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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 25.03.1897
Descrizione fisica: 12
Gesinnung für den erhabenen Monarchen des Landes, den treuen Freund und Bundesgenossen des hochseligen Kaisers Wilhelm I., und treuen Freund und Bundesgenossen S. M. des jetzigen Kaisers von Deutschland, wie auch um den Ge fühlen der Gastfreundschaft, so weit die Deutschen als Fremde hier verweilen und diese in umfangreichster Weise genießen, wärmsten Ausdruck zu verleihen, auf Kaiser Franz Josef ein dreimaliges mit Begeisterung aufge nommene» Hoch aus. Noch kurzer Pause erhob sich Geheimer Rath Herr

Prof. Dr. Schulte, um in formvollendeter Rede des Lebens des gefeierten Verewigten zu gedenken. Die Ansprache hatte beiläufig folgenden Wortlaut: „Hochgeehrte Festgenossen! ES find heute neun Jahre und dreizehn Tage, als die Trauerkunde: Kaiser Wilhelm ist gestorben, über die ganze Erde lief und wo immer Deutsche wohnten, die wärmste Theil nahme hervorrief, Tausende und aber Tausende haben sicher Thränen vergossen. Und doch hatte Kaiser Wilhelm ein sehr hohes Wer erreicht, wie es Wenigen beschicken

ist, ein Alter, wie eS keinem feiner Vorfahren, keinem Kaiser des alten deutschen Reichs zutheil geworden. Heute wollen wir nicht trauern, nein, ein Fest des Dankes feiern, wir haben uns hier versammelt, der Dank barkeit Ausdruck zu geben, daß vor 100 Jahren Wilhelm I. geboren ward. Ein langes Leben, reich an Schicksalen, aber auch reich an Segen, durck alles das, was er seinem Volke gebracht hat. ES ist unnöthig, sich in dithyrambischer Weise zu ergchen. Für die Größe Wilhelm's genügen wenige Worte

schildern, als wenn ich zu Grunde lege dje Worte seiner herrlichen Mutter und seine eigenen. Die Königin Luise schrieb im Jahre 1810 nicht lange vor ihrem Scheinen: „Unser Söhn Wilhelm wird, wenn nicht Alles Nfr Knapp in die Grube nieder, Wen» der Tag zur Rüste sich neigt Lehren nicht alle wieder! I», zuletzt wicht der Dichter ein Testament der Ver gessenheit, wie et nur groß angelegte Naturen mache« können, »eiche «inen Bruch ihr« Natur slihlen, aber nicht eitel genug find, ihn zu verbergen. Lab

die Ab kunft, die Schwachheit der menschlichen Natur und alle Bedürfnisse derselben gemein hat, daß die Gesetze, welche für Andere gelten, auch ihm vorgeschrieben sind, und daß er wie die Anderen einst über sein Verhalten wird gerichtet werden.' In diesen beiden Aeußerungen liegt er ganz klar vor uns. Kaiser Wilhelm war schlicht und einfach, ein Feind alles dessen, was gemacht, aufdringlich und geziert war, nur dann scheute er auch da den Glanz nicht, wenn es die Würde der Krone forderte. Er war bieder

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Meraner Zeitung
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Pagina 10 di 14
Data: 19.07.1896
Descrizione fisica: 14
Dr. F. Kretschmeyr, k. k. Landcs-Schulinsp. mit Frau, Linz Dr. I. Müller, k. k. Univ.-Pros. mit Frau, JilnSbritck Wilhelm Hermann, k. wiirt. Kammerinnsiker, Stuttgart Franz Sonuleithncr, k. k. Oberl.-Ger.-'R. mit Frau, Innsbruck Dr. Ein. Hauer, ein. Advokat, Wien Johann Weth mit Frau, Fcldkirch Arthur Rhomberg mit Sohn, Innsbruck Eduard Ballasrcr mit Frau, Fcldkirch Frauz MagcS mit Schwester, Innsbruck Ferd. Steeg, Kanfinauii, Frankfurt a. A!. Ortlergrnppr. Trafoi. i-rcttnerlttllitt. Ä.-Mntrri. ptllslon Kraft

Magcs, Meran Frl. Benttcr, Konstanz Z.>!str. W. I. Scvicr u. Miß Scvicr, Loudou Dr. Ludwig Fulda mit Frau, Berlin Frl. Gertrud Kirstein, Berlin Ebeling mit Frau, Erefeld Paul Lechlcr m. Fran, Stuttgart Barou Trasche, Wien PH. Hahncinann, Wicn Eduard Schopp, Wicn Kcilbcrg mit Tochtcr, Lcipzig Rudolf v. Lcwickn, Wicn Engcn v. Lcon, Wicn M. u. AirS. A. S. Howard, London Dr. Wilhelm Arnold, Wie» Emil Singer, Wien Sulden. Suldenhotcl. Am Fuße des Ortler, Meter ü. d, M. Hotel Uosc. Anwesende

vom 13. bis 15. Juli: Wilhelm Köhler, Organist, Greiz E. GehrS, Hannover Richard Barth, Kausni., Greiz Paul Meßler, Or. mcd. „ Friedrich Teicher m. Fam., München I. Jsensteiu, Bankier m. Fr. u. Schwäg., Haunovcr Paul Süß m. Frau, Kaufm., Dresden Kl. Posen, Franksnrt a. A!. Rudi GiseoiuS, Assessor, Berlin Wilh. Obexer, Postofsizial, knfsiein Signi. Porges. Dr. d. R., Wicu Franz Göllner, Kaufm, „ ^ivald Wasseriuauu, Lehrer, Berlin Alb. Wilhelm m. Frau, Rentier, Hannoqer M. Laske. Laiidsch.-SuudikuS, m. Frau

Nürnberg Karl Braun, Kaufm., Hamburg Frau L. Gradner, Wicn I. Matzal, Statth.-R. >n. Frau, Wicn Erwin Schwarz, Bozcn A. v. Miksü, SektiouSrath, Wien E. Binder, k. u. k. Oberst m. Dien., Meran L. Mathias, Gymn.-Obcrlchrer, Zittan Dr. Hansinaiiil, k. prcnß. Sanitätsr., „ Obcrltnt. Franz Stcsscnclli v. Prentcrhof u. Wilhelm Hausmann, Stud. med., Meran I Hohenmaur in. Fam. u. Dieusch., Graz Louise Gräfin Taafse ni. Jungf., Wicn i Frau Rosa Semler m. Tochter, Aieran Gräfin Toni Thun, Meran > Dr. mcd. Putz

., Frankfurt a. 21?. Arthur Byk, Wien Wilhelm Adensanicr und Frau, Wien Josef kcinz, Wicn Victor und Karl Falz, Wien Adolf Botlie, München Anton Licbcnau, „ Frau Dr. Schuiidboru. Aiaunheiiu William Nagler, Fabriksbesitzcr, Wittcnberge Iiichard Hirschfeld mit Frau, Wicu Friedr. Wilh. Lisch und Frau, Schwerin Julius Riehl mit Frau, Zweibrückeu Ed. Baath mit Familie, General, Halle a. S. Ferdinand Fellner, k. k. Baurath, Wicn Gustav Schilling und Fran, Berlin ^ Frau I. Scharfer u. Frl. A. Ouineke, Düsseldorf

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Meraner Zeitung
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Pagina 9 di 18
Data: 03.03.1901
Descrizione fisica: 18
Nr. 27 IÄÄWE» meister. 16. Joses. S H-uSbesitzer. 17. Paula mann. 18 Josef und Bl vberkonduktpir. IS Ottillie, Matriken-Auszüge. Merau. Geborene. Jänner: 2. Heinrich» S. d,s Josef Tomasini, Tischlergihllse. 9. Hermann, S. des Peter Gruöer, Lohakutscher. 12. Wilhelm, S. des Joh. Zargerle, Bäckermeister. IS arl, S- d«S Jvh. Kaltenmarkt, Schuh machermeister. It. hann, S. des Johann Trenkwalder, Dienstmann. Wilhe. S. des Karl Langebner, M,tzg,r- Josef Ursch, Metzgermeister und deS Johann Perathoner

Pferd»n für Afrika den Fiumer Hasen; in einem zweiten Dampfer werden tausend Pferde verladen. In der nächstin Woche langen an die Firma S. u. W. Hofmann weitere dr»t englische Dampser an zur Ex pedition von 3000 Pferden nach Asrtka. Z. Wlßttgn'; große Leihbibliothek Neuanschaffungen: Nacht- und Tagesspuk. Zwei Jeuse«, Wilhelm: Sommernovellen. Uebermüthige Laune und echte Sommerstimmung zeichnen d'ese beiden Musenlinder aus, die zu den wohlgerathensten ihres geistigen BalerS zählen. Ztzkb. 9 Jensen

, Wilhelm: Der Nachbar. „Der Nachbar' ist In seiner starten stofflichen Spannung und seiner glänzenden Darstellung ein Kabinetstllck novell istischer ErzählungZkunst, wie es selbst Meistern wie WIlh. Jmsen und Paul Heyse nur in den begnadetsten Stunden gell.igt. Jensen, Wilhelm: Eine Sommermondnacht. Novelle. Wenn «in Dichter wie Wilhelm Jensen di» Gestalten seiner Phantasie In «in« Sommermondnacht versitzt, so weiß man von vornherein, daß dieselben von dem ganzen Zaub«r seiner Poesie umslossen

sind. Jeuseu, Wilhelm: Das Bild im Wasser. Roman. In dieser Romandichtung erweist Wilhelm Jensen ausS neue sein» große Kunst »iner tiessinnigen Symbolik, die Kunst, jede Einzelnheit seiner stimmungsvollen Schilder ungen in den Di-nst der dem jeweiligen Wert« zu Brund« liegenden Idee zu stellen. Wie so ost, schöpst er auch hier seinen Stoss au? dem Boden seiner Heimath als dem Ur quell seines künstlerischen und moralischen Seins. Jeuse«, Wilh.: Die Rosen von Hildesheim. Ein historischer Roman

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 19.11.1891
Descrizione fisica: 8
R8SR. 2S. ZahlMg. 8uprsma lox rsgi» volunta»! Meran. 18. November. Die Worte, welche, wie wir bereits gestern erwähnten, Kaiser Wilhelm II. in da? Fremdenbuch der Stadt München eingetragen hat, haben im deutschen Reiche ein um so peinlichere» Aufsehen erregt, als eine derartige autokratische Auffassung von den Rechten eines Monarchen sich in den bisherigen Aeußerungen deS deutschen Kaisers noch öfters nachweisen läßt. In ähnlicher Weife forderte der Kaiser am 21. Februar 1891 auf dem Bankette

, ist einigermaßen dunkel. Hat Kaiser Wilhelm mit „regis .voluatns' seinen eigenen Willen oder den des Königs von Bayern gemeint? In beiden Fällen ist der AuSspruch nicht am Platze und sowohl Ort als Zeit dieser absolu tistischen Meinungsäußerung schlecht gewählt. Im constitutionellen Staate ist nicht der Wille deS Königs da» oberste Gesetz: über dem persönlichen Willen de» Monarchen steht das Gesetz selbst, welches seinen Ausdruck in der auch vom obersten Hüter der Staatsgewalt beschworenen Verfassung

und in den Befugnißen der Volksvertretung findet. In Preußen sind allerdings die Rechte der Volksvertretung nicht derart ausgebildet, als z. B. in England; ein rein parlamentarisches Ministerium ohne Zustimmung des Königs ist dort beispielsweise unmöglich, aber Wilhelm II. befand sich, als er die viel bemäkelten Worte schrieb, nicht auf preußi schem Boden; er weilte als Gast auf bayerischem Territorium, woselbst er in seiner Eigenschaft als deutscher Kaiser, nicht als König von Preußen, er schienen

war, um sich von der Tüchtigkeit der bayrischen'Truppen zu überzeugen. In Bayern jedoch, wie überhaupt in Süddeutschland, hält das Volk sehr zäh an seinen verbrieften, verfassungs mäßigen Rechten fest und wird über die Auslegung, welche die Stellung eines constitutionellen Mo narchen von Seite Wilhelm» II. soeben gefunden hat, wenig erbaut sein. Im deutschen Reiche übrigens ist die Gesetzgebung nicht einmal an die Mitwirkung de» Kaiser» gebunden. Denn nach der ReichSverfassung können auch Gesetze zu Stande kommen

Wilhelm I. Die immer öfter zu Tage tretenden auto kratischen Neigungen Wilhelm» 11. eröffnen, falls sie nicht mit den Jahren verschwinden sollten, eine ernste Perspektive. Sie werfen nicht allein ein eigenthümliche» Licht auf den Reformeifer des jungen Kaisers und lassen die Möglichkeit offen, daß derselbe weniger einer tiefen Erkenntniß von der Unzulänglichkeit bestehender Einrichtungen, al» vielmeizr absolutistischer Laune seinen Ursprung verdanken könne. Sie lassen auch für die Zukunft Conflicte

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Bozner Nachrichten
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Pagina 12 di 16
Data: 21.12.1895
Descrizione fisica: 16
wieder holt im Kaiser'schen Hause gewesen; er hatte sich sreilich durch kein Wort gegen sie verrathen, aber seine Blicke hatten ihr mehr gesagt, als alle Worte. Sein Kommen hing mit seinem Interesse an dem Fortschreiten der Arbeit zusammen, deren rechtzeitige Fertigstellung ihm sehr am Herzen zu liegen schien.' Bei solchen. Gelegenheiten geschah es denn auch, daß er mehr sah, als Wilhelm Kaiser ihm zu zeigen sonst für klug gehalten haben würde, denn nach wie vor übte der vorgebliche Freund

auf ihn einen unbeschreiblich abstoßenden Eindruck aus, aber auch nach wie vor trug er sich mit der Illusion, welcher er sich nun einmal an geklammert hatte, wie der Schiffbrüchige sich an die Planke klammert, die ihn retten muß, — er läßt die Hoffnung nicht. Dem schlauen Tobias entging es nicht, in wel cher Bedrängniß Wilhelm sich befand. Er hatte sich aufs eingehendste informirt und seine Karten danach gemischt. Eines Tages ergriff er selbst die Initiative, zu be rühren, was Wilhelm ängstlich vor ihm zu ver bergen suchte

noch darüber! „Adieu, alter Junge, und Kopf hoch! Eigenartig berührt, starrte er vor sich hin. Waren ihm die Worte des angeblichen Freundes überhaupt schou ein Räthsel, — denn er hatte mit keiner Silbe demselben etwas davon verrathen, was derselbe doch mit solcher Sicherheit wußte, —- der letzte Theil der Rede desselben machte ihn schier sprachlos. Verschiedene Wege ! Was wollte er damit sage«? Im Kaiser'schen Hause herrschte Sonntagsstille. Alles schien glatt zu gehen. Wilhelm hatte den Rath Tobias

Küster's befolgt und sich an seine Gläubiger mit einer Erklärung gewandt, mit wel cher man sich allseitig zufrieden gegeben hatte. Die Arbeit nahm unablässig ihren Gang und alles versprach noch vor dem bedungenen Termin fertig zu werden. Und selbst die Angelegenheit Antoni's hatte vor derhand eine Erledigung insofern gefunden, daß Tobias Küster sich bereit erklärt hatte, den Wech sel solange liegen zu lassen, bis sie ihn einlösen wird. Das Selbstvertrauen Wilhelm Kaiser's ! wuchs; er schien

können, was in dieser sel ben Stunde in einem anderen Raume des Hauses vorging, sie würde aufgesprungen sein, um davon zueilen, so weit ihre Füße sie nur tragen konnten. In dem Privatzimmer Wilhelm Kaiser's saß dieser Tobias Küster gegenüber. Wilhelm Kaiser lag wie zusammengebrochen da; Tobias Küster bot ganz und gar das Bild behaglicher Bequemlichkeit. „Ja, damit wäre jede Sorge ein. für allemal von dir genommen. Wenn ich ein Hinderniß gesehen hätte, so würde ich es dir überhaupt nicht gesagt haben. Aber ich sehe

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 17.07.1897
Descrizione fisica: 4
dachten die deutschen Klerikalen, Wer der Miske. Novelette. 15. (Schluß.) Die weißen Finger schoben hastig den Riemen der Jagdtasche zur Seite, sie bückte sich-uvd sah scharf auf die Stelle, wo das E hineingestickt war. „Gefunden! Ich habe Sie erkannt Herx Wilhelm, welche Thorheit hierherzukommen!' „Ich habe eine Einladung des Grafen Söderstjerna' sagte ich; „bitte, lesen Sie.' Ich reichte ihr das elegante, Loldgeränderte Stück chen Kartonpapier, das jeder Gast als Legitimation tra gen mußte. „Graf

Botho von Mehring,' las ich verwundert. „Wie kommen Sie zu der Karte? Hat Ihr Herr sie Ihnen abgetreten? Ist Wilhelm Schultze statt seiner auf den Maskenball des schwedischen.Gesandten?' „Graf Botho und Wilhelm Schulze sind ja dieselbe Person!' jubelte der Jäger. „Sehm Sie . Er lüftete einen Augenblick die Maske, die hübschen Züge Wilhelm's leuchteten mir entgegen, und seine dun kelblauen, lieben Augen lachten mich glücklich an! „Ich frage gar nicht wer Sie sind, JungferElsbeth,' sagte

er, was ich meinte. Sein Antlitz neigte sich auf meine Hand, und er küßte sie wie damals am Abend nach unserm ländlichen Ball. „Dsmaskirt,' sagte er. „Morgen stelle ich mich Ihren Eltern in meiner wahren Gestalt vor. Nicht wahr, ich darf doch kommen?' „Ja, Botho oder vielmehr Wilhelm, denn unter die sem Namen lernte ich Sie zuerst kennen und gern haben,' schloß ich innig. In der Waldmühle, 20. Mai. Mein Gatte und ich sind seit acht Tagen verheirathet und haben unsere Hochzeitsreise hierher in die liebe Waldmühle

erscheinenden Polenblättern mit, daß die Wiener Beschwichtigungstelegramme, wo nach die Entscheidung über die Verleihung des Oeffent- lichkeitsrechtes an das polnische Privatgymna- s ium in Teschen bloß vertagt wurden sein soll, heuch- Wir bewohnen mein ehemaliges Stübchen; Bärb- chen und ihr guter Peter wissen gar nicht, was sie uns Liebes thun sollen. Mein Wilhelm und ich sind unaus sprechlich glücklich. Ich nenn' ihn meist so, es ist mein zweiter Name, und auch er sagt lieber Elsbeth als Elsa, obgleich

wir nicht mehr „maskirt' sind. Ich, Botho Graf von Mehring oder Wilhelm Schulze der Jägerbursche des Herrn Oberförsters Amter, schreibe unter diese Worte meiner Frau, daß wir beschlossen haben, unsere Tagebücher herauszugeben, damit die Welt sieht, daß wahre Liebe nicht an Namen nnd Titel sich bindet. „Sie kommt und sie ist da,' heißt es mit Recht. Und nun Waidmannshell allen, denen es ähnlich geht! Allen, die denMuth haben, fürihr Glück zu känlpfen, es zu erjagen und festzuhalten! Möge

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Lienzer Zeitung
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Pagina 5 di 18
Data: 04.08.1894
Descrizione fisica: 18
22 der „Lienzer Zeitung' Erste Beilage zu Nr. Erzherzog Wilhelm i Unser Kaiserhaus hat eineil schweren Verlust erlitten. Erzherzog Wilhelm ist am Sonntag vom Pserde gestürzt und wenige Stunden später gestorben. Erzherzog Wilhelm war ein pasfiouir- ter Reiter und hatte Sonntag vormittags in Baden einen Spazierritt unternommen. Als die neue eleetrische Straßenbahn heran fuhr, wollte der Erzherzog das Thier daran gewöhnen und hielt sich absichtlich in der Nähe der Bahn. Das Pferd scheute

aber und der Erzherzog stürzte zu Boden. Ein vorüber gehender Hauptmauu brachte den bewußtlosen Erzherzog, der eine Wunde am Hinterhaupte hatte, in ein nahes Gasthaus, von wo der Sterbende in seine Villa überführt wurde. Um halb 6 Uhr Abends war Erzherzog Wilhelm todt. Die Leiche blieb im Arbeits zimmer aufgebahrt und wurde am Mittwoch nach Wien überführt. Das Leichenbegängnis hatte am Donnerstag stattgefunden. Zum Universalerben ist Erzherzog Eugen, welcher auch der Nachfolger des Verblichenen als Großmeister

des Deutschen Ritter - Ordens ist, bestimmt. Der Stadt Baden hat der Erzherzog eine große Summe für wohlthätige Zwecke bestimmt. Erzherzog Wilhelm war ein Onkel zwei ten Grades des Kaisers Franz Joseph II. Der eben verunglückte Erzherzog ist 67 Jahre alt geworden und Sohn des Erzher zogs Karl, des berühmten Feldherrn in den Napoleonischen Kriegen und jüngerer Bruder des Erzherzogs Albrecht, des gegeuwärtigen Feldmarschalls und General - Jnspectors des K. K. -Heeres. Der Erzherzog war Groß meister

des deutschen Ordens in Oesterreich, Generalinspector der Artillerie und Inhaber mehrerer Regimenter. Im deutschen Heer nahm er die Stellung eines Chess des Regiments Prinz August von Preußen ein. Sämmtliche Blätter besprechen voll tiefer Theilnahme die Katastrophe und schildern den Erzherzog als einen der leutseligsten Prinzen des Kaiserhauses. Erzherzog Wilhelm war ein kühner Reiter, aber ein ebenso vorzüg licher Musiker. Mit der Bevölkerung, in deren Mitte er einen großen Theil des Jahres zubrachte

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