, mit dem Budget fertig zu werden, und dann werde er dem Wunsche nach Möglichkeit Rechnung tragen. Hierauf wurde die Specialdebatte über da« Budget, Capitel 9, Titel 19, „Volksschulen', fortge setzt. Abg. Dr. Kathrein bezeichnet die Frage der confefsionellen Schule als die der katholischen Bevöl kerung am meisten am Herzen gelegen und als erste Pflicht ihrer Abgeordneten, nach der Verwirklichung der confefsionellen Schule zu streben. Redner will nun die Grundzüge darlegen, welche ihn und seine Partei
ist die Trägerin des Lehr- und HirtenamteS, der Staat darf also nicht allein und ausschließlich daö gesammte Unterrichts- und ErziehnngSwesen in seine Machtsphäre ziehen. Die Schule sei nur die Hilfsanstalt der Familie, in welcher die häusliche Er ziehung fortgesetzt und ergänzt wird; eS könne daher die Erziehung in der Schule nicht nach anderen Grundsätzen erfolgen, als sie in der Familie statthat. Hier wie dort habe die Religion und der erziehliche Einfluss der Kirche maßgebend zu sein, und was den selben
stört oder eliminiert, widerspreche jedem päda gogischen Principe. Der Lehrer selbst sei in der Schule nur der Mandatar, und der Unterricht sei ein HilfS- mittel der Erziehung. Wird diese Harmonie in der Schule gestört, dann ist das Opfer nicht der Lehrer und nicht der Priester, sondern das Kind wirv in unlösbaren, verhängnisvollen Widerspruch mit sich selbst gebracht. Das Kind welches nicht streng nach den Grundsätzen der Religion erzogen wird, komme in Widerspruch zu den eigenen Eltern
die Achtung vor der Autorität zu wanken und zu verschwinden beginnt. Wolle man daher, dass die Gesellschaft sich reorgani siert nnd die Achtung vor der Autorität, das unum gängliche Princip sür jede gesellschaftliche und staat liche Ordnung wieder zurückgeführt werde, so müsse man bei der Schule anfangen und Sorge tragen, dass man zuerst die Autorität der Kirche achte. Dann könne man auch verlangen, dass man die Autorität der menschlichen Satzungen achte. Es sei gesagt wor den, dass feine Partei
das Bildungsniveau Herab drücken wolle. Das sei eine Phrase. Niemand denke daran, das Niveau der Bildung herabzudrücken. Was heute in der Schule geschieht, sei keine geistige Bil dung, sei eine Verbildiing. Das Kind werde im zar ten Alter mit einer solchen Masse von Gegenständen überhäuft, dass es nicht einmal imstande ist, die Dinge geistig zu verarbeiten und zu verdauen. Redner sei ein Freund der Bildung und sage deshalb, hinauf mit