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Economy
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[1979]
Ausbildung und Arbeitsmarkt im akademischen Bereich
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Page 7 of 63
Author: Südtiroler Hochschülerschaft
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 36 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Arbeitsmarkt ; s.Akademiker
Location mark: III Z 343/1979
Intern ID: 215978
ners als Heimat betrachten, seien wir nun deutscher, ladinischer oder italienischer Zunge, unter einem Dache wohnen, wenngleich unser Tiroler Zwiehof zwei Eingänge, einen im Süden und einen im Norden hat. Und der Firstbaum, der die beiden Dachhälften teilt, hat doch nicht die Aufgabe, das Dach zu trennen, sondern es zu sammenzuhalten. Mit anderen Worten heißt dies: Ein Volk, dem das Schicksal zuteil wurde, in zwei Staaten zu leben, braucht sich und kann sich des wegen nicht in Teile auflösen

dankbar für sein umfangreiches und erschöpfendes Re ferat, das mir praktisch jede Mühe der Einleitung abnimmt. Ich kann mir damit leisten, einen Wiener Schriftsteller, Hans Weigel, zu zitieren, was er ais Wiener und als Österreicher über den Tiroler zu sagen hat. Und dann, nachdem wir wissen, was der Tiroler ist, können wir versuchen, uns darüber klarzuwerden, was der Süd tiroler ist. Weigel schreibt: „Tiroler sein, ist keine Farbe, sondern ein Zu stand, keine Einzelheit, sondern Anfang und Ende

der Biographie, Man kann aus einem Staatsverband, aus einer Religionsgemein schaft, aus einer Partei austreten, rnari kann den Beruf wechseln und die Weltanschauung: Tiroler bleibt man bis ans Ende seiner Tage. Tirol ist hart, Tirol ist stolz, Tirol ist unbeugsam, Tirol ist aber vor allem Tirol und anerkennt, was sich außerhalb Tirol be findet nur in freier Entscheidung. Und vielleicht sind sie die aller besten Österreicher, weil sie in erster Linie Tiroler sind, ais solche aber sehr bewußt, souverän

und freiwillig den Anschluß an Öster reich vollziehen. Vollziehen, gemeint in der Form eines täglichen Vollzugs, einer täglichen Option.“ Und was sind wir Südtiroler nun? Ich schließ dort an, wo Herr Landeshauptmann in seinem historischen Teil geendet hat. Begin nen wir mit einigen Zitaten aus der neueren Zeit und aus der Zeit der Hochblüte der Nationalismen. Der „Alto Adige“ schrieb vor kurzem: „Die Tiroler sind nie Österreicher gewesen, sie haben nur die dynamischen Bande der Habsburger im politischen

Rahmen der Monarchie auf sich genommen, wobei ihre besonderen Autono mien gewahrt blieben.“ Nun, es war ja gerade das Österreichische an Österreich, daß in der Monarchie, daß unter den Habsburgern überall „die besonderen Autonomien gewahrt blieben“: derart war es möglich, Tiroler und Österreicher zugleich zu sein, als Tiroler nicht abdanken zu müssen, um Österreicher sein zu können. Und es war das Tirolische oder Österreichische an Tirol, daß hier „teitsch und welsch Volk und Nacion“ ein Gemeinwesen

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Category:
Economy
Year:
[1979]
Ausbildung und Arbeitsmarkt im akademischen Bereich
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Page 6 of 63
Author: Südtiroler Hochschülerschaft
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 36 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Arbeitsmarkt ; s.Akademiker
Location mark: III Z 343/1979
Intern ID: 215978
jnsere Väter von jeher in engstem Zusammenschluß gelebt. So soll es such fürderhin bleiben. Tiroler sind wir und Tiroler wollen wir bleiben.'' Und nun werden Sie mich fragen: ,,Wie stand es aber mit den Ti- •oler-ltalienern?" Ja, hier waren die Dinge nicht so einfach und dar wie bei den Ladinern. Ich erwähnte schon, daß die Mark Trient im Zuge der Ottonischen Reichspolitik mit dem Reich ver bunden wurde. Das ist die erste Bindung, die Trient mit dem spä teren Tirol einging. Die zweite Bindung

der deutschsprachigen Tiroler diese Entwicklung nicht verhindert hat. Nationale Fragen spielten eben gottlob bis in das 18. Jahrhundert keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Dennoch kam, obwohl sich damals die Tiroier-Italiener über keine Benachteiligung beklagten, auf dem Landtag von 1790 der Gegen satz zwischen Welsch- und Deutschtirol deutlich zum Ausdruck. Stürmisches Tempo erreichte die nationale Bewegung jedoch erst im Jahre 1848, Damals erschien auf dem Landtag zu Innsbruck kein einziger Italiener

fiel jedoch der Wiederein führung des Absolutismus in Österreich zum Opfer, Die italienischen Abgeordneten verlangten daher 1861 im Tiroler Landtag die Errichtung eines eigenen Landtages für Welschtirol. 1863 wurde diese Forderung in einem neuen Antrag auf Teilung des Landtages in zwei nationale Sektionen abgewandelt. Die deut sche Mehrheit stand dem wohlwollend gegenüber, was sich aber nach dem Verlust von Venetien im Jahre 1866 änderte. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Forderung

hatten auch das plurinationale Tirol ergriffen, das mit aller Macht versuchte, seine übernationale Einheit zu erhalten. Ideen überschritten die Grenzen Tirols, die bis dahin dem Wesen Tirols fremd waren, Gedanken wurden in das Tiroler Volk getragen, die nicht seinem Charakter entsprachen. Tirol blieb leider keine Insel im nationalistischen Meere. Und dennoch fühlte sich immer noch die Mehrheit der Trentiner in erster Linie als Tiroler. Dies zeigte sich deutlich auf einem Sektor, der heute noch nachwirkt

, auf dem militärischen. Voll Stolz dienten die Welschtiroler bei den Tiroler Kaiserjägern oder Landesschützen, so daß man in, Abwandlung des bekannten Satzes von den Truppen Radezkys sagen konnte: ln ihrem Lager ist Tirol. Bezeichnend dafür ist auch, daß die ersten zwei Tiroler Kaiser jäger, die mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet wurden, Unteroffiziere aus Welschtirol waren. Es '.war schon so, wie der irredentistische Autor Mario Alberti 1936 schrieb: „Der Umstand, daß im Trentino und in Südtiro

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Category:
Economy
Year:
[1979]
Ausbildung und Arbeitsmarkt im akademischen Bereich
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Page 62 of 63
Author: Südtiroler Hochschülerschaft
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 36 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Arbeitsmarkt ; s.Akademiker
Location mark: III Z 343/1979
Intern ID: 215978
Dr. Peter Brugger gab. 27. 4. i920 in St. Pete:' in Ahm •Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck Von 1352 bis 1967 Assessor für Landwirtschaft in der Südtiro!er Landesregierung Dr. Fridolin Dörrer geb. 21.9.1923 in innsbruck Studium der Geschichte in Innsbruck, Rorn und Wien, seif 1950 Archivar im Landes- regierungsarchiv in Tirol, seit 1967 Universitäts-Dozent für Österreichische Ge schichte in innsbruck Veröffentlichungen: Über die Geschichte der Tiroler Bistümer

und der Tiroler Bistumsfrage seit 1913 (in „Der Schiern“ ab 1352, Erläuterungen zum Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer 1354, Tiroler Heimat 1953 und ff.. Schiern-Schriften 1955 und ff.. Jahr buch des Südtiroler Kulturinstitutes 1367) Über politische Geschichte und Verwaltungsgeschichte Tirols [z. B.) „Die bayerischen Verwaltungssprengel in Tirol 1306—1914“ in iiruler Heimat 1958 „Die außenpolitischen Beziehungen Tirols zu den Nachbarn im Norden und Süden“ (in Tiroler Heimat 1968, u. a. m.J

in Innsbruck 1948/1949 Referent für Heimatmuseen beim . Landesdenkmaiamt Tirol 1950/1951 Referent im Volksbildungsreferat und 1951/1954 im Landesjugendreferat 1954/1955 Referent in der Kulturabteilung des Amtes der Landesregierung Seit 1956 Direktor des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Claus Gatterer geb. 27. 3. 1924 in Sexten Studium der Philosophie und Geschichte an der Universität Padua (nicht abgeschl.) Journalistische Tätigkeit bei folgenden Zeitungen: Tiroler Nachrichten, Salzburger Nachrichten

: (im Erscheinen begriffen) Tiroler Brauch im Jahreslauf (Veriag Tyroiia, Innsbruck) Dr. Karl Mitterdorfer geb. 1920 in Gries bei Bozen Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Innsbruck Tätigkeit als Beamter bei der Österreichischen Länderbank, im Tiroler Landesreise büro und bei der Sparkasse Bozen Seit 1958 Abgeordneter in der Römischen Kammer Dipl.-Vw. Dr. Manfred Nayer geb. 23.12. 1918 in Innsbruck Ab 1947 Chefredakteur-Stellvertreter, ab 1961 Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung 1947

Professor an der Höheren Technischen Bundesiehranstalt Innsbruck Seit Oktober 1965 im liroier Landtag Seit November 1965 in der Tiroler Landesregierung, Leiter des Schui- und Kultur referates und amtsführender Präsident des Landesschulrates Seit November 1965 LandeshauptrnannstelIvertreter von Nordtirol Dr. Umberto Segre geb. 1908 Studium der Philosophie 1931 Lektor für italienische Sprache an der Universität Aix-en-Provence 1946 Professor an der Universität in Mailand Seit Jahren Professor

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Category:
Economy
Year:
[1979]
Ausbildung und Arbeitsmarkt im akademischen Bereich
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Page 4 of 63
Author: Südtiroler Hochschülerschaft
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 36 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Arbeitsmarkt ; s.Akademiker
Location mark: III Z 343/1979
Intern ID: 215978
. Bereits die erfaßbare Geschichte dieses Landes an der breitesten Stelle der Alpen zeigt eine Besonderheit, die für die gesamte wei tere Entwicklung dieses Raumes von größter Bedeutung sein sollte. Im zehnten Jahrhundert v. Cbr. begann in Tirol eine gegensei tige Durchdringung süd- und nordalpiner Kulturelemente, die in der eigentlichen Hallstattzeit, also im siebten und sechsten Jahrhundert vor Christus, erstmalig zur Ausbildung eines eigenen tirolischen Kulturraumes führte. Diese Tiroler Kultur

stämme gliederte, in der weiteren Folge des Geschichtslaufes zeigt sich wiederum etwas Bezeichnendes für den Tiroler Raum Nach der Schiacht Vercellae, die die Römer im Jahre 101 vor Christus siegreich bestanden, schoben sie die Grenze Italiens nach Norden bis an die Toll bei Meran und bis in die Eisackschlucht nördlich von Bozen vor. Die Kelten weiteten dagegen ihr nori sches Königreich über das Pustertal und Brixner Becken aus. Der Tiroler Raum war erstmalig durch Staatsgrenzen zerrissen

in der fünf Jahrhunderte iangen Herrschaft der Römer das Latein als die Sprache des herrschenden Staatsvolkes annahm, verstärkte -sogar die Einheit, weil aus der Übernahme des Lateinischen das Alpenromanische-Ladinische ais selbständiger Zweig der romani schen Sprachfamilie entstand, wodurch erstmalig mehr oder min der eine sprachliche Einheit mit zahlreichen Dialekten, wie wir uns vorstellen können, im Tiroler Raum geschaffen wurde, der auch einer einheitlichen rätischen Volkssubstanz entsprach

Siedlungbodens im Alpen raum, insbesondere im Süden. Die Langobarden hatten ihren Herr schaftsbereich bis nach Bozen und Meran ausgedehnt. Die Franken beherrschten den Vinschgau. Und nun stießen die Bajuwaren als Dritte im Bunde derer dazu, die den Tiroler Alpenraum beherrschen wollten. Den neuen Herren stand in dieser weltgeschichtlichen Auseinan dersetzung die rätische Urbevölkerung nicht etwa nur passiv ge genüber, nein, sie war sogar aktiv, indem sie den Siegern in die sem Ringen, den Bajuwaren ihr altes

der Neubevölkerung zur Urbevölkerung, im Aufgehen der Altsiedler in die Neusiedler, in der Übernahme alter, eingesessener Formen und deren Gießen in eine neue Form ein neues Volk, eben das Tiroler Volk, entstehen konnte. Dieser erregende Prozeß setzte dem Wesen des Landes neue Ak zente, ohne dabei dem Charakter des Raumes, der in der Ver schiedenartigkeit und Gegensätzlichkeit sich ausdrückt, die bunte Vielgestaltigkeit zu rauben. Trotz dieser Eigenart Tirols, daß der Vielgestalt des Raumes eine ebenso große

14
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Category:
Economy
Year:
[1979]
Ausbildung und Arbeitsmarkt im akademischen Bereich
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Page 22 of 63
Author: Südtiroler Hochschülerschaft
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 36 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Arbeitsmarkt ; s.Akademiker
Location mark: III Z 343/1979
Intern ID: 215978
auf Selbständigkeit ausgerichtet. Am 25. November 1918 beschloß die Landesnationalversammlung, die sich am 26. Oktober konstituiert hatte, eine Resolution, in der sie „der Wiener Re gierung nur provisorische Gewalt über Tirol zubilligte und die endgültige Entscheidung über dessen politische Zukunft dem noch zu wählenden Tiroler Landtag, die Führung der Staatsgeschäfte bis dahin sich selbst vorbehielt", 7 ) da mit dem Ende der Mo narchie der „pragmatische" Zusammenhang der Länder als erlo schen angesehen wurde

. Für diesen neuen quasiselbständigen Staat, der am 13. Mai 1919 unter anderem proklamierte, „in histo rischer Stunde, in der über das Schicksal Tirols die Würfell fallen sollen, erklärt sich die Tiroler Landesversammlung neuerlich und feierlich im Namen des Landes bereit, zur Rettung Südtirols je des Opfer zu bringen”,") und der auf dem Selbstbestimmungsrecht als Grundlage des Friedensschlusses beharrte, ergaben sich, auch gemäß den politischen Richtungen, von denen nur die Sozialdemo kraten

mit den Italienern wurden auf Initiative Gil bert In der Maur gemeinsam mit Dr. Steidle und Reut-Nicolussi im Mai/Juni 1919 mit dem diplomatischen Beirat des ital. III. Korps kommandos in Innsbruck und dann mit dem Kommandanten des Kommandos selbst, C-onte Sani, geführt. Optimistische Beurteilung nach den ersten Besprechungen für das weitere Vorgehen war: „Vorbesprechungen abschließen, konkrete Vorschläge verlangen, über „Protektorat” sprechen, damit ganz Tirol erst einmal der Re gierungsgewalt der Tiroler

, wenn nur erst Deutschsüdtirol unter der Gewalt der Tiroler Landesregierung sich befände, unter dem Druck Deutschlands kon- terkarriert würden. Daneben blieb aber weiterhin bestehende tirolische Auffassung, daß nur der Eintritt Tirols als Bundesstaat in das Deutsche Reich gemeinsames Endziel der drei politischen Parteien zu sein habe, weil nur so mit Hilfe des Deutschen Reiches die „Deutschsüdtiro ler Frage einer befriedigenden Lösung zuzuführen'’ wäre. Diesem Zweck diente auch die Reise der von der Tiroler

Landesregierung Bevollmächtigten Steidle, Straffner und Reder im August 1919 nach Berlin. Nun, die Bestimmungen des Friedensvertrages von St. Germain, die von der Nationalversammlung in Wien am 9. Oktober 1919 unter dem Protest der Tiroler Abgeordneten ratifiziert wurden, setzten diesen Bestrebungen ein Ende. Noch allerdings irn Mai 1921 sprach Reut-Nicolussi in einem Brief an Steidle die Meinung aus, „wonach eine energische Anschlußbewegung in Deutschösterreich auch un seren Südtiroler Interessen

16
Books
Category:
Economy
Year:
[1979]
Ausbildung und Arbeitsmarkt im akademischen Bereich
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Page 5 of 63
Author: Südtiroler Hochschülerschaft
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 36 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Arbeitsmarkt ; s.Akademiker
Location mark: III Z 343/1979
Intern ID: 215978
. Warum wohl? Weil nur damit, so will mir scheinen, die Haltbarkeit des an und für sich zerbrechlichen Gefäßes gewährleistet war. Zu unterschiedlich waren ja oft die Teile, um in die gemeinsame Form zu passen. Nicht Fürstenmacht allein konnte dieses Land schaffen, erst der Wille der Bevölkerung machte die Einheit stabil. ln zwingender Folgerichtigkeit forderte diese Tatsache eine ver fassungsrechtliche Anerkennung durch den Landesfürsten. Dies erfolgte in dem berühmten Tiroler Freiheitsbrief vom Jahre

1342. Er verfügte: „Das Landesvolk in seiner Gesamtheit, Geistlichkeit, Adel, Bürger und Bauern, ist Träger der politischen Rechte und Freiheiten.“ Worin bestehen wohl diese Rechte und Freiheiten? Nicht nur dar in, daß das Landesvolk an der Gesetzgebung und Regierung teil nimmt. Das allein wäre zu wenig. Die Grund- und Freiheitsrechte des einzelnen mußten dazu sichergestellt werden. In der 1406 erfolgten Neuordnung der Tiroler Landesordnunq kommt folgender wichtiger Punkt

- und Freiheitsrechten des Menschen. Damals aber waren sie und noch viele andere Tatsachen, wie zum Beispiel die Repräsentation einer Gemeinschaft durch bevollmäch tigte Vertreter und die Anerkennung des Mehrheitsprinzipes — das Um und Auf jeder parlamentarischen und demokratischen Re gierungsform — in Europa so ziemlich alleinstehend und gerade zu revolutionär. So können wir verstehen, daß die Tiroler Landschaft, die Vertre tung des Tiroler Volkes, voll Stolz bereits im 15. Jahrhundert er klärte

einer glücklichen, dem Natio nalcharakter, der natürlichen Beschaffenheit und den übrigen Ver hältnissen angemessenen Mischung der gewöhnlichen Hauptregie rungsformen zu verdanken hat, so würde es auch künftighin nicht mehr lange bestehen, wenn dieser damalige Verband durch eine Verteilung aufgelöst werden sollte.” In einer solchen Luft konnten alle Landesbewohner Tirols gut at men und leben, waren sie nun deutscher, ladinischer oder italie nischer Sprache. Das Tiroler Volk wurde unter dem Staatsgrund gesetz

Verknüpfung verdichtet. Diese Einheit zwischen Ladinisch-Tirolern und Deutsch-Tirolern war so stark, daß die Dolomiten-Lacliner Ende Oktober 1918 nach dem Zusammenbruch des alten Österreich mit Siegel und Unterschrift erklärten: „Das Schicksal der Deutsch-Tiroler sei auch unser Schicksal! Ihre Zukunft sei auch unsere Zukunft. Mit ihnen haben wir und haben

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Books
Category:
Economy
Year:
[1979]
Ausbildung und Arbeitsmarkt im akademischen Bereich
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Page 29 of 63
Author: Südtiroler Hochschülerschaft
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 36 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Arbeitsmarkt ; s.Akademiker
Location mark: III Z 343/1979
Intern ID: 215978
, daß bei Konferen zen, wie sie Gruber in Paris führte, regelmäßig Protokolle anzuferti gen sind. Die Italiener dagegen verfügten über einen erfahrenen Team von geschulten Diplomaten, das präzise und fachkundig ar beitete. — Gruber vertraute Degasperi. Wenn wir heute Bilanz ziehen, so müssen wir feststellen, daß das Gruber-Degasperi-Abkommen die einzig verwendbare Grundlage für eine internationale österreichische Agitation zugunsten der Süd tiroler ist. Es bildete auch das Fundament, das die Erreichung von zwei

. Das macht die Südtirol frage in besonderer Weise schwierig. Weil es so schwer ist, diese italienische Eigenart zu verdeut lichen, sei ein Beispiel angeführt. Der bekannte Tiroler Politiker Prof. Dr. Hans Gamper hat in der Zwischenkriegszeit Italien bereist. Als passionierter Tiroler versuchte er in einem Abruzzendorf von einer Marktfrau zu erfahren, was sie von der Südtirolfrage haite. Von Südtirol wußte sie nur, daß es „irgendwo da oben im Norden“ liegt. Gamper erklärte ihr, daß Tirol entzweigerissen

, diese Auffassung zu prüfen, denn sie ist von Bedeutung. Außer Zweifel steht, daß Tirol eines der liebsten und verhät- scheltsten Kinder der deutschen Romantik war. Mit der Entdeckung und Erschließung der Alpen für den Erholungs- und Wandertrieb entstanden unzählbare Gedichte, in denen ein Idealbild des Lehens der Tiroler in den Bergen zum Klischee gemacht wurde. Eine end lose Flut von Romanen, Erzählungen, Theaterstücken, ja selbst die Musik bemächtigte sich in idealisierender Weise des Alpenraumes

, „auf dessen Bergen die Freiheit wohnt“. Wie sehr sich die deut sche Romantik mit Tirol befaßte, geht nicht zuletzt aus den Tat sachen hervor, daß die Landeshymne von Tirol, das Andreas-Hofer- Lied, ebenso von einem Deutschen stammt, wie der in früheren Jahrzehnten als wahrscheinlich größter Tiroler Roman hunderttau sendfach gelesene „Kanzler von Tirol“. Es konnte nicht anders sein, als daß die Zerreißung des in so vielen nicht von Tirolern bzw. Österreichern geschaffenen Dichtungen gepriesenen Landes Tirol

19
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Category:
Economy
Year:
[1979]
Ausbildung und Arbeitsmarkt im akademischen Bereich
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Page 18 of 63
Author: Südtiroler Hochschülerschaft
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: 36 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; s.Arbeitsmarkt ; s.Akademiker
Location mark: III Z 343/1979
Intern ID: 215978
; oder die kulturellen Hochleistungen am Fürstenhof zu Ambras und Innsbruck unter den letzten eigenen Regenten des Landes . . I Wir könnten die Reihe be liebig fortsetzen! Denken Sie nur etwa an das Wirken von Tiroler ßarockkünstiern vom Main bis zur Donau. 400 Jahre unveränderte Landesgrenzen Des politischen Landes räumliche Abrundung gelang unter Maximilian I., dem die Feisenburg im Herzen Europas wie kein anderes Erbland nahestand und Stütze war, weil ja sein Herrschaftsbereich etwa von der heutigen ungarischen

des späteres Leid zeichnete sich schon 1809, im Tiroler Helden jahr, wie man es vielfach bezeichnet, ab: daß nämlich ungeachtet seines eigenen Tuns und Wollens auf fernen Schlachtfeldern da mals an der Donau, und auf fernen Konferenztischen über Tirol hinweg sein Schicksal entschieden wurde. innere Spannungen im 18, Jahrhundert Formal brachte das 19. Jahrhundert Tirol seine größte Geschlossenheit, Die Säkularisation beseitigte die letzte Sonderstellung der beiden Hoch sLirter Trient und Bnxen, die freilich

man sich auch in Worten vom bayerischen Verhalten distanzierte, die bayeri sche Vorarbeit recht gelegen. Sie waren keineswegs gesonnen, das preiszugeben, was sie in anderen Kronländern selbst, aber noch ohne gleichen Erfolg anstrebten. Hier in Tirol fiel es ihnen als Ernte fremder Gewalt in den Schoß, sie brauchten es nur zu halten. So wurde der von den absolutistischen Herrschern der Vorjahrhun derte schon ziemlich ausgeschaltete, von Bayern gänzlich aufgeho bene Tiroler Landtag 1816 nur mehr als Formsache

. Sie hatten im Tiroler Landtag Sitz und Stimme und bildeten hinsichtlich Landesverteidigung, Steuer und Wirtschaft (Zollunion) mit der Grafschaft Tirol eine Einheit. Auch übten die Tiroler Landesfürsten seit dem 13. Jh. unter dem Rechtstitel der Vogtei in beiden Hochstiftern eine gewisse Kontrolle aus. Beide geistlichen Fürstentümer waren zudem von Gebieten der Grafschaft Tirol fast allseitig umkränzt. Die wichtigsten Schlüsselpositionen entlang der Grenze gegen Venedig, nämlich mit Ausnahme von Buchenstein

20
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Category:
Arts, Archeology , Economy
Year:
[1935?]
¬Das¬ Merkantilgebäude und der Merkantilmagistrat in Bozen : anläßlich des zweihundertjährigen Bestandes des Hauses
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Page 44 of 55
Author: Handels- und Gewerbekammer <Bozen> / hrsg. von der Handels- und Gewerbekammer in Bozen
Place: Wien [u.a.]
Publisher: Schroll
Physical description: 37, [4] S. : Ill.. - [Im Bildteil veränderte, nicht als solche angezeigte Neuausg., um die "Italianità" Bozens zu beweisen]
Language: Deutsch
Subject heading: k.Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen;z.Geschichte 1635-1851 ; <br>g.Bozen / Merkantilgebäude
Location mark: III A-27.299
Intern ID: 341763
und im orientalischen Hause die Hauptsache und der Stolz. Hier zeigt der Architekt, was er leisten kann. Hierin macht sich die völlige Umwandlung derWohnart gegenüber dem mittelalterlichen Hause am stärksten bemerkbar. Es sind zwei entgegen-- gesetzte Weltanschauungen, könnte man behaupten : der Erker dort, der Hof hier. Dort der Wunsch am Außenleben teilzunehmen, sich der Straße zu nähern. Hier das gerade Gegenteil: eine Verinner- lichung, die sich stolz vom Lärm des Marktes abwendet

, wenn auch in bescheidenem Abstände, gleich der groß' artigsten Anlage, jener im Jesuitenkollegium, heute als Universität benützt. Im Jahre 1623 nach den Plänen Bartolomeo Biancos von Paolo Balbi be gonnen. Mit seiner vom großen Hofe durch die ganze Eingangshalle beiderseits bis zum Tore fort- laufenden Bogenstellung auf gekuppelten Säulen und jener mächtigen Treppe, die zwischen ihnen von der Eingangshalle geradlinig bis zum Hofe emporführt. Dieser Hof mit der zweigeschossigen, rings umlaufenden Bogenhalle, namentlich

durch die Doppeltreppen im zweiten, rückwärtigen Hofe ungemein frei und festlich trotz aller Pracht, ist sozusagen das Ideal. Kleinere Aufträge behalten es unverwandt im Auge, indem sie sich bescheiden müssen. Nicht so gewaltig, aber noch immer großartig genug wirkt der Hof jenes Palastes, den Rocco Lurago 1564 für Nicolo Grimani, den Fürsten von Salerno, begonnen hat, seit 1593 Besitz des Gio' vanni Andrea Doria, seit 1848 Sitz des Muni' zipiums von Genua. So große Beispiele durfte Francesco Perotti sich in Bozen

nicht unmittelbar zum Vorbilde wählen, trotzdem er sie jedenfalls kannte. Er mußte sich auf bescheidenere Anlagen beschränken, wie sie Genua im Palazzo Balbi ebenfalls von der Hand Biancos besitzt, ein viereckiger Hof mit vier Säulen auf jeder Seite, auch hier als Haupt' stück des Hauses gedacht, denn die Stirnseite ist schmucklos geblieben. Oder wie im Hofe der Piazza Giustiniani Nr. 7, der trotz seiner Klein' heit besonders glücklich wirkt. Hier ist die Treppe in die offene Bogenhalle eingelegt

, wie dies Perotti auch in Bozen tat. Während der kleine Hof, den er bei dem ersten Bau in der Laubengasse dem Grunde ab' gewinnen konnte (Tafel 4), noch die hohe „Licht- haube' erhielt, trägt der neue, weit geräumigere Hof, der auch hier den Mittelpunkt, ja das Glanz' stück des Palastes bildet, durchaus den Stempel italienischen Geistes. Jene in Bozen heimische und für seine Wohnhäuser charakteristische Lichthaube — ein weit vorragender, vor Regen schützender, aber für Licht- und Luftzutritt doch genügend

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