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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 24.03.1956
Descrizione fisica: 12
Traum — Die Jungen stellen Wachen auf — Tante Beate kann nicht mehr — Herr Wiedmann sieht ein Licht und bekommt einen Kuß — „Hier Städtisches Krankenhaus!“ — Helmut setzt einen Plan in die Wirklichkeit um — Schin kenbröte und Aepfel liegen im Schnee. Die beiden Jungen standen einander ge genüber und beide schwiegen eine Weile. Dann fragte Thomas: „Was willst du da mit eigentlich sagen?“ Die anderen Kinder kamen neugierig herbei. Der blonde Helmut warf den Kopf zurück: „Ich will damit sagen

, daß du mir den Buckel herunter rutschen kannst! Ich werde mich nun um nichts kümmern, was du anordnest. Für mich bist du überhaupt Luft!“ Der dicke Martin lachte wütend. „Du bist ja nur böse, weil wir dich nicht gewählt haben!“ rief er. „Es wäre besser, wenn ihr es getan hättet“, sagte Helmut. „Und warum?“ „Weil ich stärker und größer bin als der da“, erklärte Helmut und zeigte auf Thomas. „Und mutiger auch“, fügte er hinzu „Mut beweist man nicht nur mit Mus keln“. erwiderte Thomas ruhig. „Man braucht auch den Kopf

. „Also du bist auch mutig, ja?“ „Ich glaube schon“, sagte Thomas. Hel mut nickte. „Out“, sagte er, „dann mache ich dir einen Vorschlag. Wir ringen. Dabei kannst du zeigen, wie mutig du bist. Und wenn du mich besiegst, dann will ich dich als Vertreter von Tante Beate anerkennen. Wenn du irisch aber nicht besiegst, dann bin ich ihr Vertreter!“ Er sah Thomas er wartungsvoll an und auch die anderen Kin der machten neugierige Gesichter. Aber Thomas schüttelte nur still den Kopf. „Nein“, sagte er. „Was, nein?“ „Nein

, ich werde nicht mit dir ringen.“ Helmut lachte. „Das habe ich mir so vorgestellt! Du bist eben ein Feigling!“ „Das hat mit Feigheit nichts zu tun“, er widerte Thomas. „Doch, hat es!“ rief Helmut. „Nein“, sagte Thomas. „Es hat nichts mit Feigheit zu tun. Die anderen Kinder haben mich gewählt. Sie hätten auch dich wählen können. Aber sie haben es nicht getan. Die Wahl ist viel wichtiger als unsere Prü gelei. Es ist ganz leicht möglich, daß du mich besiegst, wenn wir ringen und daß du stärker

bist als ich. Aber damit ist über haupt nichts bewiesen. Denn dann könnte zum Beispiel Martin kommen und dich her aus ordern und besiegen und dann —“ „Das könnte er nie!“ rief Helmut. „Ha. ha“, sagte Martin ironisch. „Hört auf“, sagte Thomas. „Es ist ganz gleich, ob er es kann oder nicht. Es war nicht der Sinn der Wahl, daß wir uns nach ihr zu prügeln beginnen. Und weil es nicht ihr Sinn war, will ich es auch nicht tun.“ Er wandte sich an die anderen. „Wenn ihr lieber Helmut als mich habt, dann könnt ihr es noch immer sagen!“ „Nein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 10 di 16
Data: 02.08.1924
Descrizione fisica: 16
eine große Rolle spielen. Eine Berufsstatiftik der Wähler würde zeigen, daß auch in den Städten noch 'beträchtliche Verschiebungen im Krästeverhält- nis 'der politischen Parteien möglich sind. Aber den Ausschlag im Kampf um die Macht wird das Dorf geben, sofern nicht eine starke industrielle Entwick lung eine beträchtliche Aendevung der Berufsschich tung der Bevölkerung bringt. Thomas Münzer. Drei Szenen aus einem Drama von Paul Gurk. In der Kirche zu Allstedt (152ö). Die Kirche ist voll von Bauern

und Bergleuten. Thomas Münzer, oberster Führer der aufständi- scheu Bauern (auf der Kanzel): Brüder, ich stehe auf der Kanzel. Aber ich bin nicht Pfaffe und nicht Mönch. Baal ist überall, wo Bilder sind. Und wo Holz, Stein, Silber und' Leinewand zu Denksteinen und Bildnissen gemacht wurden, ist Baal. Jedes Haus kann ein Tempel Gottes sein, auch eine Kirche. Aber nicht allein. . . und ohne den Unrat, der heiliggesprochen ward, um ihn unantast bar zu machen . . . Hier stehe ich vor euch, Brüder, um zu zeigen

Besitz . . . Was braucht die Kirche Besitz? Was braucht Rom Gold? Was braucht Gott Eigentum und Besitz? Wozu weiht man ihm Häuser, Bilder und ge gossene Heilige? . . . Heraus mit ihnen! Zerbrecht sie! Verbrennt sie und macht diesen Stall des Teufels zu einer leeren Haut des Geistes, die ihr erfüllt als lebendig Leib und Blut! * * (Marktplatz zu Sangerhaufen.) Bauer: Still. Er will reden. Thomas Münzer hebt die Hand. Bauer: Das Volk sumset, als wolle es schwärmen. Egbert der Trommler

: Ich will trommeln. (Springt auf einen Stein und wirbelt.) Bauer: Recht. (Es wird still. Sie lauschen.) Thomas Münzer: In welchem Ort sind wir hier? Wie ist der Name? Wo ist der Bürgermeister? Bürgermei st er: Du weißt es Thomas, daß Lch es bin. Kennen wir uns nicht? Und du weißt auch, daß du in der getreuen Stadt Sangerhaufen bist. Thonwis Münzer: Sangerhaufen? Und du? ...! Ich glaubte, in einem Haufen von Häusern zu fein aus ' dem schwankenden Lande Juda, von dem geschrieben steht:: wie lange hinket

ihr auf beiden Seiten? Ist Gott Gott,' so folget ihm nach. Ist aber Baal Gott, so folget ihm nach. Bürgermeister: Du weißt, daß wir getreu sind. • Thomas Münzer: Wie lange schon? Seit wann? ; Seit wir hier sind mit hellen Haufen und eure Gewerke Angst haben um ihre Gerechtsame? . . , Bruder, du: willst etwas sagen . . . Heinrich Pfeiffer (Unteranführer): Bruder, das schlechteste Pack ist unter den Hochnasen und Pfeffer- • säcken. Sie sind einig darin, nur einen Gott zu haben: ihren Beutel. Fürsten und Herren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 20.02.1931
Descrizione fisica: 8
heim. Seine Wirtin würde län beringend angelausen kommen: „Thomas, heute ist Donnerstag. Haben Sie Ihr Geld geholt?" Vielleicht hätte der geschundene, hin- und hergeschobene. hoffnungslose, splitternackte Thomas sie er würgt. wenn sie sein grauenhaft dunkles Gefühl ewig leerer Taschen mit ihrem Lieblingsspruch, der eingerahmt über dem Sofa bin-'', lw'eircküel batte . . . Thomas nächtigte im Wartesaal eines Fernbahnhofes. Bis ein revidierender Schupo kam und ihn nach seiner Fahrkarte fragte

. Aus dunklen Ecken erhoben sich schlaf trunkene Gestalten, torkelten hinaus, in die Nacht, aus die Straße. Vogelsreie . . . Auch Thomas gehörte zu ihnen. Der Schupo glaubte nämlich nur an das. was man ihm beweisen konnte, darum wies er mit der Hand nach der Tür. „Bitte!" Kein anständiger Mensch wäre so anständig gewesen, daß er dem müden, armen Thomas für diese Nacht sein Lager anbot. Das hätten, höchstens die Mädchen getan, die rn dunklen Straßen ihm sich anboten. Aber Thomas hakte dafür bezahlen müssen

. So schenkten sie dem verlassenen Thomas nur ihren wärmenden Atem, wenn sie ihn an- 'Prachen. Dieser warme Atem erinnerte ihn an das Sofa in der stets verschlossenen guten Stube seiner Wirtin . . . Als er am nächsten Morgen blaß und schwankend aus der Einsamkeit eines Parks kam. war er nahe daran, einen Schupo, der ihn argwöhnisch betrachtete, mit seiner klang losen Stimme nach dem Tode zu kragen. Was der für Augen gemacht hätte! „Machen Sie. daß Sie weiterkom- men!" hätte der Schupo geschrren

, weil er sich angeulkt vor-- gekommen wäre. »Machen Sie. daß Sie weiterkommen!" sagte auch ein höherer Schupo in Thomas' Brust. Ter sagte es nur viel wohlwollender, beinahe wie zu f einesgleichen. die beiden Konkurrenten vor einiger Zeit ihre Sekundanten zu Verhandlungen ermächt.gt, dre e.ne „Einigung" herbei- führen sollten. Viel Ernst scheint über diesen Verhandlun gen Nicht geschwebt zu haben. Der Einbruch Starhembergs in dre Steidleschen Gefilde Tirol wird von der Ste.dle- richtung mrt dem Abbruch

Wagenstrom sich kreuzender Straßen brandete, hatte eben die weißbehandschuhte Rechte erhoben, einer mühsam gebändigten Meute von Autos und Motorrädern das Zei chen zu neuen Jagden gebend, als Thomas zwischen den sich in Bewegung setzenden Wagen den Tod aus.auchen sah. wie er im gefährlichsten Gewühl stand, mit verschränkten Ar men und ihm zunickend: „Hier, arbeitsloser Thomas!", in dieser Sekunde dachte Thomas daran, daß kein Hahn nach ihm krähen würde, niemand, abgesehen von seiner Wirtin

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 06.01.1935
Descrizione fisica: 8
, ich Hab an der armen Hanna wohl doch ein gu tes Werk getan. Es möchte sie sonst keiner. Der Tho mas sagt gleich zweimal nein. Man muß froh sein, daß der Koller sie nimmt . .. Dann stehen sie plötzlich still vor einer weiten, kah len, sonnigen Fläche. „Thomas — dein künftiges Arbeitsfeld!" Der legt die Hand über die Augen. Wie weit er blickt, überall Sonne. Der kleine, rachitische Bub fällt ihm wieder ein. Seine Augen grüßen das weite, besonnte Land. In diesem Augenblick beginnt dem Thomas fein künftiges Werk ans

Herz zu wachsen . . . 2 . Auf der Reichsstraße blitzt die endlose Reihe der Lich ter aus, da Thomas Oberlechner die Heimfahrt antritt. Er ist im besten Einvernehmen von dem sonderbaren Onkel Hofrat geschieden. Mußte versprechen, in den Tagen zwischen Weihnacht und Neujahr wiederzukom men. Dann werde er mit allerlei Leuten bekanntge macht werden. „Ich werde dir schon Tips geben, lieber Thomas, wo her du das Baumaterial beziehen sollst und wie man sich zu den Leuten hier stellt. Glaub

mir — ich habe schon meine Erfahrungen —" ?^ omos hat sich nicht mehr geärgert. Hat still lächelnd zu allem genickt. Er wundert sich nun selbst darüber, denn seine Art ist sonst leicht aufbrausend. Der alte Mann ist doch ein großes Kind und hat keine rechte Ahnung vom wirklichen Leben. Maßt sich dabei eme Unmenge Weisheit und Erfahrung an. Eigent lich macht die Sorte den Thomas sonst rasend. Aber gerade weil dieser alte Mann ein so großes Kind ist, kann man ihm nicht böse

sein. Und dann ist noch etwas an ihm. Thomas wußte es nicht recht zu nennen. Etwas Hilfloses, vielleicht sogar Lächerliches, aber es wirkt auf einen, der tiefer sieht, fast ein bißchen trau rig. Dieser hilflose, lächerliche Mensch muß ja am eigenen Leben vorbeigegangen fein .... „Also, das Baumaterial, Thomas — das beziehst du sozusagen aus der Familie. Aus dem Walkersdorfer Ziegelwerk. Der Direktor ist nämlich gewissermaßen mein Neffe. De Dova hat da ein kolossales Glück gemacht vor zwei Jahren. Die Dova, weißt du, das ist die Schwester

?" „Ich werde ein Angebot einholen", hat Thomas zu rückhaltend erwidert. Zum Schlüsse hat die dürre Fritsch die bauchige Flasche mit dem Ebereschenschnaps bringen müssen. Da haben die beiden Herren auf ein gutes Gelingen ange stoßen. Und auf ein frohes Wiedersehen zu Weihnach ten . . . Der Schnaps war gut, hat den Körper wohlig durch wärmt. Der Thomas konnte ihn wohl gebrauchen. Jetzt fegt der Wind wieder eisig durch die Pappelkronen der Reichsstraße. Dazu setzt ein feiner Sprühregen ein, dessen Tropfen dem Thomas

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 04.09.1926
Descrizione fisica: 16
. 29. in der Höttingerau Markgraber Alois, Au 25, und in Hötting Scholz Eduard, Riedgasse 65, täglich nach 7 Uhr abends Einzahlungen entgegen. uNd sterben. Denn dadurch stiften wir wenigstens keinen Schaden." Der Pfarrer gab Madam Jensen und den andern die Hand und sagte kurz Lebewohl. Dann verließ er das Haus. Zehntes Kapitel. Gleich nach 'dieser Zusammenkunft wurde die Scheidung Mischen Thomas Big und Amalie durchgeführt. Madam Pensen kündigte ihrem Sohne den Derwalterposten; sie wünschte ihn nicht mehr aus dem Hofe

zu schen. Aber schon Nach einem halben Jahre kehrte er wieder zurück, da sie ihn nicht entbehren konnte. Karen Mob auf dem Pfarrhof, sie üNd Thomas sahen sich lange Zeit gar nicht. Thomas er zählte jedoch seiner Mutter nach seiner Rückkehr nach Haver- holm, Pastor Stoubye habe versprochen, sie zu trauen, renn die drei Jahre verstrichen seien; und es sei ihre feste Wsicht, dann zu heiraten, ob sie nun aus HaverholM bleiben bürden oder nicht. Unter diesen Umständen begann Madam Jensen, all- n'ählich

nächzugeben; als ein Jahr verstrichen war, fragte ße eines Tages Thomas Big in ziemlich gekränktem Tone: warum er denn nie aus den Pfarrhof gehe. Er suchte das Versäumte sofort wieder gützuMachen und besuchte den Pfarrhof von jetzt an ungefähr einmal wöchentlich. Im Lause der beiden folgenden Jahre sagte feine Mutter alleMngs nie unmittelbar, daß ihr Karen als Schwiegertochter willkommen sein werde, aber sie sprach oft von Veränderungen auf idem Hof, die Thomas Big anst- führeN sollte, und die -eigentlich

erst nach zwei Jahren nötig sein würden. Und endlich schenkte sie Thomas, ohne eine Mene zu verziehen, als Geburtstagsgabe Stoff zu einem schwarzseidnen Kleid, und das bedeutete in der dortigen Gegend so viel wie die Ueberreichung des Brautkleides. An einem Sonntagnachmittag im Sommer des Jahres, in dessen Herbst die Hochzeit ftatfinden sollte, war Thomas im Psarrhause. Der Pfarrer sah- bei «diesen Besuchen nie viel Son^Gm^denn.2hl0!nM.1aß meist unten in der Wohnstube bei Karen und der Jungfer

Bierregaavd, -die ja während der ganzen Zeit Partei für die jungen Leute genommen hatte und Karen jetzt Nicht mehr als Dienstmagd, sondern eher als jüngere Freundin behandelte. Kurz nach der Rückkehr des Pfarrers aus der Filial- gemeinde klopfte es an die Tür seines Zimmers, und herein traten die beiden jungen Menschenkinder. Thomas ging voran, während Karen verschämt durch die Tür huschte, die sie so wenig wi-e möglich öffnete. Auf die Aufforderung des Pfarrers hin, sich zu setzen, nahm sie dicht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 10
Data: 14.01.1956
Descrizione fisica: 10
D\C K/N OEftZfelf UNG JOHANNES MARIO SIMMEL 5. Fortsetzung. Thomas überlegte hin und her. dann siegte seine Neugier und er versuchte, in dem er einen Finger mit einem Körnchen des weißen Pulvers in den Mund steckte, festzustellen, wonach es schmeckt. Dann nickte er zufrieden. Das Pulver schmeckte genau so wie Salz. Und im nächsten Augenblick hatte Tho mas eine großartige Idee. Die anderen standen noch immer am Waldrand und versuchten, Josef aus sei nem Versteck zu locken, als Thomas, ziem lich

außer Atem, angerannt kam. „Tante Beate!“ rief er. „Tante Beate!“ Sie sah ihm neugierig entgegen. „Was hast du denn da?“ fragte sie er staunt und auch die anderen Kinder ka men näher und starrten Thomas an. der seinen Mantel ausgezogen hatte und ihn wie e*in Bündel über den Rücken geworfen hatte. Er trug etwas in seinem Mantel, das konnte man deutlich sehen, und dieses et was schien sehr schwer zu sein. „Ja, was hast du?“ riefen ein paar Kin der. Thomas ließ das Mantelbündel in den Schnee fallen

und rang nach Luft. „Salz!“ sagte er dann stolz. „W a s?“ riefen ein paar Stimmen. Thomas nickte zufrieden. „Jawohl“, sagte er. „Salz!“ Und er be richtete rasch, wo er es gefunden hatte. Die Kinder sahen ihn verständnislos an. luii U&eitte Suaht Euch einen Obstkorb, wie Ihr ihn Auf dem Bilde (a) seht. Als Wiegengestell nehmt zwei alte Kleiderbügel und schraubt diese durch das Mittelloch an einem Brett fest, wie Abbildung b zeigt. Nun biegt Ihr einen Draht zu der Form wie bei c und steckt

Ihn in ein gebohrtes Loch am Ende de» Querbrettes (d). Nun nagelt Ihr den Korb auf und malt ihn hübsch an und näht Kissen und Vorhang aus einem bunten Stoffrest. Nun hat die Puippe ein feines Bettdhen. tik Autoßus, feefi wie die Weti „Ja, aber was willst du denn mit dem Salz anfangen?“ fragte schließlich Lucie und wischte sich die verweinten Augen trocken. „Mit dem Salz werden wir dein Schaf fangen“, erklärte Thomas. Danach war es einen Augenblick ganz still, so verblüfft waren alle. „Mit dem Salz

?“ „Ja, mit dem Salz!“ sagte Thomas und sah Tante Beate an. Diese lächelte plötz lich, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte freundlich: „Du bist ein sehr kluger Junge, Thomas! Ich gratuliere dir zu deinem Einfall!“ Der dicke Martin drängte sich vor. „Ich verstehe kein Wort“, behauptete er. „Paßt einmal auf“, sagte Tante Beate. „Was glaubt ihr wohl, warum in der Fut terkrippe für die Tiere Salz war?“ „Wahrscheinlich, weil die Tiere Salz gern haben“, sagte die schüchterne» klein« Hanna. „Sehr richtig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 31.08.1926
Descrizione fisica: 8
werden. Durch diese voraussichtliche Entlastung wird das untere Revier des Erzberges stillgelegt werden und mit diesem werden auch die Restanlagen in Mürzboden ihre Tätigkeit einstellen. Der Schiedsspruch in Oberschlesien von den Arbeitern abgelehnt. Berlin, 30. Aug. (Wolffbüro.) Der Schiedsspruch für den oberschlesischen Bergbau, der eine Erhöhung der * Im des Lebens willen!" Erzählung von Jakob Knudsen. »Thomas hat mir den größten Kummer bereitet, der mich in meinem ganzen Leben betroffen hat!" Man glaubte, bei diesen Worten

der Madam Lindström einen ganzen Chor gurgelnder, schluchzender Stimmen zu vernehmen. „Ja, .da siehst du's, Thomas," rief Herr Lindström, mühsam nach Luft schnappend. „Hast du denn so recht all das Unglück überdacht, das du heraufbeschwörst oder her aufbeschwören wolltest?" „Aber was sollen wir nur tun? Was sollen wir nur tun, um ihn davon abzubringen?" schluchzte Madam Lind ström und focht in hilfloser Verzweiflung mit .den Armen umher. „Ich habe zum Herrn Pastor geschickt," sagte Lmd- ström

. „Vielleicht kann er Thomas helfen. Das ist ein ver nünftiger Mann und Thomas hat Vertrauen zu ihm." Bei diesen Worten richtete Thomas sich ein wenig aus feiner gebeugten Stellung auf; sein Blick sollte wohl Lind- ströms Aeußerung als ungereimt zurückweisen, äber er war flackernd und unsicher. Ein paar Minuten lang schwiegen alle. Dann sagte Madam Lindström in schmerzlichem, aber zugleich anspruchslos-bescheidenem Ton: „Ach, Thomas, darf ich nicht meiner Wege gehen, bis der Pastor kommt

. Ich habe das Bedürfnis, mit mir und meinem Gotte allem zu fein." Thomas murmelte: „Gewiß." „Dürfte ich bei dir bleiben, um ein Wort mit dir zu reden?" fragte Herr Lindström und folgte seiner Frau in Halbkreisen schnell zur Tür hinaus. Amalie und Thomas wechselten ein paar gleichgültige Worte, in dem Ton, der auf dem Theater in einer großen Szene zwischen Nebenpersonen üblich ist, nachdem die eigent lichen Hauptpersonen sie plötzlich allein gelassen haben. Löhne um 5 Prozent vorsieht, ist nach einer Meldung

hat es bisher auch vermieden, diese Frage überhaupt zur Erst als ich von Hanse wegging, habe ich erfahren, daß du hier seist," sagte Thomas. „Hat deine Mutter es dir gesagt?" „Ja." „Ich 'hatte etwas mit Mutters Maschine zu nähen. Das geht viel rascher. Es ist wirklich eine Schande, daß wir keine Nähmaschine haben, Thomas." „Ja." Noch ein paar Repliken folgten, dann ging Amalie in die Küche. Herrn Lindström hörte Thomas auf einem ande ren Wege in den Laden gehen. Eine halbe Stunde lang ließ

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 06.10.1929
Descrizione fisica: 8
, für den Inseratenteil Rudolf Wagner, sämtliche in Innsbruck. Diener Büro: Wien. i.. Ribelunqengaffe 4 (Schillerhos). Fernruf 0 22-4-29. , Entgeltliche Ankündigungen lm redaktioneNen Telle sind mit einem Kreuze und einer Rümmer keantllch gemacht Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichtfche Anzeigen-Gefellschaft »A.-G» Wien. Brandstätte 8. Fernruf v ST L S» Innsbruck. Sonntag, den 6. Oktober 1929. Die Keimatwehr und der 12. November. Der ungläubige Thomas. A. B. London, 5. Oktober. Als das Labonr-Kabinett

gebildet wurde, galt der Lord- jiegelbewahrer I. H. Thomas als der starke Mann Ser neuen Regierung. Da aber der Lordsiegelbewahrer heute nichts mehr zu tun hat. so ist er gleichzeitig im Hauptnebenamt Minister für Schaffung von Arbeits gelegenheit. Und als solcher hat Mr. Thomas aller hand zu tun. Es war ein Beweis des Vertrauens in die Tatkraft und Leistungsfähigkeit des ehemaligen Lokomo tivführers, daß gerade ihm die Herkulesaufgabe Ange wiesen wurde, für die anderthalb Millionen englischen

Arbeitslosen Beschäftigung zu finden. Und vor vier Mo naten galt Mr. Thomas auf Grund seiner Wahlverspre chungen und seiner vernichtenden Kritik an der Rat losigkeit Balöwins dem Problem der Arbeitsbeschaffung gegenüber als der Erlöser aus allen wirtschaftlichen Nöten. Thomas, bas war offenbar, glaubt an seine Mission.. Inzwischen ist aus dem gläubigen ein ungläubiger Thomas geworden. Der Lordsiegelbewahrer hielt auf Sem Läbour-Parteitag in Brighton fast wörtlich die selbe Rede zur Frage

Mr. Thomas nach viermonatigem heißem Bemühen. Bon Baldwinhat man sich fünf Jahre lang mit dieser stereotypen Rede Hinhalten lassen. Für Thomas und die Labour-Regkerung ist sie eine bedenkliche Wie derholung, die keine weiteren fünf Jahre Dienste tun dürfte. Denn das Versprechen, die Arbeitslostgkett in kurzer Frist zu beseitigen, war das Sprungbrett, von dem aus Labour sich in Macht und Amt schwang. Nun ist der starke Mann des Kabinetts gezwungen, seine Schwäche zu bekennen. Das ist ein schwerwiegendes

Eingeständnis, das böse Folgen haben muß. Daß Mr. Thomas bisher nichts erreicht hat, liegt nicht an ihm, sondern an den Verhältnissen. Er hat versucht, das Problem in K a n a d a zu lösen, während es doch nur in England selbst gelöst werden kann, und auch hier an scheinend durch einen W i r t s ch a f t s d i k t a t o r. Kanada soll Kohle und Eisen aus dem Mutterlande beziehen und nicht aus Amerika. Thomas hat den maßgebenden Per sönlichkeiten in Kanada ins Gewissen geredet, sie an ihre Pflicht als Briten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 11 di 18
Data: 19.05.1956
Descrizione fisica: 18
und kostet 22 Schilling doch eben gesehen!“ Hanna starrte ihn an, dann brach sie wortlos in Tränen aus. Dieser Erwiderung war der dicke Martin nicht gewachsen. Er stand auf. streichelte hilflos Hannas Kopf, und als es ihm nicht gelang, sie zu beruhigen, rief er verzwei felt: „Thomas, komm doch her! Hanna weint!“ Thomas saß vorne, auf dem Sitz Herrn Wiedmanns. Er hatte in den Schnee hin ausgesehen und schien tief in Gedanken versunken zu sein. Martin mußte ein zwei tes Mal rufen. „Thoma s!“ Da erst

schreckte der Junge auf. „Ja“, sagte er. „Was willst du?“ „Ich —“, begann Martin, dann bemerkte er das abwesende Gesicht, das Thomas machte, und fragte: „Was hast du denn?“ „Ich habe nachgedacht“, sagte Thomas. „Worüber?“ „Die Lawine ist in der Gegend herunter gekommen, in die Herr Wiedmann und Tante Beate mit Karli gegangen sein müs sen“, sagte Thomas. „Rede keinen Unsinn!“ rief Lucie. „Die drei sind gestern nacht, vor vielen Stunden, dort gegangen! Es kann ihnen doch nichts mehr geschehen

sein!“ „Ich denke nicht an sie“, sagte Thomas. „An wen denn?“ rief ein Mädchen. Tho mas stand langsam auf. „Kommt einmal mit“, sagte er, und trat in dyn Schnee hinaus. Die Kinder folgten ihm. Thomas ging bis zu der Stelle, wo die Spur von Herrn Wied manns Schuhen begann. „Hier“, sagte er und wies auf den Boden. „Was. hier?“ fragte der dicke Martin verständnislos. „Was siehst du?“ „Herrn Wiedmanns Schuhabdrücke“, sagte Martin. „Was noch?“ „Andere Abdrücke in ihnen. Kleinere Ab drücke“, sagte Lucie

. „Sie werden von Tante Beate stammen.“ Thomas nickte. „Ja“, sagte er, „von Tante Beate oder von Karli oder — von Helmut.“ „Von Helmut?“ tiefen ein paar Kinder überrascht. „Ja, von Helmut“, sagte Thomas ernst. „Ich glaube, daß er Herrn Wiedmanns Spuren nachgegangen ist.“ Danach schwiegen alle. Schließlich sagte Martin: „Das glaubst du, aber er kann auch ganz woanders hingegangen sein.“ „Nein“, sagte Thorriäs, „das kann er nicht.“ „Ach“, sagte der dicke Martin, „und warum nicht?“ „Weil keine andere Spur vom Autobus

wegführt“, sagte Thomas langsam, und er betonte jedes Wort. „Deshalb muß Helmut in Herrn Wiedmanns Fußspuren gegangen sein. Deshalb habe ich Angst um ihn.“ „Angst?“ fragte Hanna ängstlich. „War um Angst?“ „Weil Helmut in die Richtung gegangen ist, in der die Lawine herunterkam!“ er widerte Thomas leise. DAS SECHSTE KAPITEL Nichts als Scherereien macht uns der Kerl — Man wird doch noch reden dürfen — Siebzehn Kinder suchen das achtzehnte — Martin reibt sich die Hände — Helmut pfeift schon lange

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 20.01.1935
Descrizione fisica: 8
Von Eise Sola Plenk (13. Fortsetzung.) Paul Koller kramt achselzuckend in Papieren, als habe er gar keine Minute seiner kostbaren Zeit zu ver lieren wegen eines belanglosen Querulanten. „Man hat die Bedürftigsten ausgesucht. Die am längsten ohne Arbeit sind." „So? Das glaub ich nicht!" erwidert Thomas heftig. „Ich habe vergangenen Herbst hier mit einem braven, armen Teufel gesprochen, der ganz verzweifelt Arbeit suchte seit Jahr und Tag. Der ist nicht dabei." „Wer weiß, was das für ein Vagabund

war", Herr Sekretär lächelt überlegen. Fügt sehr hoheitsvoll hin zu: „Herr Baumeister, Sie werden wohl entschuldigen — ich habe dringend zu tun —!“ Damit zieht sich Paul Koller in einen Nebenraum zurück. Also so steht es. Thomas bleibt einen Augenblick schwer atmend stehen. Herrgott, was gäbe er drum, könnt er diesem Menschen ein paar hinter die Ohren geben und dieser Gesellschaft hier den ganzen Krempel hinwerfen. Vielleicht — tut er's noch. Draußen im Vorraum sitzt eine junge Frau. Dürftig gekleidet

, ein Kind auf dem Schoß, ein zweites neben sich. Das hat den Hals dick verbunden und sieht elend aus. Die Frau betrachtet Thomas scheu forschend. „Vitt schön, Herr ist der Herr Bürgermeister noch nicht zurück von der Feuerwehr?" Thomas horcht erstaunt auf. Das Feuerwehrgebäude liegt ja gleich dem Gemeindeamt gegenüber. „Vor einer halben Stund ist er nübergangen", be richtet die Frau in klagendem Ton. „Hat versprochen, er kommt gleich Ich wart schon lang mit'm kran ken Kind da Skrofeln hat er, der Bub

— — Mein, die nasse Wohnung halt Vormerken möcht uh mich lassen auf eine Koloniewohnung — auf so a liebes Häuser! " Thomas Oberlechner — du mußt aushalten. Wirf alle unsinnigen Gedanken von dir. Du könntest nim mer ruhig schlafen, lässeft du dein Werk im Stich. Sie stunden vor deinen Augen, die Scharen verzweifelter Mütter, todkranker Kinder. Alle so wie diese hier .., „Auf ein liebes Koloniehäuferl mit recht viel Sonne —", sagt der Thomas lächelnd, wie im Traum. Wiederholt leise: „Mit recht viel Sonne

. „Aber jetzt kommen S' nur, Herr Baumeister, komMn S' nur “ Hernach bringt der Thomas feine Klage abermals vor. Der Bürgermeister hört aufmerksam zu. Ruft den Sekretär herbei. Der weicht erst erschrocken zu rück, da er Thomas wieder gewahrt. Dann verwandelt er sich liebenswürdig-geschmeidig. „Aber bitte — ich habe die Klagen des Herrn Bau meisters natürlich zur Kenntnis genommen. Konnte aber doch selbstredend ohne Herrn Bürgermeister nichts selbständig verfügen " „ als mich auf meine bekannten Fähigkeiten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 17.03.1956
Descrizione fisica: 12
mit den zu sammengefalteten Zetteln zu Herrn Wied mann zurück, der sie entgegennahm. „So“, sagte er, „nun wollen wir einmal sehen, wer die meisten Stimmen bekom men hat.“ Er faltete den ersten Zettel aus einander und las: „Helmut!“ Helmut strahlte. „Natürlich“, sagte er. „Warte es ab“, meinte Herr Wiedmann. ..Es kommen noch 17 andere Zettel!“ Auf dem zweiten Papier stand „Martin“. Auf dem dritten stand wieder „Helmut.“ Dann kam ein Papier mit „Lucie“. Und dann eines mit „Thomas“. Nach diesem öffnete Herr Wiedmann

ein „Agathe“-Pa- pier. Und dann gab es eine Ueberraschung: Herr Wiedmann öffnete nacheinander sechs Zettel, auf denen allen Thomas gewählt wurde! Die Kinder waren sehr aufgeregt. Wer würde als Sieger hervorgehen? Zuletzt war das Resultat klar: Thomas hatte neun Stimmen bekommen, Helmut vier und Agathe, Lucie. Martin und zwei andere Jungen je eine. „Thomas hat also die meisten Stimmen“, sagte Herr Wiedmann. „Die meisten von euch haben Thomas gewählt und desha b wird er Tante Beate vertreten.“ Er sah Thomas

an ..Nimmst du die. Wahl an?“ fragte er ihn. „Ja“, sagte Thomas. „Gut“, sagte Herr Wiedmann und wandte sich an die anderen. „Dann bitte ich euch, ihm zu folgen in allem, was er euch sagt. Er wird die Lebensmittel ver teilen und er bekommt die Autoschlüssel. Ich gratuliere euch im übrigen zu eurer Wahl. Ich selber hätte auch nur Thomas gewählt.“ „Ich werde mich bemühen, es gut zu ma chen. Herr Wiedmann“, sagte Thomas. „Davon bin ich fest überzeugt, mein Junge“, erwiderte der Chauffeur. Er sah Tante Beate

an. „Na“, mernte er, „sind Sie nun etwas beruhigter?“ Sie lächelte ihn an. „Ja“, sagte sie. „Mit Thomas als meinem Vertreter bin ich wirklich beruhigter.“ „Schön“, sagte Herr Wiedmann, „dann will ich nur noch meine beiden Taschen lampen holen, damit wir in der Nacht den reichten Weg finden.“ Tante Beate zog, während Herr Wiedmann tat, was er an gekündigt hatte, ihren Mantel an. Martin kam nach vorne und klopfte ihr auf die Schulter. „Tante Beate“, sagte er, „wenn du Karli wiedersiehst, möchtest

schneiten Aeste und ein großer grauer Hase kam hervor. Der Hase marschierte langsam und neugierig durch den Schnee zu dem Baum, an dem Karli lehnte und setzte sich neben ihn. Er sah ihn interes siert an und rührte sich nicht. Nur manchmal schnupperte er. Seine kleinen runden Augen leuchteten in der Dunkelheit. Im Autobus waren Herr Wiedmann und Tante Beate aufbruchbereit. „Also seid brav, Kinder“, sagte Tante Beate, „und folgt Thomas schön. Späte stens morgen früh sehen wir uns wieder.“ „Hast

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 7 di 10
Data: 06.06.1936
Descrizione fisica: 10
: Univ.-Prof. Dr. Alfred Orel. Aus- führende: Mihatsch-Quartett: Clemens Mihatsch (1. Vio line); Alois Bog (2. Violine): Günther Breitenbach ROXR&XI VOn. ERICH I» E N N A R D Copyright Hem-Vorlag, Berits W 35 (20. Fortsetzung.) Da fragte Thomas sanft: „Haben Sie solche Furcht vor mir, Almuth? Ich verspreche Ihnen, ich werde keine Rechte beanspruchen. Nur um der Mutter wil len, Almuth. Sie müssen den Weg weitergehen. Wir müssen ihn weitergehen, Almuth." „Wieder eine Lüge." flüsterte

sie, „ist es nicht ge nug, Thomas?" Da fuhr sie zusammen. Thomas Ebbeke sagte et was. Es klang wie die Wiederholung der Worte, die sie selbst sich in den ganzen Monaten immer wieder vorgesagt: „Um der Barmherzigkeit willen, Almuth. Kann es da je genug sein?" Da senkte sie den Kops. Sie ergab sich. Nicht in eine Ergebung der Hoffnungslosigkeit, sondern in einen Plan, den irgend eine unbekannte Macht über sie gebreitet und in den sie hineingestellt war. Durfte sie jetzt ruhig sein? War es jetzt leichter? Ach nein

, es war vielleicht noch tausendfach schwerer. Denn neben Thomas Ebbeke gehen, wie er es gesagt, e« mar die größte Forderung an ihre Kraft. Er konnte ja nicht ahnen, wie sie diese Monate mit ihm gelebt. Daß sie ein geisterhaftes Bild von ihm geliebt und öatz sie nun den Gegenwärtigen liebte wie einst den Toten durch Elisa. Fühlte Thomas Ebbeke, was m ihr vorging? Sie wußte das nicht. Mer er nahm plötz lich ihre Hände und sagte scheu zärtlich: „Vergessen Sie nicht. Almuth, das ist alles erst der Anfang. Wohin

er führt, wir wollen nicht fragen. Aber Elisa hat es so gewollt." Seitdem Hermann Ebbeke wußte, der Junge lebte, der Junge war wieder im Lande, hatte er sich hun dertmal den Augenblick des Wiedersehens ausgemalt. Aber nun Thomas an diesem Vorwinternachmrttag plötzlich in der Wohnstube stand, ganz plötzlich, ohne sich angemeldet zu haben, so einfach da war, da suhlte Hermann Ebbeke nichts, als das eine ganz einfache, ganz fromme Gefühl: Gott sei Dank, und noch emmal Bott sei Dank. „Vater

zwischen euch? Da ist doch nicht etwas, was euch wirklich auseinanderbringen könnte? Junge, tut uns das nicht an. Elisa ist ein Stück unseres Le bens geworden. Wenn ihr jetzt nicht beisammen seid, dann trefft ihr die Mutter ins Herz. Und mich?" Seine Stimme schwankte, er senkte den Kopf. „Ha ben wir nicht lange genug gewartet?" Thomas faßte die Hände des Vaters. Und nun sprach er. Alles sagte er ihm, was zu sagen war. Er fühlte die Hände des Vaters in den fernen einmal auszucken, als ob sie sich lösen wollten, allmählich aber wieder still

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 17.05.1932
Descrizione fisica: 8
wirtschaftlichen auch die unentbehrlichen Politischen Voraus setzungen einer sozialistischen Umgestaltung der Wirtschaft zu schaffen — das ist die geschichtliche Ausgabe, die nach einem Jahre auswegloser Kreditkrise riesengroß vor der in ternationalen Arbeiterklasse steht. Feuilleton. Geschichten um Albert Thomas. Von Hans W e s e m a n n. Genf, im Mai 1932. Mit seinem blonden Rauschebart und der funkelnden Goldbrille sah Albert Thomas viel eher einem germanischen Recken ähnlich, als einem Gallier. Vielleicht

erklärt sich so die unausrottbare Historie, daß Albert Thomas der Sohn eines deutschen Kriegsgefangenen sei, der 1870 in Frankreich zurückblieb. Seine politischen Gegner, an denen es ihm nie ermangelte, haben ihm diese angebliche „teuto nische Abstammung" manchmal anzukreiden versucht. Aber ohne Erfolg. Albert Thomas lvar ein guter Franzose, was ihn allerdings nicht hinderte, auch ein guter Europäer zu sein. Umgekehrt gibt es von dieser Legende eine deutsche Variante, die noch dazu wahr

ist. Der deutschnationale Minister Bazille von Württemberg — Heiterkeitsbazillus nannte ihn einst Adolf Hoffmann — ist tatsächlich der Sohn eines französischen Kriegsgefangenen, der nach 1870 im Schwabenlande Wurzel schlug. Vielleicht hat diese teuto nische Seltsamkeit den Grundstock für die Legendenbildung über Thomas abgegeben. Man nennt so etwas eine Koineidenz der Fälle. Albert Thomas war im Krieg Munitionsminister der französischen nationalen Regierung. Man hat ihm des wegen Vorwürfe wegen angeblichen Verrats

Entente: 4. Herstellung eines innigen Kontaktes der nationalen listischen Prinzipien gemacht. Mit Unrecht! Thomas tvar seinen patriotischen Ministerkollegen ein unbequemer Part ner, der bei jeder Gelegenheit für die Interessen der Ar beiterschaft und gegen die Militärsuprematie austrat. Eines Tages geriet er mitElemenceau wegen derMassenerschicßung von Deserteuren in heftigen Streit. „Es ist eine Schände, wie Ihre Generale die armen poilus behandeln. Was würden Sie tun. wenn ich jetzt die Arbeiter

zum Streik aufrufen würde!" Der Tiger besann sich keinen Augenblick. „Ich würde Sie erschießen lassen." „Sagen Sie das im Ernst?" fragte Thomas. „Natürlich." „Dann ist es gut. Ich verstehe nämlich in so ernsten Dingen keinen Spaß." Für dieses Mal zog die Gewitterwolke noch vorüber. Thomas wohnte am Quai Wilson in der Bel-Etage eines großen Hauses, gerade mit dem Blick auf den See. Seine hübsche, bedeutend jüngere Frau und zwei reizende Töchter teilten sein Familienglück. Thomas war in sei nen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 16.10.1907
Descrizione fisica: 8
erregt die Ver haftung zweier angesehener Priester, des Mathe matikprofessors Jaccod und des Kanonikus Neu- saan Aufsehen. Beide Priester werden beschul digt, sowohl mm dem Dombaufonds, als auch von den Geldern, die dem Dombaufonds von frommen Damen anvertraut wurden, mehr als 100.000 Lire unterschlagen zu haben. V o r n e h m e K i r ch e n r ü u b e r. In Cler- niont-Ferrand in der Auvergne nahm die Polizei die Verhaftung zweier Mitglieder der sehr an gesehenen Familie Thomas vor, nämlich der ver

witweten Frau Thomas, welche Eigentümerin einer großen Faßsabrik ist, und ihres jüngeren Sohnes. Beide stehen unter der Beschuldigung, all zahlreichen. Kirchendiebstählen als Hehler teil ten ommen zu haben. Außerdem wird der ältere Lohn der Frau Thomas, Antoine Thomas, welcher nach London gereist ist, unter der gleichen Beschuldigung verfolgt. Man fam auf die Spur dieser Uebeltäter, als tit den jüngsten Tagen ein kostbarer Reliquienschrein im Werte von 60.000 Franks aus der Kirche von Ambazac

verschwand. Antoine Thomas und sein Gehilfe, ein gewisser Faure, haben diesen Schrein aus der Kirche nachts geraubt und auf einem Auto mobil entführt. Durch das Automobil geriet man auf die Spur der Familie Thomas. Die Familie Thomas spielte in Clermond-Ferrand eine gewisse Rolle. Die Mutter ist sehr fromm und steht an der Spitze vieler kirchlicher Wohl tätigkeitswerke, die Söhne sind Mitglieder des athletischen Sportklubs von Clermont-Ferraud. Antoine ist Präsident dieser Gesellschaft, die aus durchaus

ehrenwerten Elementen besteht. Die Hausdurchsuchung bei dieser Familie ergab nun das Vorhandensein zahlreicher irr neuester Zeit arrs Kirchen verschwundener Künftig er äie. Gegen Autoine Thomas, der von einem Inspektor der französischen Sicherheitsbehörde in London ge sucht wird, liegen noch andere Beschuldigungen vor. Man fand in seinem Ziminer einer: Schrank voll Gifte und eine Anzahl von Substanzen und Instrumenten, die zu Verbrechen wider keimen des Leben gedient haben müssen. Eine umfang reiche

Korrespondenz, die außerdenr gefunden wurde, ergibt, daß Antoine mit einer großen Anzahl Damen von Clermout-Ferrand, Orleans, Nantes und auch in Paris in Verbindung stand, welche seine Dienste in Anspruch nahmen. Tie Verhaftung der Familie Thomas wird wahr scheinlich einen weitverzweigten Skandal in vielen französischen Provinzstädten Hervorrufen. Theater. Aus der Theaterkauzlei wird uns geschrieben: Heute Dienstag geht als 11. Vorstellung im Abonnement, Serie grün, die sehr gern gesehene Orerette

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 8 di 10
Data: 26.11.1932
Descrizione fisica: 10
war elastisch, je dem Drucke, Dehnen und Ziehen nachgebend, aber im Nu wieder zurück sch nellend in die alte Lage. Bei Verhandlungen war er für den Augenblick bequemer, als der stürmische Thomas Mair; aber ir die Länge wurde von ih:n wie von diesem die Geduld erschöpft. Unter Einem machte das Präsidium auch die Hof- entscheidung in Ansehung der Behandlung ohne Be kehrung verstorbener Manharter kund. Der Landrich ter Dallatorre hatte darauf angetragen, daß die Be erdigung auf geweihtem Boden jedesmal versagt

und Befehl des Kaisers, ihn zu versetzen, bekannt gewor den war. Im äußeren Betragen machte sich, wie immer, so auch jetzt wieder, Thomas Mair am meisten bemerkbar. Im Oktober 1820 wallte er nach Harlosanger im Spertental. Mit dem Rosenkranz in der Hand schrei tet er auf dem Heimwege einher. Vor der Woh nung des alten Lederers Singer sieht er dessen zwei Söhne, und weil er von der Krankheit ihres Vaters gehört hatte, fragt er sie nach dessen Befinden. Sie fordern ihn auf, ein Weilchen einzukehren

und den Kranken zu besuchen. Denn dieser und Thomas wa ren gute Bekannte. In Bälde wendet sich das Ge spräch auf die Religion. Der alte Singer äußert sein Vorhaben, den Empfang der hl. Sterbesakramente nicht länger zu verschieben. Thomas bricht in Gelächter aus und ha jener sich wundert, beginnt er, ihm seine Grundsätze darzulegen und die Beweise für deren Wahr heit anzuführen. Was war der Erfolg? Der siebzig jährige Mann, der sich eben nach dem Tröste der Religion sehnte, an der Schwelle der Ewigkeit lie

gend, ändert seine religiöse Ueberzeugung und wird Manharter. Der Geistliche, der ihn zu besuchen pflegte, bemerkte mit Verwunderung die auffallende Umstin- mung des Kranken und kam endlich der Ursache auf die Spur. Die Zurückführung des alten Mannes zu der früheren Ueberzeugung und zur Anerkennung der kirchlichen Ordnung erheischte die größte Anstrengung. Der Vikar nahm im Hause Singers ein Protokoll auf SS? und Vater und Söhne gestanden mit unterschriftlicher Bestätigung, Thomas sei ungerufen

Evangelium. Plötzlich, ohne Anklopfen, tritt Thomas Mair in die Schulstube und rollt bald auf den Geistlichen, bald auf seine Tochter feurige Blicke. „Was willst du hier?" sprach der Geistliche mit Ernst. „Meine Tochter will ich!" rief Thomas. Der Vikar, ohne zu antworten, entfernt sich. Indessen predigt Thomas den Kindern, diese Lehre führe zur Hölle. Die andere Hälfte des Hauses gehörte einem Schenk wirte, und dein Schulzimmer gegenüber war die Gast stube. Von dort kehrte Nun Steinberger mit zwei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 28.08.1926
Descrizione fisica: 12
aus den Landstraßen, die nicht allzusehr belastet find, bestens bewährt. — An die Vorträge schloß sich eine Besichtigung der Straßenbauaus stellung. In den Na chmittagsstunden wurde die Dersuchs- strecke eingehend besichtigt. 71 Jm des Lebens willen!" Erzählung von Jakob Knudfen. Thomas Big kannte ja Amalie aus der Verlobungs- zeit her und hatte darum nichts Besonders an ihr auszu setzen. Aber er 'bekam doch Angst vor sich selbst, weil ihn Gedanken übermannten, die, wie er wußte, töricht und un nütz

. Und dann folgte die dritte Linie: Also hatte sie sich nie etwas aus Thomas gemacht, und nur aus Leichtfertigkeit hatte fie sich ihm hingegeben. And dann stellte er im stillen allgemeine Bettachtungen an über Schande und Ehre. Und schließlich begann er von vorne — das war eben das Fürchterliche — und sann dar über nach: ob es nicht sehr schlecht von Karen gewesen, sich bloß deshalb zu verloben, um versorgt zu sein, usw. Tage lang drehten sich diese drei bis vier Gedanken wie ein Rad in seinem Kopfe. Thomas Big

an Karen, Thomas?" Das stellte er entschieden in Abrede und glaubte im Augenblick auch, die Wahrheit zu sagen. Denn er sehnte sich ja gar nicht nach Karen, wie ihm schien, so wenig chm die Verhältnisse auf dem Hof auch behagten. Bloß jene Gedanken konnte er nicht loswerden. Sie 'befielen chn wie eine Krankheit. Fünftes Kapitel. Eines Sontags, Anfang September, waren Thomas und seine Frau nach Sundsted geladen. Oben im Saal nahm ihn seine Schwiegermutter beiseite; sie hatte beschlos sen

, die ihm zugedlachte Neuigkeit als Ermahnung im Ge heimstil vorzutragen. Ihre Stimme hatte gegen alle Gewohnheit gar kernen lachenden Beiklang, sondern gurgelte vor Schmer und Schluchzen. Frau Lindström legte ihre Hände auf Thomas Vigs Schultern und sagte: „öte'&ex Thomas, es tut mir sehr leid, daß du nicht nur die tiefe Wahrheit des Wortes erfahren sollst, daß Sünde immer Sünde ist, sondern daß du auch die fürchterlichen Folgen der Sünde kennen lernen mußt. Denke dir: das junge Mädchen, das du seinerzeit

ins Unglück gebracht hast, ist ein schlechtes Menschenkind geworden, ein verworfenes Geschöpf, vor dem alle zurückweichen, ja, das alle verab scheuen müssen! Mads Larsen hat sie verlassen, hat seine Verlobung mit ihr ausheben müssen, weil sie ihm nachge strichen ist und ihn von früh bis spät verfolgt hat. Sie hat ihn nicht in Ruhe lassen wollen, obwohl die beiden noch nicht verheiratet sind!" „Das sind Lügen!" rief Thomas. „Mads Larsen lügt," fügte er verwirrt hinzu. „Was würde das denn für Mads Larsen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 25.08.1926
Descrizione fisica: 8
der Arbeitslosigkeit. Beim Gendarmerie- Posten in Hall bat am Sonntag abends der in Hüttenberg, Bez. St. Veit a. d. Glan, am 4. September 1906 geborene Hilfsarbeiter Thomas Stadlober um eine Nächtigungsgele- genheit. Es wurde ihm hierauf in einem größeren Gurshofe in Hall ein Nachtlager zur Verfügung gestellt. Ms ungefähr % Stunden später wieder ein Handswerksbursche zur Näch- tigung auf dem Bauernhöfe erschien und 'der Besitzer ihn zu Stadlober führen wollte, der fein Lager schon ausgesucht hatte, fanden

und einen Perband anlegte. Der Verunglückte hatte 41 Jrn des Lebens willen!" Erzählung von Jakob Knudsen. „Es ist heute schönes Wetter. Kommen Sie zu meiner Frau und meiner Tochter hinein; sie sind beide hier drin," sagte er, nachdem er Thomas die Hand gegeben hatte; und nun 'humpelte er in Kreisbögen hinter 'die Theke zurück und in das anstoßende Zimmer. „Entschuldigen Sie, wenn ich vorangehe!" In der Wohnstube erhob sich Madam Lindström und kam Thomas entgegen. Sie war bereits im Nachmittags staat

und in mütterlicher Begrüßungslaune. Sie lächelte; und es war, als füllte sich die Stube mit blendendem Svn- Mnschein, so daß dem Thomas beinahe 'die Augen weh taten. Dann legte sie ihre beiden Hände auf seine Schaltern und sagte: „Willkommen, lieber Jensen! Ich will es Ihnen gleich sagen: ich freue mich. Sie hier in meinem Hause zu sehen." Ihre Stimme quoll über von lachender Sanftmut; und es lag etwas Zudringliches, in ihrer Herzlichkeit, das ein gewöhnlicher Mensch recht gut hätte mißverstehen

Bescheid sa gen, dann werde er wieder hereintommen und seinen Kaffee in Ruhe mit den andern trinken. Inzwischen versuchte Madame Lindström, mit Thomas eine Unterredung über das Jenseits zu beginnen. Aber es wurde nichts Rechtes daraus. Dann sprach sie oon der Der- wendbarkeit der Religion im Ehestande, aber Thomas wußte ihr fast garnichts zu antworten; seine Frömmigkeit war nur die gewöhnliche Religiosität der Gemeinde und von seinen Eltern hatte er einen freilich mit großem Respekt ge- lnifchten

natürlichen Widerwillen gegen alles geerbt, was darüber hinausging. Unter anderm setzte ihm Madam Lindström auseinander, daß die ersten Anstalten, die junge Eheleute zu treffen hätten, der Anlage einer stillen, gemein samen Betkammer gelten müßten. Dieses selben Themas hatte sich ihr Vater stets in seinen Traureden bedient. Thomas freute sich, endlich etwas sagen zu können, und er- widerte ganz treuherzig, es käme ja darauf an. ob nicht schon sowieso ein Zimmer leer wäre, das sich für diesen Zweck

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 05.06.1936
Descrizione fisica: 8
flanierende Men schen. Hier der Ueberrest eines alten Palastes. Dort ein Torbogen. Bunte Wäsche flatterte fröhlich im Nach mittagswinde. Alles war bunt. Alles schien Leben und Sorglosigkeit. Thomas' erste Frage im Hotel „Terminus" war nach Post. Ein Brief war da. Er kannte sofort die Handschrift des Vaters. Er fuhr in sein Zimmer hinaus. Er nahm sich nicht Zeit, sich auszuziehen. Er mutzte zuerst den Brief lesen. Er war kurz und bün dig. Der Vater hielt nicht viel vom Schreiben. „Lieber Junge! Willkommen

auf Dich. Also komm schnell! Vater." Thomas starrte auf den Brief. Er fühlte förmlich, wie das Blut ihm aus dem Kopfe wich. Das war doch Wahnsinn. Elisa war doch tot. Pater Franziskus hatte ihm ja erzählt, wie sie gestorben war, in dem gleichen Zimmer, in dem er geschlafen. Schweiß trat ihm aus die Stirn. Was war mit dem Vater? Irgend einer hatte hier den Verstand verloren. Oder aber, ein Zit tern lief durch feine Glieder, es blieb noch eine andere Deutung. Wenn dieser Brief des Vaters auf Tatsachen beruhte

. Ein Kellner kam. „Ich habe meine Dispositionen geändert. Ich reise heute nacht. Man soll mir einen Schlafwagen nach Berlin besorgen. Das Gepäck braucht gar nicht herauf zu kommen." Thomas riß fein Kursbuch aus dem Ulster, blätterte fieberhaft nach. Wann ging der nächste Zug nach Ber lin? Die Stunden würden ihm unerträglich werden, bis er Klarheit hatte. Ein Klopfen an der Tür. „Herein!" Ein Boy erschien. „Verzeihung, unten ist eine Dame, die Herrn Dok tor sprechen möchte." „Mich? Muß ein Irrtum sein. Wer

ist denn die Dame? „Fräulein Ebeling." Thomas fuhr zurück: Almuth Ebeling? Wie kam Almuth Ebeling hierher? In seinem Kops war es voll ständig wirr. Nur das eine fühlte er: Almuth Ebeling war jetzt der einzige Mensch, der ihm helfen konnte. Sie hatte Elisas letzte Stunde miterlebt. Sie würde vielleicht irgend etwas wissen. „Ich lasse bitten." Er stand und starrte auf die Tür. Es dauerte ein paar Augenblicke, dann klopfte es wieder. Die Tür wurde geöffnet und Almuth Ebeling stand im Zim mer. „Fräulein Ebeling

?" Thomas machte einen Schritt auf sie zu, hielt inne. Mit einem Blick umfaßte er sie, wie sie da stand, schmal, blaß, mit einem schmerzvollen Munde. Jetzt in der Wirklichkeit war die Aehnlichkeit zwischen Elisa und ihr noch schwach vorhanden, so wie Zwischen einer verwischten Zeichnung und einem le bendigen Menschen Aehnlichkeit sein kann. In jener Stunde in dem Hause Pater Franziskus war für Tho mas der wirkliche Abschied von Elisa gewesen. Elisa war vergangen, aber dies Mädchen hier, das ihr Treue

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Pagina 2 di 6
Data: 14.09.1919
Descrizione fisica: 6
hat deshalb in der letzten Sitzung der Nationale sammlnng ein Gesetz betreffend den Vorspann uiiH Einquartierung vorgelegt. Es ist die Grundlage ft? zu schaffen, daß den aus dem Waffenstillstands-, W hungsweise Friedensvertrage berechtigten WttW svnen der alliierten und assoziierten MäcAe wie Das Ahrenarmband. Von Alfred Brie. Thomas Klingelhöfer war ein abgesagter Feind jedes Sports un- ganz besonders der Pferderennen. Man kann sich also seine Stim mung vorstellen, als er gerade an einem Renntage

Frau in die Höhe: „Endlich. Thomas! Ich habe dir immer gesagt, daß Du mal zu den Rennen gehen sollst. Nimmst Du mich mit?" „Du scheinst nicht zu wissen, was Du sprichst," war die unliefens- Würdige Antwort., ,^Ich habe draußen geschäftlich zu tun und denke gar nicht daran, aus den Rennplatz zu gehen." Frau Klingelhöser lachte laut auf: Ja, ja. ich weiß, das sagen alle Männer. Na meinetw.egen. aber bringe mir etwas Schönes mit." Thomas Klingelhöfer warf dröhnend die Tür hinter sich ins Schloß

. Als er in dem überfüllten Zuge Platz gefunden hatte, sah er sich mißtrauisch nach allen Seiten um. Rechts neben ihm war ein eleganter junger Mann in hie Lektüre eines Sportiolatts ver tieft, während fein linker Nachbar, ein wüMger. graubärtiger Herr, eine Zeitung las. Thomas Klingelhöfer fMte verstohlen nach Portemonnaie und Portefeuille in seinen Taschen und nahm sich vor. ganz besonders vorsichttg zu sein. Bald nahte ein kritischer Augenblick. Der Rennzug verließ den Schlesischen Bahnhof und mußt« einen kurzen Tunnel

durchqueren, um auf das richttge Gleise zu gelangen. Kaum verfinsterte sich das Wagenabteil. da kroch Thomas Klingel höfer ganz ln sich zusammen und versuchte das Dunkel zu durch- spähen. Die Hände tasteten vorsichtig nach beiden Taschen, da glaubte ^er, daß ihm das Herz jäh still stand. Er fühlte, wie auf beiden Seiten eine Hand sich vorsichtig den seinen näherte, Est! fester Griff, ein kurzer Kamps, er hielt beide Hände trotz heftigen Sträubens felsenfest umklammert. Ein ihm bisher unbekanntes

Hochgefühl von Stolz durchflutete seine Brust. Er sah di« Morgen blätter vom nächsten Tage vor sich mit der ausftrhrlichen Beschret- onng, wie es Herrn Thomas Klingelhöfer gelungen war. zwei ge fährliche Taschendiehe dingfest zu machen. Er sah sich als Haupl- belasttmgszeugen bei der Gerichtsverhandlung, aber er dachte auch plötzlich mit Schrecken daran, daß die Verbrecher nach BeAüßung ihrer Strafe nicht zögern würden, sich furchtbar an ihm zu rächen. Und er beschloß, großmütig zu sein und beide

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 13.05.1936
Descrizione fisica: 8
nicht weinen, Almuth. Ich habe nicht Angst vor dem Sterben. Es ist nicht meinetwegen, Almuth. Was soll ich noch? Thomas ist ja tot. Ich habe nur durch Thomas gelebt, Almuth. Ich kann Ihnen das nicht so erklären, wie das ist, wenn man die ganze Welt nur durch einen einzigen Menschen sieht. Ich habe mit Vater Franziskus über Thomas und mich gesprochen. Er meinte, so dürfte man nicht lieben, daß ein Mensch einem das Zentrum der Welt wird. Er meint, es wäre eine Sünde, Gott müßte einem mehr

als alles sein. Aber ich kann mir nicht Helsen. Thomas war alles für mich." Almuth streichelte Elisas Hände. „Wenn eine Frau leidenschaftlich geliebt wird, be antwortet sie diese Liebe mit ihrer ganzen Ausschließ lichkeit." Der Glücksschein in Elisas dunklen Augen blaßte. Es zuckte ganz schnell wie von Schmerz um ihre Brauen. „So ist es auch nicht, Almuth," flüsterte sie, „aber zu Ihnen kann ich es sagen. Wir sind ja vom Schick sal irgendwie zusammengebunden, und es gehört zu all dem, worum ich Sie bitten möchte, Almuth." Elisa atmete

mühsam. Ihre Hand bebte in der Al muths und war feucht vor Erregung. Die umschloß Elisas Finger mit einem festen Druck. „Almuth, haben Sie schon einmal einen Mann lieb gehabt, so lieb, daß Sie nichts anderes wußten, als nur für ihn zu sein, seine Liebe zu gewinnen? Ich sag' Ihnen, Almuth, eine solche Liebe ist Himmel und Hölle zugleich. Himmel, wenn man den geliebten Menschen ganz besitzt, und Hölle, wenn man fühlt, nur ein Stück chen von ihm gehört einem. So ist es mir mit Thomas gegangen

sich dicht über die Kranke. Deren Stimme war leichter geworden. Fast in Almuts Lippen hinein flüsterte sie jetzt: „Ich Hab Thomas im Leben nie sein können, was ich wollte. Aber vielleicht kann ich jetzt noch etwas für ihn tun, wenn Sie mir helfen, Almuth, wenn Thomas' Eltern nur irgend jemand hätten, der ihnen ein Stück von Thomas Zurückbringt! Seine Mutter ist krank, Almuth. Sie wird es nicht verwinden. Tho mas ist das einzige, was sie hat. Soll niemand ihr etwas von Thomas bringen

?" „Sie meinen, ich soll zu den Eltern von Thomas fahren? Aber das kann ich ja tun, das ist doch gar nicht so schwierig. Ich muß ja sowieso nach Deutschland zurück. Ich werde die Eltern besuchen, ich verspreche es. Elisa." Da zog Elisa Almuths Kopf ganz dicht zu sich herun ter, bis er auf ihrer Brust lag. Sie sprach in Almuths Ohr hinein. „Nein, nein," Almuth schrie auf, „Elisa verlangen Sie das nicht von mir. Das ist ja Wahnsinn, Elisa, das geht nicht. Niemals kann das möglich sein." „Es kann, Almuth." Almuth richtete

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 04.06.1936
Descrizione fisica: 6
ist denn dort in Dreiteufels Namen?" Aber da fuhr er zurück. Ganz deutlich, wenn auch leise, klang es an fein Ohr. „Ich bin es, Vater, Elisa!" „Du", flüsterte der alte Herr. Und dann brüllte er vor Freude in den Apparat: „Du? Gott sei Dank, Kind, wo bist du denn? Herr gott, Kind, wie konntest du uns das antun?" „Vater," sagte es wieder zaghaft, „du mußt nicht böse sein." „Quatsch, böse sein. Gar nicht bin ich dir böse. Bloß komm her. So schnell du kannst. Der Thomas ist ja schon übermorgen in Neapel." Einen Augenblick

Schweigen. Dann sagte die Stimme wieder: „Vater, ich — ich — ich möchte Thomas entgegen fahren." „Fahr' ihm entgegen. Flieg ihm entgegen. Mach' was du willst. Bloß bring die Geschichte in Ordnung. Mädel, wie kannst du bloß so von allen Göttern ver lassen sein? Habt euch gezankt vor wieviel Jahren? Und jetzt, wo er von den Taten auferstanden ist, ver lierst du die Courage wegen so ein bißchen Krach. Na, ist ja schon gut." „Ach, Vater!" klang es wieder leise. Hermann Ebbeke beherrschte sich mühsam

. Es war ja alles gut, das Mädel war da. „Fährst du ganz bestimmt Thomas entgegen? Ist das nicht wieder eine Finte, Elisa? Du, ich sage dir, wenn du mir nochmals solchen Kummer machst", er schluckte. „Ich verspreche dir, Vater." Die Stimme am Tele phon klang jetzt stärker: „Wo wohnt er denn?" „Hotel Terminus, Neapel. Kapiert?" „Hab schon verstanden, Vater, also wir geben dir bald Nachricht. Thomas und —" Die Stimme wurde leiser. „Auf Wiedersehen, Vater." „Elisa, Elisa!" rief der alte Herr, „hast du denn auch Geld

?" Herrgott, da hatte das Mädel abgehängt, und er hätte noch tausend Dinge sagen müssen. Hof fentlich kam sie vor Thomas an. Sein Brief an Tho mas, Mr Brief, in dem er versuchen wollte, Elisas Verschwinden noch zu verbergen, war ja nun nicht mehr nötig. Hermann Ebbeke fühlte es wie ein Schwindel im Kopf, als er den Hörer jetzt hinlegte. Das war alles reichlich viel gewesen, das konnte einen Jüngeren umwerfen. Schwerfällig stand er auf, ging in den Korridor. _ rJM In Bozen-Gries fand am Pfingstmontag

sie nicht recht Bescheid. „Laß es bimmeln, soviel es will. Ich bin nicht vor handen." Hermann Ebbeke knallte die Tür seines Zimmers zu, drehte den Schlüssel zweimal herum. Nun konnte ihm die ganze Welt gestohlen werdens Das Mädel war da, war auf dem Wege zu Thomas. Als Sonja von Löhr auf Veltheim eintraf, war der alte Herr immer noch nicht zu sichten. Sie faß im Wohnzimmer, rauchte nervös eine Zigarette nach der andern, trank eine Tasse Tee nach der andern. Wie würde sie es dem alten Herrn beibringen? Endlich

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