61 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1896/28_04_1896/BZZ_1896_04_28_2_object_390314.png
Pagina 2 di 4
Data: 28.04.1896
Descrizione fisica: 4
nicht zu hoffen. Die Partei- Verhältnisse der Deutschen Oesterreichs sind heute so ver worren und aussichtslos, daß eine Besserung derselben nicht so b»ld zu erwarten ist, und wenn die folgenden Betrachtungen eine mögliche Besserung derselben überhaupt in Erwägung ziehen, so geschieht eS nicht etwa in der Erwartung eines pricktischen Erfolges. ES geschieht nur in dem begreiflichen Wunsche, gegenüber dem Thore der Parteikundgebungen von hüben und drüben auch einmal eine parteilose Beurtheilung unserer

Parteizustände der Oefsentlichkeit und namentlich der großen Zahl von Gleichgesinnten in Nord und Süd dar zubieten. Ueber die wünschenswerte Gestaltung der deutschen Partei- verhältnifse gehen die Ansichten merkwürdigerweise nicht zu weit auseinander. Wenigsten» dasjenige, waö die „Neue Freie Presse', die berufene Vertreterin des deutichliberalen Standpunktes, in ihrem bemerkenSwerthen Osterartikel ge schrieben hat, kann die volle Zustimmung aller besonnenen deutschnationalen Kreise finden. Danach brauchen

wir eine große Deutsche Partei, welche in erster Linie bestimmt und gewillt ist, die nationalen Interessen der Deutschen in Oester reich zu vertreten, welche daher die Geneigtheit und die Fähigkeit haben muß, jeden nationalgesinnten Deutschen in sich auizuuehmen. Eine solche Partei, die wir schlechthin als die „Deutsche Partei' bezeichnen wollen, wird selbstverständlich liberal sein in dem Sinne, daß sie die freiheitlichen Errungen schaften des modernen Rechtsstaates vertheidigt, soweit sie bei uns vorhanden

sind, und ernstlich erstrebt, so viel davon — z. B. in Preßsachen — noch fehlt. Die „Deutsche Partei' wird selbstverständlich auch für soziale Reformen einzulrelcn geneigt sein. Denn sie kann nur hervorgehen aus dem deutschen Bürger- und Bauernstand, welche Stände heute durchwegs der Ansicht find, daß eine staatliche Einflußnahme aus d^s wirth schaftliche Leben nothwendig ist, eine Einflußnahme, welche die redliche Arbeit schützt und der Uebermacht des Großgrundbe sitze« und des Großcapitals entgegenwirkt

. Und was die par lamentarische Taktik betrifft, so würde nach der „Neuen Freien Presse' eine solche Partei ihre Hoffnung nicht auf den Opportunismus setzen, sondern auf den Kampf, sie würde sich nach vem Beispiel anderer Parteien richten, -welches beweist daß in Oesterreich eine Partei nur die Geltung besitzt, welche sie sich erkämpft und nöthigenfalls ertrotzt. Fügen wir übrigens gleich bei, daß wir von der geschil derten deutschen Jdealpartei nicht sofort äußere Erfolge er- *) In der vornehmsten Wiener

1
Giornali e riviste
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1894/15_08_1894/BRG_1894_08_15_3_object_759602.png
Pagina 3 di 12
Data: 15.08.1894
Descrizione fisica: 12
. So jubeln ihre Gegner in allen Tonarten. Wir behaupten, daß viele „Politiker' tlnserer Partei aus Leibeskräften arbeiten, um diese unsere gegnerische Partei in ihrem Siech- thum auszuhalten, sie zu stärken und ihr Gesundung zu bringen. Ueber die Abbröckelung der libera len Partei schreibt die „Agramer Ztg.' folgender maßen: „Offiziell herrscht in Oesterreich die „Koalition'. In dieser Koalition ist die deutsch liberale Partei, parlamentarisch genommen, die stärkste, sie hat mehr als hundert Stimmen

im Abgeordnetenhause. In der Bevölkerung selbst ist ihre Stellung eine solche, daß sie seit 1879 nicht ein einziges neuer Mandat mehr zu ge winnen imstande war, sondern ununterbrochen selbst die sichersten Mandate verliert. Sie ist die zeotralistische StaatSpartei pur sresllsnos und von den 14 Abgeordnetensitzen der Haupt stadt hat sie nur noch die Hälfte inne! Sie ist die deutsche Partei, wenigsten- nennt sie sich so, aber sie verliert gerade in den rein deutschen Provinzen immer mehr und mehr an Boden. Kärnten

wurde als die getreueste der getreuen Provinzen angesehen, jetzt gilt eS fast als sicher, daß sie die beiden dort erledigten Mandate ver liert. Da- derzeit erledigte Bruck-Leobener Mandat ist das letzte BolkSmandat in der grünen Steiermark, da» die Liberalen besitzen, und sie werden er wahrscheinlich verlieren. Auch Czer- nowitz gehörte unbestritten zu ihrem „Besitzstände', auch dort find sie bedroht. Sollte nun die li berale Partei, der die Nationalen und Antise miten ein Mandat

nach dem andern abjagen, die vier Sitze, von denen ich sprach, verlieren, so bliebe sie noch immer die stärkste Partei im Parlamente, aber ihre Schwäche im Lande und Volke wäre wieder einmal eklatant vor aller Welt bewiesen. Und rS ist eine alte Erfahrung, daß keine Partei auf die Dauer sich auf einer rein künstlichen Basis erhalten kann. Große Staatsmänner haben eS versucht, Parteien und Systeme zu halten, die keinen Boden in der Bevölkerung hatten, niemand entwickelte darin größeres Geschick als Guizot; der Erfolg

bleibt aus, weil das Unnatürliche nicht für die Dauer sich behaupten kann. Man hat sich oft gewundert, daß die deutschliberale Partei, trotz ihrer nume rischen Stärke im Parlament, so wenig Einfluß ,n der Regierung und Verwaltung besitzt. Hier haben sie die Lö sung des Räthsels. Die maß- wissen ganz gut, daß diese beiden Minister zwar nicht parlamentarisch, aber politisch vollkommen in der Luft schweben, daß nur eine Minderheit der Bevölkerung hinter ihnen steht, daß sie Ge nerale

2
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1894/20_04_1894/MEZ_1894_04_20_1_object_636067.png
Pagina 1 di 12
Data: 20.04.1894
Descrizione fisica: 12
». — Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und SamStag, Abend» v,s Uhr. »»»»»—»»» Nr. t?. Freitag, den 20. April 1894. 28. Jahrgang. Angriffe gegen die liberale Partei. Im Polenklub hat der Abgeordnete Dr. Byk sich beschwert, daß den Juden bei Bewerbungen um Stellen in kaiserlichen Aemtern Schwierigkeiten ge macht, daß ihre Gesuche meist abschlägig beschicken, serner, daß sie bei Beförderungen übergangen wer den und daß man ihnen nahelege, die Religion zu wechseln. Diese Vorgänge im Polenklub

werden nun von den Gegnern der Linken gegen die liberale Partei ausgeschrotet; es werden ihr aus diesem Anlasse die lächerlichsten Vorwürfe, so daß sie in der Coalition ihre freiheitlichen Grundsätze ver leugne und dgl. zugeschleudert. Vor Allein ist zu entgegnen, daß die liberale Partei keine Stellen zu vergeben hat, daß dies Sache der Ressort-Minister ist, und daß diese bei Stellen bewerbungen an ihre Verantwortlichkeit als Minister, nicht aber an eine Verantwortlichkeit gegenüber dieser oder jener Partei gebunden

sind. Gerade diejenigen, welche jetzt die Bemerkungen des Dr. Byk gegen die deutschliberale Partei auszuspielen sich beeilen, würden den größten Lärm schlagen, wenn die Minister, welche im Coalitions-Cabinete diese Partei vertreten, sich einfallen ließen, bei Stellen des etzungen Rücksichten auf ihre Parteiangehörigkeit oder selbst auf die leitenden Grundsätze der Partei, welcher sie angehören, walten zu lassen. Also — die deutschliberale Partei hat keine Stellen im Staatsdienste zu vergeben

Dr. Byk's wurden ja von der neuen Regierung nicht eingeführt. Man hätte es also höchstens mit einem Rücklasse des früheren Systems zu thun — immer vorausgesetzt, daß sich die Dinge so verhalten, wie Dr. Byk behauptet. Es hat jedoch gar keinen Sinn, die deutschliberale Partei für Geflogenheiten, wie sie vielleicht unter Taaffe vorgekommen sein mögen, heranzuziehen. Das fehlte noch, daß die Linke für Taaffe büßen sollte, den sie jederzeit bekämpft hat — und daß die ehemaligen Lobpreiser

ihres dahingeschiedenen Meisters nun dessen etwaige Fehler und Mängel auf die Rechnung der deutschliberalen Partei und der Deutschen Linken setzen dürften. Dr. Byk hat ausdrücklich erwähnt, daß das, worüber er sich beklagt, feit Langem vorkomme; er hat hinzugesetzt, die Unzukömmlichkeit wäre nun förmlich System geworden und die deutschliberale Partei verhalte sich dazu mit einem „verdächtigen Schweigen.' Dr. Byk hat nichts vorgebracht, was zum Beweise dienen könnte, daß die frühere Praxis nun zu einem „Systeme

3
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1895/14_04_1895/MEZ_1895_04_14_1_object_644897.png
Pagina 1 di 16
Data: 14.04.1895
Descrizione fisica: 16
In allen Jaseraten-Bureau» de» In» Inserate. Nr. 45. Sonntag, den 14. April 1893. 2S. IM Die liberale Partei. (Ostern 1895.) Der graue Winterhimmel, der Heuer schier für alle Zeiten über unseren Breiten zu lagern schien, ist gewichen und wir können wieder die Sonne in ungetrübtem Glänze schauen. Unsere innere Politik jedoch, die vor anderthalb Jahren einen Anlauf zum Besseren nahm, nachdem der vierzehnjährige Winter deS Systems Taaffe gewichen war, zeigt seither durchaus Aprilwetter-Laune — namentlich

für die liberale Partei. Es ist staunenswerth, wie zahlreich die Feinde für die liberale, fortschrittliche, auf die Erhaltung des Deutfchthums, dabei einer klugen Mäßigung sich befleißenden Partei sind. Sie steht in der Coalition, einer auf Zeit und bedingungsweise ein gegangenen Verbindung mit dem ausgesprochenen, für alle coalirten Parteien maßgebenden Zwecke der Durchführung unaufschiebbar gewordener socialen und wirthschastfichen Reformen. Doch auch in der Coalition ist die Deutsche Linke nicht auf Rosen

gebettet, obgleich die Verbündeten Parteien gegen einander doch die Verpflichtung übernommen haben, sich wenigstens zu vertragen, wenn nicht gar sich in der gemeinsamen Arbeit zu unterstützen. Die Cleri- calen sind niemals fröhlicher, als wenn den Liberalen Unangenehmes widerfährt und ihre Schadenfreude macht sie himmelhoch jauchzen. Unter den Polen ist der Partei-Egoismus zugleich nationale Selbst sucht. Und erst die Andern! Die angeblich liberalen und freisinnigen Jungczechen sind den Deutschen

und ihrer stärksten Vertretung von Natur aus feind- seelig gesinnt, desgleichen die Slovenen, ob sie nun jung oder alt sich nennen. Aber auch die neueren Parteien, die neben anderen Göttern auch noch die Freiheit und daS Deutschthum anzubeten vorgeben, kehren ihre Hörner gegen die liberale Partei und rufen unablässig: „Kreuziget sie, kreuziget sie!' Feinde ringsum — kann die deutschliberale Partei fagen. Sie wird im Namen der Freiheit und des Deutschthums ebenso hitzig bekämpft, wie im Namen der unfehlbaren

in dem wilden, haßerfüllten Schrei: Geh' und lasse Dich begraben, Du bist alt und siech geworden — nein, Du bist schon todt! Schon in diesen Widersprüchen liegt die Recht fertigung für die Haltung dieser von allen Seiten angefeindeten, von Allen für Alles verantwortlich gemachten Partei — und eine Anerkennung ihres unverminderten Daseins. Unvergänglich sind ja ihre Grundsätze: Deutschthum, Staatseinheit, Frei heit und Fortschritt. Wo soll man diese Grund sätze suchen, wenn nicht bei der liberalen Partei

4
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1891/01_10_1891/MEZ_1891_10_01_1_object_612215.png
Pagina 1 di 12
Data: 01.10.1891
Descrizione fisica: 12
ge klärte. Dem ungeachtet ist die innere Lage und die Stellung der Deutschen, daher insbesondere auch der deutsch-liberalen Partei, gar weit verschieden von dem Zustande, wie er vor ein bis zwei Jahren ge wesen ; sie ist, man kann es ohne Umschweife sagen, eine bessere geworden. Wenn auch keine festen politischen Allianzen ein gegangen werden konnten, so sind doch die Partei verhältnisse des Hauses und die Beziehungen der Ver einigten deutschen Linken zu den verschiedenen Gruppen wesentlich

anders geworden. Das Verhältniß un trer Partei zur Regierung ist nicht minder ein an- >eres geworden. Ueber die Vergangenheit wurde beiderseits ein Schleier gezogen; bedeutsame Erklär ungen des Herrn Ministerpräsidenten haben diese Wandlung der Situation deutlich und vor aller Welt gekennzeichnet und es der Partei möglich ge macht, ihre oppositionelle Stellung zu verlassen. Redner sprach hierauf seine Befriedigung darüber aus, daß auch die äußerste deutsche Linke ihre Bereitwilligkeit, daS wirthschaftliche

und ohne die nationalen Gefühle der Deutschen zu ver letzen, dem wahren Priester der Religion der Liebe zollt sie die höchste Verehrung. Wir suchen auch hier nicht den Kampf und wünschen, daß sich die Einsicht Bahn bricht, wie dieser Kampf der Sache der Kirche nichts nützt, am wenigsten aber der Sache der Religion frommt. Als die deutsch-liberale Partei genöthigt war, auf dein Gebiete der Kirchen- nnd Schulgesetzgebung die elementarsten Rechte des Staates zur Geltung zu bringen, trieb sie hiezu

nicht Kirchenfeindlichkeit, sondern pflichtgemäße Sorge für den Staat. Wenn der Streit um diese großen culturrellen Fragen dadurch an Bitterkeit gewann, daß die deutschliberale Partei ihre diesfälligen Geg ner zugleich als heftigste Widersacher der Verfassung, als Feinde des Deutschthums kämpfen sah, so ist das nicht ihre Schuld. Die deutschliberale Partei will einen Culturstreit ihrerseits jetzt weniger denn je provoziren und kann nur wünschen, daß der Staat von steten Angriffen aus dessen natürliche Machtsphäre

es wohl erwünscht und nothwendig, endlich der Bevölkerung eine Erleichterung zu gewähren und für produktive Zwecke mehr zu verwenden, allein unter den heutigen Verhältnissen könne kein Abgeordneter die Verant wortung übernehmen, daS zur Ausbildung unserer Wehrkraft als unerläßlich Erkannte zu verweigern. Nachdem Freiherr v. Chlumecty in eingehender Weife die Anträge und Reformvorschläge der deutsch- fortschrittlichen Partei besprochen hatte, betont er, daß die emsige Pflege der wirthschaftlichen

5
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1895/17_11_1895/MEZ_1895_11_17_2_object_650978.png
Pagina 2 di 14
Data: 17.11.1895
Descrizione fisica: 14
daß deutschliberale Abgeordnete für die Er richtung von Bezirksgewerberäthen eintraten und daß das Kleingewerbe bei jeder Bezirkshauptmann- schaft eine sachkundige Vertretung erhalte, etwa wie selbe derzeit in Bayern besteht und dort als zweckmäßig sich bewährt hat. Die großen Schöpfungen der deutsch liberalen Partei in Rückficht auf das gewerbliche Unterrichtswesen sind bekannt. Wenn die bisher erwähnten Bemühungen vorzüglich den der zeitigen Mitgliedern des Kleingewerbes den jetzigen Meistern zu Gute kommen

sollen, so haben die überaus zahlreichen gewerblichen Fach- und Fortbildungsschulen die Aufgabe, die Zukunft des Gewerbes zu heben, zu bessern und dadurch zu sichern. Unter allen europäischen Staaten nimmt Oesterreich durch die Schöpfungen der deutsch liberalen Partei auf dem Gebiete des gewerblichen Unterrichtswesens eine hervorragende Stellung ein. Auch die Begründung von Meisterkrankenkassen und der Plan einer Lebensversicherung für die Gewerbetreibenden fand bei den Deutsch liberalen Abgeordneten

sympathische Aufnahme und Unterstützung. Ein Antrag des deutschliberalen Ab geordneten Rottmayr, der selbst dem Klein gewerbe angehört, auf Begründung einer Lebens versicherungsanstalt für Kleingewerbetreibende liegt dem Abgeordnetenhause vor. Allerdings hat die deutschliberale Partei einen politischen Kunstgriff stets verschmäht, sie hat nie Versprechungen gemacht, welche nicht gehalten werden können. Sie hat nie die Kleingewerbetreibenden verhetzt. Nie hat sie die schwierige Lage, in der sich einzelne

angepriesenen Aendewngen der Gewerbeordnung bisher nichts genützt haben, müssen nun auch jene zugestehen, die einst den Gewerbs leuten goldene Berge davon versprachen. Es be deutet dieses einfach, daß jene Mittel, welche nach gewissenhafter Prüfung die deutschliberale Partei als nützlich für daS Kleingewerbe nicht nur em pfohlen hat, sondern mit voller Energie zu ver langen bemüht war, nun allseits als die allein heilbringen den erkannt werden. Nur zu Wahlagitationen werden noch seitens der Deutsch

nationalen und anderer Antisemiten die alten Täuschungen versucht, doch auch dies wird und kann, nicht lange vorhalten. Keiner Partei liegt die Erhaltung möglichst zahlreicher Kleingewerbe treibenden und kleiner Kaufleute so sehr am Herzen wie der deutschliberalen. Das folgt schon aus dem Programm der Partei, welches möglichste Kräftigung und Unabhängigmachung jedes einzelnen Bürgers als einen Vortheil für daS Gemeinwesen betrachtet. Eine zahlreiche liberale Partei, die nicht für die Erhaltung möglichst

6
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1893/30_10_1893/BTV_1893_10_30_2_object_2951843.png
Pagina 2 di 6
Data: 30.10.1893
Descrizione fisica: 6
ner führt ferner aus. dass seine Partei auch gegen die Arbeiter nicht feindlich sei, aber sie wolle, dass der Bauernstand nicht zugunsten der Arbeiter um sein Wahlrecht gebracht werde. Nur durch die Achtung der Interessen der verschiedenen Classen der Bevölkerung können die socialen Gegensätze verschwinden. Abg. Dr. Aaizl erklärt sich für das allgemeine Wahlrecht, weil es auf dem Naturrechte basiere und daher ein gerech tes Princip sei. Er acceptiert die Vorlage der Re gierung

brauchte; 2. ist es fraglich, ob auf diesem Wege überhaupt ?em Versuche einer Wahlreform u.ihe;u!omincn wäre, und 3. dass gerade vermöge des Vorgehens dcr Regierung dem Hause die volle Freiheit dtr Action bleibt, uud dass es au die Wahlresorm heraulreten kann, ohne sich irgendwie gebunden ;u fühlen. Seit den ersten Tagen des NeichöraNjeö unter Schmerling betrachtete es die dentschliberale Partei od^r was ein uud dasselbe ist. die Verfassungspartei als ih.e Aufgabe, das histo rische Recht zu bekämpfen

. Jetzt aber hat die deutsch- liberale Partei selber ihr historisches Recht, gegeben durch die bestehenden Wahlprivilegicn und dadurch sind politische Besitzverhältnisse geschaffen, die nicht verrückt werden dürfen. Wir huldigen, sagen die Liberalen, dieser antiliberalen Theorie, weil nur auf diese Art dcr Liberalismus, namentlich der deutsche Liberalismus, sich behaupte» kann. Ist das ernst gesprochen; hält man einen solchen monopolisierten Liberalismus irgend wie für lebensfähig? Auch die Natur und die Ge schichte

unseres Staates wurden iu Betracht gezogen. ES ist der dcnlschli ereilen Partei die Freiheit gegeben, sich selber in eine historische Partei umzuwandeln und wir halten eS nicht für nothwendig, jetzt ceu Wert dieser Argumente zu prüfen. Daö alles hätte man für die Auöschnssvcrhandlungen aufsparen lönnen und wenn man wirklich eine Wahlreform in dcr Idee hat, die sich der Natur uuscrcs Staates besser und orga nischer eiusügt, so hat ja jeder Abgeordnete daö Recht, seine Anträge einzubringen uud

er könnte der Regie rung nur dafür dankbar fein, dass sie die Wahl reformfrage überhaupt in Fluss gebracht hat. Die Dinge liegen aber ganz anders; man verzeiht cö der Regierung nicht, dass sie überhaupt die Wahlreform eingebracht und die großen Clubs vor die Nothwendig keit stellt, die Wahlresorm bejahen oder verneinen zu müssen. Aus diesem Grunde ist die deutschliberale Partei eine historische Partei geworden, marschiert an der Seite HohenwartS und man glaubt einen großen Coup auszuführen

7
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1895/09_06_1895/MEZ_1895_06_09_1_object_646566.png
Pagina 1 di 14
Data: 09.06.1895
Descrizione fisica: 14
und der Handels- und Gewerbekammern, die übrigen 238 Abgeordneten der Stadt- und Land gemeinden zu 158 durch die Landtage und nur zu 80 durch eine sogenannte „Volkswahl' (bei leibe nicht durch das allgemeine Wahlrecht oder gar allgemein direkt) wählen lassen wollte. Das war doch ein Versuch des Föderalismus, nochmals den Reichsrath von der Gnade der Landtage in Ab hängigkeit zu bringen — wovon in der Vorlage des Subkomitäs schon keine Spur mehr vorhanden'ist. Die Männer der deutschliberalen Partei mußten

, die Vorlage in einem weiteren Stadium der Verhandlung also zunächst im Wahlreform-Ausschusse nach Möglichkeit zu ver bessern. Die Linke entschied sich für das Letztere und die Einsichtigen werden ihr zustimmen. Die „Grundsätze', welche die Negierung für die Wahl- reform aufgestellt hat, haben in der Vorlage des Snbkomitcs in vielen Stücken eine Verkörperung erfahren, wenngleich auch der Parteigeist, man braucht nicht zu sagen welcher Geist und von welcher Partei, diese Verkörperung theilweise

wollen und nicht im W?ge von Oktroirungen und Staatsstreicheleien. Da wird aber auch ausgerechnet, daß die deutsch liberale Partei keine Hoffnung hat, eine bemerkens- werthe Anzahl von Stimmen aus den 47 neuen zu gewinnen, während alle übrigen Parteien, Sozia listen. Antisemiten, Polen, Tschechen, Slovenen, insbesondere aber die Klerikalen, sich aus diesen 47 Stimmen verstärken werden. Die Schichten der Kleinsteuerträger sind eben für das politische Ideal der Freiheit noch nicht reif und laufen klerikalen und antisemitischen

Schlagwörtern nach; die Arbeiter wieder haben ihr sozialistisches Glaubensbekenntnis. Trotzdem darf man nicht be zweifeln, daß auch diesen Bevölkerungsschichten eine bessere Einsicht zutheil werden wird. Es zeugt von politischem Muth, wenn die deutschliberale Partei trotz dieser Ungunst der Verhältnisse für eine Ver breiterung des Wahlrechtes, für ein Hinabgreifen in die tieferen Schichten der Bevölkerung eintritt. Es wäre ihr ja frei gestanden, sich für die Aus scheidung der Fünfgulden-Männer

aus den bestehenden Kurien und Einreihung der selben in die neue fünfte Kurie zu verlangen. Die deutschliberale Partei hat aber das nicht gethan, weil das als eine Erhöhung des Wahlzensus aus gelegt worden wäre und weil man der Partei dann sicherlich — und mit Recht — vorgeworfen hätte, daß sie ihrem Programme des Fortschrittes ungetreu ge worden wäre. Ist aber die deutschliberale Partei selbst frei von jeder Partei-Eigensucht und geneigt Opfer zu bringen — so kann sie das auch von den an deren koalirten Parteien

8
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1895/06_07_1895/SVB_1895_07_06_1_object_2438325.png
Pagina 1 di 8
Data: 06.07.1895
Descrizione fisica: 8
werden franeo erbeten, Mannseripte nicht zurückgestellt. — JnsertionS-Gebühr für die Sspaltige Petitzeile oder deren Raum 5 kr. für ein-, 7 kr. für zwei- und S kr. für dreimalige Einrückung. Bei größern Znsertionen entsprechender Rabatt. - Zur Beantwortung eventueller Anfragen wird die betreffende Freimarke erbeten. ° 54 Wozen, Samstag K. Zul'i 1893. XXXIV. Zahrg. Dr. von Pleuels Rücktritt — ein weiterer Schritt zum Grab des Liberalismus. Wie ein Blitz aus heiterem HimMel traf die deutsch- liberale Partei

die Mandatsniederlegung ihres Führers, des früheren Finanzministers, Abg. Dr. von Pleuel Kein Mitglied der liberalen Partei' hatte von diesem Entschlüsse Pleners auch nur die geringste Ahnung, ja, wie die i „Reichspost' meldet, wurde ein Journalist von Plener ausersehen, dem Präsidenten die betreffende lakonische Mittheilung zu machen. Dr. Ernst von Plener vertrat seit dem Jahre 1873 die Egerer Handels kammer. „Das Scheitern der Coalition der gemäßigten Parteien' bezeichnet der ^ liberale Exminister

und Ex Parteiführer als die Veranlassung zur Zurücklegung seines Abgeordnetenmandates. Mit Plener ist die letzte Stütze des Deutfchliberalismus dus dem politischen deben geschieden. Aber nicht allein das Mißlingen- der Coalition dürfte den für die Linke verhängnißvöllen Entschluß bewirkt haben! Es muß schön wirklich sehr saul in - der Partei sein/' wenttUUnem^ersönlich z so' hochachtbaren, lauteren Charakter, wie Plener' unstreitig ist, die Lust vergeht, weiter mitzuthun: er hat sicherlich dsn Grabesgeruch

des Liberalismus lange schon ge schmeckt! Das Streberthum der liberalen Gernegrößen,' die auch 'mal „Führer' spielen wollten, die in der letzten Zeit mehr als einmal zu Tage getretenen Partei- Zerwürfnisse, die genngen Siegesaüssichten für die bevor stehenden Wiener Gemeindewahlen: das Alles sind Dinge, die Hrn. v. Plener „nicht gefallen haben' mögen! Die Erfahrung schnöden Undankes seitens seiner „Freunde' mußte der liberale Führer auch noch machen: „Dem activen Minister zeigte man die grinsende Freundes

larve', wie die „Reichspost' sagt, „dem gewesenen Minister zeigt man den Rücken!' — Mit Recht nennt das „Graz. Volksbl.' den Rücktritt Pleners einen neuen Makel für den „blanken' (?) Schild der liberalen' Partei; die „Milchn. N. Nachr.', die „Bozn. Zlg.' (letztere in einem ^Die verwaiste Linke' betitelten Leit artikel) und die Wiener liberalen Blätter betonen die ernsten Folgen jenes Schrittes für die deutschliberale Partei, die jetzt Führer« und kopfloser d-nn je dasteht! — „Mit der Resignation

9
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/31_01_1897/MEZ_1897_01_31_1_object_663664.png
Pagina 1 di 16
Data: 31.01.1897
Descrizione fisica: 16
. An allen Ecken und Enden flattern Wahlaufrufe auf, in welchen mehr oder minder eindringlich die Wähler schaften aufgefordert werden, sich den darin prokla mierten Grundsätzen anzuschließen und der von der betreffenden Partei entrollten Fahne zu folgen. Mit großer Hast vollziehen sich die Zulüftungen zum Wahlkampfe, dem diesmal eine kürzere Spanne Zeit gegönnt wird als sonst. Dazu kommt, daß bei den diesjährigen allgemeinen Wahlen zum Reichsrathe die breitesten Schichten der Bevölkerung herange> zogen

werden, um ihr Votum in die Wagschale für diese oder jene Partei zu werfen. DaS Gefühl ist allgemein, daß wir einem schweren, für die nächste Zukunft entscheidenden Kampf entgegengehen. Denn in diesem Wahlkampfe wird entschieden werden, ob Oesterreich die Entwicklung zum slavisch-reaktionären Ztaate nehmen wird, oder ob es unserem vielgeprüften StaatSwesen gegönnt sein soll, sich in die Bahnen sicheren, allen Nationalitäten gedeihlichen Fort schritte» leiten zu lassen. Wann wird man in Meran in Fortschritts

- kreisen aus der Lethargie erwachen? Wird man wieder erst dann in den Wahlkampf eintreten, wenn andere Parteien schon ihr wohlorganisiertei letztes Ausgebot heranrücken lassen? Besonders harte Zeiten stehen dem deutschsort- schrittlichen Bürgerthum bevor. Verdächtigungen und Verleumdungen sind an der Tagesordnung, namentlich jener Partei gegenüber, die Oesterreich zu einem modernen, in Europa hochangesehenen Staate emporgehoben hat. Vergessen lassen will man all die großen Verdienste

, die sich die einstige BerfaffungSpartei, die liberale Partei um die Freiheit und nicht minder um das deutsche Volk erworben hat; in gehässig kleinlicher Weise sucht man alle möglichen und unmöglichen Fehler hervor. Gewiß: So wenig irgend eine menschliche Ein richtung frei von Fehlern, frei von Schwächen sein mag, so wenig frei davon war die deutschliberale Partei in Oesterreich. Allein nur Böswilligkeit könnte ihre unvergänglichen Verdienste bestreiken, daß sie sich nun einmal um den Staat

-sozialen Reaktion drohen, zu unterschätzen In neudrapiertem Gewände nähert sich diese dem Volke, um es durch Schmeicheleien, Versprechungen und Verheißungen an ihre Seite zu ziehen. Wenn die verbündeten Klerikalen erst als große Partei ini Parlament kommen, dann — so verkünden ihre Blätter — werden sie schon dem Liberalismus und dem Deutschthuin den Garaus machen. Die schwarze Schaar macht gar kein Hehl aus ihren Plänen. Einer ihrer Anführer, der bekannte Dr. Ebenhoch, hat den Wiener Korrespondenten

10
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1893/28_10_1893/BTV_1893_10_28_1_object_2951818.png
Pagina 1 di 12
Data: 28.10.1893
Descrizione fisica: 12
werden können. Das ist nun ein mal seine Ueberzeugung, und einer ernsten ehrlichen Ueberzeugung wird man die Sichtung nicht verweigern wollen. Allein wie steht eS mit dem Club der Liberalen; ist man dort gesonnen, ein neues Vanner aufzurollen und ein neues Programni mit den Principien des Grafen Hohenwart als das Glaubensbekenntnis der Partei zn verkünden? Man hat dicPolitik der Unver- föhnlichkeit gegenüber der Regierung proklamiert und hat sich dafür dem Grafen Hohenwart angeschlossen, und das nennt nian liberal. Sollen

wir auf der Basis dieses glori eichen Resultates die Bilanz der Thätigkeit des Clubs der Vereinigten Linken zu ziehen versuchen? Aus welchem Grunde hat denn Herr von Plener, als Graf Taafse eine intimere Berührung des deutfchliberalen Clubs mit der Partei Hohenwart an regte, eine solche Verbindung mit einer Entrüstung zurückgewiesen, ale wäre der Partei der Selbstmord oder Selbstverrath angesonnen worden? Damals aber hätte die deutschliberale Partei die volle Unabhängig keit ihrer Ueberzeugungen bewahrt

, es handelte sich um eine Verständigung über die materiellen Fragen, nicht um eine Besreundung mit den conservativcn Ideen. Heute aber steht die deutschliberale Partei im Kampfe gegen einen großen Reformgedanken und Pa role und Losung sind eonservativ geworden im Sinne des Clubs der Conservativcn. Man hat es auch in der Erinnerung, dass Graf Taaffe dem Ansinnen auf eine Isolierung des HohenwartclubS stets beharrlich Widerstand entgegensetzte. Graf Taaffe kann sich übrigens mit Genugthuung sagen, dass

und wir erinnern nnS, dass einige Organe der liberalen Partei vor uicht allzu lauger Zeit für Dr. Kronawetter endlose LobeShymnen zu singen wussten. Die deutschliberale Partei hätte aber Ursache, darüber nachzudenken, was daran« entstehen muss, dass sich unwillkürlich im öffentlichen Urtheile eine Demarkationslinie bildet zwischen Abgeordneten deö Volkes nnd den Vertretern der Clubbeschlüsse, dass man eS den Elementen außerhalb des Clubs leicht macht, in der Wahlreformfrage einen Vorsprung zn ge winnen

und dass die deutschliberale Partei, gerade aus dem Grunde, weil ein liberales Gesetz auf der Tages ordnung steht, unter der confervativen Fahne marschiert. Der Club der Conservativcn hat, wir wiederholen eS, das Recht seiner Ueberzeugung. Allein wenn auch Graf Hohenwart vermöge feines Charakters und seiner staats- männischen Begabung im Abgeordnetenhaus? unbe stritten einen ersten Rang einnimmt, so ist doch gewiss, dass ein mit der Leitung der Staatsgeschäfte betrauter Staatsmann die Dinge

11
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1894/28_08_1894/BZZ_1894_08_28_1_object_402188.png
Pagina 1 di 4
Data: 28.08.1894
Descrizione fisica: 4
an Volks gefühl bei einem deutschen Volksvertreter, im offenen. Parlamente ein niederschmetterndes Wort zurief, den Gregr Alles eher als eine Zierde des DeutschthumS nannte — als Wahlagitator für die Steinwender- partei, als Bundesgenosse der Hossinann-Wellenhor, Kokoschiuegg, Forcher u. s. w.. die das Deutschthum in Oesterreich oder doch mindestens in der Steier» mark retten wollen! Der Zweikampf zwischen den Deutschliberalen uvd den Deutschnationalen um das Mandat, das von jeher den Ersteren gehört

hat und. von einer Zierde der deutschliberalen Partei vertreten war — hat bereits den Geier herbeigelockt, die: Christlich-Sozialen, die auf die Beute warten, welche ihnen in Folge der gegenseitigen Zerfieifchung der Deutschen zufallen soll. Lueger ist sicherlich nicht aus Freundschaft für den Kandidaten Walz oder für die deutsche National partei überhaupt nach Mariazell gekommen. Ihm, dem Zutreiber der Klerikalen, dem politischen Kam merdiener des schwarzen Schülprinzen ist es nur um die Schädigung der Liberalen

zu thun, welche noch immer das größte Hinderniß einer vollständigen Re aktion in Oesterreich bilden. Die schwache und un klare „Deutsche Nationalpartei' ist ihm keine Gefahr, kein Hinderniß für die hereinbrechende schwarze Däm merung in Oesterreich. Darum tritt er für den Kandidaten dieser „Nationalpartei' ein, die schon durch ihren Bestand eine Schädigung des Deutsch thumS in Oesterreich ist, noch Mehr durch ihren un sinnigen Hast, wider die einzige deutsche Partei, wider die Vereinigte deutsche

, mit welcher die „Deutschnationalen' im Sinne der Steiuwender, Prade, Bareuther u. s. w. mir Recht oder mit Un recht, sei hier gar nicht erörtert — unzufrieden sind. Sagen wir es gerade heraus: Der „Bund der Deut schen in Böhmen' ist als ein Kampfrevier der Stein wenderpartei wieder die deutschliberale Partei ge gründet. Das dürften sicherlich auch die Gründer dieses Bundes nicht einen Augenblick leugnen. Der Bund wurde gegründet, um die durch deu Tod Schmeykals gegen dessen überragende VolkSthümlich- teit, so lange er lebte

, nicht leicht anzukämpfen war, und durch die Koalition, welche der großen liberale» Partei mehrfache nicht überall leicht verständliche Zurückhaltung auferlegt, geschaffene Lage zu Gunsten der „Nationalpartei' auszunützen. Der neue Bund stellt sich auch als ein ausgesprochen antisemitischer mit der bisherigen dentschen Partei-Organisation in einem scharf ausgeprägten Widerspruch; denn diese bisherige Organisation hat die Juden, ganz im Sinne des Liberalismus, als gleichberechtigte Mitwirkende

12
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1896/02_09_1896/BTV_1896_09_02_1_object_2964742.png
Pagina 1 di 6
Data: 02.09.1896
Descrizione fisica: 6
und deutschnational. Die Dentschnationalen seien eine kleine Partei, welche im Landtag und im ReichSrath nicht jene Rücksicht nehmen auf das Land, auf das Volk uud andere große Interessen, auf welche eine große Partei, wie eS die deutfchliberale Partei ist, Rücksicht nehmen muss, welche aber mehr agitatorischen Zwecken ihre 'Aufmerksamkeit (auch bei Abstimmungen) zuwendet. In dem Augenblicke, in welchem die Deutsche Nationnlvartei eine größ°.- Partei werde, müsste iie dieselben Rücksichten nehmen

^ wie die deutschliberale Partei. Der zweite Unterschied liege im Antisemitis mus, zu dem sich allerdings die deutschliberale Partei aus Gründen der Humanität und Gleichberechtigung, aber anch mit Rücksicht ans die nationalen Interessen der Deutschen n ? bekennen kann. Kein Volk ist lebens- sähig, das nicht fremde, auch gegnerische Elemente end lich assimilieren kann. Und nun sollen aber die Deut schen in Oesterreich ganz oder fast ganz assimilierte Elemente, von denen viele nur mehr durch die Con- feffion, die dock

und Händeklatschen.) Znm Schlüsse wurde folgende Resolution einstimmig ange nommen: „Die heute tagende Versammlung des Na- tionalvereinö deutscher Bürger und Bauern in Mährisch- Schönberg begrüßt mit Befriedigung den Präger Be schluss vom 29. Juni d. IS., spricht seine Ueberein stimmung mir demselben aus und erwartet von den deutschsortschrittlichen Abgeordneten in Mähren die Hin- wirkuiig auf die Bildung einer solchen geeinigten deutsch- fortschrittlichen Partei, die unter klarer Führung mit voller Energie

13
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1896/07_11_1896/LZ_1896_11_07_1_object_3296064.png
Pagina 1 di 26
Data: 07.11.1896
Descrizione fisica: 26
: „Unterhaltungsblätter für den hauslichen Kreis' und „Gemeinnützige Mittheilungen'. Nr. 31 Aenz, Samstag den 7. November 189« Politische Uebersicht. Oesterreich-Ungarn. Die deutschliberale Partei, die während langer Jahre nichts als schöne Ver sprechungen und Worte für das deutsche Volk gehabt und allen dasselbe bedrückenden Regierungen willfährige Heerfolge geleistet hat, nur um die Eigenschaft einer „regierungs fähigen' Partei zu bewahren, entdeckt nun, je näher dem Ende der Reichsrathsperiode

, um einer Regierung, die dem ungestümen Drängen anderen Nationen Concession um Concession macht, willfähng zusein; die Sache der Frei heit und des Fortschrittes wird wieder preis gegeben, nm ja nach obenhin nicht anzustoßen und unangenehm zu werden, eine Praxis, welche besonders eigenthümlich erscheint, wenn man das Auftreten und die Erfolge der fortschrittlichen Partei in Ungarn damit ver gleicht, wo das erzliberale Ministerium fort und fort Beweise der Huld der Krone sich erwirbt. Den jüngsten Anlaß

Schritte vorzubehalten. Bald dürfte wohl die vollständige A u f - löfung der einst mächtigen, durch 1 8 Jahre herrschenden Partei in Oesterreich, der deutsch- liberalen Partei, erfolgen. Stück für Stück bröckelt ab. Zerfall in Oesterreich, wäh rend der Liberalismus in Ungaru einen über alle Erwartungen glänzenden Sieg erfocht. Der Budget- Ausschuß hat mit 25 gegen 9 Stimmen den Dispositions-Fonds angenommen. Im Bndgetanss chnsse stimmten gegen den Dispositionsfonds die Jung- czechen, die Deutsch

alles Autiliberale gewählt. Die deutsche Volkspartei in Rärnten. Die auf das Programm der Deutschen Volkspartei gewählten Landtagsabgeordneten in Kärnten hielten eine Berathung ab, wel cher achtzehn Abgeordnete beiwohnten. Es wurde beschlossen, im Landtageinen Verband der Deutschen Volks- partei zu gründen. Die Reichstagswahlen in Ungarn. Das Endresultat der 392 Wahlen für den Reichstag -ist.'/qlgeAdA: 263 Liberale, .37 Nationalvartei7'>^<^'Aarteilose, 45 Kos- snth - Fraktion, t> llgron - Fraktion

und 21 Volkspartei. Acht Stichwahlen und zwei Neuwahlen sind erforderlich. Die liberale Partei gewann rein 59 Wahlbezirke. Bismarck'sche Enthüllungen. Großes Aufsehen erregen die in den „Hamburger Nachrichten', dem Organe des Fürsten Bismarck vor kurzem veröffentlichten Enthüllungen, laut welchen bis zum Jahre 1890 zwischen Deutschland und Rußland ein geheimes Abkommen getrosfen war, daß der eine Staat neutral zu verbleiben habe, wenn der andere in einen Krieg verwickelt würde. Dieses Abkommen sei von Bismarcks

14
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1894/30_06_1894/SVB_1894_06_30_1_object_2441576.png
Pagina 1 di 8
Data: 30.06.1894
Descrizione fisica: 8
. Alles dem confessio- nellen Schul-Systeme zulieb. Das wird eine saubere religiös-sittliche Erziehung werden, die ein Judenlehrer den Christenkindern beibringt'. Gin interessantes Geständnis legte die „Montags-Revue', ein liberales Blatt, neulich ab.» Es stand darin zu lesen: „Deutschliberale Abgeordnete werden von keinem Wiener und von sehr vielen anderen Wahlbezirken nicht mehr entsendet werden, wenn die Juden abfallen, die deutschliberale Partei wird dezimirt werden, denn die Juden sind eine ihrer stärksten

und Judenfreunde aus der Sozialdemokratie ausschließen. Juden waren nicht Volksfreunde und werden es nie werden. Mit Sozial demokraten, die so vernünftig reden, ist jedenfalls eine Fühlung möglich. Im „Lande der Freiheit', wie unsere Juden presse das verjudete Ungarn nennt, wird von der herr schenden Partei die Unterdrückung jeder anderen, reli giösen und nationalen Ueberzeugung mit einer Scham losigkeit betrieben, die einem asiatischen Despoten alle Ehre machen würde. Ueber.eine neue unerhörte Ge waltthat

gegen die Rumänen wird aus Ungarn be richtet: „Die ungarische Regierung hat mittest Ver ordnung vom 20. Juni die rumänische Nationalpartei Ungarns und Siebenbürgens aufgelöst; diese Partei besteht seit 1881 und ist organisiert wie jede andere Partei des Landes. Die Regierung fordert jedoch von der rumänischen Partei Vorweisung der -Statuten. Da keine politische Partei des Landes je Statuten gehabt hat und hat, das Gesetz solche gar nicht verlangt, konnte auch die seit 13 Jahren bestehende rumänische

15
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/11_06_1897/BZZ_1897_06_11_2_object_383593.png
Pagina 2 di 4
Data: 11.06.1897
Descrizione fisica: 4
, weil noch zu viel vom alten Deutschböhmen ihnen im Wege war; erst als man ihre Befehle erfüllt hatte, erschienen sie im Reichsrath. Das war zum Unglück der Deutschen; viel besser wäre es gewesen, die Tschechen wären ruhig fern geblieben. Seitdem buhlt ein Ministerium nach dem an deren um die Gunst der Tschechen. Die deutschliberale Partei hat viel Schuld an dem jetzigen Zustand der Dinge in Oesterreich. Sie hat einer- s-its die Stärke der nationalen Empfindung als Trieb- jÄer für das parteipolitische Verhalten

, die Sprachenverordnungen auch dann zu bekämpfen, wenn sie sachlich richtig wären, weil er in dieser Rich- rung den Gesetzgebungsweg als den einzig richtigen be- rachte. Redner kündigte einen Kampf um das Wahlrecht zur Gemeindevertretung an, welcher im Herbste durchgeführt werde. Eine lebhaftere Debatte entspann sich über die Judenfrage, welche auch am sozialdemokratischen Partei tage aufgeworfen wurde. Die Schließung der ReichSrathssessto« ist in der „Wiener Zeitung' nicht verlautbart worden, wiewohl bisher stets

zur Förderung der Berufsge nossenschaften' versendet nämlich an die Gewerbegenossenschaften Rundschreiben, worin die Wählerkreife verleitet werden sollen, ihren Abgeordneten in den Rücken zu fallen. In dem Rundschreiben wird gegen die Obstruktion gewettert, die Sprachenverordnungen werden als Vorwand bezeichnet, unter welchem die — manchesterliberale Partei den verlorenen Einfluß auf die Regierung wiedergewinnen will. Die Schönerianer wer den in bekannter jesuitischer Denunziantenmanier als .Preußen

- seuchler' vernadert; von den anderen deutschen Parteien weiß die Hetzepistel nichts. Die Obstruktion wird darin als — parlamen tarische Komödie bezeichnet und das Verlangen ausgesprochen, daß die nationalen Streitigkeiten in den Hintergrund und die sozialen und wirthschastlichen Fragen in den Vordergrund gerückt werden. .Das Volk will Brod.' .Die Sprachenverordnungen', heißt es in diesem famosen Rund schreiben, .sind der Vorwand, unter welchem die manchesterliberale Partei den verlorenen Einfluß

auf die Regierung wiedergewinnen will; die geheuchelte Obstruktion soll nur das Mittel zum Zwecke sein. Und indem die Kapitalistenpartei die Reformarbeiten im Abgeordnetenhause verhindert, um ihre Sonderinteressen zu fördern, schädigt sie damit das arbeitende Volk, das — wie ein gewerb licher Abgeordneter zutreffend ausrief — Brot verlangt. WaS diese volksfeindliche Partei früher durch ihren mächtigen Einfluß verhindert hat. das versucht sie jetzt, als winzige Minorität, auf dem Wege brutaler Gewalt

16
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1895/03_08_1895/SVB_1895_08_03_1_object_2438072.png
Pagina 1 di 8
Data: 03.08.1895
Descrizione fisica: 8
Mehrheit im Wiener Gemeinderathe zu ^ werfen. Der Ruf ist weiter gedrungen und in allen christlich-socialen Ver sammlungen wird er wiederholt, in allen Organett der Partei wird er erläutert und begründet. Wollen die ^eutschnationalen den Stürz der liberalen'. Partei» Herrschaft oder nicht?. - Wenn ja, so bleibt ihnen bei ehrlichern Wollen nichtsübrig, als diejenigen Männer, welche das' Central - Wahlcomits als Candidaten auf stellt, auch anzuerkennen. Im Comits' sind Männer öeütschnationaler

gefaselt und geplaudert wird, hat wohl auch wenig werth. Thatsache ist, daß die deutschliberale Partei, sich gegenwärtig in einer Krise befindet, deren Ernst selbst von den eigenen Parteiorganen nicht mehr ge- läugnet werden kann. Ein Correspondent der „Äugsb.? Postztg.' äußert sich dahin: „Um die heftigen Stürme in den Wählerkreifen zu beschwören, hat der Präsident des Abgeordnetenhauses, Frhr. v. Chlumecky, einer der linken Hauptführer, jüngst in Znaim eine große Rede gehalten. Baron Chlumecky

bemühte sich hauptsächlich nachzuweisen, daß die Budgetverweigerung seitens der Liberalen ebenso zwecklos als schädigend gewesen wäre. Aus seinen Worten geht hervor, daß die Linke sich für die nächste Zeit nichts versprechen darf, daß sie aber auch nicht aufhören will, eine regierungsfähige Partei zu sein. Die Altliberalen von dem Schlage Plener, Chlumecky u. s. wi hoffen nämlich immer noch, trotz der Vorgänge der letzten Zeit, daß sie in die Re- gierungs-Combination werden einbezogen werden. Dies mal

dürften sie sich aber doch sehr bedeutend irren. Bor Allem hat die Thatsache, daß sür das Budget nur gilt die Hälfte der Liberalen eingetreten ist, nach Oben sehr verstimmt, und niemals sind die Sympathien der höchsten Stelle für die deutschliberale Partei so geringe' gewesen, wie jetzt. Das erklärt auch, warum hinter den Coulissen Versuche gemacht worden sind und noch gemacht werden, eine Mehrheit mit Ausschluß der Linken zu bilden. In conservativen Kreisen speciell besteht absolut keine Neigung

17
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1899/27_05_1899/BZZ_1899_05_27_1_object_364159.png
Pagina 1 di 6
Data: 27.05.1899
Descrizione fisica: 6
habe, während die Mehrzahl seiner Bürger aus Bettlern bestehe. — Nur das Volk sei glück lich, in dem der Wohlstand gleichmäßiger.ver theilt sei, wo sich jeder Volksgenosse satt essen könne. Redner könnte sich ohne daSBewußtsein, alle? zur Herbeiführung einer gleichmäßigeren Ver theilung des Volkswohlstandes gethan zu haben, nicht glücklich fühlen. Die klerikale Partei sei aber dieser „Mission' nur selten nachgekommen, und in den letzten Jahren habe sie dem österreichischen Volke genommen und den Ungarn gegeben

, weil dieser Beruf in seinem Herzen wurzle, sei dies beim Tschechen nicht immer der Fall. Wichtig ist das Zugeständnis des Professor Schöpfers, daß wenn die- Deutschklerikalen eine nationale Haltung eingenommen und ihre Pflicht ihrem Volke gegenüber erfüllt hätten, wir nicht so trostlose Zustände hätten. DaS parlamentarische Bündniß der Ka tholischen Bolkspartei mit den Tschechen habe ihn veranlaßt, aus ihr auSzutreten. Er könne aber die deutschliberale Partei nicht von der Schuld lossprechen, durch »Dummheiten

' die klerikale Partei gehindert zu haben, mit den Deutschen zusammenzugehen. (Die beste Widerlegung dieses Vorwurf» sind die giftigen Ausfälle der „N. T. St.' gegen Prof. Schöpfer. Darin wird ihm, der die Noth seines Volke? nicht nur erkenn^ sondern vielleicht auch die ehrliche Absicht hat, ihr abzuhelfen, höhnend vorgeworfen, „er gehe aus die Leimruthe de« bedrohten Deutsch- thums.' Ferner heißt es, Schöpfer habe die katholische Lolkspartei angegriffen, obwohl der Fürstbischof in einem Rundschreiben

dies ver boten habe. Daraus geht klar hervor, daß sich die katholischen Kirchensürsten mit der deutschfeindlichen Politik der kathol. Volks partei identifizieren. — Natürlich, denn wahr scheinlich sind sie es, die ihr diese Politik vorgeschrieben haben. Und daraus geht weiter hervor, daß katholische Priester, wenn sie auch die ehrliche Absicht haben, dem deutschen Volke zu helfen, dies wegen des auf sie von oben geüblen Druckes nicht können, es wäre denn, sie wahrten sich ihre volle politische Unab

, in das tschechische Sprach gebiet gehen und dort deutsche Familien grün den. (?) Ausfälle aus Bismarck und die „Sippschaft Schönerer's und Wolf's' begeg neten einem immer lauter und lauter werden den Widerspruche. (Daß auch dieser Redner die kath. VolkS- partei und die Patrone des „Vaterland' von seinen Rockschössen abschüttelte, was seinem guten Rufe im Pusterthale nach der auf klärenden Rede Lecher's nur förderlich sein dürfte, erregt gleichfalls den lodernden Zorn des Herrn Jehly.) Nachdem Herr Gemeinderath

18
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1901/23_01_1901/SVB_1901_01_23_1_object_2521664.png
Pagina 1 di 12
Data: 23.01.1901
Descrizione fisica: 12
und als solchen wird Zuge ordneter S chrä'ffi,'Ker -Volksve'rt reter, der sich seiner Würde bewusst ist, ihnen geg s n- übertre ten; darauf kann' sich der Wahlkreis ver lassen.' Diese Sprache wird jedenfalls auf den Ministerstühlett verstanden werden. Dr. Lüeger aber, der nach dem stillen Wunsche seiner Partei denn doch einmal der kommende Mann sein werde, mag aus den Zeilen der „Post' die Lehre ziehen, dass er dann, wenn er einmal Ministerbrot gegessen hätte, aufgehört haben wird, gegen die Regierung ein steifes

ereilte, in Wien Zuflucht suchen; und das Haupt der österreichischen Socialdemokratie, Dr. Adler, musste auch weiterhin mandätlos durch sein „kümmerliches' Proletarier leben wandeln. Die deutschliberale Partei, die eine so starke Verlustliste aufweist, hatte keinen Generat Mehr zu verlieren. Bei ihr versehen schon seit einer langen Reihe von Jahren die Feldwebel den Officiersdienst. Nichts lässt den geistigen Rückgang dieser senilen Partei besser erkennen, als der Um stand, dass der gallige Dr. Menger

wir zu, ob nicht wieder eine Annäherung aller Antisemiten möglich ist und ob nicht beide Volksparteirichtungen und Christlichsociale die begangenen Fehler in aufrichtigem gemeinsamen Einvernehmen gutmachen können.' Unter den beiden Volksparteirichtungen kann, da Deutschthum und Antisemitismus in Betracht Mögen sind, nur die Deutsche Volkspartei und dieSchönerer- Partei gemeint sein. Und das Eintreten, für ein gemeinsames Einvernehmen dieser zwei aus gesprochen kirchenfeindlichen ' Richtungen mit! den Christlichsocialen nennt

' die Christlichsocialen die verderblichste Partei sind, die es je gegeben hat.' Also mit der „Annäherung aller Antisemiten' ist solange nichts, als die Christlichsocialen das Wort „christlich' nicht abgestreift haben. ' i Die Parteien des Reichsrathes werden insgesammt in veränderter Stärke ihren Einzug halten. Die Polen, im alten Hause 56, zählen heute 61 Mitglieder. Der Jungczechenclub wird statt 61 nur 51, vielleicht auch 54 Mitglieder zählen. Die Deutsche Volkspartei, die 41 Mann besaß, kehrt mit 47 Mitgliedern

19
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1891/23_06_1891/BTV_1891_06_23_5_object_2940337.png
Pagina 5 di 8
Data: 23.06.1891
Descrizione fisica: 8
reich sei weder die Republik noch der Absolutismus möglich, sondern nur die Versassung und zwar die Verfassung, so wie sie ist und der Monarch sie will. Wer eine andere Verfassung wünscht, sei ein Reformer, aber kein Conservativer. Redner wendet sich ferner gegen den Vorwurf, dass seine Partei keine christlichen Grundsätze verfolge. Der ganze moderne Stciat be ruhe auf dem Christenthum und die Gleichberechtigung, die Humanität seien christlichen Charakters. Redner erklärt weiter, dass er ein Gegner

gegen den Vorredner, dessen Bemerkungen über die Inngczechen auf Unkennt nis beruhen. Die Inngczechen seien den anderen Parteien voran, denn sie hätten nicht bloß ein Pro gramm, sondern sie handeln auch darnach. Es wäre für daS gesammte Oesterreich gut, wenn das Pro gramm dieser Partei zur Verwirklichung käme. Der CentraliSmus sei das schlechteste als RegierungSsorm, und eine Regierung, welche centralistische Tendenzen habe, werde nur schwer eine Majorität finden. Die frühere Rechte sei durch die Principien

ein ehrlicher Friede zustande kom men, zu welchem die Jungczechen stets bereit sein werden, die Hand zu reichen. Abg. Graf Palffy erklärt, dass die Ideen und Grundsätze, welche seinerzeit die Altczechen vertreten haben, nicht anSgestorben seien. Die Altczechen seien zwar bei den Wahlen in der Minorität geblieben, jedoch sei es verfehlt, carauS zu schließen, dass die altczechische Partei aufgehört habe. Die Vorwürfe, welche man dem böhmischen Adel mache, seien ungerecht. Er verfolge nicht materielle

vor den Landtag gehöre und nur den nationalen Frieden in Böhmen betreffe. Schließ lich erklärt Redner sür das Budget zu stimmen. Abg. Weber behauptet, die Slaven zahlen die vierfache Geld- und Blutsteuer, wie die deutschliberale Partei, und trotzdem behandle man sie stets als Feinde. Redner verlangt die consessionelle Schnle. Die Katholiken müssten doch dasselbe Recht haben, wie die Protestanten, Jnden, Magyaren und Türken, die ihre eigenen Schulen haben. Die größten Feinde der konfessionellen Schule seien

20
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1896/27_05_1896/BZZ_1896_05_27_2_object_390002.png
Pagina 2 di 4
Data: 27.05.1896
Descrizione fisica: 4
, um ihre Er sparnisse flüssig zu machen. » » « Da ist z. B. die deutschliberale Partei. Sie ist eine Köchin, die sich bereits im kritischen Alter befindet. Diskretion — Ehrensache; aber daö erste Verhältnis ist es nicht, in das sie sich verbandelt hat. Kochen kann sie ja und ^ie ist dafür auch immcr gut bezahlt wori.cn. Doch hat sie den größeren Theil ihrer Ersparnisse bereits in früheren unglücklichen LieW schaften angebaut. Der letzte Rest, den ihr Graf Badeni noch herausgelockt, ist zwar nicht groß

, er wird nicht lange mehr reichen. Aber dafür ist die alte Vettel auch nicht mehr so anspruchsvoll in der Liebe als ein junges Ding und schon wegen dieser Bescheidenheit eine wenig anstrengende Beziehung, die man ganz gut nebenher pflegen kann. Noch älter und anspruchsloser ist die konservativ? Partei, Ehemalige, nunmehr ausrangirle Kammerzofe, genießt sie jetzt nur noch das Gnadenbrod einer Beschließerin. Sie hat sich aus früheren Tagen auch ivaS zurückgelegt und ist eigentlich hauptsächlich werthvoll wegen

des Vertrauens, daö sie bei der Herrschaft besitzt, die ihr denn auch, in Erinnerung an ver gangene Tage, ab und zu etwas zukommen läßt, um dessen: willen allein sich dieses sonst so hart ans Komische streifende Gschpusi rcntirt. Etwas jünger als diese, aber doch auch schon stark über die „Zwanzig' hinaus, ist die jungtfchechische Partei. In ihr sehen wir die gebildete Gouvernante, die eS nachgerade müd geworden ist, sich mit den ungezogenen Rangen, mit den Om ladinisten oder wie sie heißen, abzuquälen

. Aber der Umgang mit ihr ist sehr amüsant. Man kommt doch endlich aus den Mehlspeis- und Grünzeug- gesprächen heraus und gewinnt zuweilen höhere Gesichtspunkte. Am angenehmsten ist die antisemitische Partei: das schmierige, laute Extramädel, das vorerst nur zum Geschirr- abwaschen und verschiedenen groben Arbeiten verwendet wird, aus die Köchin einen „Pick' hat, sich mit niemandem gut verträgt und überhaupt ein rascher Bosnickl ist. Sie ist uoch sehr jung und ihr Sparkasseguthaben sehr mäßig

21