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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 01.09.1888
Physical description: 8
, werden wir immer bestrebt sein, ohne jedoch dabei die Grenzen der christlichen Liebe und Gerechtigkeit zu überschreiten.' Wolle man aber die Gesellschaft reformiren, so müsse man damit von Unten anfangen und dies vor Allem in der Schule. — Jetzt kam nun Herr Dr. Kathrein auf die Schulfrage zu sprechen. Natürlich bildete hier der bekannte „Llchtenstein-Rapp'sche Schulantrag' den Hauptgegenstand. Dieser Antrag wurde dann auch hin sichtlich seines Inhaltes und seines bisherigen Schicksales kurz erörtert. Zwei

wichtige Grundsätze seien in diesem Schulantrage ausgesprochen: 1. dieConfessionalität, 2. die „Verländerung' der Schule. Die Veränderung der Schule, daß nämlich der Landtag über die nähern Einrichtungen der Schulen in einem Lande zu bestimmen habe, sei, abgesehen von allen diesbezüglichen früheren Concessionen im Staatsgrundgesetze, auch schon ein natür liches Recht, weil ja die Schule des Volkes wegen und nicht das Volk der Schule wegen da sei. Daher dann auch die Schule den jeweiligen Bedürfnissen

und ver schiedenen Verhältnissen der Bevölkerung in den einzelnen Ländern angepaßt werden müsse. Aehnlich verhalte es sich mit der Confessionalität der Schule. Unsere Kinder nach unserer religiösen Ueberzeugung erziehen zu dürfen, verlangt eben schon die Gewissensfreiheit, „und diese fordern wir'. — Herr Kathrein sprach dann weiter: „Glauben Sie nicht verehrte Wähler! daß eS uns je in den Sinn gekommen ist, wie man uns den Vorwurf macht, das Bildungsniveau herabzudrücken, d. h. daß die Kinder

eine mindere Bildung erhalten sollten, als gegenwärtig, sondern im Gegentheil.' Es habe, so' meinte Herr Redner, unsere moderne Schule manche Vorzüge: so z. B. die Rechen- und Lese-Methode sei vielleicht besser als früher, aber ein großer Fehler hafte der modernen Schule an, ein Fehler, einbekannt selbst von der liberalen Partei, nämlich: „daß die Kinder mit zu viel Gegenständen überladen werden, zu viel in sich aufnehmen, in sich verschlingen müssen, ohne es verdauen zu können, darum dann die wichtigsten

im 6., 7. und 8. Schul-, lahre lernten. ' . Die zweite und wichtigste Seite des genannten Schul antrages sei die religiöse Frage. Ich läügne nicht (so ungefähr lauten Redners Worte), daß heut zu Tage in Tirol gewisse, leidliche Zustände herrschen. In Tirol kommen diese unerquicklichen Verhältnisse wie ander-^ wärts nicht vor, daß z. B. katholische Kinder von Juden unterrichtet oder gar zu den hl. Sakramenten geführt werden. Wenn die Schule bei uns noch gut ist, wem ver danken wir das? Vorerst dem Klerus

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Alpenzeitung
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Page 3 of 4
Date: 11.05.1940
Physical description: 4
«M». A» .Uìpenzeikang' Sèlks S Aus Bolzano Staät und Lanà Ver UuttMtMWtt besichtigt die Schà unserer Stadt Der Minister für Nationale Erziehung, Exzellenz Bottai, Hut am gestrigen Tage die Inspektionen in unserer Provinz fort gesetzt und dabei eine Reihe von Eo Ziehungsinstituten und Schulen von Bol zano besichtigt und bei Versammlungen der Lehrpersonen den Vorsitz geführt. In äse Schule für militSri/che Spezialisierung Um 8.30 Uhr traf er in Begleitung des Präfekten der Provinz in der Schule

zurück, vor welcher die Schüler ausgestellt waren. Hierauf erfolgte die Uebergabe der Fahne, die von den Schülern der Mittel schulen der Stadt gespendet wurde. Die Fahnenweihe wurde von Don Pe rugini vorgenommen. Danach defilierten die Schüler vor dem Minister und den Behörden. Minister Bottai drückte vor Verlassen der Schule dem Kommandanten Rossi seine Aner kennung für die geleistete Arbeit aus. Der Minister begab sich dann in Be gleitung des Generaldirektors für Schöne Künste

, den Professoren, Schülern und ihren Familienangehörigen empfangen. 2n cker Schule „Voss Msltoui-Wussoliui' Die Schülerin Jngeborg Figl richtete an den Minister im Namen der Schüler den Gruß, worauf sich der Minister In die LchrerbiHungsanstalt und in die Mädchenschule „Rosa Maltoni Mussolini' begab. In der Lchrerbildungsaystalt wurde Minister Bottai vom Präses Pros. Qua resima empfangen und er schritt dann die Reihen der Schüler, die in den Gängen aufgestellt waren, ab. Hieraus begaben sich die Schüler

in die Klassen nnd der Minister stattete verschiedenen Nassen einen Besuch ab, wobei er sich sür den Unterricht MerejsieHe. Jy der Schule „Rosa Maltoni Musso-! tini' Myde der Minister von den SchL-! gerinnen und den Familienangehörigen der Schülerinnen mit einer begeisterten! Huldigung empfangen. ! Den Ehrendienst leistete eine Abteilung der Zöglinge des Institutes „Damiano! Chiesa'. Minister Lotkai bei den Sindern im Asyl von Rencio Dem Minister wurde von der Klein italienerin Carmina Bertorelle

den Gruß, wor auf der Vizeoerbandssekretär Dr. Briani den Versammlungsteilnehmern den Gruß des Verbandssekretärs überbrachte. Hier auf sprach Exzellenz Bottai. Minister Exz. Bottai, der sich zum vier« ten Male unter den Lehrern des Alto Der Minister lm Garleo der Handelsschule io S. Quirino Danach wohnte er ei:.cr turnerischen Vorführung bei, die im Schulhofe aus geführt wurde. Er zeigte auch regstes Interesse für die Interne Rundfunkanlagc der Schule und für die Verwendung der selben sür Schulzwecke

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 11.09.1936
Physical description: 6
konnte be- ' reits die Firstfeier stattfinden. Der Neubmi, den die Fratelli Ponti aus Mi lano in der Piavestraße auf der ehemaligen Me > . - ^ranerhofwiese . aufführen/ geht feiner Vollendung Die berusliche Fortbiläungsschule Die kgl. Berufsfortbildungsschule „Alessandro Volta' in Merano kann nun auf eine siebenjäh rige Tätigkeit zurückblicken. Ist die Anzahl der Lebensjahre mithin nicht allzuhoch, so genügt sie doch, um den Nachweis der Güte dieser Schule zu erbringen. Angebrachte Verringerung

der Unter richtsstunden und dabei weise Aenderungen und zu Vereinfachungen im Lchrplan, die sich aus den Er fahrungen dieser Zeit ergeben haben, haben der Schule ihr eigenes Gepräge gegeben und einen fast vollkommenen Ausbau. Die Verneiner und Besserwisser ans Prinzip, die Uebergescheiten und sonstige, denen, nie etwas recht gemacht werden kann, haben noch nicht die Waffen gestreckt und schauen heute noch mit schlecht verhehlter Verachtung auf die neue Gat tung Schule, deren Nützlichkeit und Wichtigkeit

sie noch nicht erkennen. Deshalb ist es angebracht, jetzt, da man knapp vor der Wiederaufnahme des Unterrichts steht, ein wenig darauf hinzuweisen, was die Schule bezweckt und was ihre Zeugnisse für einen praktischen Wert haben. Die Berufsfortbildungsschule in ihren verschie denen Zweigen, und zwar Landwirtschaft, indù strielles Kleingewerbe und Handelsfach, sorgt füe Ausbauung des Volksschulunterrichts bis zum 14. Lebensjahr und zugleich für eine erste Berufsalis bildung als Vorbereitung auf die verschiedenen Berufe

: 1. Auf Aufnahme, ohne Prüfung, an die zwei- oder drei- kursige technische Schule: 2. mit Eignungsprüfun gen in Italienisch, Latein und Mathematik auf Aufnahme in die vierte Klasse der Unterstufe des technischen Instituts oder der Lehrerbildungsa» talt: 3. Auf Aufnahme, ohne Prüfung, in den Vorbereitungskurs der Oberstufe des agrar-techni- 'chen, industriellen oder Handels-Jnstituts. Diese neue Art Schule mit ihrer Vielseitigkeit, welche den Jungen Gelegenheit gibt, den kurzen Lehrzyklus abzuschließen

oder sich weiter auszu bilden, entspricht in vollem Ausmaß den beschei denen kulturellen Bedürfnissen der Arbeiterklasse und der kleinen Bürger und der Notwendigkeit, e Kinder, die aus den verschiedenen Berufsklaf- en der Schule zuströmen, für ihren Beruf vorzu- lereiten, indem dadurch der beklagenswerte Hang zur kleinen Anstellung bekämpft wird. Die Fortbildungsschule ist als auf sich selbst ge teilte Schule organisiert, das heißt zum Selbst zweck. Sie bietet den Kindern eine Vorbereitung für das Leben, deren

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 27.05.1887
Physical description: 4
. Dr. Eugen o. Philippooich. Vll. Diese Folgen sind nun allerdings bemerkens werthe, denn die Tschechen verstehen den nationa len Terrorismus, wie folgender Bericht Dr. Rein- öhls über Vorgänge im Böhmerwalde darthut: „Eltern, welche bisher Kinder in der deutschen Schule hatten, oder in dieselbe schicken wollten, wurden vom Bürgermeister, den Polizeiorganen und Gemeindebeamten mit Ausweisung, Entzie hung der Gewerbe-Konzession, Aufzahlung von 50 fl. auf die deutsche Schule, Fünfguldenstrase Verbot

des Klaubholzsammelns und desWeidens, Entziehung der Schulgeldbefreiung, Verweigerung jeder Unterstützung der Gemeinde u. s. w. bedroht. Alle jene, welche nicht gefügig waren, wurden vom Bürgermeister vorgeladen, oder von Polizei leuten wie Verbrecher vorgeführt und dort aber mals ins Bockshorn gejagt. Störrigen wurden Ziegen von der Weide nach Hause getrieben: einer Familie, welche ihre Kin der nicht aus der deutschen Schule nehmen wollte, wurde die Ausweisung aus Schüttenhofen that sächlich zugestellt

mit der Begründung, daß der Mann vor drei Jahren im Walde einen Stock genommen hätte. Einer deutschen Mtwe Pfeffer, welche drei Kinder in der deutschen Schule hatte, wurde ebenfalls die Ausweisung angedroht, wenn sie nicht sogleich ihre Kinder in die tschechische Schule schicke; dem k. k. Kanzelltsten schwur man, ihn in der Zeitung „Posel' an den Pranger zu stellen, und führte es auch aus. Solche Beispiele können Hunderte angeführt werden. — Hiezu sei bemerkt, daß nach einem Erlasse des Landesschul- rathes

vom 8. August 1S31 bestimmt wird, daß der Vorsitzende des Bezirksschulrathes (der Be zirkshauptmann) rechtzeitig die entsprechende Vor- *) Vergl. Nr. 102, 105. 108. 112. 113 116 der.Bozner Zeitung.' kehrung zu treffen hat, daß die Eltern in der freien Auswahl der Schule für ihre Kinder von keiner Seite gehindert uud alle gegentheiligen Umtriebe wirksam hintangehalten werden. Damit die Feinde der deutschen Schule in Schüttenhofen ihr Ziel ganz sicher erreichen, wurde am 23. Juli 1385 vom tschechischen

Tages, Sonntag den 13., kamen also die Leute zur Einschreibung in das Rathhaus. Von dort wurden sie von Polizeiorganen und Gemeindebeamten ohne Rücksicht auf ihren Willen in die tschechische Schule abgeführt. Die Zugänge zur deutschen Schule waren bewacht, so daß Nie mand, ohne sich zu schaden, zur deutschen Schule kommen konnte. So wurde erzielt, daß am zwei ten Einschreibetage noch kein Kind eingetragen wurde, während sonst 60-80 Kinder eingeschrie ben waren. Triumphirend erzählte einGemeinde

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 6
Date: 23.08.1887
Physical description: 6
zur Geschichte der Tiroler Malerei im tS. und 4«. Jahrhundert. Von Han0 Semper. (Schluss.) Der Striegel'schen Richtung stehen nahe auch zwei Brustbilder der hl. Barbara und Katharina im Kloster Willen. Der Schule Burgkmairs dürften end lich die Gemälde des durch W. Schmidt (S. Beil. „Allgemeine Zeitung' vom 27. Juli 1384) ent deckten Hans Schwab von Wertingen angehören, von dem sich im Ferdinandeum zwei Gemälde befinden. Das eine vom Jahre 1526 stellt aus der Haupttafel das treffliche Porträt des Hans Fieger

von Melans, und ans dem durch Schar nier damit verbundenen Deckel auf der Vorderseite einen reitenden Ritter, auf der Rückseite das Fieger'- W^ppen dar. (Nr. 93 Cvb.) Das andere, aus dem Legat des Statthaltereirathes I. Wies er ist eine alte Copie der Jacobaea von Bayern desselben Malers (in der alten Münchener Pinakothek) als Judith, mit später aufgemaltem Kopf des Holofernes. (Nr. 107. Cab.) Der Augsburger Schule schließt sich endlich, Wiewohl selbständig, daS Gemälde der Tänzl'schen Anna (Ferdinandeum

Cab. Nr. 79) an und zwar zeigt es in den bräunlichen Fleischtönen, bei im übri gen kühler, ernster Farbenstimmung und vornehmer Ge- sammthaltung Verwandtschaft mit dem Gemälde ans der schwäbischen Schule Nr. 132 des offic. Katalogs der Augsburger Kreisausstellung von 1836: „Maria mit dem Jesuskind und hl. Elisabeth. Wappen und knieende Frau des Donators' aus dem bischöflichen Domcapiiel von Augsburg. 3. Eine dritte Gruppe von Gemälden deutschen Charakters in Tirol weist auf Albrecht Alt- dorfer

und Ostendorser, d. h. die Regens burger Schule hin, welche in Tirol ziemlich zahl reich vertreten ist. Im Ferdinandeum selbst ist dieser Schule mit Bestimmtheit eine Holztafel mit der heil. Dreifaltigkeit (Nr. 106. Cab.) aus dem Nachlass des Statthaltereirathes Wieser zuzuweisen. (Ein Monogramm darauf scheint auS dem Altdorsers in das Dürer'sche umgeändert worden zu sein.) Im Besitze des Professors Franz Wieser befindet sich ferner eine Holz- t^fel, auf der Vorderseite Adam und Eva in seinen, kühlen

im Hintergrund, welche auf die Regensburgcr Schule hinweist, wogegen die Figuren an di>- Fres ken der Nordwand im Kreuzgang von Schwaz ge mahnen Ganz im Stil der Regensburger Schule ist sodann eine Tafel mit dem Martyrium des hl. Paulus und Judas Thaddei gehalten, die ebenso wie ein Fliigelbild mit sechs Scenen auS dem Leben und Leiden Christi dem Ostendorser zuzuschreiben sein dürfte. Auf den nämlichen Meister weist auch ein Bild mit der Marter der hl. Katharina im Klo ster Wilten hin. Die schönsten, echten

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 8
Date: 28.06.1921
Physical description: 8
einen Augenblick einhalten und zurückblicken auf unser vergangenes Leben, Augenblicke, an denen wir Einkehr halten in uns, in denen wir uns Rechenschaft geben über Tun und Lassen in der Vergangenheit. Wohl uns, wenn das Resultat positiv und befriedigend ausfiel. Und wie es im individuellen Leben des einzelnen geschieht, so wollen auch wir heute einen kurzen Rückblick tun, nicht auf unser eigenes Leben, sondern aus das der Schule. Wir wollen in die Zeit zurückschauen, da sie nach in den Anfängen stand und sehen

, wie sie sich zur heutigen Blüte Blüte entwickelt hat. Das Motto des ersten Jahresberichtes, den der leider früh verstorbene Direktor Schulrat Jos. Amman heräusgab, lautete: „Mit vereinter Kräfte Walten wird das Schwerste leicht voll bracht.' Dieser Spruch ist gewissermaßen das Schicksalswort unserer Schule geworden. Schulrat Ammon füht uns in jenem Jahresbericht die Beweggründe aus, die zur Gründung der Anstalt führten. Das Bedürfnis nach einer realistischen Mittel schule war besonders fühlbar geworden, feit Meran

, die Schule aus Gemeinde mittel zu gründen. Die Gemeinden Meran, Untermais, Ober mais und Grätsch waren darin einig und schon im Herbst 1911 konnte die erste Klasse eröffnet werden. 72 Schüler hatten sich zur Aufnahme gemeldet, so daß schon im ersten Jahre eine Teilung in zwei Parallelklassen notwendig wurde. Die ver dienstvollen, weitsichtigen Männer, deren Energie wir das Zu standekommen der Schule zu verdanken haben, Weinberger, Baumgartner, Dr. Felderer, Gemaßmer, Hortung, Schenk, Amman, Dr. Seb

. Huber, arbeiten zum großen Teil heute noch im Realschulkomitee. Gleich in den ersten Jahren erlitt die Schule tüten schweren Verlust durch den Tod ihres Direktors Ammatt,, der durch Met Jahre als Leiter und eifriger Förderer ge wirkt hatte. Die nun folgende Kriegszeit brachte dem Schul- und Htudienbetrieb großen Schaden, viele Lehrer waren ein gerückt, >oie Schule war noch juitg, über sie hat den schweren Sturm glücklich überwunden. Besonders seit der Lehrkörper, der in Den ersten Jahren

des Bestattdes einem starkeit Wechsel ausgesetzt war, mehr stabil geworden ist, und seit dadurch der Kontakt zwischen Schüler und Lehrer ein viel iuntgerer ge- woiiden, da die Schüler ihre Lehrer von der ersten Klasse an kennen/ ist ein bedeutender Aufschwuitg der Schule fest- zustellst. ' i Unsere Schule ist heute die eittzige deutsche Realschule in Italien, und ist dadurch unentbehrlich für uns geworden. -Lütten wir diese Anstalt nicht, wäre das ein großer Nachteil für unsere Heimat, da die jungen Leute

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 02.01.1911
Physical description: 12
ins Leben gerufenen Koch- und Haushaltuugsschule in Innsbruck. Frau Prof. Brunner stand nun mehr seit 6 Jahren dem Vereine als Präsi dentin vor. Sie wußte init Umsicht, Tatkraft Und seltener Ausdauer den Verein aus beschei denen Anfängen bis zur stattlichen Zahl von über 300 Mitgliedern zu bringen und die vom Vereine begründete Koch- und. Haushaltuugs schule mit bescheidenen Mitteln, durch Subven tionen, Spenden, Mitgliedsbeiträge, Beiträge von Wohltätern nnd den Erlös von Wohltätig

- keitsveranstaltnngen durch nunmehr 6. Jahre zu erhalten und auszugestalten. Vom Jahre 1905 bis 1907 war die Schule, damals nur als Kochschule, im Hause Sillgasse Nr. 25 unter gebracht. Die Räume waren für eine Kaus- haltungsschule mit Internat noch viel zu klein. Im Juni 1905 wnrde die Schule mit drei Schülerinnen eröffnet und im Oktober des glei chen Jahres mit dem eigentlichen Unterricht be gonnen. Schon im Herbst 1907 konnte die Schule im neuen Heim, jetzt Templstraße 10, einziehen, nnd es konnte

durch die gewonne nen Räumlichkeiten die Ausgestaltung der Schule erfolgen. Es wurde das Internat angegliedert, die Haushaltungsschule eröffnet und mit den Wirtschaftskursen begonnen. Es gelang Frau Prok. Brunner mit uuermüdlichem Eifer, bei den leider sehr häufig wechselnden Ausschuß mitgliedern nur noch von der Kassierin des Vereines, Frau Hofrat Leschanofsky gleich werktätig unterstützt, immer wieder Schülerin nen für die Schule zu werben, tüchtige Lehr kräfte zu gewinnen, immer wieder Mittel zur Erhaltung

der Schule aufzubringen, die An lehnung an die ministeriellen Lehrpläne anzu streben, kurz die Schule auf den Stand zu bringen, auf welchem sie sich heute befindet. Nicht unerwähnt mag schließlich bleiben, daß Frau Professor Brunner in den beiden letzten Jahren die Abhaltung zahlreicher belehrender, volkstümlicher, für das Publikum zugänglicher Vorträge anregte. Fran Prof. Brunner kann daher mit Recht befriedigt auf eine erfolgreiche Zeit reger und opferwilliger, keine Mühe und keinen Zeitaufwand

scheuender Tätigkeit zurüch- blickeu. Möge es auch ihren Nachfolgerinnen vergönnt sein, die Schule »veiter in aufstreben der Bahn zu geleiten. (Unfälle.) Aus Schwaz schreibt man uns: Dieser Tage geriet ein zehnjähriger Knabe mit einem Arme in eine Transmission nnd erlitt einen Bruch des Unterarmes und Rißwunden. Ein dreijähriger Kuabe hat sich mit einem Messer ein Äuge schwer verletzt. (Aus dem Zuge gesprungen.) Aus Kuudl, 1. Jäuuer, schreibt man uns: Herr Karl Ehrlich, Mechaniker der Firma Hofsmann uud

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Alpenzeitung
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Page 5 of 6
Date: 10.03.1938
Physical description: 6
werden -können, schloß der Redner seine Ausführungen, die aufrichtigen und herzlichen ? Beifall und die Holle Anerken nung des Publikums Hervorriefen. Rapport àer Leiter äer Schulen Der Rhythmus im Leben der Nation hat auch der Schule neue bedeutende Auf gaben gestellt, denn vor allem hat sich bis «Schule und die Jugenderziehung sen neuen Erfordernissen anzupassen, weil hr die Aufgabe zufällt, die heranwach ende Jugend für die Aufgaben, die ihr päter obliegen, vorzubereiten. Diese Ausgaben erfordern

auch, daß die Leiter der Segalen mit den verant wortlichen Stellen in beständigem Kon takte stehen, damit sie ihre tägliche Arbeit in der Schule einheitlich gestalten können. Nach dem Rapport der tgl. Stud en- prooveditoren, den der Minister für na tionale Erziehung in Roma abgehalten hat, hat der rgl. Studienprovveditore die Schulinspektoren und die didaktischen Di rektoren der Provinz zu einer Versamm lung einberufen, die in den letzten Ta gen stattfand. Der Rapport wurde mit dem Gruß an den Duce eröffnet

und es wurden dabei eine Reihe von wichtigen Fragen, welche die Schule im allgemei nen und die unseres Gebietes betreffen, behandelt. Der tgl. Studienprovveditore gedachte des verblichenen Dichtersàaten Gabriele d'Annunzio. Daran schloß sich die Be handlung der einzelnen Punkte, die auf der Tagesordnung standen. Vor allem wurde das Problem der Zusammenarbeit zwischen Schule und Familie bàochen. Diese wurde vom Minister für Nationa le Erziehung in besonderer Weise emp fohlen. Es ist selbstverständlich

, daß diese Zusammenarbeit hinsichtlich der Er ziehung der Jugend von besonderer Wich tigkeit ist, denn durch diese Einheitlichkeit in den Bestrebungen kann der größtmög liche Erziehungserfolg erreicht werden. Danach befaßte sich der tgl. Studien provveditore mit der Zusammenarbeit zwischen Schicke und Jugendorganisatio nen, welche von ebensolcher Bedeutung ist, wie die mit den Familien. Die Ju- zendorganisationen Haben die Aufgabe, ur die körperliche Ertüchtigung und mit zer Schule für die Erziehung in fasc.sti- fchem

Geiste Sorge zu tragen und die Schüler zu gefunden und gesinnungstreu en Männern und Frauen des fascistischen Zeitalters heranzuziehen. Die Lehrperso nen der Schulen der Provinz Haben in dieser Hinsicht die Aufgabe mit Pflicht bewußtsein erfüllt, mas die erzielten à- folge bewiesen Haben. Der tgl. Studienprovveditore defaßte sich auch mit der Bedeutung des Radios in der Schule, da es damit ermöglicht wird, die Schüler in direktem Kontakte mit dem täglichen Leben der Nation zu Halten

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 01.03.1935
Physical description: 8
sogar ein Auge. . Den tiefsten Schauder müssen aber die Nachrichten erregen, die aus dem Unterrichtswesen Südtirols kommen. Hier ist seit einiger Zeit planmäßige Seelenverderbung - am Werke. Die' Chronik der verwelschten Südtiroler Schule war jahraus und jahrein durch die.Nachlässigkeit und Ge hässigkeit der Lehrkräfte' aufreizend und traurig zugleich. Sie erreicht jetzt aber einen Höhepunkt, den ihr kein anderes europäisches Schulwesen streitig machen dürfte. Gleich 300 Wehrwölfen

hat das italienische Ministerium besonders „tüchtige' Lehrer nach Südtirol entsandt, um die Verweb schüikg mit allen Mitteln zu beschleunigen. Sie bedienen sich in der Tat aller Mittel, um die Kinder in die Balilla- verlMde zu pressen. Sie gehen nicht umsonst mit dem Dolche bewaffnet in die Schule. Aus dem Pustertale wird gemeldet, daß ein Lehrer in einer Landgemeinde einen Schüler über das Pult warf, den Dolch aus der Scheide riß und, indein er ihn über dem Bübletn zückte^ in die Klasse rief

ist erloschen. Die Straße ist finster. .Wild ..rauscht der Bach. Der Regen rinnt und lärmt durch die Dachröhvtzit.... / , : „Was reahrst denn?' fragt er wieder. „Weil du soviel'grob bischt mit mir.' .Lscht mit mir .wer seiner?' „Sepp''sagt sie jetzt und ist wieder gam fest: „I siech 'mi nimmer aus mit dir!' „Wia inoänst dös?' „Dös Führst bringt koa Glück!' bestehlen oder bei Einkäufen betrügen. Hier wird die Schule einer wahren Anstalt des Satans, wo das unschuldige Kind von seinen verkommenen Vorgesetzten

. Es ginge noch tut, wenn in der Schule.und bei den Zwischen pausen italienisch gesprochen werden müßte, das könnte man noch . begreifen. Daß die Kinder aber , außer der Schule untereinander italienisch sprechen müssen, das heißt nichts anderes als Ausrottung jeglichen Deutschtums.' Wenn die Kinder beim Nachhausegehn ansangen, deutsch, zu sprechen und der Lehrer hört es, so läuft er chnen mit dem Stocke nach und läßt diese, die er noch erreicht, na türlich nicht unverschont. Ein Vater, dessen Kind

vom Lehrer einfach über die Stiege hinuntergestoßen wurde, wollte diesem Treiben dadurch ein Ende machen, daß er es zur Anzeige brachte. Es war aber ganz umsonst. Was Hilst es auch den Teufel beim Luzifer anznklagen! Außer und auch in der Schule gibt sich dieser Lehrer sehr, große Mühe, die Schmuggler des Dorfes ausfindig zu machen. Da nützt er die Auftichtigkeit oder auch die Unverständigkeit der Kinder gut aus.' Kinder' sind' eben Kinder. Da kann er manches herausbekonune». Einmal hat dieser Lehrer

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 8
Date: 04.09.1920
Physical description: 8
, den 29. August, fand in Sarnthnn im Gasthof „Zepfer- ein Bestkegelfcheiben statt — doch nur mit „Ersatzbesten' — die Silberlire. die tag ^vorher in der Gaststube prangten, wa en übernacht gestohlen worden. Zwei vermutliche vorzeitige Gew-nner sitzen bereits im hohen GesängniSturm von Sarnthein. Eigenartige Hausierer. Ans Leisers wird uns geschrieben: In letzter Zeit treiben sich hier ganz eigenartige Hausierer herum. Eine Lehrerin der ital. Schule nahm im Schnllokale der ital. Schule Ein schreibung

für Schüler vor. Obwohl alles sehr gut plakatiert war urrd die Plakate (natürlich in ital. Sprache) sogar den Leuten in das Haus getragen wurden, scheint der Erfolg der zweitägigen Schreib arbeit verschwindend klein gewesen zu sein. Da dem Fräulein das Alleinsitzen in der Schule etwa» lang weilig vorkam, fühlte sie sich angetrieben, von einem HauS ms andere zu gehen, um dir Werbetrommel für die welsche Schule zu schlagen. Wahrscheinlich hat das Fräulein diesen Rundgang unternommen, um ihre vom vielen

Sitzen steif gewordenen Glie der wieder gelenkig zu machen und die bald lahm gelegte Zunge wieder in Bewegung zu bringen durch eifriges Anpreisen der Vorzüge, Nützlichkeit und Notwendigkeit der ital. Schule. Wie man hört, soll den Eltern gar vorgemacht worden sein, sie müssen ihre Kinder in die ital. Schule schicken. Unterstützt wird das Fräulein bei ihrer angestreng ten Tätigkeit durch die hiesigen Carabinieri. Der Erfolg scheint trotz allem nicht groß zu sein, ob wohl, wie man hört, einige deutsche

Ellen» sich de? armen bettelnden, beschwörenden Fräuleins erbarmt haben sollen. Man möchte wirklichw, wenn man dm Feuereifer deS Fräuleins betrachtet, annehmen, sie bekomme für das Stück ein gewisses Handgeld. Over geschieht alles aus Begeisterung für die gute Sache? Ist Lehrerinnenüberfchuß in Italien? Daß Gefahr wäre, wenn in Leifers keine ital. Schule wäre, daß man keinen Posten bekäme? Wenn das Fräulein doch nach Calabrien hinabginge und dort eine so schneidige Werbetätigkeit einfallen

19A besser sein. Hauptsache bleibt dochdi« deutsche Sprache, weil „drunten' sü» unsere Leute doch keineArbeit ist. I» übrigen ist es schon mehr als eigentümlich, wen» man bei deutschen Eltern mit dem Hinweis daraus wirbt, es helfe doch nichts mehr, jetzt komme ja die Annexion usw. Trotz der Annexion bestehen wir darauf, daß unsere Kinder die deutsche Schule genießen. Man hat doch Schutz und Achtung un seres Volkstums versprochen. Over nicht? Eins Schlamperei. Am 2. September

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 23.10.1883
Physical description: 12
Mer-mer Zeitung. 1323 . Sieht ein Lehrer in seinen Schülern nur Plagegeister, dann sind allerdings beide Theile geplagt genug. Daß daS 3. Schuljahr diese Plagegeister für die anderen Kinder zum verderb lichen Beispiel werden, ist dann Schuld deS LehrerS, ich glaube eher, daß in meiner guten Schule gerade diese Schüler leichter sich sägen werden als die jüngeren. Ein erosteS Mahnwort wird bei ihnen wirkungsvoller sein, ihre reifere Vernunft, ihr Ehrgefühl wird fie antreiben, den Jüngeren

ein guteS Beispiel zu sein, sie werden sich vor eben denselben schämen, unordentlich schlechter zu sein, getadelt zu werden. Versteht e« der Lehrer, die Disciplin in seiner Schule recht handzuhaben, so braucht er leine weiteren Straf- Mittel, keine Prügel (denn eS können doch nur die gemeint sein). ES wird auch ohne Abschreiben gehen, welches Strafmittel überhaupt kein ver nünftiges und gedeihlich-S ist. Herr X und ? bemerkt noch. eS fei zu beachten, daß diese Kinder die Schule ganz unfreiwillig

besuchen und daher noch weniger als Nichts lernen. Diejenigen Kinder, von denen daS gilt, gehen vielleicht olle 8 Jahre vom ersten bis zum letzten Tage ganz unfreiwillig. Darf dieS aber bestimmend sein? Würde manche Schule leerer sein! Aber ebensogut gibt eS Kinder, die ganz unfreiwillig zu Hanse bleiben und lieber in die Schule gingen. WaS daS in den Dienst schicken mit 13 Jahren betrifft, wird die? zur Zeit der Winterschule selten der Fall sei»; find sie 13 Vz Jahre, so kann die DiSpeosation

nach Z 21 Abs. 6 der Novelle er folgen und wird sie bei tristiger Begründung nicht verweigert «erden. UeberdieS wird vielleicht mancher Dienstgeber ein solch 13jährigeS Kind im Winter ohne sonderliche Gegenwehr zweimal in der Woche einen halben zur Schule schicken, denn ob zu den 100 Feiertagen noch einige dazu kommen, öiter wird die Schule auf solche treffen oder nicht, rettet ihn so ixso nicht mehr. Also wird eS denn doch noch fraglich sein, ob man so ganz entschieden gegen «ine solche Verordnung agitiren

soll oder ob man ein wenig überlegen soll, waS besser sei; jedenfalls dürste eS sür den Herrn X—? zu empfehlen sein, seine Zeit mit Erörter ungen auszufüllen, die seinem Stande und Ver stände angemessener sind als die der Schule. Locales. Merau, 22. Oktober. — Von dem hiesigen k. k. Postamte er halten wir die Mittheilung, daß über Auftrag der k. k. Postdirection Innsbruck vom IS. Oct l. IS., Nr. 200S4, vom 24. d. M. angefangen die Postsendungen für Rametz und TrautmannSdorf, sowie für sämmt liche Villen von ObermalS

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Südtiroler Heimat
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Page 3 of 8
Date: 01.10.1928
Physical description: 8
> ^ I fit «I \ k tz - rz i ii - hl i in itt ft 1 = \ 3 t, § ■) JmMruck, 1, Oktober 1928. „Der Südtiroler' Staat und Kirche in Südtirol. Es rvapen ausschließlich religiöse Beweggründe, die zum Verlassen der Schule unter den gegenwärtigen Ver hältnissen und zur Einführung des Pfarrunterrichtes ge führt haben. Im Diözefanblatt werden dann einige ' Dokumente zur Frage des Religionsunterrichtes veröffentlicht, so ein Schreiben des Kanzlers Mutschlechner vom 9. Oktober 1926 an den Studiendirektor

die in Aussicht genommene Einführung der italienischen Unter richtssprache im Religionsunterricht wttklich durchgeführt würde, so würde sich der Klerus gezwungen sehen, den Religionsunterricht in den öffentlichen Schulen aufzu geben und denselben außerhalb der Schule zu erteilen. Ueberdies möchte das Ordinariat bei dieser Gelegenheit noch bemerken, daß der Klerus vielfach unzufrieden ist über die Behandlung seitens der Schulorgane. Das wei tere Verbleiben der Seelsorgspriester in der Schule müßte deshalb

ersetzen würde, der bisher in dieser Diözese bis vor kurzem noch in Kraft war. Auch der Propst und Stadtpfarrer von Bozen, Msgre. Alois Schlechkleitner hat folgende Kundgebung an die Eltern erlassen: „Es ergeht an alle Eltern schulpflichtiger Kinder die dringende Bitte, ihre Kinder künftig zum Religions unterricht in die Pfarrschule zu senden. Die Pfarrschule ist der Religionsunterricht außerhalb der Schule, der durch die kirchlichen Behörden, den Heiligen Vater und den Diözesanbischof anbefohlen

, 1. Stock). Nach Beginn der Vollsschulen werden die Eltern gebeten, am ersten Donnerstage um halb 9 Uhr oder am ersten Sonntag darauf um 10 Uhr in der alten Pfarrkirche zu erscheinen zu einer Unterwei sung über diesen Religionsunterricht, worauf' noch Ge legenheit geboten wird zu weiteren Gnschreibungen.' * Die katholische Geistlichkeit ist also, wie man sieht, mit Gewalt aus der Schule verdrängt worden; aber sie hat den Kamps ausgenommen und wird ihn zu Ende führen. Der Religionsunterricht

in der Schule, erteilt von den italieni schen Lehrern und Lehrerinnen, wird zur -Farce und von den deutschen 'Kindern wohl kaum besucht werden. Das Staatsprestige hat hier einen teueren Kaufpreis bezahlt. Der Faschismus zur Frage des ital. Religionsunterrichtes. In den faschistischen Blättern Bozens nimmt ein ge wisser Dr. Gius. Gallina in einem längeren Aufsatz in echt sophistischer Weise zur Frage der Erteilung des Reli gionsunterrichtes Stellung, indem er schreibt: „Durch seinen Kampf gegen die liberal

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Der Bote für Tirol
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Date: 28.05.1877
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aus „Oberlechthal' in Nr. 115 der „N. Tir. Stimmen' kann über die Schließung der Schule in Hägeran noch immer nicht zur Ruhe kommen. Zweimal hatte er unter Entstellung der Thatsachen und falschen Citaten ans der bezüglichen schriftlichen Verfügung der Be- zirkSfchulbehörde Rechenschaft verlangt, weßhalb man bei Schließung der Schule den ReligionS - Unterricht nicht ausgenommen. Nachdem ihm nun in den „N. Tir. Stimmen' der volle Wortlaut der betreffenden ämt lichen Verfügung vorgehalten worden

, und es für ihn nichts mehr im Trüben zu fischen und keine falschen Citate mehr zu machen gibt, läßt er den Sachverhalt auf sich beruhen, und beschränkt sich darauf, zum dritten Male die Frage zu stellen: „Mit welchem Rechte darf der ReligionS Unterricht auS der Schule hinauSgesperrt werden?' Wir denken ganz genau mit demselben Rechte, mit we!chem nach der Schließung der Schule in Hägerau, z. B. das Kopfrechnen aus derselben HinauSgesperrt war. Der unzufriedene Tir. Stimmen-Korrespondent stellt sich, als wisse

er nicht, daß die Religion ein vorgeschriebener UnterricktSge genstand in der Volksschule ist, genau so wie Lesen. Schreiben, Rechnen u. s. w-, und daß so lange die Schule geöffnet ist, sämmtliche UnterrichtSgegenstände nicht blos gelehrt werden dürfen, sondern gelehrt werden müssen, daß aber eben deßhalb konsequent nach Schluß der Schule dieselbe für den Gesammt Unterricht, somit auch für jeden einzelnen Unterrichts gegenstand geschlossen ist. Der unzufriedene Korrespon dent auS „Oberlechthal' ist deßhalb auch klug

„provisorisch' zu ge brauchen; Ministerium, Verwaltungsgerichtshof und Reichsgericht kommen ihm auf seiner Suche nach dem „Rechte' gar nicht-in den Sinn: dennoch frägt er immer? nach'dem „Rechte.' Nun wir verstehen. Das „Recht' des unzufriedenen Tir. Stimmen-Korrespon denten ist für ihn weder in der öfterr. Gesetzgebung, noch bei den österr. Behörden zu suchen. Ihn ärgert es eben, daß die Schule in Hägerau, wie er sich ausdrückt, „ohne Sang und Klang', d. i. ohne daß er vorher hierum befragt worden wäre

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