den Arm der guten Frau Bertheau fahren zu lassen. Diese gab sich die größte Mühe, ein Alleinsein der beiden jungen Leute im Garten, wo der Staatsanwalt die beiden Frauen bei seinem Besuche überrascht hatte, herbeizuführen. Aber Fräulein von Sautiers wußte diese Absicht immer zu vereiteln, und Viktor mußte für dieses Mal darauf verzichten, etwas von den Gesinnungen Blanches in betreff ihres Verhältnisses zueinander zu erforschen. Er begnügte sich, beim Abschiednehmen nicht ohne eine gewisse Ironie
. Er hatte zwar für den Augenblick ihren Sohn nicht zu fürchten, aber er war überzeugt, daß die Mutter von Blanche ins Vertrauen gezogen war und ihren Einfluß auf das junge Mädchen zu seinen Ungunsten geltend machte. Ein un vorhergesehener Umstand, der Besuch des Vormundes, bei welchem Viktor sich bereits bei seiner letzten Durchreise in Trohes vor stellen wollte, den er aber nicht zu Hause getroffen hatte, kam dem jungen Mann zu Hilfe. Eines Sonntags traf er Herrn Msrignaux, das war der Name des zum Vormund bestimmten Vetters
noch einige Wochen nach Trohes kommen werden. Ver gessen Sie nicht, daß man Sie dort stets mit offenen Armen emp fangen wird. Ihre Zimmer werden von meiner Frau jederzeit für Sie bereit gehalten. Und auch Sie, Herr Staatsanwalt, sind uns herzlich willkommen. Sie dürfen Blanche besuchen, so oft es Ihnen gefällt.' „Tausend Dank, mein Herr,' entgegnete Viktor, flch verneigend. „Ich werde von dieser Erlaubnis Gebrauch machen , . . ohne sie zu mißbrauchen,' fügte er, sich halb gegen Blanche wendend, mit einem Lächeln
. Die beiden jungen Lente blieben in dem Zimmer der ersten Etage, welches an Blanches Boudoir stieß und ihr als Salon diente, allein. Man hatte die meisten von Herrn von Santiers früher bewohnten Räume geschlossen. Nach einer peinlichen Pause der Verlegenheit legte Fräulein von Sautiers die Hand auf den Klingelknopf und sagte: „Ich weiß gar nicht, wo Frau Bertheau bleibt...' Viktor hielt sie von ihrer Absicht zurück. „Verzeihung,' sagte er, seinen ganzen Mut zusammennehmend, „es ist hier soeben
habe ich sie einmal gegeben und ich werde sie nicht zurückziehen . , aus genommen, daß Sie mich selber von der Verpflichtung befreien. Was Ihre Besuche anbetrifft, so würden, falls diese mich kom promittieren sollten, nur Sie allein davon betroffen werden, da ich bald Ihren Namen tragen werde.' „Ich möchte vor allen Dingen gern wissen,' sagte Viktor mit etwas sicherer Stimme, „wie Sie mich beurteilen, was Sie von mir denken?' Sie sah ihn mit einem Blicke an, als sei sie im Begriff, ihm eine beißende Entgegnung