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Bozner Zeitung
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Page 10 of 20
Date: 20.12.1902
Physical description: 20
Melanch- thonS nach Braunschweig, kehrte aber dann nach Wittenberg zurück, von wo sie im Jahre 1525 durch die Pest vertrieben wurde. In Torgau, wo hin sie sich zurückgezogen Hatte, ereilte sie jedoch der Sensenmann und so folgte sie am 20. Dezem ber desselben Jahres ihrem Gatten in die Ewig keit. In der Torgauer Pfarrkirche befindet sich eine Gedenktafel, auf der sie in Lebensgröße dargestellt ist. „Hans.' Von A. v. Taunus.^ lRochdruS verbot«».) erbert von Jüllichau entstammte einer Familie

zufrieden gewesen. Er commandierte eine kleine Armee von Postillonen, hatte sich einige Ersparnisse zurückgelegt und eine kleine Landwirtschaft erworben, die ihm Freude machte. Philiströse Neigungen regten sich in ihm — unbegreiflich, woher sie kamen, aber sie waren da. Hätte er nur einen Sohn gehabt, einm Erben seines Namen! Für diesen Knaben, der „Hans' heißen sollte, hatte er ein ganzes Erziehungssystem ausge arbeitet, es müsste ein Prachtbursche werden: Ab härtung, Turnen, Fechten, Exercieren

— er sollte so viel Hosen und Stiefeln als möglich zerreißen! Der Posten sür diese Hosen und Stiefel stand in Herberts Rechnung und wurde jährlich für „Hans' in die Sparcasse gelegt. Inzwischen war die Kleine zehn Jahre alt geworden, kaum beachtet von ihrem Vater, der sie mit einer konventionellen oberflächlichen Zärt lichkeit abfertigte, welche über das kleine Wesen hinweg gleichsam in die Luft gieng für „Hans', der nicht da war. Warum nicht, zum Teufel? Die Jüllichau hatten alle Söhne, wenigstens drei! Warum

er, Herbert, nicht? Und die arme Frau, eine empfindsame Seele, härmte sich ab wegen „Hans', der nicht kommen wollte. Ganz allmählich wandte sich ihr Herz ab von dem eigensinnigen Gatten, der sie für einm unberechen baren Mangel der Natur büßen ließ. „Hans', der nicht da war, störte die Einigkeit seiner Eltern, und zwar er allein. Mit ironischem Ton pflegte der Vater sein.Töchterchen bisweilen „Hans' zu rufen. Einmal versuchte er es, ihr die Handgriffe an einem Gewehr beizubringen, aber der bloße Anblick

beinahe um den Verstand gebracht. „Hans,' rief er, „Hans!' Und mit stürmisch aus brechender Liebe zog er das Mädchen ans Heiz. Und von dieser Stunde an begann er um die Liebe semer Tochter förmlich zu werben. Er war sich schweren Un rechtes gegen das Kind bewnsst. „Hans' freilich hatte die Unliebe des Vaters nicht als Unrecht empftmden, sondern demüthig hingenommen. Während des nächsten Winters litt Herbert an Gelenk-Rheumatismus, und „Hans' führte außer der Wirtschaft auch das Post Wesen. Sie schien

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 12.11.1910
Physical description: 16
, aber ein Meister des Eislaufes. Jedoch niemand kannte ihn, er kannte niemanden. Da kam ein junger Kürassierosfizier die Stufen herab, einen Moment stutzte der Fremdling, dann eilte er auf den jungen Offizier zu und schüttelte dem erstaunten Freunde die Hand. ' „Hans bist Du es wirklich, oder ist's Dein Geist?!' — „Nein, nein, Kurt, das ist wahrhaftig herrlich, also hier trifft man Dich endlich einmal wieder, wie geht es Dir, was machst Du hier?' „Davon später; was machst Du aber hier in dieser Stadt

zu und streckte ihm schon von weitem beide Hände entgegen. Als sie dann den fremden Herrn, den sie wohl schon vom Sehen kannte, neben ihren Bruder Hans erblickte, stockte sie einen Moment Und rotübergossen stand sie den beiden vis-K-vis. „Hans, Du bist schon da?' . Kam es zögernd über d,e schwellenden Lippen, „Du wolltest doch erst heute Abend kommen, und nun —' „Jawohl, Kleinchen, ich darf Euch doch auch einmal überraschen. So, nun komm aber her, Kurt!' „Else, dieses ist mein alter Kadettenfreund Kurt

von Stohren,' stellte er den neben ihm stehenden Freund vor. „Ah,, das ist reizend, daß ich Sie endlich kennen lerne, Ihre alten Kadettenstreiche, von denen Hans mir oft erzählt hat, haben mir damals furchtbar imponiert!' Damit reichte sie, wenn auch «in wenig schüchtern, so doch recht herzlich, dem Freunde ,hrcs Bruders die Hand. „Jcy freue mich doppelt, Sie kennen zu lernen, Komtesse, als Schwester meines alten Freundes und weil ich Sie schon wegen Ihres vorzüglichen Schlittschuhlaufens vewundert

habe.' Der Begleiter der jungen Gräsin hatte, nachdem er die Herren kurz gegrüßt hatte, etwas abseits gestanden und nervös an seinem kleinen Schnurrbart gezupft. „Ich bitte vielinals um Entschuldigung, daß ich die Herren noch nicht vorgestellt habe,' wendete Hans sich an die beiden Herren. „Tarf ich Sie bekannt machen? — Mein freund Kurt von Stohren, Herr vM 5 ,..gle er dann mit einer Verbeugung hinzu. Kurze Verneigungen hinüber und herüber und die Sache war erledigt. Währenddessen hatte die Musik einen frischen

Reitermarsch intoniert nnd fröhliche Menschen wogten an den dreien vorüber. „Darf ich die Ehre haben, mit Ihnen laufen zu dürfen, meine gnädigste Komtesse,' fragte Kurt. „Sie gestatten?' wandte er sich an Herrn von Hallkron. „Bitte, ich wollte mich so wie so verab schieden,' und nach einer steifen Verbeugung, die allen gelten sollte, steuerte er dem Ausgange zu. Hans ging mit einigen Bekannten, die er begrüßt hatte, eine Zigarette rauchend aus und ab, während Kurt mit der jungen Gräfin weite Kreise ziehend

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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 07.07.1876
Physical description: 10
unter den vielen Kreuzen knieten bald nur mehr Martha und ihr S?hn Bigil. »Die beiden Weiber, deren Gespräch wie vorhin belauscht, trip pellen gerade um die Ecke der BegrSbnißfliitte. „Und- — sagte die eine. Na, ja,! Der viele Verdruß' erwiederte die zweite stehen blei bend.' »Die Aufregung ha^en Frau Anna in die Erde gebracht. Die Mißhandlung der Adlerwirthin ist — wie ihr wißt laut worden. Der neue Förster, man sagt auch ein Liebhaber der Wir thiv, hat bei Gericht die Anzeige g'macht und jetzt sitzt der Hans

halt in Innsbruck. Wird's gar nicht wissen, wie schnell'S mit der Mutter zu Ende gegangen. — Die Ma tha nur kann sich freuen, wenn er kommt!' „Ob sie das G'schäft! weiter führt?' fragte die Begleite»in wieder. „Möglich wär'S' antwortete das Weib. Die Lent sagen aber, der HanS hätt ziemlich viel verspielt. Es stand nicht gar glänzend. Die Schweizerfuhrleut werden auch nicht mehr einkehr n, wie man hört; Die Frau Wirthin ist nur beim jungen Volk beliebt. Wenn der HanS wieder frei

ist, ich mein eS gibt G'fchichten. „Pot — pst' — flüsterte die Gesellschafterin. »Dort kommt sie.' — Die beidcu edlen Seelen erwiederte mit gewinnender Freundlich keit den Gruß der Frau Adlerwirthio, die an ihnen vorbei, mit dem jungen Bigil der Kirche zulenkte und bald in derselben ver schwend. Auch die Weiber mußten sich zum großen Leidwesen trennen, um in ihre Wohnungen zurückzukehren. DaS Sprichwwort: „Was der Hans! gethan, «ann der Hans nicht lasse»' hätte wieder einmal den traurigen Sieg der Wahrheit

erstritten. ES war zwar nicht vorauszusehen gewesen, daß unser HanS sobald wieder in seine alten Fehler zurückfallen würde; Doch früh genug kam die Aenderung Noch waren nicht zwci Jahre feit der Heirath Hansens mit Martha verflossen, als ersterer wieder Geschmack fand an Trink- und Spielgelagcn. Die Gäste, welche beim Adlerwirth zusprachen, und denen HanS als Wirth eine und die andere Gefälligkeit thun z« müssen glaubte, gaben die erste An regung auf« neue die Karten zu ergreifen. So ungern es Frau Anna

und Martha sahen, sie könnten eSnoch nicht gut ändern und erhoben nur von Zeit zu Zeit Einsprache gegen daS Zuviel. Die Gelegenheit war jedoch vorhanden und bald fühlte sich Hans schon gelangweilt, wenn niemand in der Gaststube sich befand, der mit ihm spielen wollte. Um sich zu zerstreuen ward dafür dem Glase wackerer zugesprochen. Von Arbeit in oder außer dem Hause durste man «ach einiger Zeit auch nichts mehr sagcn,wolllc mau deu Wirth nicht ernstlich erzürnen. Zwei Knechte waren ohuedieß genügend

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 17.07.1888
Physical description: 4
um 6 Uhr Früh ging Fräulein Ma thilde zur Messe, jeden Tag promenirte Hans um 5,46 Uhr schon im Siadtparke, begegnete dann zu fällig dem Fräulein und begleitete sie bis zum Dom; jeden Tag wartete Hans sodann um halb 7 Uhr im uächstgelegentn Casö, bis Tildchen — so wurde Mathilde zu Hanse genannt — aus der Kirche trat, dann geleitete HanS sie bis zur letzten Straßenecke, denn Mama dürfte so etwas nicht erfahren und es war auch den beiden jungen Leuten so lieber — 's ist immer schöner, so zusammrn

ein kleines Geheimniß zu haben, und es schmeckt besser, wenn auch nur glaubt, eS sei verboten. Hans, der im Wintersemester ziemlich arg ge kneipt und gerauft, der selten vor S Uhr Früh, sehr oft auch später, nach Hause gekommen, Hans giuq jetzt um halb 21 Uhr von der Kneipe fort, trank wenig, randalirte noch weniger, spielte fast nicht, saß im Cafö und auf der Kneipe oft sinnend und träumerisch, so daß seine Corpsbrüder mit Recht über HanS den Stab brachen mit den Worten: „Sturm, Du bist verkeilt

!' — Und so war's auch. Mathilde Schulze, 16 Jahre alt, mittelgroß, blond mit blauen Augin, dieses kaum aus dem Kindertranme erwachte, muthwillige Geschöpf hatte es Hansen angethan. Seit zirka 3 Monaten ver kehrten die beiden fast täglich, zu einer Erklärung war's aber noch nicht gekommen. HanS wurde sogar zum Dichter — seine poetischen Werke hat aber Tildchen nie gesehen. Sie ahnte, sie wußte eS, daß Hans sie liebe, gesagt hatte er es ihr noch nie und dachte auch gar nicht daran, ihr eine derartige Erklärung

, die er als eine Entweihung seiner ideale» Liebe angesehen, zu machen. So waren sie im Stilleu so weit, daß er sie Tildchen und sie ihn Hans nannte und zwar ohne den Beisatz Fräulein und Herr, als Onkel Fritz, TildchenS verstorbenen Vaters jüngster Bruder auf der Bildfläche erschien. Dr. Fritz Schulze hatte einen Ruf für die frei gewordene Lehrkanzel der Augenheilkunde erhalten, wollte seine Praxis in N. aufstecken und mit Be ginn des nächste« Wintersemesters seine Borlesungen anfangen. Er war selbst seinerzeit

: »Entschuldige liebe .Schwägerin, wenn ich den FuchS Dir entführe und ihn aus dieser Gesellschaft rette — denn erstens paßt Thee ohne Rhum und Butterbrod für keinen Studenten, wir wollen uns von Frida ein paar Liter aus der Bierquelle holen lassen und zweitens könnte er am Eude durch den sentimentalen Gesang so ge rührt werden, daß es ihm einfallen möchte, eine der jungen Damen zu trösten und das wäre für ihn zu früh. Auf Hans, wir gehen in ihre Bude!' So gern Hans auch geblieben wäre trotz Thee uud

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 04.03.1915
Physical description: 8
während dieser letzten Kviegsmo- nate und hat uns die intoresscmtsn un!d wichtigen Dinge, -die er dort.mit Augen gesehen erzählt. Seine Ber'chte erschienen in der ..Frankfurter Zei tung' lind kommen setzt Mammett als Buch her aus. Was er uns erzählt, sei es über das an reißerische Werbosystem der Engländer, oder. üb?r den Proheß Hans Lodns. sder über Zustände in besorg Hans ZNortin, Kriegsanckdoten. mit voll Hans Bartkslnreß. 1 Mark M Pf.. Hugo SchimM» ÄeAag, gibt sine Usiw?. aber gesichteiere Auslese bezeichnender

,, k. u. k. Hofbuchhäildlsr, Wien 1. T den 13. Preis X Z.— Dieses HandSNy > KMllich alles, was ein Unteroffizier wissen > 5>l>rch d?>e ÄbcrflchWche Zusamüne-nstellung ist <Äl lehr .wertvolles' ^»lchMogeÄuch. wühr 4SZ ?Zus stillen 6a55cn Roman von Margarete Wolff. Machdruck verboten.) Ms HanS dann kam, beglückwünschten sie ihn. Dana «ber saßen fie alle ein uienig steif und geniert da, bis der Steinmetz lachend sagte: „Nim steh dir mal die Andacht an, Hans . . . Die lebten getreuen Altstädter betrachten mit Ehrfurcht

das Wunder, das in ihrem Winkel ausgegangen.^ Mit Pathos und Pathetischer Handbewegung schloß er. Und nun lachte er wieder, lachte und lachte und schüttelte seine scheckige Mähne. .Du bist der Alte geblieben, Onkel', meinte Hans. »Den bekommt kein Unglück mürbe, 5berr Rechtsanwalt', entgegnete der Torfbauer mit einer seioissen achtungsvollen Reserve für Äen Rechtsanwalt. Wichtig fand jetzt aber seine Breitspurigkeit And seine Neugier Wieder. Er lehnte sich ein wenig w die Ssfaecke zurück, schob

die rechte Hand ia die Rocktasche «ad nickte HanS wohl wollend »u. »DaS war nun also daS Staats» examen, MlS Sie gemacht haben?' fragte er. .Jawohl Herr Wichtig', entgegnete Hans lächelich. Seine rechte Hand hatte aber die Uhr aus der Westentasche gezogen. Er warf einen Blick auf da» Zifferblatt. »Wo bloß der Vater bleibt. Mutter?' »Er wird boch jeden Augenblick kommen', meinte Frau Emma. Wichtig winkte mit abwehrender H«nd- bewegung und meinte obenhin: „Der wird schon kommen.' Er fuhr fort: .Das Staats

examen ist wohl extra schwer?* »Und ob . . . SSmttiche StaatSminifter sind dabei.' Der Sv^tvogel »witjcherte so. »B«S du sagst! ...' Wichtig riß die Aug«?, auf. »Die hören zu, wenn abgefragt wird?' .Natürlich ...' Ferdinand Klemens rieb sich die Hände. .Onkel', bemerkte HanS mit Lochen und Vorwurf in der Stimme. .Du . . .' Frau Emma schüttelte miß- billiges den Kopf. Wichtig hatte sich wieder in die Sofaecke zurückgelehnt und schien tiefen Gedanken -nach zugehen . . . Plötzlich richtete

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 12.02.1915
Physical description: 8
Lassen Roman von Margarete Wolff. ' All (Nachdruck verboten.) Der Bauer sagte gar nichts. Er spuckte vz? sich hin, dann steckte er die Hände in AK Taschen. Eine ganze Weile stierte er vor jetzt hin. Dann schüttete er den Kopf und -fing an zu lachen. Immer lauter wurde das ^Lachen semer groben Stimme. Es erfüllte Ken ganzen niedrigen Raum. Es dröhnte von A-m Wänden wider. Es kam aus allen Ecken iun5 Mückeln . . . Hans sprang auf. Er zitterte am ganzen iA?rper. Sem Gesicht war feuerrot. Seine Äs'iqen

des Wagens genau so bedrückt und stumm wie vorher in der Stube. Im Bahmvagen war es auch stickig und schwül. Gustchen saß in einer Ecke, Hans stand am Fenster, das er geöffnet hatte, hielt seinen Hut mit gestrecktem Arm hinaus und ließ den Luftzug hineinblähen. Er sann darüber nach, wie er Gustchen trösten könnte, aber es fiel ihm nichts weiter ein als eine zornige An klage gegen den ungerechten Bauer. Darum schn»ig er. Erst vor dem Endziel wandte er sich wieder in das Coupe zurück. Da sand er Gustchen

aber vom Schaulgeld üpen Hunger tau spräken, min Sälin?' Es trat wieder eine Stille ein, und alle sahen wieder Hans an. Rieke hatte den Topf auf den Tisch gestellt, sab auf einem Stuhl und hielt die Hände gefaltet. Hans sah sinnend vor sich nieder, dann hob er den Kopf und sagte schnell und hastig: „Gustchen hungert auch ... Sie möchte viel lernen . . . Das Stück Brot, was Sie geben sollen, ist das Schulgeld.' Es kam keine Antwort. Sie schwiegen alle und starrten vor sich nieder mit grübelnd gefalteten Stirnen

. Endlich schüttelte der Bauer bedächtig den Kopf. „Dat lücht Ml nich inn . . . Neilen. dat lücht mi nich inn ...' Er schüttelte immer von neuem den Kopf und erklärte sich dann näher. „Wat hätt dat Vraud mits Schaltungen tau daune? ... Dat Gustchen hungert, is doch man 'n Spoaß.' .Ein Spaß, ein Epos:!' fuhr Hans heftig rmf. Dmm ahr r -.ah er in di? runden Auaen geröteten Klingln v'.'rr'eteu Tränen, die über ?.e Herniedz'^eroüt waren. „GnMen, wir sind da. Komin!' Er zupfte sie am Ärmel. Sie sprang

schnell ans und folgte ihm. noch ganz verwirrt voll dein unklare« Traumbild, das il,r Grsbvater Altmann und Hans heftig streitend gezeigt hatte. «still gingen sie durch die Strafen der Stadt. Nach einer Weile sagte Hans: .Gmtchen, Großvater A ün^nn ut hqrtherzig.' .Ich möchte so gern in die höhere Töchterschule', entgegnete sie in leisem Klageton, und ihre Augen füllten sich schon wieder mit Tränen. Hans sah sie von der Seite an. Ihre Tränen, die er noch vor kurzem verspottet hatte, bereiteten

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 22.11.1910
Physical description: 8
vor den Füßen des alten Herrn von Hallkron in tausend Stücke. Im ersten Moment verstummte jedes Gespräch, entsetzt sah man sich gegenseitig an. Da rief Hans , vom anderen Ende des Saales herüber: „Scherben bringen Glück! Polterabend ist zwar noch nicht, aber das Schicksal hat es damit eiliger, wie wir! Nicht wahr. Elsechen und Kurt? ' Also auf baldigen Polterabend und nochmals: Prosit Neujahr, meine Herrschasten!' Der Alp, der sich durch den Zwischenfall auf die ganze Gesellschaft gelegt

er sich eine Zigarrette erstanden hatte und dieselbe rauchend, einen Augenblick allein am Rande der Eisbahn stand und vergnügt in das Menschengewühl blickte, traf er seinen Freund Hans Leeren hier. „Sie haben sich ja in ein recht warmes Nestchen gefetzt,' hörten die beiden Herrn plötzlich nebe» sich jemanden sagen. Als Kurt sich umwandte, sah er sich Herrn von Hallkron vis-k-vis. „Na ja,' lächelte der mit frechem Tone, „Sic hatten ja Geld fehr nötig und auf die Art, wie Sie es gemacht haben, ist es am einfachsten

, dazu zu kommen, indem man mit einem guten Aeußeren einem jungen Mädchen den Kopf ver dreht.' Kurt streifte mit einem unsagbar verachtenden Blick den neben ihm stehenden Lassen und sich an seinen Freund Hans wendend, sagte er ku^: ,Hans, Du hast die Beleidigungen dieses traurigen Wichtes gehört, komm mit, das weitere sage ich Dir.' Inzwischen hatten sich die beiden Damen er holt uud erschienen in dem Augenblick, in dem Kurt und Hans den jungen Mann verlassen hatten. Kurt sah begreiflicherweise sehr erhitzt

und empört aus, bezwang sich aber sofort beim Anblick feiner lächelnden Braut. Es wollte aber in ihm keine rechte Stimmung mehr aufkommen und so trat er mit den beiden Geschwistern bald den Heimweg an. Vor dem Hause seines zukünftigen Schwieger vaters verabschiedete er sich unter dem Vorwand dringender Arbeiten und bat Hans, ihn in etwa einer halben Stunde abzuholen, dann wolle er auch noch rechtzeitig um halb drei Uhr zum Essen da sein. „Ach, da lohnt es ja kaum, daß ich nach oben gehe, ich begleite

zu bewahren. Hier aber gab es keinen anderen Ausweg, hier stand nicht nur Kurts, nein in erster Linie auch Elses Ruf auf dem Spiele, wenn man hier zurückgestoppt hätte, so wäre den Buben freie Bahn gegeben, jede Dame zu beleidigen. Kurt und Hans wanderten in ernste Ge spräche vertieft der Wohnung des ersteren zu. Hans hatte noch im Vorbeigehen dem Kutscher zugerufen, ihn in einer halben Stunde von der Wohnung von Herrn von Stohren abzuholen. Als derselbe dann vorfuhr, hatten sich die beiden Freunde

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 22.05.1858
Physical description: 6
. Sie blieben unbeweibt. Da sie für Niemand zu sorgen hatten, wurde ihnen das Wenige, was sie besaßen, noch gleich- gültiger. Der Regen sickerte durch, das Dach ihrer Hütten. ? er Wind strick) durch die zerbrochenen Fenster. Sonst mochte eS kaum zwei Männer geben, die in einem so engen Verehr standen nnd zugleich so un ähnlich an Charakter waren. Hans Blacker von der Westerhohe war mürrisch, finster, in sich gekehrt. Er haderte mit seinem Geschick und grollte mit der ganzen ihm bekannten Welt. Sah

an. Aber eine tiefe Sehnsucht erwachte in seinem Herzen und' als er in seine einsame Hütte trat, leufzte er laut. Hans Blacker war gradeswens zur Schenke ge gangen und schimpfte bei einem Kruge Bier auf den Nachbar, der ihn sitzen lasse Da er die Zeit nicht hinzubringen wußte, trat er an den nächsten Tisch, wo einige lose Bursche - - Strandlänfer oder andre Taugenichtse - laßen und doppelten. Nicht lange dauei-te es und Hans Blacker saß mitten umer ihnen. Valv waren die wenigen Schillinge hm. Sie reichten

nicht einmal, die Trink- und Spielschuld zu decken. Als er dem Wirth nicht gerecht werden konnte, warf ihn dieser, von dem Gelächter der Uebrigen ange feuert. zum Hause hinaus. In dem Zustande der größten Aufregung kam Hans Blacker heim. Ein furchtbares Unwetter, welches schon während des ganzen Abendü gedroht hatte, brach plötzlich los und warf sich mit aller Macht auf die erschrockene See. Der Blitz riß die herabhängenden Wolken aus einander und ließ die See tagheu aufleuchten Der Donner rollte

verschlagen würde!' sprach Hans Blacker vor sich hin. „Vielleicht bei drr gelben Düne oder da hernm. An ein Loskommen ist nicht zu denken. Da wäre doch ein Fang zu machen.* Hans Blacker dachte an das damals geltende Strand recht, das eigentlich das schleiendste Unrecht war. Es gab einen gesetzlichen Bergelohn, der dem Geretteten die Haare stranben machte, und in der Kirche betete man mit Herz und Mund für einen gesegneten Strand. Der Sturm, so heftig er war. dauerte nicht lange. Bald hatte es abgeweht

. Die Wolken verloren sich und der Himmel wurde klar. Wer der wilden Boe entkommen war. fand einen Leitstern, dem er getrost nachsteuern konnte. «Es ist ein Gang!' sagte Hans Blacker zu sich selbst. «Wenn ich Etwas will,, muß ich es gleich wollen, bevor sie unten im Dorfe' die Witterung krie gen. oder irgend ein schäbiger Steuerjäger von drüben heraufkommt. Das Volk Hat eine feine Nase. Frisch daran. Ich kenne jede Furth und bin mit Tages anbruch der ge.ben Dune seitlängs.' Er versah

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Page 4 of 6
Date: 26.05.1858
Physical description: 6
Das Düaevdprf. Ein Strandlcben »on Heinrich Smidt. (Fortsetzung) „Meine Alte sagt es!' cntgegnetc der Erstere. .Können uns ja einmal umthun. Die beiden änncr beschlossen, sich nach einem Wrack umzusehen, das Hans Blacker schon ausgebeutet hatte, und dem jetzt der Mann zuschritt, der aus der Spitze der Düne sichtbar wurde. Dieser Mann war Broder Jens. Auch er trat in der Nacht vor die Thür hinaus und folgte dem Ver lauf des kurzen, aber gewaltigen Unwetters mit kun digem Auge. Sein richtiger

Blick zeigte nach der gäben Düne, die sich zu Land leichter erreichen ließ, und da stand cr nun. Als Hans Blacker an der Oslkante seinen Schatz vergrub , stieg er, ohne eine Ahnung von dem zu haben, was in seiner Nähe vor ging. an der Westkante herab. Er sah das gestrandete Schift und versuchte, eS zu erreichen. Mit einem tiefen Athemzuge betrat cr das Deck. Der Hund am Mast winselte ihm entgegen. „Armes Vieh!' sagte Broder Jens und band ihn loS. Der Hund sprang empor; die Zunge hing

, ob ich nichts von Papieren finde, die zu bergen sind, für den Fall, daß ein Unglück geschähe, während ich weg bin.- Er trat zu dem Spindje. aus welchem Hans Blacker das Geld nahm, und fand zu seiner Verwunderung denselben nicht nur offen, sondern den Inhalt auch durcheinander geworfen, während doch vor dem Be ginn der Reise Alles so festgesurrt wird, daß es sich nicht verrücken kann. Es mußte schon Jemand vor ihm hier gewesen sein. Aber wer? Oder hatte der Schiffer selbst, bevor er vom Bord ging

habe es ihm sichtbarlich zugeführt und er werde ss nicht verstoßen. Eine Frau, die hc^ugetreten war. sagte: „Das ist gut gedacht, Nachbar, gib mir aber einst weilen das Kind. Es weint zum Erbarmen und ich will es tränken. Verweile siehe Du zu. was fiir weiteres Strandgut Du findest.- So geschah es. Alles, was im Dorfe an MannS- volk vorhanden war, ging nach dem Street des Sandes am Fußeber gelben Düne, nur von Hans Blacker war nichts zu schen; seine Thür blieb verschlossen. Besonnen ginge» die Männer an ihr WeS

, hatte es sich dagegen unten im Dorfe allmählig gar sehr verändert. Finsteres Unheil senkte sich auf das einsame Dünendorf herab. Und dieses Unglück braute zusammen in der Hütte des Hans Blacker auf der Westerhöhe. Er hätte es den Dorflern geschworen, daß er ihnen die Verachtung, die sie ihm bewiesen, heimzahlen wolle, sobald cr könne. Und er hat es gethan, wie ein rechter Teufel, sobald ihm dazu die Macht gegeben ward. »Bon Haus und Hof sollen sie mir, so wahr ich das Leben habe,' sprach er schon damals

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Page 8 of 8
Date: 09.02.1915
Physical description: 8
. Wollen wir doch dabei schon sein; Betteln heute vor Tor und Tür'n, Wollen das deutsche Land nicht verliert Jedem, der uns ein Kreuzerlein weiht, Lohn' es der Himmel in Ewigkeit! Spenden übernehmen die Bozni Ortsgruppen das »Deutschen Sch Berein es.' M »us Killen Gsssen ^ Roman von Margarete Wolff. 2SZ (Nachdruck verboten.) Diesem blassen Jungen trug Hans in den Schulpausen Gustchens Angelegenheit vor. Da wurde der rot und kramte aus seinem ver borgensten Schrein schwärmerische Ideen heraus und sprach

von einer Frucht aus Utopien. Gleiche Schulbildung für alle, ob reich, ob arm. Mit hungrigen Gedanken griff Hans nach dieser Frucht. Und sein Her» wurde voll, und die Lippen flössen über. Er lief zum Steinmetz in die Werkstätte und setzte sich ai'f einen unfertigen Grabstein und redete eins ? '.ude lang. Der Steinmetz hörte zu, hielt Arbeit-n inne und blickte mit d'.mkeln ?>'!; n in weite Ferne. Aber dann sprang ein ? cu.r in den Augen auf, grün- liÄ schillernd, und er nahm sein Spottvogel- gesickt

an. Er war aber älter geworden und sarkasiischcr. .Was bist du für ein Hansnarr. Red bloß nicht laut, du. Die Menschen lachen dich ans. Gel, mal und saz's, daß die guten Schulen für alle da sein sollen, für arm und reich. Paß mal auf, was sie dir fur'n Lied singen! Jeder hat mit sich zu tun. Das ist 'ne große Weisheit. Die merke dir! Ja, ja/ Und er lachte und schlug wieder auf den Stein ein, daß die Funken sprühten. Da Hans bloß blinzelte, sah er die Welle, aber nicht die Tiefe. Mit rotem Kopf ging er weg. Zu Hause

. .Vater Lämmlein! Guten Tag, Vater Lämmlein!' rief HanS ew paarmal. Endlich HSrte Herr Lämmlew «A auf. Er hatte auch schon graue Haare be» kommen, aber seine Augen hatten noch immer den Blick, mit dem er sich sogleich die Herzen seiner Lämmerchen gewann. Hans trug ihm Gustchens Angelegenheit vor, und dann las er seine schöne Rede. Christoph Lämmlein hielt die Hände auf dem Rücken und ging auf und ab. Als Hans schwieg, blieb er stehen, nickte zustimmend und nickte noch einmal. .Die Rede ist gut

. Nun kommt es aber darauf an, ob der Großvater sie versteht. Ob er auch wirklich daraus er kennt, was Recht, was Unrecht in diesem Falle ist. Und es kommt auch darauf an, waS der alte Mann für Anschauungen hat. Jeden falls die, daß Mädchen nicht so viel zu lernen brauchen. Dann mußt du ihm erst die ent gegengesetzte Auffassung beibringen.' Diese Bedenken raubten HanS etwas seine Siegesgewißheit. Er ging heim und änderte noch an de« Rede herum und laS sie dann abends bei der Lampe seiner Mutter

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.07.1888
Physical description: 4
Galvag na ein Diner, welchem auch der öster reichische Militär-Attachä, Major Descovich, mit seiner Frau beiwohnte. An der Seite des Königs saß Frau Descovich, und Milan bemerkte im Gespräche zu seiner Nachbarin, er sei in Parts Kans auf der Universität. Bilder aus dem Studeutenleben. INachdruck «erboten Z tF ortsttzung.) HI. Hansens erste Mensur und derenFolgen. Beiläufig acht Wochen, nachdem Hans bei den Teutontn eingesprungen und den Skandal mit dem Cherusker Molch gehabt hatte, finden wir unseren

Helden auf seiner Bude damit beschäftigt, im Auf trage des dritten Chargirten Loch, zu den gedruck ten Jahresberichten, welche an alle .alten Herren' und „Jnactiven' versendet werden, Adressen zu schreiben. Hans ist schon vollkommen in den „CorpSgeist' eingedrungen und freut sich, welch' enormen Erfolg seine Bemühungen mit der Expedition der Berichte für die Corpscassa haben werden, — denn jeder Corpsbericht schließt mit den jährlich wiederkehren den Worten: Schließlich erlaubt sich der gefertigte

CorpSconvent den P. T. »alten Herren' und.Ju- activen' das materielle Wohl des Corps wärmstenS zu empfehlen! das heißt: Wenn Du keinSchmntzian bist, schickst Du uns wenigstens S fl. Doch lassen wir HanS bei seiner hoffentlich er sprießlichen Thätigkeit und betrachten wir seine Bude; diese haben ihm, wie wir uns erinnern, seine Corpsbrüder ausgesucht und demgemäß liegt sie in der Nähe der .Bierquelle' und im Parterre, mit eigenem AuSgange. Ein einfaches Menblement, bestehend aus Bett, Nachtkästchen, Tisch

. Sopha. vier Sesseln, einem Hängetasten und einer Wasch kommode füllt derzeit unbenützt, aber, obwohl es erst halb 9 Uhr Früh ist, schon ziemlich aufgeräumt den Raum; HanS fitzt in einem alten, lederüber zogenen Lehnstuhle vnr dem kleinen Schreibtische; 3 Bilder und I Spiegel decken die beiden langen Wände des Zimmers, der Fond wird von einer Wassentrophä, die Hans mit Hilfe seiner Mitfüchse Franz von Lohr, jetzt Roller genannt, nnd Laut und Rumpf aus nicht mehr brauchbaren Fechtbode»- sachen

zusammengestellt hat; über der Trophä prangt das Tentonen-Farbenschild, aus Pappe und Bunt papier gefertigt, in den herrlichsten Farben „gold- blan-roth'; gasseuseitig vermitteln 2 Fenster den Zutritt von Licht und Luft. Aussicht hat Hans in seiner Bude keine — ganz überflüssig. Es klopft und eintritt Svuut, der Fechtwart. „Na, Sturm — so heißt jetzt HanS — Du hast Sau: den? Dir, kommt soeben unser alter Herr Dr. Thau, der mit Laut im selben Hause wohnt und erklärt mir. Laut könne heute absolut nicht .steigen

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 18.11.1910
Physical description: 8
mit mir herumtragen; wollen Sie warten, Else, bis ich frei und offen um Sie werben kann? Nur diese eine Antwort geben Sie mir auf meinen Zukunstsweg mit; ich will, ich muß erst das mir vorgesteckte Ziel erreichen! — Ja, wollen Sie?'— «Ja, Kurt, ich will es von Herzen gern!' „Tausendmal innigsten Dank, Else! aber nun »eigen Sie mir, bitte, Ihre einzelnen Geschenke, denn eben sind Papa und Hans mit ihrer Unterhaltung zu Ende und kommen zu uns.' „Wie heißt eigentlich der Papagei?' „Wie heißt Du?' wandte Kurt

sich an den Krummschnabel. ,Loko!' schrie dieser laut und fügte sehr dreist hinzu: „Naaaseweis — Donnerrrwetterrr!' Ein allgemeines Gelächter und Bravorufen belohnte das komische Tier. „Darf ich Ihnen, verehrter Herr Graf, weinen aufrichtigsten Dank für die große Güte am heutigen Abend sagen! Besonders für das schöne Bild meines so ftüh gestorbenen Vaters!' „Aber mein lieber Stohren, für uns alle ist es eine große Freude, Sie am heutigen Tag unter uns zu haben. Hans hat mich besonders eingehend über ihre derzeitige

und Scherzen die Lichter des Weihnachts- ' banmes aus. ! Bald saßen alle vereint bei Karpfen, italieni schem Salat und Gänsebraten. Hans entkorkte eine Flasche Pommery und als das köstliche Naß in den Kelchen perlte, , ergriff er lachend den scinigen und rief übermütig: , „Prost! Aus alles was wir lieben!' hierbei ' streifte er Else und.Kurts glühende Gesichter mit ' neckischem Blick. ' , l Auch der Papa war äußerst vergnügt und heiter ausgelegt. In einer Pause der allgemeinen Unterhältung erhob Hans

mit sehr j wohlwollender Miene auseinander und dankte mit einem gnädigen Neigen seines mit wenigen Haaren bedeckten Hauptes, als ich ihm dann zutrank und für die Belehrung dankte.' i „'s sind famose, forsche Kerle, aber oft sehr verdrehte Kauze,' nickte Hans, „Pferde sind ihnen ein Greuel, mir sagte einmal ein alter Freund, Kurt Du mußt ihn auch noch kennen, Feodor Kraft — — „Hm, ja, das war doch der dicke Kraft von der 2. Kompagnie in Oranienstein, der nie einen Klimmzug konnte und eine heilige Scheu schon

. Bald atmete sie tief und gleichmäßig; nur auf ihrem Gesichtchen spiegelte sich noch das innere Gllick durch ein seliges Lächeln ab. — Die beiden Herren hatten rauchend zusammen gesessen. Hans hatte wiederholt versucht aus seinem Vater einiges über den Zusammenhang mit Kurt und dessen Vater zu erfahren, aber mit einem geheimnisvollen Lächeln hatte der alte Gras es stets verstanden, auf irgend einen anderen Punkt zu sprechen zu kommen, so daß Hans das Un nütze seiner Bemühungen bald einsah

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Page 10 of 10
Date: 24.03.1915
Physical description: 10
an ihm. Sie behielt ihn auch inibt, wi« bies sonst Angewohllheit der Bauern-, und Marktfrauen ist, vor sich aus dem Scboße, sondern stellte ihn neben sich auf den Boden, als sie jetzt auf dem Stuhle Platz nahm, den Hans ihr qndot. Hans stellte seine sachlichen Fragen und machte die erforderlichen Notizen. Die Sache ivar so recht etwas für ihn. Im Geiste sah er in'sn den schlauen Herrn Ökonom, wie er d .e» ehrlichen, vertrauensseligen Alten um lein Geld dringen Wollte. Nun, der Herr sollte isiüe Schuld wohl

anerkennen. „Also, ich werde Herrn Klaalen zunächst auffordern, die Schuld anzuerkennen und ordnungsmäßig festzulegen', jagte Hans. Desens nickte. „Dauns dat man.' ^Und wenn dät nischt helpt'i' fragte die Frau!. ; Dan« muß däS Gericht entscheiden.' Die Bauersleute sannen mit krausen Stirnen vor sich hin. „ES -zeiht «ich anners', meinte der Bauer !i«d e/hob sich. »Denn macheu S' bat man so 'ketr ...' „Wat kost dat nn b«t?' .DaS tommt hwterher'. entgegnete Hans Zatüe.H. „Neiken. dat sagen S' man gliek

.' „Noch kann ich das nicht wissen.' „Sehn Sei man, Herr Rechtsanwalt', die Bäuerin öffnete den Korb und hielt ihn Hans hin. .sehn Sei bissen scheunen Schinken. Sei äten doch Schinken? Nehmen Sei den man und malen Sei uns dei Sak ein bäten billiger.' ' Hans lachte hell und belustigt auf. „Das geht nicht, Frau Desens, die Art Bezahlung ist noch nicht in der Gebührenordnung vor gesehen.' Und er bemühte sich, den Leuten einen Begriff von der Gebührenordnung bei zubringen. . . . „Denn is dat also nischt mit dem Schinken, Olsch

'. meinte der Bauer, dem zuerst ein schwMes Verständnis aufzudämmern schien. „Muß in blank und bar sind.' „IS son Schinken denn nich so gut wie bar. Js der beste Schinken ut meine Rök» kammer', meinte sie und steckte eine beleidigte Miene auf. ' . ^ - Der Bauer fing aber wieder an: .Nu seggen S' aber klipp und klar, wat die Ge- schi'cht kosten wird.' , ^ «... Hans wurde letzt ungeduldig. „DaS «NM ich wirklich nicht» Mann. Es kmmnt ganz darauf an. wie schnell oder langsam sich b»e Sache erledigt

.' . ^ ... „Hmnerher, dat kennt man. Denn wird bat schön düer', äußerte die Bäuerin miß- iranisch. So bat Hans denn um zwanzig Mark Anzahlung. . . ... ^ Nun fing die Frau au zu handeln. „Dars doch wohl tau düer for son bitten Schriewn. Laien S' man twei Daler af.' „Wir sind doch nicht auf dem Marktplatz', entgegnete Hans kurz. „Dat scheune Geld', murmelte die Alte mch warf bedauernde Micke auf daS Goldstück, das ihr Mann vor HanS auf den Schreib tisch hingelegt hatte. Mürrisch wünschte sie „Adje' und ging hinaus

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Page 2 of 10
Date: 26.02.1913
Physical description: 10
Hinterland, das bis Adrianopel reicht, nur eine Einfuhr von. Y0 Millionen Kronen erübrigt. Saloniki dagegen und gibt ihm einen Ruß.. Und wie die Mut ter kommt, kriegt auch sie einen Kuß aus ver sehen und Hans kann nicht mehr vor Lachen. „Papa, mach Dummheik', ruft er ihm nach und er winkt mit der patfchhand von Milt ners Arm. , ' ' Der sonst so eßfreudige Hans schiebt den Teller von sich. Er scheint schläfrig und will doch nicht ins Bettchen. „Papa soll Dich aufnehmen? Was ist mit Dir, Häuschen?' „Sieh

hier, der rote Ball! Ich blase, und -er ist fort, ich rufe und er ist wieder da!' Nur ein kleines, müdes Lächeln. „Bist Du krank, mein Kind? — Nein, Du Hast ja kein Fieber. — Hans ist nur schlecht gelaunt. — Schau, jetzt rutschr der Bär über das schiefe Brett und der Ball rollt über ihn weg — haha.' Ein kurzer Freudenschein zieht übers Ge- sichtchen, dann schüttelt er den Kopf und wen det sich ab. „Hänschen wendet sich ab. wenn Papa Dummheit macht! Mein Hans! — Komm zetzt ins'Bettchen und ruhe

Dich aus!' Die Hände sind kalt, doch der kleine Kör per glüht. ' ..Bis zum Morgen wird Hans gesund sein!' Doch der Atem geht so schnell, das kleine Nerz pocht so unruhig. hatte im selben Jahre eine Einfuhr von 120 Millionen Kronen zu verzeichnen. Die alba nisch-türkischen Häfen hatten im selben Jahre eine Einfuhr von rund 20 Millionen, Kavalla im Aegäischen Meere von rund 8 Millionen, Dedeagatsch von rund 15 Millionen Kronen. Die Vormachtstellung Salonikis im Handel mit der europäischen Türkei ist also eine' ganz

materialien, Spiritus) und auf wenige Her- künfte (Gesterreich-Ungarn, Deutschland, Nuß land) beschränkt. Für die deutsche, die italieni sche, die englische, vielfach auch für die öster reichische kommt praktisch ,rur der Seeweg in Betracht. Der Schiffsverkehr ist daher außeror dentlich rege und zeigt-.- alle Flaggen der Welt. Im Jahre 19 m liefen in Saloniki 626 Damp- „Die ersten Nachtstunden sind nicht des Kranken Freund. Nach Mitternacht wird's besser sein. — Hans,' sag: Weine nicht, liebe gute Mutter

, Hans wird bald genesen, Dein Hans.' ^ Doch dieses Atmen!.— ' ' -»z -'5' ,,<Z) Kind! - Hans!' — Eine schreckliche, entsetzliche Angst ergreift plötzlich den Vater und er birgt den Kopf in das Kissen. — Doch Mutter hat's gesehen, — sie ahnt das Furchtbare, das der Väter er kennt. — Dies zu denken! Ls kann, doch nicht sein. Der frische Bub! — Gibt es so was? Und sie hält das Kind trockenen Au ges. Hans kriecht aus Mutters Bett zu Papa — er tat's sonst nie —als wollt er sagen: „Hilf, Papa, ich ersticke

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Page 8 of 8
Date: 11.01.1915
Physical description: 8
strationen und Buchschmuck einheitlich künstterisch von der Gesellschaft für graphisch« Industrie durch geführt wurde. Der „Eonoördla'-Kateinder 1915 ist zum Preise van 4 Lm allen BuchhandlunAe» zu haben. Aloj. Roman von Hans von Hoffeinsthal. (Ull stein L Co. m. b. H., Msn, Preis K 3.6V) Iir diesem Roman aus Tj>rol, der deutsch ist in jeder' EestÄt Aintd ieder Empfindung, hat H«ns v. Hof- fensthal c-n Werk von feinstem poetischem Zauber g'schasfsn. Die braune Moj ist Mariw Nobis aus Maria Himmelfahrt

. In den gewalt'gsn ErschMe- rungen des Kriegsjahres wiM HoMonschal Heimat buch wie ein TrostlSed und -eine köstliche Verhei ßung. .. . DO )Zus stillen 6assen Nomau von Margarete Aolkk g Machdruck verboten.) »Weil er unser einziger ist. kann man schon ein bißchen mehr an ihn anwenden', «einte Frau Emma. Grosse nickte wieder und wollte zu weitern Auslassungen den Mund öffnen, doch seine Gattin '''>,-rte dies, indem sie auf den Äagrn im machte, der eben oorfuhr. -nen auch gehen', sagte Frau Emvl. nahm Hans

bei der Hand. Geld LÄtschelte Hans wieber die Wange, als dieser sich vor ihm verneigte, .Adieu, mein Junge. Viel Glück, denke immer daran, daß aus dir noch viel werden kann.' Und leise, nur für Hans und Frau Emma ver ständlich, da seine Frau und Lisa sich schon ro den Wagen begebend hatten, setzte er hinzu: 2Mit jeder guten Zensur kommst du zum Dickel Grosse ins Kontors Dann gibt es jedes» mal einen Taler.' Hastig grüßte er nun und begab sich ebenfalls in den Wagen. Der Sagea Mterte davon. Frau Emmsi

haben «ir keinen Wagen? Wir könnten doch auch zur Schule fahren.' . „ . Frau Emma schreckte aus ihrer Nachdeick« lichkeit auf. .Wir find nicht reich', entgegnete sie kurz. Hans schwieg und sann wieder. Wer däS Wort reich barg noch einen zu nebelhaften Begriff für ihn. als daß es irgendwelche Gedanken in ihm erweckt hätte, und es war nur ein ganz instinktartiges Empfinden, das ihn nach einer Weile fragen ließ: .Warum hat Lisas Mutter gemeilch ich käme nur in die Gemeindeschule?' .Weil dem Bater eben nur ein kleiner

Krämer ist. da gehörst du in die einfache Schule und nicht auf das Gymnasium. Auf dem Gymnasium kostet Ä sehr viel Geld. DaS ist eine Schicke für reiche und feine Kinder.' .Ist das Gymnasium ebenso fein wie die Höhere IHchterschule?' fragte Hans wieder. Frau Emma hejahte lächelnd. . ^ Nun war Hans zufrieden. Er freute sich, daß Lisa mit ihrer Schule nicht? vor ihm vvrauShatte.! ' 5 ^ Frau. Kmma hättez ihrem^JlMgen^ noch gern all«!«, gesagt ^von i deu Beweggründen, .bessere Schulbildung zuAnvendxn

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Page 14 of 14
Date: 20.02.1915
Physical description: 14
der Franzose wieder HSrvor!' Aus stillen Sailen Roman von Margarete Wolff. zgz Wachbruck oerboten.) .Frau. Wichtig hat es mir gesagt . . . Na, Junge, nun setz dich aber . . . Es geht dir wohl sehr nahe? Ihr wart ja SlS Kinder immer zusammen. ^ „Ich werde rumgehen!'. Hans stürmte zum Zimmer hinaus. Ein brennender Schmerz «lachte in ihm einen wüsten Aufruhr. Er stürzte in den Garten und lief den Zaun entlang und fand auch gleich die Stelle, Ivo die Zaunlatte fehlte. Der wilde Wein hing mit dichtem

ein schwarzes Kleid, hielt ein weißes Tuch vor das Gesicht und weinte leise Mann hatte den rechten Arm um sie gelegt, hielt den Kopf gesenkt und sprach snunter- drschen auf sie ein. - Hcns stand »nd stand. Das Blut brannte iu seiuru: Gcsicht. - . . Der Die beiden waren ganz nahe gekommen. Der Mann hob den Kopf. Es war Herzberg. Hans zuckte zusammen.^ Die Besinnung kam ihm zurück. Er hob die Hand, um den Hut zu ziehen. Er hätte aber gar keinen Hut auf. Auf HerzbergS bisher ernstem Geficht erschiey

ein leiser.Spott.. . -Er neigte den Kopf ein wenig vor und fragte: „Sie .wünschen, Herr Klemens?' „Ich wollte zu Herrn Grosse*, entgegnete Hans. „Dazu gehört im Moment schon etwas Aufdringlichkeit.^ -Herzbergs Blick bekam etwas Flimmerndes. Hans hatte Lisa die Hand hinstrecken wollen. Jetzt aber verneigte er sich stumm, wandte dem Paare den Rücken und schlug den Weg zum Brauereihof ein. Ganz instinktiv erst. Dann dachte er aber plötzlich an den Buchhalter Lorenzen, dm wollte er aufsuchen

. .Immerlangsamer schritt er vorwärts. Seine Sinne waren träum- Umfangen, über diesem Träumen aber ein weheS Empfinden, gleich einem Alpdruck. Der Buchhalter. Lorenzen befand sich allein. Er stand sinnend an seinem Pult. Der Man« hatte sich kaum verändert, er sah noch fast ebenso aus wie vor Jahren, nur die zu sammengewachsenen Finger waren von ihr« Mißbildung durch die Kunst der Arzte befreit worden Lorenzen bemerkte HanS nicht gleich. Erst nachdem Hans ein zweitesmal guten Tag! wünschte, erhob er sich. „Nanu

, Herr Klemens, Sie? Wo kommen Sie denn her?' Er wari sehr erfreut und streckte HanS die Hand entgegen. „Ach, ich wollt« nur... ich ... es ist ein Gerücht oerbreitet ... Lisa . . . Fräulein Grosse sei gestorben!' HanS stotterte und! fühlte wieder das Blut in seinem Gesicht! brennen. .Ich wollte «ich erkundigen ... Ich traf aber Lisa. .. Fräulein Grosse im Garten . .. und da ... ich dacht« an Sie . . . wollte Sie fragen...' Lorenzen stand und sah HanS an und sah ihn immer nur an. Und er ahnte, nein

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Page 2 of 4
Date: 10.07.1888
Physical description: 4
undMauer hatten ausgepaukt ohne ein nennenswerthetz Resultat erzielt zu haben. Nun sollte HanS dran. Sein Gegenpaukant Keil war etwas kleiner als HanS, aber kraftiger gebaut und war schon, da er bereits im letzten Sommer semester activ geworden war, zum Sten Male auf Mensur, — Resultate hatte er allerdings uicht aus zuweisen, aber auch keine Niederlage. Da standen sie nun einander gegenüber die beiden jungen Käm pen, den Arm bewährt mit dem blitzenden Schläger, vollkommen „aubandagirt

Keil aus seiner Ruhe. Teu tonen und Cherusker äußern sich höchst anerkennend über Hans, die Cherusker foppen Keil, der renom- mirt hatte, er werde Hans „auf Antrieb abstechen.' „Jetzt Schön ruhig und aufgepaßt,' flüstert Lohr, der Hansen sekuudirte, diesem zu, „er wird wild uud wird sich Blösen geben, los!' Keil, der schon während des CommandoS ganz aufgeregt herum gefuchtelt hatte, schlägt mit Kraft und Schnelligkeit, Quart — Tiefquart—Terz an, Hanstemporirt. Hacken quart-Durchzieher — resultatlos

, Keil schlägt Dop pelterz — Tiefquart — Hochquart, Haus Terz — Durchzieher — Terz. — „Halt! Bitte Herr Unpar- theiischer, beim Gegenpaukanten einen Blutigen zu konstatireul' ruft Lohr; „bitte desgleichen,' entgegnet Schwert, Keils Sekundant. — Und richtig stehen beide Helden da, das Haupt vom Stahl getroffen, blutend zur Erde gesenkt; bei Hans war die Hochquart, bei Keil der Durch zieher gesessen; da Letzterer vom linken Ohr bis zum Munde gieng und ziemlich tief war, mußte Keil abgeführt

werden. Hans, der auf feiner Hochquart auch „4 Nadeln' erhielt, wurde uach reichlich gespendetem Lobe mit Roller und Brand per Wagen nach Hause expedirt. Wie der Wagen vor dem HauSthore hielt, blickte ein blondes Mäd chen mit besorgtem Blicke aus eiuem Fenster der Parterrewohnung und ein Thränlein stahl sich über des Papstes gerecht, indem er gegen die herrsch süchtigen Bestrebungen der tschechischen Partei, welche unsere Stammesgenossen zu Heloten Her abdrücken will, mit'aller Entschiedenheit unausgesetzt

steigen sah. Der Corpsphilister Dr. Thau, der als Paukarzt fuugirt hatte, kam bald nach und der Corpsdiener Bastian schleppte Eis — Bier, Brod, Schinken und Karten herbei. Ersteres für HanS, letzteres für Thau. Brand und Roller. HanS wurde besteuS verpflegt, benöthigte am 3. Tage keine Wache mehr, die Nadeln wurden herausgenommen, aber ausgehen durfte er noch nicht, besonders weil feuchte» Wetter eingetreten war. Als HanS am 4. Tage nach der Mensur allein zu Hause war, kam Frida, der Frau Näthin

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Page 6 of 6
Date: 12.04.1915
Physical description: 6
ist in Tagen den gegenwärtigen Pflicht. Dann wird das blikum die durch die Notwendigkeit gebot« Maßnahmen mit anderen.Augen ansehen uchl re UnmngängUchkeit. begreifen. M I jveisti kiest >bert Eine Sturmszene in den Karpathen. Aus lnUen ie.1 Roman von Margarete Wülff. 7gZ (Nachdruck verboten.) Während des Abendessens führte Frau Emma fast allein die Unterhaltung. Hans hatte auch nux sehr wenig Appetit.und exhob sich bald wieder, um »och »u arbeiten. Gegen zehn Uhr öffnete Frau Emma wieder die Berbindungstür

»wischen seinem Zimmer und tem Wohnzimmer «nd rief ihm eine Gute Nacht zu. Da» tat sie jeden Abend, doch heute kam sie, nachdem sie schon ihr Schlaf zimmer aufgesucht hatte, nc5,mal zurück. .Dil,. Hans', sagte sie eifrig, .beinah hätt' ich's ver gessen. Herr Wichtig will morgen kommen. -Er bat waS mit dem Ackerbürger Moll.- Ich glaube, eine Pferdehandelsgeschichte/ .Schön . . . Machen . . . EchA« ... NachtVrief Hans. Herrn WichtigH Dreiherrlichkeit saß dann anch wirtlich am. »tchften Tage

auf dem ge enterten Armstuhl. - der für Klienten, in der N!che heS Schreibtisches stand. HanS versteckte «in Lächeln «d der malenswert tyvischen Stellung. 1 Wichti» sab, hielt: die Hiyde ge spreizt aus be» A«ien, der pelzgefütterte Kaisrr- mantel hing O« beiden Seiten .des Stuhles satt biR »uf de» Bvden herab, den kantigen Kopf, der seine Stütze in dem Doppelkinn zu haben schien, hielt er patzig in die Höhe . . . 'Schade, daß ich nicht zeichnen i.nm ''' r '< L auS durch den Sinn. '? !>!. >!i die. Herr

, ich Ihnen doch .eine gütliche Erledigung vorschlagen/ Hans' setzte sich in ablehnender Haltung in den Stuhl zurück. . .. ^.. . .Nee, has will ich eben nich. Wovor sind denn die Rechtsanwälte, die wollen doch auch was verdienen/ Etwas Schlaues^ kam: in Wichtigs Gesicht. Er kniff die. Au<?>n. zu- 1 '.en nnd zwinkerte Hans an. und I... 'nenne uns doch. Ich brauch doch -bet Ihnen kein Blatt vor den'Mund zu nehmen/ Hans bekam einen, roten Kopf und glänzende Augen. .Wie meinen Sie has^I stieg er heraus. I 'nem andern Hütt

' Ab doch nichll gesagt, dab der Gaul auf eine« Auge blmtl ist. , Ihnen Hab'. ich 's ^ gesagt,^ das Sie «sil besser i drehen und wende« knneH haß > ich di«I hundertundfünfzi« kriege» »nd Sie kriegen d«I Hülste ab/ HanS sprang auf. „Herr Wichtig, Si« beleidigen mich. Aber ich rechne eS Jhreil ... Unkenntnis zugute.' Sie haben ein«I ganz falsche Auffassung von der Stellung eine! ! .Rechtsanwalts. Dem Recht sollen wir Bei« ' stand gewähren, nicht dem Unrecht!' .Hans hatte'anfangs sehr erregt, dann, ruhiger

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Page 2 of 6
Date: 22.12.1891
Physical description: 6
eine viel begehrte Spezialität dieses Geschältes, gleichwie die app-> titlichen konseivüten Früchte und Gemüse in den luftdicht oerscdlossenen K ystallgläsern. Das seiueS Traucrspiels herüberzukommen und zwar für den nächsten Sonntag Nochmittag. So kam denn Meister HanS Sachs nach dem Mittagebrod richtig nach Wendelstein herüber und « ne erst Peter Kr?uzer'L Wohnung und Wirthschaft auszusuchen, trat er einfach in die Kirche, wo die B^hne zu dem Schauspiel aufgeschlagen war. Es war noch vollkommen leer

in dem GotteS> I, inse. Die Sonne war noch nicht unter, troidem brach das Licht nur grkäSpst durch die farbigen ge- ^ alten Scheiben in daö Schiff der Kirche, und tiefe <ulle herrschte rings umher. Zur Seite war die Bühne aufgestellt n: d mit grünem Tuche verkleidet, doch war noch keiner der Schauspieler, die in dem Trauerspiel agiren sollten, »iwcsend. HanS SachS sicß fich in der letzten B:nk, wo eS am dunkelsten war, nieder und sann nach. Da ert?nte plötzlich vom Chor herab Gesaug, lieblich, wi? Gesang

der Engel imd Hans SachS stützte den Kopf in die Hände, nm der himmlischen Melodie besser lauschen zu können. Dann rauschte eS plötzlich vor ihm in dcr Luft, i.nd o!s cr den Blick erhob, stand ein Cherub leib- d'.-tig vor ihm mit den lieblichsten, rothiraugigkn ^ csicht, von b on^en Locken umrahmt, einen gölte cn Reif um die Stirne, weiß gekleidet und ir.äch- t g:, u-eißc Flügel an den Schultern. HanS Sachs mar schikr geblendet von der holden, i. undeibcree Erscheinung und wäre am liebsten »Ucich

aus o e Kn.e gesunken mit gefalteten Händen, derEngcl ibn seltsamer Weise mit einem freund l.chen Lächeln grüßte. .S-id ihr Meister Haus SachS?' fragte die !ü bliche Erscheinung. „So ist cs.' erwiederte der Angeredete, „und wer «kid Ihr?' „Kuiiiguode. di: Tochter P-ter Kreuzer's, der bei Euch das Trauerspiel bestellt hat. und in Eurem tück bin ich der Cherub, der zu Anfang und am Ende spricht und Ädam und Eva mit dem feurigen Schwert ans dem Puradiese hinaustreibt.' „Ei. ei/ fqrach HanS SachS

, ,so viel Strenge wird Euch wohl Niemand zutraue», den Eure Hasd scheint vielmehr geschaffen, mit Rosen und Lilien zu hantireu. als mit Wehr und Waff-n.' Nun erschieuen auch die anderen Schauspieler, mit ihn.» Peter Kreuzer und begannen Hans Sach sens S:ück zu proben. Der Meister gab ihnen die nöthigen W nke, erschien aber an d'esem Nachmit tage ziemlich zerstreut, was sonst u.cht eben seine Gewchnheit war. Stiue Bl'cke binden immer wie» der mit st ller Freul.de an dem wundersam 'chönen Engel

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Page 4 of 6
Date: 23.08.1862
Physical description: 6
. I Haus der Ebeleute Johann n. Kaibarina Maccaldrlli zu t»alav:no. A. P. 21V fl. am 13. Oktl'r. g Uhr fiüh bei de- Prälui Vezzauo. — Realiiätm des Christian Niolussi von Pergine, zum 3. Male um jeden Preis, am 2. Sept. 8 Uhr früh bei der Prätur Levieo. — 1 Haus, 2 Wiese». l2 Aecker der Gantmasse Bernardin Beniui vou Fiavö, A. Ä. ^215 st.^ an, Zt. Okt. g Uhr srüh bei der Prä tur Stenico. — I HanS, 2 Gärten, 1 Wiese der Thercic Wittwe Filippi zu Da- sindo, A. P. 2t!L st. am 25. Okibr. S Ulir früh

bei der Prätur Stenico. — 1 HanS, 1 Wiese rcr Alois und Clementina Tomini zu Fiavi-, 5t5 st., am 25. Oktbr. 9 Nhr früh bei der Prätur Stenico. — l Haus des Dii'rn-Pegin» zu Stenico. A. P. 2M fl., am 15. Olibr. IN Uhr früh bri der Prälnr Stnnico. — I Hans des Jvkoo BertolaS zn CleS, A. P. 55U st . am 3. Sept. L Uhr früli bei der Prätur (5leö. — I Grundstück, 1 Acker. I Walt des Aettr Bergamo zu Portol, A. P. L2t> st., am !Z. Ok.br, 8 Uhr früh bei der Prüiur CleS. — 1 HanS, 4 Grundstücke der ESelenre Johann

, am K. Sept. 8 Ulir früh b?i der Prälnr Malö — 1 HanS der Aloista Cesch zu Mal«', A. P. 8l1l> st., am l l. Ott. ö Uhr fiüh bei ter Prätur Mali.'. — I Rnqcr des Dominic Fatiarsi zu Caldrs, A. P. Zltd am 14. Ocibr i> Nhr früh bei der Prätnr Mal»'. >i Wiesen, 7 Grundstücke des Job. Bavt. Vinante zn Matt. A. P. tkk» st., am 28 Ocibr. k Uhr siüb bei der Prätnr t>avalesc. - 1 HanS. 3 Ginndsincke. t Wald des Dominic. Toniasi in Palüo? nana, A. P. IM! st, am 28. Ocibr. 8 Uhr früh bei der Prätnr Havalese. Nealiiät

Cavalese. — 1 HaiiStkeil der Marianna Conci und Kinder zn Migazz^ne, ?I. P. <>00 st., am Oklbr. 9 Uhr früb bri der Prärur Trieni. ^ Z Grundstücke des Ich, Bapt. Raffaelli-Canova zn Volano, A. P 2^58 st., am 3. Novbr. 3 Uhr bei der Prätur Rovereto. — 1 Acker, I Wiest des Sllcrauder Zncal zn Roineno. A. P, 521 st., am tö. Oltbr, 8 U'>r fnih 1>ei der Prätnr Fondo. — 1 Hans drS Barthol. Avanzini zu Brez. A. P. 4IU fl. am 22, Sepibi. g Uhr früh bei der Prätnr Fondo — I Filauda. 2 Nebengründc, 1 Acker

Nardelli-Tirmoggio zu So- pranionre. A. P. LtlS fl.. am 3. Novbr. 9 Uhr früh bei der Prä rur Vezzano. — 1 Haus. 1 Grundstück des Carl t»obel n. Sohn zu St. Michael. A. P. 7(Z0 st., am -SS.--Septbr.-L Uhr früh bei der Prätnr Aadis^ 1 Hans der ThereS Witwe Marcher zu Lavis, Sl. P. 800 st., am ZV Sevlbr- 8 Uhr früh bet der Prätur Lavis. — 1 Haus,,4 Aecker der Eheleule Josef und Dominica Manstredi von Sano, wohnhaft alle Grazie beiÄovereto. A. P. 38ZL st., nm 11. Ocibr. 3 Uhr früh bei der Prätnr Moii

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Page 4 of 4
Date: 05.02.1915
Physical description: 4
gefielen ihr nicht «ehr, und als Hans sie beim Räuber- und Vrinzessinnenspiel nach alter Art derb am Arm vackte, nannte sie ihn „Tolpatsch' und »Grobian* und schilderte ihm Walter Herz- bergs Benehmen als nacheiferungswert. ^Darauf wurde Hans fuchswild, und in seiner ungestüm hervorgesprudelten Entgegnung zeigte sich, wieweit daL Dornengestrüpp in ihm schon gewuchert war. .So'n feiner Herr wie Herr Herzberg werde ich auch nicht werden. Will es auch nichts Wir sind dir zu arm. Du brauchst

>a nicht mit uns zu verkehren. ^ s? ein eingebildeter Affe. Spiel du man mit Herrn Herzberg. Ist mir ein schöner Herr. Svielt mit dmnmcn Mädchen Reifen.. Huje, Suie . . Hans schüttelte sich in höhnischem Lachen, drehte Lisa den Rücken und ließ sie stehen. Bon nun an nahm er aber an dem Kriegsspiel teil, das Schulkameraden am ! leinen Mühlenkerg aufführten, i Und auch die Freundschaft der kleinen Mädchen zerkrach. Lisa machte keinen Umweg mehr, um heimwärts von der Schule mtt Gustchen zusammenzutreffm, und als Oustchen

in ihr fort und lieben sie einst den Wunsch äußern, die bessere Schule zu besuchen. Aber Frau Emma schüttelte wehmütig den Kopf. Da wuchs ein melancholischer Schatten auf GustchenS Gesicht und Äer die Lücke im Gartensaun wuchs ungehindert der wilde Wein. 7. Kapitel. .Hans', rief Frau Emma, »HanS, komm doch einmal her!' Sie befand sich »m Garten in der Laube, hielt eine geöffnete Pappschachtel in Händen und sah verwundert auf ein pao> Bücher und Hefte, die darin lozen. Aber ehe Hans noch mit seinen langen

» ... Ich ^.. ich .. a stotterte Suftchen. .WaS?' fragte HanS und sah Gustchen an. .Haft wa» auSgefressen?' Gustchen fing wieder an zu stottern!, und endlich kam das Bekenntnis heraus. Sie hatte im geheimen Wissenschaft getrieben, hatte Französisch und Englisch aus dm alten Bücher» lernen wollen. .DäS hast du fertig gebracht?! Alle wetter, Gustchen.' HanS bekam wieder Ach tung vor dem Mädchen. Er griff jetzt nach der Pappschachtel, breitete die Hefte auf dem Tisch au» und scch eifrig die mit Bleistift se> schrieben«, vbungm

durch. Frau Emma sab auf der Bcnst, hielt die Hände gefaltet im Schob und sah mit warmen Augen da» Mädchen an. Gustchen aber stand noch immer da wie -n ertappter Sünder. Plötzlich schlug sie die Ilde vor daS Gesicht, lehnte den Kopf gegen ^as Holzwerk der Laube und weinte bitterlich. .Na', sagte HanS, sah von den Heften auf und runzelte mibbilligend die Stirn. Doch Frau Emma stand schov nelen Gustchm, streichelte daS dicke, schwere Blond» haar und sah mit weichem, weitem Blick aus sie nieder. .Ja, sab

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