Seite 6. Nr. Z. der Lutherische den Priester fragend an. Da sprach dieser lächelnd: „Vei Matthäus am Letzten, das ist im letzten Vers des Evangeliums von Matthäus heißt cs: .Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt?" Ja Christus ist immer bei seiner Kirche, und darum bleibt ihr Bestand auch gesichert für alle Zeiten. Mag der Herr auch zeitweilig seine Hilfe Zurückhalten, mag es auch den Anschein haben, als ob er schlafe und unempfindlich wäre für die Nöten seiner Getreuen
, seine Gottheit schläft niemals, und sobald es wirk lich an der Zeit ist,»steht er immer wieder auf und hebt seinen allmächtigen Arm und bringt die Kirche in wunderbar kurzer' Frist wieder zu neuem Glanz und neuer Blüte. So ist es durch die Jahrhunderte her gegangen. Darum haben wir gar keinen Grund, uns schwer zu ängstigen ob der Gefahren, die heute wiederum der Kirche drohen, wie auch die Apostel keine Ursache gehabt hätten, im sturmum- tobten Schifflein so kleinverzagt zu werden. Der Herr
war ja bei ihnen, und er ist auch bei uns, da haben wir nichts zu fürchten. Stürmen war die Kirche immer ausgesetzt, auch unserem Zeitalter bleiben sie nicht erspart. Heute tobt mit fürchter licher Wut die rote Sturmflut um das Schifflein Petri. Die neueste Irrlehre ist die Sozialdemokratie, sie ist eine viel ärgere und schlimmere Ketzerei als z. B. der Arianismus oder das Luthertum; denn sie leugnet nicht nur einen oder etliche Glaubenssätze der Kirche, sondern ver wirft hartnäckig alle Glaubenslehren des Christen tums; darum darf man sie kaum mehr eine Irr lehre
nennen, sondern muß sie als krasses, nacktes Heidentum bezeichnen. Ihren ganzen, tödlichen, fast satanischen Haß aber richtet die Sozialdemokratie wider die katholische Kirche, und sie betreibt eine wütende Kirchenstürmerei. Tausende von arbeiten den Menschen werden in die roten Organisationen hinein gezwungen, und wenn sie drinnen sind, wird ihnen alles Christentum verekelt und die Erfüllung ihrer religiösen Pflichten fast unmöglich gemacht. Rote Sendlinge ziehen wie Missionäre durchs Land
und reißen durch eine schillernde oberfläch liche Wissenschaftelei, die mit aufgelegten Fälschun gen durchsetzt ist, ungeschulten Leuten den Glauben aus dem Herzen. Die sozialdemokratischen Schrif ten, Zeitungen und Bücher strotzen von Lügen, ; Verdrehungen, Verleumdungen. Schmähungen und Schandfabeln gegen Religion und Kirche, mit Spott und Hohn und haarsträubenden Lästerungen wird alles überschüttet, was dem Christen heilig ist, , Schule und Ehe sucht man zu entchristlichen, die Farnilie zu untergraben