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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 27.05.1910
Physical description: 8
Sinn und durch seine zermarterte Seele zog das Wort der Schrift: „Der die Sünde der Väter heimsucht an dm Kindern.' — Und dann redete er im Selbst gespräch: „Nein, alter Mann, dir verdenke ich's nicht mehr, daß du mir nicht gestattet, deine Schwelle zu überschreiten. Und dir, Dora, fühle ich es nach, daß du mir dein Herz nicht zu schenken ver mochtest. Und ich, der Sohn, will nun büßen für die Sünde und Verfehlung des Vaters. Entsagen soll mein Los sein bis an das Ende meiner Tage

. Dich aber, du Liebe, Gute, möge der Himmel segnen und dir ein sonnenklares, seliges Glück be scheiden. ' Und dir, um die Schwester trauernder Bruder, schenke Gott Ruhe und Frieden und lenke dein Herz, daß es dem bereuenden Vater ver zeihe. ' Draußen schied der Tag! Der Abendwind warf wie im Verstehen und Mitgefühl ein dürres, gelbes Blatt durchs offene Fenster gerade vor die Füße des einsamen Mannes. Und es deuchte diesem, als wäre es ein Abbild seiner toten, hoffnungslosen Liebe. — — S. Kapitel. Auf den sonnigen

wie ein Nachtfrost die Kinder Floras. „Es fiel ein Reif!^ Als Dora an jenem Tage der alten Hanne ihr schweres Herz leichter gemacht, war sie mit dem festen Vorsatz am Abend zur Ruhe gegangen, die Liebe zu Domberg zu Grabe zu tragen, zu vergessen, zu überwinden. Ja, Vorsätze! Vorsätze saßt man oft, vergißt aber gemeiniglich zu bedenken, daß sie leichter gefaßt, als ansgeiichrt sind. —- Die Schwäche der menschlichen Natur wird als maßgebender Faktor nicht genügend bedacht. Aber er ist nun einmal vorhanden, er läßt

Kräften ist leicht siegen! Und bald konnten die beiden Verbündeten über das todesmatte Herz Doras triumphieren. — Mit heimlicher Sorge betrachtete Hanne den Tag über oft die schmalen Wangen und das trauriae, umflorte Auae ihres Lieblinas. Sie «vozne? sSLdti?ol?r wußte'längst, daß Dora nie überwinden würde. Auch dem Vater fiel das veränderte Wesen seines Kindes aus. „Sag' Dora, was fehlt Dir?' fragte er oft, . zärtlich ihr Gesicht streichelnd, „Du mußt krank sein, wenn das so weiter geht, müssen

wir den alten Doktor Henricks fragen.' Aengstlich wehrte dann Dora stets ab. „Mir fehlt gar nichts, Väterchen, laß nur Henricks zu den Kranken gehen; ich bin ganz gesund.' Sie lächelte den Vater an, um ihn von der Nichtigkeit seiner Bedenken zu überzeugen: Aber das war ein Lächeln, das-dem Vater ins Herz schnitt. — Was war aus seiner alten fröhlichen Dora geworden? » «- Der November hatte mit den ersten Schnee flocken seinen Einzug gehalten. Ein scharfer Nordost heulte durch die entlaubten Bäume

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 17.07.1905
Physical description: 8
Nr. 161 »Bozner Zeitung' lTüdtiroler Tago'.atH Montag, dsn 17. Fuli 190!?. schungen keine 5krankheitsveränderung dÄ: Organe jstörben? unuiöglich. so sind wir doch wenigstens Jänner und der Körpergewete evkennen lassen, waren sie gesund und endlich entschlafen sie, hock? betagt oder altersmüde. Warum, oder richtiger ^ wodurch sterben diese? Warum steht das Herz, welches durch hundert und mehr Jahre im Gleich takte eiues Präzisionsapparates gearbeitet hat, stille, ohne KranklM. ohne Verletzung

bei denselben äußeren Verhältnissen eine rückschreitende Umbildung erfahren bis ;u di.'in Grade, daß schließlich das Herz, welches das l.l'cndringende Blut in alle Organe treibt, er inüdet. seine Arbeit einstellt, der Äugenblick des Sterbens, der natürliche Abschluß des Daseins eintritt? Leider muß die Wissenschaft es eingesre hen, daß das innere Wesen dieses erstaunlichen Vorganges bis jetzt uns völlig verschleiert ist. Wir sehen die Tatsache des Sterbens an ungezähltem Lebewesen, vom Menschen abwärts

und verscheidet lautlos! die Verschließung einer der das Herz selbst er nährenden Arterien ist ersolgt. Eine bejahrte Frau ist an Lungenentziiuduug erkrankt, die Atemnot ist mäßig, das Bwußtsein ist frei, aber das Herz ist schwach: ich spreche mit ihr. prüfe den Puls', zähle 1, 2. Z. 4 urplötzlich kein Puls, ein tie fer Atemzug, noch einen, alles ist vorüber. Eine Lähmung des Herzmuskels ist eingetreten. Ein junger Mann trägt jahrelang einen schwerer! Herz klappenfehler.'Schließlich das dem Arzte

nur zu vertraute Bild: Hochgradige Wassersucht und alles klinisch dazu gehörige: qualvolle Atemnot. das Herz arbeitet immer ichwächer und unregelmäßi ger, der Kranke wird bewußtlos, das müde Herz erlahmt, steht endlich still. So lange die große Triebmaschine, das Herz, fähig ist. zu arbeite«, besteht die ErhaltungSmög- lichkeit: erst mit seinem Erlahmen tritt der Tod ein. Und so verhält es sich bei einer fast endlosen Fülle noch anderer Krankheitsformen. Zu der un geheuren Mehrzahl erfolgt der Tod vom Herzen

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 29.08.1902
Physical description: 8
!' Sie zeigte die Karte Saldows, auf der unter seinem Namen die Worte standen: „Fernere Belästigungen verbeten.' Mit Entsetzen starrte die alte Dame auf die herz losen Worte nieder. „Das kann nicht seine Hand schrift sein — nein, nein, er hat das nicht geschrieben! Wann war es?' Esther zeigte ihr auf der Rückseite den von ihr selbst darauf bemerkten Tag. „Das — das muß Mira — Wer war das Miras Handschrift?' Esther lächelte ruhig. ..Mein Glauben an Frau von Sobitten ist unerschütterlich. Aus einem Brunnen

weicher. Saldow hatte gepackt — er wollte abreisen. Was wollte er hier? Und sollte sein Herz sich verblnten. Mira sollte und mußte ihm fremd bleiben! Und dar über versank er in ein Grübeln, aus dem ihn die überraschende Erscheinung Tante Linas aufschreckte. „Ist Onkel kränker? Ist etwas Schlimmes vor gefallen?' fragte er über den unruhigen Ausdruck ihres Gesichts bestürzt. „Nein, nein, lieber Willibald! Im Gegentheil!' Tante Linas Gesicht zeigte eine große Bewegung. Einzelne Thränen tropften

aus ihren Angen. Willi bald. ich hatte mich seit Jahren danach gesehnt.' — Er wollte aufstehen, sie bitten, zu schweigen, da fuhr sie fort — einmal von Esther, von Deiner Schwester zu hören. Christine ist ja ihr Ebenbild, doch erst heute — O Willibald, «sie wohnt hier. Christinens Mutter ist Esther, unsere Esther, deren Verlust unser Herz so tief gebeugt hat! Sie lebt hier —' ..Und ihr Mann?' „Ist todt.' Saldow athmete tief auf. ES war eine andere Sache, sich mit Esther, als mit dem Manne

sie denn hierher?' „Frau von Sobitten hat sie kommen lassen,' sagte die alte Dame leise. „Mira!' Was bedeutete der Aufschrei. ..Selbstverständlich kann das Verhältniß nicht so bleiben, und nehmen wir Esther nach Schölten zu uns. so hört es von selbst auf.' Hatte Saldow der alten Dame Worte gehört? Sie wußte es nicht, er antwortete kaum, versprach aber. Esther bei Malsrodes zu treffen, und Tante Lina verließ ihn, unbeschreiblich enttäuscht über den geringen Erfolg ihrer Mission. Das Herz schlug der kleinen

Du etwas da von, wie der Brief in Mamas Hände gekommen ist?' Marnfchka zuckte zusammen, ihr Athem stockte einen Augenblick. Dann richtete sie die dnnken Angen fest auf Mira und sagte, als werde ihr jedes Wort schwer, so schwer wie eine ihr Herz zerreißende Auf gabe: „Die Herrin ließ sich alle Briefe geben, die ankamen.' Sie betonte „alle' und sah Mira er wartungsvoll an. Doch Mira blickte wie vernichtet, wie zerstört auf und stürzte davon. Ihr war. als fei ein Blitzstrahl vor ihr niedergefahren. und in dem grellen, blenden

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Bozner Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 21.11.1873
Physical description: 10
sein Herz, rasch Mte er die Ruder wieder ergreifen, als sie plötzlich -Olickte; ihre-Augen begegneten sich und leuchteten «iillderbar in dem vollen Mondlicht, das pötzlich Merhaft über die Wellen zitterte. „Louise!' bebte es von seinen Lippen, uud von dem ilrom der Gefühle überwältigt, erhob er sich und ml zn ihren Füßen, daß der kleine Kahn in ein jährliches Schwanken gerieth. „Louise!' wiederholte er, ihre Hand ergreifend, „o siich, denkst Du an ihn, der Dich mir einst geraubt? t>t Dein Herz

noch bei dem Todten?' Iein, nein!' rief sie fast entsetzt, ,0,^ könnte ich l-jm schrecklichen Zeitraum auS meinem Lebenlöschen!' .Und mir gehören, Louise! den Du einst liebtest, d der Dich immer, ach immer geliebt?' so flüsterte Hermann, ihre Hand au. seine Lippen, sein Herz pressend, während Louise, von Glück d Zweifeln hin- und hergerissen, mit ihrem Herzen «Ich bin Deiner unwürdig, Hermann!' preßte sie ltch mühsam hervor, „wie kann ich eS wagen, au ein solches Glück zu glauben, ich, welche Dich verra- theu

! —' Er ließ sie nicht ausreden, sondern zog sie au sei» Herz und sprach mit lauter, feierlicher Stimme? „Damals war ich Deiner reinen Liebe unwürdig; befleckt von einem wüsten Lehen, mußte meine Per» M'sseoheit, die Hand nach einer uneatwethtrn Blume auszustrecken, bestraft werden. Jetzt sind wir Beide durch's Feuer der Trübsal geprüft und geläutert und, deß' bin ich überzeugt, auch echt erfunden worden. Drum hebe Dein Auge frei zu mir empor, Geliebte meiner Seele! wir dürfen unser Glück jetzt unbeküm

mert aus Gottes Hand entgegennehmen.' Still drückte Louise ihr Antlitz an seine treu« Brust und schaute ihn dann unter Thränen lächelnd an. „O, Hermann t wie danke ich Dir!' flüsterte si,. „mein Herz ist Dein in ewiger Liebe und Treue!' Magisch goß der Mond sein Licht über da« glück liche Paar, das im seligsten Traume aus der ruhigen Fläche dahinschwamm. Die furchtbaren Jahre der Trennung sanken hinunter in die Fluch und ihre Liebe knüpfte sich in stiller, unausgesprochener U der« einstimmung

des Nationalbank die Rede ist. ange» lbsatze: die Steuergesetzgebung be- zg. Hel d, große Sparsamkeit im er Mutter entgegen, blitzte auch iutterfreude aus den verweinten rstrichen unv der Winter lag auf früher Blumen uud Klee leuchte« znee; wo früher die Vöglein süße hrie die Nebelkrähe ihr trauriges cr An einem trüben Jännermorgen verkündete des Wächters Horn die Ankunft eines Gastes. Elfe eilte an da« Fenster: „Herr Gott! da kommt Herr Ludwig, der TarautSberger!' Hedewigis gieng ein Stich durch das Herz

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 28.08.1902
Physical description: 8
. — Es war sehr schwer für mich, ihn allein zn wissen.' Das klang verbind lich, freundlich, aber streng die Grenze einhaltend gegen eine Fremde. „Ich konnte es Ihnen nachfühlen, deshalb erlaubte ich es mir. Ich will aber nicht stören — guten Morgen!' Mira glitt hinaus, doch draußen mußte sie sich gegen die Wand lehnen. Tante Linas förmliche An rede hatte ihr einen Stich in das Herz gegeben. Aber es konnte ja nicht anders sein — sie war ihnen fremd — und auch Saldow — das Schlimmste war nun überstanden

. Sie hatte ihn gesehen und war ruhig geblieben . . . Aber ihr liebendes Herz sagte ihr, er sehe nicht glücklich, nicht befriedigt aus. Die Falte auf der Stirn, der Zug um den Mund — O sie sprachen nicht von innerer Ruhe! Er hatte doch seinen Irrthum eingesehen und verbessert, die Frau geheirathet, die seinen Ansprüchen genügte, seiner Familie lieb und werth war. — Was sollte dieser Ausdruck von Schmerz? Hatte auch Hildegard ihn nicht befriedigt? .... Ein leises Geräusch erinnerte sie an die Außenwelt. — Fritz stand

neben ihr und sah sie theilnehmend an. Er sagte nichts, aber unwillkürlich gab sie ihm die Hand und sagte: „Ich danke Dir!' „Darf im — dars ich jetzt wohl erzählen, das mich Frau Gräfin damals immer besucht haben?' fragte er, denn es hatte ihm schon lange das Herz abgedrückt, mit seinem Herrn einmal davon zu sprechen. Aber ohne Miras Erlaubniß hatte er es nicht gewagt. Sie sah ihn tranrig, wehmütig an. „Ja, was käme wohl noch darauf an!' und Thränen rannen über ihre Wangen. Und Malsrodes und Saldow

Kernhoff unterschlagen,' meinte Onkel Julius später, „daß nämlich auch Christine die beste Gehülfin für einen Arzt, besonders für einen junaen. wie er ist. wäre.' « „Du siehst Gespenster, lieber Alter,' versetzte Tante Lina uud fühlte besorgt seinen heißen Kops an. „Saldows Nichte kann Wohl andere Ansprüche machen ' Des alten Herrn Gesicht röthete sich. „Mehr Ansprüche als ein treues Herz voll Liebe, das einem braven, in feinem Berufe tüchtigen Manne angehört? Außerdem ist sie erst ihres Vaters Tochter

. Ob ich lebte oder starb, Freude oder Leid trug, keines von Euch frug danach —' ..Du schicktest unsere Briefe zurück —' „Ich habe keinen erhalten, die meinen blieben un beantwortet, in denen ich um Vergebung, um Er barmen bat/' Wortlos sahen sich die beiden Fraum an. dann schlug Esther die Hände vor ihr Antlitz und stöhnte auf. Das war die Rache, die kleinliche Rache des Abgewiesenen gewesen. Seines Weibes Kummer und Schmerz galten ihm nichts . . . Und doch konnte er es wagen, es über's Herz bringen

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 20.07.1870
Physical description: 4
auszuführen. Cinge- . sendet an die Redaction der Zeitung, hat solche nicht gesäumt, die Anzeige in das Blatt aufzunehmen, und ich so wie die Wittwe Rosen stehen da, compromittirt vor aller Welt. Ein Schelmstreich sonder Gleichen und doch — führt er vielleicht zum Ziel, wenn ich diese Gelegenheit erfasse und jetzt daS wage, was auS- zusprechen bis jetzt gezögert.' Er steckte daS Zeitungsblatt zu sich uud — ging eiligen Schrittes zu seiner Verlobten. — Wahrlich, so hatte ihm daS Herz noch nie geschlagen

, der OeffentlichkiL l anzuvertrauen, deren Wirklichkeit nicht vor Handen, ein Geheimniß, das vielleicht nur von der einen Seite in einem entfernten Wunsche begriffen ist; eine Angelegenheit, wo das Herz und . . . und —' „Herr Flotting! eilen Sie zum Ende, Sie spannen mich auf die Folter.' „Ihr Wunsch ist mir Gesetz! so will ich es denn sagen: Sie sind verlobt!' „Ich verlobt? mit wem?' „Mit einem Manne, der nicht das Mindeste von der Sache weiß; mit einem Manne, der sich glücklich schätzen würde, wenn es Wahrheit

und die schrecklichste Stunde meine» Lebens würde Magen, wenn mit-die Wahrheit, werden sollte, dag mei» heißes Wünschen uut» Hoffe« nur ein Traum und die Ver wirklichung! eine Chimäre-. Nein.! ueln! jetzt«, in dieser Stunde bitte ich um ihr Herz, um ihre Hand! Trauen Sie meine« Worten, traue« Sie meiuea heilige« Mchwüre«, daß ich i« Ihrem Besitz das Glück meines Lebens zu finde« hoffe^ und sollte sch Sie .Meteidt- gen, o, so erinnern Sie mich an diese Stunde, an die-» sen Augenblick, der über mich entscheiden mag

der Welt genieße,« uns i« den Stand gesetzt sind, sich einer Frau würdig zu zei-. gen, welcher Vollmacht gegeben. eine Rolle in der öffentlichen Gesellschaft zu spielen. Hielt Sie bisher eine gewisse Bescheidenheit zurück. mir Ihr Herz z« eröffnen, so danken Sie es demjenigen, der hier diese Annonce in die Zeitung gesendet und sich somit eine« Spaß erlaubt. Aus diesem Spaße wird jetzt Ernst, den« nicht umsonst sind Ihre Worte an mein Herz gedrungen; ich achtete, ich liebte Sie von dem Augen blicke

au. wo ich Sie zuerst sah, im Geräusch d«5 Tages, in der Stille der Nächte schwebte Ihr Bill» vor mir, uud was ich erkannt als einen keisea Wunsch, er ist Wahrheit geworden und geht der Erfüllung ent gegen, Hier, hier ist meine Hand, hier ist mein Herz!, wir - sind verlobt.» (Fortsetzung folgt.)

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Bozner Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 11.02.1873
Physical description: 10
Diese Gedanken wurden aber schnell von einem aomuthigeren abqelös't. Roden zögerte nicht, Amalie in den glühendsten Worten seine Neigung zu bekennen und ihr Herz zu bestürmen und der junge Arzt, daS Beispiel feines Freundes befolgend, that das Nämliche bei Helma. WaS die Mutter vorausgesehen, geschah. Es vergingen nur wenige Minuten, da lag der heißblütige Architekt seiner Schönen zu Füßen und bedeckte ihre Hand mit den feurigsten Küssen. Wildau kniete zwar nicht, aber er sprach seine Gefühle

Beide, wie aus einem Munde. Diesen Worten folgte ein liebliches Lächeln und ine graciöse Verbeugung. Mit leichten Schritten erschwaaden sie im Nebenzimmer, aus dem gleich araus Theudelinde hervortrat, den glücklichen Freiern lizukündigen, unter welchen Bedingungen sie ihren egen ertheilen wolle. Sie neigte den Kopf so stolz wie eine Königin, ie Kronen zu vergeben, gegen die sich tief bückenden r-ier.' „Ich gab Ihnen Gelegenheit,' sagte sie, „vor einen Töchtern ohne Zeugen Ihr Herz auszu- chütten

die glückspendeod« Hand meiner Töchter errungen werden.' „Wer könnte ihn daran hindern?' fragte Melitta mit zuckender Lippe und fliegendem Athem. „Seine hohen Verwandten, sein Rang, seine Titel und Wür» den? Sein große« Herz denkt sicher edel genug, sein und seiner Geliebten Glück höher zu stellen, denn all den nichtigen Tand und hohlen Glanz seiner soge nannten bevorzugten Stellung! Doch fürchten Sie nichlS, ich werde niemals die Veranlassung sein, daß der Prinz mit seinen Standesgenossen, mit — doch genug

und Dich bei Zeiten erkennen lassen, wie gefährlich es ist, von einem Mächtigen dieser Erde geliebt zu werden. Glaube den Erfahrungen einer alten Fr»u, es thut nimmer gut, wenn ein armes Menschenkind sich in kühnem Trotz vermißt, an den Formen und Satzungen der Hohen und Gewaltigen zu rütteln. Der Kampf ist von vorn- herein ungleich, die Verhältnisse sind stärker, wie der gute Wille; das Herz darf in den seltensten Fälle» in Betracht gezogen werden, seine heiligsten Schwüre von Liebe und Treue muß

e« der Convenienz opfern, denn eher verzeiht man da oben ein niedere« Ver brechen als eine Mesalliance!' Wirkten die vermeintlichen TrosteSworte beruhigend auf Melitta'S schmerzdurchwühlte Seele? Frau von Bitlkow hoffte r« mindestens, und da das arme Mäd chen in regungslosem Schweigen verharrte, fuhr die Kranke nach kurzer Paufe fort: .Wie ich erschrak, als e« mir heut wie Schuppen isrzuymllg vvtt (Fortsetzung.) „Du schaust mich ängstlich fragend an? Dein armes Herz ahnt also noch nicht, wo das hinaus

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 11.09.1882
Physical description: 4
werden darf? Wer hat für rechtzeitige Leichen- oestattung zu sorgen??? Einrr für Viele. Des Kaiser's Herz Professor Anton Nagele hat zur Enthüllung des Kaiser-Josefs-Denkmals in Marburg, die am 8. d. stattgefunden hat, ein Festblatt herausgegeben dem wir nachstehendes von Karl Egon N. von Ebert verfaßtes Gedicht, betitelt „DesKaiser' s Herz' entnehmen: Der Kaiser lag, bereit zum Tod; Da sprach er flüsternd dies Gebot: „Holt mir das Goldgefäß herbei, „Darin mein Herz verschlossen sei'. Die gold'ne Kapsel

wird gebracht, Der Kaiser prüft sie mit Bedacht, Befühlt sie außen und am Rand, Und innen mit der kühlen Hand. Dann schüttelt er das Haupt und spricht: „Mein Herz begriff der Künstler nicht, „«I'in Kaiserherz hat hier nicht Namu, „Für das des Bürgers rei! t es kaum'. „Ich aber trug in meiner Brust „Ein Herz, das schlug für Aller Lust, „Für Alle hat's gesorgt, geschafft, „Für Alle hecit' es Liebcskraft'. „Für Millionen Hai es oft, „Gezagt, gelitten und gehofft, „Für Völker litt es Smiuerz und Pein

— „Kann solch' ein Herz ein kleines sein? Er fvrach's; sein Her; brach bald darauf. Und sieh, die Kapsel nahm es auf, Da lag es ohne Lust und Schmerz. Das kleine todte Meu'chenherz. Doch durch die C'rde Aiug der Ruf, Wie Großes dieses Hcr^ erschuf. Und später ^»kimst würd' es Saat, Was es gewirkt in edler Thar. Auszug aus dem Amroblatte drs „Tir. Boten'. Vom Sevtbr. Erledigt: Lehrer- nnd Organiftenstellc mir 40» sl. und Wohnung an der Volks schule in Welichnofen. Ges. bis 2». Sepr

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 21.02.1903
Physical description: 12
auch die Worte dieser Gottesdiener nimmer schön sind, denn „Ihr Herz ist voll Arg und ihr Mund trieft von Flüchen.' Wie sich da dazu das Wort des Herrn ausnimmt: „Richtet nicht, damit Ihr nicht gerichtet werdet', das läßt sich wohl schwer definieren. Ob da nicht auch ein kräftiges Ueinsllto kowo dringend nötig wäre? Aber wozu sich die Laune verderben. Noch ist es Zeit fröhlich zu sein, darum weg mit allen über flüssigen Gedanken, weg mit allem sophistischen Grübeln, noch schwingt Prinz. Karneval sein Szepter

und heute wird er noch wahre Triumphe feiern> hält er doch in unseren Musenstall seinen Einzug und läßt sich über Gebühr huldigen. Was wird da das Auge zn sehen, das Ohr zu hören und das Herz zu sühlen bekommen? Man . denke nur an Phroso> den Automatenmenschen, der heute auf der Alt-Bozner Redoute gastieren wird, der in Wien, in Graz eine Unmasse von Menschen angezogen hat und der auch ohne Zweifel ein Hauptanziehungs punkt für die heutige Redoute sein wird. Man wird sich drängen und stoßen

Menschen das, als ob wir in diesem Leben nicht Schritt für Schritt so einem Phroso begegneten — Automatenmenschen, vielleicht schlimm ster Bedeutung. Sind wir nicht alle bis zu einem gewissen Grade ein Phroso ? Dein Herz ist übervoll, du möchtest jauchzen oder weinen vor Frende oder Leid haha haha! — und auto matisch verschwindet dein Lachen und Weinen aus deinem Gesicht — die Welt lacht — lacht — und mechanisch legen sich die Falten deines Gesich tes in den Ausdruck der alltäglichen Gleichgültigkeit

. — Du hast ein Herz in der Brust, das sich nach Großem, Hohen, Schönen sehnt, das einem Ideale nachjagt, das ihm so leicht erreichbar scheint— so leicht erreichbar wäre — in dessen Besitz sein ganzes Glück bestünde — die Welt, das Vorurteil — die Gepflogenheit sagt: „Nein'! — Freilich schnürt es dir das Herz zusammen, freilich stöhnt und ächzt die gequälte Seele — aber du gehst deinen täglichen Gang — mechanisch — dem Dränge der Notwen digkeit folgend — was ist an dir übrig geblieben

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 12.10.1901
Physical description: 12
Mädchen ans Herz gewachsen!' „Herz hin, Herz her! Ich will die Wahrheit wissen!' „Na, dann höre: Angela ist die Tochter des Becchino von Cembra!' „Alle gutrn Geister loben Gott den Herrn!' schreit entsetzt das Weib und flüchtet in eine Ecke. Der Schreck scheint Melitta in die Glieder gefahren zu sein, sie bebt- am ganzen. Körper, unter Zähne klappern flüstert sie eist Stoßgebet um das andere. -Sie wagt es nicht-mehr, das „Töd'tcnmädchen'. anzusehen, die Angst ist zn groß. Eine Becchina

Sonnenschein, grünt der Wald und singen zahlreiche Vögel ihre -fröhlichen Weisen, und lebend in der großen Vergangenheit und zugleich in der warmen; frohen Gegenwart weitet sich unser Herz, wir schauen hinaus in die unbegrenzten Lande und fühlen uns als ein Glied dieses ganzen Volkes, das seit- Jahrhunderten, 'seit. Jahrtausenden lebt und ringt und kämpft und sich freut und auf zur Sonne strebt; ein Gefühl der Unendlichkeit, der Größe, der Dauer und Unvergänglichkeit überkommt uns, und wir lauschen

mit innigerem Ohr und tieferem Ver ständnis der ewig gleichen großen Melodie des da- hinrauschenden Stromes, der all die Geschlechter unseres Volkes kommen und gehen sah, der uns nun dessen Werden und Wachsen kündet und nach uns weiter reden wird zu kommenden Generationen... Und was wir dort oben auf ragender Höhe ver nommen und empfunden, das hören wir nun und senken es tief in unser Herz, wenn wir einer Vor stellung der „Meistersinger' im neuen Wagnerhause in München beiwohnen

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Page 5 of 8
Date: 24.05.1910
Physical description: 8
? Sollte es doch nicht möglich gewesen fein, daß der Vater seinen Sinn geändert.hatte, wenn er gewußt, daß sein» Tochter den Mann liebte den er haßte? Und würde sie nicht an ihrer Hoffnung?» losen Liebe zu Grunde gehen, würde sie die Kraft besitzen, das nun einmal Begonnene bis zum Ende durchzuführen? — So zogen die ungelösten Fragen an ihrem Geiste vorüber und machten ihr das Herz schwer und den Sinn trüb'. — Sie konnte schließlich nicht mehr denken, die seelischen Erschütterungen der letzten Stunden waren zu groß

und zwang sich zu einem Lächeln, »ich habe ja gar nicht geschlafen. Und nun bleib' nur bei mir, hier setz' Dich auf diesen Stuhl, ich muß Dir mein Herz ausschütten, allein kann ichs nimmer tragen. Du mußt mir mit Deinem erfahrenen Kopfe und Deinen alten, treuen Herzen wieder zurechthelsen, mir sagen, ob ich recht gehandelt habe.' . ,O, wie gern tät' ichS, Kindchen, wenn ichS nur kann?/ sagte Hanne. . Dann .ncchm sie be» »ch schwieg Dorä. Sie bedeckte die Augen mit der Hand und verharrte minutenlang

regungslos. -. Endlich richtete sie sich straff auf, über ihr Gesicht breitete sich ein entschlossener Zug und dann begann sie, zuerst stockend, lange Pausen machend, nachher fließender und schneller erzahlend. : Und so erfuhr Hanne alles das, was sich seit gestern Abend, als Dora Dornberg getroffen, bis zur Stunde, da sie ihn aus einsamer Heide abgewiesen hatte, ereignete. „Und siehst Du, HanNe', schloß sie ihre Erzählung, «das Herz , wollt, mir brechen, als'er von mir ging, aber tch ronnt

Kind! Freilich das ist sehr schwer, wenn man den gehen heißen muß, den man lieb hat. Aber wie bitter war's für den Vater gewesen, wenn er es Hütt' erleben müssen, daß seine Tochter dem Manne ihr Herz geschenkt, den er nicht über seine Schwelle lassen will. Und nun werden's still und ganz ruhig, liebstes Dorschen. — Vertrauens nur auf unfeim Herrgott droben, der weiß schon, wozu's gut ist. — Und Sie werden nur sehen, wenn wir erst ein paar Monate weiter sind, dann haben's überwunden

.' Was sollte sie auch weiter sagen? Ihr ein» sacher. schlichter Sinn fand sich schwer hmein in dieie Ironie des Schicksal. Und wenn sie auch die Handlungsweise Doras nicht gutgeheißen, so wäre damit auch nichts erreicht, hätte vielmehr dem Mädchen das Herz nur noch schwerer ge macht. — Der Würfel war nun einmal ge fallen! — Hanne übersah nur eins. Sie wußte nicht, daß Dor» mit ihrer ganzen Seele an dem Manne hing, der um sie geworben. Sie hielt die Neigung sür flüchtig, vorübergehend. Ihre Be merkung von dem Ueberwinden

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 12.08.1902
Physical description: 8
Nr. 184 „Vozner Zciluny' f?ü^no'er Dienstag., den 12. Auqust 1902. Mirs. Roman von L. von Schreibershofeil. .4 Aortsetzung Etivas verlegen trat Mira der Kousine entgegen, die sie weniger stürmisch, aber weit inniger und herz licher als sonst umarinte. „Was ist denn geschehen, daß Du weg willst?' rief sie dabei aus. „Man hat sich kaum erst ordentlich kennen gelernt, und nun soll eS schon wieder vorbei sein! Wann reist Ihr denn?' Anna sah Mira scharf an, die beklommen antwortete. „Ich gehe allein

Fräulein Lorenz und wischte sich die Augen. Und Fritz Woyasch ging blaß und verstört umher und wollte es kaum glauben, daß seine Gräfin ver reisen sollte. ,,Du mußt mich nicht ganz vergessen, Fritz,' sagte sie mit ihrer weichen, süßen Stimme, und er uicne, schluchzte und lief dann ellig weg, weil er laut weinen mußte. Wie entsetzlich schnell vergingen die letzten Tage! Die Stunden hatten Flügel. Als der Wagen vorfuhr und Mira die Treppe hinabschritt und sich noch ein mal umsah, wollte ihr das Herz

, von mir trennen? Ist das Deine Auslegung des Wortes: Bis der Tod uns scheidet?' Der Zug war schon zu hören, da zog Mira hastig seine Hand an ihre Lippen. „Es ist ja, weil ich Dich über Alles liebe, weil mir Dein Glück höher als alles Andere steht. Ich will Dir Alles, AlleS schreiben, und rnsst Du mich dann wieder, so komme ich und will keine Sekunde zögern. Mein Herz bleibt hier, ich kann nur hier glücklich sein, aber erst mnß Alles klar zwischen uns werden.' „Was ist unklar, was liegt zwischen uns, Mira

ritterlich für die kleine Frau gestritten. Wirst Du mir aber auch den Mund verbieten, wenn ich Dir aestcHe. auch ich mqche mir sorgen um sie? Das leyre Zvcut yutte Thränen in der Stimme, und ihre Hände waren kalt und zitterig. Ich fürchte, ihr Herz hat eine Wunde erlitten — welcher Art, das weiß ich nicht, aber es blutete.' Aus Linas braunen Augen tropften Thränen. „Hat Willibald ihr die Wunde geschlagen, so beklage ich ihn noch mehr als sie. Es ist nichts schwerer zu tragen als Liebe, die uuser

geben. Von einer Erkrankung ihrerseits erwähnte sie nichts, und Saldow war von der Erfindung ebenso überzeugt, wie darüber empört. Finster starrte er ans das Blatt nieder, für das ihm jede Erklärung fehlte. Mira war vergnügt — nicht bedrückt durch die Trennung, wie er gegmubt. So war ihr Schmerz beim Abschiede, khre Trauer über das Scheiden eine Komödie gewesen! Es legte sich wie eine kalte Hand auf Saldows Herz — nem, es war un möglich, solcher Schmerz war nicht geheuchelt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 20.04.1885
Physical description: 4
von ihnen!' rief sie mit einem Lachen, das ihm tief ins Herz schnitt. „Ja, so ist es!' „Ich finde es aber weit angenehmer, eiue kalt veran lagte Natur zu sein,' sprach sie. mit den Blumen spie lend. welche in ihrem Schoße ruhten; .es erspart viele Leiden, wenn man kein Herz besitzt!' „Gewiß, stimmte er bei, „aber ed entgeht auch manche Freude; ach Kind/ fuhr er plötzlich mit tiefer Innigkeit fort, „weshalb bestreben Sie sich, sich M die Antwort, daß dort von den Reisenden keine Kunde eingelangt sei. Erst

zu bleiben, weil gerade die erste Hälfte September zur Erfrischung und Erho lung besonders in Tirol sich vorzüglich eigne. kalt und herzlos hinzustellen, wahrend Ihre Natur doch edel und wahr ist! Glauben Sie, ich verstehe es nicht, Ihren Character zu lesen? Glauben Sie, ich habe kei nen Einblick in ihr warmes, treues Herz, ich errathe nicht all das lebhafte Empfinden, welches Sie zu ver- ^ bergen so sorgsam bestrebt sind! Ella, wenn ich Sie für das hielte, als was Sie sich vorstellen

wollen — würde ich Sie da wohl so innig lieben ?' Sie antwortete nicht, ihr Antlitz war von ihm abge wandt, doch wenn er es gesehen, würde er erschrocken sein vor der tödtlichen Blässe ihrer Züge; ihr Herz pochte vernehmbar. Als sie seine leidenschaftlichen Worte vernahm, als sie seine tiefe, melodische Stimme ver nahm, seinen liebewarmen Blick mehr fühlte als sah, da erkannte sie mit wildem Triumph, daß sie erreicht, was sie erstrebt, dab der Erfüllung ihrer Rache nicht viel mehr im Wege stand. Dieser Mann war es, wel cher

ein Männerherz uur selten zu widerstehen ver mag. — Einen Augenblick stand sie schweigend und in dieser kurzen Pause war es ihr besseres Ich, das wach geru fen war in ihrer Seele und ihr zuflüsterte, den düste ren Racheplan doch aufzugeben. WeShalb sollte sie ihn absichtlich irreführen, wenn ihr Herz doch für ihn. sprach nnd verwundete sie nicht denn auch sich selbst, indem sie ihm wehe that? Er legte sanft feine Hand auf die ihre, er fühlte sich machtlos ihrem Liebreiz gegenüber. Noch einen Moment

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Page 6 of 12
Date: 10.11.1906
Physical description: 12
natürlich in-.:, ohne vor-' h:r noch einmal nach ihre:« Pflegling geselcn zu Haben. Schon seit einer. Woche befand sich Violetta lbci ihrem gütigen Beschützer. In den ersten Ta gen ivar sie 'Aeu und verschlossen gebliebeil. doch nachher tamc die Güte und Milde, mit der man ßie umgaib. ihr Herz auf. Weder Hort Heiart, noch Krau Iakobi hatten sie mit Fragen nach der Ver gangenheit gequält, sie ließen ihr Zeit, sich selbst wiederzufinden. Und eines Tages fing sie nnauf- -gefordert zu erzählen

, wir Frau Adelheid so ^ ' ^i sie gewesen, da verfinsterte sich sein «utes Erficht. Er ballte zornia -die ^cinde. ,mS> koste ein- Ab« das andere Mal: ^Sollte es >>ir möglick halten, — wie konnte sie es mir über? Herz bringen, — armes Kind!' ^ Doch nicht lange hielt diese Stimmung bei ihm an. Er halte Violetta ins Herz geschlossen, cr liebte sie wie eine Tochter. Sie los ihm vor. stopfte itun die Pfeife, und bemühte sich aus alle mögliche Weise, ihre Dankbarkeit an den Tag zn legen. Cr brachte ihr fast

täglich kleine Geschenke !?5N seinen Spaziergängen mit, und frente sich, n enn die schönen Augen des jungen Mädchens il'ü d' irkbar anblicktcn, oder wenn ein Lächeln >! !> den uoch immer blasse« Mund spielte. WZ:e nicht die Trauer um den Vater noch zn groß gewesen, und hätte nicht die Sebnsuchi n-'ch einem erträumten Glück ihr Herz erfüllt, sie hätte dieie Tagc zn den schönsten ihres bisheri- aen Lebens gezählt. AAr gütiger Beschützer versuchte so viel al möglich ihr über den Schmerz wegen des Vaters

terin hatte das Mädchen vollends ins Herz ge schlossen. ..Nun. ich l)abs doch gleich gesagt, es ist ein gntes Kind,' änderte sie immer ihrem Herrn ge genüber. ..Aber irgeird etwas ist doch nicht in Ordnung, das habe ich schon herausbekommen. Das Mädchen muß einen geheimen Kirmmer mit hernmtrazen. Wenn ich nur daraus kommen könn te. was es ist! Sie blickt manchmal so gar tranrig vor sich hin. und hört es kaum, wenn man sie et was fragt. Die Gedanken weilen oft ganz wo an ders!' ..Na, lassen

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 16.10.1899
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 236 der Mozner Zeitung' mm M Oktober MW. GHdruS yerbotxv.) Roman von E. von Wald-Zedtmitz. (SS. Fortsetzung.) Auch Fritzens Nerven, übermäßig ange spannt, ließen nach, nach einer kurzen Pause führ er fort: „Verzeihe, Mutter, meine Gefühle rissen Mich weiter'fort, als es in meiner Absicht lag, sprechen wir nicht mehr von mir, gedenken wir der armen Waise. Höre mich an. Dein mütterliches Herz ist um Gabrielens Lebens glück besorgt. Du glaubst, daß Berk's Schüch ternheit

ihm verbietet, sich zu erklären? ich, als sein Freund, sein Kamerad, ich will's versuchen, ihm den schweren Schritt zu erleich tern, denn Gott weiß, ich Hab's erfahren, wie schwer er ist. Man bangt, zittert, zagt und fürchtet, daß ein vorschnelles Wort uns auS den Wonneträumen unserer Liebe reißt. Hat er den Schritt gethan, ist Gabriele glücklich. Mutter, dann sei mild und sanft, verschließ Dein Herz der armen Waise nicht, gestatte mir. daß ich sie suche, daß ich als neue Schwester sie in's Haus geleite

, mein Vater, verlaß Dich darauf, er stimmt aus vollem Herzen bei.' Frau von Werdenfels schloß einen Augen blick die Augen, die Zähne drückten sich fest in die farblosen Lippen, eine Hand preßte sie auf's Herz, die andere führte sie vor das Gesicht, endlich sagte sie tonlos: »ES sei.' Sie wandte sich zum Gehen, »seine Tochter in meinem Hause, o Nemesis.' »Halt, nicht so, Mutter,' rief Fritz jetzt jubelnd und umschlang inbrünstig ihren Hals, »der gute Lohn folgt sicherlich der guten That, komm Mutter, komm

,' und dabei breitete er die Arme aus und drückte die alte treue Seele voll inniger Freude an sein Herz. »Na, das wird eine Wonne geben, wenn Fräulein Else das erfährt, wenn sie das ahnte.' »Sie ahnt es, Christel, sie weiß sogar, daß ich hier bin, denn gestern Abend aus dem Balle beim Obersten von Werdensels, da habe ich sie gesehen.' »Bei dem, bei ihrem leiblichen Onkel?' Die Alte glaubte, nicht recht gehörtFzu haben und Bert gieng es ebenso. »Um Gotteswillen, Christel, was sagten Sie?' Der Oberst

, sie niederzu schießen. Er kaufte einen Revolver, und als er nach Hause zurückkehrte, fand er außer seiner Frau auch deren Bruder und Schwester bei ihr vor. Das hinderte ihn aber nicht, den Revolver vorzuziehen, der Frau einen Pack Briefe ihres Liebhabers in das Gesicht zu schleudern und sie durch einen Schuß ins Herz niederzustrecken. Dann lief der Unglück liche auf die Straße und machte auch seinem Leben durch einen Schuß in den Mund ein Ende. Das ganze Drama vollzog sich so schnell, daß gar nicht bemerkt

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Page 2 of 8
Date: 31.08.1905
Physical description: 8
. Wieder ging der Oberförster auf sein Bureau doch die Arbeit wollte ihm heilte gar nicht von der Hand gehen. Oed und leer sah es in Herthas Zimmer aus. Seit jener Unterredung mit dem Baumeister war ihre Ruhe dahin, u>ld doch hatte sie eher das Gegenteil erwartet. Welch' ein edler Mann, welch' sin edles Herz, klang es unaufhörlich in ihrem Innern. Tag und Nacht mußte sie daran denken, tmd wenn sie er schreckt im Schlafe erwachte, so sah sie einen Wagen im Sturme durch die finstere Nacht jagen, sie hörte

es nun auch halten, ob es auch gleich dein Unglück ist,' und ein sol ches stand ihr klar vor Augen. Mit solchen Gedanken ging sie heute, langsam dahinichrertend. in den Wald. Planlos irrte sie sine Weile umher. Plötzlich stiegen andere Gedanken in ihr auss sie legte ihre Hände in einander und blickte unver wandt durch das dichte Laub zum blauen Him mclszclt. Hertha gedachte dann der Worte des Pfarrers die er am letzten Sonntage am Schlüsse dör Pre digt seiner Gemeinde so eindringlich ans Herz gelegt

: ..Und wenn dein Herz schwer ist. wenn Sorgen. Kummer und Herzeleid dich trüben, weim du keine Seele findest, die tröstend dir dein Herz erleich tert, dann, mein lieber Bruder, meine liebe Schwe ster. dann: Befiehl du deine Wege Und was dein Herz kränkt, Der allertreuesten Pflege Des, der den Himmel lenkt; . , Der Wölben, Luft lmd Winden Gibt Wege, Lauf und Bahn, Der wird auch Wege fiitden. Die dein Fuß gehen kann! Amen.' — ..Er wird auch Wege finden,' sagte sie erleich tert, dann eilte sie, so schnell es ging

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Page 2 of 4
Date: 21.07.1870
Physical description: 4
,, daß Neue einzog in sein Herz, denn er war ein guter Mensch und der Angstschweiß stand ihm in Tropfen auf der Stirn, als seine Braut ihn fragte in welcher Stadt, auf. welchem Landsitz sie sich niederlassen wollten. Je mehr der Tag herannahte, wo die Herzen den Bund der Weihe empfangen sollten, desto ungestümer klopfte es in seiner Brust; die Spannkraft seines Muthes erschlaffte, er war nicht mehr der kühne, feurige Mann Mit den Riesenplänm und Weltgürtel gedanken. Aber, der wahre Mann weiß

, wo Sie mir die Hand reichen zum Gang durch das Leben. Unter Ehelenten , ja selbst schon im Brautstand darf kein Geheimniß stattfinden, und —^ ein solches zu enthüllen, achtete ich sür meine Pflicht.' Hortensiä horchte auf und rückte näher an seine Seite. „Um die Tage der Ehe einer Gattin', begann er weiter, „so angenehm als möglich zu machen, muß der Mann ei« Herz in der Brust tragen, welches selbst in.,Mübsal und Leiden noch stark bleibt, und stetS be- reit ist, die Wünsche der Fran zu theilend Keine Aufopferung

muß ihm zu groß sein und wenn selbst der-Besitz irdischer Güter auf dem Spiel stände. Ein solches Herz mit allen seinen Tugenden, theure, ge liebte Hortensiä, schlägt Ihnen entgegen, es ist da in seiner ganzen Größe und kein Verhängniß vermag seine gikhmd-heißen, Pulsschläge zu. mildern. Was aber die zweite Sonnenseite des LÄenS anlangt, was. HK'Welt mit dem Namen -irdisches^üt belegt,-HÄ- zwei große und friedliebenden Völker im HttM Europas zu verheerenden Kriegen treibt. Da» deutsche

harrt. Wo Schuld, da ist die Rene, wo Reue — Vergeben. Um solche flehe ich jetzt und hoffe, Hortensiä'. mir sagt es mein Herz! ich hoffe nicht'vergebens'^ .' „Gewährung! — Verzeihung! — Ja, sie werde m. vollem Maße, wenn . . wenn auch mir verzieh«, wird.'' ^ „Hortensiä! reden ««e, sprechen Sie eS aus.' „Auch ich habe ein. Geheimniß, das auf meiner Seele lastet ; ein Geheimniß, von welHem der Schleier fallen muß, noch ehe .der Brautschleier mein Haupt umwallt. Meine Lippen beben/die Schuld zu gese

hen, und hat sie die Zunge, verkündet, v!' ich ' ah«, Sie entsagen dann-derjenigen; -deren Herz für Sie mit so unendlicher' Liebe gefüllt; Sie «meit die'Hank

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Page 7 of 8
Date: 18.01.1876
Physical description: 8
«rreichi. Noch einmal blickte er sich um und dann eilte er vor wärts, so schnell ihn seine Füße zu tragen vermochten Mit Tagesanbruch hatie der Krugwirth die Stadt erreicht und stand jetzt vor dem Hause des Präsidenten welcher da« Verhör Rudolph« geleitet. ES war natürlich unmöglich, bereit» Einlaß zu be gehren, trotzdem der Krugwirth von der Dringlichkeit seines Anliegens zur Genüge überzeugt war. Wie lang» sam schlich.n die Stunden, jaselbst die Minuten ihm vorbei, und wie pochte sein Herz

vorbei ging, und von der er mit unnachsichtlicher Strenge die Erfüllung ihrer Pflichten foiderte. Ja. ihrer Pflichten, und nur ihrer Pflichten; Rechte durfte sie nicht beanspruchen, nicht einmal das Recht, in trüben Stunden an sein Herz, an das Herz ihres VaterS zu flüchten. Er war nicht immer so gewesen. Wenn Hutta in die Vergangenheit zurückblickt?, so sah sie noch immer den goldigen Sonnenschein auf den verdorrten Blüthen ihrer Kindheit. Halte der Verlust seines WeibeS die ötebe -u sei nem Kinde

in seinem Her;«! gclödtct? War unter diesem schweren Schlag« des Schicksals sein Herz so hart geworden? Sie war -ine rdle, savsle Frau ge wesen, eine treue, sorgsam- Gattin, eine liebevolle, aufopfernde Mutter, die Erinnerung an sie blieb dem Mädchen ein leuchtender Stern, zu dem ea stet« in tlübm Stunden mit thräneuseuchten Augen empor- schaute. So lange sie lebte, war der Vater heiter, gütig und für jeden Wunsch empfänglich gewesen; kaum hatte der Tod die Gattin ihm entrissen, als der Dämon d«r Habsucht

in sein Herz einzog und die Liebe aus ihm vertrieb. ES war, als ob er plötzlich sich entschlossen habe. Original.Erzählung von Ewald August König. (Fortsetzung.) „Er hat mir die Miethe vorausgezahlt, und ich -> habe daS Geld angenommen, da kann also jetzt nicht ^ mehr die Rede davon sein, daß ich den kaum geschlos- » senenVertrag wieder lösen, auf die Vorauszahlung ' mit einer Kündigung antworten soll. Ich bin eine -- ehrliche Frau, Herr, und wenn'S auf die Wahl an« ' käme, dann würde ich Ihnen sagen

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Page 7 of 10
Date: 06.10.1876
Physical description: 10
Matter ^ür Unterhaltung Wochen > Saleuder. kametag, 7. Znstma. I. Somltag, S. A 13 Brizitta. und gemeinnützige Interessen. Wochen-«ale»»»r. Montag» S. Diontfin» B. Dienstag. 10. Frz. v. Arg. O SeUage zu Nr. 229 der „ronst. Sozner Zeitung' vom 6. October 1876. Vertrau' dich, Herz, der Liede. ertrau' dich, Herz, der Liebe! WaS immer dich bewegt, Mittheilend auf den Schultern Der Liede sei'S gelegt! Ihr zeig' dein ganze« Leben, Wo'« strahlt im hellsten Licht, Und w« mit nächt'gen Wolken Es Wahn

in ihm geworden, aber welche Ruh-! Sein Herz war Sde und leer, wie eine Wüste. Kein grüne« Blatt, keine duftige Blüthe konnte mehr darin keimen und wachsen, für ihn gab eS keine Welt mehr, seitdem es beschlossen war, daß er seine Anrechte au sein Weib ausgeben mußte — ihre Liebe gehörte ja einem Andere». Und doch konnte Herr von Herwig es kaum fassen. Wie ein Traum schwebte ihm die Erinnerung an den Morgen vor. wo er ihr die Trennung angeboten und sie dieselbe angenommen, tief anf- athmend, wie vor Freude

. Noch ging e« ihm wie ein Stich durch'S Herz, als er daran dachte. Fester zog er den Zügel an und drückte seinem Pferde die Sporen in die Weichen, daß es sich hoch auf bäumte, und es ihm nur mit Mühe gelang, daS Thier zu bändige«. Aber dann jagte er schneller vorwärts und kaum eiue Stunde später befand er sich vor dem Parkthore des Schlosses. Ueberrafcht blickte der Graf auf, er glaubte sich meilenweit entfernt und al« er sich unn plötzlich hier sah, da lachte er laut und bitter

. Annoncen tür die e l», zranllurt, Hamburg UN» ßh. LSb w Wien, Reich»r»td»»l > München, Engel und SaHina ien, l. Ziiemergaffe, >2. 187«. halben Mißstimmung her» lzende» Communique: Die oerbreitete Nachricht, die den weiteren Frr ed e n «» nunmehr, nachdem dieeng- ibgelehnt worden, Rußland cgrllndet wie die Schluß» au» ziehen wallte. Sir H. als Hauptadookat der Pro» te in dieser Eigenschaft am redung mit Sasoet Pascha ita»dienz bei dem Sultan unveränderte Ann,hwe der nächle an» Herz zu lege

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Page 1 of 4
Date: 04.10.1880
Physical description: 4
, weil er der Gabriele. Novelle von Richard Hofmann. (S. Fortsetzung.) Grollte man jetzt der einst Allverehrten in diesen Kreisen, oder hatte man sie absichtlich ihren Studien überlassen? Gabriele, legte jetzt den Griffel nieder, sie faltete ihre Hände und in ihren schwerwüthigen Augen erglänzten Thränen. Ihr Herz schien von furchtbaren Gedanken gequält, die selbst', nicht von ihrer Lieblingsbeschäftigung vtrscheucht «erden konnten. — Wie von einem plötzlichen Impulse angetrieben, schnellte Gabriele empor

dazu?' — »Nein Graf, und abermals nein! Ich will und kann durch Sie nicht glücklich werden,' entgegnete mit vollster Entschiedenheit Gabriele. »Nun dann haben Sie schon gewählt, Ihr Herz gehört einem Anderen!' wehklagte der leidenschaftliche Graf: »Ich kann Sie nicht in die Geheimnisse meine» Herzens einweihen,' antwortete sarkastisch Gabriele, »aber wenn ich verlobt wäre, wenn ich einen Bräutigam hätte, dann wü» ^ den Sie eS jedenfalls wissen.' — »Wenn also nun Ihr Herz noch frei ist. Gabriele.' fuhr

der Gras mit schmeichelnder Red« fort, »darf ich da nicht wenigstens die geringste Hoffnung aus Ihr Herz hegen, darf ich mich Ihrer Liebe nicht würdig machen? Verlangen Sie nach Orden und Titeln, nach kühnen ManneSthate« auf den Gebieten, wo die Menschen berühmt werden, so geben Sie mir einige Jahre Zeit und dann erfüllen Sie meine Hoffnung.' Gabriele war durch diese verzweifelte Anstrengung deS Grafen, ühre Liebe zu erringen, in einig« Verlegenheit ge bracht. Einige Sekunden zögerte

sie mit d«r Antwort, dann sagte sie aber mit Gleichmuth: »Wenn Sie sich Aemter und Würden erworben haben. Traf, wenn Sie ein berühmter Mann geworden sind, dann werde ich Sie höher schätzen als bisher, dich weiß ich be stimmt, aber ob ich Sie dann lieben, Ihnen mein Herz i schenken werdt, das weiß .ich. nicht, ich bezweifle die? sogar ernsthast.'

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