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Lienzer Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 28.08.1914
Physical description: 12
Mütterlein Im Dorf, in der Kirche, auf kaltem Stein . . . Leo Leipziger (Roland von Berlin). Feldpostkarten. Trotz allem Nachrichtenhunger in diesen Ta gen sind sie unstreitig die am sehnsüchtigsten er warteten Boten. Sie bringen Nachricht von einem Lieben im Feld, auf der Fahrt dahin oder in ir gend einer fremden Garnison. Sie geben ein Le benszeichen von ihm und melden der Frau, den Eltern und Kindern daheim, daß sie ohne Sorge sein mögen, und daß es einem sehr gut geht. Diese Feldpostkarten find wahre

kommt erst: sie darf keinen kleinen unter uns finden. Dann werden wir den Unse ligen im Felde wert. Ein Volk, ein Schicksal! A. Spendeuausweis der beiden Zweigvereine des „Noten Kreuzes' in Lienz. Frau Seeber, Obststand, Kronen S.—, Alois Lexer 2.—, Dionis Mernyey 2.—, Frau Prof. Deutschlän der , Gemeinde-Vorstehung St. Jakob i. Des. 25.70, Frau Wanker 6 —, Theres Kanzian 4.—, Frau Winkler, Lamm 10.—, Margaret Weniger 2.—, Anna Stalzer 2—, Anton Trojer 15. , Joses Obbrngger 5.—, Alois Ortner

5.—, Frau Dr. Leitner 10,—, Herr Komplojer 4.—, Frau und Frl. Klara Ober- lahner 3—, Anna Mairer 2.—, Elise Maiers Erben 2.—, Paula Wunderer 20.—, Maria, Mathilde und Rosa Unterrainer, Florian Unterrainer 15 —, Maria Kaplenig 4.—, Frau Palmann ö.—, Alois Maier- Hibler 20.—, Friederich Gailer 4.—, Herr und Frau Pros. Hofmann, Frau Hofrat Volkmer 5t). -, Herr Mohär 5.—, Herr und Frau Willibald Hosmann 60.—, Alois Gander 1.60, Frau Ebner 2 —, Maria Melichar 2.—, Emilie Puntel 2 —, Herr Winkler 2.—, Frau

Mühlbauer 4.—, Herr Zuegg 6.—, Frau Dr. Kilchberg» 5.—, Frau Dr. Hölzl, Angerburg, 10.—, Frau Engl jun. S.—, Josef Sailer sen. 4—, Rosa Seidler 4.—, Ida Siegel, Wien 10.—. Rosa Majerotto 2.—, Franz Emberger4.—, Eleonore Ste faner 2,—. Marie Erlacher 5.—, Frau Dr. Müller 9.—, Marie Hölzl 4.—, R. Ludwig und N. Mitte ler je 2, 4.—, Frau Kollert 2.—, Frau Seidl 2.—, Herr Marchetti 2.—, Herr Bartl 2.—, Anna Bürg ler 2.—, Herr Groß 2.—, Frau Köster 6.—, Frieda Hölzl 10.-, Alois Pichlers Erben ö.— Theres

Pü- ringer 4.—, Johanna Glanzl 3,—, Anna Oberpar- leiter 3.—, Frau Gräfin Terlago 50.—, Herr und Frau Dorner 5.—, Frau Riebler, Schweizergasse, 3.—, Frau Dr. Bagl 2.—, Filomena Kleinlercher 2.—, Herr und Frau Inthal 5.—, Herr Wimmer sen. 20.—, Frau Skorpil 6.—, Frau Spielmann 2. —, Frau Dr. Wurnig 20.—, Elise Theis 5.—, Frl. Obbrugger 5.—, Johann Eder 5.—, Frau und Frl. Hinterthaner 7.—, Zgnaz Dinkhauser 4.—, Tischgesellschaft Kaffee Zen tral 2.—, Rechnungsblock Hotrl Post (8), Traube (10), Fisch

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Lienzer Zeitung
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Page 7 of 26
Date: 20.02.1915
Physical description: 26
i. T. Kriegsgefangene und Vermißte. Vermißt werden: Stefan Vopptchler, Anton VoPPichler, Franz N i e d e r w a n g e r, Jos, Grü ner, Peter Astner, Thomas Oberarzbacher und Sebastian Haus er, alle von Gais, — Johann Nie- derwolfsgrnber, Jäger im 3 TKJR., 2. Komp, Mitteilungen an Frau Julie Niederwolisgruber, Leder handlung, Bruneck. — Anton und Gottfried Unter- egelsbacher, Brunnerssöhne von Uttenheim und Johann Bot lg er, Oberseuerschwendter,-Gutsbesitzer von Sand in Taufers. — In russische Kriegsgefangen schaft

nach den früheren klaglosen Fahrten, die letzte im Gegensatze zur Jseltalerfahrt gänzlich mißlang. Dankscrgung. Für die mir von der opferfreudigen Bevölkerung von Lienz für die in Marburg und den angrenzenden Bezirken in so großer Menge zugewanderten armen galtztschen Flüchtlinge zugesandten Kleidungsstücke etc. sage ich innigsten Dank, insbejonders der Frau Post Verwalter Maier, Frl. Anna und Toni Hibler, Frau Geomeier Hirsch, Frau Ludl, Modegeschäst, Frau Pri« stov, Lokomotivführers-Äaitiii, Frl. Bindner

, Frau Wtw. Mühlbauer, Frau Jnsam, Frau Pruckmayer, Frl. Steiner, Näherin, Frau Rosa Wtw. Sigwart,. Frau Dr. Molinari, Frau Fracaro, Fotografens-Gat- lin, Frl. Stimpfl, Frau Gasser (Schneider), Frau Ha mann, Frau Najemnik, Fran Portier Rogen, Ehrw. Frauen Dominikanerinnen, Frau Wanner, Holzhänd- ^ers-Gattin, Frau Hofmann, Buchhändlers-Gattin, Frau Jnnerkofler, Frl. Meschnig und Frau Wraber. — Um wettere gütige Spenden wird gebeten. Sophie Sieber, iajorswtive. Marburg. Eine bleibende Erinnerung

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Lienzer Zeitung
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Page 26 of 28
Date: 30.08.1902
Physical description: 28
den blninengemusterten Teppich. „Tante, Tante, wir spielen Onkel Gärtner,' riefen sie begeistert. Ein eiliges Rauschen von Fraueukleideru und ein paar helle klatschende Töne folgten — dann zog lautes Schmerzgeheul durch das Haus. Frau Frida stand mit hochroten Wangen vor ihren Neffen und entzog ihnen nnsanst die Gießkannen. Da öffnete sich feierlich die Flügelthür und Frau Professor stand würdevoll ans der Schwelle. ^Frida,' sagte sie vorwurfsvoll, „was hast Du den Kleinen gethan?' „Ich schlug sie,' die junge Frau

beherrschte sich mühsam, „sieh Dir meinen schimmernden Teppich und die nassen Dielen an — ' Aber Frau Professor hörte sie kaum; sie hatte sich hingekniet und drückte die beiden Krausköpfe an ihre mütterliche Brust. „Liebes Kind,' sagte sie im nachsichtig verweisenden Ton, „ver greise Dich nie wieder so. Schlagen wirkt «ur verrohend auf junge Gemüter. Du hättest ihnen ihr Unrecht klar legen müssen.' Frau Frida rieb sich nervös die brennenden Handflächen; es stieg ihr wieder heiß in der Brust

auf, aber — sie beherrschte sich. Sie dachte an ihres Gatten Warnung; er sollte nicht recht haben, diesmal uicht, sie würde ihm das beweisen. Sie waudte sich kurz uud ging hinans. Erschrocken blieb sie ans dem Korridor stehen. Laute keifende Frauenstimmen schallten ans dem Souterrain herauf, dazu Thüren- kracheu uud Polteru wie Von fallendem Geschirr. Die junge Frau flog die Treppe herab, sie war dem Weinen nahe. Wußte sie doch nur zu gilt, was nnn folgte. Das Kindermädchen hatte sich niit der Mamsell gezankt

, und letztere saß in Weinkrämpsen ans dem Fußboden uud schleuderte mit allem Greisbaren nach der Beleidi gerin. Diese Scenen wiederholten sich häufig. Frau Frida war hier machtlos. Eine Beschwerde über die Zänkerin blieb frucht los; es gab höchstens eineu Sturm mit der Professorin, die mit stnudenlanger Migräne darauf quittierte. Und die Mamsell mußte wegen ihrer sonstigen glänzenden Eigenschaften wie ein rohes Ei behandelt werden. Der Schlnßeffekt blieb stets derselbe; die „gnä dige Frau' mußte

an solchem Tage selbst kochen, da die Mamsell mindestens zwölf Stunden zum Restaurieren ihrer Nerven brauchte. Ach, und der jungen Frau wurde das Stehen in der heißen Küche so blutsauer, dabei mußte sie noch unbefangen und liebenswürdig bei Tisch erscheinen, daß nur ihr Manu nichts merkte. Dazu seine fragenden Blicke, denen sie kühl ausweichen mußte. Manchmal war es vorbei mit allen Vorsätzen, sie wollte sich in seine Arme werfen und sich von ihm trösten uud helfen lassen, aber ihr Stolz hielt sie immer

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 40
Date: 22.12.1906
Physical description: 40
und nun will man schon wieder daran gehen, eine abermalige Preiser höhung durchzusetzen. Es ist da wohl leicht begreiflich, wenn sich in der Bevölkerung eine Erregung kundgibt und man soweit als möglich zu Abhilfsmitteln greift. Vor kurzem fand Wie soll die Frau sein, die man heiraten will? Auf diese wichtige Frage gibt der leider zu früh verstorbene französische Humorist Max O'Rell in einem hinterlaffsnen Büchlein, das dieser Tage erschienen, ist, amüsante Antwort: „Heirate' — so schreibt er — „eine Frau

, die kleiner ist als du. Heirate keine Frau, die nicht herzlich lachen kann. Man erkennt den Charakter einer Person an der Art, wie sie lacht. Heirate keine Frau, deren La chen gezwungen ist. Heirate eine Frau, die Spaß versteht, die den Humor zu schätzen weiß und die alle Dinge von der guten Seite sieht. Heirate keine Frau, die alles tadelt und die sich über ihre Freun dinnen lustig macht, sobald sie ihr den Rücken ge dreht haben; heirate eine Frau, die ein gutes Wort zur Verteidigung der Leute

hat, die man in ihrer Gegenwart lästert. Heirate eine Philosophin. Wenn du eine Braut in? Theater führst und die Plätze nicht vorher be stellt hast, so heirate sie, wenn sie bei der Kunde, daß alle Parkett« und RangSplätze vergriffen sind, heiter und ungezwungen ausruft: „Das macht nichts, dann gehen wir eben auf die Galerie; die Hauptsache ist, daß wir uns amüsieren!' Dieses Mädchen ist ein „guter Kerl'; man kommt gut aus mit der Frau, die zufrieden ist, mit ihrem Manne ganz hinten zu sitzen, wenn in diesem Leben

. Von einer wahren genauen Kenntnis der ganzen Frage kann überhaupt nicht die Rede sein, da nur eiu verhältnismäßig ganz geringer Teil der breite» Volksschichten in der Lage ist, sich ein richtiges Urteil zu bilden und die Schuld dort zu suchen, wo selbe tatsächlich liegt. Wenn du einen Bettler triffst und ihm etwas geben willst, so heirate die Frau nicht, die ihn sol chem Augenblicke zu dir sagt: „Es ist vielleicht ein Betrüger, der das Geld in die Kneipe trägt.' Wenn du selbst diese Bemerkung machst

und die Frau dir antwortet: „Schön! soll er gehen, der arme Teu fel! Es ist heute so kalt; ein Glas Bier wird ihm gut tun!' — so heirate sie. Heirate eine Frau, die gesund ist und guten Appetit hat. Heirate keine, die an jedem Gerichte, das man ihr vorsetzt, unlu stig herumstochert. Heirate keine Frau, die, welcher Gesellschafts klasse sie auch angehören mag, es für unvornehm hält, die Straßenbahn zu benutzen oder in ein Koupee dritter Klasse zu steigen, wenn die zweite Klasse besetzt ist. Wenn eine junge

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 25.11.1942
Physical description: 6
schaftsgebäudes im Beisein des zuständigen Bürgermeisters aus Dölsach, Pg. Stra gen z, wurde durch Dipl.-Jng. Baurat Pg. Putz und dem Vertreter des Land rates Lienz die Endüberprüfung vorgenom men und dem Besitzer die Benützungsbe!- willigung erteilt. Schlaiten. Gestorben ist hier am 2V. November im 64. Lebensjahre nach län gerem Leiden Frau Josefine Tabsrnig, Gattin des Schmiedemeisters Johann Ta- bernig. Zwei Söhne der Verstorbenen stehen im Felde. Die Beerdigung fand am Sonntag auf dem Ortsfriedhof

. Zum Oberscharsührer: Mar Bemerl. Zu Scharführern: Alois Rainer, Anton Huber, Äofef Berg- m a n n. Sillian. Gauredner Hohnfeld sprach kürzlich in Sillian in einer Ver sammlung der Ortsgruppe über die gegen wärtige Lage. Für seine ausgezeichneten Ausführungen dankte ihm eine aufgefchlof- fene Zuhörerschaft mit reichem Beifall. Sillian. Dieser Tage wurde im Kino saal in Sillian ein Gemeinschafts abend der NS.-Frauenschaft ab gehalten, der gut besucht war. Zum Ge denken der verstorbenen Frau Guggen berger wurde

erstreckt sich über sämtliche bäuerlichen und son stigen Privatwälder des Lesachtales, soweit sie im Landkreis Hermagor liegen, und über die Waldslächen der Gemeinden Kötschach, Mauthen, Würmlach, Dellach, Reisach und Kirchbach im Gailtal. Das Forstamt Kötschach übernimmt gleichzeitig die Bewirtschaftung und Betriebsführung des Forstgutes Weidenburg. Gre-'fenburg. Todesfall. Hier starb am 22. November im Alter von 79 Jahren nach einem arbeitsreichen Leben Frau Ma ria Moffer, geb. Wernifch, Gasthofbe

Einstich eine Blutprobe und entschwindet ins Laboratorium. Eine halbe Stunde bangen Harrens vergeht, dann kehrt Professor Urban zu Sabine zurück, und man sieht schon leinen leuchtenden Augen an, daß er ihr Gutes künden kann. „Ich gratuliere, Frau Brenkenkamp, es stimmt. Mor gen können wir die Transfusion vornehmen. Bitte stellen Sie sich um zehn Uhr vormittags ein. Hoffen wir, daß Ihr menschenfreundliches Opfer ni<S)i vergebens ist.' Als Sabine draußen im hellen Sonnenlicht des Sep tembertages steht

bis zum andern Vormittag? Soll sie die ganze Zeit im Hotel zubringen? Da fällt ihr ein, vr. Mergentin hat ihr erzählt, Ingrid sei zuerst bei ihrer Tante, einer ver witweten Schwägerin von Ingrids Vater, einer Frau Paula Sturm, untergebracht gewesen. Wenn sie zu ihr ginge? Vielleicht freut sie sich, wenn sie ihr von ihrem Vor haben erzählen wird. Vielleicht fordert sie sie auf, den Tag und womöglich die Nacht bei ihr zu verbringen. Nach einigem Hin- und Herfragen erfährt sie die Woh nung. In einem dieser hübschen

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Lienzer Zeitung
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Page 10 of 12
Date: 20.12.1941
Physical description: 12
entrückt im Salon Klavier, das Finale zu seiner Oper. Da geht es jetzt auch dem Schluß zu. Mit brüllenden Akkorden spült das Meer noch einmal das geliebte Weib ans Land. Die Frau Schwengel ist mit - einem Kochlöffel unter öle Küchentür getreten wie ein wachhabender Feldwebel. Sie hat aus der Tonfülle der Frau Tante ihre Stimme sofort wie eine Jazztrompete herausgehört. Freilich, da ist schon wieder etwas los bei den Damen, und nachher läuft sie eilends, mit schwankenden Doppel- röcken

, die jetzt für den Herbst schon den Unterleib warm halten, hinaus auf die Stiege. Also ich sag's ja, mit der Frau Tante! Da liegt sie schon wieder, die arme Frau Baronin, und weint. „Frau Baronin, was haben s denn?' Sie wackelt tröstlich an der Schulter, die in einem blauweiß karierten Jumper kind- lich zuckt. „Gehn s' Frau Baronin, sie dürf'n ihnen nicht alles gleich so ins G'müt nehmen. Glaub'n s' mär! Sicher!' Aber die Frau Baronin, so streichelnd bemitleidet, weint nur noch mehr, und die Frau Schwengel faltet

ratlos ihre dicken Finger. „Meiner Seel, der Herr Heinz! Der hat da mit besten Kräften auch nur alles ver- schlechte«, und jetzt laßt er's ganz stehen und spielt nur noch Klavier, daß man narrisch wird. An seiniger Stelle, wenn ich schon seh', wie die Dame leidet, nimm ich mir halt die Freiheit und gebe den gewissen Einblick ins Ganze. Selber traut man sich ja nichts zu machen, zwischen die Herr- schaften. Das ist's ja. Kommen s', Frau Baronin! Weinen s' nicht a .so. Was wollen s' -denn essen heut

abends?' Die Frau Baronin schüttelt nur «nt- sagend den Kopf, aber sie hebt ihr kleines Gesicht heiß und naß, mit einer verschwitzten Earmenlocke zum Fenster. „Negnet es noch, Frau Schwengel?' „Ja! Negnen tut's noch.' „Dann bitte, meine Gummischuhe.' Es ist die hauchdünne Stimme einer Unglück- liehen Frau, die sich wieder zu etwas ent- schließt. „Da sind sie schon. Wollen s' Lust schöpfen?' „Ja! Ich geh' hinauf in dm Wald. Aber sagen sie nichts!' „Freilich! Das machen s' nur! Das machen s'! Kommen

sie, da ist der zweite Merschuh, Frau Baronin. 'So, bitte! Natürlich! Da gehns nur, das ist das beste.' Z5 Der Hilferuf In einem nebelgrauen Seidengummi- mantel und einem dicken, herzigen Regen- schirm lehnt die Frau Baronin eine Stunde später erschöpft in seelischer Bedrängnis an der verschlossenen Brettertür zur Jagd- Hütte. Sie hat zuerst die Türklinke nieder- gedrückt und dann mit ihrer kleinen Faust im Waschlederhandschuh in Heller Ver- zweiflung noch einen förmlichen Klopfanfall bekommen, obwohl man natürlich

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Lienzer Zeitung
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Page 21 of 26
Date: 24.12.1914
Physical description: 26
, dann aber blieb jede Nachricht aus. Das wareu bange Zeiten, aber da es den Nachbarinnen auch nicht besser erging und man allgemein hörte, daß Feldpost sendungen nicht angekommen waren, so trösteten sich die beiden immer wieder und hofften von Tag zu Tag auf einen Brief. Aber der Postbote fchien den Weg zum Häuschen am Hange gar nicht mehr finden zu wollen. Wochen vergingen wieder, und kein Brief, keine Karte kam. Angstvoll studierten Frau Trillmich and Bertel die Verlustlisten, und eines Tages fanden

mußte, dann überfiel sie oft das Leid und der Gram wie ein reißender Wolf. Und in dieser unsäglich schweren, leidvollen Zeit wurde der alten Frau Trillmich das Bertel so recht zum Trost. Im stillen dankte sie Gott für die Gnade, daß sie das allzeit freundliche, fleißige Mädchen bei sich haben durfte, denn wenn sie jetzt hätte allein Haufen müssen, so wäre sie vor Angst und Herzeleid ver gangen und verzweifelt. Wie es eine eigene Tochter nicht besser verstanden hätte, umgab Berte! die alte Frau

zu tun. Das war doch wieder ein Hoffnungsfünkchen, und die beiden Frauen lebten, da?> schwache Fünkchen im Inneren nährend, wieder etwas auf. „Wenn der Direktor feine Spur findet, so reise ich sofort nach Frankreich, um ihn zu pflegen!' sagte Bertel und überflog dabei ihre Barfchaft, ob sie wohl für das Reisegeld reichen würde. Gerührt hatte die alte Frau zugehört, und wenn sie auch zu wiffen glaubte, daß diese Idee nicht zu verwirklichen war, so ließ sie doch das Mädchen bei seinem Vorsatz

, der sie zu beglücken und auf zurichten schien. In zehn Tagen hatte der Direktor zurück sein wollen, und als diese um waren, ging Bertel jeden Abend hinüber in das Nachbar dorf, um zu fragen, ob das Auto heimgekommen sei. Aber es ver gingen vierzehn Tage und es !am und kam nicht, und die Beamten in der Fabrik sorgten sich bereits auch schon nm ihren Direktor, zumal in letzter Zeit den Autos mit Liebesgaben verschieden? Unfälle zugestoßen waren. So kam der Weihnachtsabend heran. Auf Zureden Bertels hatte Frau

Trillmich doch ein Paar Stollen gebacken, und sie waren auch herrlich geraten. Aber von einem Weihnachtsbäumchen wollte sie durchaus nichts wissen und die emsig gestrickten Socken und andere warme Untersachen die fertig waren, wollte sie in einem Anfalle von Kleinmut dem Roten Kreuz überweisen. Aber Bertel bat so lange, doch damit noch zu warten, bis sie endlich nachgab. Bis vor kurzem war lindes Wetter gewesen, gar kein Weih^ nachtswetter, bis sich zwei Tage vor dem Feste Frau Holle besann und nun auss

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Lienzer Zeitung
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Page 34 of 36
Date: 15.05.1915
Physical description: 36
Flesuttat unserer 47. Wreisaufgaöe. (Preisfrage für unsere Leserinnen.) Für die besten Antworten auf unsere Preisfrage (siehe ausführliche Ver öffentlichung auf Seite 2 und 3 dieser Rummer) wurden durch Auslosung folgende Preisresultate erzielt: t. preis: A. Ehrecke (Abonnentin der Weißenseer Ztg.) eine Elektri siermaschine, S. preis: Frl. Frida Arendt (General-Anzeiger Kgs.-Wusterhausen) ein Kistctien Kölnisches Wasser, 3. preis: Frau M. Hm;, Porträtmalerin (Ostdeutsche Tageszeitung

) eine Arunrininnl-KausHattrrngsi'ampe. Durch weitere Auslosung unter den besten Antworten ent fielen Preise aus: Frau Alma Lindau (Sprendlinger Anz.). Luise Reinhard (Seegeist). M. Kemnitzer (Schwarzenbacher Amtsbl.). Clara Wendt (Büsumer Nachr.). Fraii^ Fechter (Stockacher Anz.). Selma Kreisler (Komotauer Bote). Anni Speth (Südd. Friseur-Ztg.). Frau R. Hoerner (Alltägl. Rundschau, Zuffenhausen). Therese Zettler (Landsberger Tagbl.). Josephine Höller (Auerbacher Ztg.). Frau K. Fischer (Altmärker Tagbl.). Frl

. Fanni Neumann (Jll. Bayr. Schützen-Ztg.). Frau E. Hübner (Reichcnbacher Tagebl.). Franziska Schmidbauer (Generalanz. f. die Oberpfalz). Alse Dittrich (Grünaer Nachr.). Anna Ketzer (Friedberger' Gemeindebote). Biarie Gülke (Büsumer Nachr.). Anna Schwanieldter (Jll. Bayr. Rundschau). Lina Lehner (Schwab. Bolksblatt). Frau Th. Wunder (Gersthoser Amtsbl.). Mina Jaeobi (Stützerbacher Ztg.). Gertr. Lindemann (Benrather Tagebl.). Clara Bastian (Schwarzwälder, Villinger Tagblatt). Frau E. Rösch

(Friedrichshasener Tagebl.). Frau M. Schaer (Anzeiger Seehausen). Martha Tettenborn (Mittelstand). Ella Auernheimer (Nürnberger Stadtztg.). Therese Lechner (Friedberger Gemeindebote). Anna Wach (Tiroler Grenzbote). Frau E. Montag (Reichenbacher Tagebl.). G. Rößler (Lindauer Tagebl.). Frau M. Baden (Soltauer Nachr.). Karol Hine grausame Sache. Es ist nicht recht von Deutschland, daß es die Holzausfuhr nach England verboten hat. Was für gute Ge schäfte könnten wir jetzt dabei machen. Man bedenke nur, wie viel Holz

Schrettle (Jll. Bayr. Rundschau). Mar. Rüde (Bote vom Kappei berg). A. Hosstetter (Jnnztg.> Anna Menzinger (Fried berger Gemeindeb.). Frau Ther. Reißner (Gersthoser Amtsbl.). Mar. Amann (Schwandorser Zeitung). Mar. Bäck (Jllustr. Bayr. Rundschau), Frl. L. Groß (AugSbg. General-Anz.). Marie Baer (Pasinger Ztg.). Martha Prägler (Planitzer Ztg). El. Steig- leder (Bote v. Kappel berg). Helene Spädel (Neckarsul Ztg.). Adelh. Kommnick (Tapiauer An zeiger). Auguste Vielgraf (Deutsche Volkswacht). Frau

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Lienzer Zeitung
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Page 6 of 14
Date: 29.09.1914
Physical description: 14
, fallen Mann und Frau vereint über ihn her.' Ver vervunäete Layer. Bei einem der jüngsten Besuche eines Heidelberger Lazarettes fragte die Großherzogin Hilda einen verwundeten Bayern, der im Felde sechs Schußwunden davon getragen hatte: „Na, Sie haben aber auch genug bekommen? Der Bayer antwortete: „Ja, da sollen königliche Hochheit mi anial sehgn, wann i von der Kirchweih hoamkumm!' Das fransöliscke Kentnerkapital auf- ge^ekrt. Das Pariser Finanzblatt „Information' erklärt, daß die vor dem Kriege

gemachten Er sparnisse der französischen Rentner fast völlig auf gebraucht sind. Nach dem Kriege werden im Bürgerstande und im mittlerem Arbeiterstande bit teres Elend herrschen. H. Spendenausweis des „Roten Kreuzes' in Lienz. (14. September bis 22. September). (Schluß). Ferner wurden abgegeben von: Theres Trojer 12 Ltr. Himbeersast; Eva Staller-Huben 1 Kistchen Preiselbeer; Frl. Ascher Fruchtsulze; Frau Kolitscher Zitronensaft; Ig. Unterweger-Thal 5 Klg. Honig, 1 Flasche Edeltannenöl; Frau Praxmarer

2 Flaschen Agrnmella; Frau Jordan 1 Flasche Johannisbeer; Paula Egger 1 Glas Preiselbeer; Oberrainer 1 Mei ling Preiselbeer; Frau Dr. Trotter eingekochte Prei selbeer; Zirknitzer in Görtschach 2 Z4 Klg. Zwetsch ken; Frau Marintsch 1 Glas Preiselbeer; Frl. Frie derike Carli 2 Flaschen Kognak; Frl. Siegwart 2 Gläser Preiselbeersulze; Aloisia Egger 20 Ltr. Prei selbeer; Leistentritt 5 Flaschen Himbeersast; Frau Ortner 2 Flaschen Preiselbeer; Anna Iakober 2 Mei ling Aepsel; Maria Lukasser 1 Korb Granten

: Frau Bäckermeister OrLner 1 Flasche, Likör; Trutschnig- Lengberg 5 Wierling Aepsel und 1 Wierling Birnen; Johann Mühlböck 2 Pierling Birnen. Ungenannt: 5 Ltr. Apfelsulze, 1 Glas Granten, Marillen, 1 Flasche Himbeersast, 5 Strähne Wolle, Zigarren, Zigaretten (30V). Frau Geiger 100 Zigaretten; Herr Zitta Ta bak und Zigarren; Gerichtsvorstand Labler 2 Schach teln Zigaretten; Venerand Unterhueber 2000 Zigaret ten, 2000 Hülsen und 100 Päckchen Zigarettentabak; Hr. Hildebrandt Tabak; Frau Dr. Trotter

2 Schach teln Zigaretten. Frl. Hosmann Briefpapier; Hiblers Erben 14 Meter Barchent; Frau Hölzl 4 Gabeln und 6 Lös sel ; Firma Zambelli 2 Dutzend Eßbestecke. An „Gold sür Eisen': Johanna, Zenzi und Maria Wanner-Schmuck; Frau Dr. Hölzl 1 Arm band, 2 Ringe und 1 Ohrring; Anna Mußner 1, Ring; Klara Haßler 2 Eheringe; Ungenannt Man schettenknöpfe, Ringe und Sonstiges. Sebr viel wurde an gebrauchter Wäsche sür die Verwundeten abgegeben und wird dies im nächsten Ausweise erscheinen. Allen edlen Spendern

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Page 10 of 28
Date: 04.01.1908
Physical description: 28
der Neujahrs- Glückwunsch-Enthebungskarte der Stadt Lienz für 190«. (Nachtrag.) Nr. 265—274 Oesterr. Ganz'sche Elektr.-G. m. b. H- Zweigniederlassung Klagenfurt. 275—284 Klagenfurter Bureau der Leobers- dorfer Maschinenfabriks-Akt.- Gesellschaft. . 285—289 Hr. k. k. Bezirkshauptmann R. v. Posch s. Frau. „ 290—291 „ Anton Linder s. Frau, Def- reggerstraße. „ 292—293 „ Lehrer Bartl s. Frau. „ 294—295 . Lehrer Constautini s. Frau. Nr. 296—297 Hr. Josef Steidl s. Frau. „ 298—300 „ Südbahn-Verkehrskontrollor

Kn orreck s. Frau. „ 301—302 „ Dr. Eduard Neuhold s. Frau. „ 303—304 „ Josef Schlemmer s. Frau. „ 305-307 .. Nikolaus Gasser s. Fam. „ 308—309 „ Ingenieur Bauer. „ 310—311 „ Ferd. Leis L Comp. „ 312—314 „ Alois Ortner s. Frau. „ 315 Fr. Maria Spielmann. „ 316—317 Hr. Hauptmann Olbrich s. Frau. „ 318—319 „ Andrä Kleinlercher s. Frau. „ 320—321 Fr. Maria Obbrugger s. Frl. Tochter. „ 322—323 Hr. Anton Pallmann s. Frau. „ 324—325 „ Dr. Trotter s. Frau. „ 326—327 „ Josef Rindler s. Frau. „ 328—329

„ Dr. Molinari s. Frau. „ 330—334 „ Johann Wanner s. Frau. „ 335 „ Oberkommissär Paulmichl. „ 336—337 „ Anton Trojer s. Frau. „ 338 Frl. Elise Kurz. „ 339—340 Hr. Dr. Adolf Nitsche. „ 341 Silvio Zanetti. „ 342 „ Josef Oberhueber. „ 343—344 „ Alois Pichler, Steinmetzmeister. Ein i Lehrjunge wird aufgenommen' bei Herrn l. »MM. I«. klumen - Papier gerippt und glatt in allen Farben empfiehlt z. G. Mahl u L!«n,. WIM IVIllllSksStöN lislere S. so vis alle j iwckorsv ^usilc- Instrumente Operngläser, k'kotogrspk

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 08.10.1941
Physical description: 6
sie das Bettuch über die Matratzen und haut klatschend auf die weiß überzogenen Kopfkissen am Fensterbrett. Jetzt muß sie dann noch den Waschkrug ein füllen. Aber plötzlich lehnt sie sich zwischen den Federkissen weit hinaus: „Jesus, da kommt er ja schon, der Wagen . . . so . . . jetzt haben wir sie da!' Sie rennt hinunter in die Küche und bin det sich noch eine weiße Schürze vor, und dann geht sie, mit feindfelig ablehnender Miene, der Frau Baronin entgegen. Die Dame macht schon ein wahnsinnig entsetztes

und enttäuschtes Gesicht, wie sie in den dunklen Flur kommt. Und wie die Frau Schwengel ihr dann kurz erklärt, der Herr Baron sei fort, er sei gar nicht da . . . no dann war es ganz aus mit ihr. Die Frau Schwengel hat eine so händeringende Aufregung noch nie gesehen. „Ja, aber Sie müssen doch wissen, wo der Herr Baron hin ist. Er muß doch etwas gesagt haben!' Nein, er hat nichts gesagt, sie wisse nichts. „Ja, hat er denn ineine Depesche nicht bekommen?' jammert Trixi, die feinen Au genbraunen schmerzlich

' von die Herrschaften!' Aber die Frau Baronin geht ratlos auf und ab und lamentiert weiter: „Ach hätt' ich nur... ach hätt' ich nur in Belgrad noch gewartet!' „Freilich! Das wär' das Gescheitere ge wesen!' nickt die Frau Schwengel strafend. „So, da ist die Waschgelegenheit, da sind die Handtücher, und da stell' ich den Vogel her, bitte!' „Ach ja, mein armer Kanarienvogel!' „Soll ich das Essen dann heraufservie ren?' fragt die Wirtschafterin noch kalt, doch die Frau Baronin schüttelt nur trost los den kleinen

hübschen Kopf: „Ich esse so nichts!' Sie sitzt jetzt ganz verstört und erschöpft in einem damastenen Armstuhl, ein Batist taschentuch an den Mund gedrückt und starrt mit großen, aufgerissenen Augen, die ganz in Tränen schwimmen, leidenschaftlich vor sich hin. 2n gedämpfter Wichtigkeit redet die Schwengel in der Küche noch mit dem Anton. „Was sag'n 'S? Die hat sich ja schön auf geführt, für das. daß der Herr Baron sie sich gar nicht gewünscht hat.' „Aber a hübsche junge Frau!' sagt der Anton anerkennend

. „Eigentlich kann sie einem auch erbarmen.' „Ja, was nicht gar?' Die Frau Schwen gel stößt wütend die Bratpfanne mit den Rebhühnern in die Röhre. „Ich glaube, das sind wir dem Herrn Baron schuldig, daß wir jetzt zu ihm halten. Überhaupt —', be lehrt sie weiter, „Äußerlichkeiten dürfen einen nicht gleich bestehen. Da gibt's ein oberbayrisches Sprichwort: Recht hübsch im Gesicht und hint' und vorn — doch falsch im Herzen, und das ist auch meistens die Folge.' Trixi weiß schon nicht mehr, was sie eigentlich

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Page 4 of 6
Date: 12.08.1944
Physical description: 6
Jsenslamm.' „Ja, ja , rief der unglückliche Kommissär, „Frau Ba ronin heißen Martina Jsenflamm! Alles schön und gut! Aber wenn Frau Baronin sich nicht legitimieren können, dann muß ich die vorgesetzte Behörde —' „Herr Kommissär', sagte der Kommerzialrat Wondru- schek, der das Verhalten Barfüßers mit wachsender Unruhe beobachtete, „wenn Frau Baronin sich nicht legitimieren können, dann sind sich Herr Kommissär verpflichtet —' Der Kommissär Barfüßer sprang entsetzt auf. „Schweigen Sie! Ich weiß

selbst, was ich — ich kenne meine Vor schriften, Herr, und ich sage Ihnen, Herr, wenn die Frau Baronin sich nicht legitimieren können, dann muß ich —' „Dann müssen Sie', schrie nun der Kommerzialrat, l „Frau Baronin einsperren! Wenn Sie Ihre Vorschriften kennen, dann müssen Sie wissen, daß Sie Frau Baronin einzusperren haben, bis sich herausstellt —' „Bis sich herausstellt — was?' rief Kommissär Bar- fußer lauernd. „Daß die Frau Baronin am End' gar nicht die Frau Baronin sind! Und was dann, Herr? Dann Hab' ich die Frau

Kommissär selber haben angefangen vom Herrn Erzherzog! Hand aufs Herz, Frau Baronin, haben der Herr Kommissär zuerst vom Herrn Erzherzog angefangen oder nicht? Bitte, Frau Baronin, bitte dem Herrn Kommissär zu sagen, wer zuerst hat ange fangen vom Herrn —' Martina wandte ihm die Schulter zu. „Soweit mir bekannt', sagte sie kühl, „hat der Herr Kommissär nichts Derartiges jemals erwähnt.' Der Kommissär Barfüßer warf ihr einen dankerfüllten, ja geradezu innigen Blick zu. „No also', sagte er und sah

? Ist sich das eine Art, eine Untersuchung zu führen? Mich anschreien und der Frau Baronin schöne Augen machen? Ich werd' mich beschweren! Ich werd' meinen Rechtsanwalt antelephonieren auf der Stell'! Wozu hat man einen Rechtsanwalt? Soll er sich anschreien lassen vom Herrn Kommissär, das hat doch ein Kommerzialrat nicht nötig! Wo', rief er, indem er ent schlossen aufsprang, „wo ist sich hier ein Telephon? Ich muß dringend meinen Rechtsanwalt —' „Sitzenbleiben!' schrie der Kommissär Barfüßer auf gebracht, „das möcht

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Page 4 of 6
Date: 12.12.1942
Physical description: 6
Menschen versetzen, für Dinge Interesse zeigen, die ihm bisher meilenfern lagen. Glauben Sie mir, Frau Sabine, dieser Kampf war nicht leicht, und eine Zeitlang glaubte ich selbst, er würde tragisch enden, aber dann merkte ich selbst, wie Ihr Mann von Woche zu Woche lebendiger wurde, wie er Ihnen, wenn Sie das Zimmer verließen, Blicke nachsandte, die mir mehr als Worte sagten. Seitdem wußte ich, daß der Tag einst kommen würde, an dem auch die letzte seiner Hemmungen fiel. Wie beneidete ich da Ihren Mann

mich nicht betrogen hat, das ist es, was mich so glücklich macht.' „Nur das?' fragt er zweifelnd. „Nein, nicht nur das; auch weil ich weiß, daß ich nun daheim, wenn ich zurückkehre, mein volles Glück finden werde. Cornelius verlangt nach mir.' Ein paar Stunden später fahren sie nach Wernigerode. Sabine hat ihren Freund nicht begleiten wollen; aber er hat nicht eher geruht, bis sie sich bereit erklärte. Auch Frau Alma Brosius hat sich angeschlossen. Nein, in das Krankenhaus wolle

sie nicht mit. Sie habe in Wernigerode eine Bekannte, die sie bei der Gelegenheit besuchen wolle, gibt sie vor. Kaum aber sind Sabine und vr. Mergentin ihren Blicken entschwunden, wendet sie sich der Straße zu, in der jene Frau Pauline Sturm wohnen soll. Das Haus mit den vorgekragten Geschossen, dem hübschen Schnitzwerk um Tür und Fensteröffnungen sieht eigentlich sehr gemütlich aus, denkt sie, während sie die gewundene Holztreppe zum ersten Stockwerk hinaufsteigt. Auch sie muß wie vor Tagen Sabine erst ein paarmal läuten, ehe

sich im Flur Schritte vernehmen lassen und sich die Tür einen Spalt öffnet. „Kann ich Frau Sturm einen Augenblick sprechen?' fragt Tante Alma, obwohl sie genau weiß, dah die Frau hinter der kaum geöffneten Tür niemand anders als die Gesuchte sein kann. Sabine hat sie ihr zu gut beschrieben. „Wer sind sie denn?' fragt es hinter der Glastür zu dem Spalt heraus. „Frau Regierungsrat Brosius', entgegnete die Gefragte und setzt absichtlich gegen ihre sonstige Gewohnheit den Titel ihres verstorbenen Mannes

ihrem Namen vor. „Ich bin schon in genug Vereinen und Verbänden und trete in keinen neuen mehr ein', ertönt es kurz und wenig einladend von drinnen. Da muß Frau Alma Brosius trotz des Ernstes der Lage laut auflachen. „Nein, darum handelt es sich wirklich nicht, Frau Sturm; denn ich habe wohl die Ehre, mit Frau Paula Sturm zu sprechen. Ich möchte Sie um eine rein persön liche Auskunst bitten.' Mit offensichtlichem Zögern wird die Tür gerade soweit geöffnet, daß Tante Alma bei ihrer Rundlichkeit zur Not

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Page 6 of 26
Date: 07.11.1903
Physical description: 26
1,200.000 Franken auf die Barforderung der russischen Wolga- und Kama- bank. Es verlautet, die russische Bank werde auf deren Realisierung verzichten. Die öffentliche Ver steigerung des Nachlasses dürfte anfangs Novem ber stattfinden. Mit seltenen Vaterfreuden wurde ein Handelsmann in Dresden überschüttet. Seine Ehe frau beschenkte ihn, wie die „Köln. Ztg.' erzählt, auf einmal mit dem 26. und 27. Kinde, zwei Knaben. Von seiner ersten Frau hatte der Mann 12 Kinder, von der jetzigen

. „Na Ihrer Frau Gemahlin haben a die paar Wochen Gebirgsluft recht gut getan.' „Ja, aber vor der Abreise war sie so schlecht daran, jdaß ich mich nicht einmal getraut habe, ein Retourbillett für sie zu nehmen.' Beim Abiturienten-Examen in einer kleinen Stadt Thürin gens wird ein Schüler in der Religion geprüft und beantwortet alle Fragen durchaus richtig. Trotzdem plädiert der Professor auf 4 (nicht aus« reichend). Der Schulrat sagt hierauf zu dem Pro fessor: Aber, bester Herr Kollege, der junge Mann weiß

alles; wir können ihm unmöglich die 4 geben.' Der Professor entgegnet seinem Vorge setzten: „Ja Herr Schulrat, ich weiß es, er weiß alles, aber er glaubt'S nicht.' Mann und Frau, Geht ein Herr und eine Dame auf der Straße, und der Herr sieht schweigend gerade vor sich hin, so ist es Mann und Frau. Wendet der Herr keiir Auge von der Dame, oder spricht eifrig mit ihr, so ist es nicht Mann und Frau. Sitzt ein Herr im Theater neben einer Dame und mustert mit dem Opern glas Logen und Parkett, so ist es Mann und Frau. Sitzt

er halb zu ihr gewendet und sieht weniger auf die Bühne, als auf sie, so ist es nicht Mann und Frau. Fällt einer Dame der Handschuh und der Nachbar bückt sich lange und sucht nach ihm, so ist es nicht Mann und Frau, bückt er sich schnell und hebt den Handschuh sofort auf, so ist es Mann und Frau. Singt eine Dame und ein Herr steht dabei, ohne das Notenblatt umzuwenden, so ist es Mann und Frau; hält er schon früher das Blatt in der Hand, um es um zuschlagen, so ist es nicht Mann und Frau. Ein alte

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Page 4 of 6
Date: 14.03.1942
Physical description: 6
auf die ge schminkte Wange drückte, « Frau Hahnemann begriff ihren Mieter nicht mehr. Wm' Wittig hatte auf ihre Frage, wie ihm Mo gefallen habe, ein so sonderbares Gesicht gemacht, da°z sie, um ganz sicher zu gehen, ihre Frage noch einmal wiederholte „Ich möchte wissen, wie Ihnen unsere kleine Mo gefallen hat. Herr Wittig? Sie war doch süß. nicht?' „Nein, abscheulich kokett war sie!' Frau Hahnemann verschlug diese schroffe Antwort fast den Atem „Unsere Mo ... kokett? Aber das gehört doch zu ihrer Rolle

verfallen war, Mo diese Stellung zu verschaffen Unerträglich war es gewesen, das Mädchen, das er liebte. In kurzen Höschen und mit geschmink tem Gesichtchen vor Tausenden von Augen über die Bühne gehen zu sehen. Ja. ja, ja! Sie war entzückend gewesen, auch süß, wie Frau Hahnemann sich ausgedrückt hatte, Sie hatte Ihre Sache sehr gut gemacht Jan Petersen war ihm, als er das Theater verlassen wollte, über den Weg gelaufen und hatte sich noch nachträglich bei ihm bedankt, „Die Kleine ist fesch, Wittig

zu schicken wagte, packte ihn ein gerechter Zorn, Davon follte Mo verschont bleiben, das schwor er sich zu. Zwei Tage grollte Frau Hahnemann ihrem Mieter, und am dritten stellte sie ihn nochmals zur Rede, „Herr Wittig', sagte sie und stand in ihrer ganzen Würde und Ueppigkeit vor ihm. „es ist nicht schön von Ihnen, daß Sie das arme Kind, dem Sie doch selber zu dieser Stellung verholfen haben, mit einem Male so schlecht behandeln,' „Aber liebe Frau Hahnemann, das tue ich doch gar

nicht.' „Na. da bin ich anderer Meinung.' Frau Hahnemanns Lippen zitterten vor Entrüstung „Ist das etwa keine schlechte Behandlung, daß Sie sich um Mo, die doch ganz allein ist überhaupt nicht mehr kümmern? Früher standen Sie schon um zehn Uhr immer am Guckloch an der Flurtür und warteten auf sie. Jetzt tun Sie so, als sei sie nicht mehr vorhanden, als hätten Sie Mo niemals auf ihren Besorgungs gängen begleitet. Ist das noch eine Art?' Wittia sah ein wenig schuldbewußt In seine Kaffeetasse, die ihm Frau Hahnemann

mit dem Morgenfrühstück in sein Zimmer gebracht hatte. Das war also auch schon bemerkt worden, das mit dem Guckloch? Es sei reiner Zufall, sagte er. Frau Hahnemann wisse doch, daß er an einer neuen Komposition arbeite. Natürlich wisse sie es. Aber früher sei eine neue Komposition kein Hinderungsgrund gewesen. Früher habe sich der Herr Kapell meister die Zeit abgestohlen, um mit Anne-Monika Hilger ein Mertelstündchen zusammen zu sein. Und wenn er ihr fetzt vielleicht auch zürne, so müsse sie auch das noch sagen

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Page 4 of 10
Date: 07.09.1940
Physical description: 10
, der ihm nur so aus den Augen leuch tet, ist er doch sehr vernünftig für sein Alter. Er weiß genau, was er will, und was er sagt, hat Hand und Fuß.' Auch bei dem Näherkennenlernen des Nef fen hielt der günstige Eindruck, den seine Tante von ihm empfangen hatte, stand. Die beiden Bodmerkinder waren fo oft als nur irgend möglich mit ihr zusammen, auch gerode anwesend war, versäumte er niemals, mit Frau Weber und Fräulein Strahl zu sammenzukommen. Es hatte sich ergeben, daß er den mit den deutschen Verhältnissen

sie zu einem längeren Aufenthalt. Mit Vor bedacht hatte Frau Weber Dresden gewählt, denn dort wohnte ja ihr Neffe Bodo Bodmer, den sie sobald als möglich kennenlernen wollte. Dieses Kennenlernen fand aber ganz unverhofft schon in Wernigerode statt, denn eines Tages tauchte Bodo plötzlich da bei den Seinen auf. Der Betrieb, in dem er angestellt war, hatte, da er verkleinert worden war, einen Teil feiner Angestellten entlassen, und in erster Linie natürlich die zuletzt eingetrete nen. Auch ihn habe dieses Los

, der dir deinen wilden Schopf abschneiden muß. Eine anständige Kluft mußt du auch erst anziehen. So als halber Vagabund kannst du nicht zur Tante kommen. Sie ist eine sehr feine, vornehme Frau, und ihre Freun-din, bei der sie lebt, auch.' „Was heißt das, bei der sie lebt?' „Sie ist Gesellschafterin bei einem alten, reichen Frä<ulein.' „So, nur Gesellschafterin? Also ist es mit der erträumten Million nichts. Sie ist also genau so ein armes Luder wie wir? Na, wenn schon! Ich freue mich trotzdem auf sie. Nun fei

mir. als die Schule und andere Pflichten sie wie der in Anspruch nahmen. Die Heimkehr von Frau Bodmer änderte manches daran. Sie hatte zwar versucht, diesen, wie es ihr schien, etwas zu lebhaften Verkehr mit der plötzlich aufgetauchten Tante zu steuern, doch hätte sie nichts erreicht. Weder Lore noch Claus hörten auf sie und lehnten mit hellster Entrüstung auch nur die kleinste abfällige Bemerkung darüber ab. Die beiden waren durchaus Damen und ihr Benehmen in jeder Weise korrekt. Daß man sie mit der gleichen

würde. „Vorderhand, teuerste Mama, muß ich dir leider wieder mal auf der Tasche liegen. So bald ich aber wieder einen Posten habe, er- hälst du alles auf Heller und Pfennig zurück, was du jetzt für mich auslegst', erklärte er großartig. Bei dieser Rede lächelte Frau Bodmer etwas sauersüß. Sie kannte Bodos Optimis mus und auch feine Versprechungen in Geld- angelegnheiten. Sie wurden niemals ge halten. Bodo sah dieses Lächeln, ärgerte sich dar über, nannte innerlich die Stiefmutter eine arrogante Gans

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Page 17 of 18
Date: 12.01.1895
Physical description: 18
zsgs der Stadt Lienz. 1 Herr Agstner Markus, Kürschner und Hausbesitzer. 2 „ Allmann Josef, Kaufmann. 3—4 „ Bachlechner Carl, Gürtlermeister in Bruneck. 5 Frau Bartholdi Wtw. Maria, Hausbe sitzerin. 6—7 Herr Dr. Berger Rudolf, k. k. Bez.-Arzt. 8—9 „ Bermoser Carl, k. k. Steueramts- Controllor. 10 Frau Brigl Anna, Advokatens-Wtw. u. Hausbesitzerin. 11—30 Herr Bündsdorf Josef, Architekt in Wien. 31—34 „ Dr. Carli Otto, k. k. Bezirks- Richter i. R., s. Familie. 35 „ Chiochetti Johann, Goldarbeiter

. 36—37 „ Curter Anton, Sattlermeister und Hausbesitzer s. Frau. 38—39 „ Curzl Franz, k. k. Postamts-Assist. 40 „ Dapra Johann, Holzhändler und Hausbesitzer. 41—42 „ De Polo Enrico, Agent. 43—44 „ Dindl Michael, Landes-Casse-Con- trolor i. R., s. Familie. 45—46 „ Dinkhauser Jgnaz, landsch. Ein nehmer. 47—48 „ Domanig Elias, Buchhalter. 49—50 „ Eder Johann, Gastwirt, s. Frau. 51 „ Emberger Alois, Schuhmacher meister. 52—53 „ Engl Johann, Fleischhauer s. Frau. 54—58 „ v. Erlach Carl, Stadtapotheker

u. Hausbesitzer, s. Familie. 59 „ Erlacher Veit, Hausbesitzer. 60 „ Falkner Joh., Schuhmachermeister und Hausbesitzer. 61—62 „ v. Falser Stesan Ritter, k. k. Be- zirks-Richter, s. Frau. 63—64 „ Dr. Felder Jakob, Pfarrprovisor in Tristach. 65—66 „ Fuetsch Hermann, k. k. Postamts diener, s. Frau. 67 „ Furian Anton, Handlung. 68—69 „ Gander August, Buchbinder und Handlung, s. Frau. 70 Herr Ganzer Jgnaz, Hafnermeister und Hausbesitzer. 71 „ Ganzer Johann, Tischlermeister u. Hausbesitzer. 72 Frau Wtw. Gasser Maria

, Kupferschmied und Hausbesitzerin. 73 Herr Gasser Nikolaus, Drexler u. Haus besitzer. 74 „ Gasser Peter, Schneidermeister u. Hausbesitzer. 75 „ Gitsch Johann, k. k. Postamts- Assistent. 76 Frau Wtw. Glanzl Maria, Fleischhauer und Hausbesitzerin. 77—78 Herr Glieber Johann, Trödler u. Haus besitzer, s. Frau. 79—80 „ v. Grebmer Hans, k. k. Notar in Feldkirch, s. Frau. 81 „ Grißemann Alois, landschaftlicher Einnehmer. 82 „ Grünanger Peter, Hausbesitzer. 83 „ Grünwald Franz, Bier-Agent. 84—85 „ Guggenberger Franz

, Bäckermeister und Hausbesitzer f. Frau. (Schluß folgt.) Z. 4691. Kundmachung. Ueber Ansuchen der Finanzprokuratur in Innsbruck wird das dem EufebiuS Sttel ge- hörige Anwesen, nämlich das Bad Leopoldsruhe in Patriasdorf B.-P. 50, G.-P. 606 bis 611 und 776 enthaltend: 634 Klftr. Ackerland 87 , Gartengrund 607 , Wiesengrund 2479 , Weide u. Waldgrund mit dem auf 730 fl. 69 kr. geschätzten Gutö- zugehör einschließlich der zum Betriebe deS Bade- und WirtSgewerbeS nötigen Fahrnisse, jedoch ohne Haftung

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Page 25 of 26
Date: 24.04.1915
Physical description: 26
waren, barg er das Antlitz in die Hände und weinte heftig — jedoch ohne zu antworten. Ter Offizier betrachtete ihn forschend und fragte dann freund lich, ihm die Hände vom Gesicht ziehend: „Bitte, antworten Sie uns. Wer sind Sie, der Sie hier schluchzen, wie ein Weib?' Da erhob sich der Jüngling, und still den Blick auf den Toten geheftet, antwortete er: „Ich bin sein Weib ... Ich bin ihm als Soldat gefolgt, damit wir im Tode beisammen wären . . . Also darf ich wohl auch weinen wie ein Weib ...' Die Frau

, und diejenigen, die an Geschäftigkeit gewöhnt sind, haben eine wahre Herzensfreude daran, mehr zu schaffen als all die anderen, die seither nur Modepüppchen waren und noch nicht fest zugreifen können. Da kenne ich beispielsweise eine hübsche junge Frau, die sonst stets über ihre Nerven klagte. Sie hat jetzt absolut keine Nerven, fährt wöchentlich mit dem Malteser-Zug an die Front, bringt Kianke und Verwundete in die Spitäler, hat kaum Zeit, einen Tag hier zu ruhen, dann geht es wieder an die Grenze

und wieder ist sie die hilfreiche Pflegerin, die ihre Kranken heim begleitet, ihnen Mut und Trost zuspricht. Was diesen Armen der Zuspruch einer gütigen Frau bedeutet, haben wir früher nie geahnt. Dankbar küssen ihr die Kranken die Hände und sagen, ach wie oft: „Gott vergelt's Ihnen, edle Frau!' Jüngst sah ich im Spital eine andere junge Frau in der kleiden den Tracht der Pflegerin. „Du hier?' fragte ich erstaunt; „ich hörte, daß dein Mann in Anbetracht deiner zarten Gesundheit es nicht zugeben wollte, da du ' „Ach

was!' erwiderte Frau Thekla, „seitdem ich Pflegerin hin, fühle ich mich gesund! Mir fehlt gar nichts!' „Und deine Kinder,' fragte ich, „wer erfetzt ihnen die Mutter?' „Ich leiste jetzt Kriegsdienst!' sagte sie stolz; „nach Friedens schluß werde ich Zeit haben, wieder Mutter zu fem.' Frau Theklas Augen, sonst matt, farblos, leuchteten in freu digem'Stolz; sie schien mir größer, energischer, war so ganz von chrem Beruf erfüllt, daß sie, ohne ein Wort des Abschieds, zu dem Krankenbette eilte

, um da einen Labetrunk zu reichen, dort einen Verband zu richten, ein Polster zu heben. So sahen wir sie noch lange unermüdlich tätig, von einem zum andern gehend, überall freundlich, hllfsbereit, dieselbe Frau, die sonst stets über Migräne klagte, viel dienstbare Geister brauchte, die gar oft unter ihrer Nervosität zu leiden hatten. In den Fürsorgevereinen beobachtet man oft Damen, die nie von einer Vereinstätigkeit etwas wissen wollten, unermüdet tätig. Wie oft nahm ich früher, als ich mich für die Brockenfammlung

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Page 24 of 26
Date: 03.04.1915
Physical description: 26
, ja scheiden!' Und Anne-Marie hatte die feinen alten Hände geküßt, die in einem langen Leben so viel Liebe gaben, die auch jetzt, trotz aller Arbeit, die sie geleistet hatten, noch immer bereit waren, aus dem unergründlichen Born zu schöpfen. „Du hast recht, Mutter', sagte sie. „Ich komme zu dir, da du mich haben willst und ich — komme gern.' So war die junge Frau bei Beginn des Krieges, in dem heißen Augustmond, der dem Vaterlande so viele wichtige Ge denktage brachte, in ihre Heimat übergesiedelt

. Sie fand Arbeit in Hülle und Fülle. Frau Egloffstein hatte recht, als sie behauptet hatte: „Der Kampf, der sich draußen an den Fronten abspielt, findet Widerhall in den Hütten der Armen. In den Häusern, wo der Mann, Vater, Sohn oder auch der Bruder im Felde steht, war es den Zurückgebliebenen oft schwer, den Kampf ums Dasein aufzunehmen, dem Leben mit seinen täglichen, kleinen Sorgen gerecht zu werden. Auch zu trösten galt es, Weinende aufzurichten. Und doch, bei allem Schweren, was dieser Winter

brachte, die junge Frau fühlte trotzdem, daß der Aufenthalt ihr gut getan habe. Zuwellen erschien es ihr, als sei sie von einer schweren Last er löst, als habe eine sanfte Hand die Wirren und Stürme der letzten Jahre aus ihrem Lebensbuche gestrichen, und als sei sie nun wieder die, die sie einst vorher gewesen, wieder ein Mensch, der in ruhiger Sicherheit seinen Weg geht, der den festen Halt in sich selbst fühlt, well er die Kraft dazu in dem Frieden des Hauses findet. Mit Gefühlen, halb der Trauer

heilen besser Als Wunden schlagen ist.' Und doch habe ich nelllich das Eiserne Kreuz erhalten und bin über diese Anerkennung persönlicher Tapferkeit ebenso erfreut, wie ein junger Feldsoldat.' Die Stimme der alten Frau hatte gezittert, als sie die Worte las. „Er ist mein tapferer, guter Junge', sagte sie. „Ich bin stolz auf ihn, trotzdem ich fühle, daß sich die Angst um ihn steigern wird', fügte sie hinzu. „Nicht wahr, Anne-Marie, du denkst wie ich?' Die roten Lippen der jungen Frau

aber hatten bei dieser Frage seltsam gezuckt. Was sollte sie darauf erwidern? War es nicht ihre Pflicht, der Mutter endlich einmal zu gestehen, daß sie und Willy seelisch nicht mehr zusammengehörten, daß sie beide eine Trennung der Ehe erstrebten ? Schllldete sie der Mutter, die so viel für sie getan, nicht Offenheit ? Frau Egloffstein hatte den Brief von neuem in die Hand genommen und den Schluß vorgelesen. Der lautete also: „Noch eins, meine Lieben: Ich kann Euch nicht sagen, wie sehr ich mich nach den furchtbaren

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Page 25 of 30
Date: 25.12.1908
Physical description: 30
, hielt Helene mit ihrer küh len, weichen Hand den yeißen Kopf der jungen Frau. So, jetzt w-ir's geschehen. Ermattet sank die Kranke zurück, Helene wusch mit einem in laues Wasser getauchten Schwamm das fieberheiße Gesichtchen wieder und wieder ab, zur sichtlichen Beruhigung der Kranken. Dann ver ließ sie mitMutter undArzt dasZimmer. An ihrer Korridortür standen die Damen still. „Fröhliche Weihnachten, Herr Dok tor,' sprach Helene und reichte ihm abschieduehmend die Hand. „Das Christkind

wird Ihnen wohl schon be schert haben, zu uns soll es nun erst kommen.' Herzberg hielt Helenes Hand noch in der seinen. „Zu mir kommt das Christkind nicht, es ist ihm zu eiusam und düster bei mir,' antwortete er mit wehmütigem Lächeln. „Aber für Sie muß es ja etwas ganz Besonde res in Bereitschaft haben, zum Lohn für Ihre Menschenfreundlichkeit.' „Wie wäre es, wenn Sie sich über zeugten, Herr Doktor,' fiel hier Frau ! Wenkheim ein, „und unserer einfachen Weihnachtsfeier beiwohnten? Es ist noch nicht zu spät

. — Plötzlich erhob sich Helene: „Ich will doch noch einmal hinauf nach Bormanns gehen und gleichzeitig einen Abendimbiß für die beiden Leutchen zurechtmachen. Gewiß hat Herr Bormann in sei ner Sorge für die junge Frau noch gar nicht an Essen und Trinken gedacht.' Mit einer Bitte um Entschuldigung ging sie hinaus. Kaum hatte Helene das Zimmer verlassen, als Herzberg sich rasch zu Frau Wenkheim wandte: „Ihr Fräulein Tochter ist ein Juwel, gnädige Frau. Ich bitte Sie herzlich und dringend, geben

Sie mir Fräulein Helene zur Frau.' Erschrocken blickte Frau Wenkheim ihren Gast an, sie glaubte eher an eine momentane Geistesverwirrung, denn en einen ernst gemeinten He iratsantrag von selten des Arztes. Er hatte bisher ihr liebes, goldtreues Kind gar nicht beachtet und wagte es, sie auf einmal zur Frau »u begehren? Sie fühlte sich in Helene gekränkt. Erriet der Doktor ihre Gedanken? Hastig und eindringlich begann er mit ihr zu sprechen von der Unmöglichkeit, ein Mädchen im gesellschaftlichen Verkehr kennen

zu lernen. „Sie geben sich im Salon anders als daheim. Sie täuschen dort alle möglichen edlen Gefühle vor, um uns zu gefallen, und in den Räumen des Hauses sind sie mit nicht viel mehr als sich selbst beschäftigt. Auch die Teilnahme an Wohltätigkeit und sozialer Hilfsarbeit ist meist nur in Szene gesetzt, ein Relief, von dem die eigne Person sich in der vor teilhaftesten Weise abhebt.' Schweigend hörte Frau Wenkheim ihm zu. Als er-geendet hatte, sagte sie: „Sie haben einen scharfen Blick, Herr Doktor

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Page 8 of 8
Date: 30.07.1941
Physical description: 8
im Rahmen des möglichen stärkstens gemeinschaft lich eingesetzt werden. Soweit Schlepper für den Ausdrusch vom Felde weg in Anspruch genom men werden müssen, wird von der Landeöbauern- schaft die Ausnahmegenehmigung vom Verbot für den Antrieb stationärer Maschinen für den be treffenden Schlepper gegeben. Die Ansuchen sind an die Landesbauernschaft Südmark, Graz, Ab teilung II G, zu richten. frau Zergrat Unbefugte Titelanmaßung ist gesetzwidrig Trotz wiederholter Hinweise und Auf klärungen gibt es immer

noch Frauen, die sich, obwohl sie selbst keineswegs auf einer Universität den Doktortitel erwarben, als „Frau Doktor' anreden lassen. Die unbe rechtigte Führung eines Titels durch die Ehefrau ist ein Unrecht gegenüber denje nigen Frauen, die diese akadem. Würde selbst auf einer Hochschule erwarben. Es sei be sonders darauf hingewiesen, daß diese unbe rechtigte Titelanmaßung ein Verstoß gegen H 6 des Ergänzungsgesetzes vom 15. Mai 1934 zum Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 7. April 1933

ist. So darf sich z. B. auch die Frau eines Berg rats Dr. Müller weder als Frau Dr. Müller, noch als Frau Bergrat anreden lassen, sondern lediglich als Frau Müller. Die Frau des Pastors Lehmann darf ebenfalls nicht als Frau Pastor be zeichnet werden, fondern als Frau Leh mann usw. Es ist zu hoffen, daß mit die sem Brauch — um nicht zu sagen Unfug — endlich einmal aufgeräumt wird. Verlorene Lebensmittelkarten und vezugscheine Ersatz nur nach strenger Überprüfung Im Ministerialblatt des Reichsernäh

der „Lienzer Zeitung' zis Intelligenter sss echrjmge wird aufgenommen in der Schlosserei SiegfriedNiebler Lienz, Messinggasse 6 die kochen und flicken kann, sowie nette Frau zu zwei Kin dern wird ausgenommen. Adresse in der Geschäftsstelle der „Lienzer Zeitung' Kräftiger, gesunder telirling Kann sofort eintreten bei Fleischhauerei Ferdinand Kutzelnig, Lienz Schuhreparaturmaschine, ei2 Original „Singer'» sehr gut erhalten, sofort sehr preiswert zu verkaufen. Adresse in der Geschäfts stelle der „Lienzer

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