnes unter persönlicher Führung des Deutschen Kaisers begonnen und wurde von Seite der Deutschen mit Wucht und Kraft begonnen

, die lebhaft an den Siegeslauf der Deutschen im Herbste 1914 im Westen erinnern. Keine der zahllosen Schlachten in diesem Weltkriege, selbst nicht die m den Karpathen und in Masurien, kann punkto Fürchterlichkeit, Kraftaufgebot und Blut opfer an die Seite dieser Entscheidungsschlacht ge stellt werden, in dieser Behauptung sind sich die Kriegsberichterstatter beider Kriegsgegner einig. Die gegenwärtige Schlacht ist hauptsächlich als ein Zweikampf zwischen Deutsch land und England aufzufassen

, da die Kampffront in der Hauptsache die englische Schlachtlinie ist. Die deutsche Artillerie leitete den Angriff mit einem Feuer ein, das selbst von feindlicher Seite als bisher noch nicht dagewesen bezeichnet wird. In einem Abstand von nur 10 bis 14 M e t er n v o n e in a n d e r stehend, spien die deutschen Kanonen Tod und Verderben auf die feindlichen Stellungen und weit hinter dieselben, alles vernichtend, zu Staub zermalmend, so daß hie vorstürmende deutsche Infanterie verhältnis mäßig leichte Arbeit

hatte, da die Widerstands kraft der Feinds, insoweit sie sich überhaupt noch am Leben befanden, vollständig gebrochen war. Diesem Umstande ist es auch zuzuschreiben, daß die blutigen Verluste der Deutschen verhälnis- mäßig gering sind, was nicht nur von den deutschen Kriegsberichterstattern, sondern zum Teile selbst von den Engländern zugegeben wer den mußte, während die blutigen Ver - luste der Engländer und ihrer Hilfsvolker, wie der deuffche Generalstabs- bericht meldete, sich zu ungeheuren Zah- len steigern

und alles bisher Dagewe sene übertreffen. Weder in Rußland, noch in Italien, waren die Blutopfer von solcher Höhe. Der Grund der englischen Riesenverluste ist, daß die englischen Heere die Gefahr der deut schen Offensive kennen und bis zur Vernichtung Widerstand leisten. Die Tapferkeit der englischen Soldaten wird auch von Seite der Deutschen an erkannt. Besonders erwähnt werden muß, daß auch bei diesem Entscheidungskampf an der Westfront unsere gefürchteten Motorbatte rien fürchterliche Arbeit leisten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 07.05.1915
Physical description: 16
ders an den Kragen gehen. Das sehen sie ein, deshalb ihre verzweiselten Anstrengungen, um die Deutschen in ihrem Siegesmarsche aufzuhal ten. Das Vordringen der Deutschen auf diese zwei Städte wirkt auf die Engländer nieder schmetternd, man erkennt dies schon aus der eng lischen Presse. Die Deutschen machten in diesen Kämpfen 6000 Gefangene und erbeuteten 63 Geschütze (darunter mehrere schwere), 60 Maschinen gewehre und eine Menge sonstigen Kriegs- materiales. Unter diesen Gefangenen befinden

sich Engländer, Franzosen, Belgier, Senegal neger, Turkos, Indier, Kanadier, Zuaven und Algier; fürwahr ein nettes Gemisch von zivi lisierten Völkern. Für die gemeine Kampfesweise der Eng länder spricht die Meldung eines Kriegsbericht erstatters, daß englische Soldaten mit deutschen Uniformen den Versuch machten, eine deutsche Abteilung auf diese Weise irrezuführen. Die Deutschen merkten aber noch rechtzeitig die Schurkerei und machten die ganze englische Ab teilung nieder. Aber auch an der übrigen

Schlachtfront im Westen haben die Franzosen neuerlich saftige Hiebe bekommen. In der Champagne (die fruchtbarste Gegend Frankreichs) wurden verschiedene fran zösische Angriffe mit teilweise schweren Ver lusten für die Angreifer zurückgewiesen. Die ge fangenen Franzosen zitterten vor Angst, weil ihnen die Offiziere vorsagten, sie würden, falls sie in deutsche Gefangenschaft geraten, sofort er schossen. Von den Deutschen wurden einige starke Punkte dem Gegner abgenommen, so z. B. bei Le Mesnil. Nicht besser

erging es den Fran zosen in den A r g o n n e n, wo die Deutschen ebenfalls an Boden gewannen. . Besonders stark kamen die Franzosen zwi schen Maas und Mosel zum Handkusse. Die Deutschen erstürmten dort die von den Fran zosen besetzten, wichtigen Maashöhen. Alle An griffe der Franzosen, um diese Höhen wieder zurückzuerobern, wurden mit großen Verlusten für die Franzosen abgewiesen. Vom 24. bis 28. April haben die Franzosen dort an Gefan genen allein 43 Offiziere (darunter 3 Regi mentskommandeure

), rund 4000 Mann und 17 Geschütze verloren. In einem Feldbriefe schreibt ein deutscher Mitkämpfer mn diesem Punkte, daß die Angriffe der französischen Sturmkolonnen sehr stürmisch waren. Es stellte sich dann aber heraus, daß die meisten Gefange nen betrunken waren. Berauscht wurden also die armen Soldaten, damit sie mehr Mut haben. Infolge feindlicher Beschießung von fried lichen Ortschaften im Rücken der deutschen Schlachtfront sahen sich die Deutschen ver anlaßt, die Stadt Reims mit Granaten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 04.11.1904
Physical description: 16
Einschleppung durch die Viehwärter zurückgeführt, welche mit ihren von der Einfuhr zurückgewiesenen kranken Tieren auf öster reichischem Gebiete in der Nähe von Füssen abgesperrt wurden. Im Jahre 1899 wurden allerdings acht Einschleppungsfälle von der deutschen und unserer Regierung aktenmäßig behandelt, davon jedoch nur in vier Fällen die Einschleppung unsererseits zugestanden. Hingegen kann in den Jahren 1900, 1901 und 1902 aktenmäßig keine Einschleppung von Maul- und Klauenseuche

unsererseits nach dem Deutschen Reiche festgestellt werden. Vermutungen, daß das Auftreten der Maul- und Klauenseuche an verschiedenen Orten des Deutschen Reiches auf die Einfuhr von Vieh österreichischer Her kunft zurückzuführen sei, sind wohl nicht maßgebend, um auf Grund derselben eine Anklage gegen uns zu erheben, umsomehr, als diese vermeintlichen Einschleppungen selbst in den amtlichen Berichten meist mit den Worten „vermutlich" und „möglicher weise" bezeichnet und in dem einen Falle sogar

auf den Personen verkehr zurückgeführt wurden. Die Veterinärverhältnisse in der österreichisch-ungarischen Monarchie sind, insbesondere insoweit es sich um das Rindvieh handelt, bei weitem günstiger als im Deutschen Reiche. In Deutsch land waren während des Zeitraumes 1898 bis 1902 an Maul und Klauenseuche 2,879.091 Stück erkrankt, was, auf "den ge samten dortigen Rindviehbestand von ungefähr 18-9 Millionen aufgeteilt, einen Prozentsatz von ungefähr 15 Prozent Erkrank ungen ergibt, während in Oesterreich

-Ungarn innerhalb desselben Zeitraumes 608.868 Stück Rindvieh an derselben Seuche erkrankten, daher mit Berücksichtigung des Gesamtrindviehbestandes der öster reichisch-ungarischen Monarchie von 16 Millionen Stück nur 3'8 Prozent desselben. Wie die deutschen Landwirte nun dazu kommen, ein Viehseuchenübeneinkommen mit uns als eine große veterinäre Gefahr für die deutschen Rindviehbestände zu bezeichnen, ist nach der Viehseuchenzusammenstellung der beiden Staaten um so unerklärlicher

, als z. B. die Lungenseuche bei uns im Jahre 1902 bereits vollkommen erloschen war, während im Deutschen Reiche in demselben Jahre noch 715 gefallene oder getötete Rinder in r-tn Rubrik dieser Krankheit im „Statistischen Jahrbuche des Deutschen Reiches" verzeichnet find. Daß übriges unserer Rindviehausfuhr nach Deutschland nach keiner Richtung hin die Verseuchung der dortigen Rindviehbestände mit Maul- und Klauenseuche zuzuschreiben ist, wird aus der Gegen überstellung unserer Rindviehausfuhrziffern und der Verseuchungs

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 26.03.1915
Physical description: 16
„D ur chh alt e n ! heißt jetzt. alle Weis heit, nur Durchhalten, die materielle Macht ist jetzt gleichgültig, nur der moralische Krästeüberschuß wird die Entscheidung bringen, nur wer d u r ch h ä l t, wird der S i e- ger sein. Miesmachen gilt nichts, ich schieße jeten nieder, der mir mit Miesmacherei kommt, und alle anderen, die ein Herz im Leib haben, werden es ebenso tun. Die Nachrichten, die wir durch die Radiostationen über die deutschen Kiege. im Osten bekommen, sind wirklich herz

. , '■ Fürchterliche Anstrengungen haben die bra ven österreichisch - ungarischen und -deutschen Truppen in der.Karpathenschlachtfront mitzu machen, aber sie werden den wahnsinnigen russi schen .'Anstürmen „durchhalten", denn schließlich unhsteMich wird bei den entsetzlichen Verlusten, die dick' Russen bei ihren fortgesetzten Stürmen erleiden,, auch das riesige Menschenmaterial/ das . den Russen zur Verfügung- steht, am'Ende seiner Kraft- anlangen. Am 14. Marz z. Bi wurden beinl Nszokerpaffe alleim 2 russische

, was ihnen aber nicht gelang. Das Angrisssseld ist, wie unser Generalstabsbericht meldete, mit toten Russen, bedeckt. In Westgalizien herrscht verhältnismäßig Ruhe./ . Vom deutsch-belgisch-sran- zösischen Kriegsschauplatz. Am 10. März war die große Winterschlacht in der Champagne, welche am 16. Februar be gann und von der wir irr letzter Nummer be richteten, in ihrer Hauptsache beendet. Der fürch terliche. Ansturm der Franzosen auf die deutschen .Stellungen .wurde mit entsetzlich blutigen Ver lusten für die Franzosen

von den verhältnis- . mäßig schwachen deutschen Truppen, die den An prall auszuhalten hätten, zurückgeworfen. Zwei - deutsche.Divisionen mit einigen' Bataillonen Verstärkung hatten in einem Raume von. acht Kilometer -den Ansturm von 6 französischen Armeekorps , auszuhalten. Trotz der sechsfachen Uebermacht hielten die Deutschen -stand und' warfen den Feind zurück. Von dem fürchterlichen Ringen in der Champagne kann man sich keinen Begriff ma chen, wenn man bedenkt,.daß,, wie die deutsche

oberste.Heeresleitung berichtet, in 24 Stunden oft.mehr als 100.000 Kanonenschüsse auf die ' deutschen Stellungen abgegeben wurden. Nach dem deutschen Generalstäbsberichte betragen.die Verluste der Franzosen in dieser Schlacht nicht weniger als 45.600 Mann an Toten, 2450 unverwundete Gefangene, darunter 35 Offiziere sieien den Deutschen in die Hände. Freilich hatten auch, die Deutschen in dieser mörderischen. Schlacht' schwere Verluste erlitten/ welche' mit 15.000 Mann, berechnet werden'. ' Den Franzosen scheint infolge

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 18.05.1923
Physical description: 16
und Gefechte, dafür aber wird auf^ wirt- schaftlichm- und nationalem Gebiete der Kampf mit un gebrochener Leidenschaft fortgesetzt. Die nämlichen Gegner, die sich zum Sturze der deutschen Weltmacht zusammen- gefnnden hatten, wollen nun. das deutsche Volk bis zu dem Grade der Verarmung überantworten, daß sie auf absehbare Zeiten von Seite der Deutschen eine Wiedcr- vergeltung für all das Unrecht, das sie ihnen angetan, nicht mehr zu fürchten hätten. Wenn man während des Weltkrieges mit Recht gesagt

hat, daß die Schrecken des Blutvergießens durch die Schrecknisse der Hungersnot, die durch unsere Feinde uns anfgezwungen worden, noch Übertrossen worden sind, so kann man heute mit ähn lichem Rechte sagen, daß der gegenwärtige Wirtschafts und Vernichtungskrieg trotz seiner unblutigen Formen kaum weniger furchtbar und schrecklich ist, als es die blutigen Kämpfe des Weltkrieges gewesen sind. Die leidenschaftlichsten und unversöhnlichsten Feinde der Deutschen sind die Franzosen. Seit dem Jahre 1870

/71, wo die Franzosen von den vereinigten Deutschen furchtbare Niederlagen erlitten haben, sind in Frankreich zwei Generationen im Hasse gegen Deutschland erzogen worden. Dieser Haß durchdringt das ganze französische Volk und will allem Anscheine nach erst dann sich zu frieden geben, wenn der deutsche Gegner vollständig zer knickt am Boden liegen wird. Der Deutschenhaß der Fran zosen ist aber ganz durchspickt von Furcht. Denn die Franzosen wissen sehr gut, daß das deutsche Volk trotz seiner Verluste noch immer

an Zahl doppelt so stark ist wie sein französischer Gegner. • Und ebenso gut wissen die Franzosen, daß beim raschen Wechsel der politischen Verhältnisse schon in nicht ferner Zeit ein Augenblick kommen könnte, wo die Franzosen ohne Bundesgenossen dem viel stärkeren deutschen Volke standzuhalten hätten. Es ist das böse Gewissen, das die Franzosen nicht zur Ruhe kommen läßt und sie unversöhnlich macht. Denn die Franzosen müssen sich dessen bewußt sein, was sie durch Jahrhunderte fort und fort

am deutschen Volke gesündigt haben, wie sie in Deutschland planmäßig die Zwietracht geschürt und die Glaubensspalmng befördert, wie sie weite Gebiete, die ehemals zum deutschen^ Reiche gehörten, entweder für sich erobert oder als selbständige Staaten abgezweigt haben, und wie sie namentlich in den vergangenen Jahrzehnten die ganze Welt in Bc- wegung gesetzt, um das deutsche Volk einzukreisen und durch den furchtbarsten aller Kriege an den Rand des Verderbens zu bringen. Wez:n auch die Deutschen welt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 28.08.1914
Physical description: 16
mit dem Angriffe auf die österreichisch-deutschen Truppen nicht so lange zu warten, bis die deutschen Trupenp in Belgien und Frankreich aufgeräumt haben und von dort einen Teil ihrer Truppen nach Rußland zu werfen in der Lage sind. Für die Rus sen dürften aber schon diejenigen Truppen der Ver bündeten genügen, die gegenwärtig auf russischem Boden sich befinden. Wie weit unsere Truppen in 'Rußland vorgedrungen sind, wird begreiflicherweise ebenfalls verschwiegen. An der galizifch-russischen Grenze unterneh men

erschoß sich aus gleichem Grunde der Befehlshaber des russischen Kriegshafens Sveaburg. Bei den Kämpfen in Rußland fielen den Deutschen russische Patronenkisten und Konser venbüchsen in die Hände; davon waren zahlreiche mit Sand gefüllt. Die Gauner von Lieferanten und russischen Militärbeamten sind weit vom Schuß und schwimmen im Fett. Die Betrogene!, sind die armen russischen Soldaten. Die inneren Feinde Rußlands melden sich fein langsam. In Kankasien (Vor derasien) ist ein Aufstand gegen Rußland

gebildeten Truppen wollen die Russisch- Polen gegen Rußland kämpfen und das rus sische Joch abschütteln. Rußland, das selbst so viele Feinde im Reiche besitzt, hatte es wahrlich nicht notwendig, mit uns und Deutschland wegen der serbischen Königsmörder anzubandeln. Vom deutsch-russischen Kriegsschauplätze. Am 17. August hatten die Deutschen mit den russischen Truppen bei Stallupönen ein Gefecht, das mit einem Siege der deutschen Truppen endete. Die Deutschen machten 3000 Ge fangene und erbeuteten sechs

Maschinengewehre; die nicht fortgebracht werden konnten, wurden vernichtet. Die deutschen Truppen sind bis Mlawa vorgerückt, von wo es nur mehr 100 Kilometer bis Warschau ist. Warschau ist von den russischen Truppen ebenfalls geräumt. Im Norden der deutsch-russischen Grenze ist es den Russen zwar gelungen in deutsches Ge biet bei Jmsterberg einzudringen; sie werden aber bald wieder hinausgejagt werden. Ein preußischer Ulan, der sich beim Feind ent schuldigt. Eine Heldentat, die gleichzeitig einer Komik

aus dem Hinterhalte geschossen, wodurch zwei Mann ge tötet und 20 bis 30 .verwundet wurden. Wäre es bei einem solchen hintertückischen Vorgehen zu wundern, wenn die deutschen Truppen in rück fichtsloser Weise vorgingen? Die Wirkung der Maschinengewehre. Die „Hamburger Nachrichten" berichten: „An der Grenze auf einem langgestreckten Hügel iicmö eine preußische Reiterabteilung, wenige Schwadronen. Dicht, hinter ihnen, durch den Hü gel eben gedeckt, einige Maschinengewehre der Kavallerie zugeteilt. Ta kamen zwei

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Page 1 of 20
Date: 02.03.1923
Physical description: 20
sein werden, wenn das deutsche Volk in folge zunehmellder Verarmung sich fortgesetzt in einem Zustande großer sozialer Unzufriedenheit befindet. Die fiegreichen Gegner haben dem deutschen Reich eine unerhört hohe Kriegsentschädigung aufgezwungen. Eine ähnliche Kriegsentschädigung war auch uns Oester reichern zugedacht gewesen, konnte aber infolge unserer Verarmung bis heute in keiner Weise eingetrieben wer ben- Die Deutschen im Reiche draußen waren zahlungs fähiger als wir und sie haben schon bis heute ungeheuere Beträge

eingerückt. Das Ruhrgebiet gehört zu den besten Kohlenbezirken der Welt. Nachdem Deutsch land einen Teil seiner Kohlenfelder in Oberschlesien an die Polen und ganz Elfaß-Lothringen an Frankreich verloren bat. war das Ruhrgebiet das Zentrum der deutschen Kohlenförderung und der deutschen Industrie geworden. Mit der Wegnahme dieses Gebietes soll die delltsche In dustrie dauernd geschädigt und dadurch die angestrebte vollständige Berarnrung Deutschlands entscheidend geför dert werden. Das deutsche Volk

setzt dem Vordrillgen der Franzosen und Belgier bisher entschlossenen Wider stand entgegen. Aber es ist nicht mehr der Widerstand wie in beit Jahren des Weltkrieges, sondern nur mehr der Widerstand deS Duldens, Ertragens Und Leidens, aber nicht des Nachgebens. Durch den Friedensschluß hat man dem deutschen Volke Armee und Waffen wegge nommen und die frühere militärische Organisation für alle Zukunft verboten. Während die Franzosen heute über die größte Armee der Welt verfügen und das ganze

französische Volk in Waffen starrt, ist" das deutsche Volk durch den Friedensschluß weltrlos gemacht worden. In folgedessen können die Franzosen vorerst in den von ihnen besetzten deutschen Gebieten machen, was sie wol eit, und sie arbeiten auch elüsp rechend ihrer unersättlichen Nach sucht. Es fragt sich aber, wie lange das deutsche Volk eine solche Behandlung noch aushalten wird, ohne zur Ver zweiflung getrieben zu werden und darnach zu handeln. Deutschland zählt auch heute noch fast doppelt soviel

Ein wohner als Frankreich. Es ist kaum zu erwarten, daß ein an Zahl so ungleich stärkeres Volk sich vom schwächeren fort und fort bis aufs Blut wird mißhandeln lassen. Es ist daher von Woche zu Woche mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die von den Franzosen und Belgiern bis znnr äußersten gequälten Deutschen mit dem Mut der Ver zweiflung sich zur Wehre setzen, und ddß dann der Krieg, und zwar ein Volkskrieg von ungeheurer Heftigkeit, neuer dings ausbrcchen wird. Vielleicht wäre es von Seite der Deutschen

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Page 4 of 16
Date: 11.09.1914
Physical description: 16
Die an der französisch-belgischen Grenze gele gene französische Festung Maubeuge wurde am 7. Septenrber von den Deutschen zum Falle gebracht. Den Siegern fielen 400 Geschütze und zahlrei ches Kriegsmaterial in die Hände; außerdem nah men sie die ganze Besatzung, 40.000 Mann (darun ter 4 Generäle gefangen. In Frankreich macht man der Bevölkerung vor, daß die französischen, englischen, russischen und serbischen Waffen siegreich seien, auswärtige Blätter, aus denen die Wahrheit zu erfahren wäre

, läßt man nicht zu. Selbst der Verkauf englischer Zeitungen, die die Niederlagen der Wahrheit entsprechend veröffentlichen , ist in ^Frankreich verboten. Erst in letzterer Zeit be- quemte sich die französische Regierung, in ver schleierter Form, die Niederlagen teilweise zuzu- Zestehen, was große Aufregung und Aufruhr in der Bevölkerung hervorrief, so daß das Militär mit Waffengewalt einfchreiten mußte. Bis un sere Leser im Besitze dieser Nummer sind, werden die Deutschen vor den Toren von Paris

nach Bordeaux verlegt. Zehn französische Armeekorps stellten sich am 2. SepteÜrber den auf Paris vorrückenden deut schen Truppen zwischen Rheims und Verdun in den Weg; sie wurden aber zurückgeworfen und von den Deutschen verfolgt. Bei einem Sturm auf'ein französisches Lager fanden die Deutschen Champagner und andere seine Weine, feine Zi garetten usw,, und nebenbei lagen haufenweise kn Verwesung übergegangene französische Leichen. Die Rothosen werden jämmerlich von dkn Deut schen verprügelt. Der deutsche

Kaiser hat sich kürzlich^ zu fei nem tapferen Heere auf den Kriegsschauplatz nach Frankreich begeben. So kurz diese Meldung ist, so inhaltsschwer ist sie. Wenn einmal-der deut schen Kaiser während des Krieges sich in das Feindesland begibt, so besagt dies so viel, daß nicht die geringste Gefahr besteht, daß es den Feinden gelingen wird, die deutschen Truppen aus Frankreich zu verdrängen und dies»-bedeutet die endgültige Niederlage unserer feindlichen Landkräfte auf dem westlichen Kriegsschauplätze

. Die deutsche Armee des Generalobersten Bü- low hat allein bisher 428 Geschütze den Franzo sen und Belgiern abgenommen. Von den anderen Deutschen Armeen liegen noch keine genauen Be richte vor. Französische Kriegführung. Heber Befehl des französischen Oberkomman- sdierenden Joffre müssen die Infanteristen im Tournister einen Zivilanzug mittragen. Im Falle sie in. Gefahr kommen, sollen sie trachten, ähre Uniform schleunigst abzulegen und die Zivil- -kleidung anzuziehen, um, bis die deutschen Trup pen vorbei

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Page 1 of 20
Date: 15.12.1927
Physical description: 20
es, mit aller Innigkeit an die Allmutter Italien. Als aber die italie- nischen Truppen mit aller Vorsicht Wer Salurn hinaus in die deutschen Gebiete vorrückten, zeigte sich alsbald ein ganz anderes Bild. Von einem Jubel der Bevölkerung keine Spur. Man ließ geschehen, was man nicht hindern durfte, über allen Gebieten lag tiefe und würdige Trauer. Diese Verschiedenheit des Empfanges südlich und nördlich von Salurn ist damals 'den italienischen Truppen sehr unangenehm ausgefallen. Hatte man sie doch planmäßig dahin

die Wegnahme des deutschen Südtirol recht- fertigen wollen, sind -derart ungeheuerlich un'd erlogen, daß sie für jeden, welcher Land und Leute in Südtirol und deren Geschichte auch nur einigermaßen 'kennt, eine freche Lächerlichkeit sind. Die Italiener mögen es unter- lassen, die Welt mit solchen Irreführungen noch weiter belästigen zu wollen. Denn sie werden dadurch doch keinen ernst zu nehmenden Mann zur Annähme bringen, man habe bei der Wegnahme des 'deutschen Südtirol im guten nationalen Glauben

versichert worden, man benötige von Südtirol in keiner Weise die dortige Bevölkerung, dafür aber umso mehr das dortige Land. Nun sind aber die 230.000 Deutschen Südtirols trotzdem da. Man hat auch schon an eine V o lk s en tw u r z e l u n g gedacht, ähnlich derjenigen, welche die alten Assyrier und Babylonier am Iudenvolke vorgenommen hüben oder welche in neuester Zeit zwischen der Türkei und Griechenland durchgeführt worden ist. Darnach sollten die Deutschen Südtirols zur Auswanderung bewogen

oder gezwungen werden und anderswo neue Wohnsitze erhalten. In das dadurch menschenleer gewordene Südtirol -aber sollen Italiener einwandern. Ein 'derartiger Plan ist so hart und aben- teuerlich, daß auch Italien dessen Inangriffnahme nicht wagen dürfte. Was zwischen der Türkei und Griechen- land möglich ist und von Europa geduldet wird, dürfte inmitten der europäischen Kulturwelt doch eine Unmög- lichkeit bleiben. Die armen Deutschen Südtirols sind vorläufig den Italienern auf Gnade un'd Ungnade

Staaten noch immer so lebhaft, daß jedes Auftreten zu- gunsten der Deutschen in Südtirol als Bruch der be- stehenden Verträge aufgefaßt und damit die frühere deutschfeindliche Weltkoalition neuerdings ins Leben ge- rufen würde. Diesen Stand der Dinge kennen 'die Itaue- ner sehr genau. Sie meinen, daß sie mehrere Jahrzehnte zur Verfügung haben, um aus Südtirol und den 'dortigen Deutschen das zu machen, was sie anstreben, ohne daß sie an dieser Arbeit von außen ernstlich gehindert werden. Auf Grund

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 09.10.1914
Physical description: 16
Massen eingedrunqen und wurde von ihnen um zingelt. Als die Deutschen die Aussichtslosigkeit' eines weiteren Kampfes sahen, Warfen sie zum Zeichen, daß sie sich ergeben wollen, die Waffen fort und hielten die Häme in die Höhe. Eine französische Abteilung näherte sich ihnen, aber, anstatt sie gefangen zu nehmen, sprangen sie um die gefangenen Deutschen herum, verhöhnten sie und schossen ihnen aus unmittelbarer Nähe ins Gesicht und in die Brust. Entsetzlich war das Ge schrei der Verzweifelten

sein, daß er tot wäre, und so stach er blindlings mir dem.,Bajottette dreim.al in den Körper des ain Boden Liegenden. Daun floh er mit den übrigen, da die Deutschen uäherrückten. Ein Augsburger Reservist, welcher in fran zösische Gefangenschaft geraten ist, aber von den Deutschen wieder befreit wurde, schrieb an seine Angehörigen: Bis jetzt war ist in sieben Gefechten und zweimal 48 Stunden im Granatfeuer ge legen, das so schrecklich war, als ob sich hundert Gewitter über mich entladen-hätten. Ich geriet

der Sturmangriff unseres Regiments. Bajonette blitzten und mit Hurra gings gegen die Franzosen. Ich warf mich zu Boden und als die Unseren da. waren, stellte ich Mich znm Kampfe. Ich rächte meine Schmach au den Fein den und wurde znm .Eisernen Kreuz vor ge schlagen. Von einem scheußlichen Vorgehen der Fran zosen gegenüber verwundeten deutschen Soldaten erstattete der deutsche General Schierning Dem Deutschen Kaiser folgenden Bericht: Vor einigen Tagen wurde das Lazarett tu. Orchies von Franktireurs überfallen

g e st o p s t, s o daß sie ersticken mutzten. Die Richtigkeit dieser Angaben wird durch zwei französische Geistliche bestätigt. Orchies würde dem'Erdboden gleich gemacht. Die heuchlerischen Franzosen. Die alte französische Krönungsstadt R e i m s liegt in der Schlachtlinie des gegenwärtigen Enr- scheidungskampfes und ist von den Franzosen, besetzt. Die Stadt besitzt eine prachtvolle gotische Kirche, ein Kunstwerk erster Klasse. Der Kom mandant der deutschen Artillerie gab seinen Truppen strengen Auftrag, die Kirche

nicht zu beschießen. Die Franzosen, als sie sahen, daß die Kirche nicht beschossen wird, stellten hinter der Kirche ihre Artillerie auf und beschossen von dort die deutschen Stellungen. Außerdem stellten sie 'im Turm einen Beobachtungsposten auf, um Kenntnis.,, von den Bewegungen der deutschen Truppen zu bekommen. Als die Deutschen merk ten, daß die Franzosen die von ihnen geschonte Kirche für kriegerische.Zwecke ausnützten, waren sie selbstredend gezwungen, durch Schüsse den Po sten im Kirchturme zu vertreiben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 11.09.1914
Physical description: 16
ist ein russischer General, dem mehrere russische'Stabsoffiziere zugeteilt sind... . ' Die auf . den Grenzhöhen bei. Pjelica. stehenden, aw Zahl- überlegenen Montenegriner, wurden von der in Fongratz stehenden 4. Gebirgsbrigade in mehrtägigen Angriffen zurückgeworfen und. ihnen mehrere.schwere Geschütze abgenommen.. . Vom deutsch-belgischen Kriegsschauplätze. • Mit Ausnahme von der befestigten Hafenstadt Antwerpen ist das ganze Königreich Belgien von den deutschen Truppen besetzt. Die Festung Namur

ist nach'zweitägiger' Beschießung durch die deutsche--Ar tillerie gefallen; sie würde durch die Beschießung in einen.Schutthaufen verwandelt. Antwerpen selbst ist von den deutschen Truppen auf der Lauöseite voll- karnnren eingeschlossen uuü dürste die Einnahme die ses letzten befestigten Punktes Belgiens bald er folgen. Von der Seeseite aus, wird cs den Englän dern wohl kaum möglich sein, der Stadt Hilfe zu briu'geiiOvcibd"ie'Deutschen die Einfahrt 'Am/Hafen mit Unterseerninen versperrt haben. Für den König

noch geben ivird, falls der Krieg, wie zu er warten steht, für Oesterreich und Deutschland gün stig ausfällt. Tie siegreichen Deutschen haben -in Belgien bereits die eigene Zivilverwaltung einge- sührt. Belgien hat in diesem Weltkriege schrecklich ge litten, weil es der Schauplatz zahlreicher blutiger Kämpfe und Schlachten war. Der Verlust der Bel gier an Toten und Verwundeten beträgt bisher lOiOOO Mann. Die Deutschen lieferten nicht nur den belgischen Truppen, sondern auch den in Belgien einmarschierten

, mit Belgien verbündeten französi schen und' englischen Truppen schwere Schlachten, in denen die Truppen der drei verbündeten Mächte vernichtende Niederlagen erlitten haben und so den deutschen Truppen den Einmarsch noch. Frankreich frei geben mutzten. Von der Provinz Lüttich forderte Deutschland eine Kriegskontribution von 60 Millionen. Di e Hi n t er t ü cke d er b e l g i s ch en B e v ö l- . kerung wurde in verschiedenen belgischen Ortschaften von den Deutschen schwer bestraft, zum abschreckenden

Beispiel für aridere Ortschaften. . Die Einwohner der von den Deutschen besetz- ; teil Stadt Löwen (in der Nähe dorr Antwerpen) benützten einen Ausfall der belgischen Truppen aus Antwerpen, um gleichzeitig zur Unterstützung des belgischen Ausfalles aus allen Fenstern, von den Dächern, aus Kelleröffnungen aus die in den Stra ßen befindlichen deutschen Truppen zu schießen, wobei aus deutscher Seite infolge des heimtückischen Ueber- falles viel Blut. floß. Es kam zu einem fürchter lichen Handgemenge

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Page 1 of 16
Date: 04.07.1924
Physical description: 16
; Donnerstag, 10. 7 Brüder, Amaba; Freitag, 14. PmS l. P. Ae giinjt völ k Gegenwärtig wird sehr eifrig über die Möglichkeit verhandelt, in die Frage der deutschen Kriegsentschä digung eine Ordnung hinenrzubringen und diese Frage so zu regeln, daß Deutschland die auserlegten Zahlungen auch erschwingen kann. Es verlautet, daß in dieser Hin sicht Mischen Frankreich und England bereits ein volles Einvernehmen erzielt ist, und wenn diese zwei maß gebenden Machte einig sind, wird auch Italien und Belgien

nichts anderes übrrg bleiben, als sich anzu- Weßen. So lange Poincare die Geschicke Frankreichs leitete, bestand ein tiefer Gegensatz zwischen England Md Frankreich, der sich zusehends immer mehr ver schärfte, so daß vom früheren Bündnis nicht viel mehr als der Schein noch übrig war. Seit Pomcare und Mil lerand zurückgetreten, ist Vas volle Einvernehmen zwi schen den beiden Staaten bezüglich des Verhaltens gegen über Deutschland sehr rasch wieder hergestellt worden. Man will in der Frage der deutschen

, sondern in kurzer Z eit den ganzen Gold ström , aus Deutschland zum Versiegen bringt. Nun will man es auf eine andere Weise versuchen. Die Deutschen ün Reiche draußen, noch immer 60 Millionen stark, sollen knapp zu leben haben, aber jeder irgendwie erzielbare Ueberschuß soll an die Gegner abgeführt werden müssen. Der ungeheure Haß, welcher über das deutsche Volk den Weltkrieg und den nachfolgenden Gewaltfrieden ge bracht, bestes noch immer nngemindert fort. Weder bei den Amerikanern noch bei den Engländern

und Ita lienern und erst recht nicht be: den Franzosen ist eine /Umkehr zu bemerken. Man will das deutsche Volk un bedingt nicht mehr hoch kommen lassen. Ein sicheres Mittel hiezu sieht man m der bleibenden Verarmung der Deutschen. Sie sollen arbeiten und verdienen, aber Echt für sich, sondern für ihre Gegner. Nnd das heißt man ans Grund der Kriegsschuldluge Wiedergutmachung! gleichzeitig will man aber dem deutschen Volk "auch lebe Wehrhaftigkeit nehmen. Um dies zn recht- sertigen

, welche den Franzosen gegenüber den Kriegsabsichten der Deutschen notwendig geboten werden müsse! Vor etlichen Monaten, wo der Gegensatz zwischen England und Frankreich sich besonders zugespitzt hatte, hat em englischer Staatsmann in seinem Aerger über die Fran zosen sich so weit vergessen und Hinreißen lassen, daß er sogar einmal die Wahrheit sagte und den Ausspruch tat: Wenn man schon fortwährend von den Sicherheiten rede, so sei die wichtigste Frage, wie man Deutsch land vor den Franzosen sichere

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Page 2 of 16
Date: 14.06.1918
Physical description: 16
viraler Dauern - Zeitung* Nr. IZ. Seite 2. Der Tiroler Bauerntag am 16 . Juni. Die Abhaltung des allgemeinen deutschen Bauerntages wurde, wie unseren Lesern be reits bekannt geworden sein wird, wegen des Herz Jesu-Sonntages auf Wunsch aus Bünd- lerskreisen aus den kommenden Sonntag, 16. Juni, verschoben. Dieser geäußerte Wunsch zeigt, daß auf eine Massenbeteiligung zu rechnen ist, daß man in bäuerlichen Krei sen entschlossen ist. durch einen Massenbesuch den bäuerlichen Wünschen und Beschwerden

hat sich die Richtigkeit dieser Be hauptung gezeigt und zeigt sich immer wieder. Welch kühne Behauptungen und Prophezeihungen wurden nicht schon von den englischen und fran zösischen Ministern anläßlich der englisch-franzö sischen Offensive im Jahre 1916 und 1917 hin sichtlich der bevorstehenden Vernichtung des deut schen Heeres aufgestellt. JÄ>er Friedensvorschlag Deutschlands wurde der deutschen Schwäche und , «Erschöpfung zugeschrieben und mit Spott und Hohn zurückgewiesen. Jede Pause in der deutschen >Offensive

wurde der Welt als deutsche Verblutung -aufgetischt, als ein Zeichen der Erlahmung der 'deutschen Kraft in die Welt hinausposaunt. Kein «Wert des Protestes hörte man aus dem Munde iber deutschen Regierung oder aus dem Munde !Hindenburgs; aber immer dröhnender und kräf tiger arbeitete die deutsche Eisenfaust nach solch ! lächerlichen Behauptungen der Feinde. Man ist dieses Spiel feindlicher Prahlerei und darauf fok- : gender deutscher Hiebe schon gewöhnt, so traf es ! auch jetzt zu. i Beiläufig

am 16. April kam der deutsche An- ! griff in Flandern in der Hauptsache zum Still stände. Flugs setzten die verdroschenen Engländer - die Nachricht in die Welt, die Deutschen hätten • sich bei ihren bisherigen Angriffen so schwer ver gütet, daß sie zu einem weiteren Vordringen nicht mehr die Kraft hätten; nebenbei erweckte ! man den Glauben, daß die herangeführten fran zösisch-englischen Reservetrnppen den Deutschen j bald den Garaus machen werden. Je langer die deutsche Ofsensivpause dauerte, umso

mochten wohl den neuen Angriff 'in Flandern oder gegen Amiens erwartet haben, wo die wundesten Schlachtabschnitte für die Eng- iländer und Franzosen sind; der 27. Mai brachte 'ihnen aber eine schwere Enttäuschung. Hinden- bnrgs Eisensauft sauste vre^nml auf euren Front- labschnttt nieder, an dem feine. Feinde einen An- griff nicht erwarteten, wie sie selbst Zugaben. ! Der 27. Mai brachte die dritte Fortsetzung der -'deutschen Frühjahrsofftnfive südlich von Laon. t s'Gleich den beiden früheren

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Page 1 of 20
Date: 04.05.1938
Physical description: 20
anders geworden. Unser Führer Adolf Hitler hat dem 1. Mai, dem Frühlings fest des deutschen Volkes, seinen ursprüng lichen Sinn zurückgegeben. Das Fest steht nicht mehr unter dem Leitspruch von Tren nung und Kampf, sondern unter dem leuch tenden Stern, der dem deutschen Volk durch AdolfHitlers Wirken aufgegangen ist: der Volksgemeinschaft! An diesem Tage sehen sich Führer und Volk ins Auge und beglaubigen einander ihre unlösliche, von Herz zu Herzen gehende Zu sammengehörigkeit. An diesem Tage finden

sich Städter und Bauer, Unternehmer und Arbeiter, alt und jung, arm und reich in Festesfreude zusammen, wie sie sich am Werktag in der Arbeit zusammenfinden. Im ganzen weiten Deutschen Reich ist an diesem Tage keine Stimme der Mißgunst, des Mißtrauens und des Klassenkampfes mehr zu vernehmen. Wo überall deutsche Menschen sich unterm Maibaum zusammenfinden, herrscht die Freude, der Friede und die Eintracht. Diesem Leitgedanken entsprechend wurde der 1. Mai im ganzen Deutschen Reich festlich begangen

. Die größte Maifeier fand in der Reichshauptstadt Berlin statt, wo ein riesiger Maibaum aufgerichtet wurde, der bekanntlich aus der Gegend von Seekirchen bei Salzburg stammte. Die Feier wurde durch eine große Kundgebung der deutschen Fugend eingeleitet, bei der 150.000 Berliner Jungen und Mädel versammelt waren. Bei dieser Kundgebung sprach der Reichs jugendführer Baldur von Schirach und Reichsminister Dr. Goebbels. Als dann der Führer die Kundgebungsstätte, das Olympia-Stadion in Berlin, betrat, erschien

in der Riesen masse der Teilnehmer mit einem Schlag das Wort: „Groß deutschland". Dies wurde dadurch gebildet, daß in der dicht gedrängten Menge der versammelten jungen Mädchen nach einem genau ausgezirkelten Plan ein Teil die braunen Kletterwesten ablegte und in weißen Blusen dastand. Dies war so geordnet, daß auf weißem Untergrund die dunklen Buchstaben des Wortes gebildet wurden. Den Höhepunkt des nationalen Feiertages der deutschen Volksgemeinschaft bildete der feierliche Staatsakt im Lustgarten

zu Berlin. Dort hatten sich um den Mai baum aus der deutschen Ostmark Hunderttausende von Volksgenossen versammelt. Die umgebenden Gebäude und Tribünen waren festlich geschmückt, sämtliche Mitglieder der Reichsregierung, die diplomatischen Vertreter des Auslan des, das Führerkorps der Partei, zahlreiche Ehrenabord nungen der deutschen Arbeiterschaft, auch aus den Gauen des Landes Oesterreich, waren anwesend. Reichsminister Dr. Goebbels und der Leiter der deutschen Arbeitsfront Dr. Robert Ley sprachen

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Page 6 of 20
Date: 16.11.1923
Physical description: 20
nicht rasch genug denr Anwachsen der Teuerung zu folgen vermögen, eine ge radezu schreckliche. Aber auch die deutschen Arbeiter lei den bittere Not und sie mögen es oft genug bereut haben, daß sie sich von den Sozialdemokraten haben verführen lassen, beim Weltkrieg den militärischen Zu sammenbruch ihres Vaterlandes herbeizuführen und da- mit die Hauptursache des heutigen Elendes, den Gewalt srieden von Versailles, zu verschulden. Man sagt so oft, die Deutschen haben halt keinen Dr. Seipel

von der unserigen durchaus verschieden gewesen und noch heute verschieden ist. Nur nur eins zu erwähnen: Uns Oesterreichern sucht die ganze Welt zu Helsen, den Deutschen im Reiche draußen aber sucht alle Welt zu schaden, uns Oester reichern hat man große Summen zum Wiederaufbau geliehen, von den Deutschen aber will man fortgesetzt imerschwingliche Lummen erpressen. Der Grund dieser verschiedenen Behandlung ist allerdings auch sehr lehr reich und wirft ein grelles Licht auf die Ursachen des deutschen Elendes

. Unsere Brüder im Reiche draußen sind noch immer auf einem Baum drob eil und können sich nicht entschließen, herabzusteigen, ich wollte sagen, sie köimen ihren Dünkel und ihr großschnauziges Wesen, womit sie sich fast die ganze Welt zu Feinden gemacht haben, noch immer nicht lassen. Das gilt namentlich vom Preußentum. Die bescheidenen Oesterreicher hat man überall viel lieber imd ist darilm auch leichter zur Hilfe bereit. Auch will das dem Deutschen Reiche feind liche Auslaild ilm jeden Preis

zur Genüge, wie stark das Deutsche Reich in seinen Grundfesten erschüttert ist. Von vielen Seiten wird versichert, daß die Rhein länder und Bayern durchaus nicht beabsichtigen, sich von der deutschen Einheit und vom Reiche loszusagen, sondern ihr Bestreben ziele bloß dahin, die Vormacht stellung des Preußentums zu brechen und die deutsche Neichsverfassung im Sinne einer größeren Selbständig keit der einzelnen deutschen Länder umzugestalten. Bei den Bayern dürfte dies vollständig zutreffen, wahrend

die Sonderbündler am Rhein schon bedeutend mehr im Sinn .zu haben scheinen. Von bayerischer Seite wird immer wieder mit aller Entschiedenheit erklärt, man wolle in Zukunft kein Großpreußen mehr, wohl, aber ein Großdentschland, das heißt, das bisherige Deutsche Reich sei eigentlich nur ein vergrößertes Preußen ge wesen, in Zukunft aber sollen oie deutschen Stämme auf der Grundlage voller Ebenbürtigkeit und Gleichheit zusammengeschloffen und die Vorherrschaft der Preußen beseitigt werden. Mit diesem Begehren

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Page 3 of 16
Date: 04.11.1904
Physical description: 16
in Deutschland zu decken, da während des Zeitraumes von 1892 bis 1900 eine zwölsprozentige Zunahme des Lebendgewichtes des deutschen Vieh slandes sestgestellt wurde. Wenn dieser zwölfprozentige Zuwachs zu der laut amtlicher Zählung nachgewiesenen achtprozentigen Zu nahme des Viehstandes der Stückzahl während des obenerwähnten Zeitraumes hinzugerechnet wird, so ergibt sich nach Klappers An gabe eine genügend hohe Zuwachsziffer des deutschen Rindvieh, bestandes, um die Fleischversorgung der Bevölkerung

des Deutschen Reiches, welche sich im gleichen Zeiträume knapp um elf Prozent vermehrt hat, durch die inländische Viehproduktion sicherzustellen. Ter Hauptreserent der österreichischen Zentralstelle zur Wahrung der land- und forstwirtschaftlichen Interessen, Herr Alfred Simitsch von H o h e n b l u m, weist aber auf Grund der tatsächlichen Ver hältnisse folgendes nach. Für die Fleischversorgung des Deutschen Reiches ist nicht allein die Zunahme des Gesamtrindviehstandes der Stückzahl

nach und die Gewichtszunahme desselben maßgebend, sondern in erster Linie das Gewichtsverhältnis der dem dortigen Verbrauch zur Verfügung stehenden Ochsenbestände, und in der betreffenden Ab teilung des „Statistischen Jahrbuches des Deutschen Reiches" finden wir ganz merkwürdigerweise, daß das Gewicht der zwei Jahre allen und älteren Stiere und Ochsen im Jahre 1892 766.686 Tonnen (7,667.000 Meterzentner), im Jahre 1900 aber nur 740.563 Tonnen (7,406.000 Meterzentner) betragen hat. Es ist daher gerade in jener besseren

Schlachtviehgattung des deutschen Rindviehbestandes, welche zur Versorgung des Fleischbedarfes des Deutschen Reiches, oder wenigstens der besseren Kundschaft, herangezogeu werden muß, ^während des Zeitraumes 1892 bis 1900 keine Gewichtszunahme, sondern im Gegenteil eine vier- bis sechsprozentige Gewichts abnahme zu verzeichnen. Stellt man diese Berechnung der elfprozentigen Bevölkerungs zunahme gegenüber, so gelangt man wohl zu einer wesentlich an deren Schlußfolgerung als zu der des Edmund Klapper. Bei unserem

Viehverkehre mit dem Deutschen Reiche spielen gerade die Prima-Mastochsen die Hauptrolle, und es sind eben diese, die das Deutsche Reich unserer Ansicht nach nicht entbehren kann, ohne sich ins eigene Fleisch zu schneiden. Das wird wohl nicht be stritten werden. Auch bestreitet Klapper, daß sich die Vermehrung des deutschen Viehbestandes nicht auf Kosten des Getreidebaues vollzogen habe, da letzterer tatsächlich im Deutschen Reiche nicht eingeschränkt worden sei. Nun ist es allerdings richtig

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Page 1 of 20
Date: 18.02.1926
Physical description: 20
: Donnerstag, 25. Walburga, Adeltraud. Das deutsche Südtirol. TL In der Südtiroler Frage ist eine bedeutsame Wen dung eingetreten. Bisher hatte diese Frage in der großen Welt wenig Beachtung gefunden. Handelt es sich ja nur um ein ganz kleines Land und um das Schicksal von bloß 230.000 Menschen. Solche „Kleinigkeiten" pflegt die heu tige große Welt kaum eines Blickes und eines Gedankens zu Würdigen. Anders wäre es gewesen, wenn es sich im deutschen Südtirol um Diamantenfelder wie im südafrika nischen

Burenland oder um große Bodenschätze an wert vollen Erzen wie im nordafrikanischen Rifgebiete des Abd el Krim gehandelt hätte. In einem solchen Falle hätten schon längst alle großen Zeitungen über das Wunderland im deutschen Südtirol und über die namenlosen Leiden seiner braven Bevölkerung regelmäßige und ausführliche Berichte gebracht. So aber drohte der Südtiroler Frage das schlimmste Geschick zu widerfahren, das in der Politik überhaupt sich zutragen kann, nämlich das Geschick, in der großen Welt

eine entscheidende Lösung findet, wenn es gelingt, diese Fragen bei der großen Welt als noch ungelöst in lebhafter Erinnerung zu halten. Für das deutsche Südtirol und die Leiden der dor tigen Bevölkerung hatte die große Welt bis in die aller letzte Zeit leider kein allgemeines Interesse aufgebracht. Es war, als ob unter allen Völkern, die mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn im Kriege gelegen, das'stillschwei gende Übereinkommen bestände, sich in keiner Weise um das Schicksal jener deutschen Minderheiten

zu kümmern, die durch den Friedensschluß unter Fremdherrschaft ge raten waren. Es war in den Zeitungen des ehemals feind lichen Auslandes selten die Rede vom Schicksal der Sy 2 Millionen Deutschen in der Tschechoslowakei oder von der Behandlung der Deutschen im Elsaß, in Polen und in Jugoslawien. Wurde von diesen Millionen von Deutschen schon nicht viel gesprochen, so von den bloß 230.000 Deutschen in Südtirol erst recht nicht. Wohl ist es vor gekommen, daß in England und sogar in Amerika edel denkende

Männer ihre Stimme für die Rechte des deut schen Südtirol erhoben haben. Aber diese vereinzelten Stimmen verhallen fast ungehört in der endlos sich aus dehnenden Welt des Schweigens. Auch der Völkerbund, zu dessen Obliegenheiten der Schutz der Minderheiten ge hört, hat in dieser Beziehung bisher vollständig versagt. In diese wenig erfreulichen Verhältnisse ist in den letzten Tagen eine Wandlung zum Besseren gekommen. Die Frage des deutschen Südtirol ist wie mit einem Schlag insofern eine Weltfrage

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Page 3 of 16
Date: 20.11.1914
Physical description: 16
eine Freude daran zu haben scheinen, mit ihrem Gequatsch nicht orientierten Leuten bange zu machen, sollte man eigentlich gehörig das Gesims abkehren; denn entweder sie sprechen aus Bosheit oder aus Dummheit solchen Stiefel. Um die freiwillige Räumung und Rück wärtskonzentrierung unserer Truppen begreifen zu können (und um eine freiwillige Räumung handelt es sich, wie selbst englische Blätter zugeben), mutz man sich erst darüber klar sein, welche Aufgabe die österreichischen und deutschen

Armeen auf dem russischen Kriegsschauplätze zu erfüllen haben. Ihre Aufgabe besteht nicht darin, nach Petersburg oder Moskau zu marschieren oder sich mit der noch im mer übermächtigen rusiischen Armee in eine Ent scheidungsschlacht einzulassen, dazu sind die mit Kriegsschauplätze stehenden österreichischen und deutschen Truppen viel zu schwach, nachdem den Oesterreichern und Deirtschen nicht weniger als Zü Armeekorps gegenüberstehen. Ihre Aufgabe besteht einzig

von Ezernowitz wegen der ungünstigen Lage eine sehr schwierige ist. Von Russisch-Polen. Auch hier haben sich die deutschen und ö sterr e ich i s ch e n Truppen von Warschau und Iwangorod zur Neuaufstellung aus demselben Grunde zurückgezogen, trotzdent die Angriffe der Verbündeten stets siegreich waren und besonders die Deutschen bei Warschau und die Oestereicher bei Jwangorod den Russen große Verluste bcibrachten. Vom Wysztytersee (an der Nordgreuze von Ostpreußen) aus machten die Russen erst kürzlich

einen heftigen Vorstoß, um in Ostpreußen eiuzu- dringen, wurden aber vom den Deutschen jämmer lich verhaut und verloren 4000 Gefangene und 10 Maschinengewehre. Auch westlich von Warschau versuchten die Russen mit großen Kräften in preu ßisches Gebiet einzudringen, wurden aber mit gro ßen Verlusten zurückgewonen; dabei wurde ein russisches Bataillon bei Koni n (westlich von Warschau, nahe an der preußischen Grenze) durch deutsche Kavallerie zersprengt, 500 Gefangene ge macht und 8 Maschinengewehre erbeutet

. Der schneidige. deutsche Generaloberst von H i n d e tt b u r g hat seinem Ehrentitel „Ruffen- fänger" wieder alle Ehre gemacht. - Bei dem rusiischen Versuche, in Ostpreutzen ernzudringen. kam es in der Gegend von Stallu- pönen, Soldau und Wlo clawek zu mehr tägigen Kämpfen, welche mit einem glänzenden Siege für die deutschen Waffen endeten. Die Rus sen verloren 28.000 Gefangene und 80 Maschinen gewehre. Ilttter bett Gefangenen befanden sich auch japanische Artilleristen. Int übrigen herrscht

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