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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 13.01.1925
Physical description: 8
Uebungsterrain. Dage gen find die Rodelwege in vorzüglichem Zustande, wozu die Heuabfuhr an den Stellegehängen beige tragen hat. ^ ^ ^ Der Ball der Hotelangestellten in Bozen fin det Heuer nicht, wie kürzlich irrtümlich berichtet wurde, am 7. Februar sondern bereits am Samstag, den 31. Jänner, im Hotel Schgraffer statt. Silberne Hochzeit. In Leifers feierbe am Sonntag Herr Franz Pfeife r, Kalserhofbe- sitzer, mit seiner Frau Theresia, geb. Werth, das Fest der silbernen Hochzeit. Aus Weißeustem

ein altes österreichisches Gewehr und legte -es auf den 'um zwölf Jahre jüngeren Bruder an. In die sem Augenblicke stellte sich die Frau Casars in die Mitte und wollte ihren Gatten zum Frieden bewe gen. Sie ergriff den Lauf der Schußwaffe, um diese den Händen ihres Mannes zu entreißen. Dieser ge riet in noch heftigeren Zorn und faßte das Gewchr fester an. Plötzlich entlud es sich und die Ladung traf die gute Frau. Sie drückte die Hand auf die erhaltene Schußwunde und sank alsbald leblos htm Ihr Gatte

nicht; und Liung Hai schien auch keine Ant wort erwartet zu haben. Er trennte sich gleichmäßig lächelnd von Alfred Holm, um in seinem Distrikt mit klugen, verschla genen Worten einen Haß langsam zu wecken, daß er dann, wie von selbst geboren, unter den Leuten umgehen sollte. — — ^ Der Bote an Dieter Gernsbach war unterwegs. L^r traf Dieber mit seiner Frau und dem ^treuen Damrong schon auf dem Weg nach' Tschantabun. Dieter hatte eine Unterredung mit dem.Befehls haber der Soldaten gehabt. Der alte, erfahrene

Ko- lonialsoldat hatte Dieter dringend abgeraten, ohne militärische Bedeckung nach Tschantabun zu gehen. Dieter hatte dem Offizier lächelnd geantwortet: „Es widerstrebt mir, den Leuten von vornher ein einzugestehen, daß mir ihre Haltung bedrohlich vorkommt. Ich hoffe, auf eine friedliche Art mit ihnen fertig Zu werden.' „Sie müssen mir dann wenigstens erlaub«:, mit meinen Leuten Ihnen auf dem Fuße zu fol gen.' - „Wenn es Sie beruhigt — das kann ich Ih nen nicht untersagen, und in Anbetracht, daß ich meine Frau

bei mir habe^ danke ich Ihnen für Ihr Angebot.' ^— „Wollen Sie Ihre Frau Gemahlin nicht in unserm Schutz zurücklassen?' . - „Fragen Sie meine Frau selbst.' Käte stand ein paar Schritte entfernt in einem eifrigen Gespräch mit einem jungen Offi zier. Meter rief sie an: „Käte. Herr Kommandant möchte mit dir sprechen!' Sofort kam KcKe herbei, strahlend lächelnd, eine glückliche, unendlich glückliche Frau. Lie benswürdig sah sie zu dem alten Herrn auf: „Womit kann ich Ihnen dienen?' „Ich möchte Sie bereden, gnädige

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Bozner Nachrichten
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Page 8 of 12
Date: 23.04.1923
Physical description: 12
hätte. Du hast gleich einen großen Eindruck auf ihn ge- »nacht, das merkte ich. Aber ich glaubte damals, es Kälte deinem Reichtum. Das scheint ja nun nicht Her Fall zu sein, da er dich auch jetzt noch begehrt, ^ebenfalls war es riesig anständig von dir, daß du Mir damals mit deiner Entdeckung keinen Strick Hedreh t hast. Wenn du mich deinem Vater verra nn hättest, wäre eine Katastrophe daraus gewor den.' „Ich hätte meinen Vater nicht betrüben mö- Oen. Und — angeben ist so häßlich,' sagte Anita. Frau

, wenn ich einmal auf alte Zeiten anspie ßen wollte. Er wird dir ja die Wahrheit meiner Worte bestätigen, wenn er später einmal General-? Seichte ablegt. Lieber Gott, Kind, mach doch nicht jv ein trübes Gesicht. Du denkst doch nicht, daß dein Verlobter als schneeweißes Lämmchen in die Ehe Geht?' Anita war die Beichte Frau Erikas nicht ange- ?ichm gewesen, aber sie empfand doch eine gewisse Erleichterung. Wußte sie doch nun, wie sie sich jene Atzene erklären sollte, die sie belauscht hatte. ' Und Frau Erikas Worte

bestätigten, was Hains ihr gesagt hatte — daß er, seit er sie kannte, für keine andere Frau mehr etwas übriggehabt hatte. Damit konnte sie zufrieden sein und nun gedul dig warten, bis Hans ihr eines Tages alles sagen würde. Fast hegte sie nun ein Gefühl der Dankbarkeit gegen ihr Stiefmutter. Und sie sagte aufatmend: „Mein Verlobter hat mit mir über diese Ange legenheit nur deshalb nicht gesprochen, weil es ge gen sein ritterliches Empfinden gewesen wäre. Er wollte wohl

nicht, daß ich dich in einem falschen Lichte sehen würde. Sicher wird er mir jedenfalls vor un serer Verheiratung nicht über solche Dinge spre chen.' > „Und ich danke dir ebenfalls, daß du ihm nicht sagen wirst, daß wir darüber gesprochen haben. Ich möchte nicht, daß er weiß, daß ich darüber unterrich tet bin.' Frau Erika nickte. „Gut — wie du willst. Aber ihr seit seltsame Menschen, du und auch er. Alles nehmt ihr so gründ lich und so schwer. Ich an deiner Stelle wüi^e ihn lachend beim Ohr nehmen und sagen: „Du Don Juan

bei deinem Ansehen eine ganz andere Partie machen können. Und er hätte auch besser getan, ein reiches Mädchen zu heiraten. Aber jedenfalls wünsche ich euch trotzdem von Her zen Glück — wahrhaftig — ganz ehrlich — denn ich glaube, du verdienst es. Und jedenfalls ist es besser als wenn du allein und schutzlos dem Nichts gege^ über stündest. Du würdest dich nicht durchbeißen können, wie ich es tun mußte, ehe ich deines Vaters Frau wurde — und — na ja — ein bißchen besser geht es mir ja jetzt. Im Vergleich

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 22.02.1917
Physical description: 8
Nr. 42 Donnerstag, den 21. Februar 1917. Todesfälle. Gestern früh starb dahier im 67. Lebensjahre Frau Anna Steg er, geb. Demetz, eine bekannte mustergiltige Bozner Bürgersfrau und edle Wohltäterin. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 32. ds., um 5'/« Uhr nachmittags statt. Der Gatte der Verstorbenen, Herr Kaufmann Peter Steger, widmete anläßlich des Hinscheidens seiner Frau dem Armen- fonde von Bozen den namhaften Betrag von 1000 K, wofür ihm hiemit im Namen der Wohltätigkeits-Kommission

der wärmste Dank ausgesprochen wird. — In Brixen ist vorgestern die auch in den weitesten Fremdenkreisen bestbekannte Besitzerin des Gasthofes „zum Elefanten', Frau Marie Witwe Heiß, geborne Mayr im Alter von 70 Iahren verschieden. Mit Frau Heiß ist eine vorzügliche Wirtin aus dem Leben geschieden, deren Gast hof sich allerorts des besten Rufes erfreute. — In Salzburg starb im Alter von 78 Jahren der Präsident der Handels- und Gewerbekammer von Rovreit in Südtirol, Peter Eosler. Seit der Räumung der Stadt

nach dem Kriegsausbruch mit Italien im Mai weilte der Präsident in Salzburg. — In Gries ist heute die Privatbeamtensgattin Frau Maria M ünnich geb. Ma- toschek im 70. Lebensjahre verschieden. Die Beerdigung findet Freitag den 23. ds. um halb 8 Uhr früh von der Leichenkapelle aus auf den neuen Friedhof in Gries statt. Gestern ist dahier Frau Rosa Tsch ei er, geb. Defranzeschi, Besitzersgattin in Sie beneich, im 21. Lebensjahre verschieden. T5e Beerdigung findet Freitag, den 23. ds. halb 5 Uhr nachmittags von der städt

. Lei chenkapelle aus auf dem hiesigen Friedhofe statt. Kranzablösungsspende. Frau Böhm widmete anstatt eines Kranzes für Frau Opitz 20 K der Kinderausspeisung. Freie Stellen bei der Post. Im Bereiche der k. 5 Post- und Te legraphendirektion in Tirol und Vorarlberg gelangen vier Postun- terbeamtenstellen der Dienstgruppe A (Postgruppe), sowie allfällig weitere im Lavfe des Bewerbungstermines freiwerdende Postun- terbeamtenstellen zur Besetzung. Die bezüglichen, gehörig gestempel ten Gesuche

des Ge mäldes, welches diesem schönen Hause neuen Schmuck verleiht,, gestatten Herr und Frau Kirchlechner bereitwilligst, an Wochen tagen von 10 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 4 Uhr nach mittags. ' Konzert Rita Kury-Hellmehsen. Donnerstag, den 22. ds. findet bekanntlich im Saale des Parkhotels ein vom Kriegsfür- sorgeanM Bozen-Gries zu gunsten des Liebesgabendienstes für die Soldaten der Tiroler Front veranstaltetes Konzert der Opernsängerin Rita Kury aus Wien und der Pianistin Minnie Kühne-Hellmehsen

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 10
Date: 29.03.1924
Physical description: 10
an Re parationen zubezahlen. Dies sei auch wahr scheinlich der Betrag, der dem Dawes-Komitee empfehlenswert erscheine. Tagesneuigkeiten. t. Mißerfolg Schönherrs in Rom. Aus Rom wird gemeldet: Im Quirino-Theater fand gestern die Premiere des Dramas ,'Frau Suitner' von Schönherr statt, das, obwohl die Titelrolle von Emma Grammatiea gespielt wurde, nach der ersten Ausführung wieder vom Spielplan abgesetzt wurde, da das Thema, Wie die Kritiker besagen, dem ita lienischen Publikum unverständlich erscheint

auf Erden galt. Heimatliches. Frau Anna Gugler-Leiter s. Es ist eine edle .Frau dahingegangen, die sich durch hervorra gende Eigenschaften auszeichnete. Sie war das Muster einer liebevollen Gattin, treubesorgten Mutter und echten deutschen Hausfrau. Immer rastlos, wie sie es noch bis zu ihrer Erkrankung war, lebte sie nur für die Familie. Wie sie sich selbst keine Freude gönnte, sah sie es gerne, an dern eine Freude machen zu können. Ihre gei stige Fähigkeit und vornehmes Wesen wirkte anziehend

für andere. In ihrer gewohnten selbst losen Weise hatte sie für jedermann milde Worte und Gaben bereit. Diese seltene Frau ruht nun a^ .der Seite ihres vielgeliebten Mannes, der ihr 2K Jahre im Tode vorausgegangen. Sie ruhe in Frieden. Todesfälle. Am 28. ds. verschied in Bozen Frl. Luise Reo, Hausbesitzerin und Geschäftsinhaberin, im Alter von 51 Jahren. An der Bahre der Ver blichenen trauern ihre beiden Schwestern Frau Ma ria Prantner-Red und Frau Antonia Stuffer-Ned. Die Beerdigung findet am Sonntag um 3 Uhr nach mittags

in der Familien-Arkade im Bozner Fried hof statt. — Im Bozner Krankenhause starb am 29. ds. Frau Therese Bauhofer, geb. Ramoser. Bindermeisterswitwe, im Alter von 79 Jahren. Di? Beerdigung findet am Montag um 5^ Uhr nach mittags statt. — Das Leichenbegängnis des am 27. März im Bozner Krankenhause verstorbenen Tag- lohners Heinrich Riegler findet am Samstag um 4^ Uhr nachmittags statt. —Hn Gries starb am 28. ds. Herr Josef L i n t n e r, Schickmair, in: „Bozner Nachrichten', den 29. März 1924 Alter

von 85 Jahren. Die Beerdigung findet am Sonntag um 3 Uhr nachmittags in Gries statt. — Am 19. März wurde in Florenz in der St. Markus kirche Baronesse Gundlach vom Schlage getrof fen und starb an den Folgen desselben. Die Ver- storbene^war seinerzeit mit ihrer Mutter Besitzerin der Villa Rosenheim in Gries. — Am 27. ds. starb in Brixen Frau Witwe Rosa Kofler im Alter von 71 Jahren. — In Steinegg verschied der pen sionierte Lehrer und gewesene Gemeindesekretär Jos. Schroffenegger, 71 Jahre alt. Versetzungen

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 24
Date: 23.12.1900
Physical description: 24
nicht wie die unglückliche Frau todtenblaß wurde; er war völlig außer sich über den Besuch und die sich daran knüpfenden Hänseleien seiner Kameraden. '„O, sei mir nicht böse, Arthur,' bat die Frau erschrocken; ..man sägte mir in deiner Wohnung, du seiest hier, und so ließ ich den Knaben im Hotel und—kam nun zu dir.' f,Um mich zur Zielscheibe alles Hohnes und Spottes zu machen, nicht w«hr,' höhnte der erregte Mann, ..daß sie Kameraden 'mir zu der liebevollen Gattin gratulieren, die nicht einige Wochen allein

sein kann, sondern dem Manne nachreist' Frau Wilkens seufzte schwer, über ihr gesenktes Antlitz rollten heiße THränen; ach, sie hatte sich das Wiedersehen ganz anders gedacht. - . ^ i.Nun, komm wenigstens fort von hier^' ^ herrschte er die Erschrockene an, „die Kameraden können jeden Augenblick her auskommen, und sie sollen dich nicht sehen.' ' . Niedergeschlage« folgte die arme Frau ihrem zornigen G«tten, der> erst als sie ein ganzes Stück von der Restauration fort tvarM ihr den Arm gab. ^ . ^ „Ach, Arthur,' stammelte

sie abermals demüthig, „hätte, ch geahnt, wie böse du sein würdest, ich wäre gewiß nicht ge- ommend Aber Willy und ich freuten unS so auf den Papa ' „Sentimentale Weibergrillen,' brummte er ingrimmig. Womit soll ich dein Hiersein m»tivieren? und der vierjährige K nabe stört ebenfalls von früh bis spät.' „Es stört dich? dem eigenes Kind?' auch in der Stimme der schwachen Frau klang ein dumpfer Groll, „o, Arthur, hat deine Liebe denn so gänzlich aufgehtrt?' ^ „Laß den Unsinn und sage

mir, was ich aus deinem Be suche-machen soll.' . j„Wenn du es wünschest, reise ich schon morgen wieder ab.' . „Einen Tag könnt ihr schon bleiben,' meinte er,' etwas besänftigt durch ihre Freundlichkeit, „ich kann ja erzählen, du seiest auf der Durchreise hier, und ich wolle^euch die Haupt stadt zeigeu.'^^ ^ ! '... „Mir ist alle Lust vergangen^' sagte Frau Marie ver* bittert, „am liebsten führe ich gleich fort.' „Je «un, du mußtest wissen, daß ich Ueberraschungen nicht liebe, und besonders war eS »npassend

, dann flüsterte ihr ^eine innere Stimme zu: „Nimm es, lies den Inhalt' und gleich darauf steckte sie es zu sich. ^ . - Hastig öffnete Wilkens indes die Thür, inmitten des Sofas im Zimmer lag sein kleines Söhnchen Willy und schlief. Aber seltsam ! Das Kind röchelte unheimlich, das Gesichtchen glänzte fieberroth, und als er jetzt die Augen aufschlug, griff er stöhnend nachdem Halse, ^ „Willy,' rief Frau Wilkens,- in deren Stimme Thränen zitterten, „wach' auf und begrüße den— lieben Papa:' u - Ich — mag

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 12
Date: 18.11.1922
Physical description: 12
sich zum Waschen» Bügeln von Stärk-, Haus» u. Hotelwäsche zu mäßig. Preisen Weinstuben. „Roter Adler', Goethestrcch« ? Franz Kamau n Yoghurt- Milch- Trinkhalle. täglich frisch, glas- u. flaschen weise, Andreas Hoserstraße 2, lneben Hotel Laurin). In Gries: . bei A. Lindner erhältlich. ^ (Nachdruck verboten.) Adattses Ehe. i Roman von Erich Ebenstein. (t. Forlsetzung.) . . Frau von Hilbert faß in ihrem Straßenkostüm, aus dem Kopf, am Schreibtisch und schrieb _ sie Schritte im Zimmer hörte, wandte Pe sich yaskg

lächäte schwach. H<üb gerührt, halb Mttg. Diese beständig auftauchenden Ideen bei Mäma und Manfred! Wieviel Wirklichkeit wurde Aer diesen Träumen versäumt. Wieviel Zeit und ^aft unnütz vergeudet. Immer versprachen sie sich Mldene Berge davon, und nie wurde nachher etwas Totgeborene Kinder. . . . „Wollt Ihr eigentlich etwas von mir, Kinder?' I^Zte Frau von Hilbert ungeduldig. ^ 'Ja, Mama,' antwortete Klaudm sanft. „Es ist Men^eit. Minna trägt bereits aus, und Onkel brecht wartet.' - Frau von Hilbert

seufzte tief auf. schon wieder die — Prosa! So mitten im Schaffensdrang. Es ist hart, Kinder. > Aber natür- ^ . ... es muß sein. Onkel ist so out ... er wird sich freuen, daß ich wieder etwas schreibe. Wir dür fen ihn wirklich nicht warten lassen.' Nein, dachte Klaudia, denn er ist nicht bloß gut, sondern wir, verdanken ihm auch, daß wir sorglos leben können. . . General Lebrecht von Diez war ein Onkel Frau Calia von Hilberts. Nach dem frühen Tode ihrer 'Eltern wurde er ihr Vormund. Ein sehr nachsich

bei der kleinen Pension, die sie als Majorin bekam, verhungern können, tvenn Herr von Diez sie nicht beschworen hätte, die Zinsen seines Vermögens als Zuschuß anzunehmen. „Um der Kinder willen.' Frau von Hilbert willigte ein. Diez stand damals als Oberleutnant in einer galizischen Grenzgarnison. Vor einigen Jahren nahm er als General seinen Abschied, mietete ein Zimmer bei Hilberts und gab sich in ihre Verpflegung, um ihnen auch noch die Generalpension. nutzbar zu ma chen, von der er für sich kaum ein Drittel

ver brauchte. Er war ein trockener, alter Herr gewor den, der Nur Rühe suchte und. an einem großen -Werk „Die Geschichte der Infanterie-Uniformen' arbeitete. Die Schwärmerei für seine Nichte war s natürlich längst erloschen, - aber, die Überzeugung, daß sie eine außergewöhnliche, bedeutende Frau sei, hatte sich derart in ihm vertieft, daß er nicht nur blindlings an ihr literarisches Talent glaubte, son dern auch alle Mängel des von ihr geleiteten Haus haltes mit den tiefsinnigsten Begründungen ent

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 31.08.1925
Physical description: 8
, 30, ds., um 3 Uhr nachmittags, fand in Bozen die Beerdigung der vm Freitag im Bozner Krankenhause verstor benen Frau Auguste Eggert, Gattin des Ober monteurs Herrn Josef Eggert, unter ungemein zahlreicher Beteiligung besonders seitens der Frauenwelt statt. Die Verstorbene, eine tüchtige Hausfrau zeichnete sich durch seltene Herzens- güte aus und war ihrem Gatten eine treue Le bensgefährtin, ihren zwei Kindern eine stets liebevolle Mutter. Zahlreiche prächtige Blumen- nnd Kranzspenden, darunter

auch eine solche von der Firma Schumacher L Co.' und den An gestellten derselben, schmückten den Sarg der Verewigten, welchem der schwergeprüfte Gatte mit seinen minderjährigen Kindern, die Ver wandten, der Chef der Fa. Schumacher m. Frau, die Angestellten, Vertreter der Etschwerke und anderer Jnstallations-Firmen, Anrainer von Sand und zahlreiche Leidtragende folgten. Alle, welche die wackere Frau näher gekannt haben, werden derselben sicherlich ein ehrendes Geden-- Ken bewahren. Zur Anzeige gebracht

ich aber auch von dir!' „Ich habe dich in keiner Weife beschränkt — bis heute. Da du mir aber jetzt bewiesen hast, daß du nicht fähig bist, die Verantwortung für deine Hand lungen zu tragen, so werde ich mir von jetzt aber er laub, sie streng zu konrollieren. Laß dir übrigens gesagt sein, daß die Frau niemals die gleichen Rechte beanspruchen darf, wie der Mann. Es mag das ja vielleich ungerecht sein, aber es ist doch nun einmal so. Wo der Mann noch straflos ausgeht, da hat die Welt über eine Frau — und vollends über die Frau eines SchauspiÄers

— längst den Stab gebrochen. Und deshalb sagte ich dir noch einmal: Solange du meine Frau bist, wirst du dich meinen Wünschen fügen!' Sie zuckte zusammen. Mit großen, entsetzten Augen starrte sie ihn an. Was hatte er gesagt? So lange du ineine Frau bist. .. Also rechnete er schon mit der Möglichkeit, daß das bald nicht mehr der Fall sein würde. Vielleicht sehnte er sich gar danach, den zahmen Ehemann, wie die Szechenyi sagte, bei seite zu werfen und wieder lustig und übermütig zu werden — wie früher

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 10.01.1923
Physical description: 8
sich vom alten Pinter wirklich zu Unklugheiten fortreißen lassen sollten, wurden sie allein den Schaden tragen. Mehr als die Hälfte von ihnen war um ihrer Arbeit willen vom Militärdienste enthoben. Versuchten sie zu streiken, würde man sie einfach in MarsÄom- Pagnien stecken und an die Front schicken. Er würde dann sofort Ersatz von der Militärverwaltung be kommen. . ' » Auch Adalise erfuhr von der Betvegung unter den Arbeitern, teils durch Klaudia, teils durch Frau Rosel. Sie begriff es nicht. Diese Leute

Frau Rosel, ihr alles stets genau mitzuteilen, was sie über Stimmung und Absicht der Leute in Er fahrung bringen könne. ^Am 30. Zlpril vormittags gelang es Löwenkreuz endlich, von seinem Fenster aus Adalise allein im Park zu erspähen. Ohne sich einen Moment zu be sinnen, eilte er hinah. Gottlob, endlich einmal war sie ohne das Proletarierkind, ohne Dienstboten, mit denen sie zu verhandeln, ohne Gäste, die sie zu unter halten hatte!^ Jetzt werde sie ihm Rede stehen, was ihre merkwürdige

Zurückhaltung zu bedeuten habe . . » Adalise ging still vor sich hin lächelnd auf dem Kiesweg auf und ab. Sie sah so strahlend aus, wie seit langem nicht. Ordentlich verklärt. Eben hatte sie den kleinen Lois nach der Molkerei geschickt, um seine Mutter zu holen, und wartete nun ungeduldig auf beide. Enttäuscht blickte sie auf, als statt jener plötzlich Löwenkreuz vor ihr stand und sie bat, einen kleinen Spaziergang mit ihm zu machen. „Unmöglich, Durchlaucht!' sagte sie dann ruhig. „Ich erwarte Frau

doch in «den Besitz der erforderlichen Geldsummen setzen. Das erfolgt in der Art, daß terredungen ohne Zeugen mehr wünsche, seit ich merkte, zu welchen. . . Unklugheiten sich Ihre Freundschaft hinreißen läßt, habe ich Ihnen doch bereits im Winter bewiesen, Durchlaucht!' „Ach was, Freundschaft! Sie wissen ganz gut, daß dies nur ein Mäntelchen war—' „Mir nicht, Durchlaucht! Übrigens kommt hier Frau Rosel, und ich bedaure daher... nein, ich be- daure nicht! Denn ich wünsche diese Unterhaltung

nicht weiter fortzusetzen. Kühl neigte sich das schöne Haupt zum Gruß. Gleich darauf schritt sie mit des einstigen Holz knechts Weib und deren Knaben tiefer in den Park hinein, wieder lächelnd, verklärt von einem geheim nisvollen inneren Glück, das wie sanftes Licht aus ihren Augen strahlte. Fassungslos blickte ihr der Prinz nach. Frau Rosel war aufgeregt und unruhig, weil die Gnädige sie hatte mitten von der Arbeit weg rufen lassen. Wie nnmer flogen dabei ihre Gedanken unwillkürlich zu dem, der sie Tag und . Nacht

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 24.11.1922
Physical description: 8
das zu dessen Verlassenschaft gehörige Wohnhaus Nr. 63 Laubengasse und 22 Silbergasse um 115.000 Lire gekauft. — Im Wege der Verlasienschaft nach Paul Welponer, Metzger meister in Bozen, ist dessen Besitz inBozen, Zwölf- greien, Gries und Nals im Gesamtwerte von 113.113 Lire an seine Frau und Kinder übergegan gen. — Das Wohnhaus Nr. 4 in Gummer mit Grundstücken in Gummer und Welschnofen im Werte von 25.000 Lire ist an Valentin Mahlknecht ühergegangen. — Das sogenannte Luppenmühlgütl in M ölten im Werte Von 4500 Lire wurde

er ihr die Einteilung. Alle Räume liefen im Viereck um das Haus. Unten im Erdgeschoß befanden sich Fremdenzimmer, Emp fangsräume, Spielzimmer, Musiksalon, Bibliothek, Leos Wohnung und drei Räume, die Bruder Wil helm und seiner Frau als Absteigequartier dienten. Das erste Stockwerk bewohnten die Eltern. Die Dienstboten wohnten in der Mansarde. Alles war behaglich und gediegen eingerichtet, ausschließlich mit atten Möbeln verschiedener Zeik- epochen, die Gottulan sen. im Laufe der Jahre zu sammengetragen hatte. Immer

keinen mora lischen Anspruch hatte. Mit den Schwiegereltern konnte sie nicht warm werden. Allerdings gab sie sich auch keinerlei Mühe dazu. Seit der unbegreifliche Rausch, der sie gestern in diese Verlobung getrieben, oerflogen, der Katzen jammer von heute morgen überwunden war, hatte sich Adalise ein System für die Zukunft zurecht gelegt. . Beeinflußt durch Manfreds geharnischte Reden über ihr unbegreifliches „Herabsteigen' und die blendenden Bilder, die Frau Cälia beständig von ihr j entrollte, sagte

im Hintergrund, sich weder verblüffen, noch beeinflussen zu lassen. Sie bewunderte nichts. Sie fragte auch nichts. Weder nach den Lebensgewohnheiten der Elte^i, noch, wie Frau Karoline bestimmt erwartet hatte, nach der Kindheit oder den Neigungen ihres Bräu tigams. Dagegen nahm sie die ihr gebotenen Lie benswürdigkeiten mit vornehmer Selbstverständlich' keit entgegen. Als Frau Karoline ihr die seit Jahren ange häuften Leinenschätze zeigte und herzlich hinzufügte- „Um eine Wäscheausstattung brauchst

m Nähe?' - - „Ja. Ganz nahe.' nickte Frau Karolme u fangen. „Man sieht von unseren 8^?^ hinüber, nach dem Fabrikhof. Da wirst du T machen, Kind. Wir beschäftigen 600 Arbeite . . ist der größte Betrieb dieser Art im ganzen

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Page 4 of 8
Date: 09.11.1923
Physical description: 8
keine Vorstellung stattfinden. Es ist zu erwarten, daß bis zum nächsten Sonntag, den 18. November, die S?ch? in Ordnung ist. Die Karten bleiben gültig oder kön nen eingelöst werden. Das Gleiche gilt für das Lehrlingsheim in der Kapuzinergasse. Silberne Hochzeit. Am 7. ds. feierte in Bozen Herr Gottlieb Mariacher. Postunterbeamter in Bozen, mit seiner Frau das Fest der silbernen Hoch zeit. — In Meran feierte am 7. ds. Herr Anton Hofer, Oberkondukteur der Eisenbahn, mit seiner Frau Rosa, geb. Grießner, das Fest

der silbernen. Hochzeit. Aus Schwermut in den Eisack gegangen. Am 9. ds. früh verließ die 39jährige Hausbesitzersgattin in Bozen Frau Kreszenz Anegg, geb. Höller, die schon seit einiger Zeit an Schwermut litt, ihre Wohnung in der Mühlgasse und eilte zum Eisack wo sie sich in den Fluß stürzte. Trotzdem ihr Gatte schon nach kurzer Zeit bemerkte, daß seine Frau das Haus verlassen hatte und daraufhin sofort zur Polizei geeilt war, konnte die Unglückliche nicht mehr gerettet werden. Gegen ^8 Uhr früh fand

. Di? Wohltätigkeitskommission in Gries wurd? in der am 7. ds. in Gries stattgehabten Gemeinde ratssitzung folgendermaßen zusammengesetzt: Zum Präsidenten derselben wurde Herr Jng. Bruno Frick gewählt. Als Mitglieder wurden gewählt: Herr Postverwalter Carlo Ried er, Frau Luise Prem, Frau Marie von HepPerger und die Herren Heinrich Tutzer, Heinrich Puff, Alfons Oberrauch, Ludwig Groß mann und Franz Nikolussi. Die Steuerverpachtung der Gemeinden — Völlan—Tscherms, welche mit einer Vergütung von 3L bei einem Gesamteingang von 792.847

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Page 9 of 12
Date: 01.11.1904
Physical description: 12
Beilage zu Str. 250 der „Bozner Aus Liebe. / Roman von. Ä. T « hte n. . ; - - (5. Fortsetzung.)' Sigrid aber hatte das schön« Haupt gesenkt und eine Thräne stahl sich ihr langsam Wer die Wange und fiel auf ihre Hand. „Was ist das?' dachte sie. „Kommt diese Thräne aus meinen Augen? Fort damit!' Und rasch schob sie den Stuhl zurück und stand auf. „Wo willst du hin, Töchterchen?' fragte Frau von -Sengen. -- ^ ^ - „Nur ein bischen mich erholen wollte ich,' erwiderte sie, „das Herz ist mir zu voll

, — ich muß umhergehen!' ^ „Und ich will mich nun empfehlen,' sprach Doktor Stein bach, indem auch er sich erhob. „Morgen komme ich als Arzt! Fräulein Sigrids Wangen sind mir noch zu schmal —' „Ja, aber heute bleiben Sie Äs Freund, lieber Doktor!' unterbrach ihn die Oberforstmeisterin. „Speisen Sie mit Ms, es ist gleich Tischzeit!' > „Wollten die Damen nicht zur Stadt fahren?' wandte der Doktor ein.. „Ich glaubte, etwas ähnliches verstanden zuhaben!' - „Das kann auch ein andermal geschehen,' rief Frau

von Sengen, „heute ist es sowieso zu spät geworden und mein Mann will pünktlich speisen, weil er heute nach Tisch im Forst zu thun hat) Zudem umwölkt sich der Himmel auffallend. Ich fürchte, wir werden ein Gewitter bekommen. Nun also, Doktor, — Sie bleiben, wie?' ^ ' „Ich nehme mit Dank an, gnädige Frau, besonders, da ich heute noch ein freier Mann bin,' entschied der Doktor. „Mein Stellvertreter bleibt noch bis heute abend hier und Ihre Einladung ist für mich Einsamen gar zu ^verlockend'' „Schön, schön

! Rasch, Erika,' wcurdte sich Frau von Sen gen an diese, ,)laß noch ein weiteres Gedeck auflegen und Hage 'es in der Küche, daß man anrichte, sobald die Herren aus der Kanzlei und. zu.Tische kommen.' ' Erika war wie der Wind zur Thür hinaus, Doktor Stein bach aber fragte verwundert: „Sind wir denn nicht unter uns? Dann müßte ich dankend ablehnen, denn in meiner tiefen Trauer werden Sie begreifen, daß —' ^ „Ach, es handelt sich ja nur um unsere tägliche Tischge sellschaft,' meinte Frau von Sengen

Sie doch mit Ihren guten Eltern,' rief der Doktor. „Sie sind es diesen braven Menschen eigentlich schuldig!' ^ - , „Ich kann nicht und- ich darf nicht!' stieß Sigrid wie der aus. „Sie haben ja nicht alles gehört, was sie mir sagte! Ich bin nicht umsonst so krank geworden, geistig wie gebro chen! Ich habe durch 'die Anspielungen dieser Frau so viel, so viel: — mein Bestes verloren!' / - „Sigrid,'. rief der Doktor, „so dürfen Sie nicht reden< das ist Frevel! Sie haben ein Elternhaus, Äne liebe Schwe ster, treue

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Page 5 of 8
Date: 29.10.1913
Physical description: 8
. Am 23. ds. nach 8 Uhr abends kam es dem dortigen Gendarmeriepostenkomman danten Herrn Wachtmeister Reinstadler zu Ohren, daß sich ein verdächtiger Mann mit Frau und Kind in Gmund, Gemeinde Pfatten, herumtreibt und Sacharin zum Kauf anbietet. Der Wachtmeister nahm sofort die Verfolgung des Unbekannten auf und eine halbe Stunde später gelang es ihm, den Mann am Bahnhof in Auer auszuforschen und gerade in dem Augenblick zu verhaften, als er mit Frau und Kind den gegen Bozen fahrenden Personenzug besteigen

wollte Es war dies der zuletzt in Kaltern in Arbeit ge standene 40jährige Taglöhner Josef Stromberger aus Weidensseld in Kärnten. Er uüd seine Frau leugneten zu nächst, Sacharin zum Kauf angeboten zu haben, bei genauer Durchsuchung wurden jedoch in seinem Rucksack 16 Schach- . ieln mit 4 Kilogramm und in dem Unterrock seiner Frau Schachteln mit 2 Kilogramm Sacharin gefunden. Nun gaben beide das Leugnen auf und Stromberger gestand, daß er seiner in Zürich wohnhaft gewesenen Frau geschrieben haöc, zurückzukommen und Sacharin

mitzubringen. Sie. Hat auch 7—8 Kilogramm über die Grenze geschwärzt, doch 5 haben sie angeblich von diesem Quantum bisher nichts ver kauft. ,Der bei Stromberger und seiner Frau vorgefun dene Betrag von 32 Kronen läßt jedoch darauf schließen, daß sie etwas von dem Sacharin schon verkauft haben. Da beide arbeitslos und ohne festen Wohnsitz sind, würden sie wegen Fluchtgefahr dem Bezirksgerichte in Neumarkt ein geliefert. Das L^jährige Kind würde der Frau belassen: Das Bargeld und das Sacharin wurden

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 3
Date: 24.04.1920
Physical description: 3
—Sand) sind von diesen Zuschüssen ausgeschlossen, weil bei diesen separate Maßnahmen getroffen werden. Barackenabbruch am Viehmarktplatze. Diefe Woche wurde am Viehmarktplatze mit dem Mbruch der Baracken begonnen. In kürzester Zeit wird der Platz seinem Zwecke wieder übergeben werden können. Durch vier Jahre hindurch befand sich dort die Personalsammelstelle. Kranzablöfungsfpsnde. An Stelle eines Kranzes auf das Grab der verstorbenen Frau Notar Neugebauer spendete der Lehrkörper der öffentlichen

bei ermäßigten Preisen „Drei alte Schachteln'. Operette in drei Akten und einem Vorspiel von Walter Kollo. Am Montag findet das letzte Gastspiel Annie Rosar vom Burgtheater als Medea in Grillparzers fünfaktigem gleichnamigen Schauspiel statt. Karten bereits an der Kasse erhältlich. „Die rätselhafte Frau', Lustspiel in drei Akten von Robert Reinert. Am Mitt woch hatten wir Gelegenheit, Annie Ro- fars schauspielerische Fähigkeiten in einem Lustspiel bewundern zu können. Wie im Schauspiel

, so ist auch hier ihr Spiel von großer Wirkung und offenbart bedeutende künstlerische Fähigkeiten. Als Eva Blond verstand sie es musterhaft, die launenhafte „rätselhafte Frau' darzustellen. Die Rolle des gutmütigen Hausfreundes Rudi Leit ner war selbstverständlich bei Direktor Leo B o w a e z in den besten Händen, dem der Hauptteil des Lacherfolges zufiel. Alfred Gebhardt als Richard Günther und Heinrich Strome.nger als Rechtsanwalt Moran waren gleichfalls gut. wie auch die Nebenrollen gut besetzt waren. — v. Abgabe

auf 'das Grab der Frau Notar Neugebauer von Frau Direktor Gast ei ner 10 L. Herzl. Dank. Kaninchen-Zuchtverein Bozen-Gries. Samstag, 24. April. 8 Uhr abends im Hotel „Bayr. Hos' Monatsversammlung. Die Mitglieder werden er sucht. an derselben teilnehmen zu wollen. S?»rt. Sport. Sonntag, den 25. April um -/-4 Uhr nachm. Fußball-Wettspiel zwischen der kürzlich ins Leben gerufenen Fußballriege des Turnvereins Bozen und F. C. Rapid. Das Spiel verspricht ein sehr lebhaftes zu werden. Züricher Devisenkurse

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 22.04.1924
Physical description: 8
Lire gewidmet. Der Grealgrund in der Bahnhofftraße wurde seinerzeit von der Besitzerin Frau Ror- tensteiner der Gemeinde Zwölsmalgreien unter der Bedingung vermacht, daß darauf ein Schul haus und eine Kirche erbaut werde. Mit der Ver einigung ging dieser Grund an die Stadtge meinde über, die aber wegen des ganz ungeeig neten Platzes dre Vermächtnisbedingnisie nicht erfüllen kann und den Grund verkaufen will. Es wurde nun mit den Gebrüdern Wiedmann ein Abkommen getroffen, demzufolge

, die sich bescheiden in die aller letzte Bank setzen mußte, weil sie in ihrer Aufregung ganz vergessen hatte, Herrn Jakob Bernstingl, dem Saaldiener, ein Trinkgeld zu geben. Vielleicht wäre sie trotz ihrer von Dr. Herrlinger ausgestellten Karte gar nicht eingelassen worden, wenn nicht ein halb bäuerisch gekleideter Junge Herrn Bernstingl einfach beiseite gedrängt und sie mit Gewalt hineingeschoben hätte. Es war Karl Lagler. „So, Frau Siebert, da setzen wir uns her,' sagte er dann, zwei Damen mit ungeheuren Hüten

und kostbaren Pleurensen einfach fortdrängend. „Dt. Herrlinger hat mir aufgetragen, Ihnen einen Platz zu verschaffen, also ist es meine Pflicht. Und machen Sie nur kein so jammervolles Gesicht. Es wird schon nicht so schlimm werden. Ich sah den Herrn Doktor vorhin einen Augenblick und der strahlte ordentlich!' „Wirklich?' fragte Frau Siebert ungläubig. Vorgestern abend, als er bei uns war, schien er mir gar nicht sehr zuversichtlich. Er wollte gestern noch l einmal kommen, aber- wir warteten vergebens

. Die beiden Lyttons, Vater und Sohn — der jüngste lag hoffnungslos im Spital und konnte der Verhandlung nicht beiwohnen-— blickten mit er zwungener Ruhe fast spöttisch auf die Reihen der Zuhörer. Torwesten tat keinen Blick uin sich. Sein Antlitz war sehr bleich und ernst, sein Blick stolz, aber seine Bewegungen voll vornehmer Sicherheit. „Gott sei Dank, er sieht wieder fast so gesund aus wie früher!' flüsterte Frau Siebert erleichtert. Im Publikum hatte sein Erscheinen eine ge wisse Bewegung hervorgerufen

, bis es plötzlich wieder still wurde: Die Zeugen waren eingetreten. / Sie erschienen in zwei geteilten Gruppen. Die erste, größere, war vom Staatsanwalt vorgeladen. Es gab da eine Menge Leute, die nur Unbedeutendes auszusagen hatten. Hotelbedienstete, den Kammer diener Titus, den alten Lagler, Chauffeure, Poli zisten usw. Dann aber auch Frau Torwesten, > die man unter dem Namen „Belle Adisane' ja sehr gut kannte. Sie erregte das größte Interesse. Man flüsterte

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Page 6 of 8
Date: 03.01.1924
Physical description: 8
statt. — Die Beerdigung des am 31. Dezember in Terlan verstorbenen Dr. An ton Rainer, kgl. Richter in Sterzing, findet heuts um halb 5 Uhr nachmittags von der ftätdtischen Lei-- chenkapelle aus dem Friedhose in Bozen statt. — In St. Felix am Nonsberg verschied Herr Matthias Kosler, Gomeindesekretär, im 37.' Lebensjahre. Den Tooeskeim holte er sich im Kriege. — In Brixen starb als Opfer ihrer Mutterpflicht Frau Maria Winkler, Bäuerin aus Äsers, im Alter von 23 Jahren. Sie hinterläßt ihrem Gatten vier

Kinder, von denen das älteste vier Jahre, das jüngste acht Tage zählt. — Im Meraner Versorgungshaus starbi ani 2. ds. Mkria Pircher, 79 Jahre alt. Am 31. Dez. verschied in Meran Frau Ludmilla Send, n e r, geb. Demuth, Photographensgattin, im Alter von 48 Jahren. Am 1. ds. starb in Meran Frart Katharina Magda Bugge, Musiklehrerin auS Christiania, 75 Jahre alt. Weiters starb in Meran Frau Maria Maßl, geb. Kueu, Arbeitersfrau aus Tschars in Vinschgaü, 39 Jahre alt. In Pawi^l bei Lana starb am 31. Dez

. Jakob Königsrei ner, Buchrastbauer, 75 Jahre alt. — Im Ver? sorgUngshause in Lana verschieden der 25 Jahre alte Leo Sanier und die 83 Jahre, alte Therese Gschwari. — In Deutschnofen starb Frau Ur? fula Wwe. Hofer, Oberranermuter, im Alter von 86 Jahren. Beerdigung. Gestern nachmittags wurde der gewesene städt. Sicherheitswachmann Faustienus Pes Koller unter zahlreicher Beteiligung von Leidtragenden auf dem hiesigen Friedhose zur letzten Ruhe bestattet. Außer seinen Familien angehörigen gaben

nach rechts, wobei durch Rut schen einer auf dem Wagen befindlichen Kiste das Auslagefenster des in der Laubengasse ge legenen Schaufensters der Maschinenhandlung Joses Mohr zertrümmert wurde. Leichenfund im Leitach. Am 2. ds. wurde im Leitach an der Grenze Zwischen Bozen und Ritten unterhalb des Ebnerhofes in einem Gestrüpp die Leiche einer Frau mittleren Alters gefunden. Die Leiche, die bereits sehr stark in Verwesung überge gangen uiid daher völlig unkenntlich ist, dürfte be reits über ein halbes Jahr

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Page 5 of 8
Date: 11.02.1905
Physical description: 8
und habe sich von dort geflüchet, wenn unÄ so lange sieeinenKreiyer in der Tasche haben, nicht i> der Slbsicht, die österreichischen Fahnen zu verlassen. Der ruhen, bis derselbe in geistigen Getränken angelegt ist. Kommt ! Deserteur wurde m Gewahrsam genommen uiG bchufs Vor- er^dann ,betrunken nach Haust,, sind Frau und Kind ihres ^ nähme von Erhebungen nach Mine geliefert. ^ - - Lebens, nicht sicher und stets groben Mißhandlungen ausge- ! Gräfin Luise Montignoso als Dichterin. Im Deutsch«; seht. . Letzterer Zeit war Knering

10—12 Tage bom Hause ' Volksverlag in Leipzig ist soeben ein Bändchen Gedichte er abwesend und verpraßte in den Mrhhshäusern niederster ' schienen, die aus der Feder der ehemaligen Kronprinzessin von Sorte den letzten Rest seines Verdienstes, während Frau und Sachsen stammen. Als Herausgeber der Gedichtsammlung Kind hungerten . und. von mildthätigen Menschen, erhalten ! zeichnet Hermann v. Alt-Damarow, der sich auch in einer aus- ^Mirden. Borgestern abends dachte Knering endlich ans Heim-. ! führlichen

Einleitung bemüht, die Sinnesart der ehemaligen Kchen, befand sich jedoch in einem derart aufgeregten Zu? - Prinzessin und ihren Charakter zu kennzeichnen. Er riHet stände, daß seine Frau, Böses ahnend, ihm die Thüre des ! an die Leser die ausdrückliche Bitte, bei der Lektüre der Gs» Hauses versperrte und sich mit ihrer neunjährigen Tochter im , dichte vollständig die Dichterin von der ehemaligen Kronprin- Zinnner einschloß. Dies reizte den Zorn des Trunkenboldes ! zessin zu trennen. Die Gedichte Luise

von Toskanas sind noch mehr,, weshalb er ein Beil ergriff und mit demselben die ' zum Theil mcht allein im Druck, sondern mich im Faksimile Thüre zu erbrechen versuchte. Auf die Hilferufe der Frau - wiedergegeben^, und der Herausgeber zitiert das eingehende kennen rasch mehrere Nachbarn hinzu, welche den wie wüthend ; Gutachten eines bekannten Dresdener Graphologen, der aus herumschlagenden Menschen entwaffneten und so lange fest- den Schriftzügen der Prinzessin deduziert, sie fei eine geistig hielten

, bis eine Polizeiwache erschien, und den Knering trotz hochstehende, eigenartige Persönlichkeit, die mit vielseitigen seines Widerstrebens und seiner Behauptung, daß er mit sei- . Gaben, Sinn für Kunst und Wissenschaft ausgerüstet vcm 'er Familie thun könne, was er wolle, in Haft ncchmen. Unter ? höchstem Gerechtigkeitsgefühl und großer Herzensgüte beseelt fortwährenden Schimpfwörten und gefährlichen Drohungen j sei. „Ein tiefer ringender Charakter,' schließt daA Gut» Wen Frau und Tochter wilrde Knering

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Page 5 of 8
Date: 23.06.1921
Physical description: 8
ab und zu zurückschleuderte. Sein Blick tauchte fest und forschend m den ihren. Dann lächelte er und sagte: „Ich da!.s Sie Wehl zu meiner Mutter führen, gnädige Fräulein?' Ohne ihre Antwort abzuwarten, schritt er neben ihr zu der Leidenden. Gertrud mußte Platz nehmew^ und wurde einem eingehenden Verhör, das sich geschickten eine Unterhaltung verflocht, unterzogen, antwortete gewandt , und ruhig, ihre^ Zu neigung sogleich der schönen, alten^ kmdhaft zag ten Frau entgegenflog. Eine ^unde spater war sie verpflichtet

vor trefflicher Mensch wie guter Schauspieler ge^ Wesen sei. Er sprach säst mit Anbetung von seiner Mutter, deren herrliche Summe ihr einen Platz unter den erstell Opernsängerinnen ge sichert uud die, aus Viebe zu dem Gatteu uud dem Söhnchen, allen Erfolgen, allein Ehrgeiz äußerlich ruhig, innerlich unter schweren Kämp fen entsagt hatte. „Die Frau ist ganz Güte und Selbstlosig keit^' sagte er bewegt. „Nur ihrer Willens krast wiä) ich, als ich mich auf zwei Jahre der Hamburg-Amerika-Linie als Schiffsarzt ver

pflichtete. Sie Witt durchaus, daß ich die Welt kennen lerne und kein Nesthocker werde'.' Das junge, aufmerksam lauschende Mädchen verbarg ein gelindes Erschrecken, denn die lie benswürdige Frau hatte auf sie einen mehr als zarten Eindruck gemacht. Sah er als Arzt es uicht oder täuschte er sich? „So lauge wollen Sie sich von Ihrer Frau Mutter trennen?' fragte sie. Ec lachte kurz: „O nein, überschätzen Sie Äite 5 Juni, eine Wetterandacht abgehalten. Von V-6 bis v»7 Uhr Aussetzung des Allerheiligsten

der bürgerlichen Ehrenrechte. Tiroler Uolkspartei. Große Frauenversammlung in Bozen. Am Freitag, den 24. Juni, findet um 8 Uhr abends im Theatersaal des kathol. Geselleuhauses in Bozen, Meinhardstrcche Nr. 3. eine grohe Frauenversammlung statt Referate: 1. Neue Ziele der christlichen Frauen bewegung; 2. Praktische Durchführung der Frauen- organisation: 3. Was sagt der christliche Arbeiter zur ös- . sentlichen Tätigkeit der Frau. Männliche Mitglieder der Tiroler Volkspartei haben Zutritt. Die Leitung

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Page 8 of 12
Date: 31.03.1923
Physical description: 12
ihre Augen kaum losreißen vom Anblick dieser zau berhaft schönen Idylle am Rand der Wüste.. Es war ein märchenhaftes Bild. Aber der Zug rollte weiter. Und dann war man wirklich in der Wüste, in diesem gelben, heißen, sengenden Einerlei voll Dürre und Hitze, das die Lippen austrocknet und die Zunge am Gaumen kleben läßt. Und doch fesselt sie den Blick magnetisch und läßt ihn nicht los. Endlich war Biskra erreicht. Als Anita mit Frau Jungmann ausstieg, flog etwas Weißes, Schlankes auf Anita zu und fiel

ihr um den Hals — Lori Gordon. Sie lachte und weinte in einem Atem. „Du bist wirklich da, Nita! Ach Nita, ich habe es nicht eher glauben können, als bis ich dich vor mir sah,' jauchzte die sehr hübsche und graziöse kleine Frau. Hinter ihr erschien ein großer schlanker Herr in einem kleidsamen Tropenanzug. Es war Fritz Gor don. Er lachte über das ganze sonnengebräunte Ge sicht und begrüßte die Damen sehr vergnügt. „Gottlob, daß Sie gekommen sind, mein gnädiges Fräulein, meine kleine Frau hat sich so arg

mit dem Ware nur am Ende- Heimweh herumgeplagt, davongelaufen.' .. Frau Lori lachte ihn an uud wischte hastig ein paar Tränchen fort. - „Das erlebst du nicht, Fritz, daß ich dir davon laufe. Aber sehr glücklich bin ich, daß Nita gekom men ist.' „Und dafür danke ich Ihnen herzlich, mein gnä diges Fräulein. Hoffentlich bleiben Sie recht lange- bei uns.' . So herzlich aufgenommen, fühlte sich Anikcr gleich Wohl und vertraut, als man in dem kleinen weißen Haus gelandet war, das Gordons bewohnten

. Ein erfrischendes Bad war für die reisemüden Da men bereit. Und eine Stunde später saß man an einem ta dellos gedeckten Tisch, der mit einer köstlichen Mahl zeit bestellt wurde. Nach dem Essen mußte sich Frau Jungmann zu einer Siesta niederlegen. Fritz Gordon ging seinen Geschäften nach, und die Freundinnen waren allein. „Bist du müde, Nita? Oder hast du Lust, nn- mir zu plaudern?' ... „ „Das letztere, Lori. Ich bin gar nicht müde. Lori zog die Freundin erst einmal auf den Bat kon, der vor Anitas luftigem

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Page 5 of 8
Date: 18.09.1923
Physical description: 8
aus Sonntag, den 9. d. M., wollten junge Burschen einen Einbruch in das Lebens mittelgeschäft der Frau Steiner im Gratscher ^Gemeindehause verüben, als aber zu ihrem Ver hängnis gerade der Gratscher Sicherheitswach mann heimkam. Einer von drei Burschen er griff sofort die Flucht, die zwei anderen zitierte der Polizeimann ins Wachzimmer, wo er ihnen das Nationale abnehmen wollte und sich mit den Dieben, da er allein war, arg herumrausen mußte, wobei es ihm gelang, bevor auch sie zu sliehen vermöchten

hat, werden Sie früher oder später doch daran gehen müssen, sich mit diesen Dingen ver traut zu machen!' «Nie! Das kann und mag ich nicht! Wozu -auch? Der Geschäftsleiter versteht ja seine Sache und zahlt mir monatlich aus, was ich brauche — das genügt mir.' „Liebe, gnädige Frau, das scheint mir aber recht vertrauensselig, um nicht zu sagen leichtsinnig! Fürchten Sie denn da nicht, betrogen zu werden?' „Nein. Die Leute sind treu. Einige -waren l schon unter meinen Eltern angestellt.' j „Nun, mich soll's Ihretwegen

und Ditta aus der Barke half. Im Garten kam ihnen Jsabella. entgegen, die wie angewurzelt stehen blieb, als sie die beiden daher kommen sah. „Ja, nicht wahr, da staunen Sie, meine Gnä digste!' lachte er, nachdem sie einander begrüßt hat ten, vergnügt. „Während Sie noch Lief in den Fe dern lagen, machten Ihre Frau Schwester und ich schon die herrlichste Morgenpartie auf die See hin aus! Wären Sie so zeitig aufgestanden wie wir^ hätten Sie mit von der Partie fem können!' Über Jsabellas Gesicht flog

: „Es war der Ein fall eines Augenblicks. Ihre Frau Schwester, die, wie ich, sehr zeitig erwacht war und in den Garten herabging, um den schönen Morgen zu genießen, traf hier zufällig auf mich und wir beschlossen, auf Entdeckungsreisen auszugehen, da uns beiden das Terrain völlig fremd war. Dabei entdeckten wir eine Bucht mit Hafenanlagen und Barken, und da ich stets -i.i Freund des Rudersports war, schlug ich Frau Hänslein vor, einen Ausflug aufs Meer zu machen.' Jsabella,'die, Wohl ausgeruht, frisch und rosig

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Page 7 of 8
Date: 03.09.1910
Physical description: 8
für sich zu behal ten. Sie trugen kein Verlangen danach, noch tiefer in diese unglückselige Sache verwickelt zu werden, und trotz des Mit leids, das besonders Frau Wanner, die Bergwirtin, mit den bedauernswerten, armen Eltern empfand, wollte sie doch nicht noch mehr mit dieser rätselhaften Geschichte zu tun haben. < ^ ' Vierzehn Tage waren Benins noch gezwungen, in Stein feld bei Frau Wanner zu bleiben, ehe die Kommerzienrätin soweit hergestellt war, um, begleitet Von ihrem Gatten und einer geschulten Pflegerin

, der am Lager seiner Frau getreulich Wache hielt, hatte aus ihren Fieberphantasien Dinge ent nommen, die ihm zu denken gaben. Er erschien in diesen vierzehn Tagen um Jahre gealtert. Dina, die Wärterin, nahm man natürlich mit nach der Residenz. Man hatte ihr das kleine Kind, von dem man ja nicht wußte, woher es stammte, zur Pflege übergeben, denn der Kommerzienrat wollte sich um keinen Preis von demselben trennen. Daß durch dieses Kind sein geliebter Sohn einst wieder ins Elternhaus zurückkehren

werde, war bei ihm fast zur fixen Idee geworden Er hatte mit der Behörde in Steinfeld eine Anseinanderjevung gehabt und das Kind unter dem Namen Lucie in aller Form adoptiert. Auch war es dort auf diesen Namen getauft worden. Was seine Frau dazu sagen würde, wenn sie, wieder hergestellt, don der Sache erfahren mußte, wußte er allerdings nicht; es war ihm auch gleichgültig; in diesem Falle hieß es einfach, seinen Willen durchzusetzen. Nachdem die Familie Benin glücklich abgereist war. at mete die Bergwirtin

auf und äußerte zu Rosa, dem Mäd chen für alles: „Gott sei Dank, daß die draußen sind! Lieber gar keine Sommergäste als solch eine Kugelfuhr! Gut bezahlt haben sie ja, aber ich habe dafür auch Schweres durchmachen müssen!' . > ' - s? „Aber die armen Menschen haben ihr Liebstes hier ver loren!' warf Rosa ein. „Ob sie das herzige Arnoldchen Wohl noch je einmal im Leben wiederfinden werden?' „Das mag Gott wissen, der ihnen die harte Prüfung geschickt hat,' seufzte Frau Männer. Ahn wer ^ des Herrn Wege find

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