Die Schaffung der Provinz Bozen wurde von italienischer Seite als ein gewisses Entgegenkommen gegenüber Deutschland ausgegeben; wie dieses Entgegen kommen Au werten ist, zeigt dieser kleine Vorfall, zeigt aber mehr noch die Provinzschaffung selbst;: Südtirol hat sich stets als Einheit gefühlt und ist dessen Zerreißung ein schweres Unrecht an der südlich! Bozens wohnenden deutschen Bevölkerung. Wir erinnern bei dieser Gelegenheit an eine Kund gebung, die am 6. März 1921 von Tausenden
von Unterländern, die in Neumarkt versammelt waren, ein hellig gefaßt worden ist, es handelte sich damals um die Abtrennung des Unterlandes vom deutschen Wahl kreise : „Wir Bewohner von Neumarkt, Saturn, Tra min, Kurtatsch, Kurtinig, Fennberg, Gsrill, Tru den, Altrey, Montan, Laag, Auer, Branzoll, Pfat- ten, Altein, Leifers, St. Felix, Unsere liebe Frau j int Walde, Proveis und Laurein, seit Urväterzeiten hier seßhaft und dieses Landes Bebauer und Besitzer erklären heute in öffentlicher, unter freiem Himmel
Feinden in Trient aber, die darangehen, in unsere friedlichen Dörfer Kampf und Unruhe hineinzutragen rufen wir noch mals warnend zu: Hände weg vom deutscher Tirol!" Diese Gesinnung haben die deutschen Unterländer natürlich bis zum heutigen Tage treu bewahrt und bei allen möglichen Gelegenheiten, insbesondere bei den politischen und administrativen Wahlen gezeigt, daß sie eins sein wollen mit dem übrigen Südtirot und keine Gemeinsamkeit mit Trient wünschen. Die Los- treNnung des Unterlandes
vom politischen Bezirke sUnterpräfektur) Bozen und die Zuteiluung des deut schen Landes zum italienischen Bezirk Eavalese, die vor vier Jahren erfolgte, hat zum erstenmale den ganzen Ernst der Lage vor Augen geführt. Immerhin blieb ganz Südtirol bei einer einzigen Provinz! Nun aber hat man zwischen der Provinz- und der Volks grenze einen Trennungsstriche gezogen und es ist be greifliche, daß sich, die deutschen Unterländer nunmehr völlig vereinsamt fühlen. Pater Innerkofler über die Kultur schande in Südtirol
der 2. Volksschulklasse gegenüber anwandte, verhaftet wor- den war, erklärte bei der Einvernahme vor dem Richter: „Lieber als daß ich meine Kinder sittlich ver derben lasse, lasse ich mich; mit meinen Kindern erschießen." i Verfolgung des deutschen Hausunterrichtes. Der deutsche Haus unterricht wird gegenwärtig wieder auf das heftigste verfolgt. Pfarrer Schoepf von Prad ist laut Dekret des Meraner Schulinspektors vom 2. Dezember wegen Begünstigung des häuslichen deut- fchen Unterrichts vom Schulamte in Trient