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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 06.07.1907
Physical description: 16
. Johannes schlug vor. die Koffer, die jetzt im Flur standen, in die Par terrewohnung zu spedieren. Denn wenn der Russe sie, an der Glastür vorbeikommend, sehe, so könnte er Vielleicht Bevdacht schöpfen. Nachdem sie sich gemeinsam davon überzeugt hatten, daß Justus Pill im Bette lag. wohl- rm Begriff, einzuschlum mern. belu-d sich Johannes selbst mit dem Gepäck MarLhas und ihres Bruders und stellte es unten kb. Martha fokgte Hm dahin. Sie gravis sich, allein in der Wohnung zu bleiben. Und Justus

achtet, da man soirst leicht in schlechten Ruf kommen kann. ,'Für Form und Inhal« diewr iltubrw ist d!« Rivaktioi» nicht »»ramwonli«^ von fl. bis ft. 4:Z.2i> für den Stoff zn einer vollständigen Robe. Franko uns sckan verzollt ins Haus geliefert. Reiche Muitrmnoivahl umgehend. harrten, auf die Straße hinausspähend in Er wartung der Träger. „Ging nicht oben eine Tü'ir?' fragte Martha plötzlich zusammenfahrend. Johannes fühlte den Pnlsschlag der Geliebten, die er zärtlich umschlungen hielt

. Ihre Nervosität war frankhast. Er beschwichtigte sie. so gut er konnte. „Es ist alles still. Der Wassiliew weiß, daß ich unten wache, so -wird er es kaum wogen . . .' Er unterbrach sich, auf die Straße zeigend? ..Ist das nicht der Wagen des Medizinrrlrates. der da vor dem Hause hält?' Allerdings hatte soeben ein Doktorwagen die Fensterreihe passiert unk hielt mit kurzein Ruck. Martha drohten die Knie vor Schreck einzu brechen. Sie hatte von Johannes abgelassen nnd klammerte sich nun ans Fensterkreuz

. ..Ja. es ist Küchenhoff.' flüsterte sie. ,.O, nun ist alleH verloren!' ..Verloren? Aber wieso denn?' Justus scheint eikdlich eingeschlafen - die laute Art des. MchizinalrateA wird ihn aber sicher auf wecken. Ich hatte schon gehofft . . > Blitzschnell stand Johannes Entschluß fest. Bar häuptig wie er war. verließ er hastig das Haus. Draußen begegnete er nicht -nur den» alten Dok tor. smÄern auch den beiden Hospitaldienern. Meichserti« drangen örer Schläge vom näWei« Turm herüber: eA war also genau dreiviertel zehn Uhr

. . ' .. .. . MWWLWTMAWM vonsrin«'io»».SWrSmeVmo<m>i»is.eo»!seMio»ie»».«7k ..Treten Sie leise ein.' räume er den bei-don Männern zu. ..das gnädige Fräulein erwartet Sie schon drinnen auf der Treppe.' Dan» nahm er ohne Umstände den Arm des Medizinalrates und zog ihn. einen lwstigen Blick zur HauSfront emporwerfend, mit sich, dem Wa gen zn. „Was Teilfels ist hier los?' grollte der Alte, der vor Staunen über die Eigenmächtigkeit des jungen Künstlers» kaum Worte fand. Johannes rief denn Kutscher zu: „Geradeaus fahren

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 08.07.1907
Physical description: 8
- Fräuleins zu nehmen. Na, na, na, sticht indiskret sein.' inzwischen waren sie zum Wasen zulangt Johannes befand sich nach den mannigfachen Er regungen des Tages im Zustand tiefster Depression. Er konnte das« BW der unglücklichen Geliebten nicht los werden, wie sie so ohnniächtig niederbrach, überivaltigt von den SWrmen. die Wer sie dahin gebraust waren. Gerade wollte Küchenhoff den jungen Mann in den' Wagen einsteigen lassen, als man eine fremde Stimme ausrufen hörte: „Also find

lich keine Zeit — Herr Brake ist ohne Hut und Paletot, wie Sic sehen — und ich garantiere ihm so wie so einen kapitalen Schnupfen. Also wenn Sie mit einsteigen wollen.' Das geschah dann, und auf der Fahrt weihte man öen Freiherrn in die Ereignisse des heutigen Abends, ein. Johannes warf iiur hier und da ein Wort ein, denn er war totnwde. Auch Herr von Eckhardt fand die Lösung, die dem unerquicklichen Znswnd gegeben' worden war, vortrefflich „Es bleibt Uhu-en nun aber eine sehr unan genehme Ausgabe

zu bewältigen ^ die Abreckf- lyttig mit Wassiliew. Er wird natürlich alle He bek in Bewezunz setzen, um die Adresse der Flüch tigen doch »wchi in Erfahrung zu bringen, ihnen Zu folgeii. Sem Interesse für den Kranken hat doch wohl einen Nebengrund. will mir scheinen.' Hatte Johannes die beiden Herren so weit eingeweiht, so Wen es ihm mm erforderlich, mich vollen die Karten vor ihnen aufzudecken. Schon um Marthas Ruf willen? hielt er es fiir angebracht da sein eigenes Interesse für sie ia doch schon

allenthalben bemerkt und «konvnentiert worden war. ...Herr Wassiliew wird endlich einsehen müssen.' sagte er in leicht zitterndem Tone, ,Haß mir ein größeres Recht zusteht als ihm. dem Hause Spe ner dienstbar zu sein — denn ich bin seit, kurzem. — nun. Martha Spener und ich sind verlobt.' Die beiden Herren hatten die Vermutung schon eimiral heimlich gegeneinander ausgesprochen. Ihre Ueberraschunz war sichtlich eine ^freudige. in die- Tatsache von Johannes Brake selbst, den sie beide hochschätzten

, eingeweiht zu werden. Sie gratulier ten herzlichst. Beide erklärten allderen Tages bei- ihm vorsprechen zu wollen, um aus jeden Fall ihm ihre Unterstützung angedeihen zu lassen. Der Wagen hielt schön ein paar Minuten l«UU. vor dem Hause, als Johannes, endlich auUtieg Mid sich von den beiden Herren verabschiedete. Gleichzeitig war — von der anderen Seiteher — ein zweites. Gefährt herangekommen. Es iväp- das Landwägelchen, das die KirchweihMte aus; Sollingen, zurückbrachte' Vom Tanzen erhitzt, , frö ren

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 27.07.1907
Physical description: 16
Sa Lars ?ch Sie doch nennen, nicht wahr? Johannes, hat Jhyen verraten, wie es zwischen unK geworden. Ach. vielleicht haben Sie schon damals, aN ich im Sommer die unvergeßlichen Tage in Ihrem lie» ben Meßlingen zubringen durste, geahnt,, was jeD zur Gewißheit geworden ist: das eine tiefe, ernste, heilige Liebe unsere Herzen verbindet. Di« nüch ternen Buchstaben auf dem Papier find ja so arm- selig und vermögen nur wenig mehr zu sagen Darum hoffe ich, daß es uns recht, recht bald» ver sonnt — sobald

Ihnen Johannes mitgeteilt hat. hatten wir geplant, nach Hyeres überzusiedeln. Unsere Abreise glich einer Flucht. und ich kann Ihnen nicht schildern, wie aufregend die Stunden waren, die wir gestern Nachmittag bis zum Abend ver lebten. WassUiew durfte nichts von unseren Reise vorbereitungen erfahren. Heimlich ward gepackt. Nicht einmal den guten Wirtskeuten. Herrn und Frau Winter, und den» Dienstmädchen verrieten wir ein Wort von unserem Plan. Es traf sich, daß alle vier außerm Hause waren» als die beiden

»Warter aus dem Hospital kamen, um Justus zur Bahn zu bringen. So gelangten wir unbemerkt auA der ZMnmlg. Auch Waffiliew Keß sich nicht klicken. Irr meiner furchtbaren Angst davor, daß er im> letzten Augenblick noch, dazwischentreten könne, habe ich EttoaS getan. WM mich spater doch rechtt sehr gereut. IG wagte es auch gar' nicht. Johannes «inzuweWn. Ms ich gegen Abend Was- filjew nämlich den Tee hinauffchickte, mischte ich ' ' ' ' Wr Form und Inhal» dies» Rubrik ist di» Redavw» nich» vttannoonlich

nicht gedulder haben, daß wir abreisten: oder er wäre uns gefolgt, hätten wir ihm das Ziel unserer Reise verraten. In nveiner Unruhe bewog ich» Johannes noch in letzter Minute, zurückzubleiben, um zu nächst alles im Hause zu ordnen und zu erledigen — mit Winters, mit den beiden Mädchen — und sich mit Wassiliew auseinanderzusetzen. Heute wollte er uns folgen. Nun denken Sie sich aber, liebste Mama Brake, waS wir mit unserem Kranken unterwegs aus zustehen hatten. Als er erwachte, und ich ihn» sagte

, daß wir ihn nach Hyeres brächten, daß ich mit Johannes Übereingekommen sei, ihn Sem ge fährlichen Einfluß seines Freundes zu entziehen. AS « W «Wer solche» Nerzwerfluns hin. daß ich nM Letzt! zittere, wem« ich daran denke. Er sie» uns mehrmals in Ohnmacht und die Wärt«? meinten, eI sei unmöglich, den Kranken in so desolatem Zustande weite» zu transportieren. DaS .war wenige Stunden vor Genf. Ich telegraphierto also rvsch nach Basel an Johannes, de» dahin bahn»

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Page 1 of 8
Date: 17.07.1907
Physical description: 8
«» von Paul Oskar Hocker. Nochdruck verboten.) (34. Fortsetzung.) Seufzend nahm er seine Last wieder auf und tegab sich zum Hans. Eine Tür zu ebener Erde stand offen. Er trat ein. Ein schmaler Gang führte an der schwarzen Marnwrtreppe vorbei in das vordere Vestibül. Das ganze Haus war elek trisch beleuchtet, dicke Teppiche bedeckten die Fuß böden und Treppen, das Vestibül war angenehm durchsvörmi. Johannes wollte den Klingelknopf, der a» der Loge des Concierge airgebracht Mr.. gerade in Bewvgunz setzen

, als draußen ein W»gen vo-rsuhr. Gr hielt vor der Gittertür auf der Straße, ein Herr stieg ans und sichte von draußen das Läute werk an der Haustür in Bewegu»rg. , Der Concierge. ein weißbärtiger Alter, verließ unmittelbar darauf seine Loge. Indem er ans die Haustüve zuschritt., bemerkte er Johannes. »Was gibt's — was wollen Sie — wö koninien Sieher?' ? - - „Man sagte nnr. ein Herr Doktor Mathien anderssprachige Reden etwa in deutschen Aus'.ii gen in das stenographische Protokoll zn bringe», inüßten

er. sich lumvendend, dem Boten zu. Johannes karte sich in den Winkel zwischen Treppe und Steinkorridor zurückgezogen. Von« hier aus betrachtete er de» Freiherril snnkvlnde!» die! Blickes. Also dies war sei» Ankläger. Wie kam er hierher? Und woher wußte er Marthas Adresse? Sie tveilte hier ^ hier in diesem Hämo. Die Angit schiinr^e ik,„ die Kehle zu.. Er vor» wohne hier. Thoma.' „Warten Sie eincir Augenblick. Stellen Sie das Ding daher.' Der Concierge öffnete die Haustnre für den neuen Ankönnnling. Sowohl

dessen Anblick, als auch die wenigen Worte, die min zwischen den beiden gewechselt wur den^ versetzten Johannes in hochgradige Erregiln?. Cr wunderte sich hernach darüber, daß er sich in seinem erteil Schreck nickt sofort verraten hatte. . „Kann ich Fräulein Sven? sprechen?' fragt«' der Herr in der Tür ziemlich hastig ..Fräulein Spener? Ach. Sie meinen Schwester von unserem neuen Kranken? Es ist schon etwas spät. Der Doktor ti-ebt es nicht, daß die Kranken noch abends gestört

werden. Aber ich will einmal nachfragen.' „Die Daine erwartet mich. Ich habe mein«! mochte kann, zn atmen. Ankunft telegraphifch von Karlsruhe angezeigt. ! Hatte Martha den Staatsanwalt.Stellvertretor „Ja. ich entsinne mich Das» Fräulein hatte'gerufen..um ein Geständnis ab?.,»lege»? Und kain heute früh eine Depesche. Uni» wen kann ick Eckhardt, um sie festzuirehnien? Harrten vor der meiden?' ..Meiherrn von Eckhardt!' stellt? sich der Au» kömmling vor. . Johannes verharrte anr Eingang der Wörtuers- wohnnng unbeweglich. Starr

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.07.1907
Physical description: 8
da und dort ein Landwägel chen, zum Frühmarkt fahrend, durch die Vorstadt- straßen, die Johannes ziellos durchirrte. Plötzlich Äh er sich am westlichen Tore, dort, wa der Haardt Walt» beginnt. In der ViVenstraße, die sich an dessen Lisiere entlang zieht, wohnte Herr v. Eck hardt. Zufällig wußte er seine Adresse. Sollte er ihn aufsuchen ^ - ihn herausklingeln und ihm mitteilen, was geschehen war. Außer dem alten Medizinalrat war der Frei herr der einzige Bekannte der Geschwister, den man in den letzten Wochen einpsanzey

hatte. Seine Kusine war eine Freundin von Martha — er selbst befaß ein warmes, aufrichtiges Interesse für daZ Haus Spener. Johannes wußte niemanden, der wehr als Eckhardt geeignet wäre, mit ihm zusam men die erstem einleitenden Schritte in dieser grausigen Angelegenheit zu tun. Er durchmaß also rasch die Anlagen und trat auf das Hans zu. EI war ein schmuckes Wohn« Stände, in den oberen Etagen gewiß von reichen Mietern bewohnt — -man nannte diesen- ganzen. schen Minister des Aeußern Freiherrn v. Aehren- thal

wie im Ernstfälle beruflich aanz unzulänglich. Es sei zuviel, von der ameri kanischen Flotte im Falle eines Krieges mit Japan brennenden Patriotismus zu erwarten. Vorstadtteil ja das „Millionenviertel' — im Erd geschoß befanden sich aber ein paar bescheidene Geschäftslokale. DaS eine derselben, ward soeben geöffnet — es war eine Milch- und Butterhand lung. Eine alte Frau zoz die Rolläden auf und sah sich dann gähnend imd verschlafen um. Johannes wollte die Frau bitten, ihm die Haus tür aufzuschließen

, oder ihn durch ihr Magazin ins Treppenhaus gelangen zu lassen. Er zögerte, denn in demselben Augenblick schlu gen PseifenÄang und Trommelwirbel an sein Ohr: er wa? so nervös, daß er zusammenfuhr. Die Musik näherte sich; es war ein militärischer Trupp, der zu einer Uebung ins Gelände zog! Johannes blieb an der Hauswand stehen und ließ die Soldaten an sich vorüberziehen. Der GesichtZauSdruck des Bildschnitzers war in der Tat immer düsterer, immer gequälter gewor den fein Auze nahm etwas schier Geisterhaftes an. Er konnte

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 26.06.1907
Physical description: 8
Reichstagssitzung ener gisch fortgesetzt, uird es ist bis zur Stunde noch völlig ungewiß, ob die Kroaten den erwähnten Friedensvorschlag Kossuths annehmen werden. Ausland. Teilung des deutschen Reichs- amtes des Innern. Das Reichsamt des Der Fall ZVaMkeiv von Paul Oskar Höcker. Nachdruck verboten.) lZ7. Fortsetzung.) Als Johannes dann endlich aufbrach, bezlei- teie ihn Martha seihst Zis inI Treppenhaus. Dank erfüllt preßte sie beim Abschied wieder seine Hand. „Oh. ich ahnte es ja,- wie erlöst aufatmend

, ..daß Ihr Einfluß von Segen sein wurde für den Unglücklichen. So lebhaft habe ich ihn überhaupt noch nicht gesehen, seitdem er von der Reise zu rück ist. Sie komm?» bald, bald wieder, nicht wahr. Und das nächste Mal wird Justus mit Ihnen über das Atelier sprechen. Dann werden Wir Sie inr- mer in der Nahe habe» . . . Ach, ich bin so glück lich ...' . ' Auch Johannes fühlte sich gehoben. Er war in ziemlich gedruckter Stimmung hergekommen. So überraschend gnadig die Aufnahme von seiten des Professors

, und als Johannes sich das näckste'ual z» einen» Plauderstündchen bei ihr ein- sand händigte sie ihm den Schlüssel dazu ein. ..Sie finden alles empfangsbeveit. hoffe ich,' >agte sie in herzlichem Ton... nnd es ist mein in niger Wunsch, daß mit Ihnen ein nener Gent in die verwaisten Ränme einzieht Schasfeii'S'rende, Lebensfreude!' Justus erfuhr die Umwandlnng und Neuein richtung des Ateliers erst, als der Schwarziväl- der sich schon dort installiert hatte. Er äußerte sich nicht direkt darüber, aber er zeigte

Mari ha seinen Groll dadurch, daß er mehrere Tage hin tereinander überhaupt nicht mit ihr sprach. Si> ließ sich dadurch nicht anfechten. Auch war sie darauf bedacht, daß Johannes von der Verstimmung nichts merkte. Sie wußte, daß er ebenso stolz wie zartfühlend war Ein Gnaden geschenk anzunehmen, noch dazu, weim es ihn» unwillig gewährt wird, wäre er nicht der Mann gewesen. Sie kam als» häufig, wenn sie den «kranken in der Gesellschaft Wassiliews wußte, ins Atelier über den Hof herüber nianchmal

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 28.06.1907
Physical description: 16
angezeigt, dieselben vor Entzündungen und Verunreinigungen zu Witzen. Zu diesem Zwecke ist es ratsam, solche Mittel zu wählen, welche auf die Wunden kühlend und schmerzlindernd und also die ZuHeilung derselben befördernd wirken. Die rühmlichst bekannte und beinahe jeder Hausapotheke eingereihte Prager Der Fall Wnssilisu, von Paul Oskar Höcker. Nachdruck verboten.) (19. Fortsetzung.) Sie waren noch eine Weile, nachdem Johannes geendet, ganz erschüttert von dieser Erzählung. Der Medizinalrat

war! der erste, der den Bann brach. ..Natürlich glaube ich Ihnen, Herr Brake. Sie werden uns kein Ammenmärchen auftischen. Dazu sind Sie ein zu ernster. Mensch. Aber erklären kann ich mir die Sache yicht. Was sagten denn dort die Aerzte? Sie schrieben die Heilung bloß d»'m gewaltigen Nervenchok zu?' Johannes entsann sich nicht mehr. ..Gewiß, es koinmt ja vor,' fuhr der Medizinal rat fort, „daß ein Stimmbandgelähmter. also ein durch Aufhören der Nerven- und Muskelfunktionen stumm Gewordener

, ..versuchen Sie zunächst, gnädiges Fräulein, dies.'.! larmonantcn Russen aus der Nähe des Krank.'.r zu bringen.' Johannes war bei diesen Worten des Referen dars der Geliebten eine» forschenden Blick zu. Martha bemerkte es. Sie schlug verwirrt die Augen nieder. „Ich glaube nicht, daß mir das gelinge» wird,' sagte sie stockend: ..Wikso?' polierte der Medizinalrat. ..Wenn d.'r Kranke wirklich» so hilflos ist. wie er sich stellt, dann ist er doch darauf angewiesen, sich in Ihre Verfügungen zu schickem

Sie bei sich empfange,» wollen und wen nicht.' So ward noch mancherlei erörtert, beraten. zu einem anderen Resultate als höchstens dem« das maw dsn> cholerischen Medizinalrat wieder einiger maß?:» beschwichtigt hatte, führte diese Unterredung vorWuf« aber noÄ Mt. i Johannes was hernach recht herabgestiiinnt. N

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.08.1907
Physical description: 8
Resignation kehrte Mvrtha von« Begräbnis zurück. . Noch vmmer war- Botho von Eckhardt seit des sen 'erstem T!ckegrtttnm VM in' dem'er anzeigte, -daß er Johannes Brvke in ziemlich Ho- hew Jiober SroÄen angetroffen habe, und daß mit seiner UeberfähruM laut ar^Uichsm Gutachten nochkein -poa^Tage^ lang gswartet werden müsse, ?eine oüMhrliche Nachricht da. ' Das Wekhnachtsfestnahte henm. Martha hielt 'die^ngswißheit ülber Äas EvgHen ihres Verlob ten nicht länger- aus- Da auch von Dr.Mathien ^ «K Genf' kerne

sich darüber, daß Liddis Vetter, °der noch Wer Lhre Anwsseicheit hier .auf dem Gute inzwischen orientiert sein mußte. Mt ^emem Wort evwähnüe, ob Johannes Hn be- gleitete — wie eS Hm Ang. ob er von seinen Verwundunigen und dem Wund-fieber wiÄer völlig zenssen sei — oder, wo er aMernsälU Aufnvh'me und Vskeae askunden» ÄÄe. «Ich denike, er wirv sich am sihnellsten erholen. Tie neue GewerbeordnnnV wnv ain» l6. d. in ihrem neuen Wortlaute anMich verlant-- barr werSen. In den nächsten. Tagen wird eine Reihe

nicht ge lichtete Diese Worte auch die Erinnerung an ver schiedene Bedungen in der Grabrede, die der Geistlich» bei der Bestattung von Johannes Wut tsc gebraucht - versetzten sie mm von »«mein in eins schier tmnGafte Erregung. Sie wollte mit zur Bahn, als LMiS Bater den Wagen bestieg, »m» seinen Neffen von Gög gingen abgicholen. Ter alte Freiherr duldete e'S «bcr mcht. In fleberihlifter Spannung blickte Martha vom Fenster des Fremdenzimmers auf Bio Straße ent lang. Siggen mit Schnee untermischt Wllte Re Lanv

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 03.07.1907
Physical description: 8
geflissentlich verbergend, aber doch in großer Spannung. Er sah sie zuerst ganz erstaunt an — dann verneinte er kurz und mürrisch. Wußte er wirklich nichts von Wafsiliews nächt lichem Eindringen, oder sprach er die Unwahrheit, bloß um die Wortbrüchigkeit seines Freundes zu verschleiern? Sie auälte sich mir derlei Gedanken, bis es Mittag ward und sie Johannes über den Hof kom men hörte, der sich flotten Schrittes in sein Atelier begab. Flugs war sie drüben. Sie kam zunächst, aber noch gar

recht- serti.it. Diese Mehrheit wird sich aber nicht grnnd- sätzlick als Regierungspartei betätigen können, son dern gniau prüfen, ob nnd was zu bewilligen ist. Füc die Regierung wird der Grundsatz gelten, daß eine Ml hrheit nicht gebildet werden kann, sondern sich von selbst bilden mutz. Und daS Gleiche müssen sich die Parteien sagen, sei es zu gemeinschaftlicher Arten, sei es zur Abwehr irgendwelcher lieber- griffe. denn Johannes hatte felbft eine überraschende Bot schaft. „Wie es mich verlangt

von aller Welt niemand wird uns dort suchen, dort belästigen und auch Justiis wird den, Einfluß Wassiliews entrückt...' Ter Name des Russen erinnere sie wieder an alle Schauer der verflossenen Stacht. Johannes sah ihr die wechselnde Erregung an und drängte in sie, sich ihm zn offenbaren. Da schilderte sie ihn» denn, was sie erlebt hatte. Hier im klaren Tageslicht, in der Nähe des Ge liebten. kam ihr die nächtliche Szei« freilich lang« nicht mehr so schauerlich vor- sie faßte

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