auf die Wucht der Tatsachen ind vielleicht auch auf die „Isolierung Frankreichs' verläßt — trotz Boulogne. Bielleicht rechnet man in England auch >arauf, daß man innerhalb der Reparationskommission, die, oie jetzt feststeht, sich nicht bloß mit dem Provisorium für 1922 «efassen wird, schon vor Genua eine Einigung über die grund- ätzlichen Reparatlonsfragen erzlelen wird. Die Wiener Universität in Gefahr. In einem Staate, ldetm verzweifelte wirtschaftliche Zer rüttung, geradezu ungeheuerliche Teuerung
, vor allem «in der schönen .Kaifeirstadt' Wien, eine Pflegestätte ohnegleichen gefunden >aben. Wien dangt um feine Universität, denkender und drin- sendor wird der Hiferuf. Niemand, der dto Bedeutung der gelehrten Forschungen zu würdigen und den Sogen ungehemmt virkender Wissenschaft zu ermessen vermag, tonn teilnahmslos Mben, wenn er hön: Wiens Universität ist itn Ge- ahr; die allchrwürdbge almo «mater Rudolphina, von deren Kathedern Jahrhunderte hindurch der deutsche Geist sehr Licht linaus sandte tot den Südosten
- orien, Institute, Kliniken usw. der Universität sich in einem geradezu trostlosem, jämmerlichen Zustand« befinden. Keine Bücher noch Zeitschriften, keine Instrumente und Apparate können -angeschafft werden, die Lehrtätigkeit ist dadurch in un erträglicher Weise beeinträchtigt, und die Forschung hört ganz auf. - In den Kliniken kann nur noch Mit «Aufbietung größter Mühe und Selbstlosigkeit das für die Erhaltung und Behand lung der Ratienten Notwendige geschehen. Kommt keine Hilfe, sind unzähkige
Menschenleben bedroht. «Die Universität hat bis her alles, was in chrer Macht stand, getan, um die Schmach abzuwehren, daß eine der ersten Hochschulen der Welt «von ihrer Höhe herabsinkt. Nun sind die Kräfte erschöpft, und die Frage „Sein «oder Nichtsein' «ist riesengroß geworden. In dieser Not haben sich um «me Vertreter-der Wissenschaft beherzte Patrioten geschart und den „Verein zur Erhaltung deir «Wiener Universi tät' (Dorsitzender «ist der «Rektor) begründet, der «sich zu der ultima ramo entschlossen
. Den Deutschen aber ist die Crhailtung «der Wiener «Universität noch viel «mehr als eine bloße- wissenschaftliche Ehrensache. Die Wiener Universität verkörpert allen Deutschen in der Welt eine Hochburg «unseres Deutschtums, etne'PflegestäÄe deutscher Ge- lehrs«amkoit auf vorgeschobenem Posten, umbvandet von Fremd- stam-mtgen,-— deutsches Kulturgut «ist in Gefahr Dieses stolze Erbe glüMcherer Zeiten kaum uns kein- Machtfp«ruch brutaler Sieger rauben noch «das Bewußtsein der Brüderlichkeit im deut- scheu