. Damit alle Mißverständnisse endgültig zerstreut werden, stellt Henderson im Namen seiner Regierung fest, daß niemals davon die Rede war, Truppen oder Streitkräfte dem Völker bunde zur Anwendung der Sanktionen zur freien Verfügung zu stellen. Der italienische Senator Schantzer wies darauf hin, daß der im letzten Jahre ausgearbei tete Garantiepakt endgültig verschwunden sei. Das Protokoll sei im wesentlichen eine Inter pretation und die Ausführung des Völkerbund paktes selbst. ' Der französische Delegierte Paul
war, nicht bekommen könne, versuche es nun, den Völkerbund zu bestimmen, jedes seiner Mitglie der gegen jeden Angriff zu garantieren. Eng land könne aber- keine Verpflich tung eingehen, die es mit Mächten, die dem Völkerbund nicht angehören, in Konflikt brin gen könnte und durch die es alle von den Frie densverträgen gezeichneten Grenzen garantie ren würde, Grenzen, die nicht natio nal seien und nicht dauernd sein kön n t en. Diese Ausführungen eines Ministers zeigen zur Genüge, wie außerordentlich gering
und erfreulich, daß auch andere einflußreiche Männer, wie Garvin und Alfred Spender, die im übrigen in ihrer Ansicht so weit auseinandergehen, doch vollkom men in der Ansicht übereinstimmen, daß kein Plan für England annehmbar wäre, der jede Revisicin der Friedensverträge unmöglich ma chen will. ^ Deutschland tvirö in üen Völkerbund eintreten. Berlin. 24. Sept. (Ag. B.) Unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten Ebert fand gestern die angekündigte Kabinettssitzung statt. Einziger Verhandlungspunkt war die Frage
des Eintrit tes Deutschlands in den Völkerbund und es wurde nach eingehender Diskussion einmütig festgestellt, daß Deutschland auf einen alsbaldi gen Eintritt in die Genfer Körperschaft hinstre ben wird. Man geht von der Erwägung aus, baß wichtige Fragen, die beim Völke^mnde ge genwärtig in Sprache stehen, ohne die Mitwir kung Deutschlands keiner befriedignden Lösung Zugeführt werden können und weiters ist in der Frage des Eintrittes zu erwägen, daß. die bei allen Regierungen, die im Völkerbunde vertre
ten sind, durchgeführten Sondierungen ergeben haben, daß einer Aufnahme Deutschlands abso lut keine Schwierigkeiten gemacht werden und Deutschland auch als Großmacht mit voller- Gleichberechtigung behandelt werden wird. Eine Reihe von deutschen Staatsregierun gen hat an die Reichsregierung die Forderung gestellt, vor der endgültigen Entscheidung über den Völkerbund zuerst das Gutachtern der Staats regierungen anzuhören. InGenf wurde das Ergebnis des Berliner Ministerrates mit Befriedigung aufge