und wieder zurückzutragen, soll ich der Dieb sein?' sagte er mit wegwerfendem Lächeln. „Ebenso gut könnten Sie Mylord beschuldigen, die Juwelen ge nommen zu haben, der weiß viel genauer, welchen Platz sie hatten, als ich.' „Frecher Bursche!' rief der Beamte. „Beschuldigung' . antwortete John achselzuckend. „Warum soll ichs gerade gewesen sein? Es sind dieser Diener genug im Hause.' „Lauter alte, erprobte Leute —' „Und ich allein bin der Neuling, der Sausewind', unterbrach ihn John. „Die alten steifen Kerle kön nen
es ihnen doch nicht zu, sie sind zu dumm dazu', versetzte der Diener übermüthig. „Sie freilich sind klüger', entgrgnete der Beamte mit einer Betonung, welche John darüber belehrte. er eine sehr unvorsichtige Aeußerung gethan gesagt haben', ver- ! dass hatte ,.DaS wollte ich nicht damit besserte er sich. „Schon gut', fuhr der Beamte fort. „Wie kommt es, dass Sie während der Kirchzeit weder in der Die- nerstube, noch aus dem Hose, noch in der Küche gesehen worden sind?' „Weil ich keine Lust nach der Gesellschaft der lang weiligen MrS
. AdamS oder ihres rothhaarigen Küchen- mädchenS verspürte und mir auch nicht die Geschichten deZ alten Ralph zum hundertsten Male erzählen lassen wollte.' „Wo waren Sie?' „Ich habe es Mylord und Ihnen bereits gesagt, in der Putzkammer.' „Die ganze Zeit?' „Die ganze Zeit.' „Allein?' Einen Augenblick zögerte John mit der Antwort, dann rief er hastig, als müsse er die kurze Versäum nis wieder einbringen: „Ich war allein und kann Ihnen weiter keine Auskunft geben
. °Machen Sie mit mir, was Sie wollen, lassen Sie mir meine Aachen durchsuchen, lassen Sie mich einsperren, ich weiß von nichtS.' „Würde auch ohne Deinen Rath geschehen sein, mein Junge', cntgegnete der Beamte, den das Beneh men des jungen Menschen aufbrachte. Er ließ ihn vorläufig wieder einsperren und fuhr nun in seinem Verhör mit der Dienerschaft fort. Neues kam, was Thatsachen anbetraf, dabei absolut nicht zutage, wohl aber trat bei sämmtlichen Leuten ein Strömung zu Gunsten Ruths und ein MisStramn gegen John zu tage. „Ruth
ist ein braves, ein gotteSsürchtigeS Mädchen, unter den Augen der Herrschaft aufgewachsen', erklärte der Butler. „Ich kenne sie von Kindesbeinen an, sie hat noch nie eine Liebschaft gehabt', betheuerte MrS. AdamS, und die übrigen Diener und Dienerinnen stimmten den beiden Häuptern in diesem Lobe bei, noch mehr freilich deren abfälligem Urtheil über John. Der Butler wiederholte seine bereits dem Lord ge machten Angaben und erzählte ferner, der Bursche be sitze eine große Gewandtheit in allen körperlichen