, weil in dem Landtage einer anderen Provinz, die von circa Z'/z Mill. Czechen und zwei Mill. Deutschen bewohnt wird, nicht die Czechen, sondern eine coalierte czechisch « konservative Partei die Majorität erlangen soll, darum ist Graf Taasse ein Föderalist und ein Slavisator? Wo steht es denn in der Verfassung geschrieben, dass stets nur die eine, die sogenannte verfassungstreue oder deutsch liberale Partei die Majoriiät behalten muss, und wie will man die „Vergewaltigung- des deutschen Elements damit motivieren
, dass einmal zur Ab wechslung in Ländern mit einer natürlichen sla- vischcn Majorität die deutsch-liberale Partei im Land tage nicht die Mehrheit besitzt? Und abgesehen von allem, war es Gras Taasse, welcher die Wahlord nung. auf Grund deren die neuen Majoritäten ihren Einzug in die Landstuben halten sollen, für eine mustergiltige Institution erklärt hat? In keinem Staate der Welt bleibt eine parlamentarische Majo rität immer dieselbe, und weil nun in Oesterreich und einigen österr. Provinzial
-Veitretungcn sich dieMacht- und Besitzverhältnisse geändert haben, darum soll Graf Taasse mit blutigem Schwert seine deutschen Landsleute verfolgen? Nein, so sehr und so bei- spielSloS heftig das Cabinet Taasse heute von der deutsch liberalen Opposition angegriffen wird, an seiner Aufgabe, seiner Mission wird es doch fest halten und die Unterdrückung und Vergewaltigung einer nationalen Minorität auch daran zu verhin dern wissen, wenn diese Minorität derselben dafür das Gegentheil von Dank wissen
in einer Beziehung mit Befrie digung auf die Resultate feiner vorjährigen Thätig keit als österr. Premierminister zurückblicken kann, so ist es gerade im Hinblick auf die Festigkeit und Popularisierung des Gedankens der deutsch-österr.» ungar. Allianz in der diesseitigen Reichshälfte. Wenn Heu e das von innerem Parterhader seit 23 Jahren zerklüftete, vielsprachige Oesterreich in einer Richtung einig dasteht, wie ein Mann an dem Bündnisse mit Deutschland festhält, so kann Graf Eduard Taaffe, ohne unbescheiden
wünscht und dass er in dem deutsch-österr.-ungar. Bündnisse ein Unter pfand desselben erblickt. Nie war Oesterreich im Bezug auf die auswärtige Politik einiger denn heute; und wer kann angesichts dieser unbestrittcten That sache behaupten, dass das Ministerium des Grafen Taaffe ein Hindernis sür die Erhaltung der freund schaftlichen Beziehungen beider Reiche sei? Dieses deutsch - österr. - ung. BündrnS ist aber auf der Basis der vollkommen staatlichen Unab hängigkeit aufgebaut, und es hieße