Volk 8-Zeitung Donnerstag den 19. Oktober 1922 Nr. 239 'Seite 6 :■ Schrrms. Den Weg zur wahren DolksparLei ge funden. Ein Bauer aus dem Montafon meldet Zeinen Beitritt zur Sozialdemokratischen Partei -mit folgendem Schreiben an, das wir hiemit ver- 'öffenllichen. So mancher weise Städter, der noch Inicht den richtigen Weg gefunden hat, könnte sich (daran ein Beispiel nehmen. Unser neuer Genosse jschreibt: Einst war ich politisch schwarz. Nachdem (ich aber zur Ueberzeugung kam, daß die Religion
'nur für die armen Teufel gilt, d. h. von den 'Machthabern zum Schutze des Geldsacks miß braucht wird, da wandte ich mich ab und wurde ! deutschnational. Ich hoffte dort ehrlichen Kamps «gegen klerikale Uebergrisfe und eine tätige Politik >im Interesse des deutschen Volkes und des deut schen Wirtschaftslebens. Doch wie sehr bin ich enttäuscht. In allem hat diese Partei den Christ- 'lichsozialen besser Folge geleistet als die Römlinge selbst. Im Kulturkampf sind unsere Führer Feig linge geworden und im nationalen
Kamps haben !wir in den letzten Tagen die größte Schmach er fahren müssen. Die Großdeutsche Partei verzichtet mit den Christlichsozialen auf den Anschluß an . Deutschland, politisch und wirtschaftlich. Das -großdeutsche „Hell" hat sich in ein „Evviva Jta- Iia" verwanden, die Großdeutschen find christlich sozialer geworden als viele Christlichsoziale selbst. Diese Partei hat kein Recht mehr, unter ihrem , alten Namen zu existieren und ein grenzenloser Dummkopf müßte
einer noch sein, wenn er nicht gleich christlichsozial, denn das ist noch anstän diger — oder Sozialdemokrat wird. Ich habe nun 'die feste Ueberzeugung aus meiner Erfahrung und «Beobachtung gemacht, daß die einzige Partei, die trotz Hemmungen von links und rechts zielbewußt und offen arbeitet, die Sozialdemokratie ist. In >ihr können bei gutem Willen Bauer, Handwerker ' ,und Arbeiter Platz finden und ihr gehört die Zu- 'kunst. Aus diesen Gründen melde ich mich Ihrer «Partei als Mitglied an. N. N., Bauer in Mon tafon
Stimme in seinem Rufen. „Sie verlieren ja nichts dabei, wenn sie sich unter einen verrückten Mann stellen," sagte Jeppe höhnisch. Anker selbst achtete auf nichts, — er ging seinen eigenen Weg. Bald war er ein verkleideter Königssohn und war mit der ältesten Tochter des Königs versprochen — dann sollte die neue Zeit kommen! Oder wenn fein Gemüt ruhiger wurde, saß er da und arbeitete an einem unfehlbaren Uhr werk, das die Zeit nicht zeigen, sondern selbst die Zeit sein sollte — die neue Zeit. Er kam