die clericale Partei ebenso stark aus dieser Periode heraus, wie sie in dieselbe hineingetreten ist. Doch täuschen wir uns nicht, etwas Pathologisches hastet ihr doch an: der Neuerftaß, eine Krankheit, die sich von Geschlecht zu Geschlecht forterbt und die als chronisches un heilbares Uebel empfunden wird, dem kein Arzt ab hilft. Diese Krankheitserscheinung, deren Schmerzen alle Classen der Bevölkerung empfinden, nagt am meisten an der Existenz der mächtigsten und zahl reichsten Gesellschaftsclasse Tirols
Riccabona! Wir beneiden Sie um Ihre Wissenschaft, Wundern uns aber gleichzeitig daß Sie und Ihre Partei noch nicht Zeit fanden, eines dieser' Mittel in Anwendung zu -bringen. Wir sind daher gezwungen zu glauben, daß Ihre Vor schläge leere Versprechungen sind und daß Sie und Ihre Partei darauf hinausgehen, die . Wähler in Schlaf zu singen. . . ^ > v . : ! Wie lange dieser clericale Schwindel, der die Intheilbarkeit der Güter, den Eheconsens, die Ab- chaffung des Notariates, die Einführung der Winkel
sind, sich der bevormundenden. Fesseln der Geistlichen- Clique zu entwinden. Doch steht zu hoffen, daß denn doch einmal jene Männer unter den Clericalen zum Durchbruche kommen werden, die aus tüchtigerem Stoffe gemacht, das ihnen wohl bekannte falsche Kartenspiel der Gruppe Giovanelli-Kathrein-Rapp- Gras dem Lande vorhalten und den Spielern vor die Füße werfen werden. Eine Partei, deren.Führer in einer langen Reihe-? von Jahren «ichtS anderes zu Stande gebracht haben, als der Regierung im Reichsparlamente die zumeist
, daß es sich ihr nimmer ent winden will. Gestärkt im Partnenkampfe geht die clericale Majorität somit aus der Landtagsperiode 1882 88 nicht hervor, denn unverkennbar dämmert es im Bewußtsein mancher der clericalen Wähler, daß die bisherigen Träger der konservativen und clericalen Ideen gewechselt werden müssen, wenn nicht das Princip selbst zu Grunde gehen soll. Wie anders gestaltet sich das Bild im italieni schen Landestheile, die Partei der Nationalen hat sich in den letzten 6 Jahren, zur Einigkeit empor gearbeitet
, Bürger und Bauer, Geistlicher und Laie sind eins in dem Gedanken der Wahrung der Na tionalität. Gar manche Fährlichkeiten mußte diese Partei überwinden^ manch« Klippen umschiffen, um zu diesem Ziele zu gelanget Es wurde erreicht, freilich nicht bloS durch eigene Kraft, sondem durch das Hinzuthun der Regierung selbst, welche, um die Opposition zu schwächen, Männer fallen ließ, deren Verdienst in der Hochhaltung des Reichsgedankens bestand. Dieser erst gewordenen Partei droht mo mentan zwar die Gefahr