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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 15.12.1897
Physical description: 6
. Wir beklagten auf das tiefste, dafö durch die Sprachenverordnungen, welche keinem thatsächlichen Bedürfnisse entsprechen, sondern unberechtigten staatsrechtlichen Aspirationen zum Durchbruche verhelfen sollten, die Deutschen dc? Reiches in ihrem Besitzstand schwer geschädigt wurden. Wir beklagten es nicht minder, dass durch das Ver halten der Majorität, welche sich Lurch den Antrag Falkcnhayu über alle parlamentärischen Rechte und Gesetze hinweggesetzt, die Verhandlungen im Abgeord- nctenhaüsc u.nnöglich

Augenblicke große wirtschaftliche nnd sociale Fragen ans der Tagesord nung stehen und das staatsrechtliche Verhältnis zur anderen ReichShälfte einer definitiven Regelung bedarf, soll nicht die Machtstellung des Reiches durch die ungeklärten iunerpolitischen Zustände berührt werden. Wir sind gerne bereit, mitzuwirken bei der Lösung dieser großen nationalen und wirtschaftlichen Fragen und erachten zur Erreichung dieses Zieles das Zu sammenhalten der Deutschen in nationalen Dingen für dringend geboten

werde die Verantwortung auf sich nehmen, den Parlamenta rismus erschlage» zu haben. Keiner Partei und keinem Volle werde es ernsthaft in den Sinn loinmcn, sich wegen des Kampfes ums Recht rechtlos zu machen. Das Blatt legte den Parteien nahe, dass daö Reich allein die Krnft hat, das Schiedsgericht zwischen den Nationalitäten zu üben, dass in der Stärke deS Reiches der Schutz aller liegt. — Das „Vaterland' bestreitet in seinen den Aufruf der deutschen Fort schrittspartei kritisierenden Bemerkungen, dass

und die Bestreitung der Verpflegsgebür. 40. Verordnung des k. k. Statthalters vom 22. Vovember 1397 Z. ^8.417, betreffend die polizei liche Meldung in der Landeshauptstadt Innsbruck. Nichtamtlicher Theil. Zur inneren Lage. Am Sonntag nachmittags fand unter dem Vorsitze des Ministerpräsidenten Freiherrn v. Gantsch ein zweistündiger Ministerrath statt. Am Montag Vor mittag wurde Ministerpräsident Freiherr v. Gantsch von Sr. Majestät den, Kaiser in besonderer Audienz empfangen. Gleich den anderen deutschen Parteien

des Abgeord netenhauses haben auch die Mitglieder der Freien deutschen Vereinigung beschlossen, gegenüber den jüng sten Ereignissen ihren Standpunkt zu kennzeichnen und darzulegen, wie folgt: Entsprechend ihrer Zusammen setzung aus Angehörigen weit auseinander liegender Kronlander und vorwiegend Vertretern wirtschaftlicher Interessen haben wir die Einheit und Machtstellung des Staates immer als obersten Leitstern vor Augen gehabt, dabei aber unerschütterlich festgehalten an unserem deutschen Volksthum

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 26.02.1875
Physical description: 6
die ganze Kraft seinerBeredtsai»keit an das deutsche Gewissen. Altedeutsche Zucht uud Treue rief er auf zum Schutze des Reiches, da der jungen Ritter Zucht im Argen lag. Mit Flehen und Zürnen wandte er sich an Alle, daß sie vor allem die Treue bewahren; jede Falschheit züchtigt, jede Selbstsucht geißelt er nnnachsichtlich. „DeS MonneS Sinn sei wandellos und sest wie Stein, wie ein Pseilschaft schlecht und recht soll seine Treue sein.' Die Treue war ja das Verfassungsprincip des deutschen Reiches. Es gab

also der Papst? „Vor mir gilt kein Ansehen der Person, ich führe nicht zweierlei Maß und Gewicht. Die Witwen und Waisen stehen unter meiner Obhut. Trost und Hilfe den Armen.' Waren daS nicht hohe, edle Gedan ken, wahrhaft christliche Werke, die er damit verhieß? Bor ihm gelte kein Unterschied der Person; welch ein Zauber für daS niedere Volk lag darin! Ja in dieser Lehre liegt der Gegensatz, der zwischen de.- Theorie der Kirche und dem Rechte des Reiches be stand. Das Reich war gerade auf den Unterschied

Unfrömmigkeit des Vol- kes, die Ketzereien leimen empor und unendliche Ge fahren entstehen für die «eelen.' Um seine» Uni versalstaat zu grüuren, besaßen Papst und Klerus alle Eigenschaften, nur die Macht fehlte ihnen. Der KleruS, der sich selbst nicht schützen konnte, wollte seinem Schirmvogte Gesetze vorschreiben, den eisen gepanzerten Männern Deutschlands daS Recht dik- tiieii, aber da mußte er gerade mit deutscher Art am Härtesten zusammentreffen, renn dem Deutschen verbürgte sein gutes Schwert

Unfreiheit, und wie der Papst der Noth der Armen abhalf, ist im Spruche Walthers vom Reichthum der Kirche zu lesen. ES war ein Widerspruch zwischen Idee und Wirk- lichkeit, zwischen Wort und Werk, wie er schneidender nicht gedacht werden kann. Darüber hat unser Dichter tiefen Schmerz empfunden und ihm in dem Gedichte „der wäische Schrein' ironischen Aueeruck gegeben, wo er unter anderem dem Papste die Worte in den Mund legt: „Ibr Pfaffen, esset Hühner, trinket Wei» und laßt die Deutschen fasten

jedoch eine besondere Treue, die auf die Geburt uud das Gefallen des Königs gegründet war, nämlich die Lehenölreue. Darin lag die Schwäche des Reiches. Wenn Walther schlichte, gewissenhafte Männer verlangte, suchte der Papst nach geschulten, nach Männern des Wissens, und der Ruhm ist den Päpsten nicht zu bestreiten, daß sie zuerst die Macht des WisseuS begriffen. Als Papst unv Kaiser sich entzweiten, da lag ein Staat ohne Volk im Kampfe mit einem Volke ohne Staat. DaS Wissen kämpfte

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 24.06.1891
Physical description: 10
wünschen die Ver einigung aller slavischen Stämme des Reiches, welche Verbindung eine mächtige Potenz im Staate bilden würde. Die Czechen lieben alle Sprachen, sie haben regeS Gefühl für die kulturellen Bestrebungen aller Völker des Erdtheils, weil sie der Ueberzeugung sind, dass daS Wohl jedes einzelnen Volkes der ganzen Menschheit fronuue. Redner hebt hervor, dass unter den drei großen Völkerfamilien Europas sich der In dividualismus am meisten bei den slavischen Stämmen ausgebildet

habe, und zwar so sehr, dass gerade des halb der PanslaviSmus eine Unmöglichkeit sei. Der selbe sei überhaupt nur ein Phantom, welches den Deutschen ein bequemes Mittel biete, um viel über und gegen die Slaven zu reden. Gegen die Abgeord neten Menger, Fournier und Graf Wurmbrand pole misierend, nimmt Redner die Czechen gegen den Vor wurf des Uupatriotismus in Schutz. Redner polemi siert ferner gegen die Abgeordneten ans Mähren und gegen den Fürsten Karl Schwarzenberg und erklärt, die Jungczechen seien eine Volkspartei

von der deutschen Hegemonie schuld. So lange die deutsche Sprache unter allerlei Vorwänden bevorzugt werde, so lange könne von Gleichberechtigung und von Zu friedenheit der Nationalitäten keine Rede sein. Red ner spricht sodann über den böhmischen Ausgleich und erklärt sich gegen denselben, weil cr die Wünsche des böhmischen Volkes nicht berücksichtige und sich nur auf ein einzelnes Land beziehe, während sich doch die Solidarität der gesammten böhmischen Nation nicht nach LandeSgrenzen zerreißen lasse. Er meint

übrigens, dass der böhmische Ausgleich doch gewiss auch eine politische Sache sei, und dass die Regierung daher am besten thue, den Ausgleich zurückzuziehen, um ihrem eigenen Programm gereckt zu werden. Redner betont, dass die Czechen keineswegs Gegner eines jeden Ausgleichs mit den Deutschen seien, dass sie vielmehr einen Ausgleich wünschen, aber nur einen solchen, der sich auf daS ganze böhmische Volk und in allen böh mischen Ländern beziehe, und der außerdem der Ge rechtigkeit

erreicht worden, einmal die Möglichkeit einer nützlichen Thätigkeit in sprachlich getrennten Körpern, wie im LandeSschulrath und in dem hoffentlich bald errichteten Landescultur» rath, und dann die rechtliche Anerkennung des deut schen Sprachgebietes in Böhmen. Zu den ferneren Umständen, welche zu einer Aenderung der Haltung der Vereinigten Deutschen Linken führten, gehöre auch noch der Rücktritt des Finanzministers R. v. Duna- jcwski und die von der Regicrnngöbank ans ausge sprochene Anerkennung

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 30.08.1870
Physical description: 6
Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, in welche die Versammlung begeistert einstimmte. Der Statthalter dankte für die Bereit willigkeit, womit der Landtag der kaiserlichen Bot schaft nachgekommen, und gab der Ueberzeugung Ausdruck, Ober Oesterreich werde nie fehlen, wo eS gilt, die Macht und das Ansehen des Reiches zu Wahren. Prag» Wir brachten in unserer gestrigen Num mer die lelegr. Nachricht über die Anbahnung einer Versöhnung zwischen der deutschen und czechischen Partei in Böhmeu

. Die Antwort hierauf war, daß es die Landtage auslöste, neue Wahlen anordnete, daß eS die Wähler zu Herren ihres eigenen politischen Geschickes machte. Man unterstellte ihm hierauf klerikale Tendenzen, das Ministerium erwiderte durch die Kündigung des mit Rom abgeschlossenen Konkordates. E« wurde von dem Ministerium gesagt, daß seine Gesinnungen der deutschen Nationalität nicht günstig wären; eS be schämte feine Widersacher, indem es bei den Ernen- nungen zu Landeshauptleuten die besten Männer

der Deutscheu, Männer wie Kaiserfeld. Frofchauer be- vorzugte. Nicht weniger konstitutionell, nicht weni- ger verfassungstreu, nicht weniger liberal, nicht weniger gerecht gegen die Deutschen wie seine Bor- gänger nnterschied eS sich von ihnen dadurch, daß es nicht blos gerecht gegen die deutsche Nationalität sein wollte. Die setzigen Minister find nicht die Führer irgend einer nationalen Partei und wollen die Führer einer solchen nicht sein. Sie können nur dadurch als Vertreter des österr. ReichSgedankenS

gelten, daß sie in jedem Deutschen, Slaven, Rumänen, der Oesterreich angehört, den gleich be rechtigten österr. Staatsbürger werth halten. Oesterreich. Innsbruck, 29. Aug. Die in den letzten Ta gen verbreiteten ZeitniigS - Nachrichten, daß der Pferde-Ankauf eingestellt wurde, werden laut Tele gramm des k. k. ReichSkriegSministeriumS vom 26. d. MtS., Abthl. 3, Nr. 2997, und 3. TruppendiviflonS- und Militärkommando-Erlaß vom 27. d. MtS. AI. Nr. 2115 als unwahr erklärt. X Innsbruck, 30. August

vom 27. d.; der „Bohemia' entnehmen wir folgende nähere Nachrichten hierüber: Im Klub der deutschen Abgeordneten, von denen 45 anwesend waren, darunter sämmtliche Führer der böhmischen Verfassungspartei. erschien gestern AbendS um 9 Uhr eine Deputation des czechischen Abgeord«eteullubs, bestehend aus den Herren Dr. Rieger, Dr. Belsky und Dr. Klaudy. Herr Dr. Rie ger als Sprecher dieser Deputation erklärte, er über bringe den deutschen Abgeordneten im Namen der czechischen Klubs dessen freundlichste Begrüßung und fuhr

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 30.11.1870
Physical description: 8
Extra-Beilage zum Tiroler Die politische Bewegung in Oesterreich charakterisirt sich schon seit einer Reihe von Jahren als ein streben und Ringen der ein zelnen Provinzen und noch mehr der einzelnen Völker schaften nach der ausgedehntesten Autonomie, welche gleichbedeutend ist mit der Dezentralisation und Eman zipation von der Hauptstadt des Reiches. Oesterreich soll gewissermaßen einen Staatenbnnd bilden, wie die Schweiz uud die vereinigten Staaten, unter der erb lichen Oberherrschaft

des konstitutionellen KaijerS. Der obersten Regierung würde in einem solche» Staatenbunde zufallen die Vertretung nnd Sichernng des Reiches nach Außen und die Durchführungen jener Bestimmungen, welche für die lebenskräftige Existenz eines solchen Bnndcöstaateö im Inneren wesentlich sind, um einen glücklichen Staat zu bilde«, welcher neben seinen Nachbarn geachtet nnd nnan- czrcifbar dasteht. Gewisse allgemeine Grund rechte der Bürger müssen in einem solchen Staaten Kunde herrschen. Dieses Bestreben nach Autonomie

und Herrschaft, was könnte man anderes vou ihnen erwarten, als daß sie so handeln würden, wie sie bisher gedacht haben? Unsere bisherigen VerfafsnngSkäinpse bilden von weitem betrachtet einen nnentwirrbaren Knäuel sich widersprechender Bestrebungen und Ansichten. In den Extremen sieht man einerseits die vollste Eentrisngal- kraft dahin sich anstrengen, vom Verbände des Reiches sich vollends zu trennen, nnd andererseits den straffen EentralismnS absoluter Staatsgewalt au daü Wrak des frühere» Staates

sich anklammern. Mehr nach der Mitte zn kämpft man um die Grenzen zwischen Autonomie der Provinzen nnd Nationen und den nothwendigen (Zentralismus, um das Reich zu er halten. Die Extreme verdienen wohl keine Beachtung, wohl aber der Kampf der gemäßigte» Mitte. Die gemäßigten Antonomisten wolle» das Reich nicht auslöse», sinden aber sein Heil nnr in jener Autonomie, welche schließlich zn einer Eidgenossen schaft mit Kautonalsonveränität führen mnß. Die Eentralisten »vollen die Einheit des Reiches

in ihrer vollen Integrität erhalten wissen, halten aber eine Verfassung wie in der Schweiz jevenfalls znr Stnnde des gegenwärtigen GährnngSwirrwarreS für sehr ge- sährlich, ja für unmöglich. Sie fürchten ebe», das Strebe» nach Autonomie könnte zu weit gehen und zur Auslösung ves Reiches sühren, nnd suchen daher nnter möglichster Wahrnug aller freiheitlichen Inter essen und >ischonnng der Völkerinteressen eine stram mere Einigkeit dnrch daS Parlament und die Eentral- regiernng herzustellen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 11.07.1887
Physical description: 8
. Der Eindruck der Reise lässt sich aber im wesentlichen dahin zusammenfassen, dass es gelungen ist, ein noch immt r über seine Vergangenheit trauerndes Land mit der Gegenwart auszusöhnen. Die Huldigungen, mit denen Galizien den «ohn des Kaisers, den Erben des Reiches, den Repräsentanten des Monarchen und der Monarchie empfangen hat, sind ein Triumph des kaiserlichen Gedankens, des Friedens und der Ver söhnung, eines Gedankens, der mit der Zeit alles Widerstrebende bezwingen muss. Der hohe Sinn des Monarchen

gegen über den Deutschen in Böhmen nicht tiefer stellen wollen, als die Ruthenen gegenüber den Polen in Galizien. Klingt das Wort von den Brudernativnen gut im Osten der Monarchie, so muss es auch in der Westhälste derselben seinen vollen Wert haben. Es darf dann der Wunsch aufleben, dass auch Czechen und Deutsche in Böhmen sich gegenseitig als Bruder nationen betrachten möchten. Ueberblickt man den gegenwärtigen Zustand der Monarchie, so sind es nur die Deutschen, und zwar gerade die liberalen Elemente der deutschen

Bevöl kerung, welche von dem allgemeinen Frieden sich ausschließen, welche beharrlich den Gedanken der Ver söhnung zurückweisen. Gerade unter dem frischen Eindrucke der Reise des Kronprinzen kann man diese Erscheinung nicht konstatieren, ohne das tiefste Be dauern darüber zu empfinden. Gerade die Deutschen, die eing.bornen Söhne d°H Hauses, sind der Ver stimmung und Erbitterung verfallen. Wir brauchen kaum der kindischen Missdeutung entgegenzutreten, dass wir unter dem inneren Frieden nicht das Ver

vertretenen Interessen dadurch am meisten be- nachtheiligt und gefährdet erscheinen. In der Ver fassung und in den Gesetzen des Staates ist nichts, was die Deutschen in eine solche Portion hinein drängen würde. Ueber die historische Stellung der Deutschen in Oesterreich wollen wir nicht viel Worte verlieren; dem Verdienste und dem Ruhme der Deutschen soll und darf nicht nahertreten werden. Aber können denn die Deutschen mit Berufung auf die Vergangenheit verlangen, dass man die innere Politik des Staates

nach den Grundsätzen eines Majorats - Erbes behandle und der erstgebornen Nationalität das Herrscherrecht einräume, während die anderen Nationalitäten nur zu gehorchen hätten? Wäre denn ein solches System mit den modernen Principien irgendwie vereinbar, würde es, wenn man hartnäckig daran festhalten wollte, nicht zu den ge fährlichsten inneren Kämpfen führen, und würden die Deutschen nicht die ersten sein, welche sich gegen die Träger eines solchen Systems erklären, und würden sie nicht am schärfsten die Mittel

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 29.01.1898
Physical description: 10
, nämlich die Zukunft- deS Vaterlandes. Die Deutschen, welche an der Wiege des Habsburger-Reiches , gestanden sind, müssen für den Fortbestand des Reiches ihre ganze Kraft einsetzen. Wenn es die historische Aufgabe der Deutsch-Oester- reicher fei, über die Rechte und Freiheiten anderer Völker zu wachen, so habe die Regierung andererseits die Pflicht, den berechtigten Besitzstand der deutschen Sprache zu wahren und, falls er tangiert wurde, den selben wieder herzustellen. Dies sei

: Äi»tr«g D^. vZ-Hep» ! pcrgerS, Anträge des Petition«», Budget- und'Lames- ' auSschussrs. « ' '' ^ ^ ^ Aus? den Landtagen. Wir haben vorgestern an dieser Stelle den einstim migen Beschluss des o b er österr eichisch'e'n Land» - tageS^ in- Sache- den SprachelwervrdnlltlgeN' mitgetheilt. , Der vom Abg. Dr. Ebenhoch erstattete Bericht besagte -u. a.: Gründliches als der Artikel 19 deS StaätS- grundgesetzeS weise die Geschichte, sowie die culturelle und wirtschaftliche Bedeutung dem deutschen Volke in Oesterreich

seine Stellung an. Die gesetzliche Regelung der Sprachenfrage sei jenex im Herordnungswege vor zuziehen. Es fei bedauerlich, dass die Sprachenverord nungen des Grasen Baden! ohne-vorheriges Einver nehmen mit den 'Vertretern der Deutschen Böhmen« und Mährens erlassen wurden ;eS sei - deshalb - zu be- grüßen, dass die gegenwärtige Regierung bestrebt ist, dieses Einvernehmen anzubahnen. Der Bericht spricht den Wunsch aus, dass sich die cz-chischen' und deutschen Abgeordneten' Böhmens' und' Mäh^ettS

diesem Einver nehmen nicht entziehen mögen. Nur dadurch sei der innere- Friede möglich^ welchen die sprachliche'Drei theilung Böhmens' wesentlich' fördern würde. Nur da durch könnte'auch die Unterstützung der deutschen Ab geordneten Böhmens und Mährens durch alle Deutschen gesichert werden. Der Bericht gibt dem Bedauern und der Entrüstung über die czechischen Gewaltthaten Ausdruck, welche auf das allerschärfstc zu brandmarken seien. Heute stehe mehr als das Wohl einzelner VölkS- stämme auf dem Spiele

Berbrüdernngsfeste gegen die Deutschen seiern, wenn die Czechen ge waltthätig gegen die Deutschen vorgehen, wenn jede Mütze eines deutschen Studenten für die Czechen eine' Provoeation ist, wenn der Ausfall derGemeinderathS- wählen in BudweiS zugunsten der Deutschen genügte, um die Czechen zum Einwerfen der Fenster an den deutschen Hänsern und zn anderen Straßendemonstra- tionen zu reizen, so machen sie es der katholischen Volkspartei nnmöglich. in der Majorität zu bleiben. Das dürsen die Czechen nicht vergessen

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 6
Date: 10.02.1862
Physical description: 6
die kräftigste Nahrung; die Nation ging sohin mit aller Thatkraft an dieses Werk und schritt zur Unter drückung der anderen Nationen des Landes. Die Fol gen dieses Mißgriffes gelangten auf ihren Höhepunkt in denJahrcn 1848—1849 und 186l, und zeigen die gefährliche Kluft, welche er zwischen Ungarn uud deu Staat gebracht hat. Das bis dahin üblich gewesene Latein hatte als bloße Gelchrtcnsprache der in Oester reich allenthalben geschichtlich gewordenen deutschen Staatssprache keinen Eintrag gethan uud dem Fort

gange germanischer Gesittung kein Hinderniß in den Weg gelegt. Dadurch uuu> daß die Staatssprache iu einem großen Lande, in welchem doch die Deutschen selbst einen wichtigen Theil der Bevölkerung aus machen, aufgegeben, und damit der germanische Beruf Oesterreichs verläugnet wnrde, erwachte einerseits um so leichter auch iu deu anderen Völkern dasselbe na tionale Streben, das sich iiuu bis zum Kampfe gegen die Staatssprache und das Gcrinanenthum steigerte, anderseits wurde dadurch das natürliche

diese Läge für Oesterreich als Großmacht ein neues Staatsrecht auf Grund der einigen Macht des Reiches, welches Necht mit der Erhebung Oesterreichs zu einem Kaiser staate festgestellt uüd anerkannt wurde, weil nur diese starke Macht den «taatsverhältuissen und dem Vor theile aller seiner Länder entsprach, Ungarn niciit aus genommen , dessen Wohlfahrt von jener des Reiches unzertreunlich ist. ^?o hat die Regierung ihr Recht in der Regel, wenn auch uiiler mancherlei Fehlern, gchandl'abt, und somit

zc.' Wie hat nun seitdem die Sprache in dem ungari schen Landtage sich geändert, und die Leidenschaft den sonst biedere» und ritterliche» Charakter der Ungarn verzerrt! Zum zweiten Male binnen 12 Jahren drücken sie demselben ein Brandmahl anf,'das nnr ein großes edles Benehmen wieder zu tilgen vermöchte. Abermals benützen sie die äußeren und inneren Bedrängnisse des Reiches, um dieAande des Staates zu lösen, versagen ihrem Landesherrn Treue und Gehorium^ verlassen ihre Brudervölker, gefährden deren Wohl, hemmen

die ucuzeitliche Gestaltung und dieMacht des Reiches, und bringen Verwirrung und Rückschritt in daö eigene Land. Wo ist da nun die politisch-reife, die treue, die hochherzige, die.ritterliche Nation?— Doch glaub' ich nicht, daß in diesem Treiben die wahre Meinung uud Gesinnung des Volkes stch kundgebr, sehe aber darin ein sicheres Zeichen des Verfalles überhaupt. Der blinde Deutschenhaß bekundet gleichfalls den Rück gang, und hat dazu keiu Volk weniger Grund als die Magyaren. Sowie sie ihre bisherige

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 22.11.1867
Physical description: 6
jür die Einheit Italiens, als für die Sache des Pap stes. — Die „Schief. Ztg.' glaubt, daß die Worte des preuß. Königs in Betreff der röm. Frage nickt vcrfeiiien werden, bei den preußischen und deutschen Ka tholiken die größte Zuversicht zu nähren und die vor eilige Illusion zu zerstören, daß die preuß. Regierung zur Beseitigung des Kirchenstaates hilfreiche Hand bie ten werde. — Auch die „Nordd. Allg. Ztg.' betont die Worte der Thronrede in der röm. Frage als ein Versprechen des Schutzes

sind die Landtage berufen, die Vertreter in jene Körperschaft zu wählen, welche die allgemeinen Angelegenheiten des Reiches zu berathen hat. Diele Körperschaft war der weitere ReichSrath, die Funktionen des weiteren ReichSratheS sind übergegan gen aus die Delegationen; gegenwärtig sind die Dele gationen jene Körper, welche die allgemeinen Angelegen heiten des ReichSratheS zu berath«,, und zu beschließen haben; daher muß auch den Landtagen da« Recht zu stehen, die Vertreter in die dießseilige Delegation zu wähle

des ganzen Reiches zn berathen hat. Sowie der weitere Reichstag nicht aus dem engeren hervorgegangen ist und nicht hervorgehen konnte, eben so wenig kann die Delegation aus der gegenwärtigen Versammlung hervorgehen; früher halten die Länder ihren Vertretern in zweifacher Beziehung ein Mandat ertheilt; das eine Mandat bestand darin, die gemein samen Beziehungen der Länder unter einander zu be rathe», und dieses Mandat berechtigte die Abgeordneten, in dem engeren ReichSratlie zu sitzen; das zweite Man dat

bestand darin, die allgemeinen Angelegenheiten des Reiches zu berathen, und durch dieses waren die Ver treter ermächtigt, in dem weiteren Rcichsrathe zu sitzen. Die Delegation ist eine Vertretung der Königreiche und Länder, sie ist aber keine Vertretung des engeren Neichörathes. Wir ninsscn daher jedem ccntralistischcn WahlmoduS gegenüber das Recht der Länder zur Wahl der Ver tretung der Ncichsangrlcgcnhcitcn in Anspruch nehmen. Will man diese Anschauung nicht theilen, so ver wickelt

wählen, aus dem Grunde, weil die Delegation Funktionen auszuüben Hot, die dem gegenwärtigen Rcichsrathe nicht zustehen. Für die gemeinsamen Angelegenheiten des ganzen Reiches ist die gegenwärtige Versammlung nicht eom« petent; es steht ihr daher auch keine Eompetenz zur Wähl der Mitglieder jener Versammlung zu, welche diese Angelegenheiten zu berathen hat. Mit Recht hat daher der Herr Abgeordnete v. Plener das Wert der Delegation einen Riß in die Volksver tretung genannt, nämlich

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 06.08.1868
Physical description: 6
der Ernennung eines Nun tius für den deutschen Itordbund sei keinerseits in Anregung gebracht worden. Amtlicher Theil. Der Minister des Innern hat im neuen Organis mus der politischen Behörden ernannt in der geslirstctcn Grafschaft Tirol und dem Vande Vorarlberg: zu BezirkShauptmännern erster Klasse: den Bezirksvorsteher und Statthaltereirath Matthäus Ritter v. Maistrelli für Roveredo, den Statthal tereirath Vincenz Freiherrn v. Prato für Bozen, den Bezirksvorsteher und Statthaltereirath AlexiuS v. Attl

. Die BczirköbauptmanuSstellen zu Eavalese, Reutte und Ampezzo in Tirol und zu Bludenz in Vorarlberg wer den einstweilen durch BezIrkSkommissäre versehen werden. Dcsterrcich. NZie». Vom Schützenfeste. — Rede des Hrn. Prof. Wild auer am I.August. —Schluß.) Meine Herren, bis dieser glückliche Moment eintritt, werden alle deutschen Stämme, jeder für sich, ihr eigenes HauS im deutschen Sinne zu bestellen haben. Alle dent- schen Stämme werden, gleich den klugen Jungfrauen des Evangeliums, zu sorgen haben, das; Oel in ihren Lampen fei

, wenn einmal der Bräutigam kommt. (Beifall.) Nach dem stürmischen Beifall, den die Rede eines Mitgliedes der österreichischen Regierung hier gefunden, halte ich eS nicht für unbescheiden, .venn ich behaupte, dasj Oesterreich in der Erfüllung dieser seiner StammeSaufgabe kräflig vor- angeschrilten sei. (Beifall.) Noch mit den blutigen Narben auf der Stirn hat sich Oesterreich vom Schlachtfelde aufgerafft und ist daran gegangen, sein Hauöwesen im deutschen Sinne zn ordnen. (Beifall.) Die Verfassung

, unter der jetzt Deutsch-Oester reich lebt, ist ein Kind deS deutschen Geistes (Beifall), ist eine Ausprägung deS deutschen StaatSgedankenS, der di» nothwendige Einheit immer nur mit der Freiheit will. Die österreichische Verfassung ist keine Herrschaft Eines Landes und Eines Stammes über die Gesammtheit der anderen Stämme und Länder, sondern Selbstbestimmung der Gesammtheit durch den sich vereinigenden Willen. Die österreichische Verfassung gibt den einzelnen sell-stständigen Ländern Freiheit der Beweguug

in der Einheit deö Gan zen, sie fasst die Einheit der Vertretungen der Länder zusammen in die Einheit der Vertretung des Reiches. Deutsch also, von der Wurzel bis zum Wipfel, ist die Verfassung Oesterreichs, ist die österreichische Freiheit (Beifall), und weil der deutsche Geist als Geist der Selbst bestimmung und Freiheit auch eiu Geist der Liebe und Versöhnung ist. so hoffen wir, dass die fremden VolkS- stämme, die mit uiis zu der Staatöeinheit verbunden sind, sich durch diesen versöhnenden Geist

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Page 5 of 12
Date: 07.09.1904
Physical description: 12
- vom I.September, Seite 1310, dritte spalte): „Die Sprachenfrage wurde zur großen Frage dieses Reiches, und nichts ist beklagenswerter, als daß sie noch übertrieben wixd, daß mau sie und die Frage der nationalen Gesamtentwicklung zur Haupt frage macht.' Dieser Satz soll richtig laute«: „Die Sprachenfrage wurde zur großen Frage dieses Reiches, und nichts ist beklagenswerter, als daß sie noch übertrieben wird, daß man sie und nicht die Frage der nationalen Gesamtentwicklung zur Hauptfrage macht

bis in die jüngste Zeit betrachte, werde nie einem Zweifel dar über haben ernstlich Raum geben können, daß der KurS ein unveränderter geblieben sei. Radikale Agi tationen hätten sich seit längerer Zeit bemüht, zwischen dem Kabinet und den Deutschen eine Spannung herbeizuführen; da seien die Äußerungen des Herrn Ministerpräsidenten doppelt willkommen. Der Zusage, die Befriedigung kultureller Ansprüche, wie jener der Slaven in Schlesien, strenge im Rahmen des sachlichen Bedüssnisses zu erhalten, schließe

sich als bedeutsamstes Moment das in bemerkenswerter Prägnanz geprägte Worte an, die Regierung halte sich ernstlich für verpflichtet, den nationalen Besitz stand der Deutschen nicht z» schmälern. Auch in dem den parlamentarischen Verhältnissen gewidmeten Teile der Rede habe Dr. v. Koerber Zeugnis dafür abgelegt, daß die Regierung den alten Kurs be wahren wolle. Die „Montags-Revue' erklärt, die Sprachensrage und der Nationalitätenstreit seien wohl noch selten mit ähnlicher Klarheit und Präzision besprochen worden

, daß die Reise des Herrn Ministerpräsidenten keinen Frontwechsel bedeute. ES werde nur an den Deutschen liegen, einen solchen auch für die Zukunft zu verhindern. Die „Woche' sagt, Dr. v. Koerbers Reise habe eine wohltuende Erregung in die stagnierende poli tische Situation gebracht. Die „Wiener Sonn- und Montags-Zeitung' bemerkt, der Herr Ministerpräsident habe mit Recht betont, wie sehr die Identifizierung der Sprachenfrage mit der nationalen Frage das Reich in seiner Existenz bedrohe

und versicherte, daß sämtliche richterlichen Beamten stets und unentwegt nach Gesetz und Recht unparteiisch vorgehen und als treue, loyale Bürger des Reiches und de? Landes dem Kaiser und dem Lande stets treu anhä»glich sein weiden. Ministerpräsident Dr. v.Koerber erwiderte, die soeben ausgedrückten Gesinnungen bieten ihm Gewähr, daß die Beamten ihrer Pflichten vollbewußt seien. Die Würde des Standes, s>igte der Ministe»Präsi dent. die uns über alles gelien mnn, hängt gleich mäßig von der Gerechtigkeit

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 01.10.1900
Physical description: 8
5 des Viehseuchen-Ueber- einkommens mit dem deutschen Reiche vom 6. December 1891 und des Punktes 5 des zugehörigen Schluss protokolles (R. G. Bl. Nr. 1l! «zx 1692) fand das k. k. Wiinisterium des Innern mit dem Erlasse vom 25. Sepi. 1900, Zl. 35.102, die Einfuhr von Rind vieh in die im ReichSrathe vertretenen Königreiche und Länder aus oen von der Lungenfeuche betroffenen nach stehenden Sperrgebieten des deutschen Reiches bis auf tn.'itereS zu verbieten, und zwar: 1. aus den Regierungsbezirken Liegnitz

sührten die Jungczechen wohl eine scharfe Opposition, aber dieselbe hielt sich in anständigen Formen. Dann kam Badeni. Anfangs regierte er sehr glücklich, das Budget wurde ordnungsmäßig er- tedigt, wichtige Gcsetzesvorlagen dnrchbcrathcn und eine Wahlresorm beschlossen. Erst die Erlassung dcr Sprachenverordnungen rief den heftigsten Widerstand dcr deutschen Parteien der Linken hervor, welcher schließlich zum Sturze des Eabinets Badeni führte. Der Nachfolger BadeniS, Freiherr v. Gautsch

sich sofort nach seinem Antritte bereit, den Ezechen so viel als möglich entgegenzu kommen. Aber alle seine Pläne misslangen. Ueber seine Sprachenvorlagen wollten weder die Lochen noch die Deutschen berathen. Damals begann die lärmende Obstruktion der Ezechen, welche eine wahre Anarchie im Parlament zur Folge hatte. Infolge dcr Lahn? legung dcs Parlaments geht ganz Oesterreich, das dazu berufen ist, eine große internationale Rolle zu spielen, moralisch und materiell zurück. Handel nnd Industrie leiden

gegen alle anticonstitutioiiellcn Pläne fein. Mit Bedauern habe er gesehen, wie in Oesterreich mit dein Z 14 regiert wird. Die Polen verdammen jede Ob struktion. Der Polenclub wird die Politik der freien Hand beobachten und nur auf das Wohl des Reiches und des Landes Rücksicht nehmen. Die Polen waren, sind und werden stetS wahre Fc:uud:^der Ezechen sein. Alle ihre Wünsche, die mit dem LLihl? des Reiches vereinbar siud, werden sie unterstützen, aber sie behalten sich vor, selbst zu beurtheile», welche von dicjen Wünschen zu nnterstü

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 20.03.1888
Physical description: 6
patriotische Hin gebung aus. Straßburg, 19. März. Ein Erlaß des Kaisers verkündet die Thronbesteigung. Er spricht die Ent schlossenheit aus, die Rechte des Reiches auf Elsaß- Lothringen zu wahren und deutschen Sinn und deutsche Sitte zu pflegen. Die Verwaltung wird durch die unverjährbare Verbindung mit dem Reiche wieder so innig werden wie ehemals, bevor diese deutschen Lande losgerissen wurden. Die heutige Nummer besteht aus 6 Seiten. Landwirtschaftliches, Gewerbe» Handel und Verkehr. Land eck, 13. März

bei dem Eintritt in die Kirche und geleitete dasselbe bei dem Austritt aus derselben. — In der deutschen Kirche in Eonstan- tinopel wurde ebenfalls am 16. ds. ein großer Trauerdienst zum Andenken an Kaiser Wilhelm abge halten. Demselben wohnte das diplomatische Corps, die hohen Fnnctionäre der Pforte und des Palastes in Gala-Uniform und die Sommitäten der deutschen Colonie bei. — In Belgrad celebrierte Metropolit TheodosiuS einen feierlichen Gottesdienst, welchen» die sämmtliche verfügbare Geistlichkeit

mit den ver bündeten Fürsten und freien Staaten unter Mit wirkung des Reichstages Recht und Gerechtigkeit, Frei heit und Ordnung im Vaterlande zu schirmen, die Ehre des Reiches zu wahren, ren Frieden nach außen und im Innern zu erhalten und die Wohlfahrt deS Volkes zu pflegen. Der Kaiser dankt dem Reichstage für die Beschlüsse hinsichtlich der Wehrkraft des Reiches, wodurch der verstorbene Kaiser noch in den letzten Tagen hoch erfreut und gestärkt worden ist und spricht die Anerkennung für die bewiesene

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 26.01.1898
Physical description: 6
Untrr dem Beifall des ganzen HauscS weist Abg. Baron Longo den pon Chini erhobenen Anwurf zu rück, als ob durch da« Vogelschutzgesctz ei» Gesetz gegen die Italiener beschlossen werde. ES handle sich »m ein rein wirtschaftliche« Gesetz, da« den Italienern so gut w>e den Deutschen zugute kommt. Der Eifer, womit sich der Landtag Heuer einsetzen wird für das Zustandekommen dieses Gesetzes rührt daher, dass eS auch deutsche Gemeinde,' gibt, in denen der Vogelfang stark betrieben

, bei Verfassung der Adresse die politische Lage in Erwägung zu ziehen, obwohl die politischen Ver hältnisse des Reiches überreichen AnlasS geboten hätten, auch in dieser Richtung unseren patriotischen Wünschen und Empsindungen Ausdruck zu geben. Es lag nahe, unsere heißen Wünsche kund zu geben, dass es im Jubeljahr des Kaisers gelingen möge, den schwer gestörten nationalen Frieden in Oesterreich wieder herzustellen und die unsägliche Verwirrung zu lösen, in die infolge einer unglücklichen innere» Politik

wir der Sache des deutschen Volkes besser dienen, wenn wir alle Deutschen um das nationale Banner zu scharen trachten, als wenn wir in der nationalen Noth den Kamps Deutscher gegen Deutsche zu schüren uns bemahlen. Die aus Allerhöchstem Munde gezollte Anerkcniinng des LandtagSbeschlnsseS wecke die Ueberzeu gung, dass an höchster Stelle der Wunsch und Wille bestehe, dass den Deutschen Gerechtigkeit widerfahre und wieder Ordnung und Ruhe einkehre. Auch bei der Regierung könne man gnten Willen voraussetzen

, obwohl die Deutschen manchen AnlasS haben, dem Ministerium Gautsch kein allzu großes Maß von Ver trauen entgegenzubringen. Mit dem guten Willen allein sei es unter solchen Verhältnissen nicht gethan; soll der Regierung das VersöhnungSwerk gelingen, be darf sie Energie, Takt und Klugheit. Gerade das Gegentheil dieser Eigenschaften verrathen die jüngsten Regierungsmaßregeln durch den Statthalter in Prag. Redner erörtert das bekannte Verbot des Tragens von Farben und Vereinsabzeichen durch die Prager

Polizeidirection. Darüber sind alle einig, dass die ConleurS sür die Studenten einen tiefen Sinn haben, sie sind mit dem deutschen Studententhum seit alters innig verbunden. Die Farben sind für den Studen ten das, was für den Soldaten die Fahne: das Symbol der Zusammengehörigkeit der «-tudien-, Ge- sinnungs- und Volksgenossen. Warum soll den Prager Studenten das uralte Recht, dak> auf allen deutschen Universitäten besteht, entzogen werden? Weil die Czechen das Tragen der CouleurS als Provocation betrachten

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 4
Date: 27.06.1861
Physical description: 4
. „Wie ist es mög lich, daß in einem Theile des Reiches gesetzliche Frei heit, Sicherheit der Person bestehen, wenn sie nicht ,'m Mittelpunkte eine Stütze haben? wenn sie nicht so orgaüisirt sind, daß von diesem Mittelpunkte aus ihre Wirkung über das ganze Haus sich verbreitet; ist es möglich, daß coufessionellc Gleichberechtigung, Verbreitung der Wissenschaften im wüuscheuswcrtheu Grade überall, in allen Theilen des Reiches stattfinde, wenn nicht im Mittelpunkte Institutionen und An stalten bestehen

, welche gegen jede Störung der uner läßlichen Einheit bestimmt sind? Ist es möglich, daß im Staatshaushalte Ordnung herrsche, daß sich der öffentliche Credit befestige, daß im Verkehr nud Han del sich Aufschwung entwickle, wenn nicht im Mittel punkte dazu Institutionen vorhanden sind? Liegt da rin nicht der Beweis, daß Einheit in der Gesetzgebung und Verwaltung, soweit sie die Interessen des ganzen Reiches betreffe, unerläßlich ist? Doch wie ich die Einheit unbedingt für ein Gut ansehe, so bin ich weit entfernt

Dienstag den 25. d. M. — Tagesordnung: die Spccialdebatte über den heute verhandelten Gegenstand. Wien, 23.Juni. Wieder liegt heute ein Programm einer Fraktion des Abgeordnetenhauses vor: das Pro gramm der „deutschen Antonomisten.' Diese Fraktion, deren Führer Dr.Wicser, GrasGleispach, Rcchbancr sind, und die über 18 bis 2V Stimmen verfügt, steht, wie man aus dem Dokument sieht, den beiden andern Fraktionen der Linken, den Groß-Oestcrrcichcrn nud «SS den Unionisien sehr nahe nnd

wird die „centralistischc' Majorität nicht alteriren. Wir kennen nun von der Linken die Programme aller drei auf dieser Seite ent standenen parlamentarischen Fraktionen und cs bleiben nnr sehr wenige Mitglieder dieser Seite übrig, die sich von jeder Fraktion fernhalten. —^ Das Programm der „deutschen Antonomisten' kantet: „Das Diplom vom 20. Oktober v. I., daS Grnnd- gcfetz über die Neichsvertretnng und die Landcsord- nnngen vom 26. Februar d. Js. sind die Grundlagen, auf welchen wir die Einheit nnd die Macht Oester

reichs befestigen, politische und bürgerliche Freiheit be gründen, einen dauernden Rcchtsznstand herbeiführen wollen. „Wir sehen die Erhaltung des Reiches in seinem gegenwärtigen Bestände als die oberste Pflicht des Neichsrathes an. ' „Uns erscheint daher die gemeinsame Behandlung aller seiner Gegenstände, welche in dem Artikel II. des Diploms und iin F. 10 des Grundgesetzes über die Reichsvertrctung aufgezählt sind, unerläßlich, um der Monarchie den nothwendigen Zusammenhang im Innern

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 24.04.1885
Physical description: 8
sind denn auch ein Leuchtthurm für die Völker des Reiches, und nur wenn sie demselben mit entschlossenem Sinn und fester Hand zusteuern, werden sie aus den hochgehen den und gefahrdrohenden Wogen der Parteileiden- schast in den schützenden Port gelangen, wo sie die Schätze des inneren Friedens, der Freiheit und der öffentlichen Wohlfahrt sicher bergen können. Die Thronrede wirft sodann einen Rückblick auf die abge laufene Legislatur-Periode Mit Recht betont sie in erster Linie die patriotische Mitwirkung des Reichs rathes

bei Förderung und Befestigung der Wehrkraft des Reiches. So groß und mannigfach auch die Verdienste des nunmehr der Geschichte angehörenden Neichsrathes sein mögen, obenan steht, was er zur Förderung und Festigung der Wehrkraft des Reiches geleistet. Der Uebel schlimmstes, das uns die frühere LegiSlatur-Plriode hinterlassen, war, dass eben diese Wehrkraft, mit ihr die Sicherheit und Machtstellung der Monarchie und in weiterer naturnothwendiger Folge das epochale Bündnis, welches ein Hort des europäischen

Friedens zu werden berufen ist, in der ernstesten Weise bedroht erschiene». Die Erinnerung 71. Jahrgang. an diese Gefahr muss uns doppelt peinlich fein, weil sie gerade von jener Partei heraufbeschworen worden ist, welche sonst den Anspruch erhebt, ausschließlich Trägerin und Hüterin des StaatSgedankens und der großen Interessen deS Reiches zu sein. Diese schwere, unabsehbare Gefahr ist glücklich abgewendet worden. Wenn die Thronrede in ihren Schlusssätzen die guten Beziehungen unserer Monarchie

Interessen des Reiches gedacht, mit sichtlicher Befrie digung die Wahlreform berührt, durch welche „eine bedeutende Anzahl fleißiger und strebsamer Staats bürger eines der wichtigsten politischen Rechte theil haftig' wurde. Mit gleicher herzerhebender Wärme gedachte der Monarch, welcher allen Schichten der Bevölkerung gleich innige Theilnahme an ihren Ge schicken entgegenbringt, der legislatorischen Verfügun gen zur Versorgung der hilfsbedürftigen Witwen und .Äaisen der vor dem Feinde Gefallenen

und verschiedene Theile des Reiches gegen die verheerenden Ueber» schwemmungen gesichert wurden. Ohne Zweiftl wird das öffentliche Rechtsgefühl eine Genugthuung in dem Hinweise finden, dass dieses Rettungswerk „ehethun- lichst auch auf andere Länder' und speciell „auf das so schwer heimgesuchte Galizien' auszudehnen sein wird, „um Staat und Land vor andauernd fühl baren Calamitäten zu schützen und tieseingreifende Bedrängnisse der Bevölkerung hintanzuhalten.' Die Thronrede constatiert hiednrch. dass

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 27.03.1899
Physical description: 6
tung gewährte kaum eine Aussicht, dass, es gelingen werde, die in der Partei zutage getretenen Gegensätze zu versöhnen und den offenen Bruch zwischen dem ra dicalen und. dem gemäßigten Flügel der deutschen Pflrtci in Tirol zu verhindern. Den letzten schwachen Hoffnungsschimmer/haben die vom deutschen Wähler vereine am^ 1. März d. I, gefafstcn Beschlü»e ver nichtet. ' Es rast der See und will sein Opfer.haben. Sie dürfen mir glauben, dass ich diese Entwicklung der Dinge lebhaft.'und vom Herzen

bedaure. Als den wahren Ursprung des Uebels betrachte ich das MisS- verständnis, das bei der Pärteifusinn vom 17. Ok tober 1897 offenbar unterlief. Da im nordtirolischen Wahlkampse, vom, März '189.7 unser Eandidat auf das Programm . der Fortschrittspartei, der Candidat der Nationalen auf das Programm der deutschen Bolkepartei kandidiert, hatte, so bestand kein denkbar vernünftiger Zweifel, dyss eS sich bei dem Friedens und Bündnisverträge um, die Einigung der Fort schrittspartei und der' deutschen

VolkSpartei. in Tirol handle. Von den Radikalen war weder bet, den Fusions -Verhandlungen, noch aus dein Parteitage irgend die Rede. Erst mehrere Monate später kam rö zutage,'dass die Tiroler Nationalen bei der Partei susion eine Masse g tragen. dass der linke Flügel der neugegrüns.te» Nationalpartci nicht, wie wir glaubten, aus Anhänge» n der deutschen Volkspartxi, sondern au« radicalen Schönermiein bestehe. Gerate ich selbst bewirkte — g>ui; unabsichtlich „— die De maskier nng

, so grundverschiedcue Gruppen, wie den Großgrundbesitz und die Schönerianer. im Rahmen ciner einheitlichen Organisation zu erballen, hielt ich »S dennoch sür denkbar, dass wir in der Kainpfgenie-nschafr so lange verharren, bis in der heiß wog. ud.n Schlacht der Deutschen gegen die slavisch feudalen Gegner die end giltige Entscheidung erfolgt ist. Durch die ne esten Vorgänge in Tirol erleide ich die zweite bittere Ent läuschung. Die Nadieo^n zeigen sich uniähig, per sönliche Verstimmungen dem höh!reu Zwecke

-u opfern, unsähig, andere Mernungen neb. » dem eigcnrn Dogma zu dulden; sie erzwingen den Bruchs weil sie mii? wegen des an ihren Parleigötieri'. verüvten Frevels unversöhnlich grollen, und sie benützen als will- koniincilcii Vor wand meine letzte Red--, der sie oh»e Grund, lrov meiner bestimmien Gegenerklärung eine für sie beleidigende Tuchen; untel schiebe», t. ie Re ^olution dcS deutschen W.unerv.reifes stützt sich aüf die direcl uuwahre B-Ha^mung, das? ich in >neiner Meraner

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 15.06.1885
Physical description: 6
jedoch fest, dass weder der könig, noch seine Minister einen Zweifel darüber auskommen lassen werden, dass für sie auch in dieser Frage das Wohl des deutschen Reiches als ausschlag gebend in erster Linie steht.' 5*. Nach den amtlichen Veröffentlichungen weisen die Staatseinnahmen Italiens in der Zeit vom 1. Juli 1834 bis 31. Mai d. J5 eine Vermehrung von 5v.4(X1.(X>l1 Lire gegen die gleiche Periode des vorhergegangenen Finanzjahres auf. An der Ver mehrung der Einnahmen während dieser eiif Monate

, sondern in das Bewusstsein der Massen übergegangen ist. Die Erträgnisse fast aller Steuern sind von selbst durch die Zunahme des Volks wohlstandes gestiegen, der Staatscredit erhält sich auf einer vormals nie gekannten Höhe, das Deficit ist auf ein Minimum reduciert. Durch den Arlberg braust heute die Locomotive, neue dichte Maschen sind in das Eisenbahnnetz geknüpft, eine monopolisierende, in der Wahl ihrer Mittel nicht scrupulöse Gesellschaft, der eine der wichtigsten Verkehrslinien des Reiches gehört

, ist unter das Gesetz der Staatshoheit gebeugt worden. Selten sind die Gesetze so milde gehandhabt worden, wie in den letzten Jahren, fort und sort lässt kaiserliche Gnade Balsamtropfen in die Wunden träufeln, die das Schwert der Themis schlägt, nir gends ist eine Spur von Verfolgung politischer Grund sätze oder religiöser Ueberzeugungen durch die Staats behörden wahrzunehmen. Und trotzdem sind die letzten sechs Jahre sechs der unglücklichsten in der Geschichte dieses Reiches?! Nein, wir weisen die Verdrehung

, wenn sich Herr v. Plener unglücklich fühlt, ist das seine Sache. Die Mehrheit der Völker Oesterreichs, die Mehrheit der Deutschen in Oesterreich denkt anders. Sie sieht das Reich auf dem rechten Wege und sie wird in dem Verzweiflungsausbruch des Abgeordneten der Egerer Handelskammer nur die Aeußerung eines persönlichen Grolles zu erkennen vermögen, dessen Motive wir nicht zu untersuchen haben, dessen demon strativesZurschautragen aber voraussichtlich wirkungs los bleiben wird.' Ausland. Jnnsbruck,?15. Juni

. 5*5 Die Vertagung deS deutschen Bundesrathes wird spätestens anfangs Juli erwartet. Die Verhand lungen über die Ausführung des Unfallversicherungs gesetzes gestalten sich sehr umfangreich und machen es wahrscheinlich, dass eine Novelle zum Gesetze erfor derlich wird, um dessen Wirksamkeit zu ermöglichen — Zur braunschweigischen Erbfolgefrage schreibt man der „Pol. Corr.' aus Dresden vom Gestrigen: „Die Blätter haben sich in diesen Tagen viel mit der Stellungnahme Sachsens zu dem An trage Preußens

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 29.02.1892
Physical description: 6
Landes erforderlich ist, wenn die Sicherheit dcS Reiches dadurch gefährdet wird, mit Zuchthaus nicht nntcr zwei Jahren bestraft, wobei auch auf Geldstrafe bis 15.000 Mark erkannt werden kann. Wer vorsätzlich den 'Besitz oder die Kenntnis derartiger Nachrichten in der Absicht sich ver schafft, davon zu einer die Sicherheit dcS deutschen Reiches gefährdenden Mittheilung an andere Gebrauch zu machen, wird niit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft, neben welchem auf Geldstrafe bis zu 10.000 Mark erkannt

werden kann. Wer aus Fahrlässigkeit die bezeichneten Nachrichten in einer die Sicherheit des deutschen Reiches gefährdenden Weife an andere ge langen lässt, wird mit Gefängnis oder Festungshaft bis zu drei Jahren bestraft. Ein Deutscher, welcher sich mit einer ausländischen Regierung einläsSt, um dicsclbe zu einem Kriege gcgcn das deutsche Reich zu veranlassen, wird wcgcn LandeSvcrratheS mit Zucht haus nicht unter fünf Jahren, und wenn der Krieg auSgebrochen, mit lebenslänglichen« Zuchthaus bestraft

- und forstwirtschaftlichen Betriebe vorgesorgt ist, auch keine sachlichen Gründe für die intendierte Reform vorliegen. Dagegen enklärt sich dcr galizische LandcSanSschnsS mit einer etwa beabsichtigten Erweiterung der Unfallver sicherung bezüglich der Arbeiter dcr oben genannten Kategorie einverstanden. Ausland. Nach dcni im deutschen Reichstage ein gebrachten Gesetzentwurf gcgcn dcn Verrath mili- tärischcr Geheimnisse wird vorsätzliche Mitthei lung von Schriften, Zeichnungen und Nachrichten, deren Geheimhaltung im Interesse dcS

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 12
Date: 15.05.1909
Physical description: 12
, die sich seit dem vergangenen Herbst bis znm Anbruch die ses Frühjahrs abspielte», wurde die Balkan krise aus einer Angelegenheit Österreich-Ungarns zn einem gemeinsamen Erlebnisse der Mon archie nnd des Deutschen Reiches, sowie zu einer höchst lehrreichen Erfahrung für die ge samte politische Welt. Verlauf und Ausgang der Krise, zu welcher sich der jüngste Abschnitt der Zeitgeschichte gestaltete, brachten die srüher vielfach unterschätzte politische nnd moralische Macht Österreich-Ungarns

, die sich' der deutsche Kai ser iu Lsterreich-Ungarn durch seine fesselnde Persönlichkeit, durch die uugewöhnlich'e Herz lichkeit feiner Freundschaft und die hohe Ver- ehruug sür uusereu Monarchen erworben hat, erstarkten durch das unvergeßliche Ereignis der Fürsleuversaininluug in Schönbrunn; sie erreich ten in der letzten Phase der Weltpolitik ihren Höhepunkt und brachten den obersten Vertre ter des Deutschen Reiches unserem Gemüte «och näher. Deu Empfang, der dem Kaiser Wilhelm uud der Kaiserin Auguste Viktoria

bei Sr. Majestät dem Kaiser F ranz Joseph wohnt eine politische Bedeutung inne, welche a lle früheren Begegnungen der beiden Monarchen überragt J«de dieser Zusammen künfte war ein Sinnbild des Österreich-Ungarn Init Teutschland seit Jahrzehnten verknüpfen den Bündnisses, jeder kam im Lichte der je weiligen Weltlage ihr besonderer Sinn und ihre besondere Wichtigkeit zn. Ein unvergleichlicher Glanz lag aus dem Maitage des vergangenen Jahres, an dein sich Kaiser Wilhelm mit den anderen Bundesfürsten des Deutschen

Reiches in Schönbrunn vereinigte, um dem Kaiser Franz Joseph aus Äulaß seines sechzigjährigen Re- gierungsjubiläums eine für immer denkwürdige Huldigung darzubringen. Kein früheres Erschei nen des deutscheu Kaisers in Wien hat aber hier einen so tiefen politischen Eindruck hervor bringen können, wie das jetzige, das aus die Epoche einer interuationalen Spannnng folgt, wie sie. Enropa seit langem nicht beherrscht - hatte. Durch die Haltung, welche Deutschland während der Ereignisse einnahm

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 14.05.1909
Physical description: 8
Wilhelm, sichtlich' er freut) wandte sW'an Dr.' Lueger, der dem. deutsches Kaiserpaar den Willkommengruß der Stadt Wien entbot und Kaiser Wilhelm für die b'nndes- treue Haltung des deutschen Reiches den tiefge fühltesten Dank der Bevölkerung znm Ansd'rnck brachte. Kaiser Wilhelm, dankte sichtlich hoch erfreut. 'Auch die deutsche. Kaiserin zeichnete den Bürgermeister dnrch eine Anspräche ans. Hierauf reichte unser Kaiser der' deutschen Kaiserin den Arm, indeß Kaiser Wilhelm der Erzherzogin Maria

vormittags der Einzug des deutschen-Kaiserpaa- res in Wien. Diesmal trug zu-'dcm festlichen Gepräge auch noch' in ganz besonderenr Maße die lebendige Herzlichkeit bei, tvelche sich in stürinischen Knndgebmlgen für. den deutschen Kai ser offenbarte, dessen Bnndestrvne sich' in einem kritischen Zeitpunkte in echt deutscher Art betätigte. Die brausenden Hochrufe, die. sich' vom Südbahnhofe bis ins Innere der Burg fort pflanzten, sie waren der Ausdruck inniger Dank- .barkeit^ür- deil. hnnd'estreuen. Kaiser

der Ernzu g s st r n ß e u ivären hohe Flag genmasten mit mächtigen Goldkiiaufen errichtet, von denen lorbeerbekränzte Flaggen in den Farben der Stadt Wsen, des Reiches, in den kaiserlich österreichischen und reichsdentschen, so wie Hohenzollernsarben flatterten. Die Masten verbanden Reisiggnirländen. Bor dein Burg tore war die Dekoration eine besonders glanz volle und hier waren zn beiden Seiten altch Tribünen für geladenes Publikum errichtet uuo eine Fülle herrlichster Blumen und Blatt pflanzen, sowie

Gemahlin , und dem Botsch'aftspersouäle, der sächsische Gesandte Graf Rex, der bayeri sche Geschäftsträger Legationsrat Baron Tucher, beide mit dem Personale der Gesandtschaften; Statthalter Gras Kielmansegg, Polizeipräsident Brzesowsky, Bürgermeister Dr. Lneger mit den Vizebürgermeistern nnd den Präsidialvorständen, der Ehrendienst des deutschen Kaisers nsw. Ge gen Uhr fuhren die Mitglieder des' Kaiser- serhaufes vor dem Bahnhofe vor und begaben sich' in den Hofwpartcsalon, wo sie der An kunft

tief ergriffen, die zwischen dem Kaiser nnd dem deutschen Kaiferpaare stattfand. Die deutsche Kaiserin. eilte hierauf auf Erzherzogin Maria A n n n n z iata zn,' der sie die Hand reichte, woranf' sie die Erzherzogin umarmte und küßte. Erzherzogin Maria Annunziata nahm hierauf die Vorstellnng der übrigen Erzherzo ginnen vor, denen die Kaiserin die Hand reichte, indes Kaiser Wikhelm ans die Erzherzogs zuschritt, diese Herzlichst begrüßte, warans die Vorstellung der beiderseitigen Suiten uud

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