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Alpenland
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Page 1 of 10
Date: 13.05.1920
Physical description: 10
Mk. 4.50 ganzjährig Mk. 54.—; im Ausland monatlich Fr. 3.—. ganzjährig Pr. 36.— in Schweizerwährung. 1. ?akryany Innsbruck, Donnerstag, am 13. Mai 1020. Zöge 100. Schweiz und der Völkerbund. Bürger, Bauern und Arbeiter der Schweiz werden 'Sonntag, den 16. Mai mit ja oder nein für oder wider den Beitritt der Eidgenossenschaft zum Völkerbund stim men. Diese Abstimmuna steht denn auch an erster stelle unter den polit'scben Tagesfragcn der Schweiz; die Presse widmet ihr fpaltenlange Artikel

des Versailler Friedensverlrages, dessen ersten Tel das Völkerbund übkommen bildet, zw'sehen drei Großmächten des Ver bandes und dem Deutschen Reich ausgetauscht. Der Völkerbund trat somit in Kraft und die im Artikel 1 des Vertrages für den Beitritt als ursprüngliches Mitglied vorgesehene $tift von zwei Monaten begann zu lau fen. Der Schweizer Bundesrat hatte sich zu entschei den; die Aussichten auf einen baldigen Beitritt Ameri kas waren verschwindend, auch wollte der oberste Rat einer bedingten

Mär.ztagen, in der Vorlage des Bundesrätes die Amerikaklausel zu streichen. Auf Grund dieser Be schlüße ließ der Bundesrat am 8. Marz das Sekretariat des Völkerbundes verständigen, daß die Schweiz dem Völkerbund beitritt und weiters davon, daß die Volks abstimmung am 16. Mai erfolgen werde. Die Schweizer Eidgenossenschaft, deren Bevölkerung dreierlei Nationen angehört, hat ihr Bestehen der unbe dingten, im Vertrag vom Jahre 1915 festgelegten Neu tralität zu verdanken. Mit dem Eintritt in den Völ kerbund

nun der Völkerbund d as, was sein Name sagt, —. ein Bund gleichberechtigter Nationen — so hätte die Schweiz nicht zu befürchten, durch wirtschaftliche Mitwirkung bei Erzwingung von Schiedssprüchen des Rates der Vötkerliga innere Konflikte heranreifcn zu sehen. Wol l aber müßte geradezu ihre Existenz als Staat selbst in Frage kommen, wenn die Schweiz in einem Völkerbund, in dem nur Haß und Rachsucht ausschlaggebend sind, bei folgenschweren Entscheidungen Partei zu ergreifen hätte. In diesem Falle könnte das Heil

der Schweiz nur in einer absoluten Neutralität, außerhalb eines s> l hen Völkerbundes liegen. So ste'lt sich die Frage, die sich die Schweizer zu beantworten haben, ehe sie Sonntag zur Arne schreiten, kurz folgend: Ist der Völkerbund eine wirksame Einrichtung zur Beseitigung künftiger Kriege, zur Wahrung der Rechte auch der kleinsten Nationen — oder ist er nichts besseres als eine Art Rückversicherungsgefellschaft der Sieger zur Erhaltung des im Friedensvertrage geraubten Gutes, dem nun auch die im Kriege

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 19.09.1924
Physical description: 16
bewiesen. Was gibt es Nerzes in dev Welt? ' In der Schweizer Stadt Genf ist schon feit Wochen der sogenannte Völkerbund versammelt. Der Völker bund :ft eine Schöpftmg des verstorbenen amerikanischen Präsidenten Wilson, welcher bei Betörung der Mittel mächte mit dem Wan auftrat, der Krieg müsse beendigt werden, ohne daß es Sieger, Besiegte und Kriegsent- schädigungen gibt, die Staaten haben sich auf Grund des Selb'ftbestimnumgsrechtes der Völker umzugestalten, mrd dann sind alle Nationen zum Völkerbund

zusammen- zusasien, um für alle künftigen Zeiten jeden Krieg un möglich zu machen. Wie Präsident Wilson seine Ver sprechungen, auf Grund welcher die Mittelmächte im Jahre 1918 die Waffen niedergelegt, bei den nach folgenden Friedensverhandlungen eingelöst hat, wissen und fühlen wir alle, und darüber können namentlich unsere geknechteten Brüder in Südtirol ein ergreifen des Klagelied anstimmen. Daß der Völkerbund eine Schöpftmg Wilsons ist, könnte jeden Oesterreicher und Tiroler mit tiefstem Mißtrauen

dagegen erfüllen. In dessen scheint sich der Völkerbund doch bedeutend besser zu enttmcfeln, als man nach den sonst mit den Plänen Wlsons gemachten Erfahrungen früher glaubte anneh men zu müssen. Der Völkerbund ist es gewesen, der die Sanierung Oesterreichs nach den Vorschlägen des Bundeskanzlers Dr. Seipel möglich gemacht hat. Auch die Sanierung Ungarns hat der Völkerbund erfolgreich in die Hand genommen. Damit sind allerdings die greifbaren Erfolge, welche der Völkerbund bisher auf zuweisen gehabt

, schon beinahe erschöpft. Der Völkerbund sollte z. B. der Beschützer der Mirrderheiten in den ver schiedenen Nationalstaaten sein, also der Verteidiger der Deutschen in Südtirol, Polen und in der Tschechen eben so der Verteidiger der Magyaren in Jugoslawien und Rumänien. Bisher Hai man aber von einer solchen Verteidigung vder auch nur vom Willen dazu von Seite des Völkerbundes sehr wenig zu verzeichnen gehabt. Trotz der vvrgebrachten Beschwerden und Bitten und trotz des Adüveifts auf die schnöde

verletzten Verträge und rück sichtslos gebrochenen Versprechungen hat sich der Völker bund in der Frage des Schutzes der nationalen Minder heiten bisher vollständig ausgeschwiegen. Alle Welt weiß es und der Völkerbund weiß es besonders gut, wie brutal K B. die Deutschen in Südtirol entrechtet werden. Aber der Völkerbund läßt sich zum Schuß anrusen, tut aber in dieser Angelegenheit gar nichts, weil er die italienischen Vertreter beim Völkerbund nicht reizen und kränken will. Aehnlich wird es gemacht

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.09.1926
Physical description: 4
ein Betrag von 27.5 Ai i U Mil Schi lling aus den Kreditrcsten der Bölker-- ■ Bchihe bewilligt und bei der gegenwärtigen Tagung AMrbundes ist es gelungen, den verhältnismäßig '^AeEag von 50 M i l l i o n e n Schilling vom Best -er Völkerbund anleihe für produktive Jnve- MUfw. in erster Reihe ausschließlich für den , f> - Ansban der Fernkabel - ** j ßOlten. Das System der unterirdischen Fernkabel nifetneit Eroberungszug von Amerika aus nach Europa Meten. Was das österreichische Bauprogramm anbe

nach ^ist die Strecke bis Linz bereits ausgebaut. In der stell Zeit wird an die innere Einrichtung ge- An werden. In Wien selbst wird das VerstärkeraMj ehemaligen Jnstizgebäude nntergebracht werden. Es IkMW im »eröni. i Bameks Glückwunsch an den deutschen Reichskanzler. K. Genf, 9. Sept. Bundeskanzler Dr. Ramek hat An an den Reichskanzler Dr. Marx nachstehendes iSlWMm gerichtet: „Am Tage, da der einmütige Bei- ÄÄer im Völkerbund vertretenen Staaten den Ein st Deutschlands in den Bund begrüßte, drängt

r ist auch nach Eintritt Deutschlands in Völkerbund mit Nachdruck geltend zu machen. Die ; Brechungen endeten mit einer Vertrauens- Mgebung gegenüber den mit der Führung be- Mgten Männern. ist zu hoffen, daß der Ausbau der Strecke Wien—Passau mit IaHresschluH beendet sein wird. Wichtige Verbesserungen. Bon Neujahr an wird daher der Telephonverkehr nach Deutschland und darüber hinaus nach Westeuropa um ein Vielfaches verbessert und beschleunigt wer den. Die Wartezeit wird verkürzt, die Zahl der Gespräche vervielfacht

nach Marburg, die andere ebenfalls über Wien—Bruck nach MKach und Tarvis in Ita lien führen. Die Heimische Elektrizitäts- und Kabettnöustrie, sowie das Bangewerbe werden auf Jahre hinaus mit Aufträgen versorgt sein, wodurch die E i n st e l l u n g T a u s e n d e r von Arbeitern ermöglicht wird. Lebhafte Befriedigung in England. London, 9. Sept. (Priv.) In der Morgenpresse wird der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund mit le b hafter Befriedigung kommentiert. Der Völker bund höre nunmehr auf, ein Bund

der Sieger zu sein, was seinen Eindruck auf Amerika nicht verfehlen dürfte. Der Eintritt Deutschlands müsse dazu beitragen, die m o r a l i s ch e n Verlust e, die der Völkerbund in den letzten Monaten erlitten habe, wieder gutzuwachen. Die neue Periode, so schreibt z. B. „Daily Telegraph", müsse damit einsetzen, daß die Atmosphäre des Argwohns beseitigt werde, wozu Deutschland mehr beitragen könne als eine der anderen Nationen. „Daily News" erwartet, daß Deutschland seinen Ein tritt in den Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 09.02.1935
Physical description: 10
. die der andere Teil für mit feiner Ehre nicht vereinbar hielt. Die Schwierigkeit bei einem solchen Problem uegt in dex Frage, mit wem may beginnen müsse. Wir haben mit beiden zugleich begonnen und Frankreich gegeliüber eine Erklärung abgegeben, die bisher noch vom deutschen Volk geprüft wird. Ich hoffe, das Ergebnis werde sein, daß Deutschland wiederum im Völkerbund erscheint mit dem Ehrenkranz, den es beansprucht. Frankreich und Deutschland würden dort die Frage der Sicherheit erörtern und das Ergebnis

und Prag. 7. Februar. (Tschechosl. Preßb.) Im deutschen Volksbildungsverein Urania sprach heute abends der tschecho slowakische Außenminister Dr. Benesch über die Frage „Be findet sich der Völkerbund tatsächlich in einer Krise?". Dr. Benesch stellte an die Spitze seiner Ausführungen die Fest stellung, daß die tschechoslowakische Außenpolitik als einen Grundpfeiler ihrer ganzen Tätigkeit immer den Völkerbund angesehen und daß an der Existenz und Prosperität des Völkerbundes der ganze tschechoslowakische

esse daran, daß die Genfer Prinzipien auch in der inneren Politik respektiert werden, was praktisch bedeute, daß die tschechoslowakische Innenpolitik die Minori täten respektiere, so wie sie sich dazu durch Verträge ver pflichtete und wie es der Völkerbund verlange. Solange ich, betonte Dr. Benesch, über die Innen- und Außenpolitik des Staates mit zu entscheiden haben werde, werde ich immer die Genfer Politik, deren Grundsätze un erschütterlich sind und durch keinen Wechsel des'inneren Re gimes

der Heeresleitung für die Wehrmacht fol gende Bestimmungen bei der Begrüßung von Truppenteilen herausgegeben: Wenn der Führer und Reichskanzler eine Truppe mit „Heil" begrüßt, antwortete die Truppe „Herl, mein Führer!" Der Reichswehrminister begrüßt geschlos sene Truppenteile, die ihm gemeldet werden, mit „Heil" unter Hinzufügung der Truppengattung. Die Antwort lautet: „Heil, Herr Generaloberst". der Völkerbund wunden angesehen und mit der Zeit der Rückkehr Japans und Deutschlands nach Gens erwartet

werden. Unter Hinweis auf die großen Erfolge des Völkerbun des in der Regelung der Saar-Frage und bei der Lösung des jugoslawisch-ungarischen Konfliktes, wodurch seine Macht und Autorität klar erwiesen wttrde, lasse sich konstatieren, daß die bisherige Bilanz des Völkerbundes sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht entschieden als aktiv anzuschen sei und daß im Ganzen die durch den Völkerbund begründete neue Rechts- und politische Ordnung sich normal, wenn auch nicht immer erfolgreich durchsetze

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 31.08.1926
Physical description: 8
Arbeiterinternationale wurde gestern beendet. Nach einer eingehenden Debatte wurde eine Resolution über die Völkerbundfvage einstimmig angenommen, in der es heißt: Die Exekutive betrachtet es als, Aufgabe des nächsten Kongresses, die Grundsätze der Aktion der Internationale gegenüber dem Völkerbund und seine Auffassung über dessen Demokratisierung eingehend festzulegen. Sie erinnert an ihre Beschlüsse und anerkennt die Dienste, die die Sozia listen in Gens als Vertreter ihrer Länder für die Annähe rung der Völker gemäß

den Grundsätzen der Internationale leisten konnten. Die einzelnen Parteien sollen sestsetzen, unter welchen Bedingungen eines ihrer Mitglieder ein Mandat im Völkerbund 'bekleiden kann. Zwischen dem Delegierten und seiner Partei soll ein enger Kontakt be stehen. Die sozialistische Arbeiterinternationale muß regel mäßig die Probleme untersuchen, die den Völkerbund be schäftigen, und den einzelnen Parteien die notwendigen Grundlagen liefern. Zum Studium der Frage 'der D e m o k r a ti f i e - rung

. Gestern Montag ist in Genf die sogenannte „Studien kommission" zu einer letzten Sitzung zusammengetreten. Wie man weiß, wurde die Kommission eingesetzt, um die Schwierigkeiten, die der Ausnahme Deutschlands in den Völkerbund von gewissen Seiten bereitet werden, zu besei tigen. Deutschland ist natürlich in der Kommission vertreten. Ueber den Verlauf der gestrigen Sitzung der Kommifsio.n liegt noch kein näherer Gericht vor. Aber es scheint, wiewohl gewisse Seiten Intrigen anzuzetteln bemüht

. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Entwicklung diesen Weg nimmt, ist groß. In Berlin schätzt man, wie aus verschiede nen Meldungen hervorgeht, die Gefahr einer Störung nur gering ein. In Paris hingegen und ebenso in London ist eine gewisse Nervosität zu bemerken; dort wittert man ita lienische Intrigen. Möglich, daß die Vermutungen durch Tatsachen bestätigt werden. Aber in Deuffchland bleibt man kühl, denn die Intrigen können nicht die deutsche Republik, sondern müssen naturnotwendig den Völkerbund als In stitution

treffen, die eiben, solange Deutschland nicht aus genommen ist, kein Bund der Völker, sondern zur Haupt» sache eine Versammlung der Siegerstaaten ist. Mt dem Beitritt Deutschlands nähert sich der Völkerbund einem' Schritt zu feinem Ziele. Seine Namensbezeichnung bekommt mehr Inhalt. Er wird der Bund der Völker Zwar noch nicht sein, er kann dies erst werden, wenn die großen Nationen' Rußland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika dem Bund beitreten, aber er rückt mit dem Beitritt Deutsch lands

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 13.03.1919
Physical description: 4
gegen Deutschöfterreichs Vergewaltigung. Amerika und der Völkerbund. Die „Times" meldet aus Washington, daß Präsident Wilsons Propaganda Mr den Völkerbund während -eS kurzen Aufenthaltes in Amerika ohne Erfolg geblie ben, näher zu beleuchten. Man weist immer wieder darauf hin, bemerkt die .Frankfurter Zeitung", daß der Völkerbund als inter nationaler Vertrag für die Bestätiguna im Bundessenat -er Union einer Zweidrtttelmehrhett bedürfe; schon in dem bisherigen Senat feien höchstens 52 Mitglieder für die Beteiligung

Amerikas gewesen, während 64 Stim men erforderlich wären; in dem nengewählten Senant, wo die Republikaner die ernte Halste der Sitze innehaben, sei also gar keine Aussicht auf die notwendige Mehrheit für Wilson. So einfach läßt sich aber in amerikanischer Politik nicht rechnen. Bor allem treten gerade im Bundessenat die Parteien niemals als geschloffene Heerhaufen auf. An der Opposition gegen den Völkerbund sind auch demo kratische Senatoren beteiligt, und die Republikaner wer den ganz gewiß

eine so große Sache fertig bringen. Sachlich wird gegen den Völkerbund geltend gemacht, daß er für die Vereinigten Staaten den Bruch mit einer heiligen, mehr als hundertjährigen Tradition bedeute: dem Vermächtnis Washingtons, sich niemals in europäi sche Verhältnisse einzumischen, überhaupt niemals Bünd nisse oder ähnliche bindende Verpflichtungen einzugehen. Umgekehrt gefährde der Völkerbund auch die Monroe- dostrin. Denn selbst wenn er im allgemeinen die Ange legenheiten der westlichen Hemisphäre

jeher stark gewirkt haben. Dennoch wird Herr Wilson das Schiff, das ihn zum zweitenmale nach Europa iührt, nicht allzu mutlos bestiegen und sicher nicht daran verzweifelt haben, sein eigenes Land zum Anschluß an den Völkerbund zu bewegen. Denn er weiß, daß in Ame- uka nicht das Parlament regiert, sondern das Volk. Das Volk aber hat zu seinem selbstgewählten Präsidenten in der Regel mehr Vertrauen gehabt als zu seinen Vertre tern im Kongreß. Regierung durch öffentliche Meinung vat man das System

der amerikanischen Demokratie ge kannt. Der öffentlichen Meinung, wenn sie einigermaßen schlossen und entschlossen ist, beugen sich Präsident und stonaretz. Kehrt Präsident Wilson nach Frteöensschlutz m seine Heimat zurück und veranstaltet dort einen seiner Aepterhaften Propagandafeldzüge, so ist mit ziemlicher Wcherheit anzunehmen, daß eine übergroße Mehrheit des -Volkes dem von ihm abgeschlossenen Friedensvertrage uns dem vom ihm empfohlenen Völkerbund begeistert zu- Mmen wird. „Seit Jahrzehnten", so sagte

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 12.12.1933
Physical description: 6
kein Hehl daraus ge macht, daß es seine Mitarbeit dem Völkerbund nur solange zur Verfügung stellen könne, solange Deutschland noch die Hoffnung hegen dürfte, mit seiner Auffassung über die Auf gaben des Völkerbundes durchzudringen. „Der Völkerbund," erklärte Stresemann schon zwei Jahre nach dem Beitritt des Deuffchen Reiches in Lugano, „muß seine Hand schützend über die Minderheiten und ihre Rechte halten. Geschähe das nicht, dann würden jene Mächte sich überlegen müssen, ob sie im Völkerbund

diesen erschüt ternden Angaben gegenüber wie ein reiner Hohn. Um das Versagen des Völkerbundes gegenüber den Petitionen der Minderheiten plastisch zu belegen, seien im Nachstehenden einige zahlenmäßige Angaben gebracht, die sich auf den Zeitraum vom Bestehen des Völkerbundes bis zum . 1. Juni 1932 erstrecken: Insgesamt sind dem Völkerbund 813 Petitionen eingereicht worden. Nach Abzug der vor Inkrafttreten der Völkerbunds garantie eingereichten Petitionen (53), der sich gegen mehrere Staaten gleichzeitig

Völkerbund 126 (und die erwähnten 96 ukrainischen Eingaben) nicht zugelassen und da mit kurzerhand in den Akten begraben. Der Völkerbundrat hat insgesamt nur 24 Entscheidungen (bis zum 6. August 1923: 8, vom September 1923 bis 13. Juni 1929: 12, ab Juni 1929 Bregenz, 11. Dezember. In der Nacht zum 11. Dezember wurde im Rathaus in Dornbirn ein Sprengstoffanschlag verübt, wodurch der Kassenraumschwerbefchädigt wurde. Der Spreng körper dürfte au einer morschen Stelle des Fensterstockes des Kassenraumes

eingereichten und als zu lässig erklärten Pensionen ist die Prüfung von 79 noch nicht abgeschlossen. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Bemühungen, eine grund sätzliche A e n d e r u n g in der Minderheitenpolitik des Völker bundes herbeizuführen. Diese sollte nicht nur in der Umgestal tung des völlig unzulänglichen Petitionsverfahrens liegen, son dern auch in der Anerkennung und Verwirklichung der For derung, daß der Völkerbund über die Behandlung der Ein gaben der Minderheiten hinaus gehalten

ist, auf Grund seiner Verpflichtung als Garant der den Minderheiten gewährten Schutzrechte von sich aus gegen ihre Verletzung aufzutreten. Nach Hinweis auf die mehrfach im Rat geäußerte Assimi lationstheorie wandte sich Stresemann dagegen, daß keinerlei Einrichtungen beim Völkerbund vorgesehen seien, um seine Garantie auch außerhalb der Erledigung der eingehenden Petitionen zu realisieren und forderte eine Klä rung der grundsätzlichen Seite der Völkerbundgarantie. Diese Forderung des deutschen Vertreters

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.04.1936
Physical description: 8
. Die Lieferung soll vor dem Herbst erfolgen. London, 6. April. (Reuter.) Im Unterhaus verteidigte Außenminister Eden die Aktion der Regierung in Genf bezüglich des italienisch- abessinischen Konfliktes. Aus diesem Konflikt, sagte er, ergeben sich zwei Lehren: 1. daß der Völkerbund sowohl bezüglich der Anzahl seiner Mitglieder als auch bezüglich seiner Wirksam keit seine Grenzen hat und 2. daß finanzielle und wirtschaftliche Sanktio nen nicht sofort wirksam werden können, wenn nicht alle Nationen

dem Völkerbund angehören. Angesichts dessen, was sich ereignet hat, könnte man sagen, wir hätten nicht durch Sanktionen zu versuchen, den Krieg zur Einstellung zu bringen. Aber ich bin nicht dieser Meinung. Es ist unmöglich, ein internationales Recht zu schaffen, indem man die Verletzungen des inter nationalen Rechtes unterstützt. Bezüglich der durch die deutsche Antwort geschaffe nen Situation besprach Eden den Plan einer Zusam menkunft der Locarno Mächte und sagte: „Ich bin mit dem Argument einverstanden

, daß der Völkerbund bei erster Gelegenheit an den Dis kussionen teilnehmen soll. Die Vorschläge Hitlers ent halten Fragen, die andere als die Westmächte berüh ren. Es ist wichtig, daß diese Vorschläge durch den Völkerbund koordiniert werden. Wenn wir bis zum Ende dieses Sommers einen Völkerbund sichern kön nen, der ganz Europa umfaßt, einen Neuaufbau W e st e u r o p a s, der den Locarnovertrag ersetzt, und eine Verstärkung der Sicherheit durch Vereinbarungen unter der Ueberwachung und direkten

würde, so hätte das eine stabilisierende Wirkung und würde bedeuten, daß in diesen Gebietsfragen und für andere Fragen die Aktionsgrundlagen den Grund sätzen und der Organisation des Völkerbundes ent sprechen. Wenn wir dies zusammen mit Regional- abkommen sichern können, so werden wir einen bedeutsamen Schritt nach vorwärts getan haben. Eden schloß: „Ich glaube, es ist richtig, daß der Völkerbund stärker geworden ist und daß seine Wur zeln tiefer greifen. Alles, was wir tun, muß auf dem Völkerbundpakt beruhen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 22.09.1926
Physical description: 8
, Dittigikeit zur Last fallen. Das Genfer Protokoll und der Der- trag von Locarno vermehrten eine Zeit lang sichtlich «das An sehen des Völkerbundes in der öffentlichen Meinung Ame rikas, aber die beschämende Nachernte von Locarno hat die sen günstigen Eindruck mehr als ausgewogen. Die ablehnende Haltung der amerikanischen Radikalen gegenüber -der Streichung -der Kriegsschulden entspringt aus Ursachen, die nicht ohne Beziehung zu jenen find, welche dem j Widerstand gegen den Völkerbund zugrunde

und angenommen war, begrüßte ihn der Amerikanische Gewerkschaftsbund immer noch „als einen ernsten Vorstoß, den Frieden der Welt zu erhalten", und im Jahre 1923, als Amerikas Eintritt in den Völkerbund in Aller Form und endgültig verworfen wurde, befürwortete Kr die Beteiligung des Landes am Permanenten Haager Schiedsger-ichtshos. Aber zwei Jahre später zeigte sich der Amerikanische Gewevkschaftsbund in dieser Sache vorsich. ■; tiger und unschlüssiger. Im Beschluß, der vom (Kewerkschafts- I kongveß 1925

, verurteilten die Sozialisten der Vereinigten Staaten vorbehaltlos den Völkerbundspakt als einen organischen Bestandteil des ungerechten Versailler Vertrages. Wie der Völkerbund den amerikanischen Soziali sten 1919 erschien, zeigt sich deutlich in der nachfolgenden Stelle eines Manifestes, das sie in aller Form an einem Nationalkongreß im genannten Jahr annahmen und dessen Verfasser der Schreiber dieser Zeilen ist. „Um ihre wacklige Herrschaft der Gewalt und der Re aktion zu stützen

, haben die triumphierenden Vertreter des Entente-Kapitalismus ein Exekutivkomitee ihrer Regierungen gebildet, das sie die Frechheit haben unter der gefälschten Marke eines Völkerbundes zu Schau zu stellen." „Das wahre Ziel dieses Bündnisses kapitalistischer Mächte besteht darin, ihren Raub zu sichern, die schwachen Nationen zu tyrannisieren, proletarische Regierungen zu vernichten und überall die fortschrittlichen Bewegungen der Arbeiterklasse zu durchkreuzen." „Der sogenannte Völkerbund ist die Kapitalistische Schwarze

, wenn die allgemeine Lage sich ändert und öko nomische Kräfte sich verschieben. Unter dem Druck der Fort schritte des europäischen Sozialismus und der Arbeiterschaft und unter den wachsenden ökonomischen Notwendigkeiten internationalen Friedens hat der Völkerbund doch gewisse Aufbautendenzen entwickelt. Die sozialistischen Parteien Europas und die Sozialistische Arbeiterinternationale haben ihn als ein wirksames Instrument für die Erhaltung des Weltfriedens erkannt und sich entschlossen, ihre ganze Kraft

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Alpenland
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Page 7 of 10
Date: 17.10.1921
Physical description: 10
zu erreichen, eine Freigabe des deutschen Volks tums im Osten bedeuten würde. Bes Siel® fees SIfert»rae. vr. I>. Innsbruck, 17. Okt. Völkerbund! Ein schöner vollklingender Name, hinter dew alle Idealisten die Erfüllung längst gehegter Hoffnungen ve^ muteten. Die alten Forderungen des Völkerrechtes nach einem gemeinsamen, und gerechten Trrbunal zur fcgredL>gerrcht- lichen Entscheidung der internationalen Fragen schienen m Erfüllung zu gehen, als nach dem Weltkrrege von Westen herüber die frohe Botschaft

. ^Der Vertreter Boliviens Retropo äußerte sich über den Völkerbund. „Hier herrscht nicht die Vernunft, sondern ledrgkch hin ^Diese gerechtere Auffassung des Begriffes Völkerbund ha, schon zum Beginne seiner Tätigkeit die entscheidenden Wir kungen ausgelöst. Die amerikanischen Staaten haben sich der neuen internationalen Körperschaft s e r n e g e h a l r e m obschon doch gerade von Amerika der Gedance der Scyaflunc» eines internationalen Gerichtshofes zur Schlichtung der völkerrechtlichen Streitfragen

der Völkerbund auch zu eurer ganz< D r a z, 16. Oktober. (K o r r b ü r o.) -kährt.D'aß-ldie U-ngarn. an der slvwakH wenski Politika G^^meistchns London 16 Oktober.) (Reuter.) Der Völkerbundrat - einpfieht, daß seine Vorschläge, welche bezwecken, die wirt- , 'iwmum eimuuiim l schastlichen Schwierigkeiten, die sich aus der vorgeschlagenen l LLMM8 - Teilung ergeben würden, zu beseitigen, die Grundlagen emes uro.) Die ftchechrsche Presst - Deutschland und Polen abzuschließenden Abkommens Mehrheit andauernd

ableh { sollen. Der Rat schlägt vor, daß die Ausführung der end gegen die italienische VerMfttlungsaktwn. m/ s Beschlüsse durch eine gemischte Kommission überwacht wer- Die „Prager Presse brmgt eme Unterredung ihres Be- : bm die aus polnischen und deutschen oberschlesischen fchterstatters in Wien mit einem aktiven führenden Potrtuer, z ^^j^tern bestehen und in der ein vom Völkerbund ernannter er sich u. a. äußerte, aus der Lage Aehe llar h^vor, daß ^„p^^^iischer den Vorsitz führen soll. Italien

wenig zu genieren. England und seine Dommwne sowie Frankreich hatten nunmehr freie Hand und leichte? Spiel, um in der Unterdrückung des noch immer gefürchteten deutschen Gegners fortzusahren. Der Völkerbund wurde aui diese Weise zu einem Verbände, der allem nur der Samnon der ungerechten FriedeusverLräge bienen sollte. Aber auch die weiteren Begebnisse mneryalb dieses Bun des, dessen Ansehen schon lange auf dem Nullpunkt gesunken war zeigten eine immer größere Teilnahmslosigkeit bei jener Völkern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 12.09.1921
Physical description: 8
und Hüter der neuen politi schen Ordnung Europas notwendig. Das österreichische Volk verfolge alle Phasen dieser Aktion mit größter Auf merksamkeit und durch die Erklärung aller politischen Parteien habe es seinen Entschluß kundgegeben, alle not wendigen Opfer zu' tragen und alle Anstrengungen zu machen. Die Männer, denen der Völkerbund das Werk für die österreichische Gesundung übertragen hat, scheinen uns den Erfolg zu garantieren. Sie sind zu dem Ent schluß gekommen, baß Oesterreichs Erhaltung

Arbeit wird aufgehalten. Der Zwei fel, die Entmutigung nehmen zu und Sie wissen, daß Mutlosigkeit und Hoffnungslosigkeit schlechte Ratgeber sind und die Arbeit hemmen, die glücklicherweise bei uns wieder erstanden ist. Der Redner schloß mit einem be weglichen Appell an den Völkerbund, die österreichische Kreditfrage einer beschleunigten Erledigung zuzuführen. Seine Rede wurde mit großem Beifall ausgenommen und damit wird die Kreditaktion wohl wieder ihr Ende gefunden haben. Mit Beifall und Sympathien

aufgefrischt. Wien mit allem, was es an reizvoller und verfeinerter Zivili sation vorst-llt, mit seinen künstlerischen und literarischen Schätzen und seiner Tradition verdient zu leben. Das Werk der Auserwähltsn müsse mit Andacht erhalten wer den, denn es gehöre der Menschheit. Bezüglich der Aufnahme Ungarns in den Völkerbund hatte der ständige Mitarbeiter des „Prayo Lidu" in Genf dort mit dem tschechischen Minister des Aeußern eine Untererdung. Der Minister erklärte u. a., Ungarn , werde in den Völkerbund

nicht ausgenommen werden, da fast alle maßgebenden Staaten und auch die. kleine Entente dagegen seien. Die Ungarn hätten in oen letzten Wochen bewiesen, daß sie die Friedensvrrtrüge nicht oin- baiten. was von vornherein jede Diskussion über ihre Ausnahme in den Völkerbund ausschließe. Der Minister glaube, daß sie schließlich vor der Entscheidung ihr An suchen zurückziehen werden. Damit fallen auch alle habsb urg ischen KombiNationen. Hiezu«, wird aus Prag berichtet: „Denkov" erfährt, die kleine Entente

werde bei der Verhandlung des Ansuchens Ungarns um Aufnahme in den Völkerbund erklären, daß sie, sobald ein Habsburger auf den ungarischen Thron eingesetzt werden sollte, binnen 24 Stunden ihre Tnip- p-n in Budapest einmarschieren lassen würde, Bo» SKerreichische» StSdkebvud. Aus Wien wird berichtet: Die Geschäfts leitung des deutschösterreichischen Städtebundes beriet die Gesetzcsvorlage über die vorläufige Re gelung der finanziellen Lasten zwischen Bund, den Ländern und den Gemeinden. Stadtrat Breitner erklärte

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 25.09.1926
Physical description: 8
, 23. Sept. Im Hauptausschuß des Na tionalrates erstattete gestern der Bundeskanzler Dr. Ramek seinen Bericht über Genf. Er gedachte des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund und be tonte, es sei ihm ein Herzensbedürfnis gewesen, im Namen der österreichischen Regierung und des österreichischen Volkes die deutschen Delegierten im Völkerbunde zu begrüßen. Er habe mit S t r e s e - mann eine längere Unterredung über die politische Lage und die Notwendigkeit der Entwicklung der ge genseitigen

zu machen; 2. Räumung der zweiten und dritten Zone im Jahre 1927; 3. Rückgabe des Saargebietes an Deutschland schon im nächsten Jahre, u. zw. ohne Volksabstimmung; 4. Abschaf fung der Militärkontrolle, Ausübung der Kontrolle über Reichswehr und Polizei durch den Völkerbund; 5. Kommerzialisierung eines Teiles der deutschen Eisenbahn - Obligationen zugunsten Frankreichs; 6. wohlwollende Neutralität Frankreichs bei der spä teren endgültigen Liquidierung der Frage von Eupen und Malmedy. Stresemanns Wünsche

und Hoffnungen. Genf, 22. Sept. Außenminister Dr. Strese mann weilte gestern als Gast bei der Deutschen Kolonie in Genf. Begrüßungsworte des Vorsitzen den erwidernd, führte Dr. Stresamann u. a. aus: Wir haben die Probezeit der letzten sieben Jahre gut bestanden. Wäre es nicht falsch gewesen, wenn wir wie ein trotziges Kind jetzt beiseite gestanden hätten, als der Völkerbund uns rief? Da der Völ kerbund hier einen Unterschied zwischen großen und kleinen Nationen macht, müssen wir auf unserem Rechte als große

Nation bestehen. Könnte man uns eine bessere moralische Rechtfertigung geben? Nach dem man uns als Schuldige am Weltkriege hinge- stellt hatte, Hallen wir unseren Einzug in den Völkerbund. Als zum erstenmal am Freitag eine s große deutsche Rede erklang, da habe ich die Emp- 8 findung gehabt, das ist die moralische Genugtuung, 8 die man uns bietet. Warum haben die Deutschen so wenig Zutrauen zu ihren Führern? Warum freuen sie sich nicht, daß wir wieder in der Welt Mitarbeiten werden? Manchem geht

wird, da sie nach unserem Eintritt in den Völkerbund sinnlos ge worden ist. Wir erhoffen die Befreiung des Saargebietes, das so schnell wie möglich zu seinem Vaterlande zurückkehren will, aber auch die Befreiung anderer Gebiete in Europa. In Kürze werden wir ein deutsches Rheinland ha ben, wie es gewesen ist. Wenn wir dafür eine finanzielle Belastung auf uns nehmen, was bedeutet dies dem Errungenen gegenüber? Ehre und Freiheit sind entscheidend. Wir wollen den anderen Nationen wieder frei ins Auge sehen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 05.02.1919
Physical description: 4
, daß in allen Fällen die bevollmäch- ltgte Macht ihre Aufgabe ohne jede Intervention von außen ausüben wird, selbst ohne den Völkerbund. Ein Fall, wo der Völkerbund einschreiten müßte, dürfte nie Vorkommen. In einigen Staaten wird die Regierung zeitweise der Unterstützung einer Militärmacht bedürfen. In Arme nien, wo infolge der Massacres die Armenier in die Minderheit gekommen sind, wird die Schaffung einer- starken Gendarmerie notwendig sein, um den Kurden ten Respekt vor der neuen Ordnung beizubringen. Frank

, 4. Februar. (Priv.) Der australischs Ministerprä sident H u g e s erklärt im »Matin", er stehe in schärfster Opposition gegen Wilsons Kolonialyolitik und werde auf die späte Entscheidung öer Friedenskonferenz nicht mehr warten. Australien werde vielmehr sofort Neu-Guinea annektieren. Italien für die Handelsfreiheit in den Kolonie». Zürich. 4 Februar (Priv.) Der »Secolo" schreibt zum Konstrenzb'eschlbtz üöer öie.K o loni en, eine der ersten Obliegenheiten, die öer Völkerbund den Mandataren auf erlege

/ kl dafür zu sorgen, daß in den ihrer Verwaltung vertrauten Ländern die absolute Handelsfrei heit herrsche. Alle Flaggen müßten gleichbedeutend wer den. Ter mit dem Mandat der Verwaltung betraute Start werde, um interkolontale Zwischenfälle zu vermei- Hn verpflichtet, in btt Kolonie nur die unbedingt zur Ausrcchterhaktung der Ordnung notwendigen Truppen zn Wen. Die Staaten sowohl als die Eingeborenen müssen bei Rechtsbruch an den Völkerbund ap^llieren. Der Völ kerbund kann den fehlbaren Staat

mit Entziehung des Mandates bestrafen, und, wenn es erforderlich wird, mit öen ihm zur Verfügung stehenden Truppen einschreiten. Eiu VSlkerbrmdentwnrf der Schweiz. Der«. 3. Februar. (Schweiz. Dep.-Ag.) Der im Aufträge des politischen Departements von einer Sonder- krmimifsion bearbeitete Entwurf für das Völkerbund- Statut ist fertiggestellt und den Mitgliedern des Bundes rates bereits übermittelt. Die Usnferenz auf den prirrzeinnseln. Teilnahme der Regierungen von Archangelsk und Omsk «n de» Verhandlungen

an Stelle des Rechtes zu setzen, vorzubeugen. Selbstverständlich werden wir jede Sicherung gegen den Krieg verlangen, die ein System von obligatorischen Vermittlungs- und obligatorischen Schiedsgerichten ab geben kann. Wir verlanaen, daß öer Völkerbund seine Zwangsmaßregeln solidarisch gegen jede Nation er greife, die gegen die Verträge revoltieren und wieder ge gen das Recht an öie Macht avvellieren würde. Es mutz klar werden, daß dem alten Militarismus und dem alten System des Weiterrttstens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 24.11.1925
Physical description: 8
der Minderheitssrage und über die Revi sion des Versailler Vertrages getroffen werden, der, wie die Erfahrung- lehre, fehlerhaft sei. Diese Revision dürfe Nicht durch Gewalt, sondern müsie im Wege der Vereinbarung er folgen. Vor allem aber müsie eine Abrüstungskonferenz statt- finden. Eine eKMeidWWsmche Woche Der Vertrag von Locarno. — Die Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund. Im deutschen Reichstage fällt diese Woche eine Ent scheidung von großer Tragweite: die Entscheidung über das Schicksal

des Vertrages von Locarno und die Entscheidung, ob die deutsche Republik dem Völkerbund als Mitglied bei- tveten wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich im deut schen Reichstag für die Bejahung dieser beiden Fragen eine große Mehrheit finden. Denn, wie die Situation sich nach den Beschlüssen der Fraktionen des Reichstages darstellt, werden Deutschnationale und Kommunisten, also die äußerste Rechte und die äußerste Linke, gegen den Vertrag von Locarno stimmen und auch den Eintritt Deuffchlands

in den Völkerbund ablehnen. Fraglich ist noch die Haltung der Bayrischen Volkspartei und vielleicht einiger kleiner Gruppen. Die Parteien des Zentrums, der Linken und der gemäßigten Rechten aber, also Sozialdemokraten, Demo kraten, Zentrümler, Teuffck-e Volkspartei und einige klei nere Fraktionen, haben bereits beschlossen, sowohl den Ver trag von Locarno anzunehmen, wie auch für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund einzutreten. Diese Parteien repräsentieren die Vernunft: sie arbei ten mit ganzer Kraft

für die Festigung des Friedens und der Republik. Denn, man mag gegen die Annahme des Ver trages von Locarno und gegen den Eintritt Deuffchlands in den Völkerbund welche Einwendungen immer erheben, wahr bleibt es, daß die deuffche Nation nur in enger wirt schaftlicher und politischer Gemeinschaft wieder empor steigen kann, zur Geltung. So lange Deutschland, sei es frei willig oder sei es zwangsweise, politisch isoliert bleibt, wer den alle Enffcheidungen der Mächte ohne seine Mitwirkung fallen

, und wenn ein so großer Staat wie Deutschland die wichtigen Enffcheidungen über Lebensfragen nicht beein flussen kann, müssen diese notwendigerweise nur zu häufig gegen seine Interessen gerichtet sein. Der Völkerbund war bis jetzt bestimmt nichts anderes, als ein Werkzeug der Entente; seine oberste Aufgabe bestand darin, alle Maß regeln, dre mehr oder weniger eine Spitze gegen das deuffche Volk gehabt haben, im Namen aller im Bunde vereinigten Nationen zu rechffertigen. Wer die Situation wird sich in dem Augenblicke

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 03.10.1934
Physical description: 16
?- bestände beendet werden könnte. Witt Deutschland wieder in den Völkerbund? Paris, 2. Oktober. Kürzlich ist in gewissen deutschen Regierungskreisen der Plan ventiliert worden, eine neue „Friedensoffensive" zu eröffnen, um die europäische Sicher- heitssront, die sich immer enger um das Dritte 'Reich schließt, zu durchbrechen. Maßgebende Persönlichkeiten in der Umgebung Hitlers sind nun ziemlich schnell zu der Er kenntnis gelangt, daß die Aussichten sür eine direkte Ver ständigung zwischen Frankreich

blick bis zur Rückkehr des Dritten Reiches nach Genf führen soll. Die Aufnahme der Sowjetunion in den Völkerbund und die Genfer Vereinbarungen über die Schaffung eines euro päischen Sicherheitsnetzes haben den Leitern der deutschen Außenpolitik eindringlich vor Augen geführt, welch uner meßlichen und vielleicht nicht wieder gutzumachenden Scha den sich das Dritte Reich durch seinen theatralischen Aus tritt aus dem Völkerbund selbst zugesügt hat. Der Sieges taumel, den der brutale Austritt

aus dem Völkerbund seinerzeit im Dritten Reich ausgelöst hatte, ist längst ver flogen. Die deutliche Tendenz der französischen Außenpolitik, den Schwerpunkt der diplomatischen Entwicklung und Neu gestaltung Europas immer mehr nach Genf zu verlegen — gerade wegen der Abwesenheit Deutschlands! — hat die deutsche Diplomatie und noch mehr gewisse einflußreiche Persönlichkeiten der engsten Umgebung Hitlers, wie Herrn von Ri'bbentrop, allmählich davon überzeugt, daß das Dritte Reich durch eine Rückkehr nach Genf

Schritt mit dem Prestigebedürfnis des Nationalsozialismus in Ein klang zu bringen. Man will mit einem Wort in Berlin unter allen Umständen vermeiden, daß die Rückkehr nach Genf als ein Gang nach Canossa angesehen wird. Da man über anderseits in Berlin nur zu gut weiß, daß die Mächte weniger denn je daran denken, dem Drit ten Reich jene militärische Gleichberechtigung zu zu erkennen, von der Hitler zu wiederholten Malen die Rückkehr Deutsch lands in den Völkerbund formell abhängig gemacht

hat, daß die seit Jahren angestrebte militärische Gleich berechtigung „praktisch" erreicht ist, und daß das Dritte Reich infolgedessen bedenkenlos als „gleichberechtigtes Mitglied" in den Völkerbund zurückkehren kann. Bon den anderen Mächten würde man nach diesem neuesten Plan nicht mehr eine ausdrückliche Anerkennung der Gleichberechtigung und eine offizielle Legitimierung der deutschen Ausrüstung verlangen, sondern nur eine still schweigende Duldung und Passivität. Man hofft in Berlin, die englische

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.10.1933
Physical description: 8
Das Urteil der Innsbruck, 18. Oktober. (EB.) Die Wiener Presse nahm zum Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund und zum Aufruf Hitlers an das deutsche Volk — dasselbe Volk, das Hitler niederhält und quält — in hervorragen, der Weise Stellung. Alle Wiener Blätter besprechen in Leitartikeln das Ereignis mit betontem Ernst und mit dem Ausdruck der Besorgnis. Wir bringen Auszüge aus den Artikeln der führenden Blätter Wiens, um unseren Le sern ein geschlossenes Bild von der Auffassung in Wien

zu geben. Reichspost: Der schwerwiegendste Ent- schlutz seit den Friedensverträgen ' W i e n, 15. Oktober. (-) Die „R e i ch s p o st" schreibt: Die Beschlüsse, die die deutsche Reichsregierung gefaßt hat, sind die schwerwiegendsten seit der Unterzeichnung des Friedensvertrages. Sie führen Deutschland wieder in die Isolierung zurück, in der es sich nach dem Weltkrieg fast während eines Jahrzehntes befand und aus der es durch eine Politik, die mit Locarno und dem Eintritt in den Völkerbund begann

, allmählich herausgeführt worden ist. Die deutsche Politik gibt mit dem Sitz im Völkerbund und im Dölkerbundrat eine Verteidigungsstellung auf, die Stresemann nach zähem diplomatischen Kampf erobert hatte und die von seinen Nachfolgern mit großem Geschick ausgebaut und ausgenützt wurde. Die Front, die sich feit dem Sieg des Nationalsozialismus gegen Deutschland zu sammenzuschließen begann, dürfte durch die gestrigen Er- eignisie eher gefestigt als gelockert werden; und ob sich Musiolini auch weiterhin

als Anwalt der deutschen For derungen betätigen wird, bleibt abzuwarten. Und zwar um so mehr, als durch den Entschluß Deutschlands auch der an die Völkerbundsatzungen gebundene Viererpakt, der die Grundlage der neuen europäischen Politik Mussolinis bil dete, seine Bedeutung eingebüßt hat. Wiener Tag: Die Wett ist keinSA.-APPell Wien, 18. Oktober. (-) Der „Wiener Tag" schreibt: Adolf Hitler hat die Welt alarmiert, er hat mit dem Austritt Deutschlands aus der Abrüstungskonferenz und dem Völkerbund

. Auf der Abrüstungskonferenz hatte Deutsch land die Forderung erhoben, zu Wasier, zu Lande und in der Luft aufrüsten zu dürfen. Deutschland stieß in Gens auf den entschlossenen Widerstand der Großmächte Frank reich, England und Amerika und hat die Konsequenzen in seiner Art gezogen. Es verläßt den Völkerbund, es sprengt die Abrüstungskonferenz, es fordert Europa in die Schran ken. Man wird kaum fehlgehen, wenn man annimmt, daß Hitler erwartet, bei den Wahlen vom 12. November eine noch stärkere Mehrheit für seine Politik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 03.10.1935
Physical description: 8
Selassie hat in einem Telegramm an den Völkerbund die Forderung erhoben, unverzüglich eine Untersuchungskommission in das Gebiet zu entsenden, um die Grenzverletzungen Italiens festzu stellen. Außerdem legte er beim Völkerbund Verwahrung ein. Genf, 2. Oktober. Heute traf im Völkerbundsekre- tariat in Telegramm des Negus e:n, das folgenden Inhalt hat: Wir setzen Sie in Kenntnis, daß italienische Truppen auf abessinisches Gebiet vorgedrungen sind, um dort mili tärische Operationen großen Stils

des Völkerbundes den Pakt *n der einen oder anderen Richtung anwenden. Keine Aussicht auf friedliche Beilegung Rom, 1. Oktober. (TR.) In der öffentlichen Meinung Italiens ist nunmehr die Ueberzeugung verbreitet, daß auch die letzte Möglichkeit, den italienisch-abessinischen Kon- ^ttt durch englisch-italienische Verhandlungen. bmzulegen, hinfällig geworden ist, da London daraus besteht, alle Ver- haMungen durch den Völkerbund zu führen. Das römische Mittagblatt „Piccolo" erklärt, daß erst England

, mit der die Regierungspolitik für eine Anwendung von Sanktionen durch den Völkerbund unterstützt wird. Um die englisch-französische Zusammen arbeit Paris, 2. Oktober. Die französische Antwort auf die britische Anfrage über etwaige Hilfeleistung seitens Frank reichs im Falle von Angriffen auf die englische Flotte im Mittelmeer wird den französischen Minifterrat am Freitag der kommenden Woche beschäftigen. Die französische Presse weist darauf hin, daß die Ant wort um so eingehender beraten

werden würde, als durch sie zahlreiche unter Umständen schwerwiegende Probleme aufgerollt würden. Die englische Regierung wünscht von Frankreich die Zusicherung, daß Frankreich im Falle un verschuldeter Angriffe aus die britische Flotte im Mittel meer seine Flottenstützpunkte zur Verfügung stelle, weiters, daß Frankreich im Mittelmeer mit England zusammen arbeite. Man verhasst sich, daß die französische Antwort unter der Bedingung zustimmend ausfallen werde, wenn die An griffe unverschuldet wären und wenn der Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 03.08.1918
Physical description: 4
- lu u g e n bereit sei. Stimmen über de» SMerS«nÄ. Unter dem Titel „Stimmen zum Völkerbund", veröffent licht Graf Max Montgelas, k. b. General der Infan terie z. D., im „Berliner Tageblatt" einen bemerkenswer ten Artikel, der zu diesem Schluß kommt: Auch ohne Schwertfrieden, der nur auf einem Lei- chen- und Tr ü m m e r f e l d diktiert werden könnte, ist ein Zukunftsbild denkbar, das allen Ansprüchen an eine hoffnungsvolle Entwicklung des deutschen Volkes genügt. Deutsche Schiffe bringen wieder wie früher

das Fühlen für Mensch heitsideale verlernt oder nie gekannt hat, der möge beden ken, daß Gewaltpolitik und Gewaltherrschaft zu Lande not wendigerweise Gewaltpolitik und Gewaltwirtschaft zur See erzeugen muß und umgekehrt. Heraus aus diesem fehlerhaften Kreise führt nur die gerade Bahn des Rechts." » Aus Berlin wird berichtet: Dis „Vossische Zeitung" schreibt: Der Weg zum Völkerbund, zur Einigung der Menschheit kann nicht über die Uneinigkeit Europas» der Wiege aller modernen Zivilisation führen

. Auch wir sind bereit, am Völkerbund mitzuschafsen, aber der erste Schritt dazu muß ein Bund der europäischen Völker sein. Wir verstehen dis panamerikanischen Bestrebungen, wir können die Einigung des britischen Weltreiches ertragen. Der Zusammenschluß der gelben Rasse hat keine Schrek- ken cür uns. Aber neben diesen Gebilden, die einen neuen Schritt menschlicher Entwicklung kennzeichnen, muß ein geintes Europa stehen. Dann kann unter den gleichberech tigten Partnern auch über den Völkerbund verhandelt

werden. * Aus dem Haag wird gemeldet: „Hollandsch Nieuwe Bureau" meldet aus London: Während einer Rede über die Völkerliga machte der ehemalige Minister und Führer der liberalen Partei, Sir John Simon, folgende Aeuße- rungen: Der Völkerbund ist keineswegs als Ersatz für de« Sieg gedacht, sondern ist die logische Folge und das Ergebnis des Krieges. WilfonS Plan geht darauf hinaus, daß alle Länder ihr Eigenleben weiterführ.en sollen, wo bei jedes einzelne Land verspricht, die allgemeinen Bestim- mungen deS Bundes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.01.1928
Physical description: 8
reichs mit einigem Erstaunen festgestellt, daß so etwas Briand nicht überzeugender hätte sagen und daß selbst Poincaree seine eigene Politik nicht besser hätte verteidigen können. Und das ist durchaus richtig. Dann hat sich aber Paul Soncour auch über den Völ kerbund geäußert und dabei der Meinung Ausdruck gege ben, erst wenn die Proletarier die Regierung in der Hand hätten, dann könnte aus dem Völkerbund etwas werden. Ich nehme an, daß die Rede BoncourS richtig übertragen worden

Politik unterlegen, solange in Frankreich ungehindert ein Paul Boncour Gedankengänge vertreten darf, wie das auf dem Weihnachtskongreß geschehen ist. Wir befinden uns dann in einem häßlichen Kreislauf. Wir klagen den Völkerbund an, daß er nichts sei, solange er sich in den Händen der bürgerlichen Regierungen befinde, und haben damit zehn- mal recht. Wir legen damit das Versprechen ab. daß wir selbst die Völkerbundspolitik anders betreiben würden, wenn wir die Staatsmacht in den Händen hätten. Dabei

ist e» für unsere Auseinandersetzung vollständig gleich gültig, ob wir uns zur Völkerbundspolitik bekennen oder nicht; auf jeden Fall ist eine wirklich sozialistische Völker- bundSpolitik bester als diejenige, welche heute bürgerlich, imperialistische Regierungen betreiben; aber dann muß sie auch — es scheint fast lächerlich, diese Feststellung erst noch machen zu müsten — bewußt von den Grundgedanken sozia- listischer und internationalistischer Politik geleitet sein. Dann muß fie beispielsweise den Völkerbund

ausnützen, um die eiternde Wunde der Rheinbesetzung auszubrennen; dann muß sie den Mut haben, die imperialistischen Kriegs verträge zu revidieren, so schwer das Werk sein mag; dann muß fie aber auch den Mut haben, diese Forderungen rück sichtslos gerade durch d i e Parteien aussprechen zu lasten, welche sich anschicken, die Staatsmacht in die Hand zu neh men und die dank der Macht ihres Staates berufen find, im Völkerbund eine entscheidende Rolle zu spielen. Es darf nicht mehr sein, daß — wie das früher

, welche die Regierung Poincare vertrat und die Panl-Boncour, sei es auch nur durch die Tatsache seines Erscheinens in Gens, im Völkerbund verteidigen hals. Unbegreiflich aber, daß die französische-Partei dazu schwieg und damit vor der Oessentlichkeit den Eindruck erweckte, als stehe sie selbst zu den Gedankengängen Boncours. Ich weiß, daß es nicht so ist. Ich weiß, daß in der französischen Partei die Politik Boncours von der überwiegenden Zahl der Parteigenosten abgelehnt wird; es hieße die französische

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 08.05.1936
Physical description: 8
Seite 2 Freitag, den 8. Mai 1936 Nr. H Abessinien als Lehre Moskau, 5. Mai. Das „Journal de Moscou" schreibt in einem der künftigen Tagung des Völkerbund- rates gewidmeten Leitartikel: Das Lallen geht rascher, als die Völkerbunddebatten. Eine der Fragen, welche auf das Programm der Mai-- tagnng des Völkerbundrates gesetzt wurden, ist vom Pro- gramm des Lebens säst schon abgesetzt worden. Der Negus ist aus Abessinien geflüchtet, indem er sich entschloß, die Kämpfe gegen Italien auszugeben

. Wenn die Vvlkerbund- organisativn ideal wäre, könnte man sich eine Fortsetzung des Kampfes gegen Italien seitens des Völkerbundes nicht bloß vvrstellen, sondern sogar eine erhebliche Verstärkung dieses Kampfes. Inzwischen ist aber im Hinblick aus die nunmehr unter den leitenden Mitgliedern des Völkerbundes herrschende Verwirrung zu erwarten, daß der Völkerbund rat denselben Weg wie bas Oberhaupt des abessinischen Staates antreten und aus eine Fortsetzung des Kampfes verzichten wird. Die Liquidation

des italienisch-abessinischen Konfliktes schränkt die Ausgabe des Völkerbundes auf das große Pro- blem ein: Europa gegen die Gefahr zu verteidigen, welche es bedroht. Die Frage lautet, wie es zu verhüten wäre, damit das Schicksal Abessiniens nicht jenes zahlreicher europäischer Staaten werde. Der Völkerbund hat eine neue Niederlage erlitten, doch kann diese für denselben der Ausgangspunkt künftiger Siege und Erfolge sein, wenn er es verstehen wird, aus der Niederlage die Lehren zu ziehen

, welche sich ihm aufdrän gen. Der Völkerbund hat seine Verpflichtungen nicht erfüllt. Er sicherte nicht die Verteidigung Chinas und Abessiniens und muß sich nunmehr daraus vorbereiten, daß seine Ver teidigung im Falle eines neuen Angriffes die erforderliche fei. Wenn die Schutzmaßnahmen entscheidend und bereits im vorhinein vorbereitet sein werden und ihre Bestimmt heit und Zulänglichkeit vollkommen überzeugend sein wer den, ist es möglich, daß ein dritter Angriffsfall nicht ein- treten wird. Das Ende

des abessinischen Krieges ist zwei fellos ein Triumph aller offenen und verborgenen Gegner des Völkerbundes und der kollektiven Sicherheit. Sie rufen schon überall öffentlich aus, daß der .Völkerbund ein Fiasko erlitten hat, daß er zu nichts gut und unbrauchbar ist. Was uns anlaugt, erklären wir, der Völkerbund ist zu nichts gut, es sei denn, wenn wir ihn zu etwas gilt machen und dann wird er nicht bloß von Nutzen, sondern sogar un ersetzlich sein. Der Völkerbundpakt führt nicht präzis an, in welchen Fällen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 20
Date: 01.10.1931
Physical description: 20
des chinesischen Vertreters beim Völkerbund — die Re sidenz des obersten chinesischen Generals geplündert, den Ehef des Generalstabes und mehrere Mitglieder den mandschurischen Landtages verhaftet. In verschiedenen Gebieten wurden chinesisches Eigentum zerstört. Etwa 1000 Chinesen sind gefangen genommen worden, 600 Sol- baten und Zivilpersonen haben ihr Leben lassen müssen. Das von den Japanern besetzte Gebiet ist so groß wie die beiden britischen Inseln zusammen. Rach neueren Mel- düngen sind aus Japan neue

Tonnen geschätzt und sind noch zum größten Teile unausgenützt. Es ist begreiflich, daß dieses Gebiet sehr begehrt ist und man versteht auch den chinesischen Ausspruch, 'daß China lieber 20 Millionen Menschen, als die Mandschurei ver- lieren würde. Der Völkerbund greift ein. China hat den japanischen Ueberfall am vorletzten Dienstag vor den Völkerbund gebracht. Der japanische Vertreter versuchte den Völkerbund auszuschalten und sprach davon, «daß ohnedies direkte Verhandlungen mit China bereits

angebahnt seien. Der Völkerbund möge daher die Verhandlungen vertagen. Diesem Begehren widersetzte sich der chinesische Vertreter sehr energisch. Er sagte, China könne mit Japan solange nicht verhandeln, solange japanische Truppen auf seinem Boden stünden. Die Lage sei heute so ernst, daß man unmittelbar vor Ausbruch eines Krieges stünde. Der englische Bertteter Cecil machte den Vorschlag, die amerikanische Regierung als Vermittler einzusetzen. Nach ziemlicher Unruhe und vertraulichen Beratungen, wurde

beschlossen, die beiden Regierungen zur Zurück- ziehung der Truppen aufzufordern und die Akten über den Fall der amerikanischen Regierung zu übergeben. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Vertrau- liche Verhandlungen der beiden beteiligten Mächte mit dem Präsidenten des Völkerbundrates sollen den Zwischen- fall aus dem Wege schaffen. Der Völkerbund hat sich in diesem Falle vorläufig bewährt. Denn es ist nicht zu erwarten, daß die Pläne, die von den Japanern mit der Besetzung der Mandschurei

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