, so ist auch der Tag der Wahlen ein heißer, wichtiger und folgenreicher; von dem glücklichen oder unglück lichen Erfolge derselben hängt es ab, ob Tirol auch fürderhin das sein und bleiben soll, was es 'bisher gewesen ist, ein Land des Glau bens, der Freiheit und des Ruhmes; mit einem Worte, die Wahlen bilden einen Kampf auf Leben und Tod für Tirol! (Beifall!) Ein solcher Kampf kann aber keinem wahren Tiroler gleichgiltig sein, sondern er muß ihm alle Fibern -seines Herzens in Aufruhr bringen. Jeder Tiroler weiß
ja, daß sein Land bisher ein glänzender Stern unter den Landern Europas war, ein Stern, der nicht bemakelt oder getrübt werden darf. , 'Zeder Tiroler weiß, daß sein Land anch jetzt noch eine Perle des Glaubens, der Ehre, des Ruhmes und des Heldenmuthes ist. Jeder Tiroler weiß, daß sein Land mit leuchtenden Zügen eingeschrieben steht in die Annalen der Kirche^ für die es seit drei- Jahrhunderten durch seinen felsenfesten Glauben ein Hort zwischen Deutschland und Italien war. Jeder Tiroler weiß, daß fein Land
mit ebenso glän zenden Lettern auf der Fahne Oesterreichs prangt, für das es in bit teren Tagen so oft mit dem Herzblute feiner treuesten Söhne siegreich eingestanden ist. Jeder Tiroler weiß , daH sein Land auch außerhalb der Grenzen 'Oesterreichs einen gefeierten Namen trägt, insbesondere in Deutschland, dem es in den Tagen der Schmach und der Erniedri gung ein zündendes Beispiel der Erhebung und der Freiheit gegeben hat. Alles daS weiß der Tiroler und würdigt es auch; und wer -dagegen
mit /dem niedrigen Vorwürfe der „S e-lb stberäuch erun g' kommen wollte, der macht sich ebenso gründlich lächerlich, wie etwa ein mise rabler Zwerg, der einem gewaltigen Riesen in's Gesicht schlagen wollte. (Bravoj-Bravo!) Jeder Tiroler weiß endlich, daß -sein Land auch in der Zukunft das 'sein und bleiben muß, -was es -bisher war ; wenn es nicht anfangen-soll, das zu werden und zu sein, was so man cher Landestheil von jeher war, ruhmlos, uugekannt und ungenannt, wie eine erbärmliche Eintagsfliege. Aber eben
deßhalb sind die Wahlen für Tirol von unendlicher Wichtigkeit; eben deßhalb müssen alle Tiroler wie Ein Mann znsam» menstehen, um in denselben gegen alle ihre Gegner den Sieg davon zu tragen. Ein geistiger Landsturm muß aufgeboten, und alle recht lichen Mittel müssen in Bewegung gesetzt werden, um den Ehrenkranz des Vaterlandes auch fernerhin rein und unverletzt zu wahren. Wer das nicht thut, wer in diesem Kampfe müßig dasteht, wer wie ein Lasse mit den Händen im Sacke zuschaut, der ist kein wahrer