herrschenden politischen Partei so verkürzt, daß ein Prälat es im vorigen Jahre in einer größeren Wählerversammlung, ohne befürchten zu müssen, auf Widerspruch zu stoßen, den Ausspruch thun konnte, es sei sür den Tiroler Bauer in Wahlzeiten das Vernünftigste, wenn er recht fleißig das „Allgemeine Gebet' bete, die Erleuchtung her Regierenden und der Führer d»s Volkes, das seien die Landesbischöfe, von Gott erflehe und gerechten Himmel ,ui^ der von Mtt'eiNgcsetzte.n DMgW'Überlasse.' ' - , ' , Trotz
unterrichtete Papst einen Unterschied zwischen diesen beiden strei tenden Parteien nicht zu finden weiß, wie soll ihn dann ein anderer wissen? Nur gute Kenner des Tiroler Volkes wissen, um was es sich bei diesem Kampfe handelt. Es ist der ewige Kampf des Lichtes mit der Finsternis^ den die Tiroler jetzt kämpfen. Um es kurz zu sagen, die altkonservative Partei hat durch ihren fortgesetzten Volksverrath, durch ihre fortgesetzte Knebelung des Volkes ihre Volksthümlichkeit eingebüßt und es war die große „Gefahr
' vorhanden, daß das Volk seinen altbe währten „Führern' endgiltig Valet sagen werde. Der niedere Klerus sah die „Gefahr', erkannte sie und fand auch sofort das geeignete Mittel zur Vor beugung. Er gründete eine neue klerikale Partei oder vielmehr, er gab der alten ein junges Gesicht, indem er, wie er selbst sagt, an den alten klerikalen Grundsätzen eine zeitgemäße Reformirung vornahm. Tirol ist erwacht, das Volk fordert seine ihm gebührenden und bis jetzt ihm vorbehaltenen poli tischen Rechte
die Herren Joseft Engel, Weltpriester, und Kart Liehne> Staatsbahnadjunkt, als Kandidaten aufge stellt. — Zu den La.nd ta.gS>wah le n. Die Kandi daten der nationalliberalen und nationalklerikalen Partei des „Trentina' haben auf Grund eines Kompromisses ein gemeinsames Programm veröffent licht, laut welchem sie dem Landtage keinerlei Kon zessionen machen wallen, sondern die vollständige administrative und wirthschaftliche Autonomie des „Trentino' mit selbständigem Besteuerungs-Gesetz- gebungsrechte