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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 23.08.1922
Physical description: 8
kniete sich darauf und verrichtete feine Gebete. * Die Verlobung durchs Fenster. Es gibt noch immer Gegenden, die so „unmodern'' sind, au den strengen Schranken zwischen jungen Männern und Mädchen festzuhalten, die uralte Sitte gebot. Auf den Kanarischen Inseln leben die jungen Damen in jener alt spanischen Zurückgezogenheit, die als ein Ueberrest des Maurentums aufzufassen ist. Wie ein Besucher von Teneriffa erzählt, ver bringen dort die jungen Mädchen viele Stun> den des Tages an ihrem Fenster

, denn da sie selbst nicht ausgehen dürfen, so erhalten sie auf diese Weise den einzigen Zusammenhang mit der Außenwelt. Für die jungen „Kana- rierinnen' wird so das Fenster zu dem be deutungsvollsten Platz ihres Lebens, denn durch das Fenster entscheidet sich ihre Zu kunft. wird ihr das Glück der Liebe und Ver lobung zuteil. Die jungen Männer schlen dern auf den Straßen und Plätzen dahin, die Köpfe zurückgebogen und nach oben spähend, von wo die Damen holdselig zu ihnen her niederlächeln. Je höher dos Fenster liegt, de sto

besser und romantischer ist die Sache. Ein Mädchen, das auf sich hält, wird sich nicht an einem Parterrefenster zeigen, sondern sie be vorzugt ein Fenster des dritten Stockwerkes und nimmt aus dieser gemessenen Entfer nung die Huldigungen ihres Ritters entge gen. Hat ein junger Mann sich in Dolores oder Pepita verliebt und will ihr den Hü machen, so verbringt er viele Stunden jeden Tag vor ihrem Fenster und unterhält sich mit ihr ausführlich. Das ist die Einleitung zur Verlobung, und man muß zugeben

, daß es unsere jungen Leute in dieser Beziehung leichter haben, denn der junge Kavalier stebt geduldig Tag für Tag auf der Straße unter dem Fenster seiner Schönen, den Kopf >o weit zurückgebogen, daß er unbedingt ein-n steifen Hals bekommen muh, und „flüstert' der Dame Liebesworte zu. Bei diesen Un terhaltungen durchs Fenster gibt es kein: formelle Einladung, sondern der junge Mani bleibt einfach vor dem Hause seiner Schönen stehen und eröffnet das Gespräch. Fesselt sie ihn nicht genügend, um eine Verbindung

auf Lebenszeit zu rechtfertigen, so bleibt er eines Tages einfach fort. Werden aber die Fäden von 5)erz zu Herz bei d'.sem sehr bescheid nen „Fensterln' genügend fest geknüpft, dann erfolgt durch das Fenster die Verlobung, u -d erst nach einigen Wochen darf er dann 'hr Haus betreten, um sich ihr mehr -u näher«,. * Streik wegen einer Lockenfrisur. In einer Weberei in Bradford in England ist eine Ar beiterin tätig, die durch ihr reiches, lock'.ges Haar allgemein auffällt. Die Vorsteherin der Abteilung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 20
Date: 08.10.1921
Physical description: 20
eine Verfolgung derselben war aber wegen des Vorsprunges, den sie bereits hatten, nicht mehr zu denken. Als nun Röhrich den Pavillon betrat, fand er den Alois Manaigo tot auf dem Sofa lie gend vor. Der Nock des Toten hing über einen Stuhl; Im Roil vei wahrt war eine Brieftasche mit 0350 I. eine Geldtasche mit 40 1. 13 c und eine Taschen uhr. Es wurde sogleich die Polizei verständigt, «eiche feststellte, dag ein Fenster des Pavillons eingeschlagen, die Flügel geöffnet und jemand durchs Fenster eingestiegen

erklärt habe, er wolle wieder Zum Gasthause Rolandin zurückgehen, um von Manaigo Geld zu holen. Er, Gruber, sei betrunken Levesen, habe aber den Burböck trotzdem begleitet, ^eide seien nun zum Eartenpaoillon des Gast hauses Rolandin gegangen. Dort habe Burböck er- 'ärt, er werde durch ein Fenster in den Pavillon iwsteigen und Manaigo das Geld nehmen. Gruber habe hicbei die Rolle des Aufpassers übernommen u»d blieb vor dem Pavillon stehen. Burböck sei ^un durch ein Fenster, das er aufgesprengt

hatte, >n das Innere des Pavillons eingedrungen und ^iiach habe er Manaigo rufen hören: z - . oder so ähnlich. Wieder eine kurze ^>t später habe ihm Burböck vom Pavillon her aus zugerufen, Manaigo sei tot. Weil er, Eru- der, das nicht glaubte, da er Manaigo ja soeben sr>t reden hörte, sei er ebenfalls durchs Fenster in den Pavillon gestiegen. Manaigo habe aber seines Anrufes und Aufrüttelns kein Lebens zeichen ,„ehr gegeben. Plötzlich habe er Schritte '^hcn geholt, ihm sei das Grausen gekommen, er >e> dah

.'c e'ligjt durch das Fenster geflüchtet; da- e> hal,e er versehentlich seinen Hut im Pavillon gelassen. ^.a Hermann B^roöck bis jetzt noch nicht ermit- der Hergang, der zum Tode Alois Manaigo führte, nicht mit Sicherheit 'ärgert werden; erwiesen ist aber, daß Eruber .»d Burböck den Manaigo bestehlen wollten und ten verwegene Art auszuführen verfuch- An der Leiche des Alois Manaigo wurden kei ne Spuren gefunden, die auf irgend eins stattge habte Gewalttat hindeuteten und die Gerichtsärzte ^ nahmen an, dag

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 02.08.1904
Physical description: 8
sich dann dem Feuer, um ihre Hände zu wärmen. Sie bebte sichtbar. „Sind Sie kalt, Mademoiselle?' frug Nat. „Ja — ein wenig. Ich habe zu lange am Klavier gesessen, glaube ich.' „Sie müssen halb erfroren fein, wenn die Kälte Sie so zittern macht,' warf ich ein, ich fürchte, weniger sympathisch, als erstaunt. „O, eS macht nichts — es geht schon besser,' entgegnete sie mit nervöser Ungeduld, wahrend sie, wie um sich unserer Beobachtung zu entziehen, ans Fenster trat, wo sie, uns den Rücken zuwendend, stehen blieb

von Malonno im oberen Camonicatale 29 Rinder und 20 Ziegen vom Blitz erschlagen. Der Senner wurde am rechten Arm und am rechten Fuße gelähmt und der 17jähriye Hirt betäubt. ^ ° Ein lauter, gellender Aufschrei ertönte vom Fenster her; Mademoiselle warf beide Hände wild empor und stürzte dann lautlos zu Boden. 12. Es war eine aufregende Viertelstunde, die jetzt folgte. Styles hatte seine kostbare Last auf den Tisch geworfen und hob nun, von mir unterstützt, die Ohnmächtige von der Erde auf. Nat drängte

haben. Red?' frug Natalie, mir zum Kamin folgend, wohin ich mich zurückgezogen hatte, um den hilfsbeflissenen Frauen zimmern nicht im Wege zu sein, s i- „Das wissen die Götter, man sollte glauben, sie habe einen Geist gesehen.' ' „Genau dasselbe dachte ich auch — nein, ich meine nicht, daß ihr wirklich ein Geist erschienen sei, dummer Junge, sondern nur, daß fie draußen etwas gesehen haben muß, was sie heftig erschreckte.' Unwillkürlich traten wir beide zu gleicher Zeit zum nächsten Fenster und blickten

fröhliche Marschlieder. Wie schön und herzlich war die Predigt des sehende Bäume, eine leichte, flimmernde Schneedecke — das war alles, was zu sehen war. „Wenn etwas dagewesen ist, so ist es wieder fort,' flüsterte Nat enttäuscht. — „Was willst du tun?' fügte sie hinzu, da sie sah, daß ich mich an schickte, das Fenster zu öffnen. „Die Sache untersuchen. Die anderen brauchen nichts davon zu wissen; ich bin in zehn Minuten wieder zurück.' ^ Nat nickte und ließ die Gardine hinter mir herabfallen

als vorher. > Nat stand noch am Fenster.' „Nun?' frug fie ^«wattmtgSöyllj-'wwFhast-'Vtt gesehen?' ^ ^„ÄbMüt'Uchts.' ''''' ^ ^ ' „Dann bist du zu spät gekommen — für nichts und wieder nichts hat Mademoiselle gewiß nicht so gekreischt. Und Ned — sieh einmal hierhin: rühren alle diese Fußstapfen von dir her?* „Welche Fußstapfen? Ah, ich sehe fie! Wahr scheinlich.' „Einige davon scheinen mir bedeutend größer zu sein als die übrigen' (Fortsetzung folgt.)

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 20.07.1923
Physical description: 6
, de? Zeuge des Mordes war, hat die Lampe ausgeblasen. Pardon, wandte der Chef des Agenten instituts Georg Schulz ein, ist es nicht mög lich, daß der Luftzug beim Oesfnen des Fen sters die Lainpe ausgelöscht hat? Dann müßte er wohl auch sonstwo Unord nung angestiftet haben Uebrigens glaube ' ich, daß der Fremde guten Grund hatte, Fin sternis zu verbreiten, ehe er seinen Weg durch jenes Fcnster'nahm. Vielleicht war er ein Komplize des Mörders. Auffällig ist jedenfalls, daß er aus dem Fenster sprang

, anstatt Lärin zu schlagen. Herr Doktor, bitte, verfolgen Sie diese Spur weiter. Es han delt sich um einen eleganten blonden Herrn, mit Stadtpelz und Monvlel. dei» der Wach mann Stolzengrubei- hier im Zimmer ge sehen hat. Er muß Zeuge des Mordes ge wesen sein und entfloh aller Wahrscheinlich keit nach durch dieses Fenster. Dort wäre also die Spur auszunehmen. Doktor Specht untersuchte zunächst dos Fenster. Er konnte nichts Auffälliges ent decken. Dann öffnete er es und leuchtete hin ab. Die Spuren

des Zluffprunges waren deutlich sichtbar. Doktor Specht winkte einen Detektiv her bei und bezab sich m den Garten. Voin Fenster lrefen die Spuren direkt zum anderen Ende des Gartens. Das Gangbild zeigte die charakteristischen Merkmale eines Mannes im raschen Laufen. Sowohl das Verhältnis des Balleneindruckes zur Tiefe des Fersenbildcs. als auch die Schrittweite von 135 Zentimetern bewiesen ganz deurlich, daß es dem Unbekannten ganz gewaltig darum zu tun gewesen sein mußte, möglichst rasch aus dem Hause

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 04.08.1925
Physical description: 8
, der sich ziemlich weit außerhalb der Stadt befindet, geführt. Erste Kontrolle des Flugscheines; Sntragen des Nationales und der Flug strecke in das Verkehrsbuch: Abwiegen de» Gepäcks und des Fluggastes: neugieriges Beschauen des Flugzeuges von außen und Mien. Und bald beginnt der Motor zu drullen: das Flugzeug ist startbereit. Ein steigen! Bis Leipzig sind es nur unser zwei: b°L> sitzen wir in den bequemen Korbsesseln. Zeder an einem Fenster (Platz ist für fünf Personen). Nach dem wohlgemeinten Ab schiedsgruß

: „Hals- und Beinbruch!' des diensttuenden Fräuleins beginnt das Flug- Kug langsam Wer das Rugfeld dahinzuwl- len. Es ist Punkt acht Uhr früh. Hundert bis zweihundert Meter „rollt' «s Flugzeug (Fokker) über das Flugfeld hm pE^ich schwebt «s in der Luift. Ein peil« Schleife Wer dem Flughafen führt un, m kür--sier Zeit aus die normale Flughöhe Meter über dem Boden) und geht es schnurgerade aus Leipzig zu. Wr hatten beide Fenster offen, der Lustzug nicht übermäßig stark. Bequem sahen wrr

durch das Fenster hinaus aus tüe tief liegende Landschaft. Langsam gleiten die Felder. Wesen, Wälder, Dörfer unter uns hinweg: man unterschätzt stark die Geschwin digkeit des Flugzeuges. Erst wenn man eines in gleicher Richtung fahrenden D-Zu ges gewahr wird, der wie ein Wurm dahin- kriecht unv bald weit zurückbleibt, ermißt man die eigene Schnelligkeit. Bald komm: die Elbe in Sicht, die wir genau an de» Mündung der Elster überfliegen. Um 9.15 Uhr sind wir schon ober dem Leipziger Flug hafen. In sanftem

. Man sitzt in bequemen Korbstühlen (andere Flugzeugtypen führen Ledersessel), sieht gemächlich wie im Eisenbahnzug durchs Fenster auf die zurückgleitende Landschaft hinaus, ohne an Absturz oder Notlandung zu denken. Man kann in der geschlossenen Ka bine (die in unserem Falle, wie schon er wähnt fünf Personen faßte) aufstehen, mir muß man sich dabei bücken, da sie nicht ganz mannboch ist und den Platz wechseln) die Stabilität des Flugzeuges wird dadurch in keiner Weise beeinflußt. Das Flugzeug fliegt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 19.09.1911
Physical description: 8
-mi L-- rtwftch z i»« i S UP >n 8W- UrK rpoß«i§t z IZ IL- i 7 IS « S Uhr aiwei^ l ersta ? IZ A: dsruialt zkUS- Loser ^ IA0 alt Fenster sämtlicher umliegender Häuser und warfen die Kandelaber um. Erst eine Attake zweier Eska dronen Dragoner machte den Wilsten Szenen ein Ende. In blinder Wut und haßerfüllt schlugen die Genossen alles, was ihnen unter die Hände kam, kurz und klein zusammen. Harmlose Zuschauer, welche nicht schnell genug den vorüberziehenden Ge nossen zujubelten und winkten, wurden insultiert

und staatliches Gebäude ist verschont geblieben. Das Rathaus bietet ein trauriges Bild der Zer störung. Im Gebäude des obersten Gerichtshofes sind die Fenster zertrümmert. Auf dem Lerchenfel- dergürtel bei dem Hanse des Gemeinderates Wim- berger kühlte die aufgeregte Menge ihr Mütchen an der Zertrümmerung der Fenster eines Hotes und Kaffehauses. Die Laterneitpfeiler wurden umge worsen. Erst nachdem Militär requiriert worden war, ließen die Exzedenten von ihrem wüsten Trei ben ab. Bei dem dentschen

Bolkstheater wurden mehrere elektrische Wagen angehalten und deren Fen ster eingeschlagen. Auch die großen Fenster des deutschen Volkstheaters mußten der wütenden Menge geopfert werden. Bei der Freiung, wo die Menge den Versuch machte, bis zum Minister des Innern zu dringen, kam es zn einem heftigen Zusammenstoße der Polizei uud den daselbst Postierten Dra gonern mit der Menge, die Biertrüge und Steine ge gen die Wache nnd das Militär schleuderte, welches glücklicherweise jedoch nicht reagierte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 15.07.1920
Physical description: 8
unter dem immer schö- ! der Hund als Provokateur' gebrachten Notiz, erhalten wir von einem Beteiligten folgende Zuschrist, der war aus Gründen der Unpar teilichkeit Raum geben: Es ist nicht richtig, daß der italienische Herr in Zivil (ein angese hener Großindustrieller) die Hand auf das Fenster gestützt, sondern richtig ist. daß er sich an der Lederschlinge im Waggon angehalten hat, weshalb der betreffende Herr niemanden von den Fahrgästen inkommodierte. Der ita lienische Offizier hielt den Hund an der Leine

ganz nahe bei sich, damit dieser keinen Anlaß zur Störung der Fahrgäste gebe. Der junge Hund machte jedoch einen kurzen Sprung ge gen das Fenster und stützte seine Vorderpfoten auf ein geöffnetes Fenster, ohne die beiden Herrschaften (ein Herr und eine Dame), welche seitswärts saßen, zu stören. Als der italieni sche Offizier dies bemerkte, streckte er die Hand aus, um den Hund an sich zu ziehen. Der Herr jedoch, der neben der Dame saß. stand plötzlich auf u. faßte den Hund mit beiden Händen

am Halse und am Rücken und drückte ihn gewaltig zu Boden. Darüber war der italienische Ossi- zier sichtlich unangenehm berührt, da es ja seine Absicht gewe en. den Hund vom Fenster weg zu nehtnen, damit er weder die Dame noch den Herrn störegleichzeitig in höflicher Art sich an den Herrn mit der Frage wendend, wa rum er so grob mit dem Tiere umgehe. DerHerr sagte: „Sprechen Sie deutsch ich oerstehe nicht italienisch.' Der Offizier erwiderte: „Ich kann nicht deutsch, ich nehme von niemanden Befehle

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 4
Date: 06.11.1915
Physical description: 4
schlug die Hände vor's Ge sicht und schluchzte laut auf. Der Floderbacher stand abgewandt und wagte nicht, ihren Schmerz zu stören. Nach einer Weile erst wandte er sich wieder dem Fenster zu. „Begreifst's jetzt, Traudl, warum ich's in der Fremd net Hab' aushalten können, warum ich zurückgekommen? Das heilige Vermächt nis eines Toten ' Das Mädchen fuhr unwillkürlich zurück. Sie selbst konnte sich das widrige GesÄhl nicht- erklären, das sie bei den letzten Worten wie mit mit kalten Krallen anfiel

und verwirrte sich, denn das Mädchen sah ihn, im Fenster zu rückgebogen und die Arme über die Brust ge kreuzt, mit kühlen, prüfenden Augen an. Gleich darauf aber reizte ihr Benehmen seinen Trotz und er entschloß sich, einen letzten Versuch zu wagen. „Traudl!' flüsterte er lei denschaftlich, „ich hatt' mir für meine Botschaft einen anderen Lohn oerhofft. Bald eine Stund' schon steh' ich da draußen und noch nicht ein mal einen Kastenschnaps hast mir angeboten.' „Die Flaschen, die ich noch da Hab' — ein Wer

sie ihn. „Was ich tun werd', wirst schon sehen. Du selbst trägst die Schuld. Oder,' schon im Be griffe zu gehen, wandte er sich noch einmal um, „oder hast dich anders besonnen? — Willst den letzten Wunsch vom Hartl erfüllen?' Seine Augen blitzten, seine hohe Gestcil: reckte sich, von einein Sturm der Leidenschaft durchschüttert streckte er die Arme aus. „Ich kann nicht, Valtl,' klang es stöhnend, „des Vaters Fluch würde mich treffen, wolli ich ihm nicht gehorchen.' Das Fenster schloß sich klirrend. Die zarte

Gestalt verschwand. Auch der Mond, der neu gierig durch die Scheiben hereinsah, vermochte sie nicht mehr zu finden. Wie vom Blitz gelähmt war Valentin Flo derbacher in der gleichen Stellung stehen ge blieben. Erst nach einer Weile sanken seine erhobenen Arme schlaff herab. Nur zwischen den zusammengepreßten Zähnen rang sich ein Laut hervor. ..Hüte dich, Bubenauer!' Immer noch wartete er. Aber das Fenster blieb geschlossen. Da schob er den Hut in den Nacken, psisi ein Trutzliedl

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 05.01.1923
Physical description: 12
machten davon Ge brauch. Was aber niemand wußte, war, daß über dieser Galerie, nahe an der Decke, ein kleines, vergittertes Fenster war, durch wel ches Aufsichtsorgane desHotels ein wachsames Auge sowohl auf die Tänzer, als auf die Gä ste auf der Galerie haben konnten. Uneinge weihten mag es unglaublich erscheinen, daß irgend eine gesellschaftliche Veranstaltung, die in einem so vornehmen und berühmten Lokal abgehalten wird, wie der „Goldene Saal' des Grand-Hotel Babylon es war, von wachsamen Augen

beobachtet werden mußte. Und doch war es so. Seltsame Geschehnisse und unerwartete Gesichter waren schon durch dieses kleine Fenster erspäht worden, und mehr als ein europäischer Detektiv war hier schon mit höchst befriedigendem Erfolg auf der Lauer gewesen. Um elf Uhr nachts blickte Theodor Racksole in schlechtester Laune durch dieses Fenster chen. Nella war bei ihm. Vater und Tochter waren in den Korridors und Gängen des ih nen noch fremden Hotels herumgewandert und hatten ganz zufällig das kleine

Zimmer entdeckt, von wo aus sie einen Gesamtüber blick über den Ball von Mr. und Mrs. Leoi hatten. Der kleine Raum war in Dunkelheit, bis auf das Licht, das von dem Lüster des Ballsaales eindrang. Nella schaute durch das Fenster, ihr Vater stand hinter ihr. „Ich möchte gerne wissen, welche von den Damen Mrs. Sampson Levi ist und ob sie ihrem Namen enHpricht', sagte Nella. „Würdest du es nicht reizend finden. Samp son Levi, statt Theodor Racksole zu heißen, Vater? Das war doch etwas, worauf die Leute

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 25.09.1920
Physical description: 8
. Aber nun will ich erst einmal das Essen austragen lassen. Du wirst gewiß hungrig sein.' Tie klingelte, und als ein Diener erschien, be- sie ihm, die Speisen zu servieren. Als der Diener dann mit einem Tablett ein trat und die Tür nicht gleich wieder schließen tonnte, drang der Sturmwind heulend ins Zim mer, als habe er nur darauf gewartet. Ein Fenster, das wohl nicht fest verschlossen war, sprang auf, und die Enden des Tafeltuches wurden aufgebläht, so daß sie über dem Tisch zusammenschlugen. Das ein« Ende schlug

klatschend in Komteß Beates Ge sicht. Sie stieß einen leisen Schreckensruf aus. Graf Harro sprang aus und schloß das Fenster, an dem die Gardinen emporgewirbelt worden waren. Und draußen heulte und krachte es, als sei die wilde Jagd in den Lüften. An solchen Tagen ge hen die Geister um, heißt es im Volksmund. Und doch kündete dieser Sturm nur den na hen Frühling. „Du Host dich erschreckt, Beate,' sagte Gras Harro, an den Tisch zurückkehrend, nachdem er das Fenster geschlossen hatte. Sie zwang ein Lächeln

. Sie faßte sich schnell und biß die Zähne zu sammen. „Räumen Sie den Tisch ab, Heinrich, unö dann sehen Sie Fenster und Türen noch einmal gllt nach. Das ist ja ein gräßliches Unwetter.' „Ja, gnädigste Komteß, so einen Sturm Habs ich noch nicht erlebt. Man könnte sich fürchten.' Komteß Beate lachte hart und trocken ans „Wenn man eine Memme ist, Heinrich, danq fürchtet man sich, sonst nicht. Damit ging sie hochausgerichtet hinaus. Der Diener sah ihr achselzuckend nach. Sehe beliebt mar die Komtesse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 12
Date: 11.11.1922
Physical description: 12
in den Studien jahren sowohl auf manche meiner Freunde wie auch auf mich gemacht hat. rzozen. ch über itender xs kllM als « icht die wollte ne Zü sch!-» ich i» -n? - >s dtt !rt. di» gettt- landen- Das letzte Assisi. Von Paul Rainer. Der Viertlerbauer war zum Sterben. Bleich und stumm lag er in der Kammer > Irnd schaute, Trost suchend, aufs schwarze I Kreuz im Herrgottswinkel. > ! I Ein blauer Sommertag lachte durch die I Fenster. Draußen wogten goldene Aehren ^ >i» spielendem Winde. ?em Viertlerbauer

auf die Türklinke und sagte: .Zetzt muß i amal ein bißl rauchen, nach- he? komm ich schon wieder!' Ging. Der Viertler wollte ihm etwas nachrufen, aber der Blick auf den Heiland im Herr gottswinkel besänftigte ihn. Der Gratler stellte sich draußen neben's Hmistor. Mit krner Riosenlänge reichte «r fast bis zum Fenster der Kammer, in de» der Viertler lag. ! ?ald kamen noch andere von der Ver wandtschaft dazu und die Rede ging natür lich über den sterbenden Viertler. ^ Schlau wie Füchse schlichen sie am Anfang

um die Hauptsache herum, j Endlich fiel das Wort: > ..Wem hat er woll etwa alles vermacht?' ! Jetzt wurde es lebhafter, lauter, strett- > lustig. ! Bis der Gratl zornig schrie: „Ich bin der Vetter! Ghören tut's mein, ^ verstanden!' „Woll, woll. verstanden!' dachte sich der , Viertler in der Kammer oben und sann aus ' eine List. Er suhlte sich plötzlich so bergwohl, als wäre er gerade nach langem Schlaf« «r- ! wacht. i Gar nicht so schlver ging «s. aus dem Bett i zu steigen, die Pfeife zu nehmen, ans Fenster

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 26.05.1922
Physical description: 8
Bestürzung. Während «in Teil der Dienerschaft nach der Epur des Täters forschte, hoben der Reit knecht und der Kutscher den Amtmann auf und legten ihn auf das Sofa. Er gab tem Lebenszeichen' mehr von sich. Ran schickte zum Arzt und zur Polizei. Alle «l TollstSdt Anwesenden wäre» versammelt bis auf ciiisii! Theo von Renau befand sich nicht in seinem Zimmer. Doktor Werner folgte dem Boten sogleich, konnte über nur konstatieren, dag der Schuß aus unmittelbarer Nähe durch das Fenster abgegeben und der Tod

auf der Stelle ein getreten sein muhte. Die furchtbare Kunde verbreitete sich rasch. Trotz der späten Stunde war das Gut bald mm Neugierigen umringt. Auf Doktor Werners Wunsch sandte man Min kreisphysikus. Die Frage, ab etwa Selbstmord vorliegen könne, wurde entschie den verneint. Am Tatort war keine Waff,:. Der Mörder hatte durch das Fenster auf den Ahnungslosen gefeuert, dessen rechte Hand noch krampfhaft das Zeitungsblatt festhielt. Assessor Urbach nahm sofort «in Protokoll auf und verhörte alle dcn

Hausstand des Rittergutes bildende Personen, mit Aus nahme Renaus, auf dessen Rückkehr man noch immer wartete. Eine sorgfältige Durchsuchung des Gar tens blieb erfolglos, denn gerade unter dem Fenster der Erkerstube breitete sich eine dicht bewachsene Rasenfläche aus. Auf den Kies wegen nahm man allerdings Fußspuren wahr, aber sie kreuzten sich vielfach und er gaben keinen bestimmten Anhaltspunkt, weil diese nach den? Herrenhause und den Wirt schaftsgebäuden führenden schmalen Wege tagsüber

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 24.07.1925
Physical description: 8
seine Pfeife und las m einem kleinen Blatte, das in großen ^«chskHen den Titel „Der Weckruf' trug. A war so vertieft, daß er gar nicht sah, wie Herr am Fenster vorüber ging. Um so größer war seine Ueberraschung, als «eser plWich vor chm stand, und mit einer k^eschicklen Hmckbswegung suchte er das ^>it zu verbergen, erreichte aber nur das «egenteil dam»t, denn Amhütter wurde auf- wNksam und nahm ihm ohne weiteres die o«ti»g Ais der Hand. . Rn paar Blicke über die Ausschriften der Artikel sagten

, ihre unbefriedigten Sinne anklagend ins Gesicht und versuchte, ihm mit der Einneruwg an seine iwben ihm verkümmerte Frau und de» vertriebenen Sohn niederzuschlagen. Wie ein von einem Wolkenbruch plötzlich «ge schwellter Bach, der reichlich Schmutz mit sich führt und trübe Blasen wirft, stürzt«» ch« Anklagen hervor. Sie schvie, ste Zischt», fl« kreischte, erreichte aber damit nicht da» Ge ringste. Mit gleichgültigem Gesicht schritt Amhütter zum Fenster, sah den Schlltt»» warten und sagte: Der Schlitten steht schon

drunten. Ich bitte. Und er wi« nach der Tür. Ich verlasse diese» Haus nicht, ich» gehe nicht! schrie sie. Nicht? Nun, dann werde ich St» von meinen Arbeitern Pnabtmge» und i« Schot ten festbinden lassen wie «ine Irrsinnige. Was? Das Ja, das tue ich, und zwar sofort. Und schon hatte er das Fenster geöffnet und rief: Äilianl Der Troll und der Armbruste? fall«» zu mir kommen. Da fah die wutbebende Fvau, dah jio ihr Spiel verloren hatte. Das wird t»r teuer zu stehen komme«! knirschte sie wütend. Amhütter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 02.11.1923
Physical description: 8
war und ein darin oerwahrt gewesener Geldbe trag von 1600 Lire fehlte. Schnell entschlossen öffnete Dr. Zacher sofort ein Fenster und rief laut auf die Straße: „Ein Dieb!' Der Täter lies in diesem Augenblick gerade auf die Straße hinaus. Zwei in der Nähe des Hau ses befindliche junge Männer hörten den Ruf und sahen gleichzeitig, wie der Dieb die Flucht ergriff. Sie nahmen sosort die Verfolgung auf. Einem davon, namens Alois Dejori. ge bürtig aus Birchabruck, gelang es. dem Ver brecher stets auf der Spur

nach 'Ht dagewesen .Er sah z«streut S» Türe, dann hieb er wieder auf das Leder ein. Es ärgerte ihn. daß sie ihm immer wie der einfiel. Da riß es an der Glocke. Wieder schwang sie wie ein aufgescheuchter Bogel und gleich dem Maiwind schoß es m den La den. — Die Regina. ..Hasch fertig. Meister?' „Zelm sein sie!' Er zeigte aufs Fenster brett. Sie probierte: „Net übel! Aber a bißl eng vorn bei der Spitz!' „Hast ja lei an Fuaß wia a Vögele, i kann dir net Fuhrleutstiesel machen.' „Jetzt zahl i, dan derzählst m'r

'. „I moan, du magst mi nit?' „S'erstemol wie du einer bist', er deutete zur Tür. „bist mir vorkemmen wia a Pfau: selber hast gmoant du bist a Schwan und ge wesen bist a dumme Gans. Nach und nach han i di anders sehn glernt und heut, Hab i di gern zum sterben.' „Mach's Fenster auf, Hyroni. s' ist fovl a dumpfe Luft herinnen.' Sie war gaiq rot im Gesicht. Dann kniete sie sich hin und strei chelte langsam über den Holzschuh mit ihrer Hand herab und dann schlang sie die Arnie um seinen Hals. Von diesen Tag

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