Sonntag, Len S. Juni 1985/xO lpenzeìtoag' Seits Z Wle der Michel Kramer seinen Wein verkaust hat Trzählung don Karl Hans Strobl« Es ist in Ver Welt so eing«richl«-t, daß die diim»n- ston Bauern die größten Erdäpfel haben. Der Michel Kramer gehörte zu denen. Der Michel Kramer von Kle»itnitz, und dabei war er eigentlich vo>n Grund »uZ nicht einmal ein Bauer, sondern nur ein Knecht. Aber die grvßlen Erdäpfel sind ihin doch gewachsen. Airs den Felder« vom Brachtl nämlich, aus den Feldern
, und wenn er weg war, so hat sich jeder, dem er etwas abgekauft, darüber gewundert, wie billig so ein dummer Kerl manch mal den Wein hergibt. Äur beim Michel Kramer hat der Bayer kein Glück gehabt. Mit und breit hat's nirgends einen solchen Muskateller gegeben, wie beim Kramerim Keller. Das war em Wein, wie, w!«e- — na, wer jemals beim Kramer im Keller gàsen ist, wird's wissen, wie der Wein ist, und Iver nicht dort war, der kann's nicht beschreiben. Aber der Bayer hat mit dein Krämer nicht übereinkommen können, und so darf man sich nicht wundern
also den Bayer sieht, sragt er ihn gleich, waS demi los ist. Aber der Bayer brummt mir etwas, und dann sagt er dem Donner doch, daß ihm der Kramer den Muskateller nicht lim zweiunddreißig Kreuzer geben will. Da hat der Donner an seiner Pfeifen gezogen und zwei Viertel getrunken, damit, der, Kopf ganz klar wird, und endlich gesagt, daß er es schon machen könnt'» daß der Kramer den Wein um zweiunddreißig gibt, Ivenu ihm der Bayer ver spricht, daß er ihm so zehn Lider, ablaßt, weil halt der Muskateller gar
, ^ und dann sagt der Bayer wieder: „Geh, Michel, ich invcht mir doch Dein' Muskateller noch einmal anschaun.! Ich Hab 'mir da «inen Freund mitgebracht, der auch was vom Wein versteht.' Da hat sich der Michel wieder gedacht: Ahal Geht der Kramer also uni die Schüssel und dann ums Haus und hinten durch die Gaffen ein .Stück aufs Feld hinaus. Da war der Weinkeller in den Abhang gegxabem. Die drei steigen über die nassen Stufen in den VorLeller, jeder nimmt sich eine Unschkittkerze vom Hàn, und dann tappen fie
in die Finsternis hinein. Wie sie die Augen ein bissei an die Dunkelheit gewöhnt haben, hat man auch die Fässer sehen können. Dann ist probiert worden, da und dort, und zuletzt sind sie auch zum Mus kateller sa ssel. „ , . , Der Professor Donner hat zuerst an dà Wein gerochen, dann das Glas gegen sein« Kerzen- flamme gehalten, dann mit der Zunge die Lippen abgeleckt, dann ein paar Tropfen von dem Wein eingesogen, aus der Zunge behalten, gegen den Gaumen gedrückt, dann hat er sie im Mund von vornie nach hinten