vor: „Man kann weiter» nicht begreifen, wieso das iirolifche Telephonnetz mit dem bayrischen verbunden ist, so daß man von jedem kleinen Dorf in Tirolaus mit den Ortschaften in Bayern sprechen kann, während keinerlei Anschluß der Telephonnetzes in Jtalienifchsüdtirol an da» an grenzende Netz Benetiens und der Lombardei ge- schaffen wurde.' Dieser „Begründung' hatten die „N. T. St.' folgende Zurechtweisung gewidmet: „Die Behauptung, .daß man von jedem kleinen Dorfe in Tirol aus mit den Ortschaften in Bayern sprechen
kann,' ist eine ausgewachsene Lüge, wohl daraus berechnet, der italienischen Bevölkerung ein- zureden, wie sie im Lande Tirol zurückgesetzt ist und sie gegen die „bevorzugten Tiroler', d. i. Deutsch- tiroler, oufzuhetzen. Tatsache ist, daß in Deutsch, tirol überhaupt noch weite Bezirke und große Täler de» Telephons entbehren und überhaupt nicht tele phonisch sprechen können, geschweige denn, daß sie einen Anschluß mit Bayern hätten. Diese Bezirke sind gewiß nicht kleiner, als der ganze italienische Landesteil. Dazu gehört
das ganze Pustertal mit seinen Seitentälern, die Bezirke Imst, Landes, Schlanders undReutte, also da» ganze Äußer- fern, Oetztal, das ganze Oberinntal und B i n I ch g a u. Da sind also eine ganze Anzahl Städte und Märkte und in die Hundert auch große Dörfer ohne Telephonoerbindung. Die ehrenwerte Begrün dung de» Antrages Lanzerotti sagt aber, daß in Tirol jedes kleine Dorf Telephonverbindung sogar mit Bayern hat. Ob es keiner unternimmt, im Land tag diese Lüge ins richtige Licht zu stellen
geben können. Baron Longo sagt, jetzt wissen wir gleich viel. Es liegt nicht einmal ein Musterstatut vor und doch mutet man uns zu. 100.000 K für die Sache her- zugeben. Schraffl erzählt, er habe sich die Pferde- Versicherungen in Ntederösterreich und Bayern ange- schaut. Ein Musterstatut liege allerdings nicht vor. Der Landtag solle sich aber vorerst im Prinzip aus sprechen, ob er eine Pferdeversicherung wolle, sonst braucht er ja auch kein Statut. Bei der Versiche rung in Ntederösterreich trägt
das Risiko die Zen trale und doch ist die Pferdeversicherung aktiv. In Bayern ist das Versicherungswesen höchst ausgebildet. Bei der Pserdeversicherung deckt 20 Perzent des Risikos der Besitzer, 40 Prozent ein Verband und 40 Prozent erst die Zentrale. Das ist vorteilhaft und der Landesausschuß steht auf dem Standpunkt, es so zu machen. Das Statut kann dem nächsten Landtag vorgelegt werden. Auch in Bayern ist die Versicherung beim dortigen System aktiv. Die 100.000 K sind nicht verloren