, das vor noch nicht vollen 2 Iahren der Schauplatz seiner glänzendsten Triumphe war, wo er als fast unumschränkter Gebieter herrschte, und welches nun Zeuge seiner Niederlage ist. Seine Stimmung mußte noch bitterer werden bei dem Gedanken, daß sein früherer Waf- fengefährte Pallavicino es war. der ihn gefangen nahm, und daß er vor einer Abtheilung der Brigade CialdiniS. seines erbittertesten Feindes, die Waffen strecken mußte. Hätte die sardinische Regierung nur noch einen Schatten von Selbständigkeit sich bewahrt
, sie würde es ohne Zwei fel vorgezogen haben, die Sache durch eine Amnestie zu beenden, und Garibaldi die verlangte Auswanderung »ach Amerika zu bewilligen, anstatt einen Prozeß hervorzurufen, der nur compromittirend für das Ministerium und vielleicht selbst für die Krone werden kann. Allein vie Regierung jenes Landes, welches man das Königreich Italien nennt, ist nachgerate dahin gekommen, nur die Parole aus Pa ris zu empfangen, seine leitenden Staatsmänner sind nur mehr die vollstreckenden Organe
Parlament erklärt wiederholt, daß Rom und Venedig zu Italien gehören und dnrch jedes Mittel erworben werden müssen. König Victor Emmanuel selbst versicherte, daß Rom tic Hauptstadt Italiens werden solle. Die in ganz Italien herrschende Aufregung wurde von Turin aus angefacht, und dnrch die ministerielle Prelle genährt, Mazzini. der offiziell geächtete und proscribirie Flüchtling konferirte in Tnrin mit ven hervorragendsten Männern der Regierung. Derlei öffentliche Geheimnisse, und vielleicht viele
der italienischen Regierung gegen die Befehle Napoleons, kann stt es nie wagen, Garibaldi tödten zu lassen. Der instinkt- mäßige Trieb der Selbsterhaltung ist für ihre Handlungs weise noch ein stärkerer Regulator als der angewohnte sclavische Gehorsam. Die bedrohlichen Demonstrationen, die schon die bloße Nachricht von der GefaNgennehmnng Garibaldis in Mailand, Genua, Florenz. Brescia, Lioorno, Catanea und anderen Städten hervorrief, mö,',en für die Regierung ein Fingerzeig sein, wie gefährlich es für sie wäre
, Hand an sein Leben zu legen. Wem. es sich um die Frage handelt, welchen Gewinn die letzten Vorgänge der Regierung Victor Emanuels ge bracht haben, so kann derselbe nur für äußerst gering an geschlagen werden. Eine Staatsgewalt von ähnlichem Ur sprünge, wie jene der italienischen Regierung, kann ihre Stütze mir in der Aktiongpartei, finden. Die Sympathien dieser letzteren hat die Regierung durch ihren, wenn auch nur nothgedrungenen Widerstand gegen die Nationalpartei eingebüßt, ohne in dem Vertrauen