SÄe Meraner Zeitung Nr. 144 digt werden. Die Regierung tut dies ja auch, aber nieinals gegen die Dyltschen. Was die Deutschen haben wollen, setzen sie durch, auch wenn es dem Gesetze zuwiderläuft. Darum wurde die „freie rtaliytische Universität' verboten. Was sollten wir aber zu den deutschen Schulen sagen, die das „Trentino' verpesten? (Stürmischer Beifall.) lind diese Schulen werden häusig mit Steuergeldern unterhalten, nicht nur die Deut schen, auch wir selbst müssen dazu beitragen. Da rum
richte sich unser heutiger Protest vor allem gegen die Regierung, welche das Gesetz nicht re spektiert und ihm nicht Achtung zu verschaffen weiß, — Unsere Studenten, arme italienische Seelen inmitten -einer barbarischen Oede, glaub ten in einem geschlossenen Lokal ungestört den Worten ihres gelehrten Gastes lauschen zu dür fen; aber dem deutschen Gesindel (inarniuAliu) gefiel das nicht, und die Regierung ergriff Partei für das Gesindel. Es ist vas ein Vorfall, der die ganze gebildete Welt empören
nruß. Gesetz mäßig gewährleistete Rechte sind mit Füßen ge treten worden, aber nicht vom Pöbel, sondern von einer Regierung. Höret es, Ihr Italiener, die Ihr unter Oesterreich steht, Ihr Italiener vom „Trentino' und von der „Venezia Giulia', und schart Euch zusammen zu gemeinsamer Ab wehr! Jene Alldeutschen, die da mit gierigen Blichen bis an den Po schauen, sollen wisien, das; wir nicht um Haaresbreite weichen werden, sie sollen wissen, daß wir uns als die äußersten Borposten des groMt Volles
betrachten, zu welchem wir gehören, und das; wir die Parole der italienischen Alpenjäger zu der unserigen machen: „Hier kommt man nicht durch !' (Mi nutenlanger tosender Beifall.) Hier vereint schwö ren wir unserem Volte heilige, unverbrüchliche Treue; wer unser Volt angreist, der soll uns Schulter an Schulter finden; und wenn die öster reichische Regierung diesen Schwur nicht hören mag, so höre ihn die ganze gesittete Welt. (Er neuter Beifallssturm im ganzen Hanse.) Nach dieser, den Trientern so recht
aus dem Herzen gesprochenen charakteristischen, rhetorisch wirklich musterhaften Rede des Abg. Dr. Silli ergriff das Wort der Sozialistenführer Doktor Battisti. Derselbe bemerkte zunächst, daß man der Regierung für ihre Mißgriffe dankbar sein müsse: noch vor tUrzem sprach man von der Er richtung einer italienischen Universität in Trieft wie von etwas Fernliegendem, ja so fernliegend, als wäre es erst ausführbar nach dem Zusammen bruche Oesterreichs. (Laute Jubelrufe.) Und nun sei die Universitätsfrage