heit der Versammlung der Leo-Gesellschaft in Inns bruck (1893). Wer nicht bloß die freie Natur, son dern selbst das Kloster und seine Zelle dienten ihm zur Beobachtung, er ließ die Natur „zu sich hereinkom men". Er hielt beständig ein kleines Aquarium, das Fische, verschiedene Molche, Schwimmkäfer u. dgl. enthielt, ebenso ein Terrarium, wo er genaue Beob- achturtgen an den Tieren machte; Fliegen, Ameisen, Spinnern die sich in die Zelle des P. Vinzenz ver irrten, waren seine lieben Gäste
, die er sorgfältig pflegte, um an ihnen seine Studien machen zu können. "P. Vinzenz suchte auch seine Studien und die Er gebnisse seiner Forschungen der Mitwelt mitzuteilen, damit dadurch, wie derselbe oft bemerkte, auch andere zur Naturbeobachtung angeregt werden. Er hatte jedesmal eine geradezu kindliche Freude, wenn auf dem Gebiete der Naturerforschung neue Resultate er zielt wurden; besonders groß war seine Freude, wenn ihm Arbeiten von seinen ehemaligen Schülern — und deren Zahl war nicht klein — übersendet
wurden. Aus der Feder des P. Vinzenz stammen zahl reiche größere Abhandlungen und Aufsätze in den verschiedenen Fachzeitschriften. Es mögen hier nur einige der wichtigeren angeführt werden: „Tirols Land- und Süßwasser-Conchylien", 2 Bände, 1856 und 1859; „Die Ameisen von Tirol", 1858; „Die Käfer von Tirol", 2 Bände, 1863/66; „Rhynchota tirolensia" (Wanzen), 1870; „Die Kriechtiere und Lurche Tirols", 1872; „Ethische Naturbilder", 2 Art., 1876; „Zur Conchylienfauna von China", 20 Fragmente, 1878
/99; „Neues Verzeichnis der Conchylien von Tirol und Vorarlberg", 1894; „Naturbilder, 7 Centurien", 3 Hefte, 1899, 1900 und 1908; „Die Porphyre der Umgebung von Bozen", 1895 ; „600 .Spruchform-Späne", 1903; „400 Feil späne", 1907; „200 Epigramme und Naturbilder", 1910; „Bad Ratzes", 2 Art., 1910; „Ueber die Urgletschermoränen im Eggental"; „Ueber die Seiser Alpengletscher"; „Die Käfer von Passeier"; „Die zoologische Literatur" u. v. a. Wiederholt schrieb P. Vinzenz auch in die Tages blätter, um den Bauern
bei Bearbeitung ihrer Güter wichtige Ratschläge zu ertellen. Die Würdigung der wissenschaftlichen Bedeutung des P. Vinzenz muß je doch der kundigen Feder eines Fachmannes überlassen bleiben. Bei Anlaß des fünfzigjährigen Priesterjubi läums hat übrigens schon der k. k. Universitätspro fessor Dr. Haider in einem Innsbrucker Blatte auf die geradezu bahnbrechende Tätigkeit des Jubilars für die Erforschung Tirols hingewiesen. P. Vinzenz stand aber auch anderen Wissens zweigen keineswegs fremd gegenüber; besonders