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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 14
Date: 04.08.1898
Physical description: 14
, d. h. Gesichtszerhacker. In seiner öffentlichen Wirksamkeit machte er eine gute Laufbahn. Was ist nun aber fein größtes Werk? Das ist die Gründung des deutschen Reiches. Unter dem Szepter des preußischen Königs, dessen Minister Bismarck geworden, wurden alle die kleinen deutschen Fürsten- und Herzogthümer geeint und so das neue deutsche Reich gegründet. Da mußte aber zuerst Oesterreich ausden deutschen Landen hinaus gestoßen werden, denn bekanntlich hatten die Habs burger seit Jahrhunderten den Titel: „Römisch

die Trauer über das Ableben des Fürsten Bismarck kundgeben zu sollen. Wenn ein österreichischer Erzherzog oder Minister stirbt, geschieht dies höchstens zu Beginn einer ordentlichen Sigung und zudem war Bismarck feit 1890 gar nicht mehr aktiver Kanzler des deutschen Reiches, sondern lebte aus seinen Besitzungen in Sachsen. Als nämlich der greise Wilhelm I., d. i. der erste Kaiser des neugegründeten deutschen Reiches, der Bismarck begreiflicher Weise zu seinem ersten Rathgcber, zu seinem Kanzler gemacht

zu unterdrücken; er war es nämlich, welcher den so verhängnißvollen Kulturkampf hervorrief, wo bei die Klöster aufgehoben und die Priester ausgewiesen wurden.' Ja die Siebziger Jahre waren schwere Zeiten für die katholische Kirche im deutschen Reiche, aber den noch steht heute im gewissen Sinne dieselbe dort glänzen der da als vorher, denn die Katholiken stnd drausden vollkommen einig, wie wir das in der Parlamentspartei, dem Zentrum, sehen und sie bilden eine gar starke Macht, die die Regierung

hatte, starb, und da dessen Sohn Friedrich nach nur sehr kurzer Regierung gleichfalls starb, bestieg der Enkel, der jetzige Wilhelm II., den Thron, dieser aber wollte selbst regieren und war mit mancherlei Absichten Bismarcks nicht einverstanden, und so gab dieser sein Entlassungsgesuch ein, das ihm auch bewilligt wurde. 1891 wurde Bismarck noch in den deutschen Reichsrath gewählt, hat dieses Mandat aber nie ausgeübt, sondern blieb meist auf seinem Schlosse FriedrichSruh in Sachsen, wo er auch starb

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 4 of 10
Date: 20.12.1883
Physical description: 10
jenigen, welche die Kirchenlust nicht gut vertragen können. Neben dem Kirchenbau denkt man aber auch an Käsernen- bau und der Plan dürste sicher zur Ausführung gelangen; denn Kasernen sind die Hauptzierde des deutschen Reiches und seiner Städte. Das „Bayerische Vaterland' schreibt aus diesem Anlasse: D, wie schön ist's, o wie herrlich: Nur Kasernen und Soldaten! Leben auch die Bürger spärlich — Bürger kann man ganz entrathen. Vivat hoch die neue Zeit Und des Reiches Herrlichkeit! Preutzen

. Unter Glockengeläute und unter den Hochrufen der zuge strömten Menschenmassen fuhr der greise Bischof gleich vom Bahnhof weg in den hohen Dom von Limburg, um den Segen zu ertheilen. — Im preußischen Landtag hat das Zentrum seine auf den „Kulturkampf' und die Aufhebung der berüchtigten „Maigesetze' eingebrachten Anträge vorläufig zurückgezogen. Es geschah dies zweifelsohne mit Rücksicht auf die Reise des deutschen Kronprinzen nach Rom. Frankreich. Der drohende Krieg mit China hält fortwährend Minister, Abgeordnete

kirchlicher Natur im Einvernehmen mit dem Papste gelöst werden sollen. — An der gesummten Mittelmeerküste herrschten seit Beginn der vorigen Woche seht heftige Stürme, welche zahlreiche Unglücksfälle im Gefolge hatten. Auch die Kriegsschiffe, welche den deutschen Kron prinzen von Barcelona aus nach Genua zu bringen bereit lagen, sollen theilweise stark darunter gelitten haben. Rußland» Der russische Minister des Aeußern, v. Giers, soll in einem Schreiben an seinen Sohu die Aeußerung gethan haben, er halte

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 4 of 10
Date: 18.10.1894
Physical description: 10
, vielleicht Ausschlag gebenden Ereignissen gefaßt machen Die japanischen Heerführer scheinen es darauf abgesehen zu haben, Muksen, die zweitwichtigste Stadt des ungeheuern chinesischen Reiches, in raschen Gewalt märschen zu erreichen und im Sturme zu erobern, bevor es den Chinesen gelingt, zum Schutze dieser Stadt eine aus reichende Macht zusammenzuziehen. Auch Peking, die Haupt stadt selbst, ist vor einem Angriffe der siegeskühnen Japaner nicht sicher. Inzwischen sind schon in vielen Provinzen

des Ricsenreiches Aufstände ausgebrochen und gestalten die Lage der chinesischen Machthaber zu einer veczweiflungsvollen. Da wäre es denn kein Wunder, wenn die Chinesen, die bis auf die letzte Zeit so verächtlich auf die „Barbaren des Westens* herabblickten und ihnen in der Erschließung des himmlischen Reiches alle möglichen Schwierigkeiten bereiteten, jetzt mürbe gemacht, selbst um Hilfe gegen die siegreich vordringenden Feinde flehen würden. Die europäischen Seemächte haben in der That in den ostasiatischen

, gelänge es vielleicht, dun Kaiser von China und seinen Räthen wichtige Zugeständnisse für die weitere Er schließung des ungeheuern Landes für die westliche Kultur und besonders für die Ausbreitung des Christenthums durch die Missionen abzuringen, welche jetzt bei dem wachsenden Fremdenhasse aufs Schwerste bedroht sind. In den Schreck nissen des Krieges im heidnischen Lande keimt vielleicht die Blume des Friedens und der Freiheit des Reiches Christi. § - r s i ä. (Hof- und Prrsonalnachrichten

.) Das kaiserliche Hoflager befindet sich dermalen in Gödöllö. Am Sonntag den 14. Oktober Nachmittags istKönigAlexander von Serbien in Budapest eingetroffen und wurde vom Kaiser als Regent eines befreundeten Nachbarstaates unter Erwei sung _ königlicher Ehren empfangen. Am Dienstag den 15. Oktober ist der hohe Gast unseres Kaisers von Göröllö nach Berlin zum Besuche des deutschen Kaiserhauses abgereist. — Am 9. Oktober fuhr die Frau Gemalin des Minister präsidenten, Fürstin Windischgrätz, mit ihren Töchtern

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 14
Date: 05.05.1898
Physical description: 14
darauf ist, wie sich die Neugierigen wohl schon denken, immer die alte: »Nicht viel ersprießliches für die Völker des Reiches'. Die Minoritätsparteien haben ihren vorläufigen Wunsch erreicht, nämlich es ist die Frage der Anklage des gewesenen, für Oesterreich so Unglück bringenden Ministers Badeni, unter dessen Regierung die oft genannten Sprachenverordnungen ausgegeben wurden und die sogenannte Isx-Falkenheyn, von der in der letzten Nummer unseres Blattes des länger» die Rede

würden. Möge dies der Fall sein! — Bei Beginn der Verhandlung dieser An gelegenheit sprach sich der Ministerpräsident des längeren aus; der Inhalt seiner Rede ist im wesentlichen in der Beilage wiedergegeben. Wir haben allen Grund, mit den Ausführungen des Grafen Thun zufrieden zu sein und es hat seine Rede auch fast allgemeine Zustimmung gefunden, er scheint auch den berechtigten Wünschen der Deutschen voll Rechnung tragen zu wollen. Nur die Deutschen, d. h. die Patent-Deutschen beharren darauf

, die provisorischen Sprachenverordnungen des Baron Eautsch sofort aufzuheben, wenn die jetzige Regierung will, daß dieser Theil der Abgeordneten für den Sprachen- Ausschuß sei. Wieder geht daraus hervor, daß sie allein, ohne die andern Nationen des Reiches nach Gerechtigkeit zu berücksichtigen, regieren wollen. Gestern haben wir aber ein Telegramm erhalten, nach welchem dieser Aus- schuß doch von allen Parteien beschickt wird. Es sind 60 Redner vorgemerkt, die alle sich bei dieser Berathung der Sprachenfrage

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 7 of 14
Date: 18.01.1906
Physical description: 14
der an ' der Konferenz beteiligten Staaten laffen hieran keinen Zweifel auskommen. Berlin, 17.Jänner.. (E. T.) Laut einer authentischen Meldung habe gestern. Kaiser Wilhelm beim Empfang des früheren ruffischen Finanzministers Kokoszew über die Welt lage gesprochen und bei Erörterung des Verhältnisses des Reiches zu Frankeich ? in der Marokkofrage die Worte ge braucht: „Da müßte ich wohl verrückt sein, wenn ich unter allen Umständen Krieg führen wollte.' - ?- ? , Ausweis der lirotischerr jarrdes- Hypolhekert-Arrstalt

« f. T« «. D.' ' LrLerctvifches. Marokko ist zur Zeit dasjenige Land, das den Diplo maten am meisten zu schaffen macht und insbesondere für die 'deutsche Politik von Wichtigkeit ist. Wie dieses Land all mählich zu dieser Bedeutung gelangte, das schildert Dr. Max Jakobi in seinem Artikel ; Marokko im Wandel der Zeiten im 7. Heft des „Deutschen Hansschatz', indem-er einen Abriß der Geschichte Marokkos gib«, das einst bei den Römern Mauretanien hieß. Neben diesem Aufsatz fesselt ein anderer, der den Leser nach Südamerika führt

' das Jmeresie: Blumenau eine deutsche Kolonie in ZiwbraAien, von Alb. v. Kühlen Was deutsche.Kraft und Rührigkeit zu schaffen vermag, das ersteht man . auf der Geschichte dieser' blühenden?.deutschen Siedelung Rich Riedel. liefert eine anschauliche Darstellung des. 5. österreichischen . Katholikentages, der einen so herrlichen Verlauf genommen und für das katholische Leben inOesterreich zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Eine von Olga Putz verfaßte Studie über Ada Negri beschäftigt

sich mit der berühmtesten - italienischen Dichterin der Gegenwart, - die aus einer armen Dvrsschullehrerin eine helleuchtende Zierde der Literatur geworden ist. Zwei verschollene Litermuren, von Dr.^J. Reiner, gelten der altindischen und isländischen Literatur und bieieneinige interessante Proben -von dem dichterischen Schaffen' dieser beiden in'- jeder Hinsicht, grundverschiedenen Länder. Wer sich für Zahlenwystik interessiert, der wird reiches Material in dem Aufsatze: Die Zahl 7,. Plauderei von Leo Cassan, finden

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 10
Date: 10.04.1890
Physical description: 10
an die Mahdisten auslieferte und sich in einen entlegenen Winkel seines „Reiches' flüchtete, aus welchem er eben durch engli sches Geld und die muthvolle Thatkraft Stanley's errettet wurde? Um ein Urtheil darüber abgeben zu können, muß man abwarten, ob es wirklich wahr sei, daß, wie man sich erzählt, Emin Pascha wohl die besten Eigenschaften für einen einfachen Mautheinnehmer besitze, aber nicht die Energie eines Führers einer Expedition, der das Eroberte und Erworbene auch mit eiserner Festigkeit zu erhalten

die Forderung »uf, daß das Volk allein ein solches Monument errichte und daß man daher dem Könige die 100.000 Lires zurückstelle, die er für das Monument gewidmet. Ihr Losungswort lautet: Mazzini den Republikanern. Frankreich. Weil der Rücktritt des deutschen Reichs kanzlers Fürsten Bismarck dem Ministerwechsel in der Republik vorausging, so ist dieser fast unbemerkt geblieben. Im Ganzen wird derselbe in der politischen Welt günstig beurtheilt Das Ministerium Tirard hatte durch den Austritt des Ministers

ebensoweuig zu Befürchtungen in Betreff des all gemeinen Friedens Anlaß, wie der Kanzlerwechsel im deutschen Reiche. — Die „Riforma“ in Rom meldet, der König von Italien habe dem früheren französischen Minister des Aeußern, Spuller, in Anerkennung seiner Bemühungen, die Beziehun gen zwischen Italien und Frankreich herzlich zu gestalten, das Großkreuz des Mauritius- und Lazarus-Ordens verliehen. — Im Ministerrathe am 3. April wurde die Frage erwogen, ob nicht Verstärkungen nach Dahomey zu entsenden wären

sogar beträchtliche Aufregung verursacht. Englische Blätter werfen Emin Pascha und auch dem deutschen Reiche Undarkbarkeit, ja gewiffermaßen Wort bruch und Verrath vor, obwohl sie seiest recht gut wiffen, daß die Rettung Emin's nur der Vorwand, der eigentliche Zweck der englischen Expedition unter Stanley aber die Ero berung der Aequatorialprovinzen für die Rechnung der engli schen Afrika-Politik war. Die erste Aufwallung der Eifersucht und des Zornes hat sich indes bereits gelegt und ruhigern

Erwägungen Platz gemacht. Die „Times', das größte Blatt in London, hat sogar schon die Erklärung abgegeben, daß jede Ausdehnung des friedlichen Zwischenrerkehrs in Zentral- asrika seitens der Deutschen die Aufgabe Englands erleichtere. Es werde daher Emin Pascha hoffentlich gelingen, die freund lichen Beziehungen in jenem Theile des gesetzlichen deutschen Besitzstandes herzustellen. Amerika. Eines jener Naturereigniffe, die in den Vereinigten Staaten von Amerika mit besonderer Heftigkeit aufzutreten

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 10 of 12
Date: 29.08.1895
Physical description: 12
Direktor Wilhelm Krön er, ließ sich durch den Regen nicht beirren und rühmte die Tapferkeit des deutschen Volkes, durch dessen Kraft die Einheit des deutschen Reiches wiederhergestellt wurde. Gleichzeitig mit dem Hoch auf den Prinz-Regenten Luitpold fiel auch die Hülle von dem Siegesdenkmal. Dasselbe besteht aus einer Säulenbase mit rundem Gesims und quadra tischer Plynthe (platte Unterlage) aus gleichem Material wie der Sockel. Ueber ihr steigt mit einer Höhe von 2'50 in der Säulenschaft

: Errichtet ckon ruhmreichen Siegern der Jahre 1870/71 zur 25jährigen Gedenkfeier an die 'Wiedervereinigung der deutschen Stämme. An den Seitenwänden des Sockels sind die Namen derjenigen aus der Gemeinde, die an diesem großartigen Feldzuge theilnahmen, eingravirt. In Berücksichtigung des von drei Straßenzügen begrenzten Platzes geschah die Umfriedung in Form eines gleichseitigen Dreieckes, mar- kirt durch drei an den Ecken angebrachte Pfeiler, die durch bogenförmig hängende, verzierte Ketten aus Eisen

des Herzogs von Burgund abspielt. Ueber das „Bauerntheater von Kiefers felden' enthält die Festschrift folgende Mittheilungen: „Im Jahre 1580 setzte sich an den Ufern der Kieferach ein k. k. österr. Eisenhammerwerk fest: Schmied-, Gußeisen und Stahl entschlüpften seinem Hochofen und wurden diese Produkte meist auf bayerischen Markt geworfen. Sei es nun, daß die Söhne des alten deutschen Wieland den Einen oder Andern in ihren Reihen bargen, unter dessen rußigem Brusiiatz ein phantasievolles Herz schlug

oder der sich schon früher mit der dramatischen Kunst befaßte — kurz, sie schlugen im Jahre 1596 auf dem Buchberge — hart am Wege zum Hechtsee und Thierberg — ein „Comödienhaus' auf und ließen darin ihre Ritterschau spiele vom Stapel. Denselben lagen, wie noch heut zutage, byzantinisch fränkische Mythen und zwar aus schließlich vom Orient, Frankreich, Italien und Spanien zu Grunde. Der Erwerb von Elsaß-Loth ringen im Jahre 1871, der dem deutschen Reiche eine Menge stark produktiver Eisenwerke in die Hände spielte

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 8
Date: 05.11.1885
Physical description: 8
mit Füsien tritt, wenn ihre Grundsätze nicht anerkannt werden, wenn die Ma jorität sich nicht der Minorität unterwirft. Welch' traurigen Eindruck macht es auf jedes patriotische Herz, wenn der liberale Abgeordnete Carneri unter stürmischen Beifall derLinken die geheiligte Person des Monarchen zu verunglimpfen wagt und an Se. Majestät den Kaiser Franz Josef, der mit gleicher Liebe, mit gleichem Wohlwollen alle Völker seines weiten Reiches umfaßt, der die Deutschen in seinem Reiche ge wiß

die Abgeordneten der Rechten, voll Leidenschaft und Heftigkeit, oft sogar mit schwerer Verletzung des parlamentarischen Anstandes sprachen die „National-Deutschen', die „Nur-Deutschen und die „Oester- reichisch-Deutschen', wie sich jetzt die Liberalen nennen. Kleinigkeiten und nichtssagende Dinge wurden oft als hoch wichtige Thatsachen von Letzteren in die Debatte hineingezogen, so daß der deutsch-böhmische Abgeordnete Heinrich nicht mit Unrecht sagen konnte: „Als ich gestern zuhörte, glaubte ich, ich sei

der Patriotismus der „Nurdeutschen' im bedenklichen Maße abzunehmen. Wohl spricht man noch fleißig von Patriotismus, aber das Wort allein macht nicht den Patrioten. Ist es nicht ein trauriges Zeichen für den Oesterreicher, wenn die „Nurdeutschen' sich sogar energisch gegen die Aufnahme des Wörtchens „österreichisch' in den Namen der Partei wehren? Ist es patriotisch, wenn man immerfort behauptet, daß die Deutschen, wenn die Regierung auf der eingeschlagenrn Bahn fortfahre, sich an Deutschlaud anschließen

könnten, sie haben kein Kaiserhaus, das sie lieben könnten, sie haben im heutigen Oesterreich nichts, was sie lieben könnten! Ist das Patriotismus? Was ist denn überhaupt den „Nur deutschen' Patriotismus? Aber nicht blos die Liebe zum Kaiser, die Liebe zu Oesterreich ist aus dem Lager der „Nurdeutschen' ge wichen, auch die katholische Religion, das höchste Gut der Menschheit auf Erden, wollen sie verleugnen, sie wollen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 20
Date: 25.08.1898
Physical description: 20
wird man dessen noch erwähnen und es ist kein Zweifel, daß die unparteiischen Geschichtschreiber manche oder die meisten seiner Handlungen keineswegs lobend hervorheben wird, wenn schon natürlich auch nicht alles an ihm zu verurtheilen ist. Die Katholiken des deutschen Reiches sammeln sich dieser Tage zum 45. Katholikentag in Krefeld. der schönen Stadt am Niederrhein, in der besonders in frühern Zeiten, aber auch jetzt noch kirchliche Kunst bestens blüht, wo besonders die hübsche Seiden weberei ihren Sitz hat. Vor fünfzig

nichts von Bedeutung; es ist um und um völlig ruhig. Die große Sommerhitze läßt die hohen Politiker zu keiner Arbeit kommen; viele werden sich wohl auch zerstreut auf dem Lande; in ihren Sommerfrischorten aushalten;- denn. die Hitze in den Städten ist wahrlich bedeutend und ist man untertags beinahe zu angestrengter Arbeit nicht fähige Geschieht also denn gar nichts in Politik unseres Reiches? Ja doch, es wird langsam verhandelt zwischen Eis- und Transleithanien, zwischen den beiden Ministerpräsidenten und gestern

.' Sollte aber unser Reichschef nachgeben und den Reichsrath wirklich einberufen, so werden höchstwahrschein lich die „Ge w i sse n D e u t sche n' wieder nur Obstruktion machen und • zwar angeblich wegen der Sprachen- verordnungen, um die es sich ihnen, wie schon lange bekannt, höchstens nebenher handelt. Daß sich jener lumpige Theil der Volksvertretung zu den Ausgleichs verhandlungen mit Ungarn brauchen läßt, ist gar nicht anzunehmen, obwohl diese ungemein wichtiger find besonders für die Finanzlage des Reiches

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 14
Date: 23.08.1906
Physical description: 14
. Der deutsche Katholikentag bietet immer ein ersreuliches und trostreiches Bild der Einigkeit der deutschen Katholiken, nicht etwa nur eines Bundes staates oder einer kleinen Provinz, sondern deS ganzen Reiches. In dieser Einigkeit liegt das Geheimnis ihrer Stärke und das Unterpfand ihrer gegenwärtigen und künftigen Bedeutung. Könnte es denn nicht auch bei uns so sein k Aber da fehlt es weit. Nicht nur daß das einigende Band und daß Bewußtsein der Notwendigkeit des Zusammen haltens zwischen den Katholiken

. In Deutschland ist diese Woche der Generalver sammlung der deutschen Katholiken gewidmet, welche dies mal in der großen westphälischen Fabriksstadt Effen stalt- findet. Die Beteiligung ist wieder eine ungeheure. Die Anwesenheit zweier Kardinäle. des ErzbischofeS von Köln Kardinal Fischer und des römischen Kardinals Vanutelli gab schon der Eröffnung einen besonderen Glanz. Am Sonntag fand der Frstzug der katholischen Arbeiter statt, an welchem sich über 400 Vereine mit gut 40.000 Teil nehmern, teilnahmen

der verschiedenen Nationen des Reiches abgeht, wo ist denn die Solidarität der deutsch - österreichischen Katholiken? Ja gerade die find unter sich gespalten als ob es sonst keine Gegner gäbe und das höchste Ziel darin bestände, sich selbst zu zerfleischen. DaS traurigste Beispiel bietet wohl unser Tirol. Und der Streit wird hier noch als etwas Verdienstvolles angesehen. Erst kürzlich hat ein gewiß gutgesinnter Anhänger der christlichsozialen Partei alles Ernstes deswegen unfern Schraffl einen glücklichen

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Page 5 of 14
Date: 03.02.1898
Physical description: 14
dem sogenannten Akademikertag in Leitmeritz (Böhmen) ein allgemeiner Studentenstrik beschlossen wurde, das heißt: die deutschen Hochschüler sollen überall ihren Professoren erklären, daß sie nicht mehr zu den Vortrügen kommen und so müssen dann natürlich die Professuren aufhören, denn für die leeren Bänke können sie halt auch nicht Vorlesungen halten. Es geht also ähnlich, wie man sonst oft hört von einem Strik in Fabriken, wobei die Arbeiter dem'Fabriksherrn erklären, nicht mehr zu arbeiten

; dieser muß dann die Maschinen stehen lassen u. s. w. Wir wollen sehen, was das Manöver der Studenten hilft; höchst wahrscheinlich sehr wenig, denn deshalb hören die bösen Zustände in Böhmen wohl kaum früher auf; den verrannten Deutschen dort werden sie allerdings eine nicht kleine Freude machen —■ es sind eben die Studenten auch größtentheils bei der Fahne Schönerer's und Wols's, — aber die Czechen werden vermuthlich auch nur umso ärger werden. Wieder müssen wir da fragen: Was wird wohl das Jahr 1898

noch alles bringen? — und das soll das Jubeljahr unseres geliebten Kaisers sein! Eine ähnliche Kundgebung, bezüglich Sprachenfrage, wie in der dritten heurigen Sitzung im Tiroler Landtage wurde neulich auch im oberösterreichischen abge geben; auch dort war alles einstimmig darüber, daß die Regierung die berechtigten Forderungen der Deutschen gegenüber den Czechen berücksichtigen und die Sprachenverordnungen dementsprechend regeln, den Besitzstand der Deutschen dort schützen müsse. Der böhmische Ausgleich

. Wenn man ein zelnen Blättern glauben darf, so wird zwischen Deutschen und Böhmen ein Kompromiß vorbereitet, behufs Aen derung der Sprachenverordnungen. Die Deutschen seien mit der vom Freiherrn von Gautsch vorgeschlagenen sprachlichen Dreitheilung einverstanden. Von den 71 Gerichtsbezirken sollen 39 böhmisch, 21 deutsch und 11 gemischtsprachig sein. Zu den letzteren sollen jene Be zirke gehören, in denen über 10 pCt. der Bevölkerung der andern Nationalität angehören. Die Bestätigung dieser Nachrichten bleibt

abzuwarten: Uebrigens werden Ende dieses Monats, wie bereits bekannt, zwischen der Regierung und den böhmischen sowie deutschen Ver trauensmännern Konferenzen stattfinden, in denen die für Mähren erlaffenen Sprachenverordnungen diskutirt werden sollen. Ein gewesener Rittmeister in B ulg a ri e n Boilschew hat mit einem Gendarm Nowelitsch eine gewisse Anna Simon, eine ungarische Kaffecchantant Sängerin ermordet. — Vor ungefähr einem Jahr hat der Hafer davon be richtet. — Diese sind nun zum Tode

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Page 1 of 8
Date: 12.06.1884
Physical description: 8
werde, was es mit diesem Verein eigentlich auf sich hat, damit Jedermann weiß, wie er mit ihm daran ist. Um gerecht zu sein, muß allerdings zugegeben werden, daß der Zweck des „Deutschen Schulvereines', sowie er in den Statuten (Satzungen) desselben angegeben wird, an und für sich ein ganz löblicher ist: der Verein will deutsche Schulen in gemischtsprachigen Gegenden und namentlich an den Sprachgrenzen unterstützen oder neu gründen, wo solche nicht sind, damit Kinder deutscher Eltern dortselbst Gelegenheit

haben, ihre Muttersprache gründlich zu erlernen und nicht der Gefahr ausgesetzt werden, sie zu verlernen. Das ist nun gewiß recht schön und gut und Niemand wird etwas dagegen einwenden. Allein in unserer Zeit will jedes Unternehmen nicht allein nach dem Zweck, den man vorschützt, sondern auch nach den Um ständen beurtheilt sein. Der anscheinend löbliche Zweck ist nur zu oft eine heuchlerische Maske, bestimmt dazu, den wahren Zweck zu verhüllen. Und so ist es, wir sagen es unverholen, auch bei dem sogenannten „Deutschen

und Polen, und hielten strenge, unerschütterliche Parteidisziplin gegen den Börsenliberalismus; zu ihnen hielten die naturgemäßen selbstverständlichen Gegner des Liberalismus, die katholischen und konservativen Abgeordneten aus den deutschen Kronländern. Mit wüthen dem Aerger sahen die Liberalen, daß ihnen durch die Verbindung dieser drei Gruppen die Herrschaft aus der Hand genommen, daß ihnen die Hand von dem Geldbeutel des Volkes weggewiesen war; ihre Hoffnung, daß sie einige Ueoerlüuser gewinnen

könnten, erfüllte sich nicht, im Gegen theil schloß sich die nichtliberale Mehrheit immer entschiedener und fester zusammen. Nun wurden andere Auskunftsmittel versucht. Die nichtliberale Majorität des jetzigen Abgeordneten hauses ist klein, es brauchte nicht mehr, als nur einige Wahlbezirke zu erobern; man gab daher das Schlagwort vom „Deutschthum' aus. Die deutschen Abgeordneten, welche nicht mit den Liberalen gingen, wurden beschuldigt, daß sie zum Schaden ihrer deutschen Wähler nur mit den Czechen

und Polaken halten; man rief in alle Welt hinaus: „Das Deutschthum ist in Gefahr'; Straße auf und ab erscholl der Ruf: „Deutsch, deutsch, deutsch.' Der Sinn dieses „Deutsch' war aber eigentlich so viel als „liberal'; der Liberalismus mit seiner kirchenfeindlichen, volksver- derbenden Wirthschaft war in Gefahr, gegen die Liberalen hielten die deutschen Konservativen mit den Czechen und Polen; und die Liberalen wollten wieder zur Herrschaft gelangen, die sie zum allergrößten Schaden des Volkes

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Page 4 of 14
Date: 06.12.1906
Physical description: 14
Bezirke grenzenden Gemeinden beim Wahlkreis Lana. Kaltern, Neumarkt verbleiben, die eigent lichen deutschen Enklaven d. sd. die oben zuletzt genannten 4 Gemeinden zu den italienischen Wahlbezirken Borgo und Trient geschlagen werden. In der Begründung dieses Vermittlungsantrages führte Dr. Tollinger auS, eS sei nicht angängig, daß den deutschen Grenzgemeinden, weil sie zufällig durch die Bezirksgrenze von ihren Volksgenoffen geschieden find, daS Recht genommen werde, mit diesen zu wählen. An ders fei

eS mit den deutschen Gemeinden, die inmitten von italienischen Wahlbezirken liegen. Redner würde, wenn er der Ueberzeugung wäre, daß von einer jedes 6. Jahr stattfindenden Wahl die Erhaltung deS deutschen Charakters dieser Enklaven abhängen würde, gewiß für diese Zuweisung der deutschen Gemeinden an deutsche Wahlbezirke eintreten. Allein »S würde hiedurch ein nicht ungefährliches Beispiel geschaffen und eS wäre wahr scheinlich, daß in diesem Falle die Italiener ähnliche Be strebungen in Bezug auf die Ausscheidung

italienischer Gemeinden auS deutschen Wahlbezirken an den Tag legen würden. Dieser Beispiel könnte namentlich bei der bevor stehenden Reform der Landtagswahlordnung in Tirol, für die Deutschen von unangenehmen Folgen begleitet sein. Um zwischen den Extremen die richtige Mitte zu finden, beantrage er im Einvernehmen mit dem Referenten, daß nur diejenigen Gemeinden, welche an deutsche Bezirke angrenzen, in den deutschen Wahlbezirken, hingegen die anderen 4 deutschen Gemeinden in den ita lienischen

Wahlbezirken bleiben sollen. Für diesen Ver mittlungsantrag sprachen Trafojer und Schrott, ersterer auch gegen die Zuweisung von GrieS und Zwölf malgreien zum Wahlkreis der Puster- und Eisaktaler- Orte. Gegen Malik und Eonci sprach Dr. Erler, welcher in seiner Rede unter dem Beifall der Deutschen kräftige Worte gegen die Trentinoidee fand. »Ein Treu- tino hat eS nie gegeben und, so Gott will, wird eS auch nie eines geben. Sämtliche deutsche Abgeordnete Tirols vom Abt Treuinfels bis zu mir find

, Kitzbühel u. s. w. Dies wurde ihm versprochen. So konnte die Verhandlung über die 11. Gruppe in der Nacht auf Samstag zu Ende geführt werden. Für Samstag blieb die Abstimmung, welche in Ruhe vor fich ging. Der Antrag Malik betreffend die Er höhung der Mandatsziffer auf 27 wurde abgelehnt, ebenso der Antrag Eonci aus Ausscheidung der deutschen En klaven und Grenz gemeinden aus dem Lana— Kälterer Wahlbezirk. Der Vermittlungsantrag Tollin ger - M ar z a n i wurde angenommen, ebenso der Antrag bezüglich

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Page 1 of 10
Date: 08.09.1887
Physical description: 10
, was nach hartem Kampfe bereits erreicht ist, und weiter zu erreichen, was nothwendig ist, um den Ka tholiken volle Gleichberechtigung als Bürger des deutschen Reiches zu sichern. Die Schlußrede Sr. Excellenz, des be kannten und mit Recht berühmten Windthorst, die alle diese Gedanken zusammenfaßte, muß als eine Programmrede auf gefaßt werden und man wird auf der Gegenseite gut thun, sich darüber klar zu werden, daß die Katholiken Deutschlands nur ihr Recht, dieses aber voll und ganz verlangen

hat und noch reifen wird. Die. deutschen Katholiken haben ein schweres Jahr hinter sich, in welchem ihre Achtung vor der Autorität und ihre Opferwilligkeit große Proben zu bestehen hatten, Proben, die prächtig bestanden wurden. Die 34. Generalversamm lung hat gezeigt und bewiesen, daß die Einheit der deutschen Katholiken, ihre Verehrung für den hl. Stuhl und bei aller Friedensliebe ihre Entschlossenheit, die Jntereffen der Kirche und jene des katholischen Volkes mit aller Energie zu ver treten, durch gar

nichts erschüttert werden kann. Die Theil- nehmer an der Generalversammlung kamen aus den ver schiedensten Gauen des deutschen Vaterlandes, vom Ostsee strand bis zum Fuße der Alpen, und unter ihnen waren' alle Stände und Bcrufskreise, vom Fürsten bis zum Berg mann und zum Taglöhner vertreten; alle aber beseelte die gleiche Liebe zu ihrer Kirche und zu ihrem Volke und alle durchglühte das Bewußtsein, daß es jetzt ebenso wie früher gilt, im Zentrum eng sich aneinander zu schließen, um zu vertheidigen

sehr überrascht und befriedigt, und die deutschen Katholiken haben sich ihre Sym pathien in wenigen Tagen mehr erobert, als die preußische Verwaltung in fünfmal soviel Jahren. Ein besonderes Ver dienst der Herren aus Elsaß-Lothringen ist.es, daß unter der liebenswürdigen Leitung des geistlichen Rathes Ludwig (Regensburg) die Schulfrage in ganz ausgezeichneter und eingehender Weise berathen und erörtert wurde. Die Re solutionen, welche die Versammlung in dieser Richtung über Antrag des Abgeordneten Dr. Mosler

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Page 1 of 14
Date: 06.04.1899
Physical description: 14
10. April, Mechtilde. Freitag 14. April, Tiburtius. , Dienstag 11. April, Leo d. G. Samstag 15 April, Anastasia. Nr. 14. Wochen-Kundschau. Innsbruck, 6. April. Was ist los im Lande und Reiche? Wohl nicht viel. — Wir haben Ostern gefeiert, da brachten die verschiedenen Blätter auch je nach ihrer Art hoffnungsfreudige oder schwarzeshende Artikel über die gegenwärtige politische Lage in Oesterreich. Und wer find die, welche das Unheil am schwärzesten kommen sehen, es find merkwürdiger Weise die deutschen

den blöden Geschichten, wie Ministeranklagen, Obstruktion u. s. w. die Lage nicht besser werden könne, dass auch durch die neuestens mit wüthender Heftigkeit in Scene gesetzte „Los von Rom'-Bewegung der deutschen Sache unmöglich genützt, sondern nur geschadet werden könne — aber köstlich ist das Geständnis von Seite der Alleindeutschen selbst, das man in ihren Osterartikeln zwischen den Zeilen herauslesen kann. Freilich möchte man jetzt meinen, dass sie nun umkehren werden vom Wege, den sie eingeschlagen

wollte bekanntlich heuer Ostern durch einen Maffenübertritt feiern; 10.000 sollten dadurch einen wahren Frühling für die winterlich unterjochten Deutschen in Oesterreich herbeiführen, dass sie vom katholischen Glauben abfallen; nun scheinen aber die deutschen Herzen in Nordböhmen u. s. w., wo die Agitation am heftigsten war, von der heißen Liebe SchönererS für Allein-Deutsch land noch zu wenig profitiert zu haben, unr geschmolzen zu werden, sie blieben hart, die Schneedecke, mit der wir zu Ostern beglückt wurden

, drückte auch den keimenden Muth nieder — und so musste Schönerer einsehen: Die „Deutschen' erheben fich noch nicht vom Winterschlaf — der Maffenübertritt wurde auf später verschoben, Herr Schönerer hat fich trotz des starken Genusses von deutschem Wein und deutschem Bier das Herz noch nicht genügend erwärmt, um davon auch anderen befriedigend mittheilen zu können. So steht es also im gegnerischen Lager, die National- Liberalen find von Ostergedanken erfüllt, die alles eher sind, als Neuerwachen

ihrer frühern Hoffnungen. Nun können zwar wir treuen Katholiken und Oe sterreichs die gegenwärtige Lage der: Kirche und des Reiches unmöglich als die beste bezeichnen, vielmehr müffen wir viele beklagenswerte Zustände finden. Alles aber gipfelt dermalen im Rufe „Los von Rom'. Es ist zwar bedauerlich, tief bedauerlich, dass es Leute gibt, die so dumm sind, einem solchen Lockruf' auf den Leim zu gehen, die mit der Religion, in der sie geboren find und der sie nothwendiger Weise nur Wohlthaten zu verdanke

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 10
Date: 10.06.1886
Physical description: 10
17. Juni. Rainer. Montag 14. Juni. Pfingstmontag. Freitag 13. Juni. Markus. Dienstag lö. Juni. Bitus, Krescenzia. Samstag 19. Juni. Juliana I. Nr. 23. Kann der Katholik keim „Deutschen Schuk- verein' mitthun? Unter vorstehendem Titel ist in Salzburg anläßlich der dortselbst während der Pfingstfeiertage abzuhaltenden Generalversammlung des „Deutschen Schulvereines' ein Flugblatt erschienen, das in kurzen Zügen den Verein kenn zeichnet, was er ist, und bündig und klar auf obige Frage Antwort gibt

. Das Schriftchen lautet, mit Hmweglaffung des mehr lokalen Einganges und einiger Anmerkungen, wie folgt: Unter dem Titel „Deutscher Schulverein' besteht seit Juni 1880 ein Verein, der von Liberalen ins Leben ge rufen wurde, von Liberalen geleitet wird und für besten Ausbreitung von liberaler Seite alle Hebel in Bewegung gesetzt werden. Gemäß der christlichen Regel: „Prüfet Alles und das Gute behaltet' wollen wir bezüglich des „Deutschen Schulvereines' an diese Prüfung gehen und fragen darum vorerst

: 1) Was will man mit dem „Deutschen Schulverein?' Angeblich soll derselbe dazu dienen: „für die Erhaltung und Förderung der deutschen Schule besonders in sprachlich gemischten Gegenden einzugreifen, damit die Kinder des deutschen Stammes ihrer Sprache und Sitten nicht verlustig gehen.' Daß für diesen Zweck besondere Anstrengungen nothwendig wären, wird man mit Rücksicht darauf, wie die Dinge an und für sich liegen und wie durch die Schulgesetze schon genügend auch für die deutsche Schule vorgesorgt ist, wohl nicht einsehen

. Wenn die Deutsch-Liberalen den Allarm-Ruf erheben: „Das Deutschlhum ist in Gefahr!' so haben sie wohl bei verschiedenen Gelegenheiten genugsam es zu verstehen ge geben, was für ein „Deutschthum' ste dabei meinen: die Huldigungs-Adreste an den Fürsten Bismarck, die anti-öster- reichischen Aeußerungen im Reichsrath gelegentlich des Land sturm-Gesetzes rc. find Belege dafür. Und wenn der Prä sident des „Deutschen Schulvereines' selbst zu den Liberalen dieser Gechesrichtung gehört, so darf man sich nicht wundern

, wenn eine solche Richtung auch im „Deutschen Schulverein' zu Tage tritt. — Der „Qesterr. Reichsbote' berichtete s. Z. (1885 Nr. 11): „Bei dem letzten Kommers, den die akademische Orts- gruppedes „Deutschen Schulvereines' in Graz abhielt, wagte es -ein Studirender unter „stürmischem Beifall', unter Anderem auszurufen: „Dieses (das schwarz-roth-gol dene d. h. das deutsche) Banner ist dasjenige, zu dem wir stehen, unter dem zu kämpfen wir noch hoffen!' — Und ein anderer Studirender feierte in „begeisterter' Rede

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 4 of 8
Date: 24.11.1887
Physical description: 8
, welche nicht nur. aus allen Theilen des/ deutschen ..Reiches, sondern auch . aus dem.Auslande,./insbesondere./ aus/'Oesterreich, / Rußland, Fränkreich, Belgien. Holland, England, Italien und Spanien / bei dem Kaiser in diesen Tagen eingegangen sind,' Unzweideutigen / Ausdruck gefunden,' /Dem. Kaiser werden dabei/,die verschie densten Heilmittel/ und. Heilverfahren/ für. den /Kronprinzen empfohlen und eigene/Lebenserfahrungen/bei/ähnlichen Leiden mitgetheilt, sowie, Rathschläge für die/fernere Behandlung des Kranken gegeben

:/ ,,Aus/Anlaß/ der jüngst bekanntge- / wordenen betrübenden. . Nachrichten über die Krankheit des / Kronprinzen hat sich im ganzen deutschen Vaterlande und weit über dessen Grenzen, hinaus, die wärmste Theilnahme kundge geben/ Nicht nur das schwere. Geschick, welches über den . künftigen. Thronfolger perhängt ist,' sondern' auch die harte Prüfung, welche dadurch .über den.Kaiser wie /über das ganze Königshaus gekommen, hat allerorten tiefes Mitgefühl hervor gerufen. Dasselbe hat in zahlreichen Eingaben

. .Der Kaiser .ist . von,, .dieser allgemeinen Theilnahme. und'. Liebe. für seinen Sohn/ tief gerührt /und hat / besohlen, dies zür/ Kenntniß aller Beth-iligten zu bringen.' 7 — Da'das körperliche Leiden des deutschen Kronprinzen und sein dadurch bedingter.längerer Aufenthalt im Auslande ihn behindert, Se. Majestät den Kaiser Wilhelm bei vorkommen der Gelegenheit zu. vertreten, so , ist, wie die „Kreuz-Zeitung' von mehreren Seiten vernimmt, /Se.' kön. Hoheit Prinz Wil helm beauftragt worden

' (bei Regens burg in Baiern),/in Begleitung von, 10 Zöglingen und 4 Schwestern am 16. ds. in Röm angekommen- wo sie in Privataudienz vom hl. Vater empfangen wurden. Die Mis sionäre und Schwestern sind für'die deutschen Kolonien in Afrika bestimmt und haben am 18. ds. die Reife nach Afrika angetreten. Ob P. Amrhein später ebenfalls mit in die Mission geht, hängt von den Bestimmungen des heiligen Vaters und der Propaganda ab. — Der „Osservatore Romano' bringt eine höchst' wichtige Erklärung. ' Bezug nehmend

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 1 of 14
Date: 11.08.1904
Physical description: 14
Maris Himmelfahrt. Freitag 20. August Joachim Bk. J Dienstag 16. August Rochus Bk. Samstag 21. August Kassian B. M. Nr. 32. Wo chen-Wunö sch cru. Innsbruck, am 11. August. Eine nationale Angelegenheit hat die deutschen Par teien des Reichsrates immer wieder einmal trotz der er schlaffenden Sommerhitze in Aufregung versetzt. Wenn unsere parlamentarischen „deutschen Parteien' in Be wegung geraten, ist e3 übrigens immer eine nationale Angelegenheit, wirtschaftlichen Fragen treten sie mit weit mehr Ruhe

sollen. Darob großer Lärm bei den Deutschen in politischen Vereinen, Wählerversammlungen, Gemeindevertretungen u. s. w. Am vergangenen Samstag ist der Vollzugsausschuß der deutschen Parteien im Abgeordnetenhaus zusammen gekommen, um über die Angelegenheit zu beraten und Stellung zu nehmen. Sie sehen in der beabsichtigten Maßnahme der Regierung eine parteipolitische Aktion zu gunsten der Polen und Tschechen und einen gegen die Deutschen, gerichteten feindseligen Schritt. Auch die Frage der bekannten

Prüfungserläffe der kroatischen Studenten an der Agramer Universität und die italienischen Parallelklaffen an der Jnnsbrucker Hoch schule beschäftigte die Versammlung. Am Nachmittag er schienen die Abgeordneten Dr. Groß von der Deutschen Fortschrittspartei und Dr. v. Derschatta, Obmann der Deutschen Fortschrittspartei beim Ministerpräsidenten Dr. v. Koerber, um ihm die vom deutschen Vollzugs- ausschuffe beschlossene Resolution zu.überreichen. Die beiden Abgeordneten wiesen auf die in der Beratung

zum Ausdrucke gelangten schweren Bedenken hin. welche die Anerkennung der an der Agramer Universität abgelegten juristischen Staatsprüfungen in Oesterreich, die Verfügungen betreffs der italienischen Parallelkurse an der Jnnsbrucker Universität und schließlich die geplante Errichtung von slavischen Parallelklassen an den deutschen staatlichen Lehrer bildungsanstalten in Troppau und Teschen unter der ganzen deutschen Bevölkerung Oesterreichs hervorgerufen hat. Die Abordnung wies insbesonders darauf

hin» daß ihrer Anficht nach in dem Vorgehen der Regierung in der letzten Zeit insoweit eine Aenderung eingetreten sei, daß in so wichtigen nationalen Fragen einseitige Ver fügungen getroffen wurden, die geeignet find, die leb hafteste Abwehr der Deutschen herauszufordern. Ministerpräsident Dr. v. Koerber nahm die Gelegen heit wahr, der Abordnung wiederholt und nachdrücklich zu versichern, daß in den Verfügungen der Re gierung absolut keine feindselige Haltung gegen die Deutschen erblickt werden dürfe

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