¬Die¬ Schwaighöfe in Tirol : ein Beitrag zur Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte der Hochalpentäler.- (Wissenschaftliche Veröffentlichungen des D. u. Oe. Alpenvereins ; 5)
Die Schwaigen im Bschlabs und Pitztal im 16. u. 17. Jh. 149 (IStA.) Fol. 206 ff. werden nun dieselben Güter mit den gleichen Reichnissen angeführt, aber die Zahl der Behausungen hat sich in den einzelnen Höfen, besser gesagt Weilern, stattlich vermehrt: Nämlich nun zählt der Pfalflar- hof 17 Behausungen und selbständige Haushaltungen (wobei wahrscheinlich die eLwas tiefer gelegene Siedlung von Boden miteinzurechnen ist), in Pschlabs der Mitterhof 11, der Egghof 16, der Zwisselhof 11, Mitteregg
4, im Pitztal Schwaig Horlach 3, Schwaik Neurur und Trenckhwald 6, Planckhenross 3, MandorfTer- und Mitlperghof je 1. Letzterer war als der innerste Hof im Pitzlal neu hinzugekommen. So erreicht die Besiedlung dieser Hochgebirgslagen einer seits am Nordhang der nördlichen Kalkalpen (Lechtaler Alpen) und andererseits an jenem der Uralpen (Pitzlal), die gegen Ende des 13. Jahrhunderts in Form von grundherrlichen Schwaighöfen eingesetzt hat, erst im 17. Jahrhundert ihren vollen Ausbau und ihre höchste Dichte
. Zwar ist erfahrungsgemäß bei Ver allgemeinerungen aus Einzelfällen auf allen Gebieten der Kulturgeschichte Vorsicht geboten, aber ich möchte doch sagen, jene Tatsache der Siedlungs geschichte der Hochalpen, die sich hier uns aus einem selten guten Ueberliefe- rungsstande ergibt, verdient allgemeine Beachtung. Die Reichung des Natural- kornes seitens der Grundherrschaft an alle genannten Höfe (außer Mitteregg) wird auch noch im Urbar von 1643 bei jedem Hof im einzelnen und dann im ganzen in gleicher Höhe wie bisher
, aber keine grundhörigen Güter oder Schwaighöfe wie in PfalTlar- Bschlapps. Im Feuerstättenverzeichnis von 1427 erscheint Gramais mit Bschlapps in einem Verbände (Stolz, Landesbeschreibung, AöG. 107, 530), laut des Steuer katasters des Gerichtes Imst von 1629 waren in Gramais damals nur freieigene, d. h. nicht grundherrlich abhängige Bauerngüter, 16 an der Zahl. Ihre Wirt schaftsweise wird damit charakterisiert, daß jeder Hof dem Pfarrer von Elbigenalp eine Jahresgabe von 1 Laib Käse zu leisten hatte (Rapp 5, 599