die Schwester, fern aller sinnlichen Be ziehungen. Daß sie das oder etwa gar seine Versicherungen und Küsse anders verstehen konnte, kam ihm gar nicht in den Sinn. Hans dachte so frei, daß es für ihn keine Unmöglich keit gewesen wäre, eine Ehe sozusagen unter seinem Stande einzugehen, wenn die Liebe recht lebhast gesprochen hätte. Der Heckenberger näherte sich ihm und führte ihn die Treppe hinauf. Ganz seiner sonstigen Art entgegen war der Schuster heute sehr wort karg, gab kaum Antwort und brummte
für sich etwas von verrückten Weibsleutcn, die nie wußten, was sie eigentlich wollten. Auch Hans hatte die gute Stimme verloren, er kam sich, seit das Mädel sort war, einsam und verlassen vor. Ganz iin reinen war er nicht, was sie eigenetlich so überraschend schnell zu diesen» Entschluß veranlaßt hatte. Sollte sie etwa gar auf das Fräulein eifer süchtig geworden sein? Ei, das wäre doch! Aber/ um auf irgend jemand eifersüchtig zu werden, gehört dazu, daß das eine sich in sei nen Liebesrechten zurückgesetzt fühlt
, weil der TeZemtand der Liebe sich einem Dritten zu wendet. Er ist doch nicht Tinas Geliebter und noch weniger, daß er sich ernstlich um das Schlt'ßfräulein bemüht! Hans wollte in seinen Gedanken zu sich sa gen: „Die Ella ist mir ganz und gar gleich- xr'Itig'. aber er unterbrach schroff diese Fol gerung, indc'n er mit dem Schufte? ein Ge spräch über den jetzigen Stand von dessen Me- ?:ua war raschen Schrittes gegen den Marltslecken zugeeilt, als wenn sie die größte Eile hätte, aus der Nähe der Zeche zu ent
dem säubern Herrn Inspek tor aufwarten! Ja, ja, so ein Krank's, das hat es gut. Graminelt wird es, wie ein hnng'riches Schwalberl, das Betterl wird ihm gemacht, daß es schön weich liegt, und wenn es nachher noch was braucht', schloß er mit einem gemei nen Grinsen, „nachher sagt das Fräulein Psle- gerin: Gleich, gleich wie Sie befehlen, schöner Herr'. Tina hatte einen brennendroten Kops be kommen; aber es mar der helle Zorn, der durch die schändliche Anrede in ihr aufgestiegen war, und sie sand es ganz