geuen Hafenstadt Tscheng-tschn-su voraus, und auch hier wurde eine Abtheilung von 2000 Mann ans Land gesetzt, welche die genannte Stadt occupirte. Der Angriff aus Tscheng-tschu-su batte offenbar den Zweck, die Aufmerksamkeit der Chinesen von dem HauptlandungSpunkt Uung-tscheng abzulenken. Die neueste Operation der Japaner gilt also der Erobe rung des Kriegshafeus von Wei-hai-wei, welcher von den Chinesen gleichzeitig mit Port-Arthur zum Schutze und zur Vertheidigung des Golfes von Petschili
und von Peking-Tien-Tsin errichtet worden ist. Nach den Ersahrungen, welche bei Port-Arthur gemacht wur^ dei., kann eS kaum zweiselhast sein, daß auch dieses chinesische Bolt.'crk binnen kürzester Frist in die Hände der Japaner fallen wird. Der KriegShasen von Wei-hai-wei l.egt an der Nordspitze der Halb insel von Schantung, etwa 70 Kilometer von dem Vertragshafen von Tschi fu und 40 Kilometer von Doung-Tscheng entfernt, wo die Japaner gelandet sind. Die Küste von Schantung bildet bei Wei-hai-wei eine tiefe
, gegen Norden durch zwei Inseln geschützte Bucht, die einen geräumigen und tiesen Ankerplatz bietet. Westlich vom Hasen liegt das etwa 3- bis 4000 Einwohner zählende Städten Wei-hai-wei. Zum Schutze drS HasenS ziehen sich auf den umgebenden Höhen der LandseUe sieben auö Stein und Lehm ge baute FortS, die zusammen mit dreißig 15. bis 28- Centimeter^Krupp-Geschntzen armirt sind. Auf den Inseln Liu-kung tao und Jtao, welche das Hafenbecken gegen Norden und Osten abschließen, befinden sich drei
mit 14- bis 24-Tvnnen-Armstrong-Kanonen ar- mirte FortS. Alle Geschütze ruhen auf nach dem Ab feuern versenkbaren Lafetten. Die Befestigungen wur den, ebenso wie jene von Port-Arthur, von dem be reits mehrgenannten preußischen Hauptmanne von Hannccken erbaut. Außer einer in den Achziger-Jahren dort errichteten Marine-Artillerie-Schule befindet sich in Wei-hai-wei auch mie Maschinen ReparatnrS- Werkstätte. Wenn es den Japanern gelingt, Wei-hai- wei zu erobern, so wird das für sie einen viel grö ßeren Erfolg bedeuten
, als die Besitzung von Port- Arthur. ,'n der Bucht von Wei-Hai wei ankern näm- lich gegenwärtig die Reste deS in der Seeschlacht an der Jalu-Mündung geschlagenen chinesischen Nordge schwaders. Da 45 japanische Kriegsschiffe den KriegS hasen von Wei-hai-wei beobachten und blokiren, so wird eö den chinesischen Kriegsschiffen wohl kaum möglich sein, sich durch die Flucht, etwa nach Shangai zu retten. Die Einnahme von Wei-hai-wei würde somit für China den totalen Verlust der Flotte be deuten und Japan auf viele