Pa rallele gezogen ist zwischen den dermaligen Zuständen am württemberg'schen und denen am Hofe Ludwig's II. vor der Katastrophe im Jahre 1886, so ist es nicht allein interessant, sondern auch ein Act historischer Gerechtigkeit, das wahre Bild der Charaktere und den wahren Lauf der Begebenheiten darzustellen. Das Eine fei sogleich zugegeben: einen gewissen scheuen, -dem lauten Lärm des Lebens abgewendeten Sinn hat König Carl mit dem sagennmwebten Baiern- könige gemein, aber entfernt
nicht in demselben krank haften, exaltirten,, unseligen Grade. Hackländer, als einstiger Vertrauter des Kronprinzen Carl, hat diesen Charakterzug der wenig sonnigen Jugendzeit desselben zugeschrieben; derPrinz wurde „in sich hineingetrieben', der Welt entfremdet, 'und später nach seiner Thron besteigung haben seine Rathgeber, bewußt oder un bewußt. diese Jsolirnng fortgesetzt. So soll beispiels weise sein Jugendfreund und General-Adjutant, der kürzlich verstorbene Freiherr v. Spitzemberg, bei dem König die irrige
, da hätten die zwei Kinder mit keinem König ge tauscht. Hell klangen die kleinen Glöckchen auf dem Thurm, als die Gemeinde, den Seelsorger an der Spitze, dreimal um den Friedhof. zog. Und alle sahen sie hin auf das Grab der armen Taglöhner, denn es war, wie die guten Bauersleute meinten, „so bsunderS geziert'. DaS kleine Mädchen aber Nr. 1 55 dem nun in den Freiherrnstand erhobenen Herrn . B. Woodcock-Savage. ^ Derselbe hatte allerdings einen Vorgänger qebabi in dem ehemaligen Seeretär des amerikanischen
Cm sulates zu Stuttgart, Herrn Richard Jackson, den de! König zu seinem Vorleser ernannt und mit Ehren und Geschenken überhäuft hatte, ohne, in ihm zu finde» was er suchte: einen Menschen, der ihm reinen ZZ«.' einschänkte und ihm dauernde geistige und seelischt An regung bot. Der körperliche Zustand des Monarchen verschlimmerte-sich, und so war es noch zu Zeiten des Freiherrn v. Spitzemberg, als der König, gepeinigt von den unerträglichsten Schmerzen, anfing, sich magM. siren zu lassen
und sich auch für Spiritismus zu int», essiren. Man hörte damals auch viel davon, unter dem Einflüsse des streng katholischen Herrn v. Spitze«, berg mache die katholische Propaganda im Lande aroke Fortschritte. (König Karl ist, wie die Mehrzahl der Bewohner Württembergs, protestantisch.) Jndenen. Spiritismus und Katholicismus wurden verdrängt und verschwanden, als auf die Empfehlung des verstorbenen englischen Gesandten zu Stuttgart in Herrn Woodcock der frühere Prediger einer evangelischen englische» Gemeinde