gewesen, viele Jahre lang, so lange schon wie er denken könne. Deutsche Menschen hätten hier gewohnt. Deutsche mit deutschen Herzen. Dann aber, das fei noch nicht lange her, seien Kommissare ge kommen und hätten alles, was da lebte, vertrie ben, irgendwohin, wer weih wo, das Land sei ja so groß. Er habe sich versteckt gehalten. Dort wo er geboren sei, dort wolle er auch sterben. Nun sei er hier, und nun sei er Hüter des Dor fes. Vielleicht kämen sie zurück, vielleicht. Dann müßte
doch alles so sein wie vorher. Das Dorf sei reich gewesen, sie hätten zu leben gehabt und das fei ja wohl die Hauptsache. Nun seien die Deutschen endlich gekommen, nun würde wohl alles gut werden. Dann wünschte er uns eine gute Fahrt, nickte lächelnd und blinzelte aus seinen glanzlosen Augen, in die wirr und sträh nig die weißen Haare fielen. Dann humpelte er zurück in sein Häuschen und meinte wohl, daß nun, da wir hier seien, alles in Ordnung wäre. Die Häuser versteckten sich hinter uns, noch ein paar Felder, die mühsam
Ohr gehauen, zum Wöhle des Dorfes natürlich. Der könne auch gut lesen und schreiben, sei bei Ausbruch des Krieges in die Ukraine geflohen und hätte schon den Deutschen zur Seite gestanden. Das sei der Nichtige. Der verstünde wohl rechte Ordnung zu schassen. Und außerdem müsse er jung sein, um nun all das Neue verstehen zu können. Das sei schon alles in bester Ordnung. Der junge Mann war einverstanden und die Dörfler, die wir befragten, gleichfalls. Und wie selbstverständlich zog nun die ganze
, wenn man dem Gehörten ganz beson deren Nachdruck verleihen wollte. Und dann setzte auch unser neuer Starost zu schwungvollen Worten an. Er versprach, alles nach dem Besten ordnen zu wollen, sagte den Dörflern Haus, Hof und Acker zu und meinte, daß nun, da die Deutschen gekommen seien, schon alles seinen Gang gehen werde. Sie wollten arbeiten und schaffen, das versprachen sie alle. Als unser Motor sein Abschiedslied bullerte, machte man uns ein Geschenk: Eier und Hüh ner, Tomaten und Melonen. Es mußte