Vorzüge jedes Volksstammes zum Wohle des großen Ganzen verwertet. Chlopy, am 16. September 1903. Franz Joseph m. p." Vir protestieren! Am letzten Samstag hat der „Deutsche Bürger verein" in Meran eine öffentliche Versammlung ab gehalten, um dem altliberalen Abgeordneten Dr. Karl von Grabmayr vor Beginn des Landtages noch Gelegenheit zu geben, sich hören zu lassen. Und die Tiroler sind gewohnt, zu hören, wenn Dr. von Grabmayr spricht. Ist er doch gewiß der geistreichste und talentierteste Politiker
, den der Tiroler „Freisinn" besitzt; ist er doch ein Mann, der es wagt, ein Mann zu sein, wenn seine Gesinnungsgenossen feige vor dem radikalen Geschrei die Fahne senken, ein „freisinniger" Mann, der trotz seines Freisinns Ideen hat, ein freisinniger Abgeordneter, welcher arbeitet, schafft, produziert und sich nicht wie seine scheinbaren Gesinnungsnachbarn mit der „impotenten Raunzerei" begnügt. Auch die jüngste Meraner Rede des Abgeord neten Dr. von Grabmayr hat nicht verfehlt, in ganz Deutschtirol
größerer Gleichgültigkeit betrachtet; mag es kommen, wie es will, schlechter wie jetzt kann Tirol nicht mehr fahren. Heute dürften sich kaum mehr Helden wie im Jahre 1809 finden, die für das österreichische Gefühl ihr Leben und ihr Gut in die Schanze schlagen, damit sie etwa wie damals dann von Oesterreich im Stiche gelassen werden, nein, ste werden es ruhig opfern." Wir fragen Herrn Dr. Christomanos vor dem ganzen Lande Tirol: Auf Grund welcher Tatsachen kann er es wagen, uns Tiroler öffentlich solch
und Vaterlandsliebe mag kosmopolitischen Krämern von Phönizien und Griechenland geläufig und rasseneigen tümlich sein, im Buche der deutschen Volksmoral steht sie seit zwei Jahrtausenden gebrandmarkt als Untreue und Verrat. „Vom gleichen Eisen sind ja noch die Jungen wie die Alten" singt stolz der Tiroler Dichter und bei allen Festen in Stadt und Dorf, im Tal und auf Bergeshöh wird dieses Wort des Schwures, das einer der besten Tiroler des vorigen Jahrhunderts geprägt hat, mit Begeisterung in die Lüfte gejauchzt
. Wenn wir an den Heldengräbern unserer Väter stehen, da flammt jedes Tirolers Aug', da zuckt es durch seinen Geist und jede Faser wird lebendig und spricht das alte Tirolergelöbnis, ewig treu zu sein dem Lande, dem Volke, dem Fürsten, treu bis in den Tod dem lieben Oesterreich. Wir schreiben 1903. Sechs Jahre sind es her seit dem Jubiläum des Heldenkampfes von S pinges; sechs Jahre sind es hin bis zum Jubiläum der drei glorreichen Tiroler Schlachten am Berge Jsel. Das erste Jubiläum, wir Tiroler haben es großartig begangen