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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 24.06.1891
Physical description: 10
wünschen die Ver einigung aller slavischen Stämme des Reiches, welche Verbindung eine mächtige Potenz im Staate bilden würde. Die Czechen lieben alle Sprachen, sie haben regeS Gefühl für die kulturellen Bestrebungen aller Völker des Erdtheils, weil sie der Ueberzeugung sind, dass daS Wohl jedes einzelnen Volkes der ganzen Menschheit fronuue. Redner hebt hervor, dass unter den drei großen Völkerfamilien Europas sich der In dividualismus am meisten bei den slavischen Stämmen ausgebildet

habe, und zwar so sehr, dass gerade des halb der PanslaviSmus eine Unmöglichkeit sei. Der selbe sei überhaupt nur ein Phantom, welches den Deutschen ein bequemes Mittel biete, um viel über und gegen die Slaven zu reden. Gegen die Abgeord neten Menger, Fournier und Graf Wurmbrand pole misierend, nimmt Redner die Czechen gegen den Vor wurf des Uupatriotismus in Schutz. Redner polemi siert ferner gegen die Abgeordneten ans Mähren und gegen den Fürsten Karl Schwarzenberg und erklärt, die Jungczechen seien eine Volkspartei

von der deutschen Hegemonie schuld. So lange die deutsche Sprache unter allerlei Vorwänden bevorzugt werde, so lange könne von Gleichberechtigung und von Zu friedenheit der Nationalitäten keine Rede sein. Red ner spricht sodann über den böhmischen Ausgleich und erklärt sich gegen denselben, weil cr die Wünsche des böhmischen Volkes nicht berücksichtige und sich nur auf ein einzelnes Land beziehe, während sich doch die Solidarität der gesammten böhmischen Nation nicht nach LandeSgrenzen zerreißen lasse. Er meint

übrigens, dass der böhmische Ausgleich doch gewiss auch eine politische Sache sei, und dass die Regierung daher am besten thue, den Ausgleich zurückzuziehen, um ihrem eigenen Programm gereckt zu werden. Redner betont, dass die Czechen keineswegs Gegner eines jeden Ausgleichs mit den Deutschen seien, dass sie vielmehr einen Ausgleich wünschen, aber nur einen solchen, der sich auf daS ganze böhmische Volk und in allen böh mischen Ländern beziehe, und der außerdem der Ge rechtigkeit

erreicht worden, einmal die Möglichkeit einer nützlichen Thätigkeit in sprachlich getrennten Körpern, wie im LandeSschulrath und in dem hoffentlich bald errichteten Landescultur» rath, und dann die rechtliche Anerkennung des deut schen Sprachgebietes in Böhmen. Zu den ferneren Umständen, welche zu einer Aenderung der Haltung der Vereinigten Deutschen Linken führten, gehöre auch noch der Rücktritt des Finanzministers R. v. Duna- jcwski und die von der Regicrnngöbank ans ausge sprochene Anerkennung

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 10
Date: 29.01.1898
Physical description: 10
, nämlich die Zukunft- deS Vaterlandes. Die Deutschen, welche an der Wiege des Habsburger-Reiches , gestanden sind, müssen für den Fortbestand des Reiches ihre ganze Kraft einsetzen. Wenn es die historische Aufgabe der Deutsch-Oester- reicher fei, über die Rechte und Freiheiten anderer Völker zu wachen, so habe die Regierung andererseits die Pflicht, den berechtigten Besitzstand der deutschen Sprache zu wahren und, falls er tangiert wurde, den selben wieder herzustellen. Dies sei

: Äi»tr«g D^. vZ-Hep» ! pcrgerS, Anträge des Petition«», Budget- und'Lames- ' auSschussrs. « ' '' ^ ^ ^ Aus? den Landtagen. Wir haben vorgestern an dieser Stelle den einstim migen Beschluss des o b er österr eichisch'e'n Land» - tageS^ in- Sache- den SprachelwervrdnlltlgeN' mitgetheilt. , Der vom Abg. Dr. Ebenhoch erstattete Bericht besagte -u. a.: Gründliches als der Artikel 19 deS StaätS- grundgesetzeS weise die Geschichte, sowie die culturelle und wirtschaftliche Bedeutung dem deutschen Volke in Oesterreich

seine Stellung an. Die gesetzliche Regelung der Sprachenfrage sei jenex im Herordnungswege vor zuziehen. Es fei bedauerlich, dass die Sprachenverord nungen des Grasen Baden! ohne-vorheriges Einver nehmen mit den 'Vertretern der Deutschen Böhmen« und Mährens erlassen wurden ;eS sei - deshalb - zu be- grüßen, dass die gegenwärtige Regierung bestrebt ist, dieses Einvernehmen anzubahnen. Der Bericht spricht den Wunsch aus, dass sich die cz-chischen' und deutschen Abgeordneten' Böhmens' und' Mäh^ettS

diesem Einver nehmen nicht entziehen mögen. Nur dadurch sei der innere- Friede möglich^ welchen die sprachliche'Drei theilung Böhmens' wesentlich' fördern würde. Nur da durch könnte'auch die Unterstützung der deutschen Ab geordneten Böhmens und Mährens durch alle Deutschen gesichert werden. Der Bericht gibt dem Bedauern und der Entrüstung über die czechischen Gewaltthaten Ausdruck, welche auf das allerschärfstc zu brandmarken seien. Heute stehe mehr als das Wohl einzelner VölkS- stämme auf dem Spiele

Berbrüdernngsfeste gegen die Deutschen seiern, wenn die Czechen ge waltthätig gegen die Deutschen vorgehen, wenn jede Mütze eines deutschen Studenten für die Czechen eine' Provoeation ist, wenn der Ausfall derGemeinderathS- wählen in BudweiS zugunsten der Deutschen genügte, um die Czechen zum Einwerfen der Fenster an den deutschen Hänsern und zn anderen Straßendemonstra- tionen zu reizen, so machen sie es der katholischen Volkspartei nnmöglich. in der Majorität zu bleiben. Das dürsen die Czechen nicht vergessen

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 12
Date: 07.09.1904
Physical description: 12
- vom I.September, Seite 1310, dritte spalte): „Die Sprachenfrage wurde zur großen Frage dieses Reiches, und nichts ist beklagenswerter, als daß sie noch übertrieben wixd, daß mau sie und die Frage der nationalen Gesamtentwicklung zur Haupt frage macht.' Dieser Satz soll richtig laute«: „Die Sprachenfrage wurde zur großen Frage dieses Reiches, und nichts ist beklagenswerter, als daß sie noch übertrieben wird, daß man sie und nicht die Frage der nationalen Gesamtentwicklung zur Hauptfrage macht

bis in die jüngste Zeit betrachte, werde nie einem Zweifel dar über haben ernstlich Raum geben können, daß der KurS ein unveränderter geblieben sei. Radikale Agi tationen hätten sich seit längerer Zeit bemüht, zwischen dem Kabinet und den Deutschen eine Spannung herbeizuführen; da seien die Äußerungen des Herrn Ministerpräsidenten doppelt willkommen. Der Zusage, die Befriedigung kultureller Ansprüche, wie jener der Slaven in Schlesien, strenge im Rahmen des sachlichen Bedüssnisses zu erhalten, schließe

sich als bedeutsamstes Moment das in bemerkenswerter Prägnanz geprägte Worte an, die Regierung halte sich ernstlich für verpflichtet, den nationalen Besitz stand der Deutschen nicht z» schmälern. Auch in dem den parlamentarischen Verhältnissen gewidmeten Teile der Rede habe Dr. v. Koerber Zeugnis dafür abgelegt, daß die Regierung den alten Kurs be wahren wolle. Die „Montags-Revue' erklärt, die Sprachensrage und der Nationalitätenstreit seien wohl noch selten mit ähnlicher Klarheit und Präzision besprochen worden

, daß die Reise des Herrn Ministerpräsidenten keinen Frontwechsel bedeute. ES werde nur an den Deutschen liegen, einen solchen auch für die Zukunft zu verhindern. Die „Woche' sagt, Dr. v. Koerbers Reise habe eine wohltuende Erregung in die stagnierende poli tische Situation gebracht. Die „Wiener Sonn- und Montags-Zeitung' bemerkt, der Herr Ministerpräsident habe mit Recht betont, wie sehr die Identifizierung der Sprachenfrage mit der nationalen Frage das Reich in seiner Existenz bedrohe

und versicherte, daß sämtliche richterlichen Beamten stets und unentwegt nach Gesetz und Recht unparteiisch vorgehen und als treue, loyale Bürger des Reiches und de? Landes dem Kaiser und dem Lande stets treu anhä»glich sein weiden. Ministerpräsident Dr. v.Koerber erwiderte, die soeben ausgedrückten Gesinnungen bieten ihm Gewähr, daß die Beamten ihrer Pflichten vollbewußt seien. Die Würde des Standes, s>igte der Ministe»Präsi dent. die uns über alles gelien mnn, hängt gleich mäßig von der Gerechtigkeit

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 29.02.1892
Physical description: 6
Landes erforderlich ist, wenn die Sicherheit dcS Reiches dadurch gefährdet wird, mit Zuchthaus nicht nntcr zwei Jahren bestraft, wobei auch auf Geldstrafe bis 15.000 Mark erkannt werden kann. Wer vorsätzlich den 'Besitz oder die Kenntnis derartiger Nachrichten in der Absicht sich ver schafft, davon zu einer die Sicherheit dcS deutschen Reiches gefährdenden Mittheilung an andere Gebrauch zu machen, wird niit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft, neben welchem auf Geldstrafe bis zu 10.000 Mark erkannt

werden kann. Wer aus Fahrlässigkeit die bezeichneten Nachrichten in einer die Sicherheit des deutschen Reiches gefährdenden Weife an andere ge langen lässt, wird mit Gefängnis oder Festungshaft bis zu drei Jahren bestraft. Ein Deutscher, welcher sich mit einer ausländischen Regierung einläsSt, um dicsclbe zu einem Kriege gcgcn das deutsche Reich zu veranlassen, wird wcgcn LandeSvcrratheS mit Zucht haus nicht unter fünf Jahren, und wenn der Krieg auSgebrochen, mit lebenslänglichen« Zuchthaus bestraft

- und forstwirtschaftlichen Betriebe vorgesorgt ist, auch keine sachlichen Gründe für die intendierte Reform vorliegen. Dagegen enklärt sich dcr galizische LandcSanSschnsS mit einer etwa beabsichtigten Erweiterung der Unfallver sicherung bezüglich der Arbeiter dcr oben genannten Kategorie einverstanden. Ausland. Nach dcni im deutschen Reichstage ein gebrachten Gesetzentwurf gcgcn dcn Verrath mili- tärischcr Geheimnisse wird vorsätzliche Mitthei lung von Schriften, Zeichnungen und Nachrichten, deren Geheimhaltung im Interesse dcS

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 14.05.1909
Physical description: 8
Wilhelm, sichtlich' er freut) wandte sW'an Dr.' Lueger, der dem. deutsches Kaiserpaar den Willkommengruß der Stadt Wien entbot und Kaiser Wilhelm für die b'nndes- treue Haltung des deutschen Reiches den tiefge fühltesten Dank der Bevölkerung znm Ansd'rnck brachte. Kaiser Wilhelm, dankte sichtlich hoch erfreut. 'Auch die deutsche. Kaiserin zeichnete den Bürgermeister dnrch eine Anspräche ans. Hierauf reichte unser Kaiser der' deutschen Kaiserin den Arm, indeß Kaiser Wilhelm der Erzherzogin Maria

vormittags der Einzug des deutschen-Kaiserpaa- res in Wien. Diesmal trug zu-'dcm festlichen Gepräge auch noch' in ganz besonderenr Maße die lebendige Herzlichkeit bei, tvelche sich in stürinischen Knndgebmlgen für. den deutschen Kai ser offenbarte, dessen Bnndestrvne sich' in einem kritischen Zeitpunkte in echt deutscher Art betätigte. Die brausenden Hochrufe, die. sich' vom Südbahnhofe bis ins Innere der Burg fort pflanzten, sie waren der Ausdruck inniger Dank- .barkeit^ür- deil. hnnd'estreuen. Kaiser

der Ernzu g s st r n ß e u ivären hohe Flag genmasten mit mächtigen Goldkiiaufen errichtet, von denen lorbeerbekränzte Flaggen in den Farben der Stadt Wsen, des Reiches, in den kaiserlich österreichischen und reichsdentschen, so wie Hohenzollernsarben flatterten. Die Masten verbanden Reisiggnirländen. Bor dein Burg tore war die Dekoration eine besonders glanz volle und hier waren zn beiden Seiten altch Tribünen für geladenes Publikum errichtet uuo eine Fülle herrlichster Blumen und Blatt pflanzen, sowie

Gemahlin , und dem Botsch'aftspersouäle, der sächsische Gesandte Graf Rex, der bayeri sche Geschäftsträger Legationsrat Baron Tucher, beide mit dem Personale der Gesandtschaften; Statthalter Gras Kielmansegg, Polizeipräsident Brzesowsky, Bürgermeister Dr. Lneger mit den Vizebürgermeistern nnd den Präsidialvorständen, der Ehrendienst des deutschen Kaisers nsw. Ge gen Uhr fuhren die Mitglieder des' Kaiser- serhaufes vor dem Bahnhofe vor und begaben sich' in den Hofwpartcsalon, wo sie der An kunft

tief ergriffen, die zwischen dem Kaiser nnd dem deutschen Kaiferpaare stattfand. Die deutsche Kaiserin. eilte hierauf auf Erzherzogin Maria A n n n n z iata zn,' der sie die Hand reichte, woranf' sie die Erzherzogin umarmte und küßte. Erzherzogin Maria Annunziata nahm hierauf die Vorstellnng der übrigen Erzherzo ginnen vor, denen die Kaiserin die Hand reichte, indes Kaiser Wikhelm ans die Erzherzogs zuschritt, diese Herzlichst begrüßte, warans die Vorstellung der beiderseitigen Suiten uud

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 11.08.1887
Physical description: 8
des Deutschen Reiches die Entfernung des Direktors verlangt, aber keine Genugthuung erlangt habe. Der ganze Vorfall, welchen der „Temps' be richte, habe sich überhaupt nicht ereignet. Wie aus angeblich bester Quelle verlautet, soll die Reise des Prinzen Ferdinand von Coburg nach Bulgarien den Zweck haben, das Volk zu beruhigen und Studien Über Land und Leute zu machen, hernach soll die Rückkehr nach Oesterreich ersolgen. Das sei das Resultat der Conserenzen mit Natschewitsch. Inzwischen wurde dem Prinzen

diesen 38 Bahnbediensteten von den deutschen Be hörden daS Wohnen diesseits der deutschen Grenze untersagt, jedoch den Verheirateten eine Frist von drei Monaten, den Unverheirateten -ine solche von einem Monate zur Uebersiedlung gewährt worden sei. — Die Duell-Angelegenheit Ferry-Boulanger befindet sich noch immer in der Schwebe. Wie neuer ding« verlautet, sollen andere Zeugen die ganze Sache von vorn wieder ansangen; viel „herauskommen' wird wohl auch diesmal schwerlich. General Bou- langer

, sondern beinahe aus dem ganzen deutschen Reiche hatten sich fröhliche Sänger in dem lieblichen Städtchen ein Stelldichein gegeben und aus Oesterreich waren die Sänger von Kusstein und Salzburg als Festgäste geladen und erschienen. Es waren 64 Gesangs vereine mit nahe an tausend Sängern vertreten, und wohl selten mag Rosenheim in so feierlicher gehobe ner Stimmung gewesen sein als gestern und vor gestern, wo ihm die Ehre zutheil wurde, den großen deutschen Männergesangverein in seinen biedern Mauern begrüßen

und beherbergen zu können. Zahl reiches Volk aus nah und fern hatte sich eingefunden, um den Festzug anzusehen; Musik und Gesang kamen in der schönsten und herzerhebendsten Weise zur Geltung. Der Ausflug zum Brannenberger Schlosskeller gestaltete sich zu einem wahren Volks feste. Der Abend zerstreute die Gäste, die meisten davon wanderten nach Tirol, was Wunder, dass Kusstein, speciell aber die Klause, von fröhlichen Sängern und Sängerinnen förmlich überflutet wurde und nur mit Aufbietung aller zu Gebote

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 20.10.1873
Physical description: 6
waren, in die Eintracht zwischen den Regierungen Oesterreich-Un garns nnd Deutschlands den Zwiespaltskeil zu trei ben und Oesterreich in ein Lager zu drängen, das die Gegner des deutschen Reiches vereinigt. Diese Agitationen, die zum Theil mit ziemlich illoyalen Mitteln betrieben worden sinv, haben jedoch den von ihren Urhebern und Protektoren beabsichtigten Zweck nicht erreicht. Der Appell an eine GesühlS- Politik, deren Kosten dann voraussichtlich Oesterreich zu tragen haben würde, hat, wie zu erwarten

nur beschicken, wenn die am 2. November stattfindende Föderalisten-Konserenz den gemeinschaftlichen Eintritt beschließt. ZWien, 17. Okt. Der Besuch des deutschen Kaisers in Wien wird zu gleiche? Zeit in einem deutsche., und einem österreichischen Rsgierungsorgan, der „Prager Ztg.' u.'d der „Provinzial-Körrespon- denz', in größeren Artikeln erörtert, welche in höchst bedeutsamer Weise die durch das neubegründete Ein- vernehmen Deutschlands, Oesterreichs und Italiens hergestellte Wendung der .europäischen

Politik be leuchten. In dem Artikel dir „Prager Ztg.' heißt eS: .Der Besuch des deutschen Kaisers in Wien legt aufs Neue Zeugenfchaft dafür ab, daß, wie ihre Monarchen, auch die beiden großen Kaiserreiche Mittel-Europa's in fester Freundschaft zu einander halten wollen, und daß sie vor Allem die Ausrecht- haltung und Befestigung ?eS bestehenden Friedens sich zu ihrer ersten Aufgabe gestellt haben. -5s hat namentlich in jüngster Zeit nicht an Agitationen gemangelt, welche darauf berechnet

durch die konforme Haltung Rußlands eine noch höhere Bedeutung gewinnt. Und als ein solcher Akt, als eine Frucht dieses Einverständnisses ist der , bevorstehende Besuch des Kaisers Wilhelm in Wien zu bezeichnen.' NZien» Am 17. d. M. um 1 Uhr traf der Kaiser, begleitet vom Generaladjutanten Grafen Bellegarde, sowie den dem deutschen Kaiser zugetheilten Herren mit einem Separat-Hofzuge in St. Polten ein. Er wurde vom Bischof mit dem Domkapitel und den Civil- unv Militär-Autoritäten empfangen. Der Kaiser trug

. Sodann besichtigten dieselben die Ehrenkompagnie, worauf die Suiten gegenseitig vorgestellt wurden. Der Kaiser trat aus den rückwärts stehenden Fürsten BiSmarck zu und reichte ihm die Rechte, Biemarck's Hand herzlich schüttelnd. BiSmarck trug die Gene- ralSunisorm und daö Banv ves StephanSordenS. Der Kaiser stellte hierauf den Bischof dem deutschen Kaiser vor und richtete sreundlichst Ansprachen an die anderen Dignitäre. Hierauf verfügten sich beide Monarchen mit ihren Suiten in den Speisesalon

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 03.03.1891
Physical description: 8
Rückwirkungen auf die europäische Politik vermieden werden. So trat denn im Novem ber 138-1 über Einladnng des deutschen Reiches die Berliner (Congo-)Conferenz zusammen. Das Ergeb nis ihrer Berathungen bildete die Generalacte vom 26. Februar 1885, welche sowohl in ihrer äußeren Form, wie ihrer inneren Natur nach, den Charakter eines allgemeinen Handelsvertrages besitzt und zwei Erklärungen von der größten Tragweite enthält, jene über die rechtlichen Voraussetzungen des Bewerbes der noch freien, herrenlosen

und des gewerbs mäßigen Menschenhandels.' Kurz daraus wurden auch der deutschen Reichsregierung, die sich damals mit dem Studium der Auswanderungsfrage befasste, Denk schriften (von Fabri, Hübbe-Schleiden, LöhniS u. a.) über die Gründung neuer und die Sicherung ..er bereits bestehenden deutschen Handelsniederlassungen in Westasrika, unterbreitet. Die Erwägung, dass der überseeische Handel an manchen Punkten zurückgehen müsste, wenn er ohne ^lnterslützung bliebe, und dies umsomehr, als die Congogesellschaft

ersichtliche Fort schritte machte und die Anerkennung ihrer Flagge erlangt hatte, bestimmte Regierung und Reichstag die Bestrebungen der deutschen „Hansestädte' zu unter stützen und der westasrikauischen Gebietssicherung durch Entsendung von Consularbeainten, MissionSleitern und Kriegsschiffen förderlich zu sein. So entstanden die ersten deutschen, späterhin mit kaiserlichen Schutz briefen versehenen Colonien im Wege von Abkommen, Landkäufen mit den eingebornen „Königen' uud anderweitigen „Negotiationen

der Sclavenausfuhr über See. An der Hand der General-Acte beleuchtete der Vortragende jeden dieser Punkte und schloss unter warmem Hinweis auf die Beziehungen und Berüh rungen, welche Oesterreich-Ungarn als Weltmacht mit dem Gegenstande verknüpfen und auf die großen östcrr. Afrikakenner, welche ihrem Vaterlande zum Ruhm ge reichen, mit den Worten des Pb. W. Horuik, der zur Zeit der großen Kaiserin Maria Theresia des Reiches handelspolitischer Aneiferer war, mit dessen Lobspruch: „Oesterreich

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 31.01.1870
Physical description: 8
, der eS gesprochen, auch an dem Staat fürchtbar gerächt. Man hat uns gesagt, wir wollen daS Beste im Reiche, während Sie nur das Beste des Reiches wollen. Ja, wir wollen daS Beste im Reiche, daS ist Ruhe und Frieden und Ordnung, dieses Beste im Reiche, ist auch das Beste des Reiches. (Bravo, bravo rechts.) Man sagt uns, wir können Euch waö geben, aber wir fürchten uns vor Rußland, eS kann Jemand kommen und kann Euch nehmen. Ich frage, ist eS Ihnen wirklich um die Einheit ernst, wenn Sie solche Aussprüche thun

haben müsse, weil eS sie schon gehabt habe. Dr. Weigel habe sich darauf berufen, die Polen hätten die einwandernden Deutschen gast freundlich ausgenommen. Ja, das geschah überall nnd zwar weniger ans Sympathie, als aus dem Interesse die Einwanderer heranzuziehen. Sie brachten feste Rechte mit, die in Polen noch gar nicht existirten. Bon einer Eigenthümlichkeit im bürgerlichen Gesetz buchs wie in der Gerichtsordnung ist nicht zu spre chen, denn von alter Zeit her war dort österreichisches Recht geltend

mit dem polnischen Volke ge schlossen hat. Redner zieht einen starken Folioband hervor nnd citirt mehrere lateinische Stellen ans dem Vertrage vom Jahre 1773. Der erste Artikel dictirt ewige Freundschaft zwischen dem polnischen Volke und den Ländern der Kaiserin Maria Theresia. ^ Im zweiten Artikel wird gesagt, daß die Abtretung vollständig und ohne Beschränkung geschah, mit allen Rechten, welche den Inbegriff der Herrschergewalt bilden. Den Vertrag haben die Großwürdenträger und Landboten des Reiches

so, wie ich von der pationalen Beweguug iu Böhmen und Galizien denke, so denke ich auch von deutsch-nationalen Be wegungen. Die Regierung hat die Pflicht, solchen Bewegungen gegenüber sich ganz neu tral zu verhalten, ein Hinderniß der Unter drücker uud ein Schirm der Unterdrückten zu sein und wenn auch die Deutschen die Unterdrücker wären. Der deutsche Stamm verlangt keine Hegemonie, er braucht sie nicht; die Elemente, die dies fordern, müssen zurückgedrängt werden. M. H.! Unsere Regierung hat oft eine Politik

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 20.08.1885
Physical description: 8
Zeitung' wird aus Berlin gemeldet: „Eine Bestätigung der Reuter'schen Meldung, dass seitens des deutschen Reiches ein Theil der Carolinen Inseln besetzt sei, liegt noch nicht vor, doch bezweifelt inan die Richtig keit dieser Nachricht in hiesigen unterrichteten poli tischen Kreisen nicht, da entsprechende Pläne der ReichSregierung schon lange bekannt waren. Auch befürchtet man keineswegs, dass es deshalb zu Weiterungen mit der spanischen Regierung kommen werde. Die letztere hat schlechterdings

auf das gesalbte Haupt des väterlichen Herrschers, des Kaisers Franz Joseph I., herab. An einem Tage wie dem heutigen, an welchem ein dynastisches Familienftst gefeiert wird, ist Oesterreich in Wahrheit Eins. An solchen Tagen denken alle Geister dasselbe, empfinden alle Herzen gleich, fühlen sich alle Bürger deS weiten Reiches als Glieder einer großen Einheit, des Reiches der Habsburger. An solchen Tagen erscheinen alle politischen und nationalen Differenzen ausgeglichen. An solchen Tagen wird es jedermann

mit dem Grafen Kalnoky werden von Berlin aus officiös als un haltbar bezeichnet. In diplomatischen Kreisen will man wissen, es habe sich um die Informierung Kalnokys über die Anschauungen der deutschen ReichS- regierung bezüglich aller brennenden europäischen Fragen und deren Conformität mit den österreichischen Ausfassungen behufs der Verwertung derselben bei der Kaiser-Entrevue in Kremsier gehandelt; die Zollfragen dürften in Varzin keinesfalls eine greifbare Gestalt angenommen haben- — Der „Kölnischen

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 30.03.1888
Physical description: 8
ein, im Jahre 1835 dnrch den MnseumSdirector Prof, Dr. H. Riegel in Braunschweig ins Leben gerusen, ist sicherlich eine der edelsten, volkSthümlichsten Unter nehmnngen unserer Tage. Er entsprang der traurigen Erkenntnis und Ueberzeugung, dass unsere deutsche Muttersprache heutzutage trotz des VorgaugeS unserer großen Dichter und Sprachmeister, trotz des nationalen Aufschwunges unseres Volkes, trotz des neuerstaudenen deutschen Reiches, auf den verschiedensten Gebieten ihres Gebrauches, in Wort und Schrift

, einer be dauerlichen Entartung und Verunreinigung preiSge geben ist. Die Fremdwörterfeuche herrscht in der ärgsten Weise im deutschen Schriftthum jeglicher Art. Ueberall im täglichen Leben, in der Unterhal tung, im Geschäftsverkehr, in der Verwaltung, in Büchern und in Zeitungen begegnen uns die ekelhaften Eindringlinge, die sie zeitigt, häufig in entsetzlicher Masse, immer wechselnd und stets sich erneuernd. Diesem Uebel, einem übriggebliebenen Zeugen der Zeiten des Verfalles unserer Nation, nach Kräften

entgegenzutreten, muss die Pflicht eines jeden Deut fchen sein, der seine Sprache und mit ihr sein Volk liebt. So ist es gewiss eine hohe, ideale Ausgabe, die sich der allgemeine deutsche Sprachverein gestellt: die Reinigung der deutschen Sprache von unnöthigen fremden Bestandtheilen zn sördern, die Wiederherstel lung und Erhaltung des echten Geistes und eigen thümlichen Wesens der deutschen Sprache zu pflegen und ans diese Weise das allgemeine nationale Bewusst sein im deutschen Volke zu kräftigen. Gedenk

, wenn du sprichst, dass du ein Deutscher bist! Daher: kein Fremdwort sür das, was deutsch gut ausgedrückt wer den kann! Im ganzen deutschen Volk soll der Sprach verein seinen Rückhalt finden und festen Boden ge winnen. Dass in der That im Volke jene Strömung und Stimmung lebendig vorhanden ist, die dem deut schen Sprachvereine allein lebensfähige Kraft auf die Dauer verleihen kann, die nur genährt uud gefördert zu werden braucht, beweist das unerwartet rasche und mächtige Ausblühen deS Vereines

, der bei der ersten Hauptversammlung zu Dresden im October 1387 seit den paar Jahren seines Bestandes bereits an die 100 Zweigvereine ausweisen konnte. Seither sind weitere dazugekommen. Nachdem auch iu Deutsch- Oesterreich bereits eiue Reihe von Städten, wie Wien, Graz, Prag, Krems, Reichenberg, Horn u. a. vor ausgegangen, sollte Innsbruck uicht zurückbleibe«. Des Gedankens der Gründung eines Zweigvereines deS allgemeinen deutschen SprackvereineS in Inns bruck. der im November vor. Js. vou den Herren vruä. xliil

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 21.12.1898
Physical description: 8
den wir nur, wenn wir uns ohne Rücksicht auf son stige trennende Unterschiede zusammenschließen. Es gibt allerdings Politiker der Verzweiflung, Katastro phen Theoretiker, welche gerade auf eiuen Conflict mit dem deutschen Reiche ihre deutfchnationalen Hoffnungen fetzen, andererseits kann man mit demselben Rechte befürchten, dass ein solcher Conflict eine Gefahr für daS Gcsammtdeutschthum werden kann. So lange dic maßgebenden Politiker deS deutschen Reiches an den, BiSmarck'schen Erbe festhalten und das Bündnis für nützlich erachten

.^ Nichtamtlicher Theil. Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung wurde den Tertiär-«chulschwestern in Hall zur Renovierung der als Klo'tcrki^che dienenden Kirche zum hl. Geiste da- selbst eine Unterstützung von 100 fl. aus der Aller höchsten Privatcasse bewilligt. Innsbruck, am 17. December 1898. >ur inneren Lage. Am letzten Freitag sprach der Abg. Dr. Stein- wender in einer Versammlung heö Wiener deutschen Vereines, wobei er n. a. Folgendes ausführte: „Es gibt keine Rückkehr zu normalen Zuständen vor Auf hebung

, haben wir dem deutschen Reiche nicht durch Aufdringlichkeit beschwerlich zu fallen, sondern unsererseits das Bündnis dadurch zu stützen, dass wir Deutsche in Oesterreich wieder ein bestimmender Factor der Politik werdrn. demselben Ergebnisse, das» die Zusammenfassung der Deutschen zu einer national- politischen Einheit das erste Gebor nationaler Real politik ist, kommt man auf dem Gebiete der inneren Politik. Sind wir geeinigt, so sind wir stark genug, zu verhindern, dass irgend etwa» durch Gesetze und Verordnungen

gegen das Interesse unseres Stammes geschieht. Wir müssen aber auch praktisch genug sein, um einer Regierung, welche uns Deutschen freundlich gesinnt ist, mag sie nun an« parteilosen Fachmännern bestehen oder auf einer Coalition beruhen, an welcher die Deutschen in maßgebender Weise betheiligt sind, ehrliche und verläsSliche Unterstützung zu leihen, mag dies nun populär sein oder nicht. Mir sind nicht dazu da, um unserem Volke zu gefallen, sondern um demselben zu nützen.' Ungeachtet mancher ehrlichen Erkenntnis

gegen das Programm der Regkrung?fäbigkeit der Deutschen ausgesprochen hat. Freilich markieren auch die einschlägigen Erörterungen der „N. Fr. Pr.' eine Wandlung ihrer eigenen An schauungen. Sie tritt der Meinung SteinwcnderS bei, einer Regierung, welche den Deutschen den ihnen ge bärenden Einfluss aus die Geschäfte einräumt, müsse man ehrliche und verläjsliche Unterstützung leihen, mag dicS nun populär seiu oder nicht. Das Blatt fügt ergänzend nnd erläuternd hinzu, „dass die deutsche Gemeinbürgschaft

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 22.08.1878
Physical description: 8
nur die Aufmerksamkeit der linksrheinischen Nach barn des „deutschen Reiches' auf sich ziehen, die allerdings mit einiger Spannung die interessante Ent wicklung des deutschen EinheitSprojecteS verfolgen wer den. Man hört noch wiederholt die Behauptung aus- sprechen, der deutsche Reichskanzler sei einer der größ ten Staatsmänner der Neuzeit; wenn aber sein Ruhn» durch nichts Anderes begründet wäre, als durch die Schöpfung und das Wirken dieses deutschen Reichs tags, so stünde er in der That aus schwachen Füßen

Gxtra-Weilarge beS „Boten für Tirol und Vorarlberg' Nr. Ä»R Nichtamtlicher Theil. Nach den deutschen Nelchstagswahlen. Wenn der deutsche Reichstag ein starkes Band der deutschen Einheit sein soll, so spielt er seine Rolle mit jeder neuen Wahl immer schlechter. Nach seiner neuesten Zusammensetzung bilden nun die centrifn» galen Kräfte die Mehrheit, nachdem dieselben schon früher eine stets mehr und mehr anwachsende Mino rität repräsentirt hatten. Diejenigen, welche so viele Jahre hindurch

unermüdlich auch unter den nngün- stigsten Aussichten an der Verwirklichung des Traumes von der „deutschen Einheit' gearbeitet haben, d. h. die sogenannten Nationalliberalen, sind jetzt im ReichötagSfaal in ^ erlin auf'o schönste in einen Win kel gedrängt und können von dort ans zusehen, wie die offenen und versteckten „Reichsfeinde' das neue deutsche Reich kurireu. So wird der jüngstgewählte deutsche Reichstag Wohl der letzte sein, der in Berlin zusammentritt, und seine Verhandlungen können höch stens

. Die Einführung des allgemeinen Stimmrechts für eiu so unterwühlte» Reich, wie Deutschland, zeugt eben nicht vou einer außerordentlichen staatsmännischen Weisheit, falls man nicht annehmen will, daß der Urheber des allgemeinen StimmrechtS gerade dadurch die Idee einer einheitlichen deutschen Volksvertretung ack g-dsuräuiu führen wollte. Diesem herrlichen Wahl gesetze verdankt nun z. B das „hochgebildete'^DreSden, daß eS im deutschen Reichstag durch einen social demokratischen Drechslermeister vertreten

ist; ein anderes „deutsches Athen,' nämlich das an der Jsar, sendet infolgedessen einen Pfarrer, der gern auf Reisen geht, und einen MagistratSbeauiten nach Berlin in'S deutsche Parlament. Es scheint, daß die gnten Münchner Wähler den deutschen Reichstag für eine' Art Gemeindeausschuß von München halten, in wel' chem hauptsächlich Localangelegenheiten verhandelt werden, wie z. E. die Wasserversorgungsfrage von München, die Beflaggung der Kirchthürme zu München zur Sedanfeier u. dgl. Diesem unvergleichlichen Wahlgesetz

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 18.04.1898
Physical description: 8
den Frieden zwischen den Völkern Oesterreichs nicht ausschließt. Die Radicalen aber, die wollen den Frieds» nicht und das ist der kritische Punkt, wo sich unsere Wege trennen- Man will den Frieden nicht, wenn man Forderungen auf stellt nnd hartnäckig festhält, die nach der Lage der Dinge absolut unerreichbar sind; man will den Frichen nicht, wenn man den 14 Millionen Nichtdeutschen zumuthet, sich als minderwertige Völker unter die ausschließliche Herrschaft von 8 Millionen Deutschen zu beugen

; man will den Frieden nicht, wenn man sich das österreichische Völkerconcert als ein deutsches Solo niit Brumm stimmen vorstellt, wobei das Brummen alle ande ren Nationen besorgen, anstatt sich damit zn be gnügen, dass die deutsche Primgeige unter dcn gleichberechtigten anderen Instrumenten sich als führende Stimme behauptet. Eines von beiden muss man wollen; entweder die Verständigung der Völker oder den Zerfall Les Reiches. Wir wollen die Verständigung, denn wir sind Oesterreicher und wollen Oester reicher

der gegebenen Thatsachen stell« und das Heil des deutschen Volkes nicht in oer Zerstörung, sondern im harmonischen Ausbau unseres alten Oesterreichs zn finden trachten. Dr. v. Grabmayr erläuterte dann die Unter schiede in der Stellung der Deutschfreisinnigen nnd der Schönerer-Partei den Clericalen gegen über. Diese wollen ausräuchern, wir heranziehen. Das Parlament möge dem Tiroler Landtag nach ahmen. Ein Blick in die Zukunft verlangt einen gerechten Ansgleich. Wenig Erfreuliches zeigt das Bild unserer poli

wird in dieser Krise den ihm ge bärenden Platz behaupten, wen» es fest und treu Zusammenhält und sein gutes Recht mit un- beugsamer Eutschlosseuhei t vertheidigt. Nur die Rechte, die man selbst aufgibt, sind sür immer verloren. Fest und kraftvoll nach außen, seien wir Deutsche duldsam uutereiuander, denn ohne ein gewisses Maaß vou Toleranz ist keine Einigkeit möglich und doch beruht unr aus unserer Einig keit die Hoffnung des endlichen Sieges. Alle Deutschen, die es mit ihrem Volke uud mit dem Reiche ehrlich

. Die R-solutiou hat folgenden Wortlaut: „Die in Meran tagende Wanderversammlung des deutschen Volksvereius beschließt: 1. Wir zollen dem Abg. ^Dr. v. Grabmayr für seine Darstellung der politischen Lage Dank nnd An erkennung uud sprechen ihm und den andern deutschfreisinnigen Tiroler Abgeordneten unser Vertrauen aus. 2 Zur sieghafte» Durchführung des de» Deutsche» in Oesterreich durch slavijche Anmaßung aufgedrungenen Kampfes erachten wir als uuerlässlich, dass die Einigung aller deutschen Parteien

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 21.03.1893
Physical description: 8
Sicherung und Stärkung des Reiches führen. Abg. Frhr. v. Scharschmid wendet sich zunächst gegen die Ausführungen des Abg. Dr. Pazak und bezeichnet die Behauptung, dass die Deut schen die Ausstellung in Prag verhindern wollten, als Legende. Der Vorwurf, dass die Deutschen Wahl- geonittrie getrieben haben, sei unberechtigt, wie die Be- setzr«novelle betreffend die Ausdehnung der Unfallver sicherung ist zu erwarten, das« Artikel Vlll der Re gierungsvorlage, durch welken der Z 15 U. V. G. abgeändert

mü^e seine Partei anders vorgehen, als die Jungczechen. Das Verhältnis seiner Partei zu den befreundeten Parteien auf der rechten Seite bestehe aufrecht und werde hoffentlich gefestigt werden. Redner verwahrt sich da gegen, dass der deutschen Sprache irgend ein Vorrecht zuerkannt werde, und bedauert, dass die Regierung die nationalen und culturellen Bestrebungen der mährischen Czechen zu wenig unterstütze. Er rügt ferner, dass sie auf volkswirtschaftlichen! Gebiete zu wenig lyue, uni dic gewünschte Elasticität

des Budgets zn schaffen. Redner polemisiert gegen die Dreibund-Politik und räth zur Annäherung an Russland uni so mehr, als die Mehrheit der nichtdeutfchen Völker Oesterreichs auf der Seite dieses Reiches stehe und der Z-.^'bnnd dauerhafter und unausrottbarer wäre, als die Ab machungen des Dreibundes. Redner vertheidigt die Opposition gegen den Vorwurf, die Budgetdebatte ver schleppt zu haben und schlicht mit den Worten Glad- stoneS über Irland, dass die Selbständigkeit und Au tonomie zur weiteren

in Rom platzte am 17. ds. früh eine große Peta.rde. Außer der Beschädigung einiger Treppenstufen und der Zertrümmerung mehrerer Fenster wurde keine Zer störung angerichtet. Dic Petarde war mit starkem Sprengstoff gefüllt. DaS Gerücht, es handle sich um ein Attentat auf die Gesandtschaft der Vereinigten Staaten, ist unbegründet, deun die Gesandtschaft selbs' schlösse deS böhmischen Landtages beweisen und wie > befindet sich in einem anderen Gebäude; wohl aber hat auch das Entgegenkommen der Deutschen

im Ausgleiche I der amerikanische Gesandie im genannten Palais seine bezüglich der LandtagS-Wahlordnung gezeigt habe. Red ner erklärt, die Deutschen können mit den Czechen nicht aus dem Boden des StaatSrechtes, wohl aber auf dem Boden der StaatSgrnndgefetze sich begegnen; er ver theidigt die Deutschliberalen gegen den Vorwurf der Irreligiosität und tritt energisch dem Antisemitismus entgegen. In der Abendsitzung wurde die Berathung der Re gierungsvorlage, betreffend den Verkehr mit Lebens rnitteln

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 21.07.1862
Physical description: 6
, um die ernstlich bedrohten Interessen des Reiches kräftig und nachhaltig zu wahren. Sie hat sich daher nicht darauf beschränkt, der königlich preußischen Regierung und den übrigen Mitgliedern des deutschen Zollver eins ihre schwerwiegenden Bedenken gegen die zu Berlin paraphirten Verträge unter Berufung auf Oesterreichs Vertragsverhältniß zum Zollverein darzu legen, sondern es war anch ihre ernste Sorge, durch ihre Erklärungen geeigneten Ortes auf eine günstige Wendung hinzuwirken, jede Gefahr einer Lockerung

erforderlich macht, schon fetzt den Bund der beiden großen Körper zu vollziehen. Die kaiserl. Negierung hat demgemäß an sämmt liche Regierungen des deutschen Zollvereines den Vor schlag gerichtet, sofort die Unterhandlungen wegen des Abschlusses des deutsch - österreichischen HaNdels- und Zollbundes zu eröffnen. Sie hat sich zu dem Ende bereit erklärt, für Oesterreich den Tarif und die Einrichtungen des Zollvereins anzunehmen, so weit sie sich nicht mit letzterem über eine zeitgemäße Revision

der materiellen Interessen Oesterreichs und seiner deutschen Verbündeten herbeizuführen hofft, welcher dem feierlich ausgesprochenen Zwecke des Handels- und Zollvertrages vom 19. Febr. 1853, so wie dem XlX. Artikel der deutschen BüNdesakte entspricht, be sorgt sie nicht, sich hiedurch der allgemeinen Richtung der Handelspolitik der Gegenwart auf möglichste Er leichterung des Wölkervcrkehrs zu entziehen. Sie er blickt im Gegentheile in der vorbehaltenen Tarif- Revision das Mittel, demnächst auch die Verkehrs

. Herren zu verstehen gab, das Parlament in Wien sei der geeignete Ort, um ihr politisches Recht geltend zu machen, da sie nicht leicht mehr politische Rechte er langen könnten, als die Verfassung gewährt. Es sei ein Anderes gewesen, als Oesterreich absolut regiert wurde. Jetzt aber, wo die österreichische Negierung ehrlich konstitutionell vorgehe, sei eine Einigung aller Theile des Reiches die sicherste Gewähr der Freiheit für Alle. (Aus dem Abgeordnetenhause.) — 17. Juli. Minister v. Schmerling

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Page 5 of 8
Date: 27.09.1881
Physical description: 8
, um nicht, wenn auch nicht sofort, > so > doch nach und nach eine Rück wirkung der Vorgänge in den einzelnen Kronländern zu verspüren. Unter diesen Umständen wird man es auch begreiflich finden, wenn der Landtags-Prä- sident jenes Kronlandes,, welches > die Wiegendes Reiches und das Stammland der Dynastie ist, sich gedrungen fühlte, den deutschen Charakter dieses Landes zu, betonen. Baron Felder that dies aber nicht, um den Nationalitätenkampf noch mehr zuzu spitzen oder um jene kleine rührige Partei, welche darauf hinarbeitet

, in gleich warmer Weise für ein friedliches und einträchtiges Zusammenwirken aller Völker und Parteien eintraten, erneuert be weisen, dass es viele und bedeutende Männer auf der Linken gibt, welche den von einem Theile der selben propagierten Kamps entschieden perhorrescieren. Fürst Auersperg sprach auß-rdem die sichere Über zeugung aus, der Landtag werde den volkswirtschaft lichen Zuständen sein Hauptaugenmerk schenken. Die freundliche Aufnahme, welche die Rede Auerspergs sowohl bei den Deutschen

Zwischenfall zeigt, eine gewisse per sönliche Animosität zwischen den Abgeordneten beider Parteien besteht. Zu den Ansprachen der Landtags- Präsidenten zurückkehrend sei erwähnt, dass politische Bemerkungen lediglich der Landmarschall von Nie derösterreich, Baron Felder, machte. Dieser flocht nämlich in seine Rede eine kurze Skizze der politi schen Lage ein und betonte mit Nachdruck die poli tische Stellung der. Deutschen. Dass es gerade der Landtags-Präsident von Niederösterreich war, der die Politik

in der Landstube zur Sprache brachte, mag hie, und da, überraschen, dürfte aber seinen Grund in der Befürchtung haben, dass das, was Baron Felder das Grundübel unseres Zeitalters nennt und wovon, demselben Redner zufolge^ dos Land unter der Enns bis nun verschont blieb, der Nationalitätenkampf, mit der Zeit auch hier s:ch breitmachen könnte. Die Befürchtung' ist auch ge wiss nicht unbegründet; denn Niederösterreich, nament lich aber Wien, steht mit allen übrigen Theilen des Reiches in zu inniger Verbindung

, die Dentsch-Oesterreicher zu einer vor allem deutschen Partei zu vereinigen, in ihrem Thun zu unterstützen, sondern um dieser gegenüber zu betonen, dass die Dentsch-Oesterreicher vor allem Oesterreicher !l»d. Frlzr. v. Felder, also ein guter Verfasiungitreuer, hat damit den Aposteln des „deut- schen Clubs', den Herren Hallwich. Reschauer. Kl,er. Bareuther u. s. w. gegenüber, die alte er- probte Fahne der Deutsch-Oesterreicher ausgepflanzt, unter der v„r allem für den österreichischen Staats- gedanken

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 05.04.1862
Physical description: 6
ist, — als ob durch später eintretende Aenderungen im Gegenstände eines Vertrags dieser selbst aufgehoben würde! Gestützt nun auf die in Vorstehendem enthaltenen Prämissen glaubt der Verfasser in nachstehendem Pro jekte die „einzige Lösung' gefunden zu haben für die dringend gebotene Neukonstituirung Deutschlands, so wie für die Normirung der staatlichen Verhältnisse Oesterreichs und Preußens. „Alle souveränen Fürsten des deutschen Bundes „sollen zu Gunsten einer deutschen Eentralgewalt „mediatisirt werden, große

wie kleine — so fordert! „es die Rechtsgleichheit.' „Es werde sür alle deutschen Bundesstaaten ein „repräsentatives Centralorgan geschaffen: der Reichstag, „und zwar unter Aushebung des Berliner Landtags, „des Wiener Neichtstags und der sonstigen konstitutio- „nellen Versammlungen in Deutschland. An letzterer „Stelle Eiiisühruug von Provinzial-Landtagen für die „einzelnen deutschen Länder. Nur Reichsangelrgen« „Heiken sollen dem Reichstage überwiesen werden.' „Eine deutsche Reichs - Exekutivgewalt

werthloseste. Das praktischErre ich bare allein ist die Grundregel für alle politischen Neuerun gen, mögen solche nun ein kleines oder großes Ge biet betreffen. Meint der Verfasser im Ernste, die deutschen Sou veräne und vor Allem Preußen würden sich freiwillig dazu herbeilassen, auf die wesentlichsten Attribute ihrer Souveräuetät zu Gunsten des österreichischen Hauses ohne weiters zu verzichten? Dies wird noch weniger geschehen, als in jüngster Zxit die deutschen Könige Lust bezeigten, die Haupt

ist. Was aber sogleich nachher, von S. 34 an, vorge-' bracht wird, um die vom Verfasser vermeinte „einzige 'Lösung' der deutschen Frage zu rechtfertigen, scheint uns ebensowenig richtig zu sein, als eS passend war, gerade in dem gegenwärtigen Augenblicke Ansichten zu pnbli'jiren, welche von den Gegnern der Neuge staltung Oesterreichs und überhaupt den Feinden dieser Großmacht, welcher letzterer Existenz der Verfasser, selbst als, „europäische Nothwendigkeit' anerkennt, nur zu den gehässigsten Ausfällen benützt

überall das größte Aufsehen und veranlaßten bald nachher die Verbesserung der Münzn, in ganz Deutschland. „Der größte Ruhm, den sich Sigmund erworben, sagt Sperges a. a. O. S. 91,' und worin er nach her die üorigen Fürsten und Stände des Reiches, anch viele ausländische Völker zu Nachahmern seines schönen Beispiels gehabt hat, besteht darin, daß er der Er.ste war, der große Münzstücke von Silber, welche nachkerThaler genannt wurden, geschlagen hat.' „In der Münzgeschichte,' sagt er ferners

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 26.03.1870
Physical description: 12
-Ausschuffe. Oesterreich. Innsbruck» 25. März. Vorgestern fand im ReichSrathc zu Wien die Verhandlung über die Re solution des Budget-Ausschusses deö Inhalts: „die Regierung wird aufgefordert, die geeigneten Schritte zu thun, das? die Wehrkraft von Tirol in einem der Leistung der übrigen Königreiche und Länder entspre chenden Verhältnisse zur Vertheidigung des Reiches herbeigezogen werde', fiitt. — Wegen der großen Wichtigkeit dieses Gegensi.uideS für das Land geben teln den vielleicht berechtigten

dies können werde, sei noch die Frage. Abg. Dr. Rechbauer: Er habe sich bei Berathung des Landwehrgesetzes gegen jede privilegirte Stellung irgendeines Landes ausgesprochen. Der vom Hause gefaßte Beschluß könne nicht dahin gehen, daß das ganze Vertheidigungöwesen einfach deni Belieben des Tiroler Landtages anheimgegeben werde. Er wünsche nicht, daß man die Landrechte antaste, er lasse aber die Rechte des Reiches auch nicht antasten. Wenn sich der Tiroler Landtag nicht wird fügen wollen, so wird man nicht berechtigt

nach nichts Anderes, als ein Grund- k.rciid! satz, dessen Gerechtigkeit und Billigkeit von Nieman- K»kst> dem in diesem Hause bestritten wird, und das Ver-^'^' laugen an die Regierung, diesem Grundsatze auch Tirol gegenüber Ausdruck zu geben. Der Grundsatz, der darin ausgesprochen ist, ist/ ., gar kein anderer, als daß alle Länder des Reiches die gleiche Verpflichtung haben, verhältnißmSßig zur« Vertheidigung des Reiches beizutragen. ' -»> Bou diesem Standpunkte ausgehend, kann daher Vor Ztov Aalurn XvUIQS . LraQ?« llluuisr

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